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DE69618536T2 - Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Proteinen - Google Patents

Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Proteinen

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Publication number
DE69618536T2
DE69618536T2 DE69618536T DE69618536T DE69618536T2 DE 69618536 T2 DE69618536 T2 DE 69618536T2 DE 69618536 T DE69618536 T DE 69618536T DE 69618536 T DE69618536 T DE 69618536T DE 69618536 T2 DE69618536 T2 DE 69618536T2
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DE
Germany
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solution
viruses
inactivation
protein
proteins
Prior art date
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Expired - Lifetime
Application number
DE69618536T
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English (en)
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DE69618536D1 (de
Inventor
Pere Ristol Debart
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Grifols SA
Original Assignee
Probitas Pharma SA
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Publication date
Application filed by Probitas Pharma SA filed Critical Probitas Pharma SA
Publication of DE69618536D1 publication Critical patent/DE69618536D1/de
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Publication of DE69618536T2 publication Critical patent/DE69618536T2/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/0005Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor for pharmaceuticals, biologicals or living parts
    • A61L2/0082Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor for pharmaceuticals, biologicals or living parts using chemical substances
    • A61L2/0088Liquid substances

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  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

  • Selbst nach dem Verfahren zur Auswahl des Plasmas eingeführt worden sind, das als Ausgangsmaterial verwendet wird, ist die therapeutische Verwendung von Human-Plasmaderivaten nie frei von der Gefahr einer Übertragung von Viren,. In vielen Fällen wird das Vorhandensein einer viralen Verunreinigung indirekt durch serologische Marker (Alanin-Aminotransferase) und durch das Vorhandensein bestimmter Antikörper (Human-Immunschwächevirus, HIV Typen 1 und 2, Hepatitis-C-Virus, HCV) bestimmt. Somit ist ein Inkubationszeitraum notwendig, bevor nachweisbare Mengen dieser indirekten Indikatoren auftreten. Während dieses Zeitraums nach der Infektion (dem Zeitfenster) kommt es zu einer übermäßigen Proliferation des Virus. In Abhängigkeit von der Art des Virus kann diese Virämiephase bis zu 3 bis 6 Monate nach der Infektion andauern.
  • Dank der Empfindlichkeit der existierenden Analyseverfahren können kontaminierte Einheiten in den ersten Wochen nach der Infektion (Oberflächenantigen für das Hepatitis-B-Virus: HBsAg) oder innerhalb weniger Wochen (2 oder 3) oder Monate (1 oder 2) für HIV und HCV nachgewiesen werden.
  • Human-Blutplasmaderivate werden von einer großen Anzahl von Plasmaspendern, gewöhnlich aus weit mehr als 1000 einzelnen Einheiten, hergestellt, so daß es eine hohe statistische Wahrscheinlichkeit gibt, das eine Einheit mit einer hohen Virusbelastung (und einer analytisch negativen Beladung mit Antikörpern) im "Zeitfenster" enthalten ist und den gesamten ersten Plasmapool verunreinigt (siehe Alegre Amor, A.: La transmisión de enfermedades virales por productos sanguineos. Congreso Hematologia de Granada, Nov. 1994: 175-178).
  • Gegenwärtig wird die direkte Bestimmung eines Virus-Genoms nach dem Verfahren der Amplifizierung und des Nachweises der spezifischen DNA, z. B. die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), für das vollständige Endprodukt oder den ersten Pool des zugrundeliegenden Plasmas angewendet, so daß eine hohe Mindestmenge der Verunreinigung notwendig ist, um diese nachzuweisen.
  • Folglich kann ein negativer PCR-Wert nicht als völliges Fehlen von Viren interpretiert werden, in der gleichen Weise entspricht ein positiver Wert nicht notwendigerweise einer Virusinfektiösität.
  • Somit gibt es noch gute Gründe für spezifische Schritte, um Viren während der Prozesse zur Erzeugung und Reinigung von Blutderivaten zu inaktivieren oder abzuschwächen.
  • Bis vor kurzem gab es extensive Veröffentlichungen bezüglich der Übertragung von infektiösen Mitteln durch Blutderivate, und die Forschung konzentriert sich weiterhin auf die Überwachung der Herstellungsverfahren, um zu prüfen, daß Plasmaprodukte virenfrei sind.
  • Da ist (aufgrund der Möglichkeit unbekannter Viren) eine absolute Virenfreiheit nicht erreichbar und angesichts möglicher Fehler oder Abweichungen von den guten Produktionsstandards (GPC) bei der Herstellung von Blutderivaten geht der heutige Trend, insbesondere bei einem spezifischen Schritt der Inaktivierung von Viren oder als Ergebnis einer Querverunreinigung, dahin, einen zweifach spezifischen Inaktivierungsschritt in die Produktionsprozesse aufzunehmen, wodurch die Gefahr der Übertragung von Viren enorm verringert wird (EEC Guide (CPMP): III/8115/89).
  • In ähnlicher Weise zielen gegenwärtige Empfehlungen der Gesundheitsbehörden in Hinblick auf die Virenfreiheit darauf, im allgemeinen für jede Virenart, entweder mit oder ohne externe Lipidhülle, einen zweiten Inaktivierungsschritt aufzunehmen. In Hinblick auf die bekannten, im Plasma übertragenen Viren sind die gegenwärtig als die gefährlichsten erkannten die Human-Immunschwäche- und Hepatitisviren (insbesondere B und C), die nach bekannten Verfahren inaktiviert werden können.
  • Spenden können auch mit dem Herpesvirus (HSV und HHV) oder dem Cytomegalievirus (CMV), dem Epstein-Barr-Virus (EBV) oder dem Human-Immunoleucopathievirus (HTLV-I/II) verunreinigt sein, obwohl die Wahrscheinlichkeit, daß diese in das Plasma gelangen, angesichts der starken Bindung an die Zellen (Leucocyten), die bereits abgetrennt wurden, nicht vorstellbar ist.
  • Andere Viren, wie der Hepatitis-A- und der Human-Parvovirus (PVH B19) können im Plasma vorhanden sein - hauptsächlich die letztgenannte Substanz - da das Auftreten in der Spenderpopulation relativ hoch ist. Die beiden letztgenannten Viren sind jene, die vom Plasma übertragen werden, die den größten Widerstand gegenüber einer Inaktivierung durch physikalische und chemische Mittel zeigen, obwohl sie als weniger gefährlich als andere angesehen werden, immer vorausgesetzt, daß die Infektion bei gesunden Patienten auftritt. Der Human- Parvovirus ist bei Individuen mit herabgesetzter Immunität oder bei der Behandlung schwangerer Frauen (Gefahr für den Fötus) möglicherweise gefährlich (siehe Mosquet, N. et al.: Atteinte hematologique sévere lors d'une infektion à parvovirus B19: Des injections d'antithrombine III sont-elles à origine de la contamination? Therapie 1994; 49: 459-76).
  • In jedem Fall sollte ein zweiter Inaktivierungsschritt durch andere bekannte Inaktivierungsverfahren ergänzt werden, die die meisten resistenten Viren töten können, die nicht mit einer Lipidhülle versehen sind. Diese Verfahren müssen in Hinblick auf einige dieser Viren oder Modelle davon überwacht werden.
  • Gegenwärtig basieren die Verfahren zum Eliminieren von Viren, die auf diesem Fachgebiet beschrieben sind, auf einem physikalischen und chemischen Mechanismus, der die Verunreinigung durch Inaktivierung und/oder Fraktionierung verringert. Die meisten heutigen gut eingeführten Verfahren können in folgender Reihenfolge klassifiziert werden:
  • - chemische Behandlung mit Lösungsmittel (Tri-n-butylphosphat und Alkylphosphat-Derivate oder TNBP) und einem Detergens (Tween-80 oder Polysorbat, Triton X-100 oder nichtionische oberflächenaktive Derivate), Symbol S/D (siehe Horowitz, B. et al.: Inactivation of viruses in labile blood derivatives: I. Disruption of lipid-enveloped viruses by Tri-(n-butyl)phosphate detergent combinations. Transfusion 1985; 25: 516-522).
  • - Pasteurisieren in einer Flüssigkeit, 10 Stunden bei 60ºC im Zwischen- oder Endschritt in Gegenwart von Stabilisatoren (siehe Uemura, Y. et al.: Inactivation and elimination of viruses during the fractionation of an intravenous immunoglobulin preparation. Vox. Sang. 1989; 56: 155-61).
  • - Behandlung mit trockener Wärme (trockene HT) im Zwischenschritt oder in der abschließenden fertigen Ampulle (gewöhnlich) bei Temperaturen ≥ 80ºC unter längerer Einwirkung (siehe Knevelman, A. et al.: Effect of Monosaccharides during Severe Dry Heat Treatment of Coagulation Factor VIII Concentrates. Vox. Sang. 1994; 66: 96-103).
  • - Nanofiltration oder Filtration der Viren durch Membranen mit einheitlichen Poren, die kleiner als die Viren sind (siehe Burnouf- Radosevich, M. et al., Nanofiltration, a New Specific Virus Elimination Method Applied to High-Purity Factor IX and Factor XI Concentrates. Vox. Sang. 1994; 67: 132-138).
  • - Die nachstehenden weiteren Verfahren werden seltener oder nicht mehr angewendet: Behandlung unter trockener Wärme mit organischen Lösungsmitteln, Inaktivieren mit β-Propiolacton-UV (BPL- UV), Methylenblau-UV (siehe Wagner, 5. J. et al.: Mammalian genotoxicity assessment of methylene blue in plasma: implications for virus inactivation. Transfusion 1995; 35 (5): 407-413), Behandlung bei einem mäßig sauren pH-Wert (nur auf Gammaglobulin anwendbar) (siehe Kempf C. et al.: Virus inactivation during production of intravenous immunoglobulin. Transfusion 1991; 31 (5): 423-27).
  • Im allgemeinen sind diese Verfahren bei der Abschwächung oder Abtrennung von Viren effizient, obwohl nicht alle das Virus wirksam eliminieren und keines davon die völlige Abwesenheit oder eine signifikante Abschwächung aller Virenarten sichern kann. Folglich hat jedes Verfahren Vorteile und Nachteile.
  • Ein Schritt zum Eliminieren von Viren sollte idealerweise verschiedene Forderungen erfüllen, von denen einige von den gegenwärtig am häufigsten angewendeten Inaktivierungsverfahren nicht erfüllt werden. Diese Forderungen sind folgende:
  • 1. Wenn eine Anzahl von Inaktivierungsverfahren bei dem gleichen Reinigungsverfahren angewendet wird, sollte diese über unterschiedliche Mechanismen wirken. Zum Beispiel bilden physikalische Verfahren (Inaktivieren oder Fraktionieren) gute Kombinationen mit chemischen Verfahren (Inaktivieren).
  • 2. Die Verfahren sollten gegen jede Virenart aktiv sein. Inaktivierungsverfahren haben eine begrenzte oder keine Wirkung auf Viren mit einer besseren physikalischen und chemischen Beständigkeit, wie Viren ohne eine Lipidhülle (die Behandlung mit S/D ist bei diesen Viren ineffektiv oder hat bei BPL-UV oder Methylenblau-UV und einer Behandlung mit trockener Wärme bei Temperaturen unter 80ºC einen geringeren Effekt). Das Pasteurisieren ist im Prinzip ein wirksames Verfahren, um irgendeine Virenart zu inaktivieren, seine Wirkung geht jedoch aufgrund des Schutzmechanismus der Viren verloren, wenn die Konzentration der Stabilisatoren oder des Proteins sehr hoch ist, so daß eine Verminderung im Falle der meisten wärmebeständigen Viren in Medien nicht signifikant ist, die hohe Konzentrationen von Stabilisatoren und/oder Proteinen enthalten.
  • Die Filtration der Viren durch eine Membran verringert jede Virenart unabhängig von ihrer physikalischen und chemischen Beständigkeit, hängt jedoch von der Größe der Viren im Verhältnis zu den Poren der Membran ab. Folglich können die kleinsten Viren nicht vollständig eliminiert werden, und unvorteilhafterweise sind die meisten davon ohne eine Lipidhülle (Human-Parvovirus, Hepatitis-A- und Poliovirus).
  • 3. Das Verfahren darf keine biologische Inaktivierung oder Denaturierung der Proteine hervorrufen, oder dieser Effekt muß sehr gering sein und darf in keinem Fall zu Materialien mit einer Antigenreaktion führen. Einige chemische Inaktivierungsverfahren führen zu einer chemischen Änderung in den Proteinen (BPL- UV), und in ähnlicher Weise führt die Wärmebehandlung, trocken oder flüssig (Pasteurisieren), fast immer unvermeidlich zu einer gewissen Denaturierung der Proteine, entweder des betreffenden Moleküls oder der begleitenden kontaminierenden Proteine.
  • 4. Möglicher Einschluß im letzten Schritt. Die chemische Inaktivierung ist im letzten Schritt schwierig, das beruht auf der notwendigen Abtrennung der verwendeten chemischen Reagenzien (S/D, BPL, Thiocyanat), abgesehen vom Inaktivierungsverfahren mit Methylenblau (es sollte auch daran erinnert werden, daß Nebenprodukte dieser Reaktion nicht völlig unschädlich sind). Einige Pasteurisierungsverfahren werden aufgrund der anschließend notwendigen Eliminierung des denaturierten Materials und/oder der verwendeten Stabilisatoren auch in einem Zwischenschritt durchgeführt. Die Behandlung mit trockener Wärme wird häufig in der letzten Phase oder bei der fertigen Ampulle angewendet.
  • Die Nanofiltration ist im allgemeinen in der abschließenden fertigen Mengenlösung in der Weise eingeschlossen, daß bei bestimmten Anwendungszwecken eine anschließende Manipulation nicht notwendig ist.
  • 5. Es darf aufgrund des Inaktivierungsschrittes (chemische Reagenzien) keinerlei toxische Rückstände geben. Die meisten chemischen Behandlungen erfordern anschließend Schritte, um diese Reagenzien wirksam zu beseitigen. Die maximalen zulässigen Grenzwerte sollten in Abhängigkeit von der Toxizität der chemischen Verunreinigung und der Häufigkeit der Verabreichung des Präparats festgelegt werden (wie in den bereits genannten Fällen mit S/D, BPL und Thiocyanat). Inaktivierungsverfahren (durch Erwärmen) oder Fraktionieren (Nanofiltration) sind natürlich ohne diese Nachteile.
  • 6. Das Verfahren sollte im industriellen Umfang möglich sein, und die Prozesse sollten vollständig reproduzierbar sein und einer Überwachung der bekannten Parameter unterzogen werden können, die sich leicht einstellen lassen. Die chemische Inaktivierung erfolgt zusätzlich zur Temperatur und Dauer des Einflusses durch Konzentrieren der Produkte (Proteine, Salze, Stabilisatoren und chemische Reagenzien). Gelegentlich können jedoch einige nicht kontrollierte Parameter den Verbrauch dieser Inaktivierungsmittel erleichtern (wenn eine chemische Reaktion erfolgt), oder die Ausgangslösung für die Inaktivierung kann sich unter nicht reproduzierbaren Bedingungen befinden (Vorhandensein von Partikeln und Sedimenten usw.). Die Inaktivierung durch Behandlung mit trockener Wärme (fertige Ampulle) hängt vom Restfeuchtegehalt der Ampullen ab, der von Charge zu Charge leicht schwanken kann, so daß dieser Parameter nicht angemessen überwacht werden kann.
  • 7. Einfache Verfahren werden bevorzugt, die keine ergänzenden Reinigungsschritte erfordern. Wie bereits im vorstehenden Punkt 5 erwähnt, erfordert die chemische Inaktivierung nachfolgende Schritte, um toxische Reagenzien zu beseitigen. Außerdem beeinflußt sie jene Pasteurisierungsverfahren, die zum Schutz des Proteins eine starke Stabilisierung erfordern (Pasteurisieren von FIX, FVIII, ATIII, α1-PI, IM oder IV Gammaglobulinen usw.).
  • 8. Die Inaktivierungsverfahren müssen sich in industriellem Umfang und in Hinblick auf die verwendeten Materialien und Reagenzien bei akzeptablen Kosten durchführen lassen. Die Nanofiltration stellt einen Fall dar, bei dem die Ausrüstung nach einmaliger Verwendung weggeworfen wird, und die Produktivität in Gramm Protein pro Stunde und pro Flächeneinheit ist gering, und somit ist die industrielle Anwendung auf niedrige Produktionsraten von Proteinen begrenzt.
  • Schließlich ist die Inaktivierung von Viren ohne eine Lipidhülle weiterhin Gegenstand zahlreicher Untersuchungen mit dem Ziel, die Wirksamkeit neuer Verfahren beim Abtöten von Viren und die Sicherheit der Inaktivierung in Hinblick auf eine mögliche Änderung des behandelten Proteins darzustellen (siehe Highsmith, F. A. et al.: Inactivation of lipid-enveloped model viruses in normal human plasma by crosslinked starch-iodine. Transfusion 1994; 34: 322-327).
  • Wie bereits festgestellt, sind der Human-Parvovirus (PVH B19) und der Hepatitis-A-Virus die hauptsächlichen Viren ohne eine Lipidhülle, die im Human-Plasma oder in Blutderivaten übertragen werden. Folglich sollte sich die Entwicklung eines zweiten Inaktivierungsschrittes hauptsächlich auf die Verringerung dieser Viren richten.
  • Die Übertragung des Human-Parvovirus und von Hepatitis A wurde bei hämophilen Patienten durch die Verabreichung von AHF, das ausschließlich mit S/D inaktiviert worden war, nachgewiesen. Es gibt auch Beschreibungen einer Infektion mit dem Human-Parvovirus durch Infusion von AHF, das durch Pasteurisieren inaktiviert wurde. Es wurde auch nachgewiesen, daß das Pasteurisieren von Proteinen in stabilisierten Medien bei hohen Konzentrationen Viren ebenfalls schützt, und die Verringerung der Infektiösität ist bei den Viren PVH B19 und HAV nicht signifikant.
  • Es gibt kürzlich veröffentlichte Beschreibungen einiger Komplikationsfälle beim Fötus nach der Verabreichung von Präparaten mit Antithrombin III an Schwangere (siehe Mosquet, N. et al.: Atteinte hematologique severe lors d'une infection à parvovirus B19: Des injections d'antithrombine III sont-elles à origine de la contamination? Therapie 1994; 49: 459-76). Diese Fälle beruhen auf der Verunreinigung mit dem Human-Parvovirus, der angesichts des Verhältnisses zwischen Risiko und Vorteil und einer möglichen alternativen Behandlung selbst einen Grund für eine Kontraindikationsbehandlung darstellt.
  • Die hauptsächliche Aufgabe der Erfindung besteht in einer effizienten Inaktivierung von Viren mit oder ohne eine Lipidhülle in einem Medium, das Proteine aus biologischen Fluiden enthält, durch virustötende Behandlung bei einem extrem alkalischen pH-Wert unter Bedingungen, bei denen die Proteine durch den vom stabilisierenden Mittel bereitgestellten Schutz nicht denaturiert werden.
  • Die hier angegebene Einführung erhärtet andererseits die Anwendung bestimmter Inaktivierungsverfahren, wie den doppelten Inaktivierungsschritt, um das Risiko einer Virenübertragung zu vermindern. Diese Einführung zeigt auch die Anforderungen an ein ideales Inaktivierungsverfahren, sie zeigt, daß dies weiterhin eine Aufgabe in diesem Fachgebiet darstellt und Gegenstand der Forschung ist. Diese Einführung beschreibt auch einen Fall einer spezifischen Kontraindikation bei der Verabreichung von Blutderivaten (Antithrombin III), wenn die Schritt der Verminderung von Viren ohne Lipidhülle nicht eingeschlossen sind.
  • Der gegenwärtige Stand der Technik erreicht die grundsätzlichen Aufgaben der Erfindung in Hinblick auf eine wirksame, kostengünstige Eliminierung von Viren ohne Lipidhülle, hauptsächlich im Falle von Produkten, die aufgrund des erwarteten Vorhandenseins von resistenten Viren (Human-Parvovirus) im Endprodukt kontraindizierend sind (Antithrombin III) nicht (siehe Mosquet, N. et al.: Atteinte hematologique severe lors d'une infection à parvovirus B19: Des injections d'antithrombine III sont-elles à origine de 1a contamination? Therapie 1994; 49: 459-76).
  • In ähnlicher Weise gibt es bisher keine Beschreibung oder Dokumentation eines Inaktivierungsverfahrens bei extremem (alkalischem) pH- Wert, das direkt für Proteine für die therapeutische Verwendung gedacht ist. Es ist nur die potentielle Fähigkeit von Laugen bekannt, einige Viren zu töten, so daß dieses Verfahren als Desinfektionsverfahren in Chromatographiekolonnen, Ultrafiltern und einer anderen wiederverwendbaren Ausrüstung benutzt wurde, um eine Querkontamination zwischen den Chargen zu verhindern, das Verfahren wurde jedoch noch nie für die Virusinaktivierung von Plasmaproteinen benutzt, die bei einer Therapie intravenös eingesetzt werden.
  • Die Möglichkeit der Inaktivierung bei einem extrem alkalischen pH- Wert beruht auf der Stabilität des Proteins und der Schutzwirkung, die durch das in dieser Erfindung beschriebene Verfahren erreicht wird. Dieses Verfahren basiert im allgemeinen auf dem Wirkungsmechanismus auf Proteine und ist völlig neu und hat wie bereits erklärt Indikationen, die gegenwärtig durch keines der beschriebenen Verfahren abgedeckt werden.
  • Die einzigen vorhergehenden Veröffentlichungen betreffen die Anwendungen der Virusinaktivierung bei Gammaglobulin bei einem mäßig sauren pH-Wert (pH = 4), und unterscheiden sich deshalb von dieser Erfindung, mit dem Inkubieren bei einer Temperatur von 37ºC und der synergistischen Wirkung proteolytischer Enzyme (Pepsin), was zu einer wirksamen Verringerung einiger Viren führt (siehe Kempf C. et al.: Virus inactivation during production of intravenous immunoglobulin. Transfusion 1991; 31 (5): 423-27).
  • In Infektiösität instabiler Viren wird unter anderen Bedingungen bei einem mäßig saurem pH-Wert (pH = 4,25) und im Endprodukt (Gammaglobulin und Maltose) während einer 20-tägigen Inkubation bei 21ºC wirksam verringert, es gibt jedoch keine wirksame Verringerung der Viren ohne eine Lipidhülle.
  • Die Hauptaufgabe der Erfindung (Inaktivieren von Viren ohne eine Lipidhülle) wurde jedoch bis jetzt noch nicht befriedigend gelöst, und das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe (Inaktivieren bei einem extrem alkalischen pH-Wert in Gegenwart eines Stabilisators), das bis jetzt noch nicht für diesen Zweck eingeführt wurde, verleiht dieser Erfindung insgesamt etwas absolut Neues.
  • Die Erfindung basiert auf der Fähigkeit, Viren (mit oder ohne Lipidhülle) bei extremen pH-Bedingungen des Mediums zu inaktivieren.
  • Ergebnisse zur Inaktivierung von Viren in einem mäßig sauren Medium und in Gegenwart säurestabiler Proteine (Gammaglobulin) durch den Zusatz von Mineralsäure (Chlorwasserstoffsäure bzw. Salzsäure) oder schwacher Säuren (Zitronensäure, Essigsäure usw.) wurden bereits veröffentlicht. Wie beschrieben, wird im Falle stärker empfindlicher Viren, hauptsächlich jener mit einer Lipidhülle (Human- Herpesvirus und Leukämievirus X-I bei Mäusen) eine deutliche Inaktivierung erreicht. Um eine signifikante Verringerung von Viren bei pH = 4 zu erreichen, muß die Protein-Lösung oberhalb der Umgebungstemperatur (37ºC) inkubiert werden, womit folglich die Modellviren mit einer Lipidhülle völlig inaktiviert werden, abgesehen vom Virus für vesikuläre Stomatitis (VSV) der weiterhin infektiös bleibt.
  • Die Inaktivierung in der Kälte (4ºC) ist für die meisten Viren nicht effektiv, so daß eine Inkubation bei 37ºC mit dem sauren pH-Wert synergistisch wirkt (siehe Kempf C. et al.: Virus inactivation during production of intravenous immunoglobulin. Transfusion 1991; 31 (5): 423-27).
  • Es gab auch bereits Beschreibungen über die Inaktivierung von Viren in der fertigen Ampulle mit Gammaglobulin bei pH = 4,25 (mit dessen Maltose-Arzneimittelträger) innerhalb von 20 Tagen bei 21ºC, diese zeigen, daß Viren mit geringerer physikalischer und chemischer Beständigkeit völlig inaktiviert werden, die stärkr resistenteren Viren ohne Lipidhülle jedoch nicht (Virus-40 vom Affen, Reovirus-3).
  • Die Resistenz bestimmter Viren, wie Poliovirus oder Hepatitis A, gegenüber einem sauren Medium ist ebenfalls bekannt und beschrieben worden (siehe Roberts, Peter L. et al.: Removal and Inactivation of Enveloped and Non-enveloped Viruses during the Purification of a High-Purity FIX by Metal Chelate Affinity Chromatography. Vox.
  • Sang. 1994; 67 (1): 69-71). In diesen Fällen beträgt die Verringerung der Infektiösität praktisch null.
  • In Hinblick auf die Inaktivierung in einem basischen Medium gibt es im Stand der Technik eine Beschreibung der virustötenden Wirksamkeit einer Desinfektion der Ausrüstung (Säulen, Ultrafilter usw.) mit alkalischen Lösungen, wodurch eine Querkontamination zwischen den behandelten Chargen verhindert wird (siehe Grun, Janet B. et al.: Viral Removal/Inactivation by Purification of Biopharmaceuticals. Bio- Pharm 1992; 5 (9): 22-30), obwohl das Verfahren noch nie für die spezifische Virusinaktivierung von Proteinen für die therapeutische Verwendung unter extremen pH-Bedingungen angewendet worden ist.
  • Die Forschung dieser Erfinder hat die virustötende Wirkung von alkalischen Hydroxiden bei einem extremen pH-Wert ohne die Anwesenheit von Proteinen oder anderen Stabilisatoren oder Arzneimittelträgern gezeigt. Die bei Viren mit oder ohne eine Lipidhülle erhaltenen Ergebnis zeigen eine hohe virustötende Wirksamkeit gegenüber beiden Virusarten. Folglich können sowohl der Polio-A-Virus (ein Modell für Hepatitis A) als auch der Parvovirus vom Hund (ein Modell für dessen homologe Human-Verbindung) inaktiviert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bei einem extrem alkalischen pH- Wert basiert auch auf einem anderen Wirkungsmechanismus als die Inaktivierung durch Pasteurisieren, so daß diese Verfahren möglicherweise hinzugefügt werden und einander ergänzen können.
  • Die Möglichkeit der Inaktivierung von Viren in Gegenwart von Proteinen bei einem extremen pH-Wert hängt weitgehend von der Stabilität der Proteine im Medium ab. Einige Proteine haben eine größere strukturelle Stabilität in einer basischen pH-Zone, so daß das erfindungsgemäße Verfahren hauptsächlich auf diesen Typ von mäßig stabilen Proteinen, wie Inhibitoren von Serin-Protease und verwandte Enzyme, gerichtet ist, aus denen wir Antithrombin (ATIII), α1 des Protease-Inhibitors (α1-Antitrypsin) und Human-Albumin herausgreifen (dessen Struktur in gewisser Weise den Molekülen der Serin-Protease- Inhibitoren ähnelt).
  • Für die Inaktivierung bei einem extrem alkalischen pH-Wert müssen die Proteine stabilisiert werden, damit eine Denaturierung vermieden wird.
  • Verschiedene Verbindungen zum Stabilisieren von Proteinen wurden allgemein beschrieben, wobei das übliche Ziel darin bestand, die Molekülintegrität während der Schritte der Inaktivierung durch Pasteurisieren oder während der Wärmebehandlung zu erhalten und die biologische Aktivität im abschließenden Endprodukt, entweder in einer flüssigen oder einer gefriergetrockneten Formulierung, beizubehalten. Die große Anzahl der verwendeten Verbindungen gehört in die folgenden Hauptgruppen:
  • - Zucker, Alkoholzucker und Polyole (Saccharose, Maltose, Manitol, Sorbitol, Dextrine, Polyethylenglycol usw.)
  • - Aminosäuren (Lysin, Glycin, Histidin, Arginin usw.)
  • - Proteine (Albumin) und
  • - organische Säuren oder deren Salze (Caprylat, Citrat, EDTA usw.) Als Arzneimittelträger wurden auch anorganische Salze in physiologischen Konzentrationen verwendet, wobei das einzige Ziel darin bestand, eine angemessene Isotonie und Löslichkeit zu erreichen (hauptsächlich im Falle der gefriergetrockneten Formulierung), wobei die Hauptsubstanzen Natriumchlorid, Natriumphosphat usw. sind.
  • Der spezifische Fall der Stabilisierung von Proteinen bei einem extremen pH-Wert für den Zweck der Virusinaktivierung wurde vor der vorliegenden Erfindung noch nicht berührt. Es wird deshalb angenommen, daß die bereits beschriebenen allgemeinen Verfahren anwendbar sind.
  • Diese Verfahren schützen die zu inaktivierenden Proteine jedoch nicht ausreichend.
  • Als Ergebnis der Untersuchungen dieser Erfinder wurde es möglich, Proteine zu stabilisieren, ohne daß externe Mittel eingeführt werden, die möglicherweise toxisch sind oder sich schwer eliminieren lassen, wobei das Ziel darin besteht, die Inaktivierung bei einem alkalischen pH-Wert zu erreichen.
  • Die Theorie der Stabilisierung von Proteinen durch die Behandlung bei einem extremen pH-Wert beruht auf der hypothetischen hydrophoben Wechselwirkung der Proteine und der Änderung der Molekülgröße (Falten) durch die reversible Wirkung von hohen Konzentrationen von Salzen (wie Natriumchlorid) in der Lösung. Diese Kontraktion der Moleküle durch die Abstoßung von Ladungen (Lösungsmittel) trägt zum Erhalt der biologisch aktiven Regionen bei, die dadurch ergeben, daß ein größerer Einfluß auf die stärker wasserabweisenden Zonen ausgeübt wird.
  • Die stabilisierenden Mittel können irgendeine Art von anorganischen Salzen, insbesondere polyionische, sein, die das Medium mit einer ausreichenden Ionenladung versehen können (z. B. Ammoniumsulfat, Natriumchlorid usw.).
  • Andererseits ist die Möglichkeit der gleichzeitigen Stabilisierung von Viren geringer, wenn die Ionenstärke zunimmt, da die äußere Hülle von starren Protein- oder Lipoproteinstrukturen gebildet wird und deshalb nur eine geringe Möglichkeit hat, sich durch Kontraktion und Hydrophobie selbst zu schützen.
  • Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Inaktivieren von Viren in Protein-Lösungen mit einem im allgemeinen extremen basischen pH- Wert, die für die anschließende therapeutische Verwendung stabil sind und humanen oder tierischen Ursprungs sind oder durch DNA-Rekombinationsverfahren erhalten werden.
  • Die Inaktivierungsbehandlung wird im allgemeinen in der letzten Phase des Herstellungsverfahrens angewendet, so daß eine mögliche Gefahr einer restlichen Verunreinigung der vorangegangenen Schritte vermieden wird. Es ist auch bevorzugt, Fraktionen mit ausreichender Reinheit zu verwenden, um eine unnötige Fällung oder Abtrennung nach der Behandlung zu vermeiden.
  • Die folgenden nichtbegrenzenden Anwendungsbeispiele der Erfindung betreffen Proteine, wie Antithrombin (ATIII), α1-Proteinase-Inhibitoren (α1-PI) oder Serumalbumin.
  • Die zugrundeliegende, löslich gemachte Protein-Lösung -fraktion kann durch Cohn-, Cohn-Oncley- oder Kistler-Nischmann-Fraktionierung mit Ethanol in der Kälte, oder mit Polyethylenglycol, Octansäure, Ionenaustausch oder Affinitätschromatographie oder irgendein anderes Verfahren erhalten werden, das ausreichend reine Fraktionen für die Inaktivierungsbehandlung bei einem extremen alkalischen pH-Wert ergibt.
  • Der erste Schritt besteht im Löslichmachen des Proteins und vorzugsweise in der Verminderung von Arzneimittelträgern und Salzen, falls diese in signifikanten Mengen vorhanden sind. Es ist auch notwendig, in der Protein-Lösung vorhandene, mögliche Denaturierungsmittel (z. B. Ethanol) zu eliminieren oder deutlich zu verringern. Das wird durch ein Gelfiltrationsverfahren mittels Molekülausschlußharzen (kommerzielle Produkte: Sephadex, Sepharose, Sephacryl, Ultragel, Sephacel usw.) oder vorzugsweise durch ein Diafiltrationsverfahren mit Wasser durch Ultrafiltrationsmembranen mit einer molekularen Porengröße für 1 bis 50 kD (Pellicon-Modell, von Millipore) erreicht, wobei dies von der Größe des Proteins abhängt. Ein anderes Verfahren ist eine herkömmliche Dialyse mit Nitrocellulose, Cellophan- oder Cuprophan-Membranen (Produkt: I DEL M-11), bis die dialysierte Lösung vorzugsweise einen Osmolalitätswert von weniger als 300 mOsm/kg hat, obwohl dieser Wert nicht einschränkend ist, wenn der Wert der Ionenstärke der Protein-Lösung von der erforderlichen zugesetzten Stabilisatormenge abgezogen wird.
  • Für die Injektion wird die Lösung dann geeignet mit Wasser auf eine Proteinkonzentration von 25 bis 0,001% (wobei dies von der Löslichkeit des betreffenden Proteins abhängt), vorzugsweise von 5 bis 0,1%, wobei dies vom zu inaktivierenden Protein abhängt, verdünnt.
  • Die Lösung wird auf eine Temperatur zwischen 0 und 45ºC, vorzugsweise zwischen 2 und 4ºC eingestellt, wobei dies vom Protein abhängt.
  • Die Menge des neutralen oder nicht-neutralen ionischen Salzes von 0,005 Mole bis zur Sättigung (ein Chlorid oder Sulfat von Alkalimetallen oder das Ammoniumion oder alkalische Salze von Carbonsäuren usw.) wird der Lösung zusammen mit vorzugsweise 1 bis 4 Mol/kg der tatsächlichen Lösung des Natriumchlorids, allein oder in Mischung mit anderen Salzen, die der Lösung eine ausreichende Ionenstärke verleihen können, zugesetzt. Die Arzneimittelträger oder Stabilisatoren, die einen Teil der abschließenden Produktzusammensetzung bilden, können falls erforderlich gleichzeitig mit den anderen bestimmten Substanzen zugegeben werden, wobei immer vorausgesetzt wird, daß sie gegenüber dem extremen pH-Wert während der Behandlung resistent sind.
  • Wenn die Protein-Lösung stabilisiert ist, wird unter Rühren eine Alkalimetallhydroxidlösung (vorzugsweise 0,001 m bis zur Sättigung) oder eine andere alkalische Lösung zugesetzt, die mit dem Protein kompatibel ist, und das Medium bietet die ausreichende Konzentration der Hydroxylionen und kann die Lösung auf einen pH-Wert zwischen 10,0 und 14,0, vorzugsweise zwischen pH = 12 und 13 bringen. Die Temperatur der Lösung wird zwischen 0 und 45ºC vorzugsweise zwischen 2 und 4ºC gehalten.
  • Der pH-Wert kann mit irgendeinem kommerziellen pH-Meßgerät eingestellt werden (von Crison, Hanna hergestellt), vorher sollte jedoch eine exakte Einstellung mit einem Borat-Puffer bei pH = 10,00 erfolgen.
  • Entsprechend der Behandlung bei einem extremen pH-Wert und einer kurzen Einwirkung ist die Einwirkungszeit während der Behandlung möglichst gering, kürzer als oder gleich 100 Stunden und länger als die Inkubation über 1 Sekunde, vorzugsweise zwischen 1 und 60 Minuten.
  • Nach der exakten Inkubationszeit wird die Lösung sofort auf pH < 10 gebracht, indem vorzugsweise Chlorwasserstoffsäure zugesetzt oder vorzugsweise eine andere starke oder schwache Mineralsäure oder organische Säure zugesetzt wird oder irgendein anderes System benutzt wird, das den pH-Wert fast bis zur Neutralität oder auf den gewünschten Wert verringern kann.
  • Die Protein-Lösung kann dann dialysiert und für die fertige Formulierung eingestellt werden, wobei vorzugsweise sterilisierte Wegwerfkartuschen für die Dialyse verwendet werden (1 DEC M-11 oder eine äquivalente) oder indem Ultrafiltrationsmembranen, vorzugsweise 1 bis 50 kD (Pellicon-Modell, von Millipore) verwendet werden, wobei eine ausreichende Dialyselösung mit einer für die gewünschte fertige Formulierung geeigneten Zusammensetzung verwendet wird, um die Ionenstärke der Lösung geeignet zu verringern.
  • Die eingestellte Mengenlösung kann durch Filtration mit einer 0,22 um Membran sterilisiert und anschließend für die Darreichung in flüssiger Form in Ampullen verteilt oder falls geeignet gefriergetrocknet werden.
  • Beispiele dieser Erfindung Beispiel 1
  • Die Wirksamkeit der Alkalibehandlung für die Inaktivierung von Viren wurde getestet, indem 1 ml eines Viruskonzentrats bei einer Temperatur von 4ºC in 19 ml einer 0,1 n Natriumhydroxidlösung geimpft wurde, was zu einem pH-Wert zwischen 12,5 und 13 führte.
  • Zu den in der Tabelle 1 angegebenen Zeitpunkten wurden nach dem Neutralisieren mit einer Säure Proben für die Züchtung von Zellen entnommen.
  • Die geprüften Viren waren der Herpesvirus vom Rind oder BHV (Virus mit einer Lipidhülle) und das Parvovirus vom Hund oder CPV und der Human-Poliovirus Typ 2 (beide Viren ohne Lipidhülle). Die Zählungen erfolgten durch den zytopathischen Effekt bei der Züchtung der Zellen (TCID&sub5;&sub0;).
  • Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
  • Die alkalische Inaktivierungsbehandlung führt bei den drei geprüften Viren zu einer deutlichen Verringerung der Viren (&ge; log) und kann deshalb als spezifischer Inaktivierungsschritt angesehen werden.
  • Beispiel 2
  • Die Virusüberwachung des Inaktivierungsschrittes erfolgte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Das wurde durchgeführt, indem zwei unterschiedliche Viren, und zwar der Herpesvirus vom Rind und der Parvovirus vom Hund, geprüft wurden.
  • Das zu inaktivierende Protein war endgereinigtes Antithrombin III (Charge Nr. 5139) mit einer spezifischen Aktivität von mehr als 7 IE/mg Protein und einer Proteinkonzentration von 0,8%. 45,1 g der Lösung von Antithrombin III wurden für jeden zu prüfenden Virus entnommen, und 8,7 g Natriumchlorid-Stabilisator, 0,81 g Trinatriumcitratdihydrad bzw. 1,06 g Manitol wurden in der angegebenen Reihenfolge als Arzneimittelträger zugesetzt. Nach jeder Zugabe wurde das gemischte Produkt löslich gemacht. Dann wurde die Lösung in einem Wasser/Eis-Bad auf 1,0 ± 0,5ºC abgekühlt, wobei weiterhin 4,5 g der Impfung von jedem Virus zugesetzt wurden, und nach dem Mischen eine Probe mit 10 g entnommen wurde. Es wurden 1,75 ml 2 n Natriumhydroxid zugesetzt, so daß der pH-Wert der Lösung 12,50 ± 0,05 betrug. Nach einer einstündigen Behandlung unter diesen Bedingungen wurde jeder Assay neutralisiert. Das erfolgte durch Einführen von 1,55 ml 2 n Chlorwasserstoffsäure und Prüfen, daß der pH-Wert zwischen 6, 7 und 6,9 lag.
  • Die abschließenden Proben jedes Assays wurden in den entsprechenden Wachstumszellen gezüchtet, um die Verringerung der Infektiösität mengenmäßig zu erfassen, die durch dieses Verfahren erreicht wurde. Die Zählung erfolgte mit einem zytopathogenizitäts-Assay TCID&sub5;&sub0;.
  • Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle 2
  • Die bei der Verminderung der Viren erhaltenen Werte sind für die beiden untersuchten Viren signifikant (&ge; log). Im spezifischen Fall des Parvovirus vom Hund ist der Verminderungswert praktisch der gleiche wie ohne Protein und Stabilisatoren (Beispiel 1), wobei die restliche Infektiösität unter der Meßgrenze liegt (8,0 · 10² Einheiten).
  • Beispiel 3
  • Um das durch die Behandlung bei einem extremen pH-Wert inaktivierte Produkt zu kennzeichnen, wurde das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt, bis ein fertiges, gefriergetrocknetes Produkt erhalten wurde (Antithrombin III).
  • Das Ausgangskonzentrat von Antithrombin III mit 85,3 g, das durch doppelte Affinitätschromatographie (Charge 0,5/l)gereinigt worden war, mit einer optischen Dichte (A&sub2;&sub8;&sub0; nm) von 4,20 und einer Aktivität von 43,1 IE/ml wurde mit Natriumchlorid stabilisiert, wobei 3 Mol/l der tatsächlichen Lösung zugesetzt wurden.
  • Dann wurde die Lösung mit geeigneten Arzneimittelträgern mit einem Anteil von 20 g Trinatriumcitratdihydrat bzw. Manitol pro Liter der Ausgangslösung eingestellt. Danach wurde die Lösung in einem Wasser/Eis-Bad abgekühlt und während des gesamten Prozesses bei 3 ± 1ºC gehalten. Danach wurde 2 n Natriumhydroxid zugesetzt, bis der pH-Wert 12,50 ± 0,02 betrug (pH-Meßgerät Crison, mit Borat-Puffer bei pH = 10,00 geeicht). Dem einstündigen Inkubieren folgte das Neutralisieren mit 2 n Chlorwasserstoffsäure, bis der pH-Wert nahezu neutral war.
  • Die inaktivierte Viruslösung wurde in einer aseptischen Ultrafiltrationskartusche mit einem Molekülquerschnitt von 10 kD bis zu einem konstanten Volumen diafiltriert (Modell TFF PrepScale, 2,5 sq. ft., von Millipore), wobei insgesamt 5 Volumina der Dialyse-Pufferlösung verwendet wurden, die Natriumchlorid, Natriumcitrat und Manitol enthielt. Die entstandene Lösung wurde auf die entsprechende Stärke eingestellt und durch eine 0,22 um Membran steril filtriert und in Ampullen verteilt, die dann gefriergetrocknet wurden.
  • Das fertige Endprodukt wurde gekennzeichnet, um irgendwelche möglichen Molekülveränderungen zu zeigen.
  • Der während der Alkalibehandlung vom Stabilisator (Natriumchlorid) gelieferte Schutz wurde deutlich gemacht, indem die Wiederherstellung der Aktivität und die spezifische Aktivität während des Inaktivierungsschritts bestimmt wurden. Die erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3
  • Das Endprodukt wurde auf der Basis von Tests gekennzeichnet, die dessen Funktionalität bestätigen:
  • Heparin-Affinität (Heparin-Harz Sepharose 6FF) Ausgeschlossen (keine Affinität) = 3%
  • Eluiert = 90%
  • Immunoelektrophorese
  • mit Heparin gekreuzt langsame Formen (geringe Affinität = 4,2%
  • Molekulargewichtsverteilung HPLC Aggregation (Polymere) = 3,6%
  • Elektrophorese
  • (Celluloseacetat/Amidschwarz Bande &alpha;&sub2; = 99,6%
  • spezif. Aktivität IE/m gesamtes Protein = 7,9
  • (*) Molekulargewichte: SDS-PAGE = 58,500 (einzelne Bande) Bedingungen der Verringerung = 68,500 (einzelne Bande) (2-ME)
  • (*) Elektrofocus (isoelektrischer Punkt) = 4,98 grundsätzliche Bande 4,90 zweite Bande
  • (*) Die Ergebnisse waren für das gereinigte ATIII in der fertigen Ampulle die gleichen - mit oder ohne erfindungsgemäße Inaktivierungsbehandlung
  • Die nachstehende Tabelle 4 zeigt einen Vergleich der Stabilität der Lösung von Antithrombin III aus den gefriergetrockneten Ampullen, das mit Wasser wiederhergestellt worden war, innerhalb der gleichen Produktionscharge mit und ohne Inaktivierung. Tabelle 4 Vergleichende Stabilität des ATIII in Lösung bei 25ºC
  • Als abschließende allgemeine Zusammenfassung zeigten all diese Assays keine strukturelle oder funktionelle Änderung des Proteinmoleküls.
  • Beispiel 4
  • Die Schutzwirkung von Natriumchlorid und anderen Verbindungen wurde durch eine Inaktivierungsbehandlung bei unterschiedlichen Konzentrationen des Stabilisators in Gegenwart von Antithrombin III dargestellt, indem die Wiederherstellung der biologischen Aktivität bestimmt wurde (chromogene Substratmethode).
  • Fraktionen mit 5,00 g wurden einer Lösung des gereinigten Antithrombins III aus einer einzigen Produktionscharge (Nr. 305690) entnommen, und zunehmende Mengen der folgenden Stabilisatoren - Natriumchlorid, Natriumcitrat und Manitol - wurden wie in Tabelle 5 angegeben zugesetzt. Die stabilisierte Lösung wurde in einem Wasser/Eis- Bad auf 2 bis 4ºC abgekühlt, danach erfolgte die Zugabe von 2 n Natriumhydroxid, bis der pH-Wert 12,50 ± 0,05 betrug. Unter diesen Bedingungen wurden die Proben 1 Stunde inkubiert und danach mit 2 n Chlorwasserstoffsäure auf pH = 7,0 ± 0,2 neutralisiert. Die Wiederherstellung der Aktivität von Antithrombin III in diesen Proben wurde vor und nach der Inaktivierungsbehandlung bestimmt.
  • Die Ergebnisse der Wiederherstellung sind in der folgenden Tabelle 5 gezeigt. Tabelle 5
  • Die Ergebnisse zeigen die Schutzwirkung von Natriumchlorid oder Gemischen davon mit kleineren Mengen anderer Salze, wie Natriumcitrat, die dem Protein eine ausreichende Stabilität verleihen können. Die optimale stabilisierende Zusammensetzung ist die, die die Aktivität von ATIII erhält und eine minimale Schutzwirkung auf die Viren ausübt. Das wird erreicht, wenn die geringstmögliche Konzentration der Stabilisatoren verwendet wird, die den Virus nicht schützen (Natriumchlorid). Die optimale Zusammensetzung entspricht der, die durch den Zusatz von 175,5 g Natriumchlorid pro Liter der tatsächlichen Lösung (oder 3 Mole Salz) oder noch besser durch die Zugabe zu den bisherigen 20,0 g Trinatriumcitratdihydrad (0,067 Mol/l der tatsächlichen Lösung) erhalten wird.
  • Beispiel 5
  • Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeit, das gleiche Verfahren anzuwenden, um andere Proteine in der Gruppe zu inaktivieren, die Inhibitoren von Serin-Protease-Enzymen, wie &alpha;1 Anti-Trypsin (oder &alpha;1 PI) umfaßt.
  • Dafür wurde die Schutzwirkung von Natriumchlorid in Hinblick auf den Protease-Inhibitor (&alpha;1 PI) getestet, indem die Wiederherstellung seiner Aktivität gegen Elastase bei unterschiedlichen Stabilisatorkonzentrationen überwacht wurde.
  • Die gereinigte Ausgangslösung von &alpha;1 PI (spezifische Aktivität 1,05 IE/ml: A&sub2;&sub8;&sub0; nm) hatte eine Aktivität gegen Elastase von 8,8 IE/ml. Fraktionen dieser Lösung mit 20,0 ml wurden entnommen und stabilisiert, indem der Lösung zunehmende Mengen Natriumchlorid zugesetzt wurden. Nach dem Auflösen wurde die Substanz in einem Wasser/Eis- Bad auf eine Temperatur zwischen 2 und 4ºC abgekühlt, und die Viren wurden inaktiviert, indem 2 n Natriumhydroxid zugesetzt wurde, bis der pH-Wert 12,50 ± 0,05 betrug. Nachdem unter diesen Bedingungen 1 Stunde inkubiert worden war, wurden die Proben durch direkte Zugabe von 2 n Chlorwasserstoffsäure neutralisiert. Es wurden Proben der inaktivierten Fraktionen entnommen, und es wurden deren Aktivität gegen Elastase, deren spezifische Aktivität und deren Wiederherstellung bestimmt.
  • Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 6 aufgeführt. Tabelle 6
  • Bei Konzentrationen von 2 und 4 Mol/l hat Natriumchlorid eine merkliche Schutzwirkung (Werte > 100% Wiederherstellung und spezifische Aktivität > 1,5 IE/ml: A&sub2;&sub8;&sub0;).
  • Beispiel 6
  • Es wurden andere Proteine untersucht, deren Molekülstruktur den Inhibitoren der Serin-Protease-Enzyme ähnlich ist. Albumin stellt ein nichtbegrenzendes Beispiel dieser Proteingruppe dar.
  • Das Verfahren bestand aus einer alkalischen Inaktivierungsbehandlung des gereinigten stabilisierten Human-Albumins für eine intravenöse Injektion. Zwei Lösungen mit 2 bzw. 5% Proteinen wurden aus der gleichen, bei 5% eingestellten Albuminlösung (Caprylat und Tryptophanat) hergestellt, indem mit einer physiologischen Salzlösung (0,9 %) verdünnt wurde. Die 2%ige Lösung wurde in zwei Fraktionen aufgeteilt, einer davon wurden 3 Mole/l Natriumchlorid zugesetzt. Alle Lösungen wurden dann in einem Wasser/Eis-Bad auf eine Temperatur von 2 bis 4ºC abgekühlt. Durch den Zusatz von 2 n Natriumhydroxid wurden die Lösungen auf pH = 12,50 ± 0,05 gebracht, sie wurden 1 Stunde unter diesen Bedingungen inkubiert und danach mit 2 n Chlorwasserstoffsäure auf pH = 7,0 ± 0,2 neutralisiert.
  • Danach wurde die Probe mit der höchsten Salzkonzentration in einer Cuprofan-Kartusche (Produkt 1 DEL M-11) mit der Lösung der Stabilisatoren (Caprylat und Tryptophanat) mit der gleichen Konzentration, die die Albuminlösung enthielt, dialysiert, wobei die Ionenstärke ausreichend auf einen physiologischen Wert verringert wurde. Nach der Einstellung der Ionenstärke wurden die Lösungen durch Ultrafiltration (TFF PrepScale, von Millipore) mit einer 10 kD Membran auf 5% Protein konzentriert. In jedem Assay wurden erneute Einstellungen der Konzentrationen der Stabilisatoren, des Proteins (5%), der Isotonie (0,15 m Natriumchlorid) und des pH-Wertes von 7,0 ± 0,2 der Proben vorgenommen. Der letzte Schritt war eine Filtration durch eine sterile 0,22 um Membran (PVDF, von Millipore) in 50 ml Ampullen, die dann 10 Stunden bei 60 ± 0,5ºC pasteurisiert wurden.
  • Proben der Lösung und einer Kontrolle (ohne Inaktivierungsbehandlung) wurden bei jeder Protein- und Salzkonzentration der Assays entnommen. Die Molekülzusammensetzung (Molekülverteilung HPLC) und die Stabilität des Endproduktes wurden ausgewertet.
  • Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 aufgeführt. Tabelle 7
  • Beispiel 7
  • Es wurden der Bereich der pH-Werte, bei denen eine Virusinaktivierung möglich war, und die Einflußzeit bestimmt.
  • Eine Ausgangslösung von gereinigtem Antithrombin III (spezifische Aktivität > 6 IE/mg Protein) wurde bei unterschiedlichen pH-Werten, Temperaturen und Einflußzeiten inaktiviert, indem den Lösungen 2 n Natriumhydroxid zugesetzt wurde, nachdem sie mit Natriumchlorid und -citrat stabilisiert worden waren. Dann wurden die Lösungen neutralisiert, und es wurden Proben entnommen, um deren ATIII-Aktivität zu überwachen. Die Wiederherstellung der Aktivität wurde nach jeder Behandlung berechnet.
  • Die exakten Bedingungen des Verfahrens und die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 8 aufgeführt. Tabelle 8

Claims (5)

1. Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Protein-Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Lösung eines Proteins, zu der ein schützendes Ionensalz bis zu einer Konzentration, die zwischen 1 M und Sättigung liegt, zugegeben wird, wobei außerdem eine alkalische Lösung zugegeben wird, um den pH der Protein-Lösung auf zwischen 10 und 14 zu bringen, ausgeht, fortfährt mit einer Inkubation bei einer Temperatur von 0ºC bis 45ºC für eine Zeitdauer, die zwischen 1 Sekunde und 100 Stunden liegt, unter Neutralisierung des alkalischen Mediums.
2. Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Proteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangs-Proteinmaterial vorher gereinigt wird und frei von denaturierenden Substanzen ist.
3. Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Proteinen nach den vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangslösung des Proteinmaterials auf eine Proteinkonzentration zwischen 0,001 und 25% (Gewicht/Volumen), bevorzugt zwischen 0,1 und 5%, verdünnt wird.
4. Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Proteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Lösung bevorzugt aus einer Lösung von Alkalimetallhydroxid (Natrium, Kalium, etc.) oder irgendeiner anderen Verbindung, die in wäßriger Lösung ausreichend Hydroxylionen freisetzt, besteht.
5. Verfahren zur Inaktivierung von Viren in Proteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung beendet wird durch Neutralisation mittels Zugabe von Chlorwasserstoffsäure oder einer anderen konzentrierten oder verdünnten Lösung von Mineral-(und organischer) Säure, unter Verringern des pH auf einen Wert unterhalb 10 und Bringen der Lösung auf Neutralität oder auf den gewünschten Wert.
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