LC80
Der Lerncomputer LC80 war ein in der DDR hergestellter Einplatinencomputer, der für Lehrzwecke vorgesehen war.
LC80 | |
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Hersteller | VEB Mikroelektronik Erfurt |
Typ | Lerncomputer |
Veröffentlichung | Mitte 1984 |
Produktionsende | ca. 1986/87 |
Neupreis | 720,00 M (ohne Netzteil) |
Prozessor | U880 @ 0,9 MHz |
Arbeitsspeicher | 1 KB |
Grafik | 6-stellige 7-Segment Anzeige |
Sound | Summer |
Datenträger | Kassette, ROM |
Betriebssystem | LC 80.1 |
Geschichte und Entwicklung
BearbeitenEntwickelt wurde der LC 80 ab 1983 in der Beratungs- und Informationsstelle Mikroelektronik Erfurt von einem Entwicklerkollektiv. Zur Frühjahresmesse 1984 konnte er der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wenig später war er im Handel, er war somit der erste Computer, den es in der DDR für die Bevölkerung zu kaufen gab.[1][2]
„Der Lerncomputer LC 80 wurde von einem Kollektiv der Beratungs- und Informationsstelle Mikroelektronik des Bezirkes Erfurt in Zusammenarbeit mit der Konsumgüterabteilung des VEB Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt in einem sehr kurzen Zeitraum entwickelt. Er wurde so konzipiert, daß einem breiten Anwenderkreis ein möglichst preiswertes Gerät zur Verfügung gestellt wird, das eine praxisnahe Nutzung der Mikroprozessortechnik ermöglicht. Als Nutzer kommen Ober- und Berufsschüler, Studenten der Fachrichtung Elektrotechnik/Elektronik, BMSR-Techniker und andere Interessierte infrage. Der LC 80 bietet ein nahezu unbegrenztes Anwendungsfeld, das von Hobby, Schule, Aus- und Weiterbildung bis zur Nutzung für kleine industrielle Steuerungen reicht.“
Der LC80 war mit einem 2k ROM bestückt, darin ein Programm "Monitor", welches die hexadezimale Eingabe und Anzeige von Speicherinhalten ermöglichte. Es gab fünf Steckplätze, die der Nutzer mit weiteren ROM oder EPROM Chips bestücken konnte. Auch der RAM konnte von einem bis auf vier kByte aufgerüstet werden. Jedes Programm musste im Maschinencode über die Tastatur eingetippt werden. Zur Wiederverwendung konnte es auf Magnetband gespeichert werden. Die relativ konstante Taktfrequenz ermöglichte Anwendungen wie z. B. Melodiewecker. Am kleinen Steckverbinder (rechts oben) standen 12 programmierbare Anschlüsse eines PIO U855D und vier Kanäle des Timers CTC U857D für Steuerungsaufgaben zur Verfügung. An den großen Steckverbinder (rechts unten) waren alle Bussignale der CPU U880D herausgeführt, was vielfältige Eigenbau-Erweiterungen ermöglichte.
Die Produktion endete wohl um 1986/87.[3]
Export
BearbeitenWomöglich durch eine Anfrage aus dem NSW (Großbritannien) wurde die Entwicklung einer Export-Variante angestoßen. Diese unterschied sich vom herkömmlichen LC80 in folgenden Punkten:
- Holzgehäuse
- 12 KB ROM
- 4 KB RAM
- Tastaturschablone für Schachprogramm SC-80 (ähnlich dem SC2)
Wahrscheinlich wurde diese Variante nie in Serie produziert.[4]
Hardware
BearbeitenProgrammiert wurde er durch die Eingabe hexadezimalen Maschinencodes über eine fest eingebaute Taschenrechner-Tastatur. Speichern und laden war via Kassette oder EPROM möglich.
Weitere technische Eckdaten des LC80
Bearbeiten- Tastatur: 25-stellig (16 Hexadezimal-, 9 Funktionstasten)
- optionale Ein-/Ausgabe:
- Magnetbandinterface
- 12 programmierbare Ein-/Ausgänge, 4 Handshake-Leitungen und 7 CTC-Leitungen
- CPU-BUS (ungepuffert)
- Betriebsspannung: 8,5…12 V AC / 10…13 V DC
Zubehör
BearbeitenEs gab auch Zubehör zu kaufen wie:
- Netzteil
- IC-Tester
- Datasette bzw. Kassettenrekorder
Software
BearbeitenBis auf das Betriebssystem war keinerlei Software im Lieferumfang enthalten. Lediglich im Handbuch und in einschlägigen Zeitschriften wie rfe, Funkamateur usw. wurden gelegentlich Listings abgedruckt. Es gab Schaltkreistester, Spiele, Synthesizer, Morseprogramme und mehr. Für den geplanten Export war sogar ein (integriertes) Schachprogramm vorgesehen.[5]
Weblinks
Bearbeiten- Homepage über den LC80, Z9001 (KC85/1), KC87 und Z1013
- LC80 auf robotrontechnik.de
- LC80 auf homecomputermuseum.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. April 2016; abgerufen am 6. April 2016.