Der Freiheit eine Stimme
Tschechische Komponisten in Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Rudolf Karel (1880-1945)
Freiheitslied, op. 41a
Pankratzer Marsch, 42a
Ein Weib, mein Glück, op. 41b
Miloslav Kabelác (1908-1979)
Sonate für Violoncello und Klavier, op. 9
Petr Eben (1929-2007)
Labyrinth of the World and Paradise of the Heart
Ondrej Holub, Tenor
Robert Kolinsky, Jan Dusek, Klavier
Markéta Janousková, Violine
Simone Drescher, Violoncello
Martinu-Quartett
Aus Mitschnitten der Gesprächskonzerte „musica reanimata“ am 15. und 16.6.2024 in der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden
Am Mikrofon: Georg Beck
Sie wahrten ihre innere Freiheit, gleichwohl ihnen die äußere genommen war: Rudolf Karel notierte seine Freiheitslieder im Gestapo-Gefängnis auf Toilettenpapier. Miloslav Kabelác lebte und komponierte im NS-Protektorat „Böhmen und Mähren“ im Untergrund. Nach dem kommunistischen Putsch 1948 erfuhr er erneut Repressalien. Ähnlich Petr Eben - er war auf Grund seiner jüdischen Herkunft im KZ interniert. In der CSSR geriet er als religiöser Künstler erneut unter Druck. Die Namen und Werke der drei tschechischen Komponisten stehen für Widerstand in diktatorischen Regimen, ebenso für Möglichkeiten des Überlebens. In jüngsten, vom Berliner Förderverein musica reanimata e.V. initiierten Gesprächskonzerten wurden sie Mitte Juni wiederentdeckt.