Zauberberge: Ein Jahrhundertroman aus Davos
Von Thomas Sparr
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Buchvorschau
Zauberberge - Thomas Sparr
Thomas Mann beim »Eisfest« in Davos im Januar 1921
Thomas Sparr
Zauberberge
Ein Jahrhundertroman aus Davos
BERENBERG
Vorwort
Davos
Das Alphabet des Zauberbergs
Ankunft
Bleistift
Civilisationsliterat
Demokratie
Erfinden
Figuren
Gesundheit
Humanität
Ironie
Juden
Krieg
Lukács
Musik
Namen
Opulenz
Politisch
Queer
Religion
Schnee
Tod
Unpolitisch
Vorsatz
Weimar
X-Chromosomen, Y-Chromosomen
Zauberberge
La Montagne magique
Literatur
Dank
Über den Autor
Der Text geht auf einen Vortrag zurück, den ich am 23. Februar 2024 in der Schweizerischen Alpinen Mittelschule in Davos und am Abend zur Eröffnung von »100 Jahre Der Zauberberg« am Kulturplatz Davos gehalten habe.
Vorwort
Der Zufall hat es gefügt, dass ich in Davos am selben Tag zweimal über das Thema »100 Jahre Zauberberg« vortrug: vormittags heranwachsenden Schülerinnen und Schülern und am Abend einem erwachsenen, überwiegend älteren Publikum. Das war auch eine Selbstbegegnung, denn während meiner eigenen Schulzeit in Lübeck hatte ich, ungefähr im Alter der Schüler und Schülerinnen um mich herum, den Zauberberg zum ersten Mal gelesen, als älterer Mensch noch einmal ganz bewusst. Ich war dem Rat von Thomas Mann, seinen Roman zweimal zu lesen, gefolgt. Dass die Lektüre dieses Buches auf besondere Weise verzaubert, hatte ich früh erfahren, aber dass dieser Zauber mit der späten Lektüre wächst, habe ich erst beim Wiederlesen verspürt.
Diesem Zauber will ich nun nachgehen. Und der Frage, was den Zauberberg einhundert Jahre nach seinem Erscheinen so solitär erscheinen lässt, und modern zugleich.
Ich selbst bin Teil der Wirkungsgeschichte von Thomas Manns Werk. Im Juni 1975 betrachtete ich die Festgesellschaft zum 100. Geburtstag von Thomas Mann mit Katia Mann und dem damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel vor dem Lübecker Theater in der Beckergrube, sie machten sich von dort aus auf den Weg zum festlichen Mittagessen im »Schabbelhaus«. Ich las von der Veranstaltung mit Walter Jens und anderen. Damals lag das Erscheinen des Romans fünfzig Jahre zurück. Dieser Zeitraum hat sich inzwischen verdoppelt. Generationen von Germanisten haben Motive, Bilder, Metaphern vom Zauberberg erforscht, entdeckt, hergeleitet, haben die Deutungen anderer verworfen oder sind ihnen gefolgt. Die Arbeit im Innern des Zauberbergs ist eine langwierige, sie reicht weit, ist immens. Die Erläuterungen der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe begleiten heute unsere Lektüre und heben vieles ans Licht, was für den Autor selbst oft im Dunkel des geschriebenen Augenblicks lag. Thomas Mann war die Erforschung seines Werks, erst recht des Zauberbergs, zeitlebens besonders wichtig.
Was macht diesen Roman nach einhundert Jahren so zugänglich, vergangen und doch gegenwärtig, erschlossen und doch rätsel-, ja zauberhaft?
Einleitend kehre ich nach Davos zurück und zeichne in groben Zügen die Geographie der Entstehung des Romans nach. Von da her entwerfe ich ein Alphabet des Zauberbergs. Es reicht von A bis Z, vom Moment der »Ankunft« in der Gebirgsstadt bis zur Zeit, die dort auf so eigentümliche Weise stillzustehen scheint, über den »Bleistift«, die »Demokratie«, das Schlüsselwort des Romans, den »politischen« Thomas Mann, den »Schnee«, das Naturphänomen des Zauberbergs, den Tod in Venedig. Die Reihenfolge der Beiträge sind dem Zufall des ABC geschuldet, manche sind länger, andere eher kurz. Es versteht sich von selbst, dass manche Buchstaben anders oder auch mehrfach zu vergeben gewesen wären, das B auch für die Betrachtungen eines Unpolitischen statt für den »Bleistift«, D ebenso für den »Donnerschlag des Krieges«, der jetzt bei K untergekommen ist, bei O könnte »Operationes spirituales« stehen, es richtet sich aber auf die »Opulenz«. Das S changiert zwischen »Schnee« und »Strandspaziergang«, die »Zivilisation« hat Unterschlupf beim dritten Buchstaben gefunden und lässt dem letzten Buchstaben Raum für den weiten »Zauber« des Romans.
Leserinnen und Leser können das Alphabet für sich beliebig ergänzen oder ändern. Die von mir gewählten Wörter sollen den Gang den Zauberberg hinauf wie Schlaglichter erhellen.
Im letzten Teil gehe ich der Wirkungsgeschichte des Romans in anderen Sprachen und Kulturen nach: La Montagne magique.
Davos und Berlin, im Februar 2024
Davos
Von Davos ging vor mehr als einhundert Jahren alles aus, nach Davos geht es heute zurück. Katia Mann war 1912 an einem Lungenspitzkatarrh erkrankt und musste zweimal in jenem Jahr und erneut 1914 mehrere Monate in dem Schweizer Gebirgsort verbringen. Ihr Mann besuchte sie dort, er registrierte die Eigentümlichkeiten, die Welt des Sanatoriums, wo seine Frau behandelt wurde, ebenso wie das heutige »Waldhotel«, die unterhalb gelegene Villa am Stein, in der er vom 15. Mai bis 12. Juni 1912 wohnte, separiert von den Kranken, also auch von seiner Frau.
Davos wurde Jahre später Teil seines Romans, aber zugleich veränderte sein Schreiben den Ort in unserer Wahrnehmung. Davos verdankt fortan seine Berühmtheit dreierlei: seinem Heilklima, einem Werk der Weltliteratur, Thomas Manns Zauberberg, und – in den letzten Jahren von wachsender Bedeutung – dem Weltwirtschaftsforum, jener Zusammenkunft im Januar jeden Jahres in der höchstgelegenen Stadt, bei der die großen Linien der Weltpolitik in die Zukunft gezogen werden.
Die Verbindung von Ort und Roman ist seit gut einhundert Jahren so eng, dass wir das eine immer schon mitdenken, wenn das andere erwähnt wird. Fällt der Name Davos, taucht der Zauberberg auf. Erwähnen wir diesen märchenhaften, magischen Titel, sehen wir eine Kuranstalt im Schnee vor uns. Millionen von Leserinnen und Lesern haben sie vor Augen, auch wenn sie nie in Davos waren. Die meisten Umschläge von Thomas Manns Roman zeigen dieses eine Motiv und damit die Verheißung von Rückzug, Erholung, Genesung von einer Krankheit, die bis in die 1940er Jahre lebensbedrohlich war und viele
