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Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5

Infanterieverband der Preußischen Armee

Das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 war ein Infanterieverband des Gardekorps der Preußischen Armee.

Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5

Aktiv 31. März 1897
Staat Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Unterstellung Gardekorps
Ehemalige Standorte Spandau

Geschichte

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Das Regiment wurde am 31. März 1897 (Stiftungstag) aus den IV. (Halb-)Bataillonen des 2. und 4. Garde-Regiments zu Fuß, des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1, des Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 gebildet. Es formierte sich zu zwei Bataillonen und war in Spandau stationiert. Der Regimentsstab, das I. Bataillon sowie die 5. und 6. Kompanie waren in der Stresow-Kaserne I, die 7. Kompanie in der Moritz-Kaserne und die 8. Kompanie in der Kaserne I einquartiert. Ab 1. Oktober 1913 wurde das im Rahmen der Heeresverstärkung 1913 neu aufgestellte Füsilier-Bataillon (9. bis 12. Kompanie) in den Barackenkasernen auf dem Exerzierplatz neben dem Festungsgefängnis, die MG-Kompanie in der Stresow-Kaserne I untergebracht.

Der Verband war der 5. Garde-Infanterie-Brigade der 2. Garde-Division unterstellt.

Erster Weltkrieg

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Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte das Regiment am 2. August 1914 mobil und kam mit der 5. Garde-Infanterie-Brigade als Teil der 3. Garde-Division zunächst im Westen bei Namur zum Einsatz. Ende August erfolgte die Verlegung des übergeordneten Garde-Reserve-Korps an die Ostfront und die Teilnahme an der Schlacht an den Masurischen Seen. Im Mai 1915 kam das Regiment wieder an die Westfront, beteiligte sich an den Stellungskämpfen in Flandern und Artois und trat dann in die Schlacht an der Somme ein. Während des weiteren Kriegsverlaufs kämpfte das Regiment im Westen u. a. noch bei Arras, in Flandern sowie der Deutschen Frühjahrsoffensive ab Ende März 1918.

Verbleib

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Nach Kriegsende und Rückführung in die Heimat erfolgte ab 12. Dezember 1918 die Demobilisierung in Spandau. Aus Teilen des Regiments begann man ab 21. Januar 1919 mit der Aufstellung des Freiwilligen-Bataillons „Spandau“. Ende März 1919 trat es als II. Bataillon zum Freikorps „von Hindenburg“ über, das in Kolberg zum Schutz der dorthin verlegten Obersten Heeresleitung (OHL) gebildet worden war, und dem auch Bürger der Stadt angehörten.[1] Mit der Aufstellung der Vorläufigen Reichswehr war es ab Oktober 1919 das IV. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 102.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung, General der Infanterie Hans von Seeckt, vom 24. August 1921 die 5. und 6. Kompanie des 4. (Preußisches) Infanterie-Regiments in Kolberg. In der Wehrmacht führte die 6. und 7. Kompanie des Infanterieregiments 67 in Spandau die Tradition fort.

Regimentschef

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Großfürst Konstantin Konstantinowitsch Romanow

Erster und einziger Regimentschef war seit 9. August 1897 der Großfürst Konstantin Konstantinowitsch Romanow.

 
Schema der Uniform (1890)

Kommandeure

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Dienstgrad Name Datum[2]
Oberst Eberhard von der Lancken 01. April 1897 bis 17. April 1901
Oberst Kurt von Manteuffel 18. April 1901 bis 26. Januar 1903
Oberst Eberhard von Claer 27. Januar 1903 bis 15. Februar 1907
Oberst Johannes von Eben 16. Februar 1907 bis 24. September 1908
Oberst Karl Heinrich von Hänisch 25. September 1908 bis 12. Oktober 1910
Oberst Hans von Langermann und Erlenkamp 13. Oktober 1910 bis 1. April 1913
Oberst Axel von Petersdorff 02. April 1913 bis 1. August 1914
Major Walter Randt 02. August bis 19. Dezember 1914 (mit der Führung beauftragt)
Major Wilhelm Reinhard 20. Dezember 1914 bis 2. Juni 1915 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant Walter Randt 03. Juni 1915 bis 9. Januar 1917
Oberstleutnant Kurt von Beerfelde 10. Januar 1917 bis 9. April 1918
Oberstleutnant Karl von Kietzell 10. April bis 12. Dezember 1918

Die Uniform der Garde-Grenadiere bestand aus einem blauen Waffenrock mit rotem Kragen und gleichfarbigen brandenburgischen Aufschlägen mit dunkelblauen Ärmelpatten, besaßen jedoch am Kragen eine breite gelbkameelgarne altpreußische Litze und auf den Ärmelpatten drei ebensolche Litzen. Dazu kamen weiße Schulterklappen, Tombakknöpfe, weißes Lederzeug und weiße (Garde-)Helmbüsche. Es gab abweichend von den anderen Garde-Regimentern kein Füsilierbataillon.

Uniformen von Unteroffizieren besaßen davon abweichend gemusterte Tressen an Kragen und Aufschlägen.

Uniformen für Offiziere waren mit altpreußischen goldenen Stickereien an Stelle der Litzen an Kragen und auf den Ärmelpatten ausgestattet.

Uniform-Änderungen

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Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5-Denkmal in Spandau
  • 15. Juni 1898: Die Fahnenträger erhalten ein Stoffabzeichen auf dem rechten Oberarm und den Ringkragen.
  • 01. Mai 1899: Gardelitzen auf den Mantelkragenspitzen für Unteroffiziere und Grenadiere.
  • 14. März 1902: Die Fahnenträger erhalten ein Bandolier aus rotem Juchten mit Goldtresse und Schuh.
  • 27. Januar 1903: Die als Winker ausgebildeten Mannschaften erhalten zwei gekreuzte Fahnen auf dem unteren Oberarm.
  • 1913: Die seit 1907 allmählich eingeführte neue feldgraue Uniform wurde zu den Herbstübungen erstmals getragen. Feldgrauer Rock mit Klappkragen und Patten; auf dem Kragen Spiegel mit gelbkameelgarnener Litze; auf den Patten ebenfalls diese Litzen; matte Knöpfe mit Königskrone; graue Achselklappen; graues baumwollenes Halstuch statt der Binde; feldgraue Hosen; feldgraue Mützen mit rotem Besatz; schwarzes Lederzeug.

„Seinen im Weltkriege gefallenen Kameraden“ wurde am 21. Mai 1922 von den ehemaligen Angehörigen des Regiments in der Grünanlage Stabholzgarten in der Altstadt von Berlin-Spandau ein Denkmal (siehe Denkmäler in Spandau) nach dem Entwurf des Dresdener Bildhauers August Schreitmüller feierlich enthüllt.

Literatur

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  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 33.
  • Albrecht von Stosch: Das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5, 1897-1918 (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Truppenteile des ehemaligen preußischen Kontingents. Band 122). Stalling, Oldenburg i.O. / Berlin 1925 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).
  • Günther Voigt.: Die Garde- und die Grenadier-Regimenter 1–12 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 1. Biblio-Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1199-4.
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Commons: Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Johannes Voelker: Geschichte der Stadt Kolberg. Unter Benutzung der einschlägigen Geschichtswerke von Riemann und Stroewer. Ostseeverlag, Leichlingen 1964, S. 60.
  2. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 25.