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Bromvinyluracil

chemische Verbindung

Bromvinyluracil ein synthetisches Derivat des Uracils mit antiviralen Eigenschaften. Es tritt als Metabolit des antiviralen Medikaments Brivudin auf.

Strukturformel
Strukturformel von Bromvinyluracil
Allgemeines
Name Bromvinyluracil
Andere Namen

5-(2-Bromvinyl)uracil

Summenformel C6H5BrN2O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 69304-49-0
PubChem 688297
ChemSpider 599771
Wikidata Q72455244
Eigenschaften
Molare Masse 217,02 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

189–194 °C (Zersetzung)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

>2000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]-->

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Herstellung

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Bromvinyluracil kann durch Bromierung von 5-Vinyluracil mit Brom in Dimethylformamid hergestellt werden. Eine Alternative ist die Reaktion von 5-Formyluracil mit Malonsäure und Piperidin. Dadurch entsteht ein Acrylsäure-Derivat, das mit N-Bromsuccinimid zu Bromvinyluracil umgesetzt werden kann.[2]

Reaktionen

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Durch Reaktion mit einem geschützten und aktivierten Derivat der Desoxyribose kann aus Bromvinyluracil das Nucleosid Brivudin gewonnen werden.[2]

Pharmakologische Eigenschaften

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Die Verbindung hat starke antivirale Eigenschaften gegen Herpes simplex Typ I.[2] Es ist ein aktiver Metabolit der Wirkstoffe Sorivudin und Brivudin, die gegen Herpes-Viren eingesetzt werden beziehungsweise wurden.[3][4]

Potentiell tödliche Medikamenten-Wechselwirkungen treten durch die Hemmung der Dihydropyridimin-Dehydrogenase auf. Diese ist ein essentielles Enzym im Abbau des Krebsmedikaments 5-Fluoruracil. Die gleichzeitige Einnahme von 5-Fluoruracil und Bromvinyluracil beziehungsweise der entsprechenden Prodrugs führt daher zu schweren Vergiftungen, die tödlich verlaufen können. In Japan kam es in den 1990er-Jahren während und nach der Zulassen von Sorivudin auf diese Weise zu insgesamt 18 Todesfällen.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Datenblatt (\u003cI\u003eE\u003c/I\u003e)-5-(2-Bromvinyl)uracil, 97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Juni 2024 (PDF).
  2. a b c Philip J. Barr, A. Stanley Jones, Gabriel Verhelst, Richard T. Walker: Synthesis of some 5-halogenovinyl derivatives of uracil and their conversion into 2′-deoxyribonucleosides. In: J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1. Nr. 0, 1981, S. 1665–1670, doi:10.1039/P19810001665.
  3. a b Kenichiro Ogura, Takahito Nishiyama, Hiroaki Takubo, Atsushi Kato, Haruhiro Okuda, Kazuhito Arakawa, Masakazu Fukushima, Sekio Nagayama, Yasuro Kawaguchi, Tadashi Watabe: Suicidal inactivation of human dihydropyrimidine dehydrogenase by (E)-5-(2-bromovinyl)uracil derived from the antiviral, sorivudine. In: Cancer Letters. Band 122, Nr. 1-2, Januar 1998, S. 107–113, doi:10.1016/S0304-3835(97)00377-7.
  4. Erik De Clercq: (E)-5-(2-bromovinyl)-2?-deoxyuridine (BVDU). In: Medicinal Research Reviews. Band 25, Nr. 1, Januar 2005, S. 1–20, doi:10.1002/med.20011.