U-Bahnhof Kalk Post
Der U-Bahnhof Kalk Post ist eine Station der Linien 1 und 9 der Kölner Stadtbahn im Zentrum von Köln-Kalk.
Kalk Post | |
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U-Bahnhof in Köln | |
Basisdaten | |
Ortsteil | Kalk |
Eröffnet | 1980 |
Gleise (Bahnsteig) | 2 (Seitenbahnsteig) |
Koordinaten | 50° 56′ 15″ N, 6° 59′ 54″ O |
Nutzung | |
Strecke(n) | Deutz-Kalker Tunnel |
Linie(n) | 1, 9 |
Umstiegsmöglichkeiten | Bus 159, 171, 179, 193 (über Köln Trimbornstraße): S 12 S 13 S 19 RB 25 |
Lage
BearbeitenDer unter der Kalker Hauptstraße gelegene U-Bahnhof wird bei den Kölner Verkehrs-Betrieben intern als KPO bezeichnet und liegt von den benachbarten U-Bahnhöfen 700–800 Meter entfernt. Über die an den U-Bahnhof anschließende Trimbornstraße erreicht man nach etwa 220 m in Richtung Süden den nach der Straße benannten S-Bahnhof an der Siegstrecke.
Geschichte
BearbeitenKalk Post ist die westlichste der drei U-Bahnhöfe der ersten Baustufe der Deutz-Kalker U-Bahn, die am 2. August 1980 in Betrieb genommen wurde. Nach Westen unterquerte die Tunnelstrecke im weiteren Verlauf der Kalker Hauptstraße die Siegstrecke der DB Netz und folgte weiter der Deutz-Kalker Straße, bevor die Strecke über eine provisorische Rampe in Höhe der Betzdorfer Straße unmittelbar westlich des heutigen U-Bahnhofs Deutz Technische Hochschule an die bestehende Straßenbahnstrecke anschloss.
Die Deutz-Kalker U-Bahn war die erste Tunnelstrecke in Köln, die vollständig nach der Stadtbahnrichtlinie des Landes Nordrhein-Westfalen geplant und gebaut wurde. Neben der Entwurfsgeschwindigkeit von 80 km/h, Kurvenradien von 300 Metern und vollständig höhenfreien Verzweigungen bedeutete dies auch eine Bahnsteiglänge von 110 Metern. Diese Bahnsteiglänge wurde vorher und nachher in Köln nicht mehr verwendet und wirkt bei der üblichen Zuglänge von etwa 60 Metern deutlich überdimensioniert. Entsprechend der Auslegung für den hochflurigen Stadtbahnwagen Typ B enden die Rolltreppen 90 Zentimeter oberhalb der Schienenoberkante, das eigentliche Bahnsteigniveau wird über vier Treppenstufen erreicht. Der Bahnsteig selbst hat die gleiche Höhe wie der Fußboden der eingesetzten Niederflur-Stadtbahnwagen. Mit 14.400 Fahrgästen täglich[1] ist Kalk Post für eine Haltestelle außerhalb des Stadtzentrums ohne Umsteigefunktion verhältnismäßig stark frequentiert. Die Station steht an der Spitze der Prioritätenliste für den barrierefreien Ausbau, allerdings ist die Rangfolge der U-Bahnhöfe im Stadtbezirk Kalk politisch umstritten.[2] Die Bezirksvertretung Kalk beschloss am 17. Februar 2011 den Einbau von zwei Aufzügen, der bis 2015 erfolgen sollte. Die Kosten werden auf 2,1 Mio. Euro geschätzt. Dieser Einbau hat 2016 begonnen und wurde 2019 abgeschlossen.[3][4]
Wie die benachbarten Stationen sind die Wände farbig gekachelt mit einem weißen Absetzstreifen im Stil der 70er Jahre, in dem sich die Beschilderung befindet. Die Kennfarbe von Kalk Post ist dabei hellblau (Schwimmbadblau), einige vertikale Streifen sind in weiß und dunkelblau gehalten.[5]
Zivilschutz der Mehrzweckanlage (MZA) Kalk-Post
BearbeitenDer U-Bahnhof Kalk Post war der erste in Köln, der als Zivilschutzanlage ausgelegt wurde. Die Anlage sollte im Konfliktfall Schutz, Luft, Wasser und Elektrizität für 2366 Personen bieten. 2005 wurde die der Stadt Köln gehörende Anlage offiziell außer Dienst gestellt.[6]
DOKK – Dokumentationsstätte Kalter Krieg
BearbeitenIm Jahr 2016 wurde ein Großteil der vollständig erhaltenen Zivilschutzräume in eine „Dokumentationsstätte Kalter Krieg“ (DOKK) umgewidmet[7] und wurde am Tag des offenen Denkmals am 11. September 2016 eröffnet. Es werden monatlich kostenlose Führungen für interessierte Bürger durch die Anlage angeboten.[8]
Linien
BearbeitenLinie | Linienverlauf | Takt |
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1 | Weiden West – Junkersdorf – Rheinenergiestadion – Müngersdorf – Braunsfeld – Aachener Str./Gürtel – Moltkestraße – Rudolfplatz – Neumarkt – Heumarkt – U Bf. Deutz/Messe – U Deutz Technische Hochschule – U Kalk Post – U Kalk Kapelle – U Fuldaer Straße – U Sportpark Höhenberg – Merheim – Brück – Lustheide – Refrath – Kippekausen – Frankenforst – Neuenweg – Kölner Str. – Im Hoppenkamp – U Bensberg | 10 min |
9 | Sülz – Zülpicher Straße/Gürtel – Universität – Dasselstraße/Bahnhof Süd – Zülpicher Platz – Neumarkt – Heumarkt – U Bf. Deutz/Messe – U Deutz Technische Hochschule – U Kalk Post – U Kalk Kapelle – U Vingst – Ostheim – Rath/Heumar – Königsforst | 10 min |
Vorherige Station | Stadtbahn Köln | Nächste Station | ||
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Deutz Technische Hochschule ← Weiden West |
1 | Kalk Kapelle Bensberg → | ||
Deutz Technische Hochschule ← Sülz Hermeskeiler Platz |
9 | Kalk Kapelle Königsforst → |
Weblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Christoph Groneck: Köln/Bonn Stadtbahn Album. Robert Schwandl Verlag 2005, ISBN 3-936573-07-7.
- Robert Schwienbacher: Zivilschutz im Kalten Krieg – Überleben in der Mehrzweckanlage Kalk-Post. CRIFA 2016.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Prioritäten bei Bahnsteiganhebungen und Aufzugsnachrüstungen im Kölner Stadtbahnnetz Beschlussvorlage 2192/2008 im Verkehrsausschuss der Stadt Köln
- ↑ Norbert Ramme: Spurensuche in Köln Das Geheimnis der U-Bahn-Station Kalk Post. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 27. Oktober 2010, abgerufen am 15. Februar 2017.
- ↑ Umbau der Stadtbahn-Haltestelle Kalk Post. Stadt Köln, abgerufen am 15. Februar 2017.
- ↑ SessionNet | Planungsbeschluss für den Einbau von Aufzügen in die Stadtbahnhaltestelle Kalk Post ....|| 4570/2010Gemeinsamer Änderungs- bzw. Ergänzungsantrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 17.02.2011. Abgerufen am 24. Mai 2024.
- ↑ In Blau: U-Bahnhaltestelle Kalk Post und ihr versteckter Raum. 8. Mai 2023, abgerufen am 23. Mai 2024.
- ↑ Eintrag zu Zivilschutzanlage und Atombunker im U-Bahnhof Kalk Post in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 15. Februar 2017.
- ↑ Tobias Christ: Spurensuche in Köln Das Geheimnis der U-Bahn-Station Kalk Post. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 19. August 2016, abgerufen am 15. Februar 2017.
- ↑ Welt.unter.Koeln - Portal. Abgerufen am 24. Mai 2024.