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Moncayolle-Larrory-Mendibieu

französische Gemeinde

Moncayolle-Larrory-Mendibieu ist eine französische Gemeinde mit 295 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Mauléon-Licharre).

Moncayolle-Larrory-Mendibieu
Mitikile-Larrori-Mendibile
Moncayolle-Larrory-Mendibieu (Frankreich)
Moncayolle-Larrory-Mendibieu (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 17′ N, 0° 51′ WKoordinaten: 43° 17′ N, 0° 51′ W
Höhe 171–363 m
Fläche 16,27 km²
Einwohner 295 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 18 Einw./km²
Postleitzahl 64130
INSEE-Code

Pfarrkirche Sainte-Engrâce in Moncayolle

Der Name in der baskischen Sprache lautet Mitikile-Larrori-Mendibile. Die Einwohner werden entsprechend Mitikiltar, Larroritar oder Mendibiltar genannt.[1]

Geographie

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Moncayolle-Larrory-Mendibieu liegt ca. 25 km westlich von Oloron-Sainte-Marie im historischen Landstrich Basse-Soule (baskisch Pettarra) der historischen Provinz Soule im französischen Teil des Baskenlands.

Umgeben wird Moncayolle-Larrory-Mendibieu von den Nachbargemeinden:

Arrast-Larrebieu Angous Sus
Viodos-Abense-de-Bas   Gurs
Berrogain-Laruns Chéraute L’Hôpital-Saint-Blaise

Moncayolle-Larrory-Mendibieu liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Ein Nebenfluss des Lausset, der Riu de Carrié, auch Ruisseau de Lassere genannt, entspringt wie sein Zufluss, der Serror, auf dem Gebiet der Gemeinde. Der Ruisseau Aiguette, ein weiterer Nebenfluss des Lausset, markiert zu einem großen Teil die Grenze zur südlichen Nachbargemeinde Chéraute.[2]

Geschichte

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Die heutige Gemeinde ist ein Zusammenschluss der früheren Gemeinden Moncayolle, Larrory und Mendibieu am 5. August 1842.[3]

Funde von römischen Münzen der Kaiser Nerva, Trajan und Hadrian belegen eine römische Präsenz in der gallorömischen Zeit. Ein Hügel von 313 m Höhe, auf Baskisch genannt Elizamendia (deutsch ‚Das Gebirge der Kirche‘), lässt eine ehemalige religiöse Stätte an dieser Stelle vermuten.[3]

Toponyme und Erwähnungen von Moncayolle waren:

  • Moncoyole (1391, Notare von Navarrenx),
  • Moncayole und Moncayola (1480, Verträge von Ohix, Notar von Soule, Blatt 12),
  • Moncayolle (1750, Karte von Cassini),
  • Moncayole (1793, Notice Communale) und
  • Moncayolle (1801, Bulletin des Lois).[4][5][6]

Toponyme und Erwähnungen von Larrory waren:

  • Larrori (1455),
  • Larrori (1475, Verträge von Ohix, Blatt 34),
  • Larori (1607, Veröffentlichungen des Bistums Oloron),
  • Larrery (1750, Karte von Cassini) und
  • Larrory (1793 und 1801, Notice Communale bzw. Bulletin des Lois).[7][4][5][8]

Toponyme und Erwähnungen von Mendibieu waren:

  • Mendavia (1256),
  • Mendeviu (1383, Verträge von Luntz, Notar des Béarn, Blatt 84),
  • Mendeviu (1393),
  • Mendibiu (1466, Verträge von Ohix, Blatt 27)
  • Mendibiu (1690) und
  • Mendibieu (1750, 1793 und 1801, Karte von Cassini, Notice Communale bzw. Bulletin des Lois).[7][4][5][9]

Einwohnerentwicklung

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Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von fast 1000 nach der Vereinigung der drei ehemaligen Gemeinden zur Gemeinde Moncayolle-Larrory-Mendibieu reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf ein Niveau von rund 340 Einwohnern, welches bis heute gehalten wird.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 382 375 336 339 357 344 345 334 295
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Bis 1836 nur Einwohner von Moncayolle, ab 1841 von Moncayolle-Larrory-Mendibieu
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6] INSEE ab 2009[10]

Sehenswürdigkeiten

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  • Pfarrkirche in Moncayolle, geweiht der heiligen Grazia. Sie ist vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet worden, wie die Jahreszahl „1607“ über dem nördlichen Eingang belegt. Eine andere Jahreszahl, „1715“, über dem Haupteingang erinnert an das Datum der Restaurierung. 1899 erhielt die Kirche eine Reliquie der heiligen Grazia. Aus diesem Anlass wurde sie vollständig renoviert und neu geschmückt. Das einschiffige Langhaus ist von zwei Seitenkapellen flankiert, die ein falsches Querschiff bilden. Die Decke ist mit einem falschen Kreuzrippengewölbe ausgestaltet. Die Sakristei befindet sich unterhalb der halbrunden Apsis, die den Langbau nach Osten abschließt. Auf der westlichen Fassade ragt ein Glockengiebel mit drei Spitzdächern empor, das mittlere etwas höher als die beiden anderen. Es handelt sich um einen in der Soule oft vorkommenden Clocher trinitaire, ein Symbol für die Dreifaltigkeit.[11][12] Das Altarretabel der Kirche erstreckt sich auf zwei Ebenen, ist durch Schlangensäulen strukturiert und an den Seitenenden von Flügeln eingerahmt. Ein Ornament in der Mitte stellt eine Jakobsmuschel dar, Symbol für den Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Ein Tabernakel ist in das Retabel integriert, das reich verziert ist mit Pflanzengirlanden, Cherubinenköpfen, Statuetten und historischen Szenen in Flachreliefen.[13] Die Kirche birgt zwei Nebenaltäre, die Maria und Johannes dem Täufer gewidmet sind. Maria wird mit einer großen Statue verkörpert, die auf dem ihr gewidmeten Altar in einer Nische steht. Sie steht aufrecht, die Hände zum Beten gefaltet und trägt einen weißen Mantel und ein weißes Kleid mit einem blauen Gürtel. Ein aus Holz gearbeiteter und vergoldeter Altaraufsatz und zwei Gemälde zu beiden Seiten der Madonna komplettieren das Werk. Der Altar zu Ehren Johannes des Täufers ist ähnlich aufgebaut mit einer Statue des Heiligen in einer Nische, zwei flankierenden Gemälden und einem aus Holz geschaffenen Retabel. Der Prophet hält ein Kreuz aus Schilf in seiner rechten Hand, eines seiner ikonographischen Attribute.[14][15]
  • Kapelle von Larrory, gewidmet dem Apostel Bartholomäus. Sie wurde vermutlich zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert errichtet.[16]
  • Haus von Matalas. Der Adelssitz ist im 15. Jahrhundert in der Nähe der Pfarrkirche in Moncayolle von der Familie Goyheneche gebaut worden und ist das Geburtshaus von Bernard Goyheneche, genannt Matalas, Pfarrer von Moncayolle, der sich im Jahre 1661 an die Spitze des Matalas-Aufstands stellte, einer Revolte von Souletiner Bauern gegen die Erhöhung der königlichen Abgaben. Das Bauwerk besteht aus einem massiven Hauptgebäude mit Zwillingsfenstern und einem an der Ostecke angebauten viereckigen Treppenturm mit kleinen Fenstern. Sein stark geneigtes Schieferdach ist typisch für Häuser der Soule. Im 20. Jahrhundert wurde das Haus restauriert, das sich heute im Besitz einer Privatperson befindet und als Wohngebäude, genannt Goihenetxea, genutzt wird.[19][20]
  • Haus Artigau. An diesem Haus lassen sich typische Merkmale von souletinischer Architektur ablesen. Es erstreckt sich über zwei Stockwerke, die von einem Schleppdach, coyau genannt, gedeckt werden, das das Walmdach an einer Gebäudeseite teilweise über die Traufe hinaus erweitert. Die Fassade ist durch kleine Fenster und eine große Toreinfahrt unterbrochen.[21]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Hinweisschild auf der Route des Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Moncayolle-Larrory-Mendibieu liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[22]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[23]
Gesamt = 38

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 29 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[24]

Sport und Freizeit

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Ein leichter Rundweg von 7 km Länge mit einem Höhenunterschied von 180 m führt vom Zentrum der Gemeinde in Moncayolle über Hügel und durch Wälder der Gemeinde.[25]

Moncayolle-Larrory-Mendibieu wird durchquert von den Routes départementales 2 und 135 und ist über eine Linie des Busnetzes Transports 64 über Navarrenx und Mauléon-Licharre mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.

 
Jean-Michel Aphatie vor Studenten der Sup de Pub im Dezember 2011 in Paris

Persönlichkeiten

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  • Bernard Goyheneche, genannt Matalas, geboren in Moncayolle, gestorben am 8. November 1661 in Mauléon-Licharre nach Vollstreckung der Verurteilung mit der Todesstrafe durch Enthauptung.
  • Jean-Michel Aphatie, geboren am 8. September 1958 in Moncayolle-Larrory-Mendibieu, ist ein französischer Politikjournalist. Er arbeitete u. a. von 2003 bis 2015 für den französischen Radiosender RTL, bevor er zu Europe 1 wechselte.
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Commons: Moncayolle-Larrory-Mendibieu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lieux - toponymie Mitikile-Larrori-Mendibile (Pettarra (-a)). Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Moncayolle-Larrory-Mendibieu. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  3. a b Conseil régional d’Aquitaine: Moncayolle-Larrory-Mendibieu. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  4. a b c Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 95, 111, 114, 115, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  5. a b c David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 22. September 2017 (englisch).
  6. a b Notice Communale Moncayolle-Larrory-Mendibieu. EHESS, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  7. a b Jean-Baptiste Orpustan: Nouvelle toponymie basque. Universität Bordeaux, 2006, S. 222, 223, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  8. Notice Communale Larrory. EHESS, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  9. Notice Communale Mendibieu. EHESS, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  10. Populations légales 2014 Commune de Moncayolle-Larrory-Mendibieu (64391). INSEE, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  11. Église Sainte-Engrâce de Moncayolle. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  12. église paroissiale Sainte-Engrâce. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  13. Retable de l’église Sainte-Engrâce. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  14. Autel de la Vierge. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  15. Autel de saint Jean-Baptiste. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  16. Chapelle de Larrory. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  17. Chapelle de Mendibieu. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  18. Cimetière de Mendibieu. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  19. Maison de Matalaz. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  20. Manoir. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  21. Demeure Artigau. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  22. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher-un-produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  23. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Moncayolle-Larrory-Mendibieu (64391). INSEE, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  24. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  25. Larrori. (PDF) Tourismusbüro der Soule, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).