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Dämon Rache
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Über dieses E-Book

Im gewitterreichen Juli war’s …
In einer Gewitternacht …
Pechschwarz das Firmament … Ganze Garben von Blitzen fuhren über diese schwarzen Tücher hin, mit denen der Himmel wie eine Grabkapelle verhängt zu sein schien …
Und wenn diese leuchtenden Flammenlinien aufzuckten und für Sekunden die Umgebung der Büsche aus der Finsternis jählings herausrissen, jener Büsche, in denen wir beide nun schon drei Stunden kauerten, — dann erkannte ich fünf Schritt vor mir auf dem lehmigen, vor Nässe glänzenden Boden der Sandgrube das armselige Etwas mit den gen Himmel gereckten Beinen: ein Pferd, das am vergangenen Tage hier vom Blitz erschlagen worden war …
SpracheDeutsch
HerausgeberLibrorium Editions
Erscheinungsdatum15. Jan. 2023
ISBN9782383837282
Dämon Rache

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    Buchvorschau

    Dämon Rache - Walther Kabel

    Inhalt

    Dämon Rache

    Die tote Liese.

    Lia Manara.

    Die Depesche.

    Die unsichtbare Macht.

    Der Mann hinter der Gardine.

    Einer von der Hammonia

    Wo?!

    Sekt für zwei …

    Lias Bild.

    Pedro Saltar.

    Clement gegen Karabiner.

    Dämon Rache

    1. Kapitel.

    Die tote Liese.

    Im gewitterreichen Juli war’s …

    In einer Gewitternacht …

    Pechschwarz das Firmament … Ganze Garben von Blitzen fuhren über diese schwarzen Tücher hin, mit denen der Himmel wie eine Grabkapelle verhängt zu sein schien …

    Und wenn diese leuchtenden Flammenlinien aufzuckten und für Sekunden die Umgebung der Büsche aus der Finsternis jählings herausrissen, jener Büsche, in denen wir beide nun schon drei Stunden kauerten, — dann erkannte ich fünf Schritt vor mir auf dem lehmigen, vor Nässe glänzenden Boden der Sandgrube das armselige Etwas mit den gen Himmel gereckten Beinen: ein Pferd, das am vergangenen Tage hier vom Blitz erschlagen worden war …

    Nur ein totes Pferd …

    Nur …

    Und doch der einzige Besitz des alten buckligen Fuhrmanns, der hier aus der großen Grube den schneeweißen Sand holte, den er dann in den Straßen Berlins verkaufte, — ein kläglicher Verdienst, kläglich wie der Bucklige selbst. —

    Dieser alte Mann, der nun nichts mehr sein eigen nannte als einen zweiräderigen Karren und eine baufällige kleine Baracke von Haus, fernab von den neueren Gebäuden des Berliner Vorortes Altschmargendorf, — dieser Siebzigjährige mit dem Gesicht eines biederen, verwitterten Seemannes, war gestern zu uns gekommen und hatte uns sein trauriges und doch auch so aufregendes Erlebnis erzählt …

    Sein Erlebnis in der Sandgrube halbwegs zwischen Altschmargendorf und dem waldreichen Zehlendorf …

    Hatte in Harald Harsts Arbeitszimmer im Klubsessel gelehnt, vielleicht zum ersten Mal in seinem wechselvollen Leben in einem Saffianledersessel, — hatte immer wieder betont, daß er uns kein Märchen auftische, so sonderbar sein Abenteuer am frühen Morgen dieses Tages auch gewesen sei.

    Mit zahnlosem Munde berichtete er in verblüffend fließender Darstellung das Erlebte, wenn auch einzelne Worte infolge seiner Erregung unverständlich blieben.

    Berichtete …

    »Wie immer, Herr Harst, so bin ich auch heute gegen sechs Uhr morgens von meinem Häuschen mit meinem Wagen nach der Sandgrube aufgebrochen. Der Himmel war bedeckt und die Luft unheimlich schwül … Für mich hat diese Gewitterschwüle noch mehr unangenehme Nebenwirkungen als für andere. Rheuma, — — na, Sie können sich’s denken, Herr Harst, und dann eine alte Schußwunde in der linken Schulter. Doch das sind olle Kamellen — — vorbei, vorüber!! Man ist eben ein Wrack …«

    »Sie waren Seemann, Herr Schnack?« warf Harald ein und kniff die Augen noch mehr zusammen…

    Des Buckligen faltiges Gesicht verzog sich schmerzlich. Er nickte. Und dann kam ein Leuchten in seine Augen, jenes Leuchten, das wie der Widerschein glücklicher Jugendtage ist. Er richtete sich in seinem Sessel höher auf, gab seinem verunstalteten Leibe eine aufrechtere Haltung und seiner brüchigen Stimme mehr Festigkeit. Mit merklichem Stolz erwiderte er:

    »Niemand sieht’s mir mehr an … Aber — — Kapitän war ich einst, Kapitän des ersten Viermastschoners, der in Deutschland gebaut wurde … Hammonia hieß es, lief im Jahre 1860 bei Brücker u. Comp. in Hamburg vom Stapel … Doch — — das sind auch olle Kamellen, gehören nicht hierher … Übrigens, wie konnten Sie mir, dieser menschlichen Ruine, ansehen, daß ich ein seebefahrener Mann bin, Herr Harst?«

    »Weil Sie in den Ohrläppchen kleine silberne Plättchen als Ohrringe tragen, Kapitän — deshalb! Solche Plättchen lieben die spanischen Seeleute, und ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich annehme, daß Sie einige Zeit in Spanien oder Portugal gelebt haben …«

    Friedrich Schnack senkte die faltigen Lider über die noch immer jugendfrischen, unter buschigen Brauen lagernden Augen … Aber er sagte nichts über diese Periode seines Lebens … Blieb minutenlang stumm … Begann wieder:

    »Also heute früh … Ich hatte in der großen Sandgrube gerade die ersten Spatenstiche getan, als von Südwest her ein schwarzes Ungetüm von Gewitterwolke heraufzog …«

    »Ich weiß, Kapitän … Das Unwetter hat in den westlichen Vororten böse Verwüstungen angerichtet … Auch unser Garten bekam etwas ab …«

    »Es wurde so finster« berichtete Schnack, der wieder wie kraftlos in sich zusammengesunken war, mit der früheren murmelnden Stimme weiter, »— so finster, daß man auf fünf Schritt nichts mehr erkennen konnte, Herr Harst. Jählings prasselte dann Hagel und Regen herab … Und diese stürzenden Wassermassen zwangen mich, unter meinem Wagen Schutz zu suchen, nachdem ich meine alte Liese mit einem Stück Ölleinwand völlig bedeckt hatte, so daß von ihr nur noch unten die Hufe zu sehen waren. So hockte ich denn unter meinem Karren und hatte mir

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