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Karl Fischer GmbH

Von Stadtwiki

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Logo der Firma Karl Fischer GmbH
Katalog der Firma Karl Fischer um 1978

Die Karl Fischer GmbH betreibt einen Handel für Gold- und Silberschmiedebedarf in der Berliner Straße 18 in Pforzheim.

Inhaltsverzeichnis

Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum der Karl Fischer GmbH umfasst den Vertrieb und den Versandhandel von

Geschichte

Um 1890 war Carl Christian Fischer aus einer Nachbargemeinde nach Pforzheim gekommen, um sich als Graveur und Goldschmied seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er arbeitete in mehreren Fabriken, ehe er sich im Jahre 1895 selbstständig machte und zusammen mit seiner Frau Friederike ein Handelsgeschäft mit Werkstattbedarf für die Pforzheimer Schmuckbetriebe gründete. Als Goldarbeiter wusste er, was in den Fabriken gebraucht wurde. Das kleine Anfangskapital reichte zwar gerade für ein Sortiment verschiedener Feilen, Sägen, Stichel. Doch mit Fleiß und Sachverstand konnte das Angebot erweitert werden, und bald war Werkzeug-Fischer ein Begriff für die einheimischen Werkstätten und auch weit über Pforzheim hinaus. Um die Jahrhundertwende konnte das große Haus an der Unteren Ispringer Straße (heute Berliner Straße) erworben und das Geschäft dorthin verlegt werden.

Der Erste Weltkrieg mit seinen Folgen und die Inflation brachte schmerzliche Rückschläge, doch der Bedeutung der geschätzten Firma tat das keinen Abbruch. Carl Christian Fischer verstarb 1932. Sein Sohn Karl Fischer trat zur Unterstützung seiner Mutter in die Firma ein. Als Eberhard Fischer im September 1945 wenige Wochen nach seinem 20. Geburtstag aus dem Güterwaggon eines langsam durch den Bahnhof Mühlacker fahrenden Gefangenentransports sprang hatte er nur eine vage Ahnung, was ihm in den nächsten Stunden bei der Rückkehr in die nahegelegene Heimatstadt Pforzheim bevorstehen wird. Zu spärlich waren die Gerüchte gewesen, die in den Tagen nach dem Zusammenbruch durch die Lager geisterten. Erst nach einem langen Fußmarsch durch die Ortschaften und über Trampelpfade durch die Trümmerwüste der vernichteten Stadt erreichte er das Zentrum und stand schließlich niedergeschlagen und voll Entsetzen vor dem, was vom elterlichen Wohn- und Geschäftshaus übrig geblieben war: ein ausgebrannter Steinhaufen. Alles, was einmal seine Zukunft hätte werden sollen, lag darunter begraben, nahezu alle Hausbewohner waren tot, Verwandte, Freunde. Der einzige Lichtblick in dieser schrecklichen Stunde war für den Heimkehrer die Nachricht, dass der jüngere Bruder Alexander Fischer lebend dem Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 entkommen war. Er hatte sich und die schwer verwundete Mutter aus dem brennenden Haus retten können, kurz bevor es zusammenstürzte – und das an seinem 16. Geburtstag. Alle drei, die Mutter und die beiden Söhne, fanden dann ein Unterkommen bei hilfsbereiten Verwandten, die in einem unzerstörten Haus am Stadtrand wohnten. Der Vater Karl Fischer allerdings kam nicht mehr aus dem Krieg zurück. Er musste trotz seines Alters und trotz angeschlagener Gesundheit im vorletzten Kriegsjahr nochmals Soldat werden und ist im Februar 1945 bei einem Tieffliegerangriff ums Leben gekommen.

Die beiden Brüder haben den Neubeginn gewagt. Schon im Herbst 1945 wurde eine neue Gewerbebewilligung beantragt und trotz der engen Wohnung dort auch eine kleine Verkaufsstelle eingerichtet. Im Sommer 1947 verstarb die Mutter, die sich von den Folgen einer Krankheit und der schweren Brandverletzungen nicht wieder erholen konnte. Erst 1948 nach der Währungsreform konnte man einen tatsächlichen Aufschwung verspüren, da sich erst jetzt die Beschaffungsmöglichkeiten für Handelswaren verbesserten. Überall in der Trümmerstadt regte sich neues Leben, so auch bei den Fischers. Dort, wo einst das Geschäftshaus gestanden hatte, räumte man zunächst den Schutt beiseite, damit eine kleine Verkaufsbaracke aufgestellt werden konnte. Zuerst ein Fahrrad, dann ein Motorrad und schließlich ein Volkswagen waren die Helfer für Kundenbesuche. Es waren harte und arbeitsreiche Monate, und manchmal wünschten sich die beiden Brüder, der Vater wäre noch da mit seinem Rat – oder einige seiner Freunde aus besseren Tagen, doch diese hatten mit sich selbst zu tun. Beide waren eben noch jung, und bei Behörden, Banken und auch bei älteren Kunden hatten junge Leute damals noch nicht so viel Gewicht.

1954 wurde das neue Geschäftshaus an der Unteren Ispringer Straße bezogen. Neue Lagerräume, neue Arbeitsplätze und ein moderner Verkaufsraum standen jetzt zur Verfügung und erlaubten die Vergrößerung des Warenangebotes und auch die Übernahme von Industrievertretungen. 1961 wurde eine kleine Offset-Hausdruckerei angeschafft. Ein umfangreicher Versandkatalog für Goldschmiede war geplant, um auch auswärtige Goldwerkstätten und Juweliere als Kunden gewinnen zu können. 1964 konnten die ersten Kataloge verschickt werden, was einen Schritt vorwärts bedeutete. 1968 musste ein Erweiterungsbau für ein großes Lager und neue Büros erstellt werden. 1974 war man als Aussteller bei der ersten Inhorgenta (Fachmesse für Uhren, Schmuck, Edelsteine und Perlen) in München und dann alljährlich vertreten mit einem Messestand.

1978 übernahm Werkzeug-Fischer die Firma Wilhelm Woeckel, Stuttgart, dessen Besitzer sich zur Ruhe setzen wollte. Das umfangreiche Lager wurde nach Pforzheim verbracht und ebenso der große Kundenstamm. 2001 übernahm die Karl Fischer GmbH die Kundendatei des Wettbewerbers Oskar Leiber, Ludwigsburg. 2003 wurde Hansjörg Fischer als neuer Geschäftsführer bestellt. 2013 verstarb im Alter von 84 Jahren der Mitinhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer Alexander Fischer. 2018 verstarb im Alter von 93 Jahren der ehemalige Mitinhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer Eberhard Fischer. 2017 wurde das gesamte Steinelager der Firma MarGems übernommen. Mehr als 10.000 neue Artikel erweiterten das Schmucksteine-Lieferprogramm. 2018 wurde Sascha Duschek als Geschäftsführer in die Geschäftsleitung berufen.

Adresse

Karl Fischer GmbH
Berliner Straße 18
75172 Pforzheim
Telefon (0 72 31) 3 10 31
E-Mail: infoAt sign.svgfischer-pforzheim.de

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