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Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg

Harald Bihlmeier, Jena / Halle Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg Abstract: During the last decade Prof. Udolph has published a series of at least ive ar‑ ticles, in which he argued that the until then unanimously accepted etymology of the place-name Magdeburg ‘City of (the) Virgin(s)’ must be wrong. In these articles he also refuted the less widely known etymology that argues for Magdeburg to be the ‘City of camomilla’. Comparing this and other place-names containing the element Magde-, Magade- vel sim. to others containing the irst member Mikil-, Michel- etc. ‘big, great’ he reached the conclusion that Magde-, Magade- etc. should be an adjective meaning some‑ thing like ‘great, mighty ’ as well. His morphological and phonological arguments for doing so are here refuted by showing that neither is the prototype for his proposed adjective Germ. *magaþ-, Germ. *nakađ- ‘naked’, etymologically suiciently clear, nor is there any other way to produce the required word-structure either by Germanic or by Indo-European means of word-formation. Though the author of this article is also not very glad about the older explanations, they have the advantage of simply being mor‑ phologically and phonologically lawless. 1 Einleitung Jürgen Udolph hat mitlerweile in mindestens einem kurzen (2005a), ei‑ nem mitleren (2001) und drei umfangreihen, wie immer besonders hin‑ sihtlih der Belege gründlih reherhierten Artikeln zum Namen der Stadt Magdeburg (1999, 2004, 20051) alle bisher gebotenen Vorshläge zu diesem Namen vorgestellt. Darüber hinaus indet sih dieser gleih zu be‑ sprehende neue Ansatz auh in einem populärwissenshatlihen Werk, das seinen Namen trägt.2 Neben den bekannten Ortsnamen mit dem Be‑ stimmungswort Magad/t‑, Meged/t‑ u. Ä. hat er zudem noh eine Reihe weiterer, weniger bekannter Ortsnamen aufgelistet.3 Ergänzt hat er diese 1 Dabei sind die beiden längsten Artikel (2004, 2005) über weite Streken völlig iden‑ tish und stellen eine erweiterte Fassung von Udolph 1999 dar, woraus ebenfalls ab‑ satzweise Passagen übernommen wurden, während 2005a lediglih ein Extrakt des wihtigsten Materials aus den anderen dreien ist. Udolph 2001 bietet eine Kurzfassung von Udolph 1999 in Zusammenhang mit Überlegungen zu slaw. *mogyla, das letztlih hinsihtlih der zugrunde liegenden Wurzel mit Magdeburg ursprungsgleih sein soll. 2 Udolph / Fitzek 2005, 232 f. 3 Udolph 1999, 251–254; 2001, 83; 2004, 112–114; 2005, 72–76; 2005a, 33. 110 Harald Bichlmeier Liste deutsher Ortsnamen um eine ebenso eindruksvolle Aufstellung englisher Ortsnamen, die einen ähnlihen Bestandteil resp. die englishe Ausformung desselben enthielten und nun meist mit Maide(n)‑, May(den)‑ u. Ä. beginnen.4 Er ist zu dem nah seinen Ausführungen jedenfalls zu‑ nähst einleuhtenden Ergebnis gekommen, dass es sih bei all diesen Namen im deutshen Raum kaum durhweg um ‚Fluhtburgen für Jung‑ frauen’ o. Ä. und bei den englishen zumindest siher niht ausshließlih um Benennungen nah dem örtlihen Kamillenbestand5 gehandelt haben wird. Zudem weist er darauf hin, dass Ortsnamen mit bestimmten Grund‑ wörtern eigentlih gar keinen Sinn (mehr) ergeben, so etwa ‚Kamilleneihe’ oder ‚Jungfraueneihe’ (wobei die Ablehnung der letztgenannten Benennung angesihts einer wenn auh aus jüngerer Zeit benannten ‚Frauenbuhe’6 doh in ihrer reht apodiktish vorgetragenen Form siher niht notwendig von jedem wird nahvollzogen werden können). Mithin lehnt Udolph also diese beiden älteren Vorshläge ab, erwägt, ob es sih beim Bestimmungswort niht um ein Adjektiv gehandelt haben könnte, und rekonstruiert für das fraglihe Bestimmungswort dieser Ortsnamen z. T. aus morphologishen und noh mehr aus semantishen Gründen ein im appellativishen Wortshatz der germanishen Sprahen sonst niht belegtes Adjektiv. 2 Zur Morphologie der Belege mit einem Exkurs zum Verhältnis der Magd zu ihrem Deminutiv Einen Grund für diesen Neuansatz zur Erklärung des Ortsnamens Magde‑ burg sieht Udolph im Wehsel der Fugenvokale in den alten Belegen, die er als Zeihen dafür deutet, dass hier ursprünglih stark bzw. shwah lektierende Adjektive vorlagen.7 Dies heißt aber, es würde sih in die‑ sem Falle also (was an keiner Stelle explizit ausgesprohen wird) bei den Wortformen niht um ehte Komposita, sondern vielmehr um Zusammenrükungen handeln. Dies ist grundsätzlih natürlih denkbar, allerdings wären in einem solhen Fall doh in älterer Zeit vielleiht auh Belege zu er‑ warten, in denen die Zusammenrükung noh niht als Quasikompositum 4 Udolph 1999, 260 f.; 2004, 121–124; 2005, 85 – 89; 2005a, 34 f. 5 Dies ist der m. E. morphologish einwandfreie Vorshlag von Tiefenbach 1989, bes. 310 – 312. 6 Iodice 2004, 803. 7 Udolph 1999, 254 f.; 2004, 115 f.; 2005, 77; 2005a, 34. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 111 und somit als ein Wort autrat, sondern eben noh Syntagma war und als solhes etwa noh getrennte lektierte Formen zeigte. Aufshlussreih wären hier etwa Dativformen gewesen, die bei einem Grundwort gleih welhen Genus’ dann noh den Nasal der shwahen Adjektivendung ge‑ zeigt häten. Shön wäre hier eine hypothetishe Form wie etwa as. *to dem magathin felde > *megethenfeld (vgl. etwa ahd. *bî demo lengin felde > Lengfeld, Ortsteil von Würzburg, wo der Umlaut noh auf den alten Da‑ tiv weist) oder as. *to der magathūn burg(i) > *magathenburg oder wie auh immer gewesen. Auf solhes wird aber von Udolph in den Aufstellungen der deutshen Ortsnamen niht hingewiesen. Den einzigen Beleg, den es für eine solhe Form zu geben sheint, 956 Magedunburg, nennt Udolph zwar noh in der ältesten Fassung (1999, 250), in den jüngeren Versio‑ nen vershweigt er ihn jedoh, obwohl dieser doh als einziger siher die von Udolph postulierte shwahe Flexion des Bestimmungsworts zeigt, wenngleih er auh niht notwendig auf ein Adjektiv im Bestimmungs‑ wort weist. Zu vermuten steht, dass es weiters keine Belege gibt, die wünshenswerterweise getrennt lektierte und ggf. noh zudem getrennt geshriebene Bestandteile aufweisen würden. Dies shwäht natürlih das Argument, es habe sih um ein lektiertes Adjektiv als Bestimmungs‑ wort gehandelt. Der letztgenannte Beleg kann problemlos als Zusammenrükung aus dem Gen. Sg. eines ō-Stamms magedûn + burg verstanden werden. Sollten Formen der o. g. Art doh zu belegen sein, wird dieser Einwand natürlih geshwäht. Die englishen Ortsnamen zeigen fast durhweg mitleren Nasal. Aber es erhebt sih dann wieder das Problem, ob niht bis zu einem gewissen Grade hier doh mit dem ja im Altenglishen durhgängig shwah lektierenden Wort für die Kamille zu reh‑ nen ist. Ebenso könnte man auh shon Eindeutungen (oder eben doh auh tatsählihes Vorliegen ?) des auh ahd. bezeugten, um das Deminutivsuix germ. *-īna- erweiterten Jungfrauenworts (nämlih ahd. magatīn st. ntr., mhd. magedîn, magetîn, megedîn, megetîn st.ntr., ae. mæ(g)den, ne. maiden etc.) annehmen. Die unerweiterte Form selbst lektierte in Resten noh konsonantish (ae. mæg[e]đ, as. magađ), ist sonst aber in die i‑Stämme über‑ führt worden (got. maqaþs, afries. megith, megeth, maged, ahd. magad, mhd. maget, magt)8. Dieses Substantiv lässt sih auf ein ablautendes Paradigma idg. *magh‑ót‑/‑ét‑9 zurükführen, von dem ausgehend etwa das Gotishe, Altsähsishe und Althohdeutshe die o-Stufe im Suix (germ. *maǥaþ‑) 8 Vgl. Casaretto 2004, 434 f. 9 Rieken 1999, 91; Irslinger 2002, 62 f.; Casaretto 2004, 435. 112 Harald Bichlmeier durhgeführt haben, das Altenglishe und Altfriesishe könnten dagegen die e‑Stufe im Suix (germ. *maǥeþ- > westgerm./nordseegerm. *maǥiþ-)10 verallgemeinert (oder aber einen Suixwehsel durhgeführt) haben. Exkurs Die genannte Deminutivableitung weist indes eine völlig aus dem Rah‑ men des in westgermanishen Sprahen Üblihen fallende Ersheinung auf 11: Sie zeigt grammatishen Wehsel. Dies ist somit – so weit ih sehe – bei keiner anderen Deminutivbildung dieses Musters der Fall. Alle an‑ deren Ableitungen sind synhron durhsihtig. Der grammatishe Weh‑ sel beruht bekanntlih auf dem Vernershen Gesetz, dessen Wirken vom Sitz des urindogermanishen Akzents abhängt. Es handelt sih also um einen Vorgang, der vor der Festlegung des Akzents auf die Erstsilbe im Germanishen seinen Ausgang genommen hat. Hierzu sei ein Vorshlag unterbreitet: Im Urindogermanishen gab es nah in den letzten Jahren sih verbreitender Ansiht12 zwei Suixe der Gestalt *-iH-, genauer: niht‑ ablautendes *-ih1- und ablautendes *-ih2-, *-éh2-, die letztlih beide zur Bildung von Feminina aus ursprünglihen Maskulina dienten, in vielen Einzelsprahen aber zusammengefallen sind. Das erste der beiden Suixe ist letztlih instrumentalishen Ursprungs (*-h1 ist Endung des idg. Instr. Sg.) und ist am besten im Altindishen erhalten. Die Bedeutung wäre im u. g. Beispiel also ‚die mit dem Wolf ‘ → ‚Wölin‘. Für diesen Typ indet sih auh noh ein Rest im Germanishen: idg. *u̯ĺk̥ u̯‑o- m. ‚Wolf ‘ ai. vŕ̥ka- m. ‚Wolf ‘ germ. *u̯ulfa- (für **u̯ulχu̯a‑) → → → Nom. *u̯l̥ku̯‑íh1‑s f. Gen. *u̯l̥ku̯‑íh1‑es Nom. vr̥kī́ḥ f. Gen. vr̥kyàḥ Nom. *u̯ulǥu̯īz > aisl. ylgr 10 Gerade das Altfriesishe könnte sogar beide Ablautstufen bewahrt haben: Neben aofries. megeth deutet awfries. mageth wegen des fehlenden Umlauts im Wurzelvokal auf germ. *magaþ°, sofern diese Form kein Lehnwort aus dem Mitelniederdeutshen ist, vgl. OFED 251–253. Der ebenda gemahten Mutmaßung Glauben zu shenken, es handele sih bei dem Wort um eine Entlehnung aus einer unbekannten Substratsprahe, fällt angesihts des Ablauts im Suix, der auh sonst in der Indogermania bezeugt ist, shwer, auh wenn es keine außergermanishen Anshlüsse an dieses Wort zu geben sheint. 11 Die Aufälligkeit wird shon bei Krahe/ Meid (1969, 113) vermerkt, aber niht erklärt. 12 Dagegen spriht sih implizit Lipp (2009, II, 452 f.) aus, der mit einem Suix *-i̯éh2‑/‑ih2‑ rehnet, aber shliht vershiedene Akzentypen annimmt, was letztlih der älteren Ansiht entspriht. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 113 Demgegenüber zeigt das klassishe Motionssuix, das insgesamt weiter verbreitet ist und etwa auh zur Bildung der Feminin-Formen der Partizipien auf *-nt- und *-u̯os/t‑13 / *-us- dient und in dieser Funktion (z. T. nur mehr in Resten) auh im Germanishen, Baltishen, Slawishen etc. auf‑ trit, Ablaut: idg. *dei̯u̯ó- m. ‚Got ‘ → Nom. *dei̯u̯‑íh2 f., Gen. *dei̯u̯‑i̯éh2‑s ai. devá- m. ‚Got ‘ → Nom. devī́ f., Gen. devyā́ḥ Nom. Pl. idg. *dei̯u̯‑i̯éh2‑es > *dei̯u̯‑i̯ā́s > ai. devyā́ḥ ‚Götinnen‘ vgl. got. berus‑jos ‚Eltern‘ Wie die Beispiele zeigen, waren beide Suixe im Indogermanishen, zumindest wenn es sih um nominale Bildungen handelte, betont: Setzt man nun zu idg. *magh‑ót‑/‑ét‑ eben ein solhes Motionsfemini‑ num *magh‑ot‑íh2‑ an, das shliht der Verdeutlihung des Konsonanten‑ stamms als Femininum gedient haben mag, ergibt sih daraus (west)germ. *maǥađ‑ī- > ahd. *magatī-. Da nun ein solhes Femininum im Westgerma‑ nishen völlig singulär gewesen wäre, ist es vielleiht eben in ein Demi‑ nutivum umgedeutet und durh Antrit des Suixes germ. *-na- in die‑ se Klasse überführt worden, häte aber die „Vernervariante“ des stammauslautenden Dentals beibehalten. Die im Mitelhohdeutshen bezeugten Varianten magedîn, megedîn wären folglih als nah dem Grundwort ge‑ neuert anzusehen. Als zweite Möglihkeit ergibt sih ausgehend von der Möglihkeit, dass die vorhandenen i-stämmigen Formen des Grundworts ursprünglih ein Abstraktum waren, folgendes Szenario: Das Abstraktum idg. *magh‑ot‑i‑ (ggf. reanalysiert als *magh‑ot‑i‑) ‚Weiblihkeit, Jungfräulihkeit ‘ 14 wird in eine Bildung nah dem vr̥kī́‑Typ überführt: *magh‑ot‑íh1‑ ‚(die) mit Weib‑ lihkeit / Jungfräulihkeit ‘ > ‚Jungfrau, Mädhen‘. Die weitere Entwiklung liefe dann wie oben. Eine endgültige Entsheidung zwishen beiden Szenarien ersheint mir niht möglih, das zweite hat den Nahteil, dass solhe Bildungen sonst eigentlih niht von Abstrakta aus erfolgen. Ende des Exkurses. 13 Das vor allem aufgrund der klassish-griehishen Evidenz angesetzte *-t- wird heute meist als sekundäre Neuerung angesehen, die aus bedeutungsähnlihen nominalen Ableitungen in das Paradigma eingedrungen ist. Das mykenishe Griehishe zeigt noh den älteren Zustand ohne *-t- im ganzen Paradigma. 14 Vgl. Neri 2003, 249. 114 Harald Bichlmeier Für das Adjektiv nun erwägt Udolph, dass es sih um eines aus dem Be‑ deutungsspektrum ‚groß‘ handeln könnte, und nennt als überzeugende Parallelen Ortsnamen mit dem Bestimmungswort germ. *mekila- (got. mikils15, ahd. mihhil > mhd. mihel, mnd. mekel etc.). Dieses Adjektiv setzt er als germ. (?) *magath- an. Wie aus der unten noh zu erörternden Etymo‑ logie hervorgeht, wird diesem eine Bedeutung ‚groß, mähtig‘ beigemes‑ sen. Aber trotz dieser nun gar niht ausgefallenen Bedeutung sei dieses Adjektiv im appellativishen Wortshatz niht belegt. Dies ist grundsätz‑ lih natürlih denkbar, sofern man (etwa arhäologish) nahweisen kann, dass sämtlihe Ortsgründungen (und nahfolgend die Benennungen der Orte) in reht früher Zeit, d. h. in diesem Falle etwa bis spätestens ins 9., allenfalls ins 10. Jahrhundert erfolgten. Dann ist theoretish ein Szenario denkbar, in dem eine Reihe von Ortsnamen mit einem Adjektiv gebildet wurde, das dann ungebräuhlih wurde und deshalb auh niht mehr in die uns überlieferten Texte gelangte. Wie die Karten bei Udolph zeigen,16 stammen bis auf allenfalls einen Ortsnamen alle deutshen Belege aus dem altniederdeutshen /altsähsishen Raum. Da dort nun die Textüber‑ lieferung mit dem 9. Jahrhundert massiv zunimmt und dann ab dem 12./13. Jahrhundert die sehr umfänglihe Bezeugung des Mitelniederdeutshen Shwung gewinnt, sheint es mir shon sehr aufällig (um niht zu sagen äußerst unwahrsheinlih), dass gerade ein Adjektiv der o. g. Bedeutung niht in der Überlieferung der (alt)niederdeutshen (oder der sprahlih eng verwandten, insgesamt noh wesentlih umfangreiheren altenglishen) Textproduktion bezeugt wäre. Noh shwieriger wird die Lage, wenn nahweislih der (Mitelalter-)Arhäologie entsprehende Orte erst im 11. oder gar 12. Jahrhundert gegründet worden sein sollten. Shließlih würde das dann bedeuten, dass mit einem sonst niht zu be‑ legenden Adjektiv sinnvoll Ortsnamen geprägt worden wären, dieses al‑ so noh allgemein bekannt war, aber sonst kein einziges Mal in Texten verwendet worden wäre. Sollte die Arhäologie alle entsprehenden Orte (worüber ih mir aber kein Urteil erlauben kann) der genannten frü‑ hen Zeit zuordnen können, entfällt dieser Einwand natürlih; andern‑ falls bleibt der Widerspruh unaufgelöst und letztlih auh unaulösbar. Aber ebenso ist natürlih ein Argument, das aus der Nihtbelegung eines Worts auf dessen Nihtexistenz shließt, also ein argumentum e nihilo im wahrsten Sinne des Wortes, nur von reht eingeshränktem Gewiht. 15 Udolph 2001, 84 fälshlih mikkils. 16 Udolph 1999, 262; 2004, 125; 2005, 90; 2005a, 35. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 115 Udolph stellt dann in einer Tabelle17 vergleihend Ortsnamenbelege mit dem Bestimmungswort magad- etc. solhen mit mihel- etc. gegenüber. In den in der Tabelle angeführten Belegen wird aber auf den ersten Blik ein großer Untershied zwishen den beiden Typen deutlih (wobei ih niht beurteilen kann, ob dies niht vielleiht nur der Auswahl geshuldet ist, die Udolph vorgenommen hat; sollte dies der Fall sein, entfällt das folgen‑ de Argument), auf den Udolph gar niht eingeht: Obwohl beide Bestim‑ mungswörter Adjektive sind und letztlih dieselbe Struktur aufweisen, nämlih KVKVK-, liegen hier bei mihel- etc. nur Belege entweder ganz oh‑ ne Fugenvokal (die es bei den frühen Bildungen mit magad- etc. nur aus‑ nahmsweise gibt) oder solhe mit -en‑, also dem Merkmal eines shwah lektierten Substantivs oder Adjektivs als Bestimmungswort, vor. Letztere sind genau die, deren Fehlen oben erstaunt vermerkt wurde und dessen einzigen Vertreter Udolph (2001, 2004, 2005, 2005a) niht mehr anführt. Solhe mit einfahem Fugenvokal sheint es also bei den Belegen mit mi‑ hel‑/mikel- niht zu geben, obwohl durhaus auh Ortsnamen mit femini‑ nem Grundwort bezeugt sind. Dies ist der für das Althohdeutshe und auh für das Altsähsishe zu erwartende Befund, da nah mehrsilbigem Vorderglied der Fugenvokal meist synkopiert wird.18 Dieser Befund ist zumindest aufällig, zumal insgesamt ja doh ganz an‑ sehnlihe Belegreihen vorliegen, und erzeugt ein erstes Unbehagen gegenüber dem Lösungsvorshlag Udolphs: Man würde doh auh hier diese Verteilung der Fugengestaltung erwarten, wenn es sih bei *magaþ/th‑ etc. um ein Adjektiv handelte. Handelt es sih bei dem Vokal in der Fuge zwi‑ shen den beiden Lexemen also vielleiht doh bloß um den üblihen, spätestens ab spätalthohdeutsher/spätaltsähsisher Zeit aufgrund des beginnenden Zusammenfalls unbetonter kurzer Vokale in /ə/ ohnehin ot keine genaue Aussage über die ursprünglihe Stammgestalt des Vorder‑ glieds/ Bestimmungsworts mehr zulassenden Fugenvokal ? 19 Und sind 17 Udolph 1999, 256 f. = 2004, 117 = 2005, 78 f. = 2005a, 34. 18 Braune/ Reiffenstein 2004, 65 (§ 62, Anm. 1 zu den Appellativa; § 62, Anm. 4 zu den Personennamen). 19 Ausgehend besonders von den o‑Stämmen (-a-) hat sih dieser shließlih auh auf Wörter praktish aller anderen Stammklassen ausgedehnt. Eine Ausnahme bilden vor allem noh die germanishen i‑ und ja-Stämme (vgl. zu Problemen mit i‑ und ja-Stämmen als Bestimmungswörtern nun Bichlmeier 2008). Bei s‑Stämmen und n‑Stämmen ist nah Ausweis anderer altindogermanisher Sprahen (wie etwa dem Altindishen und Griehishen) ohnehin der o‑Stamm als Kompositionsvorderglied das etymologish zu Erwartende. 116 Harald Bichlmeier die vershiedenen Shreibungen (-a‑, -o‑, -e‑) doh eben nur mehr ein ungenügender Versuh der Wiedergabe des Shwa ? Eines ist klar: Das Problem der Stammbildung resp. der Gestalt des Fugenvokals ergibt sih auh bei einer Magd im Bestimmungswort. Nah der oben gegebenen Verteilung der Stammbildungen von germ. *maǥa /eþ‑ lektierte der altsähsishe Fortsetzer des Worts, der in den hier besprohenen Ortsnamen ja vorliegen müsste, als Konsonantenstamm, was wie‑ derum heißt, dass wenn dieses Wort das Bestimmungswort sein sollte, eigentlih entweder gar kein „Fugenvokal“ zu erwarten wäre oder mithin ein beliebiger analogisher (nah welher Vorlage auh immer). Da nun aber in den alten Belegen des Ortsnamens Magdeburg eben fast durhweg Fugenvokale autreten, in denen mit dem eindeutigen Adjektiv gleiher Struktur mihel‑/mikel- aber nie, sheint mir die Wahrsheinlih‑ keit, dass es sih im Bestimmungswort von Magdeburg um ein Adjektiv gehandelt haben soll, allein shon deshalb geringer zu sein. 3 Zur Etymologie der Wurzel des Bestimmungsworts in Magdeburg Weiteres Unbehagen erzeugt weiters noh der Vorshlag, den Udolph hin‑ sihtlih der Etymologie des als Bestimmungswort dienenden Adjektivs maht: Hierbei sind einige Ungereimtheiten zu bemerken, die den Leser zum Teil niht zuletzt deshalb stutzen lassen, weil er vom Verfasser hin‑ sihtlih der jeweils gemeinten Sprahstufe im Unklaren gelassen wird. Udolph shreibt (2004, 118 = 2005, 81): Zum einen spriht die Form des Ortsnamenelements magad-, meged- dafür, daß es als Adjektiv einmal bestanden hat. … älteren Belege … in der Wurzelsilbe überwiegend ‑a‑ enthalten: 805 Magadoburg; 1216 Mactvelde; 149 (lies: 1149) Magedefelde; 1207-1224 Magethefelde; 1060 Magetheida; 8./ 9. Jh. Magedobrunno; Magadobrunno. Weiter muß mit einem Dental gerehnet werden, mit ziemliher Wahrsheinlihkeit darf dieser als ‑t‑ bestimmt werden. Wir gewinnen daher relativ siher eine Grundform *magath-. Der Shluss, man dürfe mit ziemliher Siherheit ein ‑t‑ ansetzen, bleibt m. E. angesihts der Tatsahe, dass die Mehrzahl (4 von 7) der zitierten Belege ‑d‑ zeigt, etwas befremdlih. Wenn die genannte Vorform „*magath-“ (2004, 121; 2005, 81) dann auh „*magaþ-“ als (ur)germ. *maǥaþe /a- zu lesen ist, was mir das Wahrsheinlihste sheint, bleiben die d‑Shreibungen gänzlih unverständlih, da die mit ihnen bezeihneten Orte (vgl. auh die o. g. Karten) eben praktish ausshließlih aus altniederdeutshem / Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 117 altsähsishem Gebiet stammen, wo dieses ‑d‑ eigentlih nur aus (ur)germ. *đ > westgerm. *d entstanden sein kann. Ausgehend von germ. *maǥaþe/a‑ sollte man as. † magaþ, † magath, † magađ erwarten dürfen wie eben beim Wort Magd. Auf welher Stufe Udolph das ‑t‑ erwartet, bleibt vorderhand unklar, am ehesten wird es, wie der nahfolgenden Diskussion der Vor‑ form zu entnehmen ist, dem Urindogermanishen zuzuordnen sein. Wie steht es nun aber mit der Herleitung von „*magath-“ resp. (ur)germ. *maǥaþe/a- ? Zunähst zur Wurzel: Udolph stellt diese Formen zur Wurzel idg. *magh‑ ‚können, imstande sein‘ (LIV 379; LIV 2 422), die auh verbal im Germanishen bestens vertreten ist, nämlih in dem Präteritopräsens got. mugan, mag etc.20 Weiters zeigt sih indes eine gewisse Unvertrautheit Udolphs mit der indogermanistishen Forshung der letzten Jahr(zehnt)e in dem anderen Vorshlag, den er als möglihe Grundlage für die Herleitung von *magaþ‑ anführt. Er leitet etwa gr. μέγα aus idg. *mé‑n̥‑ her 21 (allgemein anerkannt ist nun die Herleitung aus idg. *mé‑h2)22 oder versuht in der jüngeren Variante (2005, 82; ähnlih auh 2004, 118 f.) doh wieder, zwishen *mé‑ in got. mikils etc. und seinem *magaþ- über „*méh‑“ (was wohl *mé h- mei‑ nen wird) < „*méḫ‑“ (was ggf. das shon o. g. *mé‑h2‑ meinen könnte) eine Verbindung herzustellen. In den vier längeren Versionen des Auf‑ satzes (1999, 259; 2001, 83 f.; 2004, 118; 2005, 82) wird dabei immer mit Verweis auf das Altindishe argumentiert, in dem angeblih Hinweise auf eine Wurzelvariante mit aspiriertem neben dem angeführten unaspirier‑ ten Auslaut zu inden seien. Diese „Wurzelvariante“ muss man indes nur 20 Unklar bleibt aber, wofür er deren Dehnstufe *māgh‑ anführt, die in den aufgezähl‑ ten Wortformen niht vorkommt und auh sonst nur im Griehishen zu belegen ist. Immerhin verweist er zumindest in der ältesten Version noh auf die Quelle für sei‑ nen Wurzelansatz (1999, 259, Anm. 75), nämlih IEW 695, in den jüngeren Versionen fehlt dieser Hinweis. Genannt wird im LIV 379, LIV 2 422 lediglih gr. dor. μᾶχος, at. μῆχος ntr. ‚Hilfsmitel‘ und die zugehörige Sippe, von dem noh zu klären wäre, ob es den Langvokal niht irgendwie analogish innerhalb des Griehishen erworben hat, ‚normal‘ sind derartige Dehnstufen bei ‑es‑/‑os‑Neutra jedenfalls niht. Sie kön‑ nen indes entweder aus ursprünglih akrostatish lektierenden s‑Stämmen (stark: Nom. *KḗK‑os, shwah Gen. *KéK‑s‑s → *KéK‑es‑es; es handelt sih dabei um einen reht seltenen Typ, für das Uridg. sind bislang nur sehs solher Bildungen siher nahzuweisen, vgl. Stüber 2002, 204 –207) oder aus Weiterbildungen von derart lek‑ tierenden Wurzelnomina (stark: *KḗK‑, shwah *KéK-) hervorgegangen sein. Aber beide Vorgänge müssten je im Einzelfall auh erst einmal motiviert werden. 21 Udolph 1999, 259; 2001, 84. 22 Zur Wurzel idg. *mé- und ihren nominalen Ableitungen vgl. NIL 468 – 478. 118 Harald Bichlmeier fordern, wenn man wie Udolph die „Laryngaltheorie“ und die indoger‑ manistishe Forshung zu dieser wie zum urindogermanishen Phonem‑ system im Ganzen ignoriert.23 Ansätze zur Rezeption der Laryngaltheorie durh Udolph kann man vielleiht im gerade genannten „*méḫ‑“ (2005, 82) inden (immerhin ist 〈ḫ〉 die gängige Shreibung des Lautes, der im Hethitishen *h2 [‚Laryngal zwei‘] fortsetzt): Es ist shon seit Jahrzehnten bekannt und shon seit spätestens 1986 in gängigen Handbühern nieder‑ geshrieben24, dass davon auszugehen ist, dass im Griehishen und Indo‑ iranishen *h2 niht nur idg. Tenues, sondern auh idg. Mediae aspirierte, so dass man ein Lautgesetz idg. *Dh2V > iir. *DhV bzw. idg. *Dh2V > (vor) urgr. *DhV > gr. ThV aufstellen kann. Der Untershied zwishen dem Indo‑ iranishen und dem Griehishen besteht darin, dass das Lautgesetz im Indoiranishen niht nur wie im Griehishen in antevokalisher Stellung des Laryngals, sondern auh bei Stellung des Laryngals zwishen Konso‑ nanten (bzw. auh im Wortauslaut) wirkte. So ergeben sih die bekann‑ ten Paare wie ai. duhitár- 25 : gr. θυγάθηρ ‚Tohter ‘ < idg. *dhugh2ter- oder eben auh das hier interessierende ai. máhi 26 : gr. μέγα ‚groß‘ < idg. Nom./ Akk. Sg. ntr. idg. *mé́‑h2. Wie klar geworden sein sollte, ist die von Udolph (2001, 84; 2004, 118; 2005, 83) angeführte, nah IEW 708 f. zitierte und angesetzte „indogermanishe Wurzel *mé(h)‑ ‚groß‘“ einem völlig über‑ holten Ansatz einer Wurzel mit fakultativ aspiriertem Auslaut geshuldet und ein reines Phantom. Es gab im Urindogermanishen ausshließlih eine Wurzel *mé‑ mit nihtaspiriertem Auslaut. Da es keinen positiven Nahweis für das Wirken des o. g. indoiranish-griehishen Lautgesetzes (*[-]Kh2V- > *[-]KhV-) im Germanishen gibt, gilt shliht: „Wahrshein‑ lih wurden zum Germanishen hin also weder Tenues noh Mediae vor Laryngal behauht.“ 27 Was die Herleitung nun von got. mikils etc. angeht, so kann man zwishen folgenden Möglihkeiten wählen, aber letztlih niht entsheiden: 28 23 Vgl. zu den Fortsetzern der Wurzel im Altindishen (und Altindoiranishen) EWAia II, 336 – 340. 24 Mayrhofer 1986, 136 –139; Meier-Brügger 2002, 117 f. etc. 25 Dazu nun und zur Frage der Laryngalvokalisation in diesem Wort im Indoiranishen in aller Ausführlihkeit Lipp 2009, 351– 386, 401, 405. 26 Dazu und zu weiteren Fortsetzern von dieser Wurzel im Indoiranishen ausführlih jetzt Lipp 2009, 386 f., 409, 411– 414. 27 Müller 2007, 114. 28 Vgl. NIL 474, Anm. 18. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 119 1) Germ. *mekile/a‑ ist ursprünglih mit gr. μέγαλος ‚groß‘ identish, bei‑ de gehen auf idg. *méh2‑(e)lo‑ zurük29, in germ. **mekale/a‑ fand aber Suixersatz durh germ. *‑ile/a‑ stat. 2) Die germanishe und die griehishe Form sind in ihrer Entstehung niht identish, an ein urgerm. *mek- < idg. *mé(‑h2)‑ trat sekundär das genannte germanishe Suix *‑ile/a‑ an. 3) Der germanishen Form liegt ein alter i‑Stamm urgerm. (?) *meki- zu‑ grunde, der auh noh in heth. mekki- ‚viel‘ 30 belegt ist und entweder auf einen sekundären i‑Stamm idg. *mé‑h2‑i‑ (die wahrsheinlihere Herleitung für die hethitishe Form) oder auf einen primären i‑Stamm *mé‑i‑ zurükzuführen ist. Dieser i‑Stamm wurde um adjektivishes germ. *‑le/a‑ erweitert, ein direkter Zusammenhang mit der griehishen Form besteht somit nur in der Verwendung derselben Wurzel und des‑ selben Suixes, niht aber in der Bildeweise. Insgesamt folgt aus dem Gesagten, dass der von Udolph erwogene alter‑ native Vorshlag, (s)ein *magaþ- aus einer aspirierten Variante der Wurzel idg. *mé‑ herzuleiten, nah heutigem wissenshatlihen Stand abzulehnen ist. 4 Zur Morphologie des Rekonstrukts mit einem Exkurs über andere „nakte“ Tatsahen Mit welher Art von Bildung bzw. welhen Suixen ist weiters für das Adjektiv zu rehnen ? Udolph parallelisiert diese Bildung mit germ. *naku̯ad‑ (in anderer Shreibweise: urgerm. *naku̯ađ[e/a ?]‑) ‚nakt‘ 31, das von Heidermanns (1993, 419) auf idg. *nógu̯‑ot‑ zurükgeführt wird (theoretish denkbar wäre natürlih auh, um ausgehend von einem t‑haltigen Suix im Indogermanishen zur germanishen Form zu kommen, idg. *nogu̯‑oté/ó‑). Hier fällt sofort auf, dass erstens Udolph das germanishe Adjektiv für grund‑ 29 Diese Form dürte über urkelt. *maglo- auh einer Reihe von keltishen Wörtern zu‑ grunde liegen; so vielleiht dem gall. Personennamen Magalos, dem PersonennamenHinterglied gall. -maglus; air. mál m. ‚Adliger‘ etc. (vgl. EDPC 252 f.). 30 EDHIL 572 f.; Lindeman 1997, 148 –150. 31 Angeführt werden, aber unberüksihtigt bleiben in Udolphs Diskussion die auf ein Suix germ. *-iđa- weisenden Formen aisl. nøk(k)viđr (2001, 83 und 2004, 118 falsh nǫkviđr; 2005, 81 falsh nōkviđr) und aisl. nakinn < urgerm. *naku̯ene/a- o. Ä. 120 Harald Bichlmeier sätzlih athematish zu halten sheint, was so siher für die germanishen Einzelsprahen der Grundlage entbehrt, da es im (Gemein-)Germanishen keine athematishen Adjektive mehr gab (Heidermanns nennt die indo‑ germanishe Form nur als Grundlage zur Weiterbildung hin zur germani‑ shen Form und setzt die urgermanishe Form noh athematish an, was vielleiht nah angeht), und dass zweitens die von Udolph angesetzte Form „*magath‑“ resp. (ur)germ. *maǥaþe/a- unbedingt den Akzent vor dem Dental, also idg. *magh‑óte/o‑ erfordern würde. Damit iele aber dann auh gleih die Parallele zu urgerm. *naku̯ađe/a‑ zur Hälte weg, da der Akzent auf einer anderen Silbe liegt. Läge er auf derselben Silbe wie bei der postu‑ lierten Vorform von nakt, ergäbe sih idg. *mágh‑ote/o‑ > germ. *maǥ‑ađe/a‑ > westgerm. *magade/a- (> as. *magad‑, ahd. † magat‑), das immerhin doh wesentlih besser zu den belegten Formen passen würde. Man gewinnt den Eindruk, als ob in der Diskussion der Formen das Vernershe Gesetz und seine Folgen übersehen worden wären. Problematish bleibt aber ohnehin der sowohl für ‚nakt‘ wie für postu‑ liertes ‚groß‘ anzunehmende o‑Vokalismus vor dem Dental, den Heider‑ manns (a. a. O.) mitels des Paradigmas idg. *nógu̯‑ot‑, *nogu̯‑t‑ erklärt, das immerhin mitels Thematisierung auh den direkten Weg zur Erklärung von air. noht ‚nakt‘ (< urkelt. *noχto-) und eine Verbindung mit diesem möglih maht.32 Dafür inden sih eigentlih nur ordentlihe Parallelen in einer Reihe von besonders im Hethitishen belegten Substantiven, auf die sih auh Heidermanns bezieht, ohne dass Udolph darauf eingeht. Es sind dies proterokinetish lektierende Substantive, die Ablaut o : ø im Suix zeigen, so etwa idg. *léu̯k‑ot‑, *leu̯k‑t‑33, sowie solhe des o. g. Typs mit Suixablaut *‑ét‑/‑ót‑. Wie aber shon dieses Beispiel zeigt, liegt hier ein gravierender Untershied zu germ. *naku̯ađe/a‑ vor: Diese Substantive haben alle in der Wurzel die e‑Stufe, germ. *naku̯ađe/a‑ würde als einziges in seiner Vorform die o‑Stufe aufweisen und somit einen neuen Typ dar‑ stellen. Und diesem gänzlih singulären Vertreter eines eigenen Typs wür‑ de sih nun auh das von Udolph postulierte „*magath-“ resp. (ur)germ. *maǥaþe/a- anshließen. Nun wurden für das germanishe Wort für ‚nakt‘ noh weitere Vorshläge zur Etymologisierung gemaht, auf zwei davon weist das NIL (513 – 515) sub *2. negu̯- hin: Es könnte sih bei dem Wort um ein Kompositum oder um eine Ableitung der genannten Wurzel handeln. Als 32 EDPC 294; Irslinger 2002, 259 f. 33 Rieken 1999, 83 f. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 121 Kompositum wurde die Form *nogu̯‑o‑dhh1‑o/eh2‑ vorgeshlagen. Vorderglied wäre die thematisierte Wurzel in der o‑Stufe, Hinterglied die shwundstuige Form der Wurzel idg. *dheh1- ‚setzen, stellen, legen‘ mit thematisher Ableitung. Vorteil dieses Rekonstrukts wäre, dass es auh die direkte Vorstufe des Adjektivs lat. nūdus ‚nakt‘ gewesen sein kann, also letztlih eine vollständige germanish-lateinishe Wortgleihung ei‑ nes Kompositums vorläge. Die lautlihe Entwiklung im Lateinishen ist völlig regulär: 34 idg. *nogu̯‑o‑dhh1‑e/o‑ > *nogu̯‑o‑dh‑e/o‑35 > urital. *nogu̯oθe/o‑36 > urlat. *nou̯ođo‑ > *noodo‑ > *nọ̄do‑ > lat. nūdus.37 Allerdings weist dieser Vor‑ shlag auh gewisse Probleme hinsihtlih der indogermanishen Wort‑ bildung auf, die hier kurz diskutiert werden sollen: Ungewöhnlih wäre bei diesem Rekonstrukt, dass das Vorderglied hier im Gegensatz zu den anderen mitlerweile in großer Zahl gefundenen Komposita des Typs mit Hinterglied idg. *-dhh1‑o/eh2‑ mit einem Themavokal an das Hinterglied gebunden wäre. Zudem ist die o‑Stufe in der Wurzel eher selten. Gewöhnlih und damit wohl ursprünglih haten derartige Komposita im Vorderglied die shwundstuige Wurzel (resp. den shwundstuigen 34 Unverständlih bleibt in diesem Zusammenhang die Feststellung Heidermanns’ (1993, 420), dass aufgrund der italishen Lautgesetze *nogu̯edo- angesetzt werden und somit das lateinishe Wort ohnehin vom germanishen getrennt werden müsse und eine Media aspirata idg. *-dh- niht möglih sei. Vgl. zu idg. *-dh- > lat. -d- etwa Meiser 1998, 102–104. 35 Dies ist die Form, die letztlih auh Krahe (Krahe/ Meid 1969, 142) lat. nūdus zugrunde legt, nur mit dem Untershied, dass er nah damaliger Lehrmeinung noh mit einem Suix *-dho-, eben einer Vorform idg. *nogu̯o‑dho‑s und niht mit einem Kompositum rehnete. Trotzdem nimmt er ebenda für got. naqaþs etc. eine Herleitung mit dem Suix *-to- an, ohne aber auf dessen Bildung dann einzugehen. – Interessanterweise stehen diese Ausführungen Meids nur wenige Zeilen über der von Udolph (1999, 258 f.; 2004, 118; 2005, 81) zitierten Passage zur nominalen Stammbildung, auf die er verweist, um zu zeigen, dass es viele dentalhaltige Suixe im Germanishen gibt. Zu Reht führt Udolph ebenda aus, dass der Vokal vor dem Dental (germ. *-iđa-, *-ōđa-) niht zu seinem *magaþ- passt. Das nimmt allerdings auh niht wunder, shließlih geht es bei Krahe/ Meid (1969, 142 f.) ja auh um denominale, also sekundäre Suixe, die mit der Bildung, die Udolph vorshlägt und die ja eine primäre sein muss, da sie direkt von der Wurzel gebildet sein soll, ohnehin erst einmal nihts zu tun haben müssen. – Ebenfalls aus „*nogwodhos or the like“ leitet Sihler (1995, 56) lat. nūdus über eine mir hinsihtlih des -e- unverständlihe Zwishenstufe „*novedos“ her. 36 In der historishen Lautlehre der italishen Sprahen wird für den stimmlosen dentalen Frikativ übliherweise 〈θ〉 geshrieben; es entspriht somit dem in der Altgermanistik üblihen 〈þ〉. 37 Schrjver 1991, 274 f.; EDL 417 f. 122 Harald Bichlmeier Stamm) eines nominalen Begrifs38 wie etwa in av. mazdā- < *mn̥s‑dhh1‑eh2‑39 (wörtl. ‚Geist-Setzung ‘; zum s-Stamm *mén‑e/os-) oder gr. ἀγαθός ‚edel, gut‘ < idg. *ḿ̥h2‑dhh1‑ó- ‚hohe Stellung habend, hohgestellt‘40 bzw. e-stui‑ ge Wurzel lat. crēdere ‚glauben‘, ai. śráddhā- ‚Glaube‘ < idg. *ḱred‑dhh1‑o/eh2‑ (wörtl. ‚Vertrauenssetzung ‘). Das Hinterglied konnte aber ofensihtlih auh (sekundär ?) an Lokalpartikeln antreten, woraus shließlih – als aus dem Paradigma ausgegliederte Akkusative – einige slawishe Präpositionen geworden sind, wie etwa aksl. prědъ ‚vor ‘, nadъ ‚über ‘, podъ ‚unter ‘41. Allenfalls wird man noh mit einer Bildeweise rehnen können, bei der im Vorderglied ein i‑Stamm im Rahmen des Caland-Wakernagelshen Suixsystems 42 stand. Diesem Versuh sehr ähnlih ist die Herleitung des lateinishen Adjek‑ tivs aus einer Vorform idg. *negu̯‑i‑dhh1‑o/eh2‑ (Balles 2003, 22), bei der es sih im Vorderglied um die in Komposita üblihe i‑stämmige Caland-Va‑ riante handeln würde.43 Unklar bleibt indes, wie aus diesem Rekonstrukt die wenig später (Balles 2003, 26) gegebene, doh siher aus der o. g. Form herzuleitende Zwishenstufe urital. *nogu̯iθo‑ entstanden sein soll.44 Da ein 38 Daran würde m. E. der Versuh sheitern, germ. *maǥađa- aus idg. *mogh‑o‑dhh1‑e/o‑ oder ggf. germ. *maǥiđa- aus idg. *mogh‑i‑dhh1‑e/o- herleiten zu wollen: Wären ohnehin shon die o-Stufe im Vorderglied und der Thema- bzw. Fugenvokal problematish (der Themavokal wäre völlig isoliert, der für die Begründung des -i- bevorzugt zur Erklärung bemühte Kontext eines Caland-Wakernagelshen Suixsystems fehlt zur Gänze), wäre zudem hier noh mit verbalem Vorderglied im Kompositum zu reh‑ nen. Mögen alle drei Probleme auh einzeln durh Analogien (weg)erklärbar sein, maht die Summe der Einwände diesen Vorshlag letztlih unmöglih. 39 Vgl. NIL 493 – 495, bes. Anm. 1. 40 Vgl. Lipp 2009, 455 mit Verweis auf ältere Literatur. – Bestünde niht das grundlegende, oben unter 3 dargelegte Problem, dass die Wurzel idg. *mé- einfah niht mit germ. *maǥ- zusammengebraht werden kann, läge in dem Kompositum, das in dem griehishen Adjektiv fortgesetzt wird, eine Möglihkeit vor, ein germ. *maǥađa‑ herzuleiten: Angenommen werden müsste dann Verallgemeinerung der Wurzelform *maǥ- und sekundäre Einführung eines Fugenvokals. 41 Vgl. dazu etwa Bichlmeier 2008a, 141–144, bes. 141 mit weiterer Literatur sowie etwa ESJS s. vv., EDSIL s. vv. 42 Vgl. dazu grundlegend Nussbaum 1976; Risch 1974, 65 –112, 218 f.; zusammenfassend auh Bichlmeier 2008, 238 –244. 43 Interessanterweise wird er im NIL gar niht erwähnt, obwohl doh zwei der Verfasserinnen des NIL auh Mitherausgeberinnen des Sammelbandes waren, in dem Balles 2003 ershienen ist. 44 Theoretish denkbar ist allenfalls ein Szenario, in dem *Vgu̯V > ital. *Vu̯V vor idg. *eu̯ > ital. *ou̯ (wie in idg. *neu̯o- > lat. novus) statgefunden häte. Dann müsste aber im Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 123 Lautgesetz für den Vokalwandel *e > *o vom Urindogermanishen hin zum Uritalishen in einer Silbe dieser Struktur niht zu existieren sheint, dürte es sih aber auh bei der o. g. Form um einen Drukfehler handeln und die‑ se besser als *nogu̯‑i‑dhh1‑o/eh2‑ anzusetzen sein. Zumindest erfordert das la‑ teinishe Wort eine o‑Stufe in der Wurzel, spätestens im Uritalishen, da bei einer Ausgangsform idg. *negu̯‑i‑dhh1‑o/eh2‑ wahrsheinlih eher lat. † nīdus o. Ä. zu erwarten gewesen wäre. Aber auh die Form *nogu̯‑i‑dhh1‑o/eh2‑ trit auf Probleme im Bereih der italish-lateinishen Lautlehre: Zu er‑ warten wäre ausgehend von einer Form urital. *nogu̯iθo‑ dann eher urlat. *nou̯iđo‑ > lat. † nōdus, da eine Folge urital. *ou̯e, *ou̯i immer zu lat. ō wird, es sei denn, *-e‑, -i‑ in dieser Gruppe wurden früh synkopiert (dann galt *ou̯ > ū), wofür aber im vorliegenden Wort die Voraussetzungen zu fehlen sheinen.45 Andererseits würde idg. *nogu̯‑i‑dhh1‑o/eh2‑ über germ. *naku̯iđe/a‑ direkt aisl. nøk(k)viđr ‚nakt‘ ergeben.46 Problematish an diesem Vorshlag ist indes, dass von dieser Wurzel keine der sonst zum Caland-Wakernagelshen Suixsystem gehörigen Formen belegt sind – mit Ausnahme des ró-Adjektivs *negu̯ro‑47, das aber, sofern die Rekonstruktion stimmt, die Vollstufe stat der zu erwartenden Shwundstufe der Wurzel (**n̥gu̯‑ró‑) zeigt, was aber ggf. der Wurzelstruktur zuzushreiben ist. Andere Elemente des Systems, es/os‑Stamm (*negu̯‑e/os‑), primäre Steigerungsformen (*négu̯‑i̯os‑), u‑Adjektiv (*negu̯‑u‑), sind niht nahzuweisen, was die Annahme gerade des hinsihtlih der Belegung insgesamt seltensten und siher arhaishsten Mitglieds des Systems in diesem Falle unwahrsheinlih, wenn auh niht undenkbar maht. Sollte man diesen Vorshlag für die Herkunt von lat. nūdus annehmen, ist festzuhalten, dass damit natürlih wieder die Herleitung von nūdus und germ. *naku̯ađe/a- aus derselben Vorform aufgrund des mitleren ‑i‑ unmöglih wird, wenngleih sih so eine lautgesetzlihe Erklärung für aisl. nøk(k)viđr ergibt. Zu erwägen bliebe, ob niht einfah im Germanishen zwei untershiedlihe Bildungen fortgesetzt sind, idg. *nogu̯‑i‑dhh1‑o/eh2‑ > germ. *naku̯iđe/a‑ im Nordgermanishen, idg. *nógu̯‑ot‑ → germ. *naku̯ađe/a- sonst. Uritalishen *nou̯iθo- angesetzt werden, urital. *nogu̯iθo- sollte es dann niht gegeben haben. 45 Schrjver 1991, 272, 278 –282. 46 Allerdings könnte aisl. nøk(k)viđr auh einfah das reguläre PPP zu aisl. nøkkva ‚aus‑ ziehen, entblößen‘ (< urgerm. *naku̯‑i̯e/a-) sein: germ. *naku̯iđa- (aus virtuellem vor‑ germ. *nogu̯‑i‑tó-), vgl. Schrjver 1991, 274. 47 NIL 513 f. 124 Harald Bichlmeier Ein weiterer Vorshlag für germ. *naku̯ađe/a- rehnet mit einem alten Verbaladjektiv auf *‑to- von einem stativishen Verbum *noku̯‑eh1/2‑to‑48, das dann den Zustand des ‚dauerhaten Entblößt-Seins‘ bezeihnet häte. Hin zum Germanishen müsste für diese Form ausgehend von der klassishen Weise der Rekonstruktion dann die Kürzung von Langvokalen in Nebensilben, die aber sonst niht zu belegen ist, gefordert werden, weshalb die Verfasserin hier 49 wie auh in etlihen anderen Beispielen mit einer allerdings bislang in erster Linie von ihr selbst und nur wenigen anderen anerkannten Laryngalmetathese *‑eh1/2‑to‑ > *‑e/a‑tho‑ rehnet (die natürlih noh vor der durh den Shwund der Laryngale bewirkten ersatzdehnenden Wirkung [*VHK > *K], aber nah der Umfärbung von *e, also jedenfalls noh voreinzelsprahlih statgefunden haben müsste). Auf die‑ se Weise wären nah Olsen einerseits die lateinishen Adjektive auf ‑idus etc. zu erklären und andererseits würde die o. g. Form lautgesetzlih zu germ. *naku̯e/ađe/a- führen. Akzeptiert man indes diese Möglihkeit der Rekonstruktion und das Olsenshe Lautgesetz, könnte man natürlih germ. *maǥe/ađe/a- < idg. *mágh‑eh1‑/‑ah2‑to‑ als reguläres Verbaladjektiv eines allerdings ebenfalls wieder niht belegten Verbalstamms germ. *maǥ‑ē/ō‑ < idg. *mágh‑eh1‑ ‚stark sein‘ resp. *mágh‑ah2‑ ‚mit Stärke mahen‘ o. Ä. als Verbum der 3. resp. 2. shwahen Klasse erklären. Lehnt man die Olsenshe Laryngal‑ metathese indes mit der Mehrheit der Indogermanisten ab, führt über das genannte Verbaladjektiv kein Weg zum postulierten germanishen Adjek‑ tiv *maǥađe/a-, noh weniger zu *maǥaþe/a-. Udolph (2004, 120 f.; 2005, 83 f.) führt shließlih weiters noh parallele Bildungen aus dem Keltishen an und maht ausgehend von älterer Sekundärliteratur ein keltishes Adjektiv *mageto- wahrsheinlih. Diese keltishen Formen gibt es zweifelsohne 50, nur eines ist bei seiner Zusammenstellung von kelt. *mageto- mit seinem germ. *maǥaþ- ja auh auf den ersten Blik zu sehen: Es handelt sih eben niht um eine „Parallele“, sondern nur um eine ähnlihe Bildung, shließlih ist der Vokal vor dem Dental ja vershieden ! Im Keltishen ist das Suix(konglomerat) idg. *-etó-, das reht häuig im Griehishen und Indoiranishen vorkommt, niht besonders geläu‑ ig. Im Griehishen und Indoiranishen bildet es in erster Linie Verbal48 Olsen 2004, 251 f. 49 Vgl. Olsen 2004. 50 Vgl. ACS II, 607– 609. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 125 adjektive, die einen leiht modalen, in Rihtung gerundivisher Bedeu‑ tung gehenden Sinn haben, vgl. etwa ai. darśatá- ‚sihtbar, ist zu sehen‘ (< idg. *derḱ‑etó‑) oder gr. ἑλετός ‚greibar, fangbar ‘ < idg. *sel‑etó- 51. Bil‑ dungen sind sowohl von der shwundstuigen wie der e‑stuigen Wurzel möglih gewesen. Weiters ersieht man aus den griehishen und indoiranishen Adjektiven deutlih, dass man ursprünglihe Endbetonung annehmen muss, d. h. Udolphs *maǥaþe/a- wäre daraus sowieso niht entstanden, sondern allenfalls das ohnehin sinnvoller sih zu den Belegen fügende *maǥađe/a-. Wollte man Udolphs Vorshlag eines adjektivishen *magaþ- o. Ä. noh reten, bliebe einzig zu überlegen, ob niht idg. *magh‑etó‑ > germ. *maǥ‑eđe/a‑ anshließend nah anderen Adjektiven, die ein Nebeneinander von Bildungen auf *-eđe/a‑ (> aisl. -iđr) und solhen auf *-ađe/a‑ (> aisl. -ađr) zeigen, ein Suixersatz statgefunden haben könnte. Grundsätzlih wäre das siher möglih, da aber erstens diese Art der Adjektivbildung mit dem Suix idg. *-etó- anders als im Griehishen und Indoiranishen (und ver‑ einzelt noh im Keltishen) im Germanishen sonst gar niht zu inden ist, bleibt all dies unbeweisbare Hypothese. Zudem wäre noh der zu erwartenden Bedeutung dieses Adjektivs idg. *magh‑etó‑ > germ. *maǥ‑eđe/a‑ Rehnung zu tragen. Aufgrund der griehishen und altindishen Belege, die eben gerundivishe Bedeutung shon für die Grundsprahe wahrsheinlih mahen, wäre hier ausgehend von der im Germanishen gegebenen intransitiven Semantik der Wurzel mit einer Bedeutung ähnlih der eines aktiven Partizips, also etwa ‚kön‑ nend, vermögend‘ zu rehnen. Dass sih daraus dann die von Udolph an‑ genommene Bedeutung ‚groß‘ entwikelt häte, wäre über eine Zwishen‑ stufe ‚mähtig‘ immerhin vielleiht denkbar. Ebenfalls gegen die Wahrsheinlihkeit dieser postulierten Bildung spriht, dass ohnehin noh drei weitere adjektivishe Ableitungen von dieser Wurzel im Germanishen zu belegen sind, die z. T. genau die ge‑ rade geforderten Bedeutungsnuancen aufweisen: so das Kompositionshinterglied *-maǥa(n)- ‚vermögend‘ 52, das als Verbaladjektiv zum Präteritopräsens *maǥ ‚kann‘ anzusprehende *maǥena‑53, das neben dem regulären 51 Vgl. dazu etwa Vine 1998 passim; Risch 1974, 21; Balles in Lühr I, 251 f. 259 f.; Matzinger in Lühr II, 245. 52 Heidermanns 1993, 392. 53 Heidermanns 1993, 392 f. 126 Harald Bichlmeier paradigmatishen -tó‑Partizip *maχta- steht, und weiter das Adjektiv *maǥula- ‚krätig, durhdringend‘ 54. 5 Ein letzter Versuh Ein letzter Versuh zur Retung der Udolphschen Hypothese soll noh unternommen werden, der sih auf weitere, von Udolph selbst indes noh niht herangezogene keltishe Formen stützt. Im Keltishen inden sih Orts- und Personennamen, die ein Element Mogont- enthalten (am be‑ kanntesten wohl Mogontiācum, heute Mainz) 55. Grundlage dieser Formen dürten nt-Partizipia sein. Ausgehend von der Verbalwurzel idg. *magh‑ sei durhgespielt, was aus einem aktiven Partizip zu dieser Wurzel ge‑ worden wäre: Ein Partizip des Präsens *mágh‑ont‑ würde zu germ. *maǥanđ‑, dieses zu ahd. † magant-, as. † magand- führen. Dieser Weg sheidet sofort aus. Ein theoretish denkbares Partizip Aorist Aktiv idg. *m̥gh‑ónt‑, das dem urgerm. *tanþ- < idg. *h1d‑ónt- ‚beißend‘ > ‚Zahn‘ in der Stuktur völlig ent‑ sprehen würde 56, könnte nah der Vollstufe der Wurzel hin ausgeglihen worden sein: *magh‑ónt‑ ergäbe dann germ. *maǥanþ‑. Dieses ergäbe dann ahd. *magand-, as. aber wg. des „ingväonishen Nasal-Resonanten-Gesetzes“ (VNþ/f/s > þ/f/s) *magāþ- und shließlih mit Kürzung in nahtoniger Silbe wohl *magaþ-. Gegen dieses Szenario gibt es aber drei gewihtige Einwände: 54 Heidermanns 1993, 394. – Hier sei noh darauf verwiesen, dass unter Vernahlässigung des Längenuntershieds im Suixvokal (was aber unabhängig von diesem Wort eine bislang niht endgültig geklärte Shwierigkeit im gegenseitigen Verhält‑ nis von Slawish, Baltish und Germanish bei sonst übereinstimmenden Suixen darstellt) und dem Wortartuntershied Adjektiv vs. Substantiv dieses Adjektiv germ. *maǥula- genau dem von Udolph (2001, 85) eben zur Wurzel idg. *magh- gestellten (virtuell idg. *magh‑uHleh2- >) urslaw. *magūlā- > gemeinslaw. *mogyla ‚Grab(hügel)‘ entspriht. Während sih Udolph a. a. O. um eine Bedeutungsbestimmung für das ur‑ slawishe Wort herumdrükt, wird man ihm aus etymologisher Siht, sofern man die hier angeführte Zusammenstellung akzeptiert, wohl eine ursprünglihe Bedeutung wie ‚großer, mähtiger (Erdhaufen)‘ > ‚(Grab-)Hügel > ‚Grab(hügel)‘ zushreiben müssen. 55 ACS II, 611. 56 Vgl. dazu Griepentrog 1995, 479– 485, bes. 485; Neri 2003, 254; Schaffner 2001, 625 – 631. Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 127 1) Es indet sih nirgends eine Spur des Langvokals, der niht einfah shon so früh wie Kurzvokale häte synkopiert werden können. 2) Es kommt wieder der stimmlose germanishe stat des notwendigen stimmhaten Frikativs heraus. 3) Zu Wurzeln wie *magh-, die eindeutig durativen Charakter haben, wäre ohnehin nie ein Wurzelaorist im Urindogermanishen gebildet worden, sondern allenfalls ein sekundärer s‑Aorist. Auh dieser Versuh ist also gesheitert. 6 Ergebnis Aus all dem bisher Gesagten kann man m. E. nur den Shluss ziehen, dass Udolphs Vorshlag, als Bestimmungswort des Ortsnamens Magdeburg ein sonst im Germanishen niht belegtes Adjektiv zu rekonstruieren, als ge‑ sheitert gelten muss: Shon die Betrahtung der morphologishen Gestalt der Belege maht ein Adjektiv im Bestimmungswort unwahrsheinlih. Zudem würde das postulierte Adjektiv eine Wortbildung erforderlih mahen, für die es im Germanishen keine Parallelen gibt. Die Darstellung einzelner Aspekte der Herleitung bei Udolph sind zudem verwirrend, wie genau die Ent‑ wiklung gelaufen sein soll, wird niht in der nötigen Weise klar. Das von Udolph postulierte Adjektiv germ. *magaþ- hat es m. E. niemals gegeben, zumindest gibt es keinen positiven Beleg dafür. Das zum Teil auh aus der Udolphschen Diskussion als eigentlih gemeint abzuleitende germ. *maǥađe/a-, das ohnehin besser zu den belegten Ortsnamen passen würde, ist ebenfalls nur mit jeweils vershiedenen Zusatzannahmen her‑ leitbar und letztlih niht zu sihern. Nolens volens wird man in vielen der in Udolphs fünf Aufsätzen und seinem Bühlein in diesem Zusammenhang genannten Ortsnamen doh an Jungfrauen oder wahrsheinliher noh der Kamille niht vorbeikommen, was auh immer im Einzelnen das Benennungsmotiv gewesen sein mag. 7 Anhang Die wiederholt vorgetragene These Udolphs, im Bestimmungswort von Magdeburg steke ein Adjektiv ‚groß‘, ist nun auh shon Teil des „Welt- 128 Harald Bichlmeier wissens“ geworden: Sie indet sih etwa auh in Publikationen aus Nah‑ bardisziplinen wie der Mediävistik resp. Mitelalterarhäologie und57 in der Wikipedia58: Das Grundwort Burg ist allseits vertraut, im Bestimmungswort stekt wahrsheinlih ein germanishes Adjektiv magaþ, das sih als „groß“ übersetzen lässt. Etymologish gesehen ist die seit dem Mitelalter gängige Interpretation als Mägde‑, das heißt Jung‑ frauenburg wohl niht zutrefend. Und weiters indet sih dieser neue Bedeutungsansatz auh shon in stark vereinfahter und durh die Vereinfahung wie so ot bei Vereinfahun‑ gen durh Fahfremde entstellter Form unter htp://www.onomastik.com/ on_ geshihte_magdeburg.php (1. 12. 2009), wo man dann – man beahte v. a. den Vergleih zu germ. *mekila- und die Ausführungen zum hrono‑ logishen (!) Verhältnis von *mekila- und *magaþ‑ – lesen kann: Daher wurde vorgeshlagen ein Adjektiv anzusetzen, das so alt ist, dass es sih nur noh in Ortsnamen, wie ebend [sic] Magdeburg, indet, sonst aber aus dem Wort‑ shatz vershwunden ist. Ein solhes kann man in der germanishen Form magaþ‑ „groß“ rekonstruieren. Es hat neben sih die jüngeren Varianten gotish mikils, alt‑ nordish mikill, altsähsish mikil, mitelniederdeutsh mihel, althohdeutsh mihhil, mitelhohdeutsh mihel und bedeutet „groß“. Magdeburg bedeutet dann also – stat der „Mägde- oder Jungfrauenburg“ – die „große Burg“. Nun indet sih, wie auf solhen Seiten üblih, zwar kein Hinweis auf den Urheber dieser Idee, aber dass es sih dabei um die fünf Aufsätze Udolphs bzw. zugehörige Vorträge handeln wird, dürte klar sein. Der Verfasser des Internet-Eintrags ist indes wieder der klassishen und für Laien-Sprahwissenshatler typishen Verwehslung von ‚alt‘ und ‚arha‑ ish‘ aufgesessen, was eben(d) nur teilweise dasselbe bedeutet. Und wenn man ausgerehnet got. mikils als ‚jüngere Variante‘ bezeihnet, ist einem aus (indo-)germanistish-sprahwissenshatliher Siht sowieso niht mehr zu helfen. Auh die Form mnd. mihel dürte m. E. entweder auf Shreibfehler oder Verwehslung (oder später Entlehnung) beruhen; diese Form sollte doh wohl niht die 2. Lautvershiebung aufweisen, oder ? Kurz zusammengefasst: Wir haben hier wieder eines der Bände (oder besser: Server) füllenden Beispiele dafür, dass das Internet neben durh‑ 57 Vgl. Kunz 2006, 30. 58 htp://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburg#Bedeutung_und_Herkunt_des_Namens (1. 6. 2009). Noch einmal zum Ortsnamen Magdeburg 129 aus Brauhbarem doh vielfah unsinnigen Datenmüll enthält, wobei tendenziell ‚Laien‘ eines beliebigen Fahgebiets garantiert zuerst auf den (wenn auh ot optish aufgehübshten) Müll trefen und diesen rezipie‑ ren, stat nah dem Brauhbaren zu suhen ! Abkürzungen ae. afries. ahd. ai. air. aisl. Akk. aofries. as. av. awfries. D fem. gall. Gen. got. H iir. K altenglish altfriesish althohdeutsh altindish altirish altisländish Akkusativ altostfriesish altsähsish avestish altwestfriesish Media feminin gallish Genitiv gotish Laryngal indoiranish Konsonant lat. mhd. mnd. Nom. Ntr. ON(N) OT PN(N) russ. Sg. (ur)germ. (ur)gr. (ur)idg. (ur)ital. V  > < → lateinish mitelhohdeutsh mitelniederdeutsh Nominativ Neutrum Ortsname(n) Ortsteil Personenname(n) russish Singular (ur)germanish (ur)griehish (ur)indogermanish (ur)italish (Kurz-)Vokal Langvokal wird lautgesetzlih zu ist lautgesetzlih entstanden aus wird umgestaltet zu Literatur ACS: Holder, Alfred, Alt-celtisher Sprahshatz. 3 Bde. Leipzig 1896, 1904, 1907. Balles, Irene, Die lateinishen Adjektive auf -idus und das Calandsystem. In: Tichy/ Wodtko/ Irslinger 2003, 9–29. Bichlmeier, Harald, Was haben Cynewulf und Kunibert mit Caland und Wakernagel zu shafen ? Oder: Der König ist tot, es lebe die Gens ? In: Greule et al. 2008, 229–246. Auh im Internet unter: htp://www.indogermanistik.uni-jena.de/dokumente/PDF/ Bihlmeier,%20FS%20Haubrihs.pdf und htp://wcms.uzi.uni-halle.de/download. php?down=4948&elem=1483738 (1. 12. 2009). Bichlmeier, Harald, Rezension zu ESJS. In: Kratylos 53 (2008) 132–147. (2008a) Braune, Wilhelm; Reiffenstein, Ingo, Althohdeutshe Grammatik I. 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