[go: up one dir, main page]

Gerold Kauert

deutscher Pharmakologe und Forensischer Toxikologe

Gerold Kauert (* 13. September 1947 in Düren) ist ein deutscher Pharmakologe, Forensischer Toxikologe und Hochschullehrer im Ruhestand.

Ausbildung und berufliche Tätigkeit

Bearbeiten

Von 1968 bis 1973 studierte Kauert Pharmazie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; 1974 erhielt er seine Approbation als Apotheker. In Bonn promovierte er 1977, Dieter Abbo Kalbhen betreute seine Dissertation aus dem Themenkreis Katecholamin-Stoffwechsel bei schizophrenen Patienten. Im selben Jahr wechselte er an das Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München zu Wolfgang Spann, bei dem er sich 1983 habilitierte – Titel der Habilitationsschrift ist "Katecholamine in der Agonie". An der Münchener Universität wurde er 1990 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Kauert erhielt einen Ruf an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und wurde dort als Professor Gründungsleiter der neuen Abteilung Forensische Toxikologie im Zentrum für Rechtsmedizin. Es handelte sich um die erste selbständige Abteilung dieser Fachrichtung in Deutschland. Der Titel von Kauerts Antrittsvorlesung war "Chemie der Psyche und Forensische Toxikologie". Nach späteren Umstrukturierungen trug die Abteilung die Namen „Institut für Forensische Medizin“ und „Institut für Forensische Toxikologie“ im Zentrum der Rechtsmedizin.[1] Kauert führte die Abteilung bis zu seinem vorzeitigen Ruhestand aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2009.

Hauptarbeitsgebiete

Bearbeiten
  • Einfluss von Alkohol und Drogen auf die Fahrtüchtigkeit
  • Erarbeitung von Grenzwerten für die Fahrtüchtigkeit
  • Nachweis von Drogen in Haaren
  • Experimentelle Untersuchungen zur Einlagerung von Drogen in die Haarmatrix.

Zu den vielen Fällen, in denen Kauert Gutachten erstellt und vor Gericht vertreten hat, gehört der von Oury Jalloh.[2]

Ehrungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • D. Mebs: Antrittsvorlesung von Professor Kauert. In Toxichem + Krimitech (T + K), Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie, Bd. 63, Nr. 2, S. 63
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Kurzer Abriss der Geschichte der Rechtsmedizin in Frankfurt am Main (Memento vom 15. September 2017 im Internet Archive). Universitätsklinikum Frankfurt, abgerufen am 21. März 2018.
  2. Der Fall Oury Jalloh setzt die Politik unter Druck. Deutschlandfunk, 2. Dezember 2017, abgerufen am 21. März 2018