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Royal Mint

Münzprägeanstalt des Vereinigten Königreichs

Die Royal Mint ist die Münzprägeanstalt des Vereinigten Königreichs. Sie wurde 886 gegründet und hatte ihren Sitz fast 1100 Jahre lang in London. Seit 1980 befindet sie sich in Llantrisant im Süden von Wales. Die Royal Mint ist seit 2009 ein rechtlich eigenständiges Unternehmen, das zu 100 Prozent im Besitz der HM Treasury ist und mit ihr einen exklusiven Vertrag zur Herstellung britischer Münzen hat. Außerdem stellt sie Münzen für zahlreiche andere Staaten her. Hinzu kommen diverse andere Prägungen wie zum Beispiel die Medaillen für die Olympischen Spiele in London 2012. Im Jahr 2011 beschäftigte die Royal Mint 765 Personen.

Logo der Royal Mint
Gebäude der Royal Mint von 1880
The Royal Mint um 1910
Medaillen der Olympischen Sommerspiele in London 2012

Geschichte

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Eine Münzprägestätte in London ist seit dem Jahr 886 überliefert, während der Herrschaft von Alfred dem Großen. Diese London Mint war damals aber lediglich eine von vielen in England. 1279 zog sie in den Tower of London, wo sie für mehr als fünfhundert Jahre blieb. Im 16. Jahrhundert erlangte sie das Monopol. Ab 1547 war ein Master of the Mint (Münzmeister) für die Prägungen verantwortlich, ab 1572 prüfte ein Warden of the Mint (Münzwardein) die Münzen auf ihren Feingehalt und bekämpfte die Falschmünzerei. Sir Isaac Newton trat 1696 das Amt des Warden an, drei Jahre später jenes des Master. 1717 stellte er inoffiziell das Pfund Sterling vom Silberstandard auf den Goldstandard um.

Während Newtons Amtszeit expandierte die Royal Mint und war in mehreren einfachen hölzernen Gebäuden rund um die Außenmauer des Towers untergebracht. Im 17. Jahrhundert wurde die Herstellung von Münzen mechanisiert und man installierte Walz- und Pressgeräte. Die neuen Maschinen erschwerten die Falschmünzerei, nahmen aber auch viel Platz ein, so dass es gelegentlich zu Meinungsverschiedenheiten mit der Garnison kam. Nach dem Ausbruch der Koalitionskriege fiel der Beschluss, aus dem Tower auszuziehen. Das neue klassizistische Gebäude in East Smithfield in der Nähe des Tower, erbaut von James Johnson und Robert Smirke, konnte 1809 bezogen werden. Der Umzug war 1812 abgeschlossen.

In den 1880er Jahren wurde das Gebäude umgebaut und erweitert. Die Royal Mint passte sich laufend dem technischen Fortschritt an. Während des Zweiten Weltkriegs musste die Produktion mehrmals unterbrochen werden, da Luftangriffe große Schäden anrichteten. Vor der Umstellung des Pfunds auf das Dezimalsystem (1971) stieß die Royal Mint an ihre Kapazitätsgrenzen, da der gesamte Münzbestand neu geprägt werden musste und die ausländischen Kunden nicht vernachlässigt werden konnten. Die Royal Mint errichtete ein neues Werk in Llantrisant, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Cardiff. Königin Elisabeth II. eröffnete am 17. Dezember 1968 die erste Bauetappe. Im Verlaufe der nächsten sieben Jahre verlegte die Royal Mint ihre Produktion schrittweise nach Llantrisant. In London wurde die letzte Münze im November 1975 geprägt. Das Londoner Gebäude aus dem Jahr 1809 wird heute von Barclays genutzt.

Literatur

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  • Sarah Barter: The Mint. In: John Charlton (Hrsg.): The Tower of London. Its Buildings and Institutions. Department of the Environment, Her Majesty’s Stationery Office, London 1978, ISBN 0-11-670347-4, S. 117–121.
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