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Anette Sagen

ehemalige norwegische Skispringerin

Anette Sagen (* 10. Januar 1985 in Mosjøen) ist eine ehemalige norwegische Skispringerin. Mit insgesamt 45 Einzelsiegen und 88 Podiumsplatzierungen im Ladies-Continental-Cup ist sie eine der erfolgreichsten Skispringerinnen der Welt.

Anette Sagen
Anette Sagen 2013

Anette Sagen 2013

Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 10. Januar 1985
Geburtsort MosjøenNorwegen Norwegen
Größe 163 cm
Gewicht 50 kg
Karriere
Verein Remma IL
Pers. Bestweite 174,5 m (Vikersund 2004)
Status zurückgetreten
Karriereende 2015
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EYOF-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 11 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2009 Liberec Normalschanze
 Europäisches Olympisches Jugendfestival
Bronze 2001 Vuokatti Normalschanze
Gold 2003 Bled Normalschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 3. Dezember 2011
 Weltcupsiege (Einzel) 01  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 01  (Details)
 Gesamtweltcup 05. (2012/2013)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 0 4
 Mixed-Teamspringen 1 0 1
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 14. August 2012
 Gesamtwertung Grand Prix 34. (2012)
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 11. Januar 2003
 COC-Siege (Einzel) 45  (Details)
 Gesamtwertung COC 01. (2004/05, 2005/06
      2006/07, 2007/08
      2008/09, 2014/15)
 Ladies-Grand-Prix 01. (2003, 2004, 2008)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 45 24 19
 Teamspringen 0 0 2
 

Werdegang

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Sagen begann im Alter von elf Jahren mit dem Skispringen. Vier Jahre später nahm sie das erste Mal am FIS Ladies-Grand-Prix, einer Wettkampfserie mit vier Austragungsorten ähnlich der Vierschanzentournee, teil. Bei der 2000 noch nicht zu den offiziellen FIS-Wettbewerben zählenden Veranstaltung konnte sie sich zweimal unter den ersten Zehn platzieren und belegte in der Gesamtwertung den achten Rang.[1] Ein Jahr später belegte sie beim Springen in Schönwald den fünften Rang und wurde in der Gesamtwertung Zehnte.[2]

In der Saison 2001/02 gelang Anette Sagen der Durchbruch in die Weltspitze. Beim FIS Ladies Grand Prix erreichte sie bei allen vier Springen einen Platz auf dem Podest. In Saalfelden am Steinernen Meer und Rastbüchl wurde sie Zweite, in Baiersbronn und Schönwald jeweils Dritte. In der Gesamtwertung belegte sie den zweiten Platz hinter der überragenden Siegerin Daniela Iraschko aus Österreich.[3] In dieser Saison gewann sie bei den inoffiziellen Junioren-Weltmeisterschaften in Stryn die Goldmedaille sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft.

Gleich bei ihrem ersten internationalen von der FIS anerkannten Wettkampf bei den Senioren, dem Ladies-Continental Cup am 11. Januar 2003 im slowenischen Planica, gewann Sagen vor der Amerikanerin Lindsey Van. Sagen, die Van als ihr Vorbild angibt, sprang in beiden Durchgängen die Bestweite und siegte mit einem Vorsprung von knapp 30 Punkten. In dieser Saison nahm sie an neun Wettkämpfen teil, von denen sie fünf als Siegerin und vier als Zweitplatzierte beendete. Diese Platzierungen sicherten ihr unter anderem den Sieg beim FIS Ladies Grand Prix vor der Österreicherin Eva Ganster.

Ihre Ausnahmestellung bestätigte Sagen auch in der Saison 2003/04 mit fünf Siegen. So gewann sie wiederum den FIS Ladies Grand Prix. In der Saison 2004/05 siegte sie in acht Continental-Cup-Wettbewerben, wurde zweimal Zweite und einmal Dritte. Die erstmals ausgetragene Gesamtwertung im Ladies-Continental-Cup gewann Sagen mit knapp 300 Punkten Vorsprung vor Lindsey Van und Daniela Iraschko. In den darauffolgenden drei Saisons bestätigte sie dieses Ergebnis und entschied mit deutlichem Vorsprung die Gesamtwertung des Continental Cups für sich. In ihrer bisher erfolgreichsten Saison 2007/08 konnte sie eine Bilanz von zehn Siegen und fünf zweiten Plätzen bei 15 Teilnahmen an Continental-Cup-Wettbewerben vorzuweisen. 2006 und 2008 gewann sie des Weiteren erneut den FIS Ladies Grand Prix.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec gewann sie im erstmals ausgetragenen Damen-Wettbewerb die Bronzemedaille. In der Saison 2008/2009 gewann sie zum fünften Mal die Gesamtwertung des Continental Cups, obwohl sie in dieser Saison nur in vier Springen siegte.

Ihre persönliche Bestweite von 174,5 Metern sprang Sagen 2004 auf dem Vikersundbakken in Vikersund als Vorspringerin beim Weltcup. Dem Sprung war ein in den norwegischen Medien stark beachteter Streit, ob Frauen von einer Skiflugschanze springen dürften oder nicht vorausgegangen. Dieser wurde zunächst nur zwischen Sagen und Torbjørn Yggeseth, dem Vorsitzenden des Sprungkomitees der FIS, geführt, eskalierte in der norwegischen Öffentlichkeit jedoch in einer Debatte über die Rechte von Frauen im Sport. Sagens Flug war bis zum 18. März 2023 der weiteste exakt verifizierte einer Frau,[4] da Daniela Iraschko-Stolz' Sprung auf etwa 200 m am Kulm im Jahr 2003 nicht genau gemessen wurde.

Für weitere Aufmerksamkeit in den norwegischen Medien sorgte Sagen im Januar 2007, als bei YouTube ein Video auftauchte, auf dem sich Sagen nach einer verlorenen Wette von Lindsey Van brutal niederschlagen lässt.[5][6]

Im März 2015 erklärte Sagen ihr Karriereende und begründete diese Entscheidung mit fehlender Freude am aktiven Skispringen.[7]

Sagen ist Athletenbotschafterin der Entwicklungshilfeorganisation Right To Play. Sie arbeitet heute als Krankenschwester.[8]

Saison WC-Platzierung COC-Platzierung FIS-Ladies-Grand-Prix Grand-Prix
1999/00 - - 8 -
2000/01 - - 10 -
2001/02 - - 2 -
2002/03 - - 1 -
2003/04 - 1 1 -
2004/05 - 1 19 -
2005/06 - 1 1 -
2006/07 - 1 20 -
2007/08 - 1 1 -
2008/09 - 1 - -
2009/10 - 3 2 -
2010/11 - 16 38 -
2011/12 6 10 - -
2012/13 5 - - 34
2013/14 40 10 - -
2014/15 38 1 - -

Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 6. Januar 2013 Deutschland  Schonach Normalschanze

Weltcupsiege im Team

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Nr. Datum Ort Typ
1. 23. November 2012 Norwegen  Lillehammer Normalschanze
Mixed-Team

Continental-Cup-Siege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 16. Januar 2005 Slowenien  Planica Normalschanze
2. 19. Januar 2005 Italien  Toblach Mittelschanze
3. 22. Januar 2005 Deutschland  Oberaudorf Normalschanze
4. 16. Februar 2005 Deutschland  Breitenberg Normalschanze
5. 19. Februar 2005 Osterreich  Saalfelden Normalschanze
6. 5. März 2005 Norwegen  Vikersund Normalschanze
7. 5. März 2005 Norwegen  Vikersund Normalschanze
8. 12. März 2005 Norwegen  Oslo Großschanze
9. 11. August 2005 Deutschland  Pöhla Mittelschanze
10. 14. August 2005 Deutschland  Meinerzhagen Mittelschanze
11. 8. Oktober 2005 Vereinigte Staaten  Lake Placid Normalschanze
12. 9. Oktober 2005 Vereinigte Staaten  Lake Placid Normalschanze
13. 14. Januar 2006 Slowenien  Ljubno Normalschanze
14. 18. Januar 2006 Italien  Toblach Mittelschanze
15. 9. Februar 2006 Deutschland  Baiersbronn Normalschanze
16. 15. Februar 2006 Osterreich  Saalfelden Normalschanze
17. 18. Februar 2006 Deutschland  Breitenberg Normalschanze
18. 6. August 2006 Deutschland  Klingenthal Großschanze
19. 12. August 2006 Deutschland  Meinerzhagen Mittelschanze
20. 15. August 2006 Osterreich  Bischofshofen Normalschanze
21. 15. Januar 2007 Italien  Toblach Mittelschanze
22. 16. Januar 2007 Italien  Toblach Mittelschanze
23. 10. Februar 2007 Deutschland  Breitenberg Normalschanze
24. 9. März 2007 Japan  Sapporo Normalschanze
25. 18. August 2007 Osterreich  Bischofshofen Normalschanze
26. 28. August 2007 Vereinigte Staaten  Lake Placid Normalschanze
27. 29. August 2007 Vereinigte Staaten  Lake Placid Normalschanze
28. 11. Dezember 2007 Norwegen  Notodden Normalschanze
29. 12. Dezember 2007 Norwegen  Notodden Normalschanze
30. 23. Januar 2008 Italien  Toblach Mittelschanze
31. 16. Februar 2008 Deutschland  Breitenberg Normalschanze
32. 23. Februar 2008 Deutschland  Schönwald Normalschanze
33. 8. März 2008 Japan  Yamagata Normalschanze
34. 9. März 2008 Japan  Yamagata Normalschanze
35. 16. August 2008 Osterreich  Bischofshofen Normalschanze
36. 27. September 2008 Deutschland  Oberstdorf Normalschanze
37. 14. Januar 2009 Slowenien  Ljubno Normalschanze
38. 3. März 2009 Japan  Yamagata Normalschanze
39. 4. März 2009 Japan  Yamagata Normalschanze
40. 8. März 2009 Japan  Sapporo Normalschanze
41. 14. August 2009 Deutschland  Oberwiesenthal Normalschanze
42. 8. Dezember 2009 Finnland  Rovaniemi Normalschanze
43. 10. Dezember 2011 Norwegen  Notodden Normalschanze
44. 13. Dezember 2013 Norwegen  Notodden Normalschanze
45. 14. Dezember 2013 Norwegen  Notodden Normalschanze

National

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  Norwegische Meisterschaften
  Norwegen  2003 Lillehammer Gold im Einzel Großschanze
  Norwegen  2003 Lillehammer Gold im Einzel Normalschanze
  Norwegen  2004 Bardu Gold im Einzel Großschanze in Oslo
  Norwegen  2004 Bardu Silber im Einzel Normalschanze
  Norwegen  2005 Lillehammer Gold im Einzel Großschanze
  Norwegen  2005 Lillehammer Gold im Einzel Normalschanze
  Norwegen  2006 Kongsberg Gold im Einzel Großschanze in Oslo
  Norwegen  2007 Molde Gold im Einzel Normalschanze
  Norwegen  2008 Trondheim Gold im Einzel Großschanze
  Norwegen  2009 Vikersund Gold im Einzel Großschanze
  Norwegen  2012 Voss Gold im Einzel Normalschanze
  Norwegen  2013 Rena Gold im Einzel Normalschanze
  Norwegische Junioren-Meisterschaften
  Norwegen  2002 Hurdal Gold im Einzel Großschanze
  Norwegen  2002 Hurdal Gold im Einzel Normalschanze
  Junioren-Meisterschaft (inoffiziell)
  Norwegen  2004 Stryn Gold im Einzel
  Norwegen  2004 Stryn Gold im Team

Schanzenrekorde

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Schanze Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
Trampolino Sulzenhof (HS74) Toblach Italien  Italien 76 m 23. Januar 2008   aktuell  
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Commons: Anette Sagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gesamtwertung FIS Ladies-Grand-Prix 2000 (PDF; 67 kB)
  2. Wertung Breitenberg und Gesamtwertung FIS Ladies Grand Prix 2001 (PDF; 50 kB)
  3. Wertung Schönwald und Gesamtwertung FIS Ladies Grand Prix 2001 (PDF; 83 kB)
  4. Eberhard Jurgalski, Paweł Borkowski, Sascha Hädrich & Luis Holuch: Bestweiten der Damen. skisprungschanzen.com, 31. Oktober 2022, abgerufen am 7. Dezember 2022 (englisch).
  5. Dagbladet: Her blir Anette Sagen slått ned (Memento vom 7. Januar 2012 im Internet Archive) (norwegisch)
  6. Pressebericht (norwegisch)
  7. Anette Sagen beendet ihre Karriere. Meldung auf skispringen.com. Abgerufen am 10. März 2015.
  8. Hopper over til sykepleie, sykepleien.no (norwegisch), abgerufen am 7. Dezember 2022.