Verfahren und Einrichtung zum Schleifen rillenförmiger Außenprofile eines Werkstückes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrich¬ tung zum Schleifen rillenförmiger Außenprofile eines Werkstückes, insbesondere zum Schleifen von Verzahnungen an Gerad- und Schrägstirnrädern, bei denen mittels zweier Schleifkörper, die entsprechend den Außenprofil- konturen des Werkstückes profiliert werden, Teilprofile ein und desselben Werkstückes gleichzeitig bearbeitet werden, indem durch Verschiebung der Schleifkörper ge¬ geneinander Zustellungen bewirkt werden und durch ihre gemeinsame Hubbewegung die Spanabnahme am Werkstück erfolgt.
Es ist bekannt, daß beim Profilschleifen die Genauigkeit des am Werkstück erzeugten Profils im wesentlichen von der Formtreue des Schleifkörperprofils abhängt. Diese Tatsache ist dadurch bedingt, daß beim Profilschleifen das Profil des Schleifkörpers direkt auf das Werkstück übertragen wird. Jede Abweichung vom Sollprofil des Schleifkörpers wirkt sich unmittelbar als Fehler am Werkstück aus. Der Schleifkörper muß demzufolge zur Erzielung einer hohen Bearbeitungsgenauigkeit exakt das Gegenprofil zum zu erzeugenden Profil aufweisen.
Andererseits wird durch die Art und Weise der Profi¬ lierung des Schleifkörpers die Topographie desselben bestimmt. Die Topographie wiederum hat maßgeblichen Einfluß auf die Bearbeitungsgenauigkeit und Effekti¬ vität beim Schleifen.
Aus den genannten Gründen kommt dem Prozeß der Profi¬ lierung des Schleifkörpers beim Profilschleifen eine besondere Bedeutung zu.
Bekannt sind verschiedene Verfahren und Einrichtungen zum Profilschleifen von Werkstücken, die auch Lösungen
zum Abrichten des Schleifkörpers beinhalten. Nach Keck "Die Zahnradpraxis" (Verlag R.Oldenbourg München 1956, S. 195 ff.) ist es bekannt, zum Profilschleifen von Zahnrädern zwei Schleifköper zur gleichzeitigen Bearbeitung auseinanderliegender
Zahnflanken ein und desselben Zahnrades einzusetzen. Beide Schleifkörper sind dabei gleichachsig, mit einem entsprechenden axialen Abstand auf einer ge¬ meinsamen Schleifspindelwelle fest angeordnet. Vor Beginn des SchleifProzesses werden die Schleifkörper mit Hilfe einer Abrichteinrichtung profiliert. Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß die hierbei verwendeten Schleifkörper nur eine geringe Steife aufweisen, da sie scheibenförmig ausgebildet sind. Die geringe Steife der Schleifkörper und ihre untei— schiedliche Neigung infolge der Wellenbiegung führt zu einer Verringerung der Bearbeitungsgenauigkeit. Dieser Nachteil macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn Zahnräder mit kleinen Moduln bearbeitet werden. Im Zusammenhang mit dieser Lösung sind die Möglich¬ keiten des Abrichtens von Profilschleifkörpern be¬ schrieben. Dabei geht man davon aus, daß die Profil¬ schleifkörper mit Diamanten, deren Spitzen zwangsläufig geführt sind, abgerichtet werden. Die Bahn der Abricht- diamanten wird somit von Schablonen gesteuert, was wiederum erfordert, daß für jedes zu erzeugende Profil eine gesonderte Schablone vorhanden sein muß. Ein weiterer Nachteil dieser Lösung besteht in der ge¬ ringen Flexibilität, da sich die Maschine nur mit einem hohen Aufwand auf veränderte Bearbeitungsaufgaben um¬ rüsten läßt. Dieses ist durch die notwendige Verände¬ rung der Schleifkörperaufnähme, den Austausch der Schleifkörper und die Umrüstung der Abrichteinrichtung bedingt. In dem DD-AP 291 500 ist eine Lösung beschrieben, bei der die Bearbeitung von profilierten Werkstücken,ins-
besondere von Zahnrädern, durch zwei getrennt angeord¬ nete Schleifkörper erfolgt. Jeder Schleifkörper befin¬ det sich auf einem Schleifsupport, wobei beide Schleif- Supporte um einen festen Winkel oc zur Verschiebeachse der SchleifSupporte geneigt sind. Zum Profilieren der
Schleifkörper ist jedem der Schleifkörper ein separates Abrichtwerkzeug zugeordnet. Die Schleifkörperprofilie- rung erfolgt in Bahnsteuerung der Maschinenachsen Y^/L^ und YA/U2- Nachteilig bei dieser Lösung ist die Tat- sache, daß jede Zustellbewegung des Abrichtschlit¬ tens . Yft eine Kompensation beider Schleifkörperachsen um Δ Uj^ und ^ U2 erforderlich macht. Dabei wirken sich sowohl die Positionierfehler der Abrichtwerkzeuge als auch die der Kompensationsbewegung direkt auf das Beai— beitungsergebnis aus.
Ein weiterer Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß zur Bahnsteuerung der Maschinenachsen Y^ U^ und Yft U2 ständig über die Software eine Translation des Werk¬ stückprofiles in das Abrichtprofil vorgenommen werden muß, was einen erhöhten Rechenaufwand erfordert.
In der DE-AS 23 43 494 ist eine Abrichtvorrichtung für einen Schleifkörper an einer Zahnradformschleifmaschine beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, zwei Schleifkörper mit einem Abrichtwerk- zeug gleichzeitig abzurichten.
Das Abrichtwerkzeug weist hierbei das Profil von zwei Zahnflanken des zu bearbeitenden Stirnrades auf. Nach¬ teilig bei dieser Lösung zum Profilabrichten ist ins¬ besondere die Tatsache, daß dieses Abrichtwerkzeug nur für gleiche Werkstücke verwendbar ist. Wird die
Maschine auf die Bearbeitung anderer Werkstücke umge¬ rüstet, so ist der Einsatz eines anderen Abrichtwerk¬ zeuges notwendig. Dieser Nachteil macht sich insbe¬ sondere bei geringen Serienstückzahlen bemerkbar. Bei dieser Lösung ist weiterhin nachteilig, daß mit dem
Abrichtwerkzeug keine optimale Schleifkörpertopogra- phie erzeugbar ist.
In der Patentschrift DE-PS 877 093 ist eine Maschine zum Schleifen von Zahnradflanken mittels Formscheiben beschrieben. Diese Lösung sieht vor, daß zwei als
Formscheiben ausgebildete Schleifkörper jeweils die linke und rechte Flanke eines Zahnrades bearbeiten. Beide Schleifkörper sind einstellbar auf einem sepa¬ raten Träger angeordnet, wobei jeder Träger relativ zum Werkstück zum Zweck der Spanzustellung um die Werkstückachse schwenkbar ist. Weiterhin ist bei dieser Lösung vorgesehen, daß jedem Schleifkörper eine eigene Abrichteinrichtung zugeordnet ist. Demzu¬ folge können beide Schleifkörper nur unabhängig von- einander abgerichtet werden, so daß die zur Endbe¬ arbeitung des Zahnrades erforderliche Genauigkeit der korrespondierenden Schleifkörperprofile nur ein¬ geschränkt durch den Abrichtprozeß realisierbar ist. Nach der DE-OS 37 36 463 ist weiterhin eine Schleif- maschine und ein mit dieser durchgeführtes Verfahren bekannt.
Diese Maschine weist einen relativ zur rotierenden Schleifscheibe hin- und herverschiebbaren Arbeits¬ tisch auf, der in der Flucht zum Werkstück eine Ab- richteinrichtung trägt. Der Schleif- und Abrichtpro¬ zeß werden automatisch gesteuert. Mit dieser Schleif¬ maschine ist es auch möglich, ein vorgegebenes Profil am Schleifkörper zu erzeugen, womit dann entsprechend profilierte Werkstücke bearbeitet werden können. Eine zusätzlich angeordnete Meßeinrichtung dient dazu, Ab¬ weichungen des Werkstückes von den Soll-Maßen zu ei— fassen, die anschließend beim Schleifen korrigierend berücksichtigt werden. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß sie die Bearbeitung von Werkstücken nur mit begrenzter Produk¬ tivität ermöglicht, da nur ein einzelner Schleifkörper
verwendet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah¬ ren und eine Einrichtung zum Schleifen rillenförmiger Außenprofile eines Werkstückes, insbesondere zum Schleifen von Verzahnungen an Gerad- und Schrägstirn¬ rädern, bei denen mittels zweier Schleifkörper, die entsprechend den Außenprofilkonturen des Werkstückes profiliert werden, Teilprofile ein und desselben Werk¬ stückes gleichzeitig bearbeitet werden, indem durch Verschiebung der Schleifkörper gegeneinander Zustel¬ lungen bewirkt werden und durch ihre gemeinsame Hub¬ bewegung die Spanabnahme am Werkstück erfolgt, zu schaffen, mit denen eine Vielzahl unterschiedlicher Profile am Werkstück mit hoher Genauigkeit und Produk- tivität erzeugt werden kann und eine schnelle und pro¬ blemlose Anpassung an veränderte Bearbeitungsaufgaben möglich ist.
Die Aufgabe in bezug auf das Verfahren wird durch die Verfahrensschritte gemäß dem Kennzeichen des Patentan- Spruches 1 gelöst.
Das Kennzeichen des Patentanspruches 2 enthält die vorteilhaften Verfahrensschritte zum Abrichten der Schleifkörper für das Profilschleifen von Zahnrädern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend Patentanspruch 1.
Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Patentanspruch 3 sieht entsprechend der Erfindung vor, daß zwei SchleifSupporte so angeordnet sind, daß beide auf ihnen angeordnete Schleifkörper eine gemeinsame Drehachse aufweisen, in der jeder
Schleifsupport CNC-gesteuert axial verschiebbar ist und ein einziges rotierendes Abrichtwerkzeug beiden Schleifkörpern zugeordnet ist. Die Rotationsachse des Abrichtwerkzeuges ist parallel zur Drehachse der Schleifkörper angeordnet. Das Abrichtwerkzeug befin¬ det sich auf einer Abrichteinrichtung, die in zwei
Koordinaten bewegbar und mit einer CNC-Steuereinrich- tung verbunden ist.
Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung sieht eine vorteilhafte Ausführungsform des rotieren- den Abrichtwerkzeuges mit den Merkmalen des Patent¬ anspruches 4 vor.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des rotie¬ renden Abrichtwerkzeuges wird durch die Merkmale des Patentanspruches 5 gekennzeichnet. Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß mit einem einzigen Abrichtwerkzeug mit definiertem Profil alle Teilprofile der Schleifkör¬ per in einem geschlossenen Arbeitszyklus profilierbar sind. Damit wird mit einem geringen Aufwand bei der Umstellung auf andere Profile eine hohe Reproduziei— barkeit erreicht.
Durch die Identität der Abricht- und Schlichtschleif¬ positionen der Schleifkörper wird gewährleistet, daß die an den Schleifkörpern erzeugten Profile unvei— fälscht auf das Werkstück übertragen werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung ist einsetzbar für das Pro¬ filschleifen zahnradförmiger Teile sowie für das Teil¬ wälzschleifen von Verzahnungen, sowohl bei Benutzung eines als auch zweier ein- oder mehrprofiliger Schleif- körper.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbei¬ spielen näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 Zuordnung der beiden Schleifkörper zum Werk- stück einerseits und zum Abrichtwerkzeug andererseits Fig. 2 Positionen der Schleifkörper beim Abrichten/
Schlichtschleifen und beim Schruppschleifen Fig. 3.1 Radiale Abrichtzustellung Fig. 3.2 kombiniert radiale-tangentiale Abrichtzu¬ stellung
Fig. 4 Profilierungszyklus
Fig. 5.1 Abrichtkompensation bei radialer Abrichtzu¬ stellung Fig. 5.2 Abrichtkompensation bei kombiniert radialer-tangentialer Abrichtzustellung
Fig. 6 Werkzeugträgerbaugruppe einer Zahnrad-Profil¬ schleifmaschine Fig. 7 rotierendes Abrichtwerkzeug Fig. 8 rotierendes Abrichtwerkzeug Fig. 9 Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung für das Zahnrad-Profilschleifen von beiden Zahn¬ flanken zweier Zahnlücken mit zwei Schleif¬ körpern gleicher oder unterschiedlicher To¬ pographie Fig.10 Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung für das Zahnrad-Teilwälzschleifen von je einer Zahnflanke zweier Zahnlücken mit Doppelkegel¬ schleifkörpern Fig. 11 Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung für das Zahnrad-Teilwälzschleifen von beiden
Zahnflanken zweier Zahnlücken mit zwei Dop¬ pelkegelschleifkörpern In der Figur 1 sind im oberen Teil, der um 90 Grad in die Bildebene hineingeklappt ist, die Zuordnung der beiden Schleifkörper 4.1. und 4.2. zum Abrichtwerk¬ zeug 1 und im unteren Teil die Zuordnung der Schleif¬ körper 4.1. und 4.2. zum Werkstück 2 dargestellt. Die Darstellung bezieht sich darauf, daß mit den beiden Schleifkörpern 4.1. und 4.2. die beiden außenliegenden Zahnflanken benachbarter Zahnlücken geschliffen werden sollen.
Dabei ist der Abstand en2 zwischen den außenliegenden Schleifflächen der Schleifkörper 4.1. und 4.2. iden¬ tisch mit der Zahnlückensehne der Ersatzverzahnung (Index 2) bezogen auf den Teilungszylinder der Werk¬ stückes 2.
Zwischen der Ersatzverzahnung (Index 2) und der Vei— zahnung des Werkstückes 2 (Index 1) ergibt sich fol¬ gender Zusammenhang: Verzahnung des
Werkstückes 2: Normalmodul mnι Zähnezahl zi
Eingriffswinkel X^ Schrägungswinkel ßi Profilverschiebung mnι . xi
Ersatzverzahnung: Normalmodul mn2 Zähnezahl z2
Eingriffswinkel C^2 Schrägungswinkel ß2 ProfilVerschiebung mn2 . x2 Bedingungen: A O i = 6C2 = CC ßl = ß2 = ß di = d2 (Teilkreisdurchmesser) dfc>ι = db2 (Grundkreisdurchmesser) B mnι-xι = mn2 . x2 Nach Bedingung A ergibt sich di = zi . mnι/cos ß d2 = z2 . mn2/cos ß dj->ι = di . cos CC - zi . mnι . cos OT/cos ß d^2 = z2 . mn . cos ΛT/cos ß dbl = db2
Figur 4)
tanθC
n ] tan tx
n ] tan c
n ]
(e
t = Zahnlückenweite, s
t = Zahndicke, m
t = Stirnmodul)
ergibt sich : m
t2[- -2x
2. tan Λr
n] =m
tι (
. tan ÄT
n] + [- +2x
χ . tan cc
n]
37T = tι [ — ~ xχ - tan <arn]
mt2 - 2-2mt2x2 ■ tan κn = 3 tl - "/2-2m-tι - xl - tan °--\ und mit ßι=ß2= ß u nd m-^i = ι»nl cos ß » •nt2= mn /cos ß mn . " -2mn2 - X2 - tan ^n = 3mnl - 2-2 mnι . xi . tan 0Cn Mit Bedingung B folgt
Hiermit kann beim Zahnrad-Profilschleifen der außen¬ liegenden Zahnflanken zweier benachbarter Zahnlücken eines Werktückes 2 mit der Verzahnung (Index 1) mittels zweier Schleifkörper 4.1 und 4.2 die abzurichtende Kon- tur der beiden Schleifkörper 4.1 und 4.2 auf eine Ei— satzverzahnung (Index 2) zurückgeführt werden, für die gilt: m
n2 = 3.m
ni
d
2 = di
db2 =
dbl
mn2-
x2 = nl-
xl Der Abstand der beiden außenliegenden Schleifflächen der Schleifkörper 4.1 und 4.2 bezogen auf den Teilzy- linder beträgt damit
- d.sin[(^ι+ 2 i ) cos3 ß] εn2 = cos 2'~ß über die bereits erläuterten Kurzzeichen hinaus be¬ deuten in der Gleichung "Vi = Zahndickenhalbwinkel 1 = Zahnlückenhalbwinkel In Figur 2 sind die Positionen der Schleifkörper 4.1 und 4.2 dargestellt, die sie beim Abrichten/Schlicht¬ schleifen (Positionen 10 - obere Darstellung Figur 2)
und beim Schruppschleifen (Positionen 11 - untere Dar¬ stellung Figur 2) einnehmen.
Im oberen Teil der Figur 2, der um 90 Grad in die Bildebene hineingeklappt ist, ist die Zuordnung der beiden Schleifkörper 4.1 und 4.2 zum Abrichtwerk¬ zeug 1, unterhalb der Mittellinie ist die Zuordnung der Schleifkörper 4.1 und 4.2 zum Werkstück 2 dai— gestellt. Zum Abrichten befinden sich die Schleifkörper 4.1 und 4.2 immer in ihren Positionen 10, wobei ihre Schleif¬ flächen bezogen auf den Teilzylinder den Abstand en2 aufweisen. Für das Schruppschleifen werden die Schleif- körper 4.1 und 4.2 um den Zustellbetrag aztR bzw. aztj_ in die Positionen 11 tangential verschoben, wobei aztR^aztL entweder dem Schlichtzustellbetrag oder der Summe aus Schlichtzustellbetrag und einem Schruppzu¬ stellbetrag für einen zweiten Schruppschlei Umlauf entspricht. Bei einem gegebenenfalls erforderlichen Zwischenab- richten nehmen die Schleifkörper 4.1 und 4.2 jeweils wieder die Positionen 10 ein.
Nach dem Abrichten für das Schlichtschleifen werden die Positionen 10 für die Durchführung des Schlicht¬ schleifens nicht mehr verändert. Dadurch kann das durch das Abrichtwerkzeug 1 erzeugte Profil ohne Verfälschung durch etwaige Positioniei— fehler der Schleifkörper 4.1 und 4.2 auf das Werk¬ stück 2 übertragen werden. In Figur 3.1 ist die radiale Abrichtzustellung adr dargestellt, in Figur 3.2 die kombiniert radiale (a^ - tangentiale (adt) Abrichtzustellung adres in einer Vorzugsrichtung entsprechend dem Winkel <χ (Eingriffs¬ winkel ) und adres = /adr 2 + adt 2, adt/adr = tanQT- Die tangentiale Komponente der Abrichtzustellung adt erfolgt durch die Schleifkörper 4.1 und 4.2.
Es ist ersichtlich, daß die Realisierung einer mini¬ malen Abrichtzustellung ad m^n zur Erzeugung der ei— forderlichen Schleifkörpertopographie bei der kombi¬ niert radialen - tangentialen Abrichtzustellung adres einen wesentlich geringeren Schleifkörperverbrauch beim Abrichten erfordert, als bei radialer Abricht¬ zustellung. Das ist insbesondere beim Abrichten ke¬ ramisch gebundener CBN-Schleifkörper von Bedeutung, um den Verbrauch des teuren Schleifmittels CBN ge- ring zu halten.
Figur 4 zeigt die Elemente Pl bis P19 des Profilie- rungszyklus beim Abrichten zweier Schleif örper 4.1 und 4.2, wobei das rotierende Abrichtwerkzeug 1 CNC- gesteuert entweder von der Warteposition Wl zur Wai— teposition W2 bewegt wird oder umgekehrt.
Die einzelnen Elemente des Profilierungszyklus sind: Pl Heranfahren des Abrichtwerkzeuges 1 aus der Wai— teposition Wl an den Schleifkörper 4.1 (Gerade) P2 Profilieren des im allgemeinen zylindrischen Vei— Stärkungsbereiches des Schleifkörpers 4.1 (Gerade) P3 Profilieren der den Kopfbereich des zahnradföi— igen Teiles schleifenden Kontur des Schleifkör- pers 4.1
(Kreisbogen oder Gerade) P4 Profilieren der den Flankenbereich des zahnrad- förmigen Teiles schleifenden Kontur des Schleif- körpers 4.1 (Evolvente oder modifizierte Evolvente oder Kreisbogen oder Gerade) P5 Profilieren der den Fußbereich des zahnrad- förmigen Teiles schleifenden Kontur des Schleif¬ körpers 4.1 (Kreisbogen oder spezielle Kurve)
P6 Profilieren der Außenkontur (Mantellinie eines Kegels oder eines Zylinders) des Schleifköi— pers 4.1 (Gerade) P7 Profilieren des Übergangs Außenkontur/Gegenflan- kenbereich des Schleifkörpers 4.1 (Kreisbogen oder Gerade oder spezielle Kurve)
P8 Profilieren des Gegenflankenbereiches - im allge¬ meinen Fall eine innerhalb des Bezugsprofils (Bezugszahnstange) 5 liegende Kontur, im beson¬ deren Fall die spezielle Kontur der Gegenflanke - des Schleifkörpers 4.1
(Gerade oder Kreisbogen oder Evolvente oder modifizierte Evolvente) P9 Profilieren des Gegenflankenfußbereiches des Schleif örpers 4.1 (Kreisbogen oder Gerade oder spezielle Kurve)
PIO Durchfahren des Übergangs von Schleif örper 4.1 zu Schleifkörper 4.2 (Kreisbogen oder Gerade)
Pll Profilieren des Gegenflankenfußbereiches des Schleifkörpers 4.2 (Kreisbogen oder Gerade oder spezielle Kurve)
P12 Profilieren des Gegen lankenbereiches - im all- gemeinen Fall eine innerhalb des Bezugsprofils
(Bezugszahnstange) 5 liegende Kontur, im besonde¬ ren Fall die spezielle Kontur der Gegenflanke - des Schleifkörpers 4.2
(Gerade oder Kreisbogen oder Evolvente oder modifizierte Evolvente)
P13 Profilieren des Übergangs Außeπkontur/Gegen¬ flankenbereich des Schleifkörpers 4.2 (Kreisbogen oder Gerade oder spezielle Kurve)
P14 Profilieren der Außenkontur (Mantellinie eines
Kegels oder eines Zylinders des Schleifköt— pers 4.2
(Gerade) P15 Profilieren der den Fußbereich des zahnradförm- igen Teiles schleifenden Kontur des Schleif- körpers 4.2
(Kreisbogen oder spezielle Kurve) P16 Profilieren der den Flankenbereich des zahnrad- förmigen Teiles schleifenden Kontur des Schleif- körpers 4.2
(Evolvente oder modifizierte Evolvente oder
Kreisbogen oder Gerade) P17 Profilieren der den Kopfbereich des zahnradföi— migen Teiles schleifenden Kontur des Schleif- körpers 4.2
(Kreisbogen oder Gerade) P18 Profilieren des im allgemeinen zylindrischen
Verstärkungsteiles des Schleifkörpers 4.2
(Gerade) P19 Herausfahren des Abrichtwerkzeuges 1 in die
Warteposition W2
(Gerade) Je nach Bearbeitungsaufgabe sind einzelne Elemente des Profilierungszyklus auszuführen (Gerade, Kreis- bogen usw.) oder können gegebenenfalls entfallen. In Figur 5.1 ist die Abrichtkompensation lanr des Schleifkörpers 4.2 bei radialer Abrichtzustellung
radialer - tangentialer Abrichtzustellung a
dres. Die Abrichtkompensation l
an res erfolgt. ie die Abrichtzustellung a
dres in der Vorzugsrichtung ent¬ sprechend dem Winkel o (Eingriffswinkel) mit iant _
adt = tan OC
lanr
adr
Der tangentiale Abrichtkompensationsbetrag l
an t ^
st bei Realisierung der tangentialen Komponente der Ab¬ richtzustellung a
dt durch die Schleifkörper 4.1 und 4.2 bereits ausgeführt. Hierbei wird die Zweckmäßigkeit einer Schleifköi— Perausbildung im Gegenflankenbereich deutlich, die an die Kontur des Bezugsprofils (der Bezugszahn¬ stange) 5 angeglichen ist. Figur 6 zeigt die Werkzeugträgerbaugruppe einer Zahnrad-Profilschleifmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Auf dem Schwenkteil 13 sind zwei Schleifsupporte 14.1 und 14.2 angeordnet, deren nicht dargestellte Schleif¬ spindeln die beiden Schleifkörper 4.1 und 4.2 tragen. Die Schlei körper 4.1 und 4.2 haben eine gemeinsame Drehachse 15. Die Schleifsupporte 14.1 und 14.2 sind in Richtung der Drehachse 15 gegeneinander CNC-ge- steuert verstellbar. Ebenfalls am Schwenkteil 13 ist eine Abrichteinrich- tung 16 angeordnet, die mit einem rotierenden Abricht¬ werkzeug 1 ausgerüstet ist, dessen Drehachse 6 parallel zur Drehachse 15 der Schleifkörper 4.1 und 4.2 liegt. Das rotierende Abrichtwerkzeug 1 kann durch eine parallele und eine senkrecht zur Drehachse 15 wirkende CNC-Achse der Abrichteinrichtung 16 bahngesteuert an der Kontur der Schleifkörper 4.1 und 4.2 entlang ge¬ führt werden. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist durch die Be- Schreibung des Verfahrens erläutert.
Figur 7 zeigt den Achsschnitt eines rotierenden Ab- richtwerkzeuges 1 zum Profilieren eines bzw. zweier Schleifkörper 4.1; 4.2 für das Schleifen von Zahn¬ flanken in benachbarten Zahnlücken eines Werkstückes 2, dessen Achse parallel zu der gemeinsamen Drehachse 15 der Schleifkörper 4.1 und 4.2 liegt.
Der metallische Grundkörper gliedert sich in einen zylindrischen Nabelteil 8 und einen Profilteil 9 mit den für den Achsschnitt charakteristischen Größen: Profilhöhe H > 2,5 . mnχ Profilbreite B <.0,6 . nι
Profilradius R <.0,3 . mnι
Höhe der Schneidstoffbelegung S >.1,5 . R Profilwinkel tf - (5...15) Grad, vorzugsweise Z = 10 Grad In der Figur 8 ist eine andere vorteilhafte Ausfüh¬ rungsform des rotierenden Abrichtwerkzeuges 1 darge¬ stellt, das eine ähnliche Gliederung des metallischen Grundkörpers aufweist und vorzugsweise zum Schleifen kleiner Moduln bei Gewährleistung einer hohen Steife einsetzbar ist. Die charakteristischen Größen für den Achsschnitt des Profilteiles 9 sind hierbei:
Profilbreite B <.0,6 . nι
Profilradius R <.0,3 . mnι
Höhe der Schneidstoffbelegung S >_ 1,5 . R Die Achsschnittkontur ist in einem Winkel 2 tr einge¬ schlossen, wobei gilt
Profilwinkel * = (5...15) Grad, vorzugsweise 1r - 10 Grad Die rotierenden Abrichtwerkzeuge 1 gemäß den beiden Aus- führungsformen sind mit einem Diamantschneidwerkstoff 3 belegt.
Derart gestaltete rotierende Abrichtwerkzeuge 1 sind in der Lage, alle anfallenden Profilierungsaufgaben mittels einer CNC-gesteuerten 2-Achsenbahnbewegung zu erfüllen. Figur 9 zeigt eine Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung für das Zahnrad-Profilschleifen von beiden Zahnflanken zweier Zahnlücken eines Werkstückes (Zahn¬ rades) 2 mittels zweier Schleif örper 4.1 und 4.2. Dabei können sowohl Schleifkörper 4.1 und 4.2 gleicher Spezifikation bei gleichen Abrichtbedingungen als auch
Schlei körper 4.1 und 4.2 gleicher Spezifikation, aber unterschiedlich abgerichtet - z.B. für Schrupp- und Schlichtschleifbearbeitung-, als auch Schleif örper 4.1 und 4.2 unterschiedlicher Spezifikation bei gleichen oder unterschiedlichen Abrichtbedingungen eingesetzt werden.
Es ist aber auch möglich, die mit dem erfindungs¬ gemäßen Verfahren abgerichteten Schleifkörper 4.1 und 4.2 nacheinander als Schrupp- und Schlicht- schleif örper einzusetzen, insbesondere wenn kera¬ misch gebundene CBN-Schleifkörper unterschiedlicher Spezi ikation zur Anwendung kommen.
In Figur 10 ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung für das Zahnrad-Teilwälzschleifen von je einer Zahnflanke zweier Zahnlücken eines Werkstückes 2 mit zwei doppelkegelförmigen Schleifkörpern 4.1 und 4.2 dargestellt.
Figur 11 zeigt eine Anwendung für das Zahnrad-Teil¬ wälzschleifen von beiden Zahnflanken zweier Zahn- lücken eines Werkstückes 2 mit zwei doppelkegel¬ förmigen Schleifkörpern 4.1 und 4.2.
Dabei können sowohl Schleifkörper 4.1 und 4.2 glei¬ cher Spezifikation bei gleichen Abrichtbedingungen als auch Schleifkörper 4.1 und 4.2 gleicher Spezifi- kation, aber unterschiedlich abgerichtet - z.B. für Schrupp- und Schlichtschleifbearbeitung -, als auch Schleif örper 4.1 und 4.2 unterschiedlicher Spezifi¬ kastion bei gleichen oder unterschiedlichen Abricht¬ bedingungen eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, die erfindungege äße Lösung durch Wiederholung von Elementen des Profilierungs¬ zyklus für das Schleifen mit mehr als einem Profil je Schleifkörper 4.1 und 4.2 anzuwenden. Ein solcher An¬ wendungsfall ist z.B. das Profilschleifen von klein- moduligen Zahnstangen mittels mehrprofiliger Schleif¬ körper.
Des weiteren ist es möglich, die erfindungsgemäße Ein¬ richtung zum Profilieren von Schleifschnecken einzu¬ setzen
- entweder durch Bestückung der Abrichteinrichtung 16 mit einem rotierenden Profilabrichtwerkzeug (vei— gleichbar mit bekannten Einrichtungen an Zahnrad- Schraubwälzschleifmaschinen)
- oder mit einem rotierenden Formabrichtwerkzeug bei schrittweiser Positionsveränderung des Formab- richtwerkzeuges nach jeder Gewindeerzeugungsbe¬ wegung Für jede der beiden Varianten ist zusätzlich ein Zwanglauf zwischen der zur Schleif örperdrehachse 15 parallelen CNC-Achse der Abrichteinrichtung 16 und der Schleifkörperdrehung erforderlich.
Zusammenstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 rotierendes Abrichtwerkzeug
2 Werkstück
3 Diamantschneidwerkstoff
4.1 Schleifkörper
4.2 Schleifkörper
5 Bezugsprofil (Bezugszahnstange)
6 Drehachse des rotierenden Abrichtwerkzeuges
7 Profilmittellinie
8 Nabenteil des Abrichtwerkzeuges
9 Profilteil des Abrichtwerkzeuges
10 Schleifkörperpositionen Abrichten/Schlicht¬ schleifen
11 Schleifkörperpositionen Schruppschleifen
12 Schleifspindel
13 Schwenkteil
14.1 Schlei support
14.2 Schlei support
15 gemeinsame Drehachse der Schleifkörper
16 Abrichteinrichtung
17 Drehachse des rotierenden Abrichtwerkzeuges
18 zylindrisches rotierendes Abrichtwerkzeug
19 Diamantschneidwerkstoff P1...P19 Elemente des Profilierungszyklus
Wl Wartepositionen des Abrichtwerkzeuges
W2 Wartepositionen des Abrichtwerkzeuges ad min Abrichtzustellung, erforderliches Minimum adr Abrichtzustellung, radial adres Abrichtzustellung, resultierend adt Abrichtzustellung, tangential aztR Zustellung, tangential, Rechtsflanke aztl_ Zustellung, tangential, Linksflanke
B Profilbreite am Abrichtwerkzeug d Teilkreisdurchmesser djjj Grundkreisdurchmesser
'n Zahnlückenweite im Normalschnitt
Zahnlückenweite im Stirnschnitt
-n Sehne der Zahnlückenweite, Abstand der außenliegenden Schleifflächen der Schleifkörper bezogen auf den Teilzylinder
Profilhöhe am Abrichtwerkzeug an r Abrichtkompensationsbetrag, radial
Lan res Abrichtkompensationsbetrag, resultierend
Lan t Abrichtkompensationsbetrag, tangential n Normalmodul R Profilradius am Abrichtwerkzeug r Teilkreisradius ra Kopfkreisradius rb Grundkreisradius rf Fußkreisradius S Höhe der Schneidstoffbelegung sn Zahndicke im Normalschnitt st Zahndicke im Stirnschnitt z Zähnezahl
X ProfilVerschiebungsfaktor
OC Eingriffswinkel (Profilwinkel am Teilkreis) ß Schrägungswinkel (am Teilkreis) n Zahnlückenhalbwinkel ψ Zahndickenhalbwinkel
1? Profilwinkel am Abrichtwerkzeug
Index 1 Verzahnung des Werkstückes Index 2 Ersatzverzahnung