Vorrichtung und Verfahren zur Montage einer Führungsschienenanordnung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Montage einer Führung s Schienenanordnung nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 9.
Bei der Montage einer Möbelauszugsführung an einem Möbelkorpus ist es notwendig, die Korpus- bzw. Führung s Schienenanordnung - gebildet aus einer einzigen oder einer mehrteiligen Führungsschiene - am Möbelkorpus zu verankern bzw. zu befestigen. Bevorzugt besteht die Führung s Schienenanordnung aus der Kombination einer Führungsschiene mit einem Führung s schienen winkel oder mehreren Führung s schienen winkeln .
Es ist bekannt, dass die Führungsschiene nach Art eines Führungswinkels ausgebildet ist, der einen am Möbelkorpus festlegbaren Befestigungsschenkel aufweist, der am Möbelkorpus mittels Befestigungsmitteln wie Schrauben, Zapfen oder Dübeln befestigt wird.
Derartige Anordnungen sind beispielsweise aus der EP 0 791 313 bekannt. Nachteilig in der Anordnung ist, dass die Befestigungszapfen nur einseitig mit Zähnen aus- gestattet sind und dass sie über kein Spreizelement verfügen um eine hohe Festigkeit bei der Montage zu erzielen.
Es ist zudem bekannt, Schubkastenausziehführungen an einem Möbel mit Hilfe eines Befestigungselements festzulegen, wobei das Befestigungselement mit Hilfe eines Spannhebels am Möbelkorpus verspannt wird.
Derartige Anordnungen zeigt die gattungsgemäße DE 198 48 855 Al. Nachteilig an dieser Konstruktion ist der zusätzliche konstruktive Aufwand zur Realisierung des Spannhebels. Des weiteren muss jeder an der Auszugsführung befindliche Spann- hebel separat betätigt werden, dies führt zu einem nicht vertretbar hohen Aufwand bei der Montage.
Die Erfindung hat vor diesem Hintergrund die Aufgabe, die gattungsgemäße Vorrichtung und das gattungsgemäße Verfahren weiter zu vereinfachen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe in Hinsicht auf die Vorrichtung durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und in Hinsicht auf das Verfahren durch den Gegenstand des Anspruchs 9.
Sie schafft damit insbesondere ein Verfahren zur Montage wenigstens einer Füh- rang s Schienenanordnung einer zumindest die Führungs Schienenanordnung sowie eine Laufschiene aufweisenden Auszugsführung eines Schubkastens eines Möbels an einem Möbelkorpus, die mit wenigstens einem oder mehreren aus einer weniger fixierenden in eine stärker fixierende Stellung bringbaren Befestigungselement(en) an dem Möbelkorpus befestigt wird, das folgende Schritte aufweist:
die Führung s Schienenanordnung wird mit dem wenigstens einen Befestigungselement an dem Möbelkorpus vormontiert, wobei sich das wenigstens eine Befestigungselement nach der Vormontage in der weniger fixierenden Stellung befindet, und - das wenigstens eine Befestigungselement wird durch wenigstens eine oder mehrere Bewegungen des an der Laufschiene vormontierten Schubkastens und/oder durch wenigstens eine oder mehrere Bewegungen der Laufschiene aus der weniger fixierenden Stellung in die stärker fixierende Stellung bewegt.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Montage der Führungs Schienenanordnung am Möbelkorpus sehr einfach.
Zunächst wird die Führungs Schienenanordnung am Möbelkorpus vormontiert, indem die Führung s Schienenanordnung mit wenigstens einem Befestigungselement auf die Möbelkorpuswand gedrückt wird. Dabei nimmt das Befestigungselement eine leicht fixierende, aber insgesamt noch eher lose Stellung ein.
Sofern der Schubkasten mittels zwei Führungs Schienenanordnungen auf zwei gegenüberliegenden Seiten geführt ist, erfolgt diese Vormontage entsprechend an den beiden anderen sich jeweils gegenüberliegenden Möbelkorpuswänden.
Sodann wird die Laufschiene oder der gesamte vormontierte Schubkasten mit der vormontierten Laufschiene sowie ggf. einer Mittelschiene auf die vormontierte Führung s Schienenanordnung aufgesetzt und einmal ein- und ausgefahren. Alternativ erfolgt die Festlegung durch das Verfahren jeder einzelnen Auszugsführung.
Durch wenigstens eine der beiden Bewegungen „Aufsetzen des Schubkastens", „erstes Einschieben und Ausziehen des Schubkastens" oder „Verfahren der Auszugsführung" wird sodann das wenigstens eine Befestigungselement von einer aus seiner loseren vormontierten Stellung in eine stärker fixierende Stellung - eine „Verriegelung s Stellung" - bewegt.
Dass diese Art der quasi werkzeuglosen Montage bzw. Festlegung und Verankerung des wenigstens einen Befestigungselements besonders einfach und unkompliziert ist, liegt auf der Hand.
Es sind weder besondere konstruktive Elemente wie bewegliche Hebel o.dgl. am Schubkasten oder an der Schubkastenauszugsführung vorzusehen, noch ist es erforderlich, das Festlegen des wenigstens einen Befestigungselementes mit besonderen Werkzeugen o.dgl. zu erledigen.
Durch diese Vorrichtung und das Verfahren zu ihrer Betätigung ist es auch möglich, die Bauhöhe des Führungschienenwinkels auf das Maß „Oberkante Laufschiene" zu verringern.
Alternativ zu einem durchgehenden Führungsschienenwinkel kann die Führungs- Schienenanordnung auch aus zwei oder mehr separaten Führungsschienen winkeln gebildet werden. Die Verringerung der Bauhöhe sowie der Einsatz von separaten Winkeln führen zu einer deutlichen Materialeinsparung.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Befestigungspunkte am Führung sschie- nenwinkel nicht mehr für Werkzeuge zur Montage zugänglich sein müssen. Der Lochabstand kann auf die im Möbelbau bekannten Lochabstände aus den Systemen „System 32®" und „System 25" ausgerichtet werden.
Vorteilhafte Varianten der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Erfindung schafft zudem den Gegenstand der Ansprüche 7 und 18.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, wobei auch weitere Vorteile der Erfindung deutlich werden. Es zeigen:
Figur Ia eine erste perspektivische Anordnung einer Auszugsführung mit einem vormontierten Befestigungselement;
Figur Ib eine weitere perspektivische Abbildung der Anordnung aus Figur Ia;
Figur Ic eine perspektivische Ansicht eines Befestigungselements;
Figur Id - f die Bewegung des Befestigungselementes aus einer weniger fixierenden Stellung in eine stärker fixierende - hier verriegelte - Stellung in drei aufeinanderfolgenden Schritten; Figur 2a eine perspektivische Ansicht einer weiteren Auszugsführung mit vormontierten B ef estigung selementen ;
Figur 2b die Anordnung aus Figur Ia ohne Führung s Schienenanordnung und ohne Führung s schienen winkel;
Figur 3a eine perspektivische Ansicht eines Teilabschnittes der Auszugs- führung aus Figur 2a;
Figur 3b eine weitere Ansicht der Anordnung aus Figur 3 a;
Figur 3c und d die Bewegung des Befestigungselementes der Anordnung aus Figur 3 a aus seiner weniger fixierenden in eine stärker fixierende Stellung in zwei aufeinanderfolgenden Schritten; Figur 4a eine weitere perspektivische Ansicht einer Auszugsführung;
Figur 4b die Anordnung aus Figur 4a ohne Führung s Schienenanordnung und ohne Führungsschienen winkel;
Figur 5 einen Schubkasten ohne Frontblende mit einer vormontierten
Auszugsführung; Figur 6 eine Draufsicht auf einen Abschnitt eines Schubkastens mit einer montierten Auszugsführung, die Befestigungselemente sind festgelegt;
Figur 7 zeigt die Situation nach dem schrägen Aufsetzen des Schubkastens;
Figur 8 zeigt die Situation vor dem vollständigen Einschieben des Schubkastens;
Figur 9 einen weiteren Schubkasten ohne Frontblende mit einer schematischen Darstellung einer Korpuswand; und
Figur 10 in dieser Figur ist ein Schnitt im Bereich der Befestigungselemen- te dargestellt
Figur 11 bis 12 Draufsichten auf weitere Abschnitte eines Schubkastens mit einer vormontierten Auszugsführung an einer Korpuswand.
Figur Ia zeigt einen Teilbereich einer Auszugsführung 1 für Schubkästen, die eine Korpusschienenanordnung bzw. Führung s Schienenanordnung 2 mit wenigstens einem Führung s schienen stück aufweist, das hier als Führung s schienen winkel ausgebildet ist, sowie eine Laufschiene 3, die an einem Schubkasten 4 (siehe Figur 5) festgelegt ist und ggf. eine Mittelschiene 5 zwischen der Laufschiene 3 und der Führung s Schienenanordnung 2.
Der geschlitzte Bereich zum Aufspreizen des Befestigungselements wurde zugunsten einer vereinfachten Darstellung nicht gezeichnet. Das Aufspreizen solcher Elemente ist wie zuvor beschrieben aus dem Stand der Technik bekannt.
Die Führungsschienenanordnung 2 weist den Führungsschienen winkel 6 auf, der einen Befestigungsschenkel 7 zum Festlegen der Führung s Schienenanordnung 2 an einer in Figur 1 nicht dargestellten Möbelkorpuswand (siehe aber das Bezugszeichen 19 des Möbelkorpus in den Fig. 9 ff) aufweist und einen Schienenschenkel 8 mit einer schienenartigen Kontur, der als die eigentliche Laufschienenauflagefläche für den Schubkasten mit der Laufschiene 2, der Mittelschiene 5 sowie ggf. vorgesehene Wälzkörper o.dgl. dient (siehe auch Fig. 10).
Der Befestigungsschenkel 7 ist mit einer Mehrzahl von Durchgangslöchern 9 versehen, die dazu ausgelegt sind, ein- oder mehrstückige Befestigungselemente 10 auf- zunehmen, die im vorliegenden Fall als Spreizdübel ausgelegt sind.
Es ist möglich, nur durch eines der Durchgangslöcher 9 eines der Befestigungselemente zu stecken. Das Lochmuster kann auch in anderer Art als in Figur 1 gestaltet sein. Insbesondere ist es möglich, axial bzw. in Ausziehrichtung versetzt zueinander
mehrere Lochmuster mit einem oder mehreren Durchgangslöchern in dem Führung s schienenwinkel auszubilden.
Selbstverständlich ist die Erfindung zudem nicht auf ein einziges Befestigungselement an einer Führung s Schienenanordnung 2 beschränkt, sondern es ist möglich, jede Führung s Schienenanordnung auch mit mehreren Befestigungselementen an dem Möbelkorpus 19 festzulegen.
Es versteht sich zudem, dass - wenn auch in Figur 1 jeweils nur die Festlegung einer Führung s Schienenanordnung 2 verdeutlicht wird - bei der Montage eines Schubkastens vorzugsweise jeweils zwei Führung s Schienenanordnungen 2 auf entgegengesetzte Seiten des Schubkastens in der dargestellten Art festgelegt werden. Die Ansprüche sind in dieser Hinsicht nicht einschränkend zu verstehen, sondern umfassen jeweils, wenn von „wenigstens einem" Element die Rede ist, auch die Option, dass mehrere der jeweils betreffenden Elemente in der jeweils beanspruch- ten Art ausgestaltet oder in Hinsicht auf das Verfahren montiert werden.
Nach seiner bevorzugten Ausgestaltung ist das wenigstens eine Befestigungselement 10 als ein- oder hier mehrteiliger Spreizdübel ausgebildet, der mittels einer Bewegung eines Betätigungselementes 12 aus einer nicht gespreizten Stellung in eine gespreizte Stellung bewegbar ist, obwohl dies aus Figur 1 so nicht hervorgeht.
In Hinsicht auf den grundsätzlichen Aufbau eines Spreizdübels sei auf die bereits eingangs genannte DE 198 48 855 Al oder die DE 27 21 403 Al verwiesen, wonach der Spreizdübel derart ausgestaltet ist, dass eine Bewegung eines z.B. axial verstellbaren inneren Spreizkegels Spreizbacken ausgefahren werden. An sich wurde auch bereits erwogen, Befestigungselemente durch schwenkbare Beschlagelemente in eine Endmontagestellung zu bringen. Es wurde aber nicht erkannt, dass sich Laufschienen und/oder Schubkästen dazu eignen, in einfacher Weise vorzugsweise mit Hilfe einer Linearbewegung des Schubkastens oder der Laufschiene die Befestigungselemente 10 der Führung sschiene(n) 2 zu verriegeln.
So ist es vorzugsweise vorgesehen, wenigstens eines der festzulegenden Befestigungselemente 10 zur Vormontage durch eines der Befestigungslöcher 9 zu stecken und die derart vormontierte Einheit mit der Führungsschiene(nanordnung) 2 dann
an einem mit entsprechenden Bohrungen oder Sacklöchern versehenen Möbelkorpuswand festzulegen, ohne dass bei dem ersten Festlegen das Befestigungselement 10 bereits in die Spreizposition bewegt wird, in der er die Führung sschienenanord- nung an der Möbelkorpuswand sicher festlegt und verankert, so dass sie ohne ein Zurückbewegen des Befestigungselements aus der Spreizstellung nicht wieder von der Möbelkorpuswand gelöst werden kann.
Das Befestigungselement 10 wird verdrehsicher in die Befestigungslöcher 9 eingesetzt, denkbar ist hier eine Vierkant- Ausführng des Befestigungslochs und des oberen Bereichs des Befestigungselementes.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass der Schubkasten in seiner Gesamtheit mit der daran vormontierten Laufschiene sowie ggf. der daran vormontierten Mittelschiene derart ausgestaltet und relativ zum Möbelkorpus bemessen ist, dass entweder beim ersten Aufsetzen des Schubkastens auf die Auszugsführung und/oder beim ersten Einschieben oder Ausfahren des Schubkastens auf der Führung sschienenan- ordnung das Befestigungselement 10 aus seiner weniger fixierenden Stellung in seine stärker fixierende Stellung bewegt wird.
In Hinsicht auf das Befestigungselement 10 bedeutet dies, dass ein Betätigungsele- ment (oder -abschnitt) 12 des Befestigungselements 10 aus seiner nicht gespreizten Stellung in seine gespreizte Stellung bewegt wird.
Derart wird quasi einfach durch das Aufsetzen des Schubkastens 4 oder - noch bevorzugter - durch das erste Ausziehen und Einfahren des Schubkastens 4 das Befes- tigungselement in die Spreizposition bewegt und derart die Führung sschienenan- ordnung an der Möbelkorpuswand verankert.
Selbstverständlich ist es möglich, bei der ersten Bewegung auch mehrere der Befestigung selemente 10 an der Möbelkorpuswand festzulegen.
Wie aus den Figuren ersichtlich, ist es möglich, diese Maßnahmen mit verschiedenen Mitteln zu realisieren.
So kann - wie in Figur 1 dargestellt - an der Laufschiene 3 ein in Richtung des Möbelkorpus vorstehender Vorsprung 11 ausgebildet sein, der derart ausgelegt und bemessen ist, dass er das Betätigungselement 12 des Befestigungselementes, insbesondere des Befestigungselements 10, aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung verschwenkt, wodurch das Befestigungselement 10 entsprechend aus seiner nicht gespreizten Stellung in seine gespreizte Stellung bewegt wird, was hier einem Bewegen aus einer weniger fixierenden Stellung in eine stärker fixierende Stellung entspricht. Diese Bewegung umfasst eine Winkeländerung um 90°. Das Befestigungselement ist verdrehsicher in dem Durchgangsloch 9 befestigt, denkbar ist auch eine Vierkant-Ausführung des Durchgangsloches 9 mit von der Rückseite einge- presstem Spreizelement des Befestigungselements 10. Das Spreizelement ist im o- beren Bereich hierzu bevorzugt als Vierkant ausgeführt. Unter den Begriff des „Vorsprungs" ist auch zu fassen, das die Laufschiene 3 insgesamt derart breit ausgebildet ist, dass sie das Befestigungselement 10 beim Bewegen verankert, wobei sie aber Ausnehmungen aufweist, in deren Bereich sie im Bereich der vormontier- ten Befestigungselemente 10 aufsetzbar ist. In diesem Fall bildet quasi der breitere Bereich der Laufschiene 3 neben den Ausnehmungen selbst den „Vorsprung" oder die „Vor Sprünge".
Dieser Bewegungsablauf ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Figuren Id, Ie und If. In Fig. If wurde aus zeichnerischen Gründen allerdings nicht exakt dargestellt, wie sich die Spreizbacken aufspreizen, sondern diese Position wurde nur gestrichelt angedeutet.
Figur Id zeigt, wie sich der Vorsprung 11 zunächst beim ersten Einschieben des Schubkastens mit der Laufschiene auf die Führung s scheine 2 auf das Betätigungselement 12 zu bewegt und dieses - wie aus Figur Ie ersichtlich - verschwenkt und schließlich in die Endstellung der Figur If bewegt, in welcher das Befestigungselement in seine gespreizte Stellung bewegt ist.
Nach Figur 1 ist das Betätigungselement 12 des Befestigungselements als Drehelement ausgebildet, welches einen sich hier senkrecht zur Längsachse A des Befestigungselements 10 erstreckenden Schenkel 12a aufweist, welchen der als Zapfen ausgebildete Vorsprung 11 an der Laufschiene 3 beim Einschieben der Laufschiene 3 aus der Position der Figur Id in die der Figur If verschwenkt.
Es ist auch denkbar, das Betätigungselement 12 - wie aus Figur 2 und 3 ersichtlich - als ein in Richtung der Längsachse A des Befestigungselements 10 bewegliches Betätigungselement auszugestalten, das derart ausgelegt ist, dass die Spreizfunktion des Befestigungselements beim axialen Verschieben des Betätigungselementes aktiviert wird.
Auch nach Figur 3 erfolgt die Bewegung des Betätigungselements 12 in axialer Richtung durch einen an der Laufschiene 3 angeordneten Vorsprung 11.
Dabei sind der Vorsprung 11 und/oder das Betätigungselement 12 vorzugsweise ausgebildet, dass es schräg zur Längsachse A des Dübels eine oder mehrere zusammenwirkende Schrägflächen 13, 14 erleichtern, die Bewegung der Laufschiene 3 in Richtung X in eine zur Richtung X senkrechte Bewegung des Betätigungselementes 12 umzusetzen. Der Vorsprung 11 ist in Fig. 2 und 3 als Winkelstreifen aus einem Blech gefertigt, was einfach und kostengünstig ist.
Figur 4 zeigt eine vollständige Auszugsführung zur Montage an einer Möbelkorpuswand. Zu erkennen sind der Fanghaken 13 an der Laufschiene sowie die Mittelschiene 5 und die Laufschiene sowie der hier einteilige Führung s schienen winkel 6.
Wie zu erkennen, sind zwei der Lochmuster mit Durchgangslöchern 9 versehen, wobei durch jeweils eines der Durchgangslöcher der beiden axial versetzen Lochmuster eines der Befestigungselemente 10 gesteckt ist.
Es sind ferner zwei Axialrichtungen bzw. Haupterstreckungsrichtungen der Lauf- schiene 3 zueinander versetzte Vorsprünge 11 vorgesehen, die nach einer Variante derart ausgestaltet sind, dass quasi zeitgleich beim Einschieben und Ausziehen der Auszugsführung (insbesondere beim ersten Einschieben der Auszugsführung 1) das Bewegen des Betätigungselementes 12 des Befestigungselements 10 in seine Verriegelungsstellung bewirkt wird.
Figur 5 zeigt eine Anordnung ähnlich zu Figur 4 mit einem aus Figur 4 mit einem auf die Laufschiene 3 der Auszugführung 1 aufgesetzten Schubkasten 4.
Der Schubkasten 4 weist einen Boden 14 sowie seitliche Zargen 15, 16 und eine Rückwand 17 auf. Die vorzusehende Frontblende ist in der Figur 5 nicht dargestellt, um das Zusammenspiel zwischen der Auszugsführung 1 und der Zarge 16 zu verdeutlichen.
Figur 6 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der Figur 5, nach dem Festlegen der Befestigungselemente durch das Einschieben des Schubkastens.
Wie zu erkennen, sind bei diesem Ausführungsbeispiel anstelle der Vorsprünge 11 an der Laufschiene Vorsprünge 18 an der Schubkastenzarge 15 vorgesehen. An- sonsten entspricht die Funktion der des Ausführungsbeispiels der Fig. 3, da auch hier durch ein Ein- und oder Ausfahren des Schubkastens 4 das Befestigungselement 10 verriegelt bzw. auf gespreizt werden.
Der Vorsprung 18a, hinten am Schubkasten angeordnet, ist stärker ausgeprägt um das vordere Befestigungselement 10b tiefer einzudrücken, somit schleift die Zarge 15 beim ein- und ausfahren des Schubkastens nicht am Befestigungselement 10b.
Mittels des wenigstens einen Vorsprungs 18 wird das Betätigungselement 12 des Befestigungselements 10 axial bewegt, um das Befestigungselement 10 in seine Spreizstellung zu bewegen.
Der Vorsprung 18 ist in besonders einfacher Weise als Ausprägung in einem Blech der Schubkastenzarge 16 ausgebildet, wobei der Vorsprung 18 eine kugelsegment- artige Form aufweist, so dass wiederum eine Art B etätigungs schrägfläche realisiert wird. Wie aus Figur 7 ersichtlich, ist es ergänzend möglich, auch am Befestigungselement 12 eine derartige Schrägfläche vorzusehen.
Es ist auch denkbar, dass die Vorsprünge 18 und das Befestigungselement 10 in derart verschiedenen Stellungen positioniert bzw. ausgerichtet sind, dass beim Ein- schieben des Schubkastens die verschiedenen Befestigungselemente 10 zeitlich nacheinander betätigt werden.
Der Schubkasten kann eingesetzt und von Hand montiert werden. Eine derartige Montage eignet sich insbesondere für handwerklich geprägte Betriebe.
Selbstverständlich ist auch eine maschinen- oder robotergestützte - und somit eher industrielle - Montage denkbar.
Wesentlich ist, dass die Führungsschienen 2 mit den Befestigungselementen 10 zunächst „lose" an dem Möbelkorpus 19 vormontiert werden und dass dann durch die Bewegung des Schubkastens 4 eine entsprechende Ausgestaltung der Laufschiene 2 und/oder des Schubkastens 4 an sich das Bewegen des Betätigungselements 12 - insbesondere des Befestigungselements 10 - aus der weniger fixierenden Stellung in die stärker fixierende Stellung erfolgt.
Es ist auch denkbar, die Vorsprünge 11, 18 und die Befestigungselemente derart auszugestalten, dass insbesondere beim schrägen Aufsetzen des Schubkastens zunächst ein in Einschubrichtung hinterer Vorsprung 18a beim vollständigen Aufschieben auf das hintere Befestigungselement 10a auffährt und diesen endgültig am Korpus festlegt und dass der vordere Vorsprung 18b nur auf dem vorderen Dübel auffährt oder diesen überfährt (Fig. 6 und 11, 12). Dabei kann die Situation auftreten, dass der näher zur Frontblende liegende vordere Vorsprung 18b wegen der geringen Vor Sprungshöhe noch nicht vollständig das vordere Befestigungselement 10b eindrücken kann. In diesem Montagefall wird dieser Umstand als Transportsicherung genutzt, beim ersten vollständigen Ausziehen wird das Befestigungsele- ment 10b um die Höhendifferenz zwischen dem Vorsprung 18a und dem Vorsprung 18b eingedrückt. Das Spätere Auffahren von dem Vorsprung 18a auf das Befestigungselement 10b kann eine Offenhaltung des Schubkastens bewirken, z.B. bei leicht entgegengesetzt der Auszugsrichtung geneigten Möbelkorpen. Auch kann es zum Festlegen des Schubkastens in der ausgefahrenen Position bei über den gesam- ten Auszugsweg wirksamen Selbsteinzugsmechanismen dienen.
Erst eine nachfolgende vollständige erste Auszugsbewegung des Schubkastens 4 (entgegen der Richtung X in Fig. 6) beim Endkunden oder bei der Montage befestigt auch das vordere Befestigungselement 10b vollständig, da nunmehr der hintere Vorsprung 18a auch das vordere Befestigungselement 10b vollständig eindrückt.
Der niedrigere vordere Vorsprung 18b des Schubkasten 4 oder der Laufschiene 3 hat danach immer Luft/Spiel zum Befestigungselement 12.
Der Schubkasten 4 läuft leicht, bis der hintere Vorsprung 18a das hintere Befestigungselement 10a vollständig in eingefahrener Stellung erreicht.
Derart kann auch eine einfache Zuhaltung gestaltet werden, die ein ungewolltes Auslaufen des Schubkastens 4 ohne Selbsteinzug bei nicht ganz waagerechter Auf- Stellung oder bei leichten Erschütterungen verhindert.
Es alternativ auch möglich, den Schubkasten 4 waagerecht auf die vormontierte Führungsschiene 2 mit noch nicht gespreizten Befestigungselementen 10 zu setzen und dann mit nur einem der Vorsprünge 11, 18 beim Ein- und Ausfahren mehrere der Befestigungselemente 10 zu montieren.
Die Fig. 9 bis 12 zeigen ergänzend zu den vorstehend betrachteten Fig. auch den Möbelkorpus bzw. eine Möbelkorpus(wand) 19, in welche die Befestigungselemente 10 eingreifen.
Bezugszeichen
Auszugsführung 1
Führungsschienenanordnung 2
Laufschiene 3
Schubkasten 4
Mittelschiene 5
Führung s Schienenwinkel 6
Befestigungsschenkel 7
Schienenschenkel 8
Durchgangsloch 9
B ef estigung selement 10
Vorsprung 11
B etätigung selement 12
Fanghaken 13
Schrägfläche 13, 14
Boden 14
Schubkastenzarge 15, 16
Rückwand 17
Vorsprung 18
Möbelkorpus 19
Führung s schiene 20