Kirchspiel (Dülmen)
Kirchspiel ist ein Ortsteil und ursprünglich ein Kirchspiel von Dülmen im westlichen Münsterland und umgibt den Ortsteil Mitte. Zum Ortsteil gehören mehrere Bauerschaften.
Kirchspiel Stadt Dülmen
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Koordinaten: | 51° 50′ N, 7° 17′ O |
Höhe: | 82 m ü. NN |
Einwohner: | 4101 (Jan. 2023)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 48249 |
Vorwahlen: | 02594, 02590 |
Geographie
BearbeitenGliederung
BearbeitenZu Kirchspiel gehören die Bauerschaften Börnste, Daldrup[2], Dernekamp, Empte, Mitwick, Leuste, Rödder, Weddern (mit Karthaus) und Welte.
Geschichte
BearbeitenIm 9. Jahrhundert wurde dem Haupthof in Dülmen vom Bischof eine Kirche gestiftet, die unter dem Patronat des Heiligen Viktor stand. Mit dem Bevölkerungswachstum entstanden mehr und mehr Hofstellen und auch Adelssitze wie die Häuser Empte, Engsterstein, Osthof, Ueding, Visbeck und Weddern.
Das Haus Weddern wurde von Gerhard von Keppel im Jahr 1477 an den Kartäuserorden übertragen. Die Kartause Marienburg war das einzige Kartäuserkloster in Westfalen. Seit der Aufhebung des Klosters 1804 zeugen nur die Kirche und einige Wirtschaftsgebäude von dessen Existenz.
Die Willkommschatzung von 1498 zählt 214 Hofstätten außerhalb der Stadtmauern. Bei den bestehenden Höfen entstanden neue Siedelstätten, die in erster Linie von Tagelöhnern und Handwerkern genutzt wurden.
Die Gemeinheitsteilung von 1844 schließlich sorgte für die Schaffung der Kulturlandschaft, die auch heute noch besteht.
Obwohl die Bewohner in Stadt- und Landbewohner aufgeteilt wurden, besuchten alle bis 1938 die einzige Pfarrkirche: St. Viktor.
Stadt und Kirchspiel Dülmen waren mit der Landesburg Haus Dülmen bis 1803 eingebunden in das historische Amt Dülmen und im Archidiakonat des Vizedomus.
Seit 1815 bildeten die Bauerschaften des Kirchspiels Dülmen eine eigene Gemeinde. Sie wurde zusammen mit Merfeld zum Amt Dülmen zusammengefasst. Am 1. April 1930 wurde zudem Hausdülmen eingemeindet.[3] Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Kirchspiel Dülmen in die Stadt Dülmen eingegliedert.[4]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt von Gold (Gelb) und Blau; oben wachsend das Hüftbild des heiligen Viktor in naturfarbenen Lederkoller, blauer Tunika, naturfarbenen Helm und silbernem (weißen) Nimbus, mit einem grünen Palmwedel in der Rechten und einem schwarzen Buch in der Linken; unten ein goldenes (gelbes) Schräggitter.“[5] | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 5. Mai 1952 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Es zeigt oben den Ortspatron, den hl. Viktor, und unten das Schräggitter aus dem Wappen der Herren von Merveldt, welche früher großen Einfluss in der Gegend hatten. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Haus Visbeck (und Marienkapelle)
- Haus Empte
Kirchen und Klöster
Bearbeiten- Die Kirche St. Jakobus gehörte zum ehemaligen Kartäuserkloster und dient den Herzögen von Croÿ als Grablege.
- Kapelle St. Michael
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Mäusescheune, Rödder
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Innenansicht der St.-Jakobus-Kirche
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Haus Empte in der Bauerschaft Empte
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Zugang zu Karthaus in der Bauerschaft Weddern
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Kriegerdenkmal in Karthaus in der Bauerschaft Weddern
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Ehemalige Bauerschaftschule in der Bauerschaft Leuste
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Kriegerdenkmal in der Bauerschaft Rödder
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Mäusescheune in der Bauerschaft Rödder
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St.-Michael-Kapelle in der Bauerschaft Rödder
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Märchenpfad beim Haus Visbeck in der Bauerschaft Dernekamp
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Marienkapelle beim Haus Visbeck in der Bauerschaft Dernekamp
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Marienkapelle und Haus Visbeck in der Bauerschaft Dernekamp
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Anna-Katharinenstift (nahe Karthaus) in der Bauerschaft Weddern
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St.-Jakobus-Kirche (Karthaus) in der Bauerschaft Weddern
Literatur
Bearbeiten- Erik Potthoff, Dietmar Rabich: Dülmen – gestern und heute. 1. Auflage. Laumann-Verlag, Dülmen 2013, ISBN 978-3-89960-397-2, Kirchspiel, S. 224–237.
Weblinks
Bearbeiten- Kirchspiel Dülmen, auf der Website der Stadt Dülmen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einwohnerstatistik. (PDF; 13 KB) Stadt Dülmen, abgerufen am 6. September 2023.
- ↑ Bauerschaft Daldrup
- ↑ Stefan Sudmann (Hrsg.), Geschichte der Stadt Dülmen, Laumann-Verlag, Dülmen 2011, ISBN 978-3-89960-348-4.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 313 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Münster, Jahrgang, 1952 S. 224