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Publikationen des Deutschen Archäologischen Instituts Tivadar Vida, Daniel Winger (Volume editor), Szólád I: Das langobardenzeitliche Gräberfeld: Mensch und Umwelt Eszter Bánffy, Kerstin P. Hofmann: Zum Geleit Römisch-Germanische Forschungen Band 76 Herausgebende Institution / Publisher: Deutsches Archäologisches Institut Copyright (Digital Edition) © 2024 Deutsches Archäologisches Institut Deutsches Archäologisches Institut, Zentrale, Podbielskiallee 69–71, 14195 Berlin, Tel: +49 30 187711-0 Email: info@dainst.de | Web: https://www.dainst.org Nutzungsbedingungen: Mit dem Herunterladen erkennen Sie die Nutzungsbedingungen von iDAI.publications an. Sofern in dem Dokument nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist, gelten folgende Nutzungsbedingungen: Die Nutzung der Inhalte ist aus‐ schließlich privaten Nutzerinnen / Nutzern für den eigenen wissenschaftlichen und sonstigen privaten Gebrauch ge‐ stattet. 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Bereits der ehemalige Direktor der Römisch-Germanischen Kommission, Gerhard Bersu, der dieses Amt nach seinem erzwungenen Ausscheiden vor dem Zweiten Weltkrieg DXFKLQGHU1DFKNULHJV]HLWLQQHKDWWHSÀHJWH]%LPRahmen von Studienreisen und Gastaufenthalten, diesen auch heute – zudem durch unsere Forschungsstelle Budapest zum Ausdruck kommenden – für unsere Forschungen wichtigen Kontakt. Ihm und seinem Wirken ist der 100. Bericht der RGK gewidmet. Aus der Zusammenarbeit der RGK mit dem Archäologischen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (UAW) resultierte in den folgenden Jahrzehnten zum Beispiel die während der Amtszeit des Ersten Direktors Siegmar von Schnurbein von Andrea H. Vaday vorgelegte erste Lieferung des Corpus der römischen Funde im europäischen Barbaricum. Ungarn. 1, Komitat Szolnok (Budapest 2005). Fragen der Frühgeschichte, speziell der Spätantike und des frühen Mittelalters im südöstlichen Mitteleuropa, sollte dann bald auch in einem gemeinsamen Forschungsvorhaben nachgegangen werden. Die archäologischen Rettungsgrabungen im Vorfeld des Baus der südlich des Balatons verlaufenden Autobahn M7 (K. %ਅ਌ਪ਎ਙਅਓਙ / Sz. +ਏ਎ਔਉ / V. .ਉਓਓ V]HUN *|UGOĘLGĘ Régészeti feltárások az M7-es autópálya Somogy megyei szakaszán, Zamárdi és Ordacsehi között. Somogy megyei Múzeumok Igazgatósága – MTA Régészeti Intézete [Budapest 2007]) boten dafür eine günstige Voraussetzung. So konnte noch im Jahr 2005 unter der Leitung von Uta von Freeden (RGK) und Tivadar Vida (Archäologisches Institut der UAW) die Untersuchung des langobardischen Gräberfeldes Szólád beginnen. Beide Partner hatten zusammen mit Daniel Winger (RGK) dabei bereits die Einbeziehung umfangreicher naturwissenschaftlicher Analysen, darunter neben der gängigen Praxis anthropologischer Untersuchungen auch die zum damaligen Zeitpunkt in der Frühgeschichtsforschung noch am Anfang stehende Analyse alter DNA, eingeplant. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, dass die dabei in Szólád erhobenen Daten zusammen mit denen des italienischen Gräberfeldes Collegno bei Turin einmal die Referenzgruppe für ein von der Europäischen Union gefördertes, großangelegtes internationales Forschungsprojekt „HistoGenes“ ‹www.histogenes.org› sein werden, das die gegenwärtige Diskussion von Genetik, Alter Geschichte und Archäologie – als Vertreter genannt seien hier Johannes Krause (Leipzig), Patrick Geary (Princeton), Walter Pohl (Wien), Mischa Meier (Tübingen) und der Mitherausgeber dieses Bandes Tivadar Vida – um den Stellenwert der aDNA-Analysen insbesondere auch für die Archäologie und Geschichte der Völkerwanderungsund Merowingerzeit (4.–8. Jahrhundert) maßgeblich prägt (vgl. W. 3ਏਈ਌ / J. .਒ਁਕਓਅ / T. 9ਉ਄ਁ / P. *ਅਁ਒ਙ, Integrating Genetic, Archaeological, and Historical Perspectives on Eastern Central Europe, 400–900 AD. Nature Communications 9, 2021, No. 3547. https://doi.org/10.47074/ HSCE.2021-1.09 und die Bibliographie zum Gräberfeld). Gerade die Zusammenarbeit mit Kurt W. Alt und dem Labor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ermöglichte den für bioarchäologische Fragestellungen so wichtigen integrativen Ansatz der Kombination verschiedener Analysen (K. W. $਌ਔ / C. .਎ਉਐਐਅ਒ / D. Pਅਔਅ਒ਓ : 0਺਌਌ਅ਒  $) 0ਁਕ਒ਅ਒  , .ਏ਌਌ਉਇ  &ਈ 0਺਌਌ਅ਒  6.ਁ਒ਉ਍਎ਉਁ*%਒ਁ਎਄ਔ&ਈ5ਏਔਈ05ਏਓ਎ਅ਒%0ਅ਎਄ਅ %56ਃਈਸ਼਎ਅ79ਉ਄ਁ8ਖਏ਎)਒ਅਅ਄ਅ਎, Lombards on the move. An integrative study of the Migration Period cemetery of Szólád, Hungary. PLOS ONE 11,9 2014, 1–14). Die Fragen, welche historischen Akteure in den Gräbern bestattet wurden und welche kollektive Identitäten oder historiographisch belegten gens sie repräsentieren, und wie wir die unterschiedlichen Informationen der Archäologie, Anthropologie und Schriftquellen interpretieren, VIII ZUM GELEIT werden sicherlich auch in Zukunft weiterhin theoretisch UHÀHNWLHUWXQGDPNRQNUHWHQ%HIXQGNRQWURYHUVGLVNXWLHUW Von zentraler Bedeutung hierfür ist die sorgfältige Vorlage und nachvollziehbare Auswertung aller bei Ausgrabungen und Analysen erhobenen Daten einschließlich der naturwissenschaftlichen Untersuchungen. Auf der Grundlage einer 2015 zwischen der RGK und dem Archäologischen Institut der UAW geschlossenen Kooperationsvereinbarung und eines im März 2018 in der 5*.HUIROJWHQ$UEHLWVWUH൵HQV]XULQWHUGLV]LSOLQlUHQ$XVwertung der Befunde und Funde des Gräberfeldes Szólád wurde deren Publikation in der Reihe „Römisch-Germanische Forschungen“ und zugleich als Band der Monumenta Germanorum Archaeologica Hungariae beschlossen. Leider blieb die restauratorische Bearbeitung und Dokumentation des Fundmaterials aus verschiedenen Gründen – trotz des Engagements der Beteiligten – sowohl hinter der hier vorgelegten Befunddokumentation und -auswertung als auch hinter den naturwissenschaftlichen Untersuchungen zurück. Daher behandelt „Szólád I – Das langobardenzeitliche Gräberfeld: Mensch und Umwelt“ zunächst die sorgsam dokumentierten Befunde des Gräberfeldes zusammen mit den Ergebnissen naturwissenschaftlicher Untersuchungen zur Fundstelle sowie der Anthropologie und Archäozoologie. Wir sind optimistisch, dass bald in einem zweiten Band die Vorlage der Funde und die kombinierte Auswertung aller Ergebnisse folgen wird. Umso mehr freuen wir uns, dass hiermit bereits die archäologischen und naturwissenschaftlichen Befunde eines zentralen Referenzfundplatzes der aktuellen Forschung zur Völkerwanderungszeit vorgelegt werden, und danken allen Beteiligten. Frankfurt am Main, Januar 2022 (V]WHU%iQ൵\XQG.HUVWLQ3+RIPDQQ