Neue Heterocyclyl-substituierte Oxazolidon-Derivate
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Heterocyclyl-substituierte Oxazolidon- Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung, sie umfassende pharmazeutische Zusammensetzungen sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln, insbesondere zur Herstellung von antibakteriellen Arzneimitteln zur Behandlung von Menschen und Tieren.
Antibakteriell wirksame Heterocyclyl-substituierte Oxazolidon-Derivate sind im Stand der Technik bekannt (vgl. EP-A-0 697 412, EP-A-0 738 726 sowie EP-A-0
789 025). Diese in 3-Stellung durch heterocyclische Gruppen substituierten Oxazolidone weisen in der 5-Stellung einen Methylrest auf, der z.B. durch einen Thiohamstoff-, einen Amid-, einen Thioamid- oder einen Carbamatrest substituiert sein kann. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung stellten sich die Aufgabe, neue Heterocyclyl-substituierte Oxazolidon-Derivate mit antibakterieller Wirksamkeit zu finden, und es gelang ihnen, neue Alkoxythiocarbonylaminomethyl-substituierte Oxazolidone zu finden, die über eine außerordentlich starke antibakterielle Wirksamkeit verfügen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Verbindungen der allgemeinen
Formel (I):
R ' (C , -C8)-Alkyl oder (C3-C8)-Cycloalkyl ist,
für einen Rest der Formel
worin
G, L und M gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, Carboxy, Halogen, Cyano, Formyl, Trifluor- methyl, Nitro, für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder für eine Gruppe der Formel -CO-NR3R4 stehen,
worin
R3 und R4 gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen oder Phenyl bedeuten,
R2 Wasserstoff, Cycloalkylcarbonyl oder Cycloalkyl mit jeweils 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, oder geradkettiges oder verzweigtes Alkoxycarbonyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, die gegebenenfalls durch Cyano, Azido, Trifluormethyl, Pyridyl, Halogen, Hy- droxy, Carboxyl, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxycarbonyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, Benzyloxycarbonyl, Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 3 bis 6
Kohlenstoffatomen und/oder durch eine Gruppe der Formel
-(CO)a-NR5R6, R7-N-S02-R8, R9R10-N-SO2-,
RH-SfXTjb- oder substituiert sind
worin
a eine Zahl 0 oder 1 bedeutet,
R5, R6 und R' die oben angegebene Bedeutung von R-> und 10 R4 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind, oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen 5- bis 6- gliedrigen, gesättigten Heterocyclus mit gegebenenfalls einem weiteren Heteroatom aus der Serie N, S und/oder O bilden, der seinerseits gegebenenfalls, auch an einem 15 weiteren Stickstoffatom, durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Acyl mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann,
R9 und RIO die oben angegebene Bedeutung von R3 und R4 20 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
b eine Zahl 0, 1 oder 2 bedeutet,
R^ und Rl * gleich oder verschieden sind und 25 geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Benzyl, Phenyl oder Tolyl bedeuten, oder
R^ einen Rest der Formeln
bedeutet oder
eine Gruppe der Formel -COCCI3 oder geradkettiges oder verzweigtes Acyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, das
10 gegebenenfalls Trifluormethyl, Trichlormethyl oder durch eine Gruppe der Formel -OR^2 substituiert ist,
worin
15 Rl2 Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, das gegebenenfalls durch Aryl mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
20 oder
R eine Gruppe der Formel -(CO)e-NR13R14,
-NR15-S02R16, R17R18-N-S02- oder R^-SCO)^ bedeutet,
worin
c die oben angegebene Bedeutung von a hat und mit dieser gleich oder verschieden ist, 5
Rl3 und R^4 und Rl5 jeweils die oben angegebene Bedeutung von R5, R6 und R' haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
10 R 7 und Rl° die oben angegebene Bedeutung von R3 und R4 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
d die oben angegebene Bedeutung von b hat und mit dieser gleich oder verschieden ist, 15
Rl6 Und Rl9 die jeweils oben angegebene Bedeutungen von R8 und RU haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
20 D ein Sauerstoff oder Schwefelatom bedeutet,
E ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine Gruppe der
Formel NH bedeutet,
25 oder im Fall, daß R^ nicht für Wasserstoff steht. E eine Gruppe der
Formel -NR™ bedeutet, worin R™ mit Ausnahme von Wasserstoff die oben angegebene Bedeutung von R^ hat und mit dieser gleich oder verschieden ist,
30 oder
R20 Cyano oder eine Gruppe der Formel -C02R21 bedeutet,
woπn
R^l Benzyl oder Phenyl bedeutet, die gegebenenfalls durch Nitro oder Halogen substituiert sind,
oder A für einen Rest der Formel
steht, in welchen
X für ein Sauerstoffatom oder für einen Rest der Formel -S(0)j steht,
worin
1 eine Zahl 0 oder 2 bedeutet,
R^3, R24 un(j R25 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, Carboxy, Halogen, Cyano, Formyl, Trifluormethyl, Nitro, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Alkyl- thio oder Acyl mit jeweils bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen stehen, das seinerseits durch Hydroxy, durch geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy oder Acyl mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen oder durch eine Gruppe der Formel -NR2°R 7 substituiert sein kann,
worin
R26 uncj R27 gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen oder Phenyl bedeuten, oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen 5- bis 6- gliedrigen, gesättigten Heterocyclus mit gegebenenfalls einem weiteren Heteroatom aus der Serie N, S und/oder O bilden, der seinerseits gegebenenfalls, auch an einem weiteren Stickstoff- atom, durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Acyl mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann,
und/oder gegebenenfalls für eine Gruppe der Formel -NR26'R27' stehen,
worin
R26' und R27' gleich oder verschieden sind und die oben angegebene
Bedeutung von R2° und R2 ' haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
und/oder gegebenenfalls für (C2-Cg)-Alkenylphenyl, Phenyl oder durch einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten oder ungesättigten Heterocyclus mit bis zu 3 Heteroatomen aus der Reihe S, N und/oder O stehen, die ihrerseits gegebenenfalls durch eine Gruppe der Formel -CO-NR28R29, NR3θR3 l, NR32-S02- R33, R3 R35N-SQ2- oder R36-S(0)f- substituiert sind,
worin
f eine Zahl 0, 1 oder 2 bedeutet,
R28, R295 R32^ R34 uncι R35 gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder Phenyl bedeuten,
R3^ und R3 * gleich oder verschieden sind und die oben 5 angegebene Bedeutung von R26 und R27 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
R33 und R3° gleich oder verschieden sind und für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 4
10 Kohlenstoffatomen oder Phenyl bedeutet, das gegebenenfalls durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
und/oder ihrerseits gegebenenfalls bis zu 2-fach gleich oder 15 verschieden durch Carboxy, Halogen, Cyano, Formyl, Trifluormethyl, Nitro, Phenyl, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Alkylthio oder Acyl mit jeweils bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen substituiert 20 sind, das seinerseits durch Hydroxy, durch geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy oder Acyl mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen oder durch eine Gruppe der Formel -NR37R38 substituiert sein kann,
25 worin
R37 und R38 die oben angegebene Bedeutung von R2" und R27 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
30 R22 für Wasserstoff, Formyl, Carboxy,
für geradkettiges oder verzweigtes Alkoxycarbonyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen steht, oder für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu 8 Kohlenstoffatomen steht, die gegebenenfalls 5 durch Hydroxy, Halogen oder durch geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy, Acyl, Alkylthio oder Alkoxycarbonyl mit jeweils bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder Phenyl substituiert sind, das seinerseits durch Halogen substituiert sein kann, oder für Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen steht, das gegebe-
10 nenfalls durch Carboxy, Halogen, Cyano, Formyl, Trifluormethyl, Nitro, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Alkylthio oder Acyl mit jeweils bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
15 oder für einen Rest der Formel -NR39R40, -OR41 oder -S(0)g-R42 steht,
worin
20
R39 Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, Phenyl, geradkettiges oder verzweigtes Acyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, das
25 gegebenenfalls durch Hydroxy, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy oder Hydroxy substituiertes Alkoxy mit jeweils bis zu 6 Kohlenstoffatomen, durch einen 5- bis 6-gliedrigen aromatischen Heterocyclus mit bis zu 3 Heteroatomen aus der Reihe S, N und/oder O, oder
30 durch Phenyl substituiert ist, das seinerseits durch Hydroxy, Trifluormethyl, Halogen, Nitro oder durch
geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit bis zu 4
Kohlenstoffatomen substituiert sein kann, oder
Alkyl gegebenenfalls durch einen Rest der Formel
_
NR43
R44
oder substituiert ist,
worin
R43 und R44 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 4
Kohlenstoffatomen bedeuten, oder
10 5
R
39 einen Rest der Formel bedeutet,
worin
R4^ Hydroxy oder geradkettiges oder verzweigtes 15 Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel -NR47R48 bedeutet, worin R4' und R4^ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, 20 Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
Phenyl bedeuten
R4" Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes
Alkyl mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen bedeutet,
25 das gegebenenfalls durch Indolyl, Hydroxy,
Mercaptyl, Imidazolyl, Methylthio, Amino, Phenyl, Hydroxy substituiertes Phenyl oder
durch einen Rest der Formel -CO-NH2, -C02H oder | substituiert ist, oder
NH2
R
39 einen Rest der Formel bedeutet,
worin
h eine Zahl 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet
Q ein Sauerstoffatom oder eine Gruppe der Formel
10 -CH2- oder -NR49- bedeutet,
worin
R49 Wasserstoff, Phenyl oder geradkettiges 15 oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6
Kohlenstoffatomen bedeutet, das gegebenenfalls durch Hydroxy substituiert ist. und
20
R4^ die oben angegebene Bedeutung von R39 hat und mit dieser gleich oder verschieden ist, oder Wasserstoff bedeutet,
25 R41 geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8
Kohlenstoffatomen bedeutet, das gegebenenfalls durch geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy oder Hydroxy oder Alkoxy substituiertes Alkoxy mit jeweils bis zu 6
Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen 6-gliedrigen aromatischen, gegebenenfalls benzokondensierten Heterocyclus mit bis zu 4 Stickstoffatomen substituiert ist,
der seinerseits bis zu zweifach gleich oder verschieden durch Nitro, Trifluormethyl, Halogen, Cyano, Hydroxy oder durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkoxy oder Acyl mit jeweils bis zu 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein kann,
oder
/ \
R41 einen Rest der Formel Q> N-(CH2) — bedeutet,
worin
i die oben angegebene Bedeutung von h hat und mit dieser gleich oder verschieden ist.
Q' die oben angegebene Bedeutung von Q hat und mit dieser gleich oder verschieden ist,
oder
R41 Phenyl oder Pyridyl bedeutet,
g eine Zahl 0, 1 oder 2 bedeutet,
R42 geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Alkenyl mit bis zu 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, das gegebenenfalls durch geradkettiges oder verzweigtes Alkoxycarbonyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder Phenyl oder durch einen 5- bis 7- gliedrigen, aromatischen Heterocyclus mit bis zu 3 Hetero- atomen aus der Reihe S, N oder O substituiert ist, oder Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen 5- bis 7- gliedrigen aromatischen Heterocyclus mit bis zu 3 Hetero- atomen aus der Reihe S, N oder O bedeutet, und wobei die oben aufgeführten Cyclen gegebenenfalls bis zu 2fach gleich oder verschieden durch Carboxy, Halogen, Cyano, Formyl, Trifluormethyl, Nitro, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Alkylthio oder Acyl mit jeweils bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen substituiert sind oder
R2 für Morpholinyl oder für einen Rest der Formel
R55R56N — ste t
R50 und R51 die oben angegebene Bedeutung von R43 und R44 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
R5 und R^3 gemeinsam einen Rest der Formel =0 bilden
oder
10
R5 und R^3 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Hydroxy oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, das gegebenenfalls durch eine Gruppe der Formel -NR60R61 substi- 15 tuiert ist,
worin
R60 und R61 die oben angegebene Bedeutung von R4 ) und R44 haben und mit dieser gleich oder 20 verschieden sind
1 eine Zahl 0 oder 1 bedeutet, k eine Zahl 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet,
25 R^4 Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen
5- bis 6-gliedrigen aromatischen, gegebenenfalls auch benzokondensierten Heterocyckus mit bis zu 3 Heteroatomen aus der Reihe S, N und oder O bedeuten, wobei alle Ringsysteme bis zu drei-
30 fach, gleich oder verschieden durch Nitro,
Cyano, Hydroxy, Phenyl. Halogen, Trifluor-
methyl oder durch geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkoxy oder Acyl mit jeweils bis zu 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, oder
R^4 Morpholinyl, Hydroxy, geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel
10 bedeutet,
worin
R"2 und R63 gleich oder verschieden sind und 15 die oben angegebene Bedeutung von
R43 und R44 haben,
R^4 Morpholinyl, Hydroxy oder geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit bis zu 20 6 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R55 und R56 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Phenyl oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen 25 oder Benzyl bedeutet,
R^7, R58 und R^9 gleich oder verschieden sind und die oben angegebene Bedeutung von R49 haben und mit dieser gleich oder verschieden sind,
m eine Zahl 1 oder 2 bedeutet, und deren Salze.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in stereoisomeren Formen, die sich entweder wie Bild und Spiegelbild (Enantiomere), oder die sich nicht wie Bild und Spiegelbild (Diastereomere) verhalten, existieren. Die Erfindung betrifft sowohl die Enantiomeren oder Diastereomeren oder deren jeweilige Mischungen. Die Racem- formen lassen sich ebenso wie die Diastereomeren in bekannter Weise in die stereoisomer einheitlichen Bestandteile trennen.
Folgendes Formelschema veranschaulicht die entsprechenden Schreibweisen für enantiomerenreine und racemische Formen des Oxazolidongerüstes:
(A) (racemisch) <B) (enantiomer)
Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen können Salze der erfindungsgemäßen Stoffe mit Mineralsäuren, Carbonsäuren oder Sulfon- säuren sein. Besonders bevorzugt sind z.B. Salze mit Chlorwasserstoffsäure, Brom- wasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfon- säure, Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure oder Benzoesäure.
Als Salze können weiterhin Salze mit üblichen Basen genannt werden, wie beispielsweise Alkalimetallsalze (z.B. Natrium- oder Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B.
Calcium- oder Magnesiumsalze) oder Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen wie beispielsweise Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropyl- amin, Prokain, Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Dihydroabietylamin, 1-Ephenamin oder Methyl-piperidin.
(CpCg)- Alkyl steht im Rahmen der Erfindung für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen wie z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl und Octyl sowie deren verzweigtkettige isomere Formen. Aus dieser Definition leiten sich analog die entsprechenden Alkylgruppen mit weniger Koh- lenstoffatomen wie z.B. (C j -C6)-Alkyl ab. Im allgemeinen gilt, daß (C C^-Alkyl, besonders Methyl, bevorzugt ist.
Desweiteren leiten sich aus dieser Definition die entsprechenden Bedeutungen des Alkylanteils in funktionalisierten Gruppen ab, wie z.B. (C2-C5)-Alkinyl (z.B. Ethinyl, Propinyl etc.), (C2-C4)-Alkenyl (z.B. Vinyl, Propenyl etc.), (CrC4)-AcyI
(z.B. Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl etc.), (Cι-C4)-Alkoxy (wie z.B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy etc.), (C i -C6)-Alkoxycarbonyl (z.B. Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, tert.Butoxycarbonyl, n- Pentoxycarbonyl, n-Hexoxycarbonyl etc.) etc.
(C3-C8)Cycloalkyl steht für einen cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8
Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cyclooctyl genannt. Bevorzugt sind der Cyclopropyl-, Cyclopentan- und der Cyclohexanring.
Aryl steht im allgemeinen für einen aromatischen Rest mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte Arylreste sind Phenyl und Naphthyl.
Halogen steht für Fluor, Chlor, Brom oder Iod, wobei Fluor und Chlor bevorzugt sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I), worin
R1 (CrC8)-Alkyl ist, und
A für einen Rest der Formel
steht, worin G, L, M, R2, D und E wie oben definiert sind, und deren Salze.
Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel (I), worin A für
steht, worin G, L, M, R2, D und E, wie oben definiert sind, und deren Salze, wobei Verbindungen, in denen D ein Schwefelatom und E ein
Sauerstoffatom ist, bevorzugt sind.
Weiterhin sind erfindungsgemäß Verbindungen bevorzugt, in denen R (C Cg)-
Alkyl ist, sowie Verbindungen, worin G, L, M, R23, R24 uncj R25 fur Wasserstoff stehen, und der Oxazolidonrest in den Positionen 5 oder 6 an den Phenylrest der Gruppe A gebunden ist.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der folgenden Formel
worin Rl und R unabhängig voneinander (C Cg)-Alkyl sind oder ein Salz davon.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) oder eines Salzes davon, worin
a) Verbindungen der Formel (II)
worin A wie oben definiert ist, oder deren Salze mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
worin R* wie oben definiert ist, umgesetzt werden, um Verbindungen der Formel (I) oder ein Salz davon zu erhalten oder
(b) Verbindungen der allgemeinen Formel (II)
worin A wie im oben definiert ist, in inerten Lösungsmitteln mit Verbindungen der Formel (IV)
worin A für Halogen, bevorzugt für Chlor, und R^ wie oben definiert ist, steht, umgesetzt werden, um Verbindungen der Formel (I) oder deren Salz zu erhalten. Die Herstellung der Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel (II) ist an sich bekannt, und die Herstellung dieser Aminverbindungen wird z.B. in dem in der Einleitung erwähnten Stand der Technik beschrieben. Ebenso handelt es sich bei der
Verbindung der allgemeinen Formel (III) und (IV) um Verbindungen, die im Stand der Technik bekannt sind.
Gegenstand der Erfindung sind somit weiterhin pharmazeutische Zusammensetzungen, die mindestens eine Verbindung der Erfindung in einer
Mischung mit mindestens einem pharmazeutisch vertäglichen Trägerstoff umfassen, sowie die Verwendung der Verbindungen der Erfindung zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung bakterieller Infektionen bei Menschen oder Tieren.
Wie aus den folgenden Testergebnissen ersichtlich verfügen die Verbindungen der
Erfindung über eine hohe antibakterielle Wirksamkeit, die der der analogen Verbindungen gemäß dem Stand der Technik, wie das Beispiel und die Vergleichsbeispiele zeigen, überlegen ist, was überaus überraschend ist.
Dazu wurden die MHK- Werte mit Hilfe der Mikrodilutionsmethode in BH-Medium bestimmt. Jede Prüfsubstanz wurde im Nährmedium gelöst. In der Mikrotiterplatte
wurde durch serielle Verdünnung eine Konzentrationsreihe der Prüfsubstanzen angelegt. Zur Inokulation wurden Übernachtkulturen der Erreger verwandt, die zuvor im Nährmedium 1 :250 verdünnt wurden. Zu 100 μl der verdünnten, wirkstoffhaltigen Nährlösungen wurden je 100 μl Inokulationslösung gegeben.
Die Mikrotiterplatten wurden bei 37°C bebrütet und nach ca. 20 Stunden oder nach 3 bis 5 Tagen abgelesen. Der MHK-Wert (μg/ml) gibt die niedrigste Wirkstoffkonzentration an, bei der kein Wachstum zu erkennen war.
Es wurden die folgenden Ergebnisse gefunden:
MHK- Werte (μg/ml):
Beispiele
Beispiel 1
(5S)-3-(3-Methyl-2-benzothiazolinon-6-yl)-5-(methoxythionocarbonyl-aminome- thyl)-oxazolidin-2-onl90 mg (0,6 mmol) (5S)-3-(3-Mefhyl-2-benzothiazolinon-6-yl)- 5-(aminomethyl)-oxazolidin-2-on
150 mg (1,2 mmol) Thionocarbonylmonomethyl-monothiomethylester, 0,37 ml (2,1 mmol) Hünigbase werden in 5 ml Methanol über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Der ausgefallene Niederschlag wird abgesaugt, mit Ether nachgewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 1 16 mg, RF = 0,45 (Dichlormethan / Methanol 100:3)
Vergleichsbeispiel-Beispiel 1
(5S)-3-(3-Methyl-2-benzothiazolinon-6-yl)-5-(aminothionocarbonyl-aminomethyl)- oxazolidin-2-on
400 mg (1.23 mmol) (5S)-3-(3-Methyl-2-benzothiazolinon-6-yl)-5-(aminomethyl)- oxazolidin-2-on in 1 1 ml Chloroform/Wasser (1 :1) werden bei 0°C mit 0,52 g (5.2 mmol) Calciumcarbonat und 0.14 ml (1.9 mmol) Thiophosgen versetzt. Man rührt über Nacht bei Raumtemperatur, wäscht die wäßrige Phase 3 x mit Chloroform, vereinigt, trocknet und dampft ein. Der Rückstand wird in 36 ml Methanol aufgenommen, mit 18 nl 2N Ammoniak/Methanol versetzt und über Nacht gerührt. Dann wird eingeengt, mit Dichlormethan verrührt, der Rückstand abfiltriert und getrocknet.
Ausbeute: 230 mg
RF = 0,73 (Dichlormethan/Methanol 100:7)