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Pikine ist als Ville de Pikine eine Großstadt in der Region Dakar, der bevölkerungsreichsten Region des Landes. Für die Stadt gibt es ein eigenes Département, das Département Pikine als eines von 46 Départements, in die der Senegal, und eines von fünf Départements, in die die Metropolregion Dakar gegliedert ist. Pikine hat sich aus einer Vorstadt am Stadtrand von Dakar zu einer Millionenstadt entwickelt, deren Einwohnerzahl bei der Volkszählung von 2013 die der Metropole Dakar knapp überflügelt hatte. Bei der Volkszählung von 2023 lag die Einwohnerzahl durch die Ausgliederung des Arrondissement des Niayes noch bei 764.597 Personen.[1]

Ville de Pikine
Pikine
Pikine (Senegal)
Pikine (Senegal)
Pikine
Koordinaten 14° 45′ 0″ N, 17° 24′ 0″ WKoordinaten: 14° 45′ 0″ N, 17° 24′ 0″ W
Basisdaten
Staat Senegal
Region Dakar
Département Pikine
Höhe 9 m
Fläche 41,8 km²
Einwohner 764.597 (2023)
Dichte 18.291,8 Ew./km²
Website villedepikine.sn/website/ (französisch)
Luftbild von Pikine
Luftbild von Pikine
Luftbild von Pikine
Lage der Stadt
Straßenhandel

Geographie

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Pikine liegt als östliche Nachbarstadt von Dakar in dem sich bis auf 4,6 Kilometer verjüngenden Flaschenhals der Cap-Vert-Halbinsel, dessen Nordufer von Küstendünen geprägt ist und in deren Hinterland sich die als Niayes bekannten Feuchtgebiete aneinanderreihen, die einesteils besiedelt sind und andernteils Standort vieler Freilandgärtnereien sind. Namentlich zu unterscheiden sind im Nordwesten der Stadt die Grande Niaye de Pikine an der Grenze zu Guédiawaye, ferner die Niaye de Thiaroye sowie die Niaye de Yeumbeul, deren letzte sich in drei großen Seen bis hinter Malika zur nordöstlichen Stadtgrenze fortsetzt.[2] Im Jahr 2018 wurde die Grande Niaye de Pikine vom Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung als geschütztes Feuchtgebiet klassifiziert und in die Liste der nach der Ramsar-Konvention von 1971 geschützten Gebiete eingeschrieben. Noch vor der Unterschutzstellung wurde mitten in der Grande Niaye das Städtebauprojekt Technopole verwirklicht.[3]

Geschichte

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Die Gründung der Stadt erfolgte 1952 durch die frühere französische Kolonialregierung, die Einwohner Dakars in das heute Alt-Pikine genannte Gebiet umsiedelte. Darum herum bildeten sich ausgedehnte Vororte. Stadtrechte erhielt Pikine 1983. Der sich beschleunigende Bevölkerungszuwachs ist unter anderem durch Landflucht wegen der Desertifikation in weiten Bereichen Senegals verursacht.

Die Nachbarorte Yeumbeul, Thiaroye, Mbao, Keur Massar und Malika gingen 1996 in der Ville de Pikine auf, während die Nachbarstadt Guédiawaye im Jahr 2002 aus dem Département ausgegliedert wurde. Die Ville de Pikine wurde bei der Gründung in 16 communes d’arrondissement unterteilt.[4]

Bei der Stadtgründung in den 1950er Jahren sind im Gebiet von Pikine Überschwemmungen nicht zu verzeichnen gewesen, und als in den 1970er Jahren die Niederschläge landesweit zurückgingen und die Landbevölkerung vermehrt in die Städte drängte, waren die Feuchtgebiete im Hinterland der Küstendünen besonders begehrtes Siedlungsgebiet. In dem Maße wie die Bebauung verdichtet wurde, verschwand die natürliche Vegetation immer mehr, die Feuchtgebiete wurden durch Aufschüttungen eingeschnürt und zerstückelt und die Dünen gingen zurück. In der Folge gab es wieder Jahre mit ergiebigen Starkregenfällen und erste Überschwemmungen in besiedelten Senken im Jahr 1989 und schließlich mehrfach seit 2005. Betroffen waren namentlich die Stadtbezirke Djidah Thiaroye Kao, Yeumbeul Sud, Yeumbeul Nord und Keur Massar. Im Jahr 2008 wurden Tausende Bewohner von illegal in Feuchtgebieten errichteten Gebäuden ausgesiedelt.[5] Es wurden seitdem Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen und Starkregen schadlos zu kanalisieren.[6][7]

Ein weiteres Starkregenereignis im September 2020, das in weiten Teilen der nördlichen Stadtbezirke zu katastrophalen Überschwemmungen geführt hatte, nahm der Präsident der Republik Macky Sall zum Anlass, das betroffene Arrondissement des Niayes mit dem Décret n°2021-687 vom 28. Mai 2021 als Département de Keur Massar aus der Millionenmetropole Pikine auszugliedern. Nach Fläche und Einwohnerzahl haben das verbleibende Département Pikine und das neugeschaffene Département Keur Massar in etwa dieselbe Größenordnung.[8]

Bevölkerung

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Volkszählungen ergaben für das Département jeweils folgende Einwohnerzahlen:[9][1]

Jahr Einwohner
1955 7.600
1960 71.780
1976 298.661
1988 622.172
2002 768.826
2013 1.170.791
2023 764.597

Aus dieser Zahlenreihe lässt sich unschwer ableiten, wie sich quasi aus dem Nichts heraus innerhalb von gut 50 Jahren eine Millionenstadt entwickelt hatte. 2023 war die Bevölkerungszahl durch die Ausgliederung von Stadtbezirken gesunken.

Gliederung

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Die 12 Communes d’arrondissement in Pikine (gelb und orange)

Das Département hatte 2023 eine Fläche von 41,76 Quadratkilometern[1] gegenüber 86,8 Quadratkilometern bis zum Jahr 2021. Administrativ besteht es aus zwei Arrondissements, die wiederum in 12 communes d’arrondissement unterteilt sind:[10]

Teilgebiet Fläche
km²
[10]
Einwohner
2013
Einwohner
2023
Arrondissement de Pikine Dagoudane 14,0755 328.673 348.757
Pikine Ouest 5,754 52.154 57.240
Pikine Est 0,750 32.452 32.717
Pikine Nord 1,232 46.780 49.088
Dalifort 2,446 30.418 39.096
Djidah Thiaroye Kao 1,886 96.952 100.128
Guinaw Rail Nord 0,6525 30.058 30.303
Guinaw Rail Sud 1,355 39.859 40.185
Arrondissement de Thiaroye 27,681 343.000 415.840
Thiaroye sur Mer 3,608 52.773 61.079
Tivaouane Diacksao 1,078 40.561 40.892
Diamaguène-Sicap Mbao 7,480 128.512 139.376
Thiaroye Gare 1,585 24.834 25.037
Mbao 13,930 96.320 149.456
Ville de Pikine zusammen 41,757 671.673 764.597

Die Einwohnerzahlen für 2013 wurden zum Vergleich jeweils gegenübergestellt (ohne die Einwohner des 2021 ausgegliederten Arrondissement des Niayes).

Der Siedlungskern von Alt-Pikine[11] verteilt sich auf die Stadtbezirke Pikine Ouest, Pikine Nord, Pikine Est, Guinaw Rail Nord und Guinaw Rail Sud. Diese hatten 2023 zusammen 209.533 Einwohner (2013: 201.303 Einwohner).

Verkehr und Infrastruktur

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Durch seine geographische Lage ist Pikine das Nadelöhr für den West-Ost-Verkehr zwischen der Metropole Dakar und dem Rest des Landes. Dieser fließt auf der vierstreifigen Nationalstraße N 1 und der vier- bis sechsstreifig ausgebauten und mautpflichtigen Autoroute 1 (Dakar – Diamniadio) durch das Stadtgebiet. Parallel dazu verläuft die Bahnstrecke Dakar–Niger.

In Pikine liegt eines der größten Unternehmen des Landes, die Industries chimiques du Sénégal (ICS).

Persönlichkeiten

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Siehe auch

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Commons: Pikine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Citypopulation: Verwaltungsgliederung: Pikine Département
  2. Aminata Diop: Dynamique de l'occupation sol dans des niayes de la région de Dakar de 1954 à 2003: exemples de la grande niaye de Pikine et de la niaye de Yembeul. Dakar 2006
  3. Dakaraktu vom 8. Oktober 2018: Technopole. La «grande Niaye» de Pikine-Guédiawaye classée zone humide protégée
  4. La problématique de l'assainissement dans le département de Pikine. Von Abdou Khadir Diop. Dakar, 2010
  5. UNHCR: „Senegal: Thousands displaced from their Dakar homes“
  6. Wetlands international: Pourquoi les inondations à Dakar? 14-Jul-2006 (Memento vom 15. April 2017 im Internet Archive)
  7. La Banque mondiale, 3. Februar 2016: Vers une gestion durable des risques d’inondations dans la banlieue de Dakar
  8. Seneplus, 18. September 2020: ERECTION ANNONCEE DE KEUR MASSAR EN DEPARTEMENT, LES ENJEUX D’UNE DECISION - xibaaru.sn, 2. Juni 2021: Keur Massar devient 46e département du Sénégal - Ministère des Collectivités territoriales, de l'Aménagement et du Développement des Territoires, 3. Juni 2021: LA CRÉATION DU DÉPARTEMENT DE KEUR MASSAR OFFICIALISÉE
  9. La croissance des grandes villes en Afrique de l'ouest. Exemples de Dakar, Abidjan et Nouakchott. Paris 1989 Zahlen vor 2002 nach Seite 5 der PDF-Datei 1,57 MB
  10. a b Citypopulation: Gemeindegliederung: Region Dakar
  11. Historique du développement spatial de Dakar in Monographie de Dakar 2014 Alt-Pikine als dunkelbraune Fläche auf der Karte Seite 14 der PDF-Datei 4,4 MB