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Der Wolfram-Leuchter im Erfurter Dom

2019

The life-size bronze candelabra figure, generally referred to as "Wolfram" after the name in its belt inscription, is one of the unique pieces in the Erfurt Cathedral. Created in Romanesque times, it has long been the subject of research. Even the dating is controversial: For style-critical reasons, the candelabra and its base are usually dated around 1160; other authors see it being made twenty years later (1180). In 2016, a group of researchers at the Max Weber College of the University of Erfurt gave a new impetus to study the extraordinary candelabra figure with the surprising hypothesis that it was originally a figure in the Erfurt synagogue which only reached the church of the Marienstift, today's cathedral, after the pogrom of 1349. This hypothesis triggered new, extensive investigations. They led to the new hypothesis being clearly and finally rejected at a scientific colloquium in 2016. At the same time, the investigations offered many new aspects and further approaches for future research.

Der Wolfram-Leuchter im Erfurter Dom Schriften des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt Band 11 Der Wolfram-Leuchter im Erfurter Dom Ein romanisches Kunstwerk und sein Umfeld Herausgegeben von FALKO BORNSCHEIN • K ARL HEINEMEYER MARIA STÜRZEBECHER Erfurt 2019 Gedruckt mit Unterstützung durch das Bistum Erfurt das Domkapitel St. Marien Erfurt den Verein für die Erhaltung des Erfurter Domes St. Marien und der St. Severikirche e.V. Bibliographische Information in der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation mit detaillierten bibliografischen Daten im Internet unter: http://dnb.d-nb.de Bild des Einbands: Dombauamt Erfurt, Fotoarchiv Foto: Klaus G. Beyer, Weimar (1984) © 2019 by Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt e.V. Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Gesamtherstellung VDS VERLAGSDRUCKEREI SCHMIDT 91413 Neustadt an der Aisch ISBN 978-3-96049-070-8 Inhalt Vorwort der Herausgeber VII FALKO BORNSCHEIN / K ARL HEINEMEYER / M ARIA STÜRZEBECHER Einführung 1 K ARL HEINEMEYER Erfurt im 12. Jahrhundert 7 FALKO BORNSCHEIN Deutungsansätze zur Ikonologie der romanischen Leuchterfigur des Erfurter Domes 41 FRANK-JOACHIM STEWING Spuren zum Erfurter Wolfram-Leuchter in der schriftlichen Überlieferung des Hoch- und Spätmittelalters 65 HILTRUD WESTERMANN-ANGERHAUSEN Der Erfurter „Wolfram-Leuchter“ – Funktion und Verortung in der Bronzeplastik des 12. Jahrhunderts 135 JOHANNES TRIPPS Der Wolfram-Leuchter des Erfurter Doms innerhalb der Genese autonomer Vollfiguren in romanischer Zeit 161 VERA HENKELMANN Der sogenannte Wolfram-Leuchter in Erfurt in der Licht- und Leuchtertradition des christlichen Mittelalters 177 KATRIN KANIA Die Kleidung des Erfurter Wolfram-Leuchters 215 MICHAEL M ATSCHA Zur Textgestalt der Inschrift des Wolfram-Leuchters 229 FRANZ JÄGER Die Paläographie der „Wolfram“-Inschrift 241 BERNHARD MAI Möglichkeiten von zerstörungsfreien Untersuchungen und deren Erkenntnisse am Erfurter Wolfram 251 VI Inhalt NORBERT SCHMIDT Der Wolfram-Leuchter – Ein singuläres Kunstwerk? 261 FALKO BORNSCHEIN / KARL HEINEMEYER / MARIA STÜRZEBECHER Resümee 269 Abbildungsnachweis 273 Autorenverzeichnis 277 Vorwort der Herausgeber Die lebensgroße Leuchterfigur aus Bronze, nach dem Namen in ihrer Gürtelinschrift allgemein als „Wolfram“ bezeichnet, gehört zu den einzigartigen Ausstattungsstücken des Domes zu Erfurt. In romanischer Zeit entstanden, hat sie schon seit langem die Forschung beschäftigt. Bereits die Datierung ist umstritten: Aus stilkritischen Überlegungen wird der Leuchter samt Unterbau meist in die Zeit um 1160 eingeordnet; andere Autoren sehen ihn zwanzig Jahre später (1180) entstanden. Einen neuen Anstoß zur Beschäftigung mit der außergewöhnlichen Leuchterfigur gab im Jahre 2016 eine Forschergruppe am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt mit der überraschenden Hypothese, es habe sich ursprünglich um eine Figur in der Erfurter Synagoge gehandelt, die erst nach dem Pogrom von 1349 in die Kirche des Marienstiftes, den heutigen Dom, gelangt sei. Diese Hypothese löste zum „Wolfram“ neue, umfangreiche Untersuchungen aus. Sie führten dazu, dass am 25. August 2016 auf einem wissenschaftlichen Kolloquium die neue Hypothese eindeutig und endgültig widerlegt wurde. Zugleich boten die Untersuchungen vielfältige neue Aspekte und weiterführende Ansätze für künftige Forschungen. Deshalb reifte sehr bald der Plan, den wissenschaftlichen Ertrag des Kolloquiums zu veröffentlichen und allgemein zugänglich zu machen. So beruhen die meisten Beiträge in diesem Band auf Referaten des Kolloquiums; ergänzend hinzugetreten sind außer der Einführung und dem Resümee die Beiträge von Falko Bornschein, Karl Heinemeyer und Katrin Kania. Allen, die am Zustandekommen dieses Bandes Anteil haben, sei herzlich gedankt – an erster Stelle den Autoren, die sämtlich bereitwillig ihre Beiträge zur Verfügung stellten, sodann den Inhabern der Rechte an den zahlreichen Abbildungen für die Erlaubnis zur Wiedergabe. Nicht zuletzt ist für großzügige finanzielle Unterstützung, die erst die Druck legung und die Ausstattung des Bandes ermöglichte, sehr zu danken dem Bistum Erfurt, dem Erfurter Domkapitel, dem Erfurter Dombauverein e.V. und dem Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt e.V., der zudem den Band in seine Schriften aufgenommen hat. Falko Bornschein Karl Heinemeyer Maria Stürzebecher