Sexuelle Erregung
Sexuelle Erregung ist eine multiple Reaktion des limbischen Systems im Gehirn, die die Einleitung des Paarungsverlangens bewirkt. Zur Auslösung der sexuellen Erregung tragen beim Menschen neben dem hormonell bedingten Appetenzverhalten optische, akustische, olfaktorische[1] und taktile und haptische Schlüsselreize sowie assoziative gedankliche Verknüpfungen in jeweils individuell unterschiedlichem Maße bei.
Hierin zeigt sich erstens, dass in der Regel mehrere Sinnesorgane an der Auslösung der Erregung beteiligt sind, zweitens, dass die äußeren Geschlechtsorgane (neben der Haut als allgemeines Sinnesorgan) durch ihre reiche Ausstattung mit sensorischen Nervenendigungen spezielle Sinnesorgane sind[2] und dass drittens die sinnesphysiologische Verarbeitung der sensorischen Reize im Gehirn für die Aktivierung des sexuellen Lustempfindens ausschlaggebend ist,[3] ein Prozess, der mentale und körperliche Reaktionen nach sich ziehen kann. Hierbei werden die signalgebenden Impulse bei Tieren und Menschen im Gehirn mit artspezifisch wirksamen Wahrnehmungsmustern verglichen und beim Menschen zusätzlich mit individuellen Idealen, ein Vorgang, der größtenteils unbewusst abläuft, bei dem auch die sexuelle Prägung eine Rolle spielt. Bei einer weitreichenden Übereinstimmung folgen unwillkürliche körperliche Reaktionen. Beim Menschen kann das zum Flirtverhalten führen, das dem Balzverhalten der Tiere entspricht,[4] auf das ggf. sexuelle Handlungen und eventuell auch das Paarungsverhalten folgen.
Siehe auch
Bearbeiten- Erogene Zone
- Hingabe
- Oxytocin
- Persistent sexual arousal syndrome (Dauer-Erregungs-Syndrom)
- Sexualität des Menschen
- Sexueller Reaktionszyklus
Weblinks
Bearbeiten- Studie mit Wärmekamera: Erregung setzt bei beiden Geschlechtern fast gleich schnell ein ( vom 17. November 2006 im Internet Archive), Bild der Wissenschaft, 2006.
- Thermal imaging shatters arousal gender gap myth: McGill study shows women become aroused as quickly as men, McGill University (Pressemitteilung vom 29. September 2006)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ N. Wang, G. Pugliese, M. Carrito, C. Moura, P. Vasconcelos, N. Cera, M. Li, P. Nobre, J. R. Georgiadis, J. K. Schubert, J. Williams: Breath chemical markers of sexual arousal in humans. In: Scientific Reports. Band 12, Nr. 1, 15. April 2022, ISSN 2045-2322, S. 6267, doi:10.1038/s41598-022-10325-6 (nature.com [abgerufen am 11. November 2024]).
- ↑ Desmond Morris: Der nackte Affe. Droemer Knaur Verlag, 1968.
- ↑ John P. Mulhall, Luca Incrocci, Irwin Goldstein, Ray Rosen: Cancer and Sexual Health. Springer Science & Business Media, 2011, ISBN 978-1-60761-916-1 (google.de [abgerufen am 11. November 2024]).
- ↑ Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Liebe und Haß. Zur Naturgeschichte elementarer Verhaltensweisen. Piper, München 1970. Erweiterte Taschenbuchausgabe. Serie Piper, Band 113. 12. Auflage. Piper, München 1998, ISBN 3-492-20113-X.