35 Tonnen Kokain Zoll gelingt Schlag gegen Organisierte Kriminalität
Drogenfahnder haben eine Rekordmenge Kokain sichergestellt. Nach Informationen von NDR und WDR gingen der Razzia mehrjährige Ermittlungen voran. Das Kokain wurde zum größten Teil im Hamburger Hafen beschlagnahmt.
Drogenfahndern von Zoll und Polizei ist ein massiver Schlag gegen die Organisierte Kriminalität in Deutschland gelungen. Laut Staatsanwaltschaft Düsseldorf konnte die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Stuttgart und Karlsruhe "Dutzende Tonnen Kokain" beschlagnahmen.
Die Drogen sollen einen Wert von mehreren Milliarden Euro haben. Zollquellen bestätigten NDR und WDR, dass es den Fahndern gelungen ist, im Rahmen des Ermittlungsverfahrens "Plexus" mehr als 35 Tonnen Kokain sicherzustellen.
Funde auch im Ausland
Das Kokain wurde dabei zum größten Teil im Hamburger Hafen beschlagnahmt. Es soll aber auch zu Sicherstellungen in anderen Bundesländern und auch im Ausland gekommen sein. Das mehrjährige Ermittlungsverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf geleitet.
Die Ermittlungen sollen sich auch deshalb schwierig gestaltet haben, weil die Täter ein Netzwerk von mehreren Dutzend Firmen betrieben haben sollen, um den Kokainhandel abzuwickeln.
Im Rahmen des Verfahrens durchsuchten Fahnder von Zoll und Polizei Privatwohnungen und Firmenadressen in sieben Bundesländern. In Hamburg setzten die Fahnder Spezialkräfte der Polizei ein, um eine Lagerhalle zu durchsuchen.
Offenbar früher als geplant
Nach Informationen von NDR und WDR fanden die Durchsuchungen und Festnahmen früher statt, als eigentlich geplant. Demnach soll einer der mutmaßlichen Täter mit einer albanischen Drogenbande in Streit geraten sein.
Offenbar ging es um Schulden. Als der Mann aus Süddeutschland mit dem Tod bedroht wurde, entschieden sich die Fahnder die mutmaßlichen Täter festzunehmen und die in den Ermittlungen identifizierten Objekte zu durchsuchen.
Am kommenden Montag wollen die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, das Zollkriminalamt sowie die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift in einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sagte NDR und WDR, dass er Informationen über den Tathergang oder die sichergestellte Drogenmenge nicht kommentieren wolle.
Europa im Fokus von Kokainbanden
Der aktuelle Fall zeigt eindrücklich, dass Europa weiter im Fokus internationaler Kokainbanden steht. Die gehandelten Drogenmengen nehmen dabei stetig zu. Dies zeigt auch ein weiterer Fall. Auch dem Bundeskriminalamt (BKA) gelang kürzlich im Zuge eines internationalen Ermittlungsverfahrens ein Schlag gegen ein Kokain-Netzwerk.
Unter Federführung der spanischen Guardia Civil und koordiniert über Europol wurden dabei in den vergangenen Monaten in mehreren Ländern, darunter Belgien, Brasilien, Niederlande, Deutschland, Serbien und Türkei, rund 40 Beschuldigte festgenommen.
Laut Europol wurde das Kokain aus Südamerika über die Kanarischen Inseln in die Europäische Union (EU) geschmuggelt. Ausgangspunkt der Ermittlungen war der Aufgriff von 700 Kilogramm Kokain auf einem Schiff vor den Kanaren im August 2023.
Die Ermittler hatten bei den Durchsuchungen in Belgien, den Niederlanden und Spanien rund acht Tonnen Kokain sichergestellt. Zudem wurden 12,5 Millionen Euro und 3 Millionen US-Dollar in Brasilien beschlagnahmt. Weiter heißt es, dass Vermögenswerte in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro in Serbien eingefroren worden seien. Die führenden Köpfe des Schmuggler-Netzwerkes hatten sich zeitweise in der Türkei und Dubai aufgehalten.