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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
mit Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterials aus Laminat für aseptische Verpackungen
gemäß dem Obergriff
des unabhängigen
Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Die
Verpackungsindustrie verwendet oft formstabile, flüssigkeitsdichte
Einwegverpackungen, um flüssige
Nahrungsmittel unter sterilen Bedingungen zu verpacken und zu transportieren,
so dass das verpackte Nahrungsmittel, ohne das Risiko eines bakteriologischen
oder anderweitigen Befalls, über sehr
lange Lagerungszeiten (so genannte verlängerte Haltbarkeit) hinweg
in der ungeöffneten
Packung aufbewahrt werden kann und in seiner ursprünglicher Qualität und Frische
erhalten bleibt. Eine große Gruppe
so genannter aseptischer Einwegverpackungen wird aus Verpackungsmaterial
aus Laminat hergestellt, umfassend eine Kernschicht aus Papier oder Pappe
und äußere flüssigkeitsdichte
Beschichtungen aus Kunststoff, normalerweise Polyethylen, auf beiden
Seiten der Kernschicht.
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Um
den aseptischen Packungen zusätzliche Dichtigkeitseigenschaften
zu verleihen, zum Beispiel Dichtigkeitseigenschaften gegenüber Licht,
Sauerstoffgas usw., wird das Verpackungs material mit wenigstens
einer zusätzlichen
so genannten Sperrschicht zwischen der Kernschicht und einer der
beiden äußeren flüssigkeitsdichten
Kunststoffbeschichtungen versehen, die nach innen gewandt sein soll, wenn
das Verpackungsmaterial in Packungen umgeformt wird.
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Eine
solche Sperrschicht kann aus einem Polymer bestehen, beispielsweise
Polyamid, obwohl die Sperrschicht im Allgemeinen aus einer Folie
aus Aluminium (Alufolie) besteht, die, abgesehen von höheren Sauerstoffgas-
und Lichtsperreigenschaften, auch den Vorteil hat, dass sie mechanisch
starke und bakteriendichte Siegelverbindungen durch schnelle induktive
Thermoversiegelungstechniken erzielt, wie einem Fachmann bekannt
sein wird.
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Herkömmliches
aseptisches Verpackungsmaterial der oben beschriebenen Art wird
dadurch hergestellt, dass eine Bahn aus Papier oder Pappe mit äußeren flüssigkeitsdichten
Kunststoffbeschichtungen, normalerweise Polyethylen, überzogen
ist, die auf beide Seiten der Bahn extrudiert sind. Die kunststoffbeschichtete
Bahn wird anschließend
mit einer Aluminiumfolie versehen, die als Sauerstoffgas- und Lichtsperre
dient und die mit der äußeren Kunststoffbeschichtung
auf einer Seite der Bahn zusammengebracht und mithilfe eines zwischen
der Bahn und der Aluminiumfolie aufgetragenen Klebers mit ihr verbunden
wird. Die Bahn wird dann mit einer oder mehreren zusätzlichen
Schichten aus Kunststoff, normalerweise Polyethylen, beschichtet,
die auf der folienüberzogenen
Seite der Bahn extrudiert sind zwecks Bildung einer der beiden äußeren flüssigkeitsdichten
Kunststoffbeschichtungen, die eingangs beschrieben wurden, d.h.
die Beschichtung, die nach innen gewandt sein soll, wenn das Verpackungsmaterial
in Packungen umgeformt wird. Die andere der beiden oben genannten äußeren Kunststoffbeschichtungen
ist normalerweise mit einer dekorativen Grafik (nachfolgend als
Dekor bezeichnet) aus Drucktinte versehen, vorzugsweise eine auf
Wasser basierende Drucktinte, die auf die Außenseite der Kunststoffbeschichtung
in dem gewünschten
Muster durch herkömmliche
Drucktechniken aufgebracht wird.
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Aus
dem oben beschriebenen Verpackungsmaterial werden aseptische Packungen
dadurch hergestellt, dass sowohl das Verpackungsmaterial als auch
die entsprechenden Inhalte vor dem Befüllungsvorgang sterilisiert
werden, wobei die Befüllungsphase
unter steriler (aseptischer) Befüllungsatmosphäre erfolgt,
um eine Reinfektion des sterilisierten Inhalts zu vermeiden.
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Heutzutage
erfolgt die Herstellung von Packungen im Allgemeinen unter Einsatz
moderner Hochgeschwindigkeitsverpackungs- und -befüllungsmaschinen, die die Packungen
entweder aus einer Bahn oder aus vorgefertigten Bogenrohlingen des Verpackungsmaterials
formen, befüllen
und versiegeln.
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Beispielsweise
werden aseptische Packungen aus einer Bahn dadurch hergestellt,
dass die Bahn zum Zwecke der Sterilisierung in eine Lösung aus
wässrigem
Wasserstoffperoxid ein- und
durch diese hindurchgeführt
wird, die Bahn anschließend getrocknet
und in einen Schlauch umgeformt wird, indem beide Längskanten
der Bahn in einer Überlappungssiegelverbindung
miteinander verbunden werden. Der Schlauch wird mit den entsprechenden
sterilisierten Inhalten, beispielsweise flüssige Nahrungsmittel, befüllt und
in geschlossene, befüllte
Packungen durch wiederholte Querversiegelungen unterhalb des Niveaus
des Inhalts in dem Schlauch geteilt. Die Packungen werden durch
Einschnitte oder Schnitte in die Querversiegelungsbereiche voneinander
getrennt und erhalten die gewünschte
geometrische, normalerweise parallelepipede Gestalt durch einen
weiteren Form- und Versiegelungsvorgang zur Bildung der fertigen
aseptischen Packung.
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Drucktinten
für die
beschriebene Anwendung basieren meistens auf Wasser und bedingen deshalb,
dass die Fläche,
auf die sie aufgetragen werden (in diesem Fall die eine äußere Kunststoffbeschichtung
des Verpackungsmaterials), ausreichend hydrophil ist, um eine gute
Haftung zwischen der Drucktinte und der Druckfläche zu erreichen.
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Eine
Polyethylenfläche,
die als dekortragende Kunststofffläche in dem oben beschriebenen
Verpackungsmaterial des Standes der Technik benutzt wird, ist jedoch
hydrophob (wasserabweisend) und muss somit verändert werden, um für die gewünschte gute
Haftung zu sorgen. Um die Haftung zu fördern, wird das Verpackungsmaterial
deshalb einer Oberflächenbehandlung
unterzogen, wodurch dessen Polarität verändert wird, die normalerweise
auf dem Konzept basiert, die besagte Kunststoffoberfläche mit elektrischen
Koronaentladungen (eine so genannte Koronabehandlung) zu behandeln,
wobei die Kunststofffläche
den gewünschten
hydrophilen Charakter erhält,
bevor das auf Wasser basierende Drucktintendekor aufgetragen wird.
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Ein
ernstes Problem, das bei dem mit Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterial
des Standes der Technik auftritt, besteht darin, dass zumindest
bestimmte Drucktintenbestandteile, die sich in der auf Wasser basierenden
Drucktinte befinden, dazu neigen, mit Wasserstoffperoxid zu interagieren,
wenn das mit Drucktinte dekorierte Verpackungsmaterial, wie oben beschrieben,
in das Wasserstoffperoxydbad ein- und durch es hindurchgeführt wird.
Eine solche Wechselwirkung führt
nicht nur dazu, dass das Drucktintendekor auf dem Verpackungsmaterial
zerstört
wird („verblasst"), sondern führt auch
zu übermäßig hohem
Verbrauch von Wasserstoffperoxyd aufgrund der unerwünschten
Wechselwirkung.
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Aufgaben der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben ausgeführten Nachteile
des vom Stand der Technik verwendeten technischen Verfahrens zu
vermeiden.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines mit Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterials für aseptische
Packungen anzugeben, wie im Oberbegriff des Anspruchs 1 definiert,
das zur Sterilisierung durch eine wässrige Wasserstoffperoxydlösung gut
geeignet ist, ohne eine Wechselwirkung zwischen der Drucktinte und
dem Wasserstoffperoxyd zu riskieren, was zu einer Verschlechterung
der Qualität führt, und
ohne übermäßigen Verbrauch
von Wasserstoffperoxyd.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines mit Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterials
für aseptische
Packungen anzugeben, wie im Oberbegriff des Anspruchs 1 definiert,
das zur Sterilisierung durch eine wässrige Wasserstoffperoxydlösung anwendbar
ist, bei gleich bleibender ursprünglicher Drucktintenqualität und lediglich
minimalem Verbrauch an Wasserstoffperoxyd im Vergleich zu dem mit
Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterial gemäß dem Stand der Technik.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Herstellung eines mit Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterials
für aseptische
Packungen anzugeben, wobei das Verpackungsmaterial, zusätzlich zu
den guten Druckeigenschaften, wie im Oberbegriffsteil des Anspruchs
1 definiert, besonders gute Flüssigkeitsdichtigkeitseigenschaften
zeigt.
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Lösung
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Diese
und andere Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung dadurch gelöst,
dass das Verfahren die im beigefügten
Anspruch 1 angegebenen kennzeichnenden Merkmale erhalten hat. Vorteilhafte
Ausführungsformen
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung haben des Weiteren die kennzeichnenden Merkmale aus den
beigefügten Unteransprüchen erhalten.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Eine
Erklärung
für das
oben beschriebene Wechselwirkungsproblem und der damit eng verbundene übermäßige Verbrauch
an Wasserstoffperoxyd wäre,
dass die Oberflächenbehandlung,
die ausgeführt
wird, um die Haftung mithilfe von elektrischer Koronaentladung (Koronabehandlung)
zu fördern,
so stark ist, dass sie nicht nur die beabsichtigte Oberflächenveränderung
der äußeren Kunststoffbeschichtung
des Verpackungsmaterials (Druckfläche) bewirkt, sondern sogar
so stark ist, dass die äußere Kunststoffbeschichtung
aufgrund der elektrischen Entladungen „aufgebrochen" wird. Solche „aufgebrochenen
Bereiche" der Kunststoffbeschichtung
haben eine derartige Oberflächenpolarität (hydrophil),
dass sie dazu neigen, Wasserstoffperoxyd übermäßig zu absorbieren und zurückzuhalten,
wenn das Verpackungsmaterial mit der wässrigen Wasserstoffperoxydlösung in
Kontakt kommt, und zwar, wie oben beschrieben, beim Umformen des
Verpackungsmaterials in aseptische Packungen.
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Dieses
Problem wird gemäß der vorliegenden
Erfindung elegant und effektiv dadurch gelöst, dass das mit Drucktinte
dekorierte Verpackungsmaterial mit einer Schutzschicht aus einem
Material bedeckt ist, das aus der Gruppe bestehend aus Polyethylen,
ethylacrylsäure-
und ethylmethacrylsäuremodifiziertem
Polyethylen ausgewählt
ist.
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Eine
Schutzschicht gemäß der Erfindung verleiht
der mit Drucktinte dekorierten äußeren Kunststoffbeschichtung
einen wirksamen Schutz gegen Drucktinte/Wasserstoffperoxyd-Wechselwirkungen,
gleichzeitig schützt
sie die „aufgebrochenen" Bereiche der koronabehandelten
Kunststoffbeschichtung effektiv gegen Kontakt mit der wässrigen Wasserstoffperoxydlösung beim
Sterilisieren des Verpackungsmaterials, wobei der Verbrauch an Wasserstoffperoxyd
drastisch reduziert wird.
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Bei
einem Beispiel zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die äußere Kunststoffbeschichtung,
die als Dekorträger
dient, mit einer wässrigen
Dispersion aus Polyethylen oder säuremodizifiertem Polyethylen
durch eine so genannte Dispersionsbeschichtung überzogen.
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Die
Dispersionsbeschichtung, ein bekanntes Beschichtungsverfahren, kann
bei der Druckphase eingebaut werden und somit für eine rationelle Herstellung
und Verteilung des mit Drucktinte dekorierten Verpackungsmaterials
sorgen, selbst wenn das mit Drucktinte dekorierte Verpackungsmaterial
in sehr kleinen Serien für
extrem beschränkte
Märkte produziert
werden muss.
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Genauer
gesagt kann die Herstellung des Verpackungsmaterials in zwei Hauptstufen
an getrennten Arbeitsstätten
erfolgen, wovon die erste oder Hauptstufe die Herstellung eines
vorgefertigten Materials betrifft, d.h. ein nicht dekoriertes, aber
ansonsten vollständiges
Verpackungsmaterial wird in normalen industriellen Herstellungsmengen
in einer zentralen separaten Herstellungsanlage gefertigt, dann
wird das so vorgefertigte Material von der Hauptanlage zu kleineren
lokalen Herstellungsanlagen verschifft, wo das nicht dekorierte
halbfertige Verpackungsmaterial mit dem gewünschten lokalen Dekor versehen
und mit seiner Schutzschicht durch Dispersionsbeschichtung beschichtet
wird.
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Kurze Beschreibung der
beigefügten
Zeichnungen
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Weitere
vorteilhafte kennzeichnende Merkmale des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen deutlich. Darin zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäß hergestelltes,
mit Drucktinte dekoriertes Verpackungsmaterial; und
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2A und 2B zusammen
schematisch die Herstellungsart des in 1 dargestellten
Verpackungsmaterials.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
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1 zeigt
somit schematisch einen Querschnitt eines Verpackungsmaterials,
wie es gemäß der Erfindung
für so
genannte aseptische Packungen des an sich bekannten Typs hergestellt
wird. Das Verpackungsmaterial, das die übergeordnete Bezugszahl 10 trägt, umfasst
eine Kernschicht 11 aus festem, aber faltbarem Papier passender
Verpackungsqualität
für formstabile
Einwegverpackungen, und äußere flüssigkeitsdichte
Beschichtungen 12 und 13 aus Kunststoff, vorzugsweise
aus Polyethylen, auf beiden Seiten der Kernschicht 11.
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Zwischen
der Kernschicht 11 und einer der beiden äußeren Kunststoffbeschichtungen 12,
hat das Verpackungsmaterial 10 eine Folie 14 aus
Aluminium, die als Licht- und Sauerstoffgassperre dient und die,
gut haftend, an die Kernschicht 11 mithilfe einer Zwischenschicht 15 aus
geeignetem Klebstoff gebunden ist.
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Wie
aus 1 hervorgeht, hat das Verpackungsmaterial 10 auch
eine Schicht 16 aus Versiegelungskunststoff, vorzugsweise
Polyethylen, die zwischen der Aluminiumfolie 14 und der äußeren Kunststoffbeschichtung 12 aufgetragen
wird, um eine gute Haftung zwischen Aluminiumfolie 14 und äußerer Kunststoffbeschichtung 12 zu
erreichen, die beim Umformen des Verpackungsmaterials 10 in
aseptische Packungen nach innen in die Packung weisen sein soll.
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Die
andere äußere Kunststoffbeschichtung 13 des
Verpackungsmaterials 10, die, wie oben beschrieben, ebenfalls
vorzugsweise aus Polyethylen besteht, ist der Träger des Dekors 17 aus
auf Wasser basierender Drucktinte, die auf die Außenseite der Kunststoffbeschichtung 13 mithilfe
konventioneller Druckverfahren aufgetragen ist.
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Die
Schicht 17 aus Drucktinte (das Dekor) ist bedeckt von einer
schützenden
transparenten Schicht 18 aus auf Wasser basierendem Polyethylen oder
säuremodifiziertem
Polyethylen, vorzugsweise ethylacrylsäure- (EAA) oder ethylmethacrylsäuremodifiziertem
(EMA) Polyethylen, das mittels so genannter Dispersionsbeschichtung
auf die Dekorschicht 17 aufgebracht wird, um die darunter
liegende Drucktinte zu schützen
bei Kontakt des Verpackungsmaterials 10 mit der wässrigen
Wasserstoffperoxydlösung,
wenn das Verpackungsmaterial 10 in aseptische Packungen,
wie oben beschrieben, umgeformt wird.
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Aus 1 wird
des Weiteren deutlich, dass das Verpackungsmaterial 10,
gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, auch an den Kanten mit einer dünnen Schicht 19 bedeckt
ist, um die ansonsten freiliegenden Einschnittskanten 20 des
Verpackungsmaterials zu schützen,
insbesondere die Einschnittsfläche 11a der „aufsaugenden" Faserschicht 11 des
Verpackungsmaterials 10. Die solchermaßen aufgebrachte Kantenabdeckungsschicht 19 führt dazu,
dass gemäß der Erfindung
ein nahezu vollständig
flüssigkeitsdichtes
Verpackungsmaterial erzielt wird, das weder zusätzlicher Streifen noch anderer
komplizierter Veränderungen
am Verpackungsmaterial, beispielsweise in Scheiben schneiden oder
Kantenfalten, bedarf, um die ansonsten permanent freiliegenden Faserkante
in der längs
laufenden Überlappungsverbindung
auf der Innenseite der Packung zu schützen, wie dies einem Fachmann
bekannt sein wird. Die kantenbedeckende Schicht 19 trägt ebenso dazu
bei, ein Vollsaugen der Kanten zu verhindern, wenn das Verpackungsmaterial 10 nach
unten in die wässrige
Wasserstoffperoxyd lösung
ein- und durch sie hindurchgeführt
wird beim Umformen des Verpackungsmaterials 10 in aseptische
Packungen, wobei das Risiko der begleitenden Wasserstoffperoxydrückstände minimiert
oder vollständig
eliminiert wird.
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Die
Kantenabdeckung 19 kann aus demselben Material bestehen
und gleichzeitig mit der dekorschützenden Abdeckschicht 18 nach
und/oder in Verbindung mit der Dekorierung des Verpackungsmaterials 10 mit
Drucktinte aufgebracht werden.
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Bevorzugte
Materialien für
die Kantenabdeckschicht 19 sind somit eine auf Wasser basierende
Dispersion aus Polyethylen oder eine auf Wasser basierende Dispersion
aus ethylacrylsäure-
(EAA) oder ethylmethylsäuremodifiziertes
(EMA) Polyethylen, das vorzugsweise auch durch eine Dispersionsbeschichtung
in derselben Stufe und mit derselben Ausstattung wie die dekorschützende Überzugsschicht 18 aufgebracht
wird.
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Das
Verpackungsmaterial 10 in 1 wird erfindungsgemäß durch
das in den 2A und 2B schematisch
dargestellte Verfahren hergestellt. Um ein Vergleichen der Figuren
zu erleichtern, wurden dieselben Bezugszahlen wie in 1 für identische
oder ähnliche
Verpackungsmaterialteile und -details in den 2A und 2B verwendet.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
kann das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung in zwei Hauptstufen geteilt werden, wovon die erste oder
zentrale Herstellungsstufe in 2A und
die zweite oder lokale Herstellungsstufe in 2B gezeigt
ist. Um Missverständnisse
zu vermeiden, sollte jedoch klargestellt werden, dass die Herstellungsstufe,
die in 2A gezeigt ist, eine konventionelle
ist, während die
Herstellungsstufe in
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2B kennzeichnende
Merkmale gemäß der Erfindung
enthält,
und dass beide Produktionsstufen zusammen eine rationelle Herstellung
und den Vertrieb der speziell dekorierten Verpackungsmaterialien
für extrem
beschränkte
Märkte
fördern,
selbst wenn das mit Drucktinte dekorierte Verpackungsmaterial in
sehr kleinen Herstellmengen produziert werden soll.
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Eine
Bahn 11 aus festem, aber faltbarem Papier wird von einer
Magazinrolle 11' (links
in 2A) abgewickelt und dann über eine Biegewalze 21 durch einen
Walzenspalt 22 zwischen einem Paar gekühlter Druckwalzen 23, 23 geführt, und
zwar zur selben Zeit wie beide Seiten der Bahn 11 mit äußeren Beschichtungen 13 und 15 aus
Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen, beschichtet werden, die auf
beiden Seiten der Bahn mithilfe von Extrudern 24 und 25,
die jeweils in Verbindung mit dem Walzenspalt 22 angeordnet
sind, extrudiert sind. Die kunststoffbeschichtete Bahn wird über eine
weitere Biegewalze 26 durch einen Spalt bei 27 zwischen
einem Paar gekühlter Walzen 28, 28 geführt und
zwar zur selben Zeit wie die Bahn mit einer von einer Magazinrolle 14' abgewickelten
Aluminiumfolie 14 verbunden wird, wobei die Aluminiumfolie
mit der Bahn mittels einer Schicht 29 aus geeignetem Klebstoff
dauerhaft verbunden ist, die zwischen zwei Bahnen mittels eines
Extruders 30, der in Verbindung mit dem Walzenspalt angeordnet
ist, extrudiert ist. Anschließend
wird die Bahn mit jeweils einer ersten und zweiten äußeren Schicht
aus Kunststoff 16 und 12 auf der folienüberzogenen
Seite der Bahn mithilfe von Extrudern (nicht gezeigt) auf eine an
sich bekannte Art und Weise extrudiert.
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Das
so hergestellte Verpackungsmaterial wird anschließend auf
eine Magazinrolle 31 für
den weiteren Transport zu einer lokalen Herstellungsanlage gewickelt,
wo das vorgefertigte Verpackungsmaterial mit einem Dekor aus Drucktinte
versehen und mit einer äußeren dekorschützenden
Schicht gemäß der vorliegenden
Erfindung beschichtet wird.
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Bei
der lokalen Herstellungseinheit, die in eine Fertigungsstraße für Packungen
integriert sein kann, wird eine Bahn aus vorgefertigtem Verpackungsmaterial
von der Magazinrolle 31 (links in 2B) abgewickelt
und durch eine herkömmliche Druckstation
bei 32 geführt,
in der das Verpackungsmaterial mit dem gewünschten Dekor aus auf Wasser basierender
Drucktinte versehen wird, das unter Anwendung herkömmlicher
Drucktechniken auf die Außenseite
der äußeren Kunststoffbeschichtung 13 des Verpackungsmaterials
in dem gewünschten
Muster aufgebracht wird. Von der Druckstation wird die so mit Drucktinte
dekorierte Bahn zu einer Beschichtungsstation bei 33 geführt, in
der das Drucktintendekor (und vorzugsweise auch die freiliegenden Schnittkanten)
des Verpackungsmaterials mit einer Schicht aus einer auf Wasser
basierenden Dispersion aus Polyethylen oder einer auf Wasser basierenden
Dispersion aus ethylacrylsäure-
oder methylacrylsäuremodifiziertem
Polyethylen bedeckt wird, die mittels Dispersionsbeschichtung in
einer Abdeckschicht über
das Drucktintendekor sowie die Verpackungsmaterialkanten aufgebracht
wird, um das fertige Verpackungsmaterial 10 gemäß der Erfindung
zu bilden.
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Somit
ergibt sich aus der vorhergehenden Beschreibung, dass die zuvor
aufgezählten
Aufgaben der vorliegenden Erfindung durch das Verfahren gemäß der Erfindung
wirksam erreicht werden. Insbesondere realisiert die vorliegende
Erfindung speziell ein drucktintendekoriertes Verpackungsmaterial, das
im Unterschied zu ähnlichen
Verpackungsmaterialien aus dem Stand der Technik mit praktisch jedweder
bekannten Drucktinte verwendet werden kann, ohne dabei Gefahr zu
laufen, dass das Dekor – durch
die äußere Abdeckschicht
gut geschützt – zerstört wird,
wenn das Verpackungsmaterial zwecks Sterilisierung in ein wässrige Wasserstoffperoxydbad ein-
und durch dieses hindurchgeführt
wird. Ein besonders vorteilhaftes, mit Drucktinte dekoriertes Verpackungsmaterial
wird des Weiteren dann realisiert, wenn bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung die freiliegenden Faserschnittkanten des Verpackungsmaterials
ebenfalls durch eine mittels Dispersionsbeschichtung aufgetragene
Abdeckschicht bedeckt sind, wodurch das Verpackungsmaterial besonders
flüssigkeitsdicht
wird und das Risiko des übermäßigen Wasserstoffperoxydverbrauchs durch
so genanntes Kantenvollsaugen ausgeschaltet wird.
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Einem
Fachmann wird deutlich werden, dass viele lediglich durch Beispiele
offenbarte Modifikationen bei den Einzelheiten des Verfahrens möglich sind,
ohne dabei vom erfinderischen Konzept abzuweichen. Solche Abwandlungen
und Veränderungen liegen
somit innerhalb des Geistes und Rahmens der Erfindung, wie dies
in den beigefügten
Ansprüchen definiert
ist.