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Chinesinho

brasilianischer Fußballspieler und -trainer

Chinesinho (auch Cinesinho; eigentlich Sidney Colônia Cunha; * 28. Juni 1935[1] in Rio Grande; † 16. April 2011 ebenda) war ein brasilianischer Fußballspieler und -trainer.

Chinesinho
Personalia
Voller Name Sidney Colônia Cunha
Geburtstag 28. Juni 1935
Geburtsort Rio GrandeBrasilien
Sterbedatum 16. April 2011
Sterbeort Rio GrandeBrasilien
Größe 168 cm
Position Halbstürmer
Junioren
Jahre Station
Rio Grandense
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1954 Renner
1955–1958 Internacional Porto Alegre
1958–1962 Palmeiras São Paulo 237 (55)
1962–1963 FC Modena 20 0(3)
1963–1965 CC Catania 59 0(5)
1965–1968 Juventus Turin 85 0(8)
1968–1972 L.R. Vicenza 90 (10)
1972 New York Cosmos 1 0(0)
1973–1974 Nacional-SP
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1956–1961 Brasilien 17 0(7)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1975–1976 L.R. Vicenza
1978–1979 US Foggia
1979–1981 AS Forlì
1985 Palmeiras São Paulo
FC Modena (Jugend)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Charakteristika

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Chinesinho spielte als Halbstürmer hinter den Spitzen. Er galt als schneller und technisch starker Spieler[2], der die Fähigkeit besaß, blitzschnell Angriffe aus der eigenen Verteidigung einzuleiten. Außerdem war er ein versierter Eck- und Freistoßschütze[3].

Spielerkarriere

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Chinesinho begann seine Karriere Anfang der 1950er-Jahre in seiner Heimatstadt Rio Grande beim Verein Rio Grandense. 1954 lief er für den Klub Renner aus Porto Alegre auf und gewann die Staatsmeisterschaft von Rio Grande do Sul. Von 1955 bis 1958 spielte der Halbstürmer für deren Lokalrivalen SC Internacional, mit dem er 1955 unter Trainer Teté wiederum das Campeonato Gaúcho de Futebol als Sieger abschloss. In dieser Zeit gab er auch sein Debüt in der brasilianischen Nationalmannschaft, mit der er 1956 die Panamerikanische Meisterschaft gewann, wiederum mit Teté als Trainer.

Im Jahr 1958 wechselte Chinesinho zu Palmeiras São Paulo, für die er bis 1962 in 237 Partien 55 Tore erzielte und mit denen er 1959 die Staatsmeisterschaft von São Paulo und 1960 die Taça Brasilgewinnen konnte. Als der Brasilianer den Klub 1962 in Richtung Europa verließ und beim FC Modena in der italienischen Serie-A-Aufsteiger anheuerte, verwendete man den erzielten Transfererlös zur Verpflichtung von 15 Spielern (u. a. Ademir da Guia). Die Mannschaft wurde in den Folgejahren als Academia de Futebol bekannt und begründete eine der erfolgreichsten Perioden in der Geschichte des Vereins.[4]

Für den FC Modena absolvierte er in der Saison 1962/63 20 Partien und steuerte drei Treffer zum Klassenerhalt in der Serie A bei. Am Ende der von einigen Verletzungen geprägten Spielzeit wechselte Chinesinho zum Ligarivalen CC Catania, wo er zwei Jahre lang Stammspieler war. 1964 verlor er mit dem sizilianischen Verein im Berner Wankdorfstadion das Finale um den Alpenpokal gegen den CFC Genua mit 0:2.

Zur Saison 1965/66 wechselte Chinesinho zu Juventus Turin, wo er Rückennummer und Position des zum SSC Neapel abgewanderten Omar Sívori übernahm und drei Jahre lang Stammkraft war. Bereits im ersten Jahr gewann er mit dem Turiner Klub die Coppa Italia, 1966/67 folgte unter Trainer Heriberto Herrera der Gewinn der einzigen Italienischen Meisterschaft.

Im Sommer 1968 wechselte der Halbstürmer, mittlerweile 33-jährig, zum Ligarivalen Lanerossi Vicenza, für den er in vier Jahren 90 Serie-A-Partien absolvierte und dabei zehn Treffer erzielte.[5] 1972 folgte der Wechsel in die US-amerikanische North American Soccer League zu New York Cosmos, für die er jedoch nur ein Spiel bestritt.[6]

Seine aktive Laufbahn beendete Chinesinho schließlich 1974 in seiner brasilianischen Heimat bei Nacional-SP.

Trainerkarriere

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Nach Ende seiner Spielerlaufbahn kehre Chinesinho nach Italien zurück, wo er bis 1976 zunächst als Co-Trainer und später als Cheftrainer die erste Mannschaft von Lanerossi Vicenza betreute. In der Saison 1978/79 trainierte der Brasilianer die US Foggia, die in der Vorsaison aus der Serie A abgestiegen war, und stieg mit dem Klub in die Serie C1 ab.

Von 1979 bis 1981 betreute Chinesinho die AS Forlì in der Serie C1, mit der er im ersten Jahr nur knapp am Aufstieg in die Serie B scheiterte. 1981 wurde der Brasilianer dort vorzeitig entlassen.

Im Jahr 1985 arbeitete Chinesinho kurzzeitig als Cheftrainer bei Palmeiras São Paulo. Danach war er wieder in Italien aktiv und betreute dabei unter anderem in seiner Funktion als Jugendtrainer beim FC Modena 1995 den jungen Luca Toni.[7][8]

Chinesinho starb am 16. April 2011 in seiner Heimatstadt Rio Grande an den Folgen der Alzheimer-Krankheit, an der er seit längerem gelitten hatte.[2][9] Seine Beerdigung fand zwei Tage später in São Leopoldo statt.[10]

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Commons: Chinesinho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. einige Quellen geben auch den 1. Januar 1935 oder den 13. Januar 1935 an
  2. a b Franco Pardolesi: È morto Sidney Colonia Cunha "Cinesinho". www.emiliaromagnasport.com, 17. April 2011, abgerufen am 25. April 2011 (italienisch).
  3. Carmelo Gennaro, Luigi Prestinenza, Dal fondo un traversone, A&B Editrice, Acireale-Rom 2003, S. 41–45.
  4. Ídolo eterno (Memento vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today), Chinesinho morre aos 75 anos no Rio Grande do Sul, Bericht auf palmeiras.com vom 16. April 2011 im Webarchiv, Seite auf portug., abgerufen am 4. April 2023
  5. Davide Rota: Brazilian Players and Coaches in Italy. www.rsssf.org, 5. November 2005, abgerufen am 25. April 2011 (englisch).
  6. North American Soccer League Players. www.nasljerseys.com, abgerufen am 25. April 2011 (englisch).
  7. Francesca Ferrazza, Silvia Scotti: Fenomeno Toni. www.repubblica.it, 3. Januar 2010, abgerufen am 25. April 2011 (italienisch).
  8. Marco Ansaldo: Addio a Cinesinho, l'erede di Sivori. www.lastampa.it, 18. April 2011, archiviert vom Original am 19. Januar 2012; abgerufen am 25. April 2011 (italienisch).
  9. Lutto: morto Cinesinho, ex Catania e Juventus. www.golsicilia.it, abgerufen am 25. April 2011 (italienisch).
  10. Funerali in Brasile per Cinesinho, ex Juventus. www.tuttosport.com, archiviert vom Original am 24. April 2011; abgerufen am 25. April 2011 (italienisch).