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Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs:
Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs: Ikonograie
der Propaganda – im internationalen Kontext
Aniko Katona
Einleitung
In den letzten Jahren ist das Forschungsinteresse am Ersten Weltkrieg gewachsen. Das
hundertjährige Jubiläum des ganz Europa erschütternden Krieges kommt langsam näher. Neben der Erinnerung an die Opfer wird die Interpretation des Krieges in den
Fokus rücken. Während bisher der Schwerpunkt der Forschung auf der militärischen
Sicht der Kriegsereignisse lag, hat sie sich in letzter Zeit dem Alltag des Krieges, dem
Leben im Hinterland und den vom Krieg ausgelösten gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen gewidmet.
In der Disziplin der Kunstgeschichte ist seit den 1970er Jahren „Visual Culture“
das bezeichnende Paradigma, welches sich mit den künstlerischen und von Medien
vermittelten Bildern auseinandersetzt und sich auf die Interpretation und Wirkung
der Bilder konzentriert. Das Plakat ist ein Element der visuellen Kultur und gleichzeitig
ein Produkt der Propaganda. Zugleich ist es künstlerisch gestaltet und zeigt und formt
die Denkart einer Gesellschaft. Darum kann die Analyse von Plakaten zu wichtigen
Einsichten über gesellschaftliche Prozesse während des Krieges führen.
Forschungen über die Plakatkunst verlangen eine interdisziplinäre Sichtweise und
die Verwendung von Methoden verschiedener Wissenschaften. Heutzutage werden
Arbeiten publiziert, die das Plakat in dessen ursprünglichen Kontext stellen und dessen Bedeutung für die Zeitgenossen rekonstruieren.1 (Daneben ist auch interessant,
welche Bedeutung ein Symbol oder Motiv seitdem bekommen hat und welchem Wandel diese Bilder in der Gesellschaft in späterer Folge unterlegen haben.) Die ehemaligen
Bedeutungen sind heute verloren und müssen rekonstruiert werden, was meistens zu
Schwierigkeiten führt. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Plakat erfolgreich war oder nicht, ob es gesellschaftlich repräsentativ rezipiert wurde, oder ob es
keine Massen beeindrucken konnte. (Bekanntes Beispiel ist das Lord Kitchener Plakat, eines der berühmtesten Plakate des Krieges, dessen Wirkung bis heute umstritten
ist).2 Ich werde die Wirkung der ungarischen Weltkriegsplakate untersuchen und ihre ehemalige Bedeutung zu rekonstruieren versuchen. Die Weltkriegsplakate wurden
oft im internationalen Kontext gesehen, weil die Krieg führenden Nationen sehr viel
gemeinsam hatten: Motive, Symbole und Wirkungsmethoden wurden gegenseitig kopiert, obwohl sie unterschiedliche Bedeutungen in den verschiedenen Ländern hatten.
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Aniko Katona
Die neuesten Forschungen betonen
die Bedeutung des Ersten Weltkriegs als
Wendepunkt. Es handelt sich nicht einfach um einen der vielen Kriege, dieser
hat nämlich die Normen und das Weltbild der Menschen verändert. Bis 1914
hat „das lange neunzehnte Jahrhundert“
gedauert, wie es oft umgangssprachlich
bezeichnet wird, d. h. der Kriegsausbruch
war die Ouvertüre des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Wende wurde durch den
Verlust der Illusionen verursacht, welche in der ganzen Nachkriegsgeneration
eintrat. Die Materialschlacht des Krieges
stellte eine Erfahrung dar, die den entmenschlichten Zustand des Weltgefüges
neu deinierte. Der erstmals mit Maschinengewehren, Panzern, Flugzeugen, UBooten und Giftgas ausgetragene Krieg
relativierte das menschliche Leben.
Abb. . Biró Mihály: Jegyezzünk hadikölcsönt,
1917. OSZK, PKT, PKG.1917/VH/22
1914 traten die Doppelmonarchie
Österreich-Ungarn, das kaiserliche
Deutschland, das Zarenreich Russland, das Frankreich der dritten Republik und das
Viktorianische England in den Krieg. Der Stil der Plakate beruhte oftmals auf der Ikonograie des neunzehnten Jahrhunderts. Hochliegende Allegorien, Historismus, pathetische Ideale und Heroismus sind für diese Epoche nach wie vor von Bedeutung.
Den durch den Weltkrieg erregten Schock wollten die Auftraggeber der oiziellen Plakate und die privaten Reliquien-Hersteller des Krieges nicht zur Kenntnis nehmen. Es
ging nicht um vorsätzliche Irreführung, sondern sie versuchten mit archaischen Motiven und uralten Idealen ein erträgliches Bild vom Krieg zu zeigen, welches die Betrachter nicht erschütterte. Der Weltkrieg verwandelte die Nationen des 19. Jahrhunderts in
moderne Mächte, in denen die benutzten Bilder eine wichtige identitätsstiftende Rolle
spielten. Die Nationen behielten aus ihrem Selbstbild des vergangenen Jahrhunderts
jene Elemente, welche für die neu geformten Gemeinschaften maßgeblich bleiben
konnten. Die Bilder der Weltkriegserfahrung wurden in das kollektive Gedächtnis der
Völker eingeschrieben.
In der Österreich-Ungarischen Monarchie als einer multinationalen Gesellschaft,
die ihre letzten Stunden während des Krieges erlebte, war die Identitätsfrage aufgrund
der zahlreichen Minderheitsgruppen und verschiedenen Sprachen wesentlich komplexer. Trotzdem hatten die Plakate einen besonderen ungarischen Charakter.
Die Weltkriegsplakate zeigen Universalität in deren hematik, Bildlichkeit und
Sprache, laut Maurice Rickards und anderen Autoren.3 Im Diskurs um die Weltkriegsplakate werden die internationalen Parallelen seit Langem thematisiert. Die Symbole,
Motive und Überzeugungstechniken zeigen in den Krieg führenden Nationen eine
gewisse Ähnlichkeit. Heute jedoch versucht jedes Land seine eigene Bildsprache im
Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs:
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Bereich der Weltkriegsplakte als Besonderes zu interpretieren. Durch die Plakate kann
man die damalige Mentalität der verschiedenen Gesellschaften rekonstruieren, da sie
das Selbstbild und die Ideale der jeweiligen Nationen verkörpern. Aufgrund dessen
werde ich im Folgenden die ungarischen Plakate vorstellen und ihre besonderen Charaktereigenschaften analysieren.
Der Krieg als Zweck
In der Weltkriegszeit konnte die Plakatkultur noch auf eine relativ kurze Vergangenheit
zurückblicken. Plakate hatten sich in den vorigen Jahrzehnten in Europa und Amerika
verbreitet und ihre eigene Gestaltsprache entwickelt. Vor dem ersten Weltkrieg hatte
der sezessionistische Stil seine Blütezeit und bildete in jedem Land unterschiedliche
Variationen. Da die Plakatkunst rasch überall erfolgreich war, erkannten die Regierungen schon früh ihr Potenzial für eine mediale Kriegführung.
Die Werbeziele der Plakate waren in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. In England und in den Vereinigten Staaten, die erst 1916 in den Krieg eintraten, gab
es (anfangs) eine Freiwilligen-Armee und die Plakate wurden deshalb vor allem zum
Zweck der Rekrutierung eingesetzt. Im Unterschied dazu gab es keine Rekrutierung in
Abb. . Biró Mihály: Polgáraink itthon, katonáink a fronton védik a hazát, 1914. OSZK, PKT,
PKG.1914/VH/14
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Aniko Katona
Deutschland oder in der k.u.k Monarchie, weil hier die allgemeine Wehrplicht galt. In
diesen Ländern waren unter den Weltkriegsplakaten vor allem jene über Kriegsanleihen repräsentativ, weil die Regierungen anstrebten, den Krieg statt einer Wehrsteuer
durch freiwillige Unterstützung der Bevölkerung zu inanzieren. Zum Beispiel wurden
in Ungarn insgesamt acht überregionale Kampagnen für Kriegsanleihen durchgeführt.
Zwar wurde das „War Loan“ System auch in England und Amerika eingeführt, jedoch
spielte da die Rekrutierung eine deutlich wichtigere Rolle in der Propaganda.
Neben diesen konkreten Zwecken war das eigentliche Hauptziel der Plakate, die
emotionale Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen. Dies wurde erst in den späten Kriegsjahren relevant, da die Bevölkerung den Krieg am Anfang in allen Ländern
mit Begeisterung aufnahm. Für den heutigen Betrachter erscheint die Zustimmung
zur Kriegserklärung im Jahre 1914 in Ungarn fast unverständlich. Selbst die vorher
paziistische, linksorientierte Sozialdemokratische Partei unterstützte den Krieg aus
Angst vor der Aulösung der eigenen Partei, da die im Kriegszustand eingeführte
Zensur die Veröfentlichung gegenseitiger Meinungen verbot. Darüber hinaus hatte
die Regierung ein allgemeines Wahlrecht versprochen, wofür die Sozialdemokraten
jahrelang gekämpft hatten. Nachdem sich 1914 jeder auf einen Blitzkrieg eingestellt
hatte, verbreitete sich mit der Verlängerung des Krieges und den vorher unvorstellbaren menschlichen und materiellen Verlusten bald Erbitterung in der Gesellschaft. Die
Propaganda spielte deswegen im Laufe des Krieges eine immer wichtigere Rolle.
Verschiedene Argumentationen wurden entwickelt, um die Unterstützung der
Bevölkerung zu gewinnen. Die Plakate stellten den Weltkrieg überall als Selbstverteidigung dar: „Die Anstrengung ist notwendig, um unsere Familie und Heimat zu schützen.“ Diese Argumentation ist mit der
Wiederbelebung der nationalistischen
Gefühle verbunden; Nationalsymbole
und heroische Elemente der nationalen
Vergangenheit kamen auf den Plakaten
zur Verwendung.
In der amerikanischen Plakatkultur
wurde die Beherrschung des teulisch
und barbarisch porträtierten Feindes, des
Deutschen Hunnen, zum zentralen Bildelement. Dessen bedrohendes Gesicht
und blutige Hand war beispielsweise das
Hauptmotiv auf einem „Liberty Bond“
Plakat.4 Im Gegensatz dazu kann man
die ungarischen Plakate eher als spöttisch bezeichnen, da sie den Feind blamieren, anstatt ihn beängstigend zu zeigen. Auf dem Plakat mit der Titelschrift
„Szerbia hadat üzen“ (Serbien erklärt den
Krieg) sieht man einen „lächerlichen“
Abb. . Weiss Antal: Szerbia hadat üzen, 1914.
Serben (Abb. 5.), der auf einem Esel reiOSZK, PKT, PKG.1914/VH/6
tet.5 Die Betonung der Minderwertigkeit
Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs:
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des Gegners verdeutlicht den Schutz der
eigenen Kultur als Zweck des Krieges.
Auf beiden Seiten kommen auch extreme Darstellungen vor, die den Krieg als
Schlacht zwischen Gut und Böse präsentieren. Die historisierenden Plakate zeigen die ewige Schlacht durch den Kampf
zwischen dem mittelalterlichen Ritter
und dem Drachen. Der Krieg ist auf diesen Plakaten als Kreuzzug oder Heiliger
Krieg zu verstehen, deren Unterstützung
eine moralische Plicht bedeutet.
Die ungarischen Plakate stellen
häuig die Gedanken von Zusammenhalt
und Solidarität dar. Die Zeichnung der
Kriegsanleihe wurde als eine Möglichkeit gerechtfertigt, durch welche die im
Hinterland Gebliebenen zum Krieg beitragen konnten. Das eingezahlte Geld
ermöglichte demzufolge, dass die FrontAbb. . Falus Elek: Had- és Népegészségügyi
Kiállítás, 1915. OSZK, PKT, PKG.1915/VH/21
soldaten den Feind früher besiegen und
ins Heimatland zurückkehren würden.
Ein Text6, der für die dritte Kriegsanleihe wirbt, zitiert so eine angeblich urungarische
Tradition, welche den Zusammenhalt symbolisiert. Der Sage nach trug der Führer der
Völkerschaften ein blutiges Schwert durch das Land, was bedeutete, dass jeder sich
seiner Schar anschließen sollte. In der Argumentation des Textes bedeutet das blutige
Schwert, dass das Land in Not ist und jeder seine nationale Plicht erfüllen muss.
Aber was bedeutete diese Plicht für die zivile Bevölkerung? Auf den Plakaten
wird oft betont, dass die Zeichnung der Kriegsanleihe ebenso ein Opfer ist, wie der
Frontdienst. Auf den Kriegsplakaten von Mihály Biró (Abb. 1, 2) kämpfen Zivilisten
und Soldaten nebeneinander.7 Der Text eines Kriegsanleihe-Plakates äußert, dass beide Beiträge genauso patriotisch sind: „Polgáraink itthon, katonáink a fronton védik a
hazát.“ (Unsere Bürger verteidigen die Heimat zu Hause, unsere Soldaten an der Front).
Ein anderes Beispiel für die Propagierung der Solidarität ist in der Wochenschrift „A
Társaság“ (Die Gesellschaft) von 1918 zu inden.8 Auf dem Titelblatt beindet sich ein
Bild mit einer ein Schwert haltenden und in Gold gekleideten Göttin mit folgender
Bildunterschrift: „Kard és arany visz győzelemre. Küzdjünk és jegyezzünk hadikölcsönt!“ (Das Schwert und das Gold bringen uns zum Sieg. Kämpfe und zeichne Kriegsanleihen!“). Auf der ersten Seite wurde der Anleiheschein des Königs und der Königin
veröfentlicht, um die Solidarität des königlichen Paares zu zeigen.
Die Propaganda nutzte das Mitgefühl der Bevölkerung des Hinterlandes für ihre an
der Front kämpfenden Söhne, Männer und Väter. Es ging nicht um Kampf zwischen Gut
und Böse oder um die Verteidigung der ungarischen Kultur; laut der Propaganda war der
Krieg eine gemeinsame Anstrengung. Aufällig ist, dass auf den ungarischen Plakaten der
Hinweis auf irgendwelcher moralischer Argumentationen oder abstrakter Ziele fehlt.
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Aniko Katona
Motiven und Symbole des Patriotismus
In der Ikonograie der Kriegsplakate spielen die nationalen Sinnbilder eine zentrale
Rolle, da sie durch die Stimulierung patriotischer Gefühle die größte Überzeugungskraft vermittelten. Die Propaganda spielte eine wichtige Rolle in der Kriegführung,
weshalb auch den Plakaten der Feinde besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Zeitschriften publizierten Plakate des Feindes oder der Alliierten. Zum Beispiel erschienen in der erwähnten Wochenschrift „A Társaság“ Plakate aus Russland, Frankreich, England usw., und solche Zusammenfassungen erschienen auch im Ausland. Die
deutsche Zeitung „Das Plakat“ war das wichtigste Presseorgan, das über den Plakatkampf berichtete.
Die Plakate haben sogar aufeinander reagiert. Durch die Presse wurden die ausländischen Kampagnen bekannt, oft antworteten die heimischen Propagandisten auf
die in Plakaten manifestierten Anklagen. „Wer ist Militarist?“ – fragte Louis Oppenheim auf einem Plakat9 und zeigte eine Statistik über die vorherigen Kriege, über das
für Kriege ausgegebene Geld usw. Das Plakat gibt eine Antwort auf das Hauptmotiv
der Alliierten-Propaganda „Der Deutsche Militarismus“.
Für Österreich-Ungarn wurde das größere und machtvolle Deutschland nicht nur
in der Kriegsführung, sondern auch in der Propaganda zum Vorbild.10 Häuig wurden
auf deutschen Weltkriegsplakaten nationale und christliche Symbole verwendet. Für
die Deutschen symbolisierten die mittelalterlichen Motive, wie der gepanzerte Ritter
oder die Fraktur, die ehemalige Größe Deutschlands, also die ruhmvolle nationale Vergangenheit. Die ritterliche Kultur repräsentiert die moralische Hoheit Deutschlands, der gepanzerte Wehrmann kämpft
oft mit einer Inkarnation des Bösen, mit
einem Drachen oder einer Schlange. Eines der berühmtesten deutschen Weltkriegsplakate wurde von Lucian Bernhard geschafen, welches eine gepanzerte
Faust zeigt mit dem Aufruf: „Das ist der
Weg zum Frieden – die Feinde wollen es
so!“ (Den Feind als Schlange oder Drache darzustellen sowie die Tradition des
Drachentöters hatten in Deutschland
und Österreich eine mittelalterliche Tradition, wie zum Beispiel Siegfried in den
Nibelungen.)
Deutschlands
Mittelaltermode
wirkte sich auf die Propaganda von Österreich-Ungarn aus. Auf dem Plakat
für den achten Aufruf zur Zeichnung
von Kriegsanleihen stellt der ÖsterreiAbb. . Tuszkay Márton: Auguszta Alap, 1915.
cher Julius Klinger eine mit acht PfeiOSZK, PKT, PKG.1915/VH/12
len durchschossene Schlange dar.11 Auf
Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs:
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dem ungarischen Plakat zur Ausstellung
über Heer- und Volksgesundheitswesen
(Had- és Népegészségügyi Kiállítás) sieht
man das rote Kreuz auf einem mittelalterlichen Schwert, welches in Schlangen
sticht (Abb. 4.).12 Die Schlangen symbolisieren hier die zu überwindenden
Krankheiten, nicht die Feinde, wie bei
anderen Beispielen. Auf den ungarischen
Plakaten dominiert die Figur des einfachen Frontsoldaten, welcher auch in der
deutschen und der österreichischen Plakatkunst häuig zu inden ist. Als ungarische Version des in Deutschland und
England ebenso verwendeten Ritters
versteht man das Plakat über Prinzessin Auguszta. Die Prinzessin spielte eine aktive Rolle während des Krieges, sie
widmete sich Verwundeten durch Plege
und inanzielle Unterstützung. Sie war
die Begründerin der Bewegung „Gold für
Eisen“ und einer WohltätigkeitsorganiAbb. . Földes Imre: A Világháború Képes
sation namens „Auguszta Alap” (AugusKrónikája, 1914. OSZK, PKT, PKG.1914/VH/22
te Stiftung). Die nicht besonders attraktive Prinzessin wird als eine königliche,
reitende Figur auf Márton Tuszkays Plakat dargestellt (Abb. 5.).13 Dieses Motiv wurde
als Logo auf mehreren Plakaten der Auguszta Stiftung verwendet.
Als historisches Zitat tritt die Husaren-Figur traditionell in den Vordergrund. Die
Revolution und Freiheitskampf von 1848-49 machte die Husaren bekannt, die zum
Symbol der starken, unabhängigen und ruhmreichen Nation wurden. Die Uniform
der Husaren wird seither als typisch ungarisch angesehen. Auf dem Plakat von Imre
Földes (Abb. 6.) kämpfen die heroischen Husaren mit Schwert und auf ihren Pferden
reitend. Die ganze Komposition ist weit weg von der Realität des Krieges und stellt eine
Schlacht der Vergangenheit dar.14
Insgesamt erscheinen die folkloristischen Kleider, Figuren und Motivschätze der
Volkskunst typisch für die ungarischen Plakate. Auf Jenő Haranghys Plakaten für Kriegsanleihen wurden in Volkstracht gekleidete junge Frauen und Männer dargestellt: eine
Frau mit ihrem schlafenden Kind oder ein Mädchen und ein alter Mann inden das Geld
(für die Anleihe) in ihrer rustikal gefertigten Bauerntruhe (Abb. 7, 8).15 Volkskunst und
folkloristische Kultur symbolisierten die ursprünglichen Werte Ungarns, die typische Eigenheit der Nation, für welche der Patriotismus steht und welchen es zu verteidigen gilt.
Zur Stimulierung der patriotischen Gefühle wurden in allen Ländern die zentralen
Nationalsymbole auf den Plakaten benutzt. Neben den Farben der Fahne, den Elementen
des Wappens kommen nationale Wappentiere vor, wie der Adler in Deutschland und
Österreich, der Löwe in England oder der Hahn in Frankreich. In Ungarn nutzten die
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Aniko Katona
Plakatgestalter oft die rot-weiß-grüne Trikolore, beispielsweise ist dies auch auf den
erwähnten Plakaten von Elek Falus und
Márton Tuszkay aufällig.16 Das Motiv des
Wappens verwendete Mihály Biró häuig
als alleiniges Symbol der Nation: Soldaten
und Bauern verteidigen das Vaterland gemeinsam auf mehreren Biró Plakaten.17
Sein Lieblingsmotiv wurde das Münzgeld,
welches die Kriegsanleihen repräsentierte. Auf dem Münzgeld sieht man sehr
deutlich das Wappen, mit welchem der
Künstler auf die Heimat verweisen wollte.
Auf den Weltkriegsplakaten treten
die Wappentiere in allen Ländern als
streitbar und stark auf: Auf einem französischen Plakat kämpft das Huhn mit
einem deutschen Soldaten, auf einem
Deutschen liegt der Adler neben der
Friedenstaube als starker Verteidiger des
Landes. Ungarns Symbol wurde der Turul, ein mythologischer, adlerähnlicher
Abb. . Haranghy Jenő: A hadseregnek pénz
Vogel, von dem sich die Ungarn nach den
kell, 1917. OSZK, PKT, PKG.1917/VH/27
Ursprungssagen herleiten. Der Kult des
Turuls hatte sich im 19. Jahrhundert verbreitet. Zum Millenniumsfest im Jahr 1898 wurden Turul-Statuen an jedem „Tor“ des
Landes und in allen wichtigen Städten aufgestellt. Er erschien auf Plakaten des Millenniumsfestes und wurde ins Logo von zahlreichen Produkten integriert. Der Turul-Vogel
bekam eine wichtige Rolle auf den Weltkriegsplakaten, als starkes und kriegerisches Symbol Ungarns. Auf mehreren Plakaten steht er neben dem Wappen. Besonders interessant
erscheint die Komposition von Jenő Haranghy, in welcher der Turul ein Schwert hält und
über kämpfenden Massen auf einer riesigen Münze sitzt.18 Die Münze bezieht sich hier
abermals auf die Kriegsanleihe, das Schwert weist auf die Tradition des blutigen Schwerts
und auf den Kampf hin und das furchtbare Tier verkörpert die ungarische Nation.
Anhand unterschiedlicher Beispiele habe ich die Elemente der patriotischen Ikonograie vorgestellt. Der Stellenwert dieser Ikonograie galt nicht nur in der Weltkriegszeit,
sie bestimmte die politische Kommunikation der Nachkriegszeit und wirkt bis heute.
Stilfragen
Der Stil der Plakate hängt eng mit ihrem Inhalt und mit ihrer patriotischen Ikonograie zusammen. Das Plakat ist eine Gattung, welche immer die Innovation sucht:
Der Stil muss frisch und neu sein, um die größtmögliche Wirkung zu erreichen. Die
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Weltkriegsplakate widersprechen dieser
Regel, sie werden überall in der Welt traditionell formuliert. Dafür sind die Auftraggeber der Plakate verantwortlich: Die
Regierungen bevorzugten den Realismus
für eine allgemein gültige „Verständlichkeit“. In Ungarn, in einer Gesellschaft,
wo die Mehrheit kein Wahlrecht hatte
und die führenden Positionen von den
Aristokraten besetzt wurden, hing dies
mit dem politischen Konservativismus
der Regierung zusammen.
Zu den Gründen des konservativen
Stils der Plakate gehört auch die relativ
spät beginnende Geschichte des Plakats.
Die 1910er Jahre brachten die Blütezeit
der Sezession in Ungarn, vorwiegend
dominierend bei Plakatkünstlern wie
Géza Faragó und Mihály Biró. Biró ließ
Abb. . Haranghy Jenő: Jegyezzünk
auf seinen politischen Plakaten eine ausHadikölcsönt!, 1917. OSZK, PKT, PKG.1917/
sagekräftige Formsprache reifen, die ihn
VH/25
auch im Ausland bekannt machte. Über
sein Népszava-Plakat (mit dem berühmten Roten Mann) schreibt Peter Klinger in 2011: „(…) losgelöst von jener sozialistischen
Zukunftsromantik seiner Vorgänger oder symbolischen Verklausulierung. Plakate von
derartigen Dramatik hatte man in Europa in der Straßen bis dato noch nie gesehen…“19
Die bei Biró entwickelte kräftige politische Kommunikation fand aber keine Nachfolge unter den Weltkriegsplakaten. Seine eigenen Designs waren ebenso statisch wie
die anderen. Der dekorative, realistische und sezessionistische Stil von Imre Földes,
den er schon bei seinen Filmplakaten ausgebildet hatte, blieb unverändert, wie auch
der populäre Plakatstil von Jenő Haranghy und anderen Graikern.
Die Lage sieht ähnlich aus in den anderen Krieg führenden Ländern, wo das Plakat eine längere Tradition hatte und wo die Avantgarde schon in der Mitte der 1900er
Jahren auftrat. In Deutschland hat der Historismus den Plakatstil deiniert, aber auch
bei den Alliierten dominierte der realistisch-konservative Begrif.
Aufgrund der Vorgaben der Auftraggeber war es in Ungarn unmöglich, efektive
Kriegspropagandaplakate zu gestalten. Dies veränderte sich 1919 nach der Machtübernahme der sozialistischen Räterepublik. In dieser 133-tägigen Epoche wurden großartige politische Plakate entworfen.
Der Weltkrieg war trotz des konservativen Stils der Plakate eine bedeutsame
Epoche der Plakatkunst. In dieser Zeit entdeckte die Politik das Plakat als Massenmedium, welches überall auf der Welt Verwendung fand. Die Formen und der Stil
wurden noch nicht völlig ausgebildet, aber die Reifung der efektvollen Propaganda
hatte begonnen.
220
Aniko Katona
Die Funktion der Bilder auf den Plakaten
In der Diskussion über ungarische Weltkriegsplakate sind nicht nur Ikonograie und
Stil zu analysieren, sondern man sollte die anthropologischen Ansichten berücksichtigen und auf die Funktion der Bilder achten. Die von Aby Warburg gegründete Bildwissenschaft hat einen riesigen Einluss auf die heutige Kunstgeschichte. Die Bildtheorie
und das Visual Culture Paradigma vereinigen heute verschiedene Forschungsfelder,
wie beispielsweise Medientheorie, Bildanthropolgie und Rezeptionsästhetik. Diese relativ neuen heorien eliminieren die Trennung von künstlerischen und alltäglichen
Bildern und recherchieren die Funktion der Bilder in der Gesellschaft, sowie die Methoden und Botschaften der Bildproduktion.
Das Plakat als Gattung hatte nie die Darstellung an sich als Ziel, sondern die Repräsentation des Allgemeinen. Das politische Plakat hat nicht nur andere Zwecke als
das Werbeplakat, sondern es hat auch eine spezielle Methodik und Ausdrucksweise.
Kai Artringer schrieb darüber Folgendes:20 „In der Konsumgesellschaft der westlichen
Industriestaaten habe das Plakat im politischen Meinungsstreit wie für die Selbstdarstellung der Träger des öfentlichen Lebens immer mehr an Aussagekraft und unverwechselbarer Signiikanz der Gestaltungsformen eingebüßt: »Wo Werbeagenturen die
Wahlchancen einer politischen Partei mit den gleichen Mitteln wie die Verkaufserfolge
kommerzieller Waren zu steigern versuchen, scheint das Ende der Geschichte des politischen Plakats als eines eigenständigen Mediums angezeigt zu werden.«”21
Die politischen Plakate sprechen eine metaphorische Bildsprache, in welcher Personiizierung, Generalisierung, Metapher und Sinnbilder die Hauptrollen spielen. Am
Bild des Plakates gibt es keinen realen Raum, keine realen Personen oder Ereignisse.
Die Figuren werden in einem metaphorischen Raum dargestellt, die Aktivitäten repräsentieren Gedanken und mehr noch Instinkte.
Dafür steht als Beispiel der „einfache“ Frontsoldat als Lieblingsprotagonist auf
den Plakaten: Er kann jeden an der Front dienenden Mann für die Betrachter ersetzen,
seine Figur symbolisiert einen bestimmten Teil der Gesellschaft.
Diese Verallgemeinerung als Methode des politischen Plakats wurde in Ungarn
von Mihály Biró in den 1910er Jahren entwickelt und wurde auf den Plakaten der Sozialdemokratischen Partei verwendet. Mit dem weltberühmten Roten Mann brachte
Biró seine Methode zum Höhepunkt, indem er eine kraftvolle Visualisierung der streitenden Arbeiterklasse schuf.22 Riesige Figuren dominieren in Birós Kunst: während
des Krieges kennzeichnen seine Plakate die gigantischen Soldaten. Sie kommen vor als
Feindbilder, wie der gigantische Russe auf einem Charité Plakat für Sáros,23 oder als
Verteidiger, wie auf einem Kriegsausstellungsplakat (Erdélyi Hadikiállítás).24
Die metaphorische Bildersprache bedeutet bei Biró nicht nur die Präsenz der
Personiikationen, sondern auch die metaphorische Darstellung abstrakter Gedanken.
Dafür ist die Münze als Sinnbild für die Kriegsanleihe das beste Beispiel. Münzen werden oft als Wafen benutzt: Mit einer Münze schlägt ein Bauer, hinter ihr verstecken
sich Soldaten und Bürger, oder gemeinsam verwenden sie die Münze als Schützenstand. Die Idee, dass Geld Hilfe, Teilnahme im Krieg oder Verteidigung der Heimat
bedeutet, wurde hier verbaliter dargestellt.
Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs:
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Abb. . Berény Róbert: Fegyverbe! 1919. OSZK, PKT, PKG.1919/TK/20
Nach Biró wurde die metaphorische, visuelle Sprache des politischen Plakats universal, mit welcher die Künstler abstrakte Inhalte ausdrücken konnten. Diese visuelle
Sprache stammt unter anderen von den Traditionen des neunzehnten Jahrhunderts ab.
Bemerkenswert ist, wie sehr die Kunst der Allegorien diese Plakate oft beeinlusst. Am
Anfang der Plakatgeschichte war die Verwendung der Allegorien typisch. Neue Erindungen brauchten stets neue Symbole, wie die Dampfmaschine oder die Eisenbahn.
Mit einer Personiikation (meistens einer schönen Frauenigur) konnten die Designer
diese Begrife oder Produkte künstlerisch bewerben.25
Neben Allegorismus lebte die Verwendung der Mythologie auf den ungarischen
Weltkriegsplakaten weiter. Das Besondere ist, dass antike Götter öfter vorkamen, als
christliche Symbole. Auf Géza Faragós Plakat steht ein gelügelter Genius im Stahlhelm, in Jenő Haranghys Komposition spürt Göttin Fortuna den Segen in Form von
Geld und Lorbeerblättern und auf Dezső Bérs Werk stehen Mercurius und Vulcanus
nebeneinander, welche Händler und Arbeiter symbolisieren, die sich für den Kriegszweck zusammenschließen.26
1918 fand in Ungarn eine Revolution statt, die in der Folge in die Ungarische Republik führte. Die Aulösung der Österreich-Ungarischen Doppelmonarchie lag seit
langer Zeit in der Luft. Die unterdrückten Nationalitäten bedeuteten für Ungarn eine
ungelöste Frage, die am Ende den Krieg entschied. Die angespannte Situation in der
ungarischen Innerpolitik verschärfte sich durch die militärischen Misserfolge. Als die
Entente die ersten Friedensbedingungen diktierte, führte die Unzufriedenheit zu einem kommunistischen Putsch. Im April 1919 wurde die Föderative Ungarische Sozialistische Räterepublik ausgerufen, welche bis August 1919 bestand. Die neue Regierung
222
Aniko Katona
versuchte den Krieg fortzufahren und brauchte die Plakatpropaganda, um das Durchhaltevermögen zu stärken.
Mit der politischen Wende ist statt der konservativen Elite die linksorientierte Intelligenz in Position geraten, auch im künstlerischen Leben. Zur Gestaltung der oiziellen Propagandaplakate wurden junge, avantgardistische Künstler, wie die Mitglieder
der Künstlergruppe „Nyolcak“ (Die Achten),27 ausgewählt. Die expressionistischen,
modernen Künstler stützten sich auf die während des Krieges geformte Bildsprache
der politischen Plakatkunst und entwickelten sie weiter.
Laut István Orosz, einem der berühmtesten zeitgenössischen Plakatkünstler,
müsse man ein Plakat folgendermaßen gestalten: „Falls Du ein Plakat entwerfen möchtest, sollst du erst dessen Nachricht schriftlich formulieren. Lies noch mal und noch
mal was Du geschrieben hast und fühlst Du, dass es darin überlüssige Wörter und
Sätze gibt, lass sie aus! Nach nochmaligem Durchlesen bleibt immer noch Vieles auszustreichen. Kürze es, und rahme es! Wenn du kein einziges Wort und keinen einzigen
Buchstaben brauchst, dann bist Du fertig mit dem Plakat.“28
Dieses Prinzip kommt in einem Plakat von Róbert Berény für die Ungarische
Räterepublik zum Tragen, welches wohl eines der besten Plakate dieser Epoche ist
(Abb. 9.).29 Die Nachricht reduzierte der Künstler auf ein Wort: Fegyverbe! (~ In die
Armee!). Die Komposition wird von einer sich fortschwingenden Figur bestimmt, die
den Nachricht schreit und eine rote Fahne schwenkt. Die Figur ist seit Delacroixs Bild
„Freiheit leitet das Volk“ Symbol der Revolution und Freiheitskampf geworden. Diese
Figur wurde schon im Jahre 1916 Jules Abel Faivre auf einem Kriegsplakat in Frankreich
erfolgreich verwendet („On les aura!“)30. Diese Tradition verfolgte Berény in seiner
kraftvollen Komposition, das Plakat verfasste einen einzigen, eindrucksvollen Ruf. Wie
Biró schrieb: „Die politischen Plakate müssen meiner Meinung nach unbedingt von
der schweren Last der sogenannten Sachlichkeit befreit werden. Dieser Begrif hemmt
jeden Schwung, jede Wucht, mit welcher der Künstler durch sein Plakat auf die Masse
einhämmern sollte.“31
Mit dem Plakat„Fegyverbe!“ erreichte diese Gattung in Ungarn den Höhepunkt.
In jenem Moment konnte das Plakat seine Ausdrucksmöglichkeiten völlig ausnutzen.
Das politische Plakat hatte einen langen Weg hinter sich, von den überfüllten Kompositionen der Kriegsanleiheplakate bis zu der efektvollen Propaganda von 1919.
Abkürzungen
DHM: Deutsches Historisches Museum, Berlin
MAK: Museum für Angewandte Kunst, Wien
OSZK, PKT: Országos Széchényi Könyvtár, Plakát- és Kisnyomtatványtár, Budapest
Anmerkungen
1 Zum Beispiel: Picture his, World War I Posters and visual culture. Hrsg. Pearl
JAMES, Lincoln & London, University of Nebraska Press, 2009.
2 James Pearl: Introduction. Reading World War I posters. In: Picture his, World
War I Posters and visual culture. Hrsg. Pearl JAMES, Lincoln & London, University
of Nebraska Press, 2009. 18.
3 Rickards, Maurice: Posters of the First World War, London, 1967.
Ungarische Plakate des Ersten Weltkriegs:
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8
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10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
223
Strothmann, Fredrick: Beat back the Hun with Liberty Bond, 1917-1918. Library
of Congress, LC-USZC4-2950.
Weiss Antal: Szerbia hadat üzen. Filmkomédia. Tivoli. Budapest, 1914. OSZK, PKT,
PKG.1914/VH/6 (Abb 3.)
Kertész József: Mi a magyar nemzeti hadikölcsön? – népszerü tájékoztató, Budapest, 1915. (József Kertész: Was ist die Ungarschie Nationale Kriegsanleihe?)
Über Biró siehe: Mihály Biró, Pathos in rot. Hrsg. von NOEVER, Peter. Wien, MAK,
2010.
A Társaság, 1918. V. Jahrgang, Nummer 27.
Oppenheim, Louis: Wer ist Militarist?, 1914-1918, Berlin, Hofbuchdruckerei Hermann
Bergmann, DHM, GOS-Nr. PL002744 Inventarnr. P 57/307.1-2
Über die deutschen Weltkriegsplakate siehe noch: ZELLER, Usrsula: Die Frühzeit
des politischen Bildplakats in Deutschland (1848-1918). Stuttgart, Ed. Co. 1987.
Klinger, Julius: 8. Kriegsanleihe, 1918. DHM, GOS-Nr. 96000283 Inventarnr. P 96/24.
Der Author ist österreicher, das Plakat ist in Deutschland erschienen.
Falus Elek: Had- és Népegészségügyi Kiállítás, 1915. OSZK PKT, PKG.1915/VH/25
Tuszkay Márton: Gyorssegély az Auguszta Alap…, 1915. OSZK. PKT, PKG.1915/
VH/12
Földes Imre: A Világháború Képes Krónikája, 1914. OSZK. PKT, PKG.1914/VH/22
Haranghy Jenő: Jegyezzünk Hadikölcsönt, 1918. OSZK, PKT, PKG.1918/VH/11 und
A hadseregnek pénz kell, 1917. OSZK, PKT, PKG.1917/VH/27
Abbild 4.
Abbild 1, 2.
Haranghy Jenő: Jegyezzünk hadikölcsönt!, 1917. OSZK, PKT, PKG.1917/VH/25
Klinger, Peter: Mihály Birós Roter Mann. In: Mihály Biró, Pathos in rot. Hrsg. von
Noever, Peter. Wien, MAK, 2010.
20 Artinger, Kai: Das politische Plakat – Einige Bemerkungen zur Funktion und Geschichte. Berlin, 2009, 18. http://www.dhm.de/ausstellungen/grundrechte/katalog/15-22.pdf
21 Artringer zitiert hier homas Trumpp.
22 Biró Mihály, Népszava, 1911. OSZK, PKT, PKG.1914e/39
23 Biró Mihály, Művészsorsjáték az oroszdúlta sárosi falvak fölépítésére. Kiállítása: A városligeti Szépművészeti Múzeumban …, 1914. OSZK, PKT, PKG.1915/VH/11
24 Biró Mihály, Erdélyi hadikiállítás. Budapest-Szent-Margitsziget, 1917. OSZK. PKT.
PKG.1917/VH/3
25 Über Allegorismus und Rhetorik des Plakates und die Anfang der Plakats Geschichte schrieb Márton Orosz seine Facharbeit: www.netcult.ch/marci/diploma_
hun.pdf
26 Faragó Géza: Kössünk hadikölcsön-biztosítást! Magyar Országos Biztosító Intézet R. T. …
1917. OSZK, PKT. PKG.1917/VH/2. Haranghy Jenő: Segíts magadon - az Isten is megsegít!
Kössünk hadikölcsönt …, 1917. OSZK, PKT. PKG.1917/VH/26. Bér Dezső: A Budapesti
Kereskedelmi és Iparkamara felhívása: Kereskedők! Iparosok! Jegyezzetek hadikölcsönt!,
1916. OSZK, PKT. PKG.1916/VH/12. Die Plakate kann hier gesucht werden: http://www.
kepkonyvtar.hu/
27 Über Nyolcak siehe: A Nyolcak, Ausstellung und Catalog des Janus Pannonius Múzeums, Pécs, 2010. hg. von Csilla Markója, István Bardoly.
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Aniko Katona
28 „Ha plakátot terveznél, próbáld először írásban megfogalmazni a plakát üzenetét. Olvasd át újra és újra a leírtakat, és bizonyára érezni fogod, hogy vannak fölösleges szavak, akár mondatok is a dolgozatban. Hagyd el ezeket! Újra átnézve még mindig marad
kihúzható szó vagy kifejezés. Szűkíts és tömöríts! Amikor már egyetlen szóra, egyetlen
betűre sem lesz szükséged, akkor vagy készen a plakáttal.” – steht auf der Webseite der
Magyar Plakát Társaság (Gemeinschaft Ungarischen Plakatkünstler). www.magyarplakat.hu
29 Berény Róbert: Fegyverbe! Fegyverbe!, 1919. OSZK, PKT. PKG.1919/TK/20
30 Faivre, Jules Abel: On les aura!
31 Gebrauchsgraik, Berlin, 1932. , zitiert von KLINGER, 2010., 126.