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Konfirmation

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
E Konfirmandin vor de Dorfchile (1933)

D Konfirmation (latiinconfirmatio „Befestigung“, „Bechräftigung“, „Bestätigung“) isch e fyrlichi Sägeshandlig in de meiste evangelische Chilene, i de Nüüapostolische Chile, dr Apostolische Gmeinschaft und i de Christegmeinschaft. Mit de Konfirmation wird mer i de Chile erwachse.

Im Gägesatz zur Firmig, wo mit em latynische Wort „firmatio“ zämehanged, gilted d Konfirmation ussert i de Christegmeinschaft nid als Sakramänt, wie das di römisch-katholischi Chile, di anglikanischi, altkatholischi Chile, alli orthodoxe und alli orientalische Chilene känned. Di begrifflichi Unterscheidig zwüsched Firmig und Konfirmation gits i andere Sprache aber nid.

Wil d Konfirmation bis zur Verleggig vom Ändi vom Schueljahr i Summer und de Verlengerig vo de Schuelpflicht für di meiste Volchsschüeler mit em Ändi vo de Schuelzyt zämegfallen isch, isch si au es bürgerlichs Initiationsritual gsi, wo bim Wächsel i s Erwachseneläbe stattgfunde het.

D Konfirmation het i irere gschichtlichen Entwicklig vier Bedüütige übercho:[1]

  1. di persönlichi Bestätigung vo de Taufi und daademit s bewusste Ja zum christliche Glaube und zur Zueghörigkeit zur Chile
  2. de Abschluss vom chirchlichen Underricht mit ere „Lehrbefragig“ bzw. ere Katechismusprüefig
  3. d Zuelassig zum Abigmahl
  4. de Yytritt is (chirchliche) Erwachseneläbe

D Konfirmation wird chilerächtlich als Übertritt zum mündige Chilemitgliid aaglueget. Daadeby sind di konkrete Rächt i de verschidene Chilene underschidlich:

  • I eme Teil vo de Chilene, bsunders vo de lutherische Tradition, döfed nume Konfirmierti am Abigmahl teilnäh. I Chilene, wo hüt en offeni Kommunion oder s Chinderabigmahl praktiziered, het de Punkt kei Bedüütig meh.
  • I vile Chilene hend Konfirmierti unggachtet vom Alter s Rächt, Götti oder Gotte z wärde.
  • I vile Schwiizer Chilene isch mit de Konfirmation s Stimmrächt und s aktive und passive Wahlrächt i de Chilegmeind verbunde. Es cha also im Prinzip e 16-jährige Konfirmierte Chileraat oder Synodale wärde
  • Dezue ane hend si s Rächt, i Notfäll Untaufti z taufe (Nottaufi).
  • I e paar dütsche Landeschilene hend 14-Jährigi scho s aktive Wahlrächt fürs Presbyterium bzw. de Chilevorstand. S aktive Wahlrecht chömed si somit zäme mit de Konfirmation über. Wäge de yygschränkte Gschäftsfähigkeit isch s passive Wahlrächt i de meiste Gliidchilene vo de EKD aber a d Volljährigkeit bbunde.

D Konfirmation wird im Rahme vomene Fästgottesdienst vollzoge. D Konfirmande sölled ire Glaube öffentlich bechräftige. Daademit wird a iri Taufi als Chind aagschlosse, wo d Eltere und de Götti und Gotte als Stellverträtter für si de Glaube bezüügt hend. I eme Teil vo de Chilene passiert das dur s Ufsäge vom apostolische Glaubesbekänntnis, i andere wird kei spezifischs Bekänntnis verlangt, sondern d Teilnahm an dr öffentliche Fiir gilted als öffentlichi Bechräftigung vom Glaube.

D Konfirmanden chömed dur Handufleggig und e biblische Konfirmationsspruch de Sägen über, wo si wyter dur ires Läbe söll begleite. Nachhär (hüt aber au hüüfig scho am Vorabig oder zumene andere Zytpunkt) nämed si zum erste Mal am Abigmahl teil. Syt es paar evangelischi Landeschilene s Chinderabigmahl yygfüehrt hend, gahts immer weniger um d Zuelassig zum Abigmahl. Defür gwünnt s eigete „Ja“ zum Glaube stercher a Gwicht.

D Konfirmation isch gwönli mit eme Familiefest und Gschänkli verbunde. D Gschänkli sind traditionell am Übertritt vo de Juged is Erwachseneläbe orientiert. So het me früehner de Konfirmande di ersti Armbanduhr oder en Uusstüür gschänkt.[2] I früehnere Jahrhunderte – öppen i de Barockzyt – hend d Konfirmanden zu irem Ehretag mängisch e bsunders ufwändig gstalteti Bible mit ere Names- und Jahresprägig als Erinnerig gschänkt übercho. So gfindet sich Exemplaar vo Konfirmationsbiblen us de Mitti vom 18. Jahrhundert, wo es handlichs Format und en edli Gstaltig mit schwarzem Läderyyband und ziseliertem Goldschnitt uf allne drüü Buechschnittsytene hend. Au wenn me e Konfirmandenbible verschänkt het, dass der Bschänkti si zum Läse bruuchi, so zeiget de fast makellosi Zuestand vo mänge barocke Konfirmationsbible i historische Bibliotheke, dass si wenig bis gar nid bbruucht worde sind. S Gliiche gilted übrigens au für historischi Traubible. Aber es lönd sich au Exemplaar gfinde, wo me guet gseht, dass de Konfirmand syni Bible als Begleiter durs ganze Läbe bbruucht het. Das isch denn de Fall, wenn starchi Gebruuchsspure und handschriftlichi Yyträäg gfunde wärded.[3] Traditionell hend Konfirmande e fästlichi schwarzi Chleidig aagha.[4]

Georg Vilhelm Pauli: Französische Konfirmation

I de dütsche Landeschilene findet d Konfirmation normalerwys mit 14i statt. Dr ursprünglichi Grund isch dää, dass di meiste Schüeler mit dr 8. Klass a Ostere iri Schuelzyt abgschlosse gha hend und vilfach vo dehei wäggange sind. Au nach de Verlengerig vo de Schuelzyt und de Verleggig vom Schueljahresändi uf de Summer sind s Konfirmationsalter und d Jahreszyt bybhalte worde. S Alter isch het mer drum bybhalte, wil Jugedlichi z Dütschland syt de Weimarer Republik mit de Volländig vom 14. Läbesjahr religionsmündig sind und denn sälber über iri Zueghörigkeit zunere Religionsgmeinschaft chönd entscheide.

An de früehner wyt verbreitete Festleggig vo de Konfirmation uf de Palmsunntig halted es paar Landeschilene immer no fest. I andere dütsche Landeschilene findet d Konfirmation hüt zwüsched Ostere und Pfingste statt. Im badische Markgräflerland wird d Konfirmation traditionell am Sonntag Judika, e Wuche vor em Palmsunntig, gefyret. Drum wird si im regionale Dialekt hüüfig als „Judika“ bezeichnet.

I de Schwyzer Landeschilene findet d Konfirmation im Alter vo 15i oder 16i statt. Si fallt also mit em Abschluss vo de obligatorische Schuelzyt zäme und markiert so de Übertritt is Erwachsenenalter. Mit de landeswyte Yyfüehrig vom Schuljahresändi im Summer gägen Ändi vom 20. Jahrhundert isch di früehner sälbverständlichi Fyr vo de Konfirmation am Palmsunntig hiifellig worden, und si findet drum hüüfig im Früehsummer statt.

 Commons: Konfirmation – Sammlig vo Multimediadateie
  1. Glaubens-ABC: Konfirmation, ekd.de
  2. Julia Katschke, Sonja Kümper: Konfirmat (Memento vom 27. Oktober 2007 im Internet Archive) Arbeit am Kranich-Gymnasium Salzgitter, auf der Website des Religionspädagogischen Instituts Loccum, Stand 24. Oktober 2007 (pdf; 54 kB).
  3. Stefan René Buzanich, Veronika Macek: „A present from my dear mother, given on my wedding day …“ Die Trau- und Konfirmationsbibeln des 18. und 19. Jahrhunderts in der historischen Bibliothek der Österreichischen Bibelgesellschaft und ihre Geschichte(n). In: biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift, Band 62, 1 (2013), ISSN 0006-2022, S. 73–77.
  4. Dagmar Stuhrmann: Die Farbe Schwarz dominiert. Geschichte der Konfirmation: Neue Sonderausstellung im Ebinger Heimatmuseum. (Memento vom 18. Septämber 2012 im Webarchiv archive.is) In: Zollern-Alb-Kurier, 24. April 2010.
    Viola Katemann: Endlich erwachsen! – Die Konfirmation. (Memento vom 18. Septämber 2012 im Webarchiv archive.is) In: Von Zeit zu Zeit. Die Geschichtswerkstatt von Stuttgarter Zeitung und Stadtarchiv Stuttgart, abgerufen am 4. Dezember 2015.