[go: up one dir, main page]

Bahnhof Saitama-Shintoshin

Bahnhof in Japan

Der Bahnhof Saitama-Shintoshin (jap. さいたま新都心駅, Saitama-Shintoshin-eki) ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er wird von der Bahngesellschaft JR East betrieben und befindet sich in der Präfektur Saitama auf dem Gebiet der gleichnamigen Stadt. Der Bahnhof wurde zusammen mit der benachbarten Saitama Super Arena errichtet.

Saitama-Shintoshin (さいたま新都心)
Haupthalle (Juli 2021)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung JK47 / JU06
Eröffnung 1. April 2000
Lage
Stadt/Gemeinde Saitama
Präfektur Saitama
Staat Japan
Koordinaten 35° 53′ 38″ N, 139° 38′ 1″ OKoordinaten: 35° 53′ 38″ N, 139° 38′ 1″ O
Höhe (SO) 12 T.P.
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Saitama-Shintoshin (さいたま新都心)

JR East

Liste der Bahnhöfe in Japan

Verbindungen

Bearbeiten

Saitama-Shintoshin ist ein Zwischenbahnhof, der von mehreren parallel verlaufenden Linien der Bahngesellschaft JR East bedient wird. Überwiegend dem beschleunigten Pendlerverkehr über mittlere Entfernungen in der Metropolregion dienen die Takasaki-Linie und die Utsunomiya-LInie (eine Teilstrecke der Tōhoku-Hauptlinie). Von Norden her kommend, führen sie über Ueno zum zentralen Bahnhof Tokio, wo sie mit der Tōkaidō-Hauptlinie in Richtung Yokohama und Atami verknüpft werden. Tagsüber gibt es auf beiden Linien einen angenäherten 20-Minuten-Takt, der während der Hauptvkerkehrszeit verdichtet wird.[1]

Auf eigenen Gleisen verläuft die dem Nahverkehr vorbehaltene Keihin-Tōhoku-Linie von Ōmiya über Urawa, Akabane und Tokio nach Yokohama sowie daran anschließend auf der Negishi-Linie nach Ōfuna. Tagsüber fahren die Züge alle fünf Minuten, während der Hauptverkehrszeit alle drei bis vier Minuten. Somit werden jede Stunde zwischen 12 und 20 Züge angeboten.[2] Saitama-Shintoshin ist ein bedeutender Knotenpunkt des lokalen und regionalen Busverkehrs. Beidseits des Bahnhofs gibt es je einen Busterminal mit mehreren Haltestellen. Der östliche wird von einem Dutzend Linien der Gesellschaften Kokusai Kyōgyō Bus, Tōbu Bus West, Nippon Chūō Bus und Heisei Enterprise bedient. Vom westlichen aus verkehren sieben weitere Linien verschiedener Anbieter.

Der Bahnhof steht an der Grenze zwischen den Stadtteilen Shintoshin im Westen und Kishikichō im Osten. Ersterer gehört zum Bezirk Chūō-ku, letzterer zum Bezirk Ōmiya-ku. Shintoshin entstand um die Jahrtausendwende im Rahmen eines Stadtentwicklungsprojekts im spitzen Winkel zwischen der Tōhoku-Hauptlinie und der etwas weiter westlich verlaufenden Saikyō-Linie. Unmittelbar nordwestlich des Bahnhofs steht die Saitama Super Arena, eine Multifunktionsarena mit einer Kapazität von bis zu 36.500 Zuschauern, die für Sport- und Kulturveranstaltungen genutzt wird. Daran angebaut ist das Keyaki Hiroba, ein von Bäumen umsäumter öffentlicher Platz mit zahlreichen Restaurants. In der Nähe zu finden sind auch mehrere Bürohochhäuser und das Rotkreuz-Krankenhaus Saitama. Die Ostseite des Bahnhofs wird geprägt durch die Cocoon City, ein auf vier Gebäude verteiltes Einkaufszentrum (inklusive Multiplex-Kino).

Die Anlage ist von Süden nach Norden ausgerichtet und umfasst 15 Gleise, von denen die vier östlichsten dem hier haltenden Personenverkehr dienen. Diese liegen an zwei vollständig überdachten Mittelbahnsteigen, die in der nördlichen Hälfte von einem Reiterbahnhof überspannt werden. Das Gebäude ist dreigeschossig, mit den ebenerdigen Bahnsteigen, einer breiten Fußgängerpassage im ersten Stockwerk und der Bahnhofsverwaltung im dritten Stockwerk. Das preisgekrönte Design stammt von dem aus Saitama stammenden Architekten Edward Suzuki. Es soll sich um eine weiche, fließende Form wie eine „Welle von Wolken“ handeln, um die Menschen in „Luft zu umhüllen“. Der Querschnitt des breiten Ost-West-Durchgangs ist elliptisch. Er wird im zentralen Bereich in der Nähe der Fahrkartenschalter geöffnet und die Funktionen des Bahnhofsgebäudes werden durch ein durchgehendes Dach abgedeckt, das bis zur Bahnhofshalle und den Bahnsteigen reicht. Das Dach besteht zu einem Drittel aus transparentem Glas, um viel natürliches Licht hereinzulassen, sowie aus gefalteten Platten mit dazwischenliegender Isolierung, um Strom und Energie zu sparen und den Passanten die Möglichkeit zu geben, den Wechsel von Licht und Schatten zu betrachten.[3] Erhöht liegende Fußgängerpassagen stellen direkte Verbindungen zu umliegenden Gebäuden her.

Im Fiskaljahr 2019 nutzten durchschnittlich 55.782 Fahrgäste täglich den Bahnhof.[4]

1  Keihin-Tōhoku-Linie AkabaneUenoTokioShinagawaKawasakiYokohama
2  Keihin-Tōhoku-Linie Ōmiya
3  Utsunomiya-Linie Akabane • Ueno • Tokio • Yokohama • Ōfuna
 Takasaki-Linie Akabane • Ueno • Tokio • Yokohama • Ōfuna
4  Utsunomiya-Linie ŌmiyaOyamaUtsunomiyaNasushiobaraKuroiso
 Takasaki-Linie Ōmiya • KumagayaTakasakiMaebashi
Verlauf der Keihin-Tōhoku-Linie / Negishi-Linie
Ōmiya • Saitama-Shintoshin • Yono • Kita-Urawa • Urawa • Minami-Urawa • Warabi • Nishi-Kawaguchi • Kawaguchi • Akabane • Higashi-Jūjō • Ōji • Kami-Nakazato • Tabata • Nishi-Nippori • Nippori • Uguisudani • Ueno • Okachimachi • Akihabara • Kanda • Tokyo • Yūrakuchō • Shimbashi • Hamamatsuchō • Tamachi • Takanawa Gateway • Shinagawa • Ōimachi • Ōmori • Kamata • Kawasaki • Tsurumi • Shin-Koyasu • Higashi-Kanagawa • Yokohama • Sakuragichō • Kannai • Ishikawachō • Yamate • Negishi • Isogo • Shin-Sugita • Yōkōdai • Kōnandai • Hongōdai • Ōfuna
Verlauf der Takasaki-Linie
Tokyo • Ueno • Oku • Akabane • Urawa • Saitama-Shintoshin • Ōmiya • Miyahara • Ageo • Kita-Ageo • Okegawa • Kitamoto • Kōnosu • Kita-Kōnosu • Fukiage • Gyōda • Kumagaya • Kagohara • Fukaya • Okabe • Honjō • Jimbohara • Shinmachi • Kuragano • Takasaki
Verlauf der Utsunomiya-Linie
Tokyo • Ueno • Oku • Akabane • Urawa • Saitama-Shintoshin • Ōmiya • Toro • Higashi-Ōmiya • Hasuda • Shiraoka • Shin-Shiraoka • Kuki • Higashi-Washinomiya • Kurihashi • Koga • Nogi • Mamada • Oyama • Koganei • Jichi-Idai • Ishibashi • Suzumenomiya • Utsunomiya • Okamoto • Hōshakuji • Ujiie • Kamasusaka • Kataoka • Yaita • Nozaki • Nishi-Nasuno • Nasushiobara • Kuroiso

Geschichte

Bearbeiten
 
Luftansicht von 1974

1927 hatte das Eisenbahnministerium auf einer freien Fläche südlich des Bahnhofs Ōmiya einen Rangierbahnhof in Betrieb genommen. Ab 1961 wurde hier auch Güterumschlag durchgeführt, nachdem dieser in Ōmiya selbst eingestellt worden war, um dort mehr Platz für den wachsenden Personenverkehr zu schaffen. Aus Rationalisierungsgründen stellte die Japanische Staatsbahn 1978 den Umschlag von Paketen ein, 1984 auch den Containertransport. Mit der Einstellung des Einzelwagenverkehrs am 1. November 1986 blieb nur noch der stark verringerte Rangierverkehr übrig, für den seit dem 1. April 1987 die Bahngesellschaft JR Freight zuständig ist.[5]

Da der größte Teil des Areals nun brachlag, begann die Präfekturverwaltung Ende der 1990er Jahre mit der Planung und Umsetzung eines umfangreichen Stadtentwicklungsprojekts namens Shintoshin („neues Stadtzentrum“). Kernstück war die Multifunktionsarena Saitama Super Arena. Um das Gelände optimal zu erschließen, sollte am Schienenkorridor, den die Tōhoku-Hauptlinie, die Takasaki-Linie und die Keihin-Tōhoku-Linie nutzen, ein neuer Bahnhof entstehen. Der Spatenstich für den Bahnhof Saitama-Shintoshin erfolgte am 16. Februar 1997, wobei die Bauarbeiten eng mit jenen an der Arena und an umliegenden Gebäuden abgestimmt waren. Schließlich ging der Bahnhof am 1. April 2000 in Betrieb.[6] Die Bahnsteige der Keihin-Tōhoku-Linie wurden im September 2017 mit Bahnsteigtüren ausgestattet; es handelte sich um die ersten Anlagen dieser Art in einem JR-Bahnhof auf dem Gebiet der Präfektur Saitama.[7]

Bearbeiten
Commons: Bahnhof Saitama-Shintoshin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Werktagsfahrplan Takasaki-/Utsunomiya-Linie in Richtung Tokio. JR East, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2022; abgerufen am 20. November 2022 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jreast-timetable.jp
  2. Werktagsfahrplan ab Saitama-Shintoshin in Richtung Yokohama. JR East, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2022; abgerufen am 20. November 2022 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jreast-timetable.jp
  3. さいたま新都心駅および東西自由通路. In: Shinkenchiku. Band 75, Nr. 8. Shinkenchiku-sha, Juli 2000, ISSN 1342-5447, S. 214–217.
  4. 各駅の乗車人員. JR East, 2020, abgerufen am 20. November 2022 (japanisch).
  5. Tetsu Ishino (Hrsg.): 停車場変遷大辞典 国鉄・JR (Bahnhofswechselverzeichnis JNR/JR). Band 2. JTB, Tokio 1998, ISBN 978-4-533-02980-6, S. 391–392.
  6. さいたま新都心」駅開業. In: Kōtsū Shimbun, 4. April 2000, S. 3.
  7. JRさいたま新都心駅でホームドア23日から稼働、JR線では県内初 浦和駅は10月21日から. Saitama Shimbun, 20. September 2017, archiviert vom Original am 21. September 2017; abgerufen am 20. November 2022 (japanisch).