[go: up one dir, main page]

Auw an der Kyll

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Bahnhof Auw an der Kyll)

Auw an der Kyll ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Speicher an.

Wappen Deutschlandkarte
Auw an der Kyll
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Auw an der Kyll hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 6° 37′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 6° 37′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Speicher
Höhe: 166 m ü. NHN
Fläche: 0,98 km2
Einwohner: 110 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54664
Vorwahl: 06562
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 006
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 36
54662 Speicher
Website: www.auw-an-der-kyll.de
Ortsbürgermeister: Günter Kirsch
Lage der Ortsgemeinde Auw an der Kyll im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Blick auf Auw an der Kyll

Geographie

Bearbeiten

Die Ortsgemeinde liegt in der Südeifel im Kylltal, einem kleinen Zuflusstal der Mosel, nahe der Kreisstadt Bitburg.

Nachbarorte

Bearbeiten
Trimport, Dahlem Speicher Preist
Idenheim   Orenhofen
Idesheim Hosten Zemmer

Geschichte

Bearbeiten

Mauerreste einer römischen Fluchtburg zwischen Auw und Preist lassen erkennen, dass bereits die Römer in der Region um Auw siedelten. Der Ort Auw wurde im 13. Jahrhundert erstmals in einer Urkunde als Ouve erwähnt, in den Jahren 1565 und 1606 als Auwe. Der Name könnte auf das althochdeutsche owa, awa, mittelhochdeutsch owe, awe, dann uwe, au = Insel, vom Wasser umflossenes Land, zurückgehen. Diese Wörter sind mit dem lateinischen aqua und dem gotischen ahva, jeweils für Wasser, urverwandt. Im 18. Jahrhundert taucht der Ort als Avia vel Auw auf.

Am 1. Januar 1971 wurde nach der Zusammenlegung der Landkreise Bitburg und Prüm die Zusatzbezeichnung „an der Kyll“ angenommen – zur Unterscheidung von der gleichnamigen Gemeinde Auw bei Prüm.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Auw an der Kyll; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 47
1835 60
1871 71
1905 74
1939 141
1950 198
1961 223
Jahr Einwohner
1970 222
1987 183
1997 196
2005 164
2011 130
2017 121
2023 110[1]

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Gemeinderat in Auw an der Kyll besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister

Bearbeiten

Günter Kirsch ist Ortsbürgermeister von Auw. Da bei den Direktwahlen am 26. Mai 2019 und 9. Juni 2024 jeweils kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung den neu gewählten Gemeinderäten. Diese bestätigten Kirsch auf ihren konstituierenden Sitzungen am 26. August 2019 und am 3. September 2024 jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[5][6]

 
Wappen von Auw an der Kyll
Blasonierung: „Schräglinksgeteilt von Silber und Blau, oben ein aus der Teilung wachsender roter geflügelter Drache, unten eine silberne Lilie.“[7]
Wappenbegründung: Landesgeschichtlich war Auw bis zur Französischen Revolution Teil der Herrschaft Scharfbillig im Herzogtum Luxemburg. Aus diesem Grund wurden als Hauptfarben Silber und Blau gewählt.

Ortsgeschichtlich waren die späteren Grafen von Kesselstatt Besitzer des Ortes. Ihr Wappenzeichen, in Silber ein roter Drache, steht als Symbol für den ehemaligen Grundherrn und wurde daher in den oberen Teil aufgenommen.

Die Lilie im unteren Wappenfeld bezieht sich auf eine alte Legende der Gegend: Drei Jungfrauen seien mit einem Esel von einem Felsen über die Kyll gesprungen, aber nur dank der Jungfrau Maria sicher ans andere Flussufer gelangt, an den Platz des heutigen Auw. Die Lilie ist das Symbol der Jungfräulichkeit sowie von Maria. Auch ist Auw seit über 300 Jahren ein bekannter Marienwallfahrtsort.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Dreijungfrauenkreuz Irmina, Adela, Klotildis, gegenüber Marienstraße 20

Bauwerke

Bearbeiten
  • Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt von 1739
  • Bahnhof Auw an der Kyll von 1871
  • Altes Pfarrhaus von 1786[8]
  • Dreijungfrauenkreuz – ein Schaftkreuz mit dem Bildnis der drei Jungfrauen Irmina, Adela und Klotildis aus dem 19. Jh.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Auw an der Kyll

Grünflächen und Naherholung

Bearbeiten
  • Kylltal und Schalbachtal mit naturnahen, bachbegleitenden Auenwäldern
  • Wandern in und um Auw an der Kyll[9][10]

Regelmäßige Veranstaltungen

Bearbeiten
  • Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am Wochenende nach dem 15. August (Krautwischtag) gefeiert
  • Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
  • Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[11][12][13]

Ortsvereine

Bearbeiten

Auw an der Kyll hat seit 1955 eine Freiwillige Feuerwehr, die jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli das Feuerwehrfest unter den Kastanien veranstaltet, und einen Sportverein, die FSG Auw an der Kyll, die jedes Jahr ein Sportfest auf dem Sportplatz organisiert und die auch einen Fitnessraum im 1980 gebauten Gemeindehaus unterhält.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten
 
Bahnhof: Ehemaliges Empfangs-, Stellwerks- und Nebengebäude

Schienenverkehr

Bearbeiten

Der Bahnhof Auw an der Kyll (vor 1971: Auw) liegt an der Eifelstrecke (Köln – Euskirchen – Gerolstein – Trier), auf der im Schienenpersonennahverkehr unter dem Markennamen VAREO folgende Züge verkehren:

Linie Verlauf Takt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein)
Stand: April 2023
60 min

Es kommen Triebwagen der Baureihen 620 und 622 zum Einsatz.

Für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT)

Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude an der Eifelstrecke Trier – Köln wurde um 1870 erbaut. Gleichzeitig entstand gleich daneben ein Nebengebäude, welches als sanitäre Anlage und als Stall genutzt wurde. Es liegt – vom Dorf aus gesehen – jenseits der Gleiskörper, zwischen Kyll und der Bahnstrecke. Zu erreichen war es bis 1985 über einen Bahnübergang. Ab 1995 verbindet es ein schmaler Weg entlang der Kyll und der Bahnstrecke mit dem Straßennetz des Ortes.

Die Bahnhofsgebäude entsprechen in vielen Teilen den anderen Empfangsgebäuden an der Eifelbahn im Kylltal, wie in Philippsheim oder Trier-Ehrang. Nur ein späterer, eingeschossiger Anbau zur Unterbringung des Stellwerkes unterscheidet sie von vielen ihrer ansonsten fast gleichartigen Baukörper. Gemeinsam ist allen Bahnhöfen im Kylltal die Verblendung mit Rotsandsteinquadern (die Gebäudeecken meist rustiziert) und die Dominanz gotisierender Architekturelemente (Türen, Fenster, Giebel, Erker etc.), teilweise gemischt mit solchen der deutschen Renaissance.

1985 wurden die Gebäude von der Deutschen Bundesbahn aufgegeben und zerfielen langsam. Von 1995 bis 1999 wurden die Gebäude entkernt, grundlegend renoviert und seitdem als Einfamilienhäuser genutzt.[14]

Busverkehr

Bearbeiten

Auw ist durch die Buslinien 326 und 403 an Speicher und Bitburg angebunden. Die Bahnbus- bzw. spätere RMV-Linie 6279 nach Trier wurde Ende der 1990er Jahre eingestellt.

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 24–26 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Bearbeiten
Commons: Auw an der Kyll – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 186 (PDF; 2,8 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. Februar 2020.
  4. Günter Kirsch (Ortsbürgermeister als Gemeindewahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Auw an der Kyll am 9. Juni 2024. In: Et Bletchen VG Speicher, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 18. Juni 2024, abgerufen am 24. November 2024.
  5. Günter Kirsch: Bekanntmachung Ortsbürgermeister. In: Et Bletchen "Zwischen Kyll und Römermauer", Ausgabe 16/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 10. April 2019, abgerufen am 5. Juni 2021.
  6. Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Auw an der Kyll am 9. Juni 2024. In: Et Bletchen VG Speicher, Ausgabe 37/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 24. November 2024.
  7. Wappenbeschreibung. Verbandsgemeinde Speicher, abgerufen am 11. Februar 2020.
  8. Altes Pfarrhaus. Abgerufen am 6. Februar 2018.
  9. NaturWanderPark delux: Kylltaler Buntsandsteinroute. Abgerufen am 6. Februar 2018.
  10. Kylltaler Buntsandsteinroute Auw a. d. Kyll. Abgerufen am 6. Februar 2018.
  11. Hüttensonntag in Malbergweich. Abgerufen am 6. August 2018.
  12. Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  13. Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
  14. Das Bahnhofsgebäude. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Mai 2022; abgerufen am 11. Februar 2020 (private Website).