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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Anordnungen zum Verarbeiten von
Blut und anderen biologischen Strömungsmitteln.
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Als
Hintergrund kann auf die Druckschrift US-A-5 849 203 verwiesen werden,
die Verfahren zum Anreichern von getrennten Blutkomponenten zum
Sammeln in einer rotierenden Kammer betrifft.
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Eine
Anordnung zum Verarbeiten von Blut, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs
1 definiert ist, ist in der Druckschrift US-A-5 733 253 offenbart.
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Die
Erfindung ist auf Anordnungen zum Sammeln einer getrennten Blutkomponente
gerichtet, die frei von weißen
Blutzellen ist, und insbesondere auf Anordnungen und Verfahren,
die einfach anzuwenden sind und die Notwendigkeit menschlichen Eingreifens
verringern. Ein Einwegsatz enthält
(i) einen Stutzen, z.B. eine Kanüle,
die in die Vene eines Spenders eingeführt ist, damit Vollblut von
einem Spender in den Einwegsatz fließen kann, (ii) einen Filter
für weiße Blutzellen,
(iii) ein Separationsgehäuse,
in dem das Vollblut in Komponenten aufgeteilt wird, zum Beispiel
einen Zentrifugenrotor oder andere Trenneinrichtungen, (iv) einen
Blutkomponentenbehälter
zum Speichern einer getrennten Blutkomponente und (v) eine Leitungsanlage
welche den Stutzen, den Filter, das Separationsgehäuse und
den Blutkomponentenbehälter
verbindet. Der Stutzen dient als Einlass, um zu ermöglichen,
dass Vollblut in den Einwegsatz fließen kann. Der Filter für weiße Blutzellen
ist zwischen dem Stutzen, d.h. dem Einlass, und dem Separationsgehäuse angeordnet
und ist geeignet, weiße
Blutzellen aus dem Vollblut zu filtern. Der Einlassstutzen ist mit
dem Spender verbunden und Vollblut vom Spender wird durch den Stutzen
gesaugt. Das Vollblut wird von dem Stutzen durch den Filter für weiße Blutzellen
geleitet, so dass weiße
Blutzellen aus dem Vollblut gefiltert sind, bevor es in das Separationsgehäuse eintritt.
Nachdem das verbliebene Blut in eine erste Komponente und eine zweite
Komponente aufgeteilt ist, wird eine der ersten und zweiten Komponenten
vom Separationsgehäuse zum
Blutkomponentenbehälter
geleitet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist auf Anordnungen zum Sammeln roter Blutzellen von
einem Spender gerichtet, wobei Plasma zum Spender zurückgeleitet
wird. Vollblut wird von einem Spender abgenommen, weiße Blutzellen
werden aus dem Vollblut gefiltert und das gefilterte Blut wird zu
einem Zentrifugenrotor geleitet, wo das Blut in rote Blutzellen
und Plasma aufgeteilt wird. Das Plasma kann während desselben Vorgangs, bei
dem Vollblut vom Spender abgezogen wird, zum Spender zurückgeleitet
werden. Einmal oder mehrere Male während des Sammelvorgangs, wenn
der gesamte Rotor von Plasma entleert ist, werden die roten Blutzellen
aus dem Rotor gedrängt
und in einem Behälter oder
mehreren Behältern
für rote
Blutzellen gesammelt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Anordnung zum Sammeln von roten Blutzellen einen Einwegsatz,
wie er zuvor beschrieben wurde, der einen Zentrifugenrotor als Separationsgehäuse und
einen Behälter
für rote
Blutzellen als Blutkomponentenbehälter aufweist. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
fungiert der Stutzen auch als Auslass, um so die Rückführung einer
getrennten Blutkomponente zum Spender zu ermöglichen. Alternativ kann ein
getrennter Auslassstutzen vorgesehen werden. Der Filter für weiße Blutzellen
ist zwischen dem Stutzen und dem Zentrifugenrotor angeordnet. Der
Behälter
für rote
Blutzellen ist an einen Zweig der vom Rotor wegführenden Leitungsanlage angeschlossen.
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Vorzugsweise
weist der Zentrifugenrotor ein veränderbares Gesamtvolumen auf.
Der Rotor weist vorzugsweise einen festen Abschnitt, einen drehbaren
Abschnitt und eine Gleitringdichtung auf, die eine Abdichtung zwischen
den festen und drehbaren Abschnitten bildet, wobei die Leitungsanlage
an den festen Abschnitt des Rotors angeschlossen ist. Zum Erzeugen
eines veränderbaren
Gesamtvolumens kann der Rotor in seinem drehbaren Abschnitt eine elastische
Membrane enthalten, durch deren Dehnung das Gesamtvolumen des Rotors
gesteigert wird. In einer solchen Ausführungsform ist vorzugsweise
eine innere Wand enthalten, um die Membrane vom festen Abschnitt
des Rotors zu trennen.
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Die
Anordnung enthält
auch ein Kontrollgerät mit
einem Schleuderrad, in dem der Rotor gehalten werden kann. Das Kontrollgerät kann Mittel
zum Ändern
des Volumens des Zentrifugenrotors durch Ändern des an die elastische
Membrane angrenzenden Gasdrucks enthalten. Vorzugsweise kann durch
das Kontrollgerät
Unterdruck auf die elastische Membrane aufgebracht werden, um Blut
in den Rotor zu saugen.
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Bei
einer bevorzugten Anordnung ist der Rotor in dem Schleuderrad angeordnet
und der Stutzen ist an den Spender angeschlossen. Nachdem der Rotor
im Schleuderrad angeordnet ist, kann Vollblut vom Spender durch
den Stutzen angesaugt werden. Das Vollblut wird vom Stutzen durch
den Filter für weiße Blutzellen
zum Rotor geleitet, so dass weiße Blutzellen
aus dem Vollblut gefiltert werden. Während der Spender noch mit
dem Stutzen verbunden ist, dreht das Schleuderrad den Rotor, um
das Vollblut in Plasma und rote Blutzellen aufzuteilen. Das Plasma
wird zuerst aus dem Rotor gedrängt,
während
der Rotor noch schnell gedreht wird, um es zum Spender zurückzuleiten.
Die zweite Komponente wird vom Rotor zum Behälter für rote Blutzellen geleitet.
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Bei
einer Ausführungsform
kann ein Einlassstutzen zum Saugen von Vollblut verwendet werden, und
ein getrennter Auslassstutzen kann zum Zurückleiten der Plasmakomponente
verwendet werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Stutzen
zum Saugen von Vollblut und zum Zurückleiten der Plasmakomponente
verwendet; bei dieser Ausführungsform
wird ein Zwischenlagerbehälter
benutzt, um das Plasma zu speichern, während rote Blutzellen gesammelt
werden, und das Plasma wird zurückgeleitet,
wenn die roten Blutzellen durch den Rotor verarbeitet und aus ihm
gedrängt
werden.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Anordnung,
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2 eine
Schnittansicht eines Rotors, der in der erfindungsgemäßen Anordnung
verwendet werden kann,
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3 einen
Einwegsatz, der in der in 1 dargestellten
Anordnung verwendet werden kann,
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4 einen
alternativen Einwegsatz, und
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5 die
Gliederung der Schritte in einem Zyklus eines Verfahrens zum Sammeln
roter Blutzellen unter Verwendung des Einwegsatzes der 4.
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1 stellt
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung
dar. Die Anordnung verwendet viele der Bauteile und Merkmale, die
in den US-Patenten mit den Nummern 5 733 253, das am 31. März 1998
Headley und Powers erteilt wurde und eine Anordnung zum Trennen
von Strömungsmitteln
betrifft, und 5 651 766, das am 29. Juli 1997 Kingsley, Headley
und Halpern erteilt wurde und eine Anordnung zum Sammeln und Trennen
von Blut betrifft, beschrieben sind.
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Die
Anordnung enthält
einen Einwegsatz, so wie er in 3 dargestellt
ist, und ein Kontrollgerät, das
den Einwegsatz ansteuert. Der Einwegsatz enthält einen Einlassstutzen 10,
z.B. eine Kanüle,
die als Anschluss zur Befestigung an einem Shunt oder einer anderen
Einrichtung fungiert, um zu ermöglichen, dass
das Vollblut vom Spender in den Einwegsatz eintritt. Eine Leitungsanlage
verbindet die verschiedenen Bauteile des Einwegsatzes. Das Vollblut
läuft durch
einige Abschnitte der Leitungsanlage und fließt in den Zentrifugenrotor 21,
der in einem Kontrollgerät 20 montiert
ist. Ein Filter 12 für
weiße
Blutzellen ist in der Leitungsanlage zwischen dem Einlassstutzen 10 und
dem Rotor 21 angeordnet. Dieser Filter 12 filtert weiße Blutzellen
aus dem Vollblut. Ein Filtern des Vollbluts vor der Trennung ist
wegen der niedrigeren Dichte des Vollbluts einfacher als ein Filtern
der roten Blutzellen nach der Trennung. Das Filtern des Vollbluts
vor der Trennung führt
dazu, dass die weißen Blutzellen
sowohl vom Plasma als auch von den roten Blutzellen entfernt werden.
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Das
gefilterte Blut wird im Rotor mit einer ausreichend hohen Drehzahl
schnell gedreht, um zu veranlassen, dass das Blut in Plasma und
rote Blutzellen aufgeteilt wird. Das Plasma wird durch einen Auslassstutzen 35,
z.B. eine Kanüle,
zum Spender zurückgeleitet,
während
Blut vom Spender abgesaugt wird. Die roten Blutzellen werden in
einem oder mehreren Behältern 28, 29 für rote Blutzellen
gesammelt.
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Ein
Antikoagulansbeutel 34 ist vorzugsweise zwischen dem Einlassstutzen 10 und
dem Filter 12 an die Leitungsanlage angeschlossen, um ein
Antikoagulans an das abgesaugte Vollblut zu liefern. Ein auf dem
Kontrollgerät
befindliches und von diesem ansteuerbares Dosierventil 23 kann
zum Dosieren des aus dem Antikoagulansbehälter 34 in das vom Einlassstutzen 10 angesaugte
Vollblut fließenden Antikoagulans
verwendet werden. Anstelle des Ventils 23 oder zusätzlich dazu
kann eine peristaltische Pumpe oder eine andere eine Strömung veranlassende
Einrichtung verwendet werden, um das Antikoagulans dem Vollblut
zuzufügen
und/oder zu helfen, Blut vom Spender zu saugen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
kann die Leitungsanlage so abgewandelt sein, dass das Antikoagulans
dem vom Spender kommenden Blut an einer Stelle in der Leitungsanlage
zugefügt
wird, die viel dichter am Einlassstutzen 10 liegt. Zusätzlich zum
oder anstelle des Antikoagulans kann eine Ersatzflüssigkeit,
wie eine Kochsalzlösung,
zum gesaugten Vollblut hinzugefügt werden.
Nachdem das Vollblut zentrifugiert ist, wird Plasma zusammen mit
der Ersatzflüssigkeit
zum Spender zurückgeleitet.
Die Ersatzflüssigkeit
versorgt den Spender mit einem Flüssigkeitsvolumen, um das Volumen
der roten Blutzellen zu ersetzen, die gesammelt wurden. Das Hinzufügen von
Ersatzflüssigkeit
zum Vollblut hat eine antkoagulierende Wirkung. Zur Ersatzflüssigkeit
kann ein Antikoagulans hinzugefügt
werden, um eine stärkere
Antikoagulationswirkung zu erreichen.
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Der
Rotor weist vorzugsweise ein veränderbares
Gesamtvolumen und zwei Anschlüsse
auf, um das Einleiten von Blut in den Rotor zu der gleichen Zeit
zu ermöglichen,
in der eine Blutkomponente entfernt wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der Rotor von der Art, die in den 10–15 oder den 23–27 der US-Patentschrift Nr. 5 733 253 dargestellt
ist, auf die zuvor hingewiesen wurde.
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2 ist
eine Schnittansicht eines Rotors, der in der in 1 dargestellten
Anordnung verwendet werden kann, und der eine Spielart des in den 10–15 der US-Patentschrift Nr. 5 733 253 dargestellten
Rotors ist. Der Rotor enthält
einen festen Abschnitt 51, der nicht drehbar ist und der,
wie in 1 dargestellt ist, durch eine Strebe 19 am
Kontrollgerät 20 am
Platz gehalten wird; einen drehbaren Abschnitt 52, der
durch ein Schleuderrad, bzw. Einspannfutter im Kontrollgerät gehalten
und schnell gedreht wird; und eine Gleitringdichtung 53,
die eine Abdichtung zwischen dem festen Abschnitt und dem drehbaren Abschnitt
bildet. Die Gleitringdichtung arbeitet vorzugsweise in der gleichen
Weise, wie die Gleitringdichtung, die in den 38 und 39 der US-Patentschrift Nr. 5 733 253 dargestellt
ist. Die durch die Gleitringdichtung 53 aufgebrachte Dichtungskraft wird
durch Änderungen
des Luftdrucks innerhalb des Rotors nicht wesentlich beeinflusst.
Die Gleitringdichtung ist auf einer Grundplatte montiert, die Teil
des festen Abschnitts 51 des Rotors sein kann. Die Gleitringdichtung 53 weist
erste und zweite starre Dichtelemente auf, welche die Drehachse
umgeben und in Bezug zueinander schnell gedreht werden. Wie in der US-Patentschrift
Nr. 5 733 253 dargelegt ist, bilden das erste starre Dichtelement
und die Grundplatte einen ringförmigen
Durchlass zwischeneinander und das erste starre Dichtelement weist
einen Stufenabschnitt auf, der sich radial über den ringförmigen Durchlass
erstreckt. Ein Federelement umgibt die Drehachse der Gleitringdichtung
und ist so mit der Grundplatte und dem ersten starren Dichtelement verbunden,
dass das Federelement eine Kraft aufbringt, die das erste starre
Dichtelement gegen das zweite starre Dichtelement drückt. Ein
flexibles Dichtelement umgibt die Drehachse und verhindert einen Fluss
von Strömungsmittel
zwischen dem ersten starren Dichtelement und der Grundplatte. Das
flexible Dichtelement erstreckt sich so über den ringförmigen Durchlass,
dass Druck vom ringförmigen Durchlass
auf das flexible Dichtelement und den Stufenabschnitt Kräfte ausübt, die
einander aufheben, so dass die Kraft, mit der das Federelement das
erste starre Dichtelement gegen das zweite starre Dichtelement drückt, durch
Druck innerhalb des ringförmigen
Durchlasses nicht wesentlich beeinflusst wird.
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Der
feste Abschnitt des Rotors weist einen Rotoreinlass 54 und
eine Rotorauslass 55 auf, die durch Schlauchleitungen mit
dem Rest des Einwegsatzes verbunden sind. Die Leitungsanlage des
Einwegsatzes weist einen Abschnitt auf, der Vollblut zum Einlass 54 des
Rotors 21 liefert, und einen anderen Abschnitt, der Blutkomponenten
vom Rotorauslass 55 zum Auslassstutzen 35 und
zu den Sammelbehältern 28, 29 für rote Blutzellen
liefert. Der Rotoreinlass 54 führt zu einem Strömungsmitteldurchlass
im festen Abschnitt 51 hinab zu einem Paar von Kanälen 56,
die im drehbaren Abschnitt 52 des Rotors ausgebildet sind.
Die Kanäle 56 ermöglichen
es dem Blut, das vom Spender gekommen und durch den Filter für weiße Blutzellen
gelaufen ist, zum Außenumfang
des inneren Volumens des Rotors zu fließen. Weil das innere Volumen
des Rotors zum Teil durch eine flexible, vorzugsweise elastische
Membrane begrenzt wird, hat der Rotor ein veränderliches Gesamtvolumen.
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Vorzugsweise
werden nur zwei solche einen Strömungsmittelübertragungsweg
vom Rotoreinlass 54 bildende Zuflusskanäle 56 verwendet, um
die Menge des im Rotor eingeschlossenen Bluts zu minimieren, wenn
der Arbeitsvorgang vollendet ist, und diese zwei Kanäle sind
vorzugsweise um 180° voneinander
entfernt angeordnet, um die Balance im Rotor aufrechtzuerhalten.
Bei alternativen Ausführungsformen
können
einer oder mehr als zwei Zuflusskanäle 56 verwendet werden.
Der Rotor weist eine innere Wand 58 auf, die zusammen mit
der flexiblen Membrane 57 die Verarbeitungskammer des Rotors vollständig abgrenzt.
Die innere Wand 58 weist auf ihrer Bodenfläche nicht
dargestellte Nuten auf, welche ein Strömen von Blutkomponenten aus
der Verarbeitungskammer des Rotors ermöglichen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
weist die innere Wand 58 zwei dieser Abflussnuten auf,
die unter 180° zueinander
und unter 90° zu
den Zuflusskanälen 56 angeordnet
sind. Die Abflussnuten führen
zu Löchern,
die durch die innere Wand 58 zu dem Bereich angrenzend
an einen Sammler 59 hindurchgehen. Diese nicht dargestellten
Löcher
stellen einen Strömungsmittelübertragungsweg
zwischen den Abflussnuten und dem Sammler 59 bereit, der
Teil des festen Abschnitts 51 des Rotors ist. Der Sammler 59 sammelt
die aus der Verarbeitungskammer fließenden Blutkomponenten und
leitet die Blutkomponenten durch einen vertikalen Durchlass nach
oben zum Rotorauslass 55.
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Blut
kann durch Erzeugen eines Unterdrucks in dem den Rotor 21 haltenden
Schleuderrad, bzw. Einspannfutter in den Rotor 21 gesaugt
werden. Alternativ kann eine peristaltische Pumpe oder eine andere
eine Strömung
veranlassende Einrichtung anstelle des Unterdrucks oder zusätzlich dazu
verwendet werden, um das Vollblut vom Stutzen 10 in den Rotor 21 zu
saugen.
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Wenn
eine ausreichende Menge von Vollblut in den Rotor 21 eingetreten
ist, wird der Rotor genügend
schnell gedreht, um das Blut in die Komponenten Plasma und rote
Blutzellen zu trennen. Nachdem das Blut in Plasma und rote Blutzellen
getrennt ist, wird das Ventil 36 geöffnet und Plasma und ggf. Ersatzflüssigkeit
wird bzw. werden aus dem Rotor 21 gedrängt und durch den Auslassstutzen 35 zum Spender
geleitet. Plasma kann aus dem Rotor entfernt werden, während fortgefahren
wird, gefiltertes Blut in den Rotor einzuleiten.
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Weil
die Plasmakomponente des Bluts zum Spender zurückgeleitet wird, können von
dem Spender gewöhnlich
zwei Einheiten roter Blutzellen gesammelt werden. Gemäß gewerblicher
Praxis können
die zwei Einheiten roter Blutzellen in zwei getrennten Behältern 28, 29 untergebracht
werden. Bei einer alternativen Ausführungsform kann ein einziger Behälter anstelle
von zwei Behältern
verwendet werden.
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Wenn
ermittelt ist, dass genug rote Blutzellen gesammelt sind, oder wenn
der Rotor im Wesentlichen mit roten Blutzellen gefüllt ist,
wird, gleich wieviel Plasma im Rotor zurückbleibt, dieses aus dem Rotor 21 getrieben.
Wenn im Wesentlichen alles Plasma aus dem Rotor entfernt ist, wird
das Ventil 36 geschlossen und die Ventile die Ventile 27 und 25 werden
geöffnet.
Die roten Blutzellen werden aus dem Rotor gedrängt und durch die Ventile 27 und 25 in
den Lagerbehälter 28 geleitet.
Weil die weißen Blutzellen
durch den Filter 12 für
weiße
Blutzellen bereits aus dem Vollblut ausgefiltert sind, ist es bei
der vorliegenden Anordnung unnötig,
einen Filter für
weiße
Blutzellen zwischen dem Rotor 21 und den Lagerbehältern 28 und 29 für rote Blutzellen
einzusetzen.
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Die
Lagerbehälter 28 und 29 für rote Blutzellen
sind vorzugsweise Beutel und enthalten vorzugsweise Konservierungsmittel
oder eine Lagerlösung für rote Blutzellen.
Die Lagerbeutel 28 und 29 für rote Blutzellen enthalten
vorzugsweise jeweils eine Einheit roter Blutzellen. Wenn eine Einheit
roter Blutzellen zum Lagerbehälter 28 für rote Blutzellen
gefördert ist,
wird das Ventil 25 geschlossen und das Ventil 26 geöffnet, wodurch
ermöglicht
wird, dass die roten Blutzellen in den Lagerbeutel 29 für rote Blutzellen fließen. Die
Ventile 25, 26, 27 und 36 werden
zusammen mit dem Ventil 23 durch das Kontrollgerät 20 gesteuert.
Diese Anordnung kann so abgewandelt werden, dass Blutplättchen in
der Weise getrennt gesammelt werden, die in der gleichzeitig eingereichten Anmeldung
mit der Serien-Nr. 09/271 061 für
eine „Anordnung
und Verfahren zum Sammeln von Blutplättchen und anderen Blutkomponenten" dargelegt ist.
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Abhängig vom
maximalen Volumen des Zentrifugenrotors 21, das im Verhältnis zum
Gesamtvolumen der zwei Lagerbehälter 28 und 29 für rote Blutzellen
verwendet wird, kann es erforderlich sein, mehrere Zyklen des Füllen des
Rotors, des Trennens des Blutes in die Komponenten rote Blutzellen
und Plasma und des Drängens
von Plasma aus dem Rotor durchlaufen zu lassen, bis der Rotor mit
roten Blutzellen gefüllt
ist und zu diesem Zeitpunkt die roten Blutzellen aus dem Rotor in
einen oder mehrere Lagerbehälter
für rote
Blutzellen gedrängt
werden, um die vorgegebene Menge, vorzugsweise zwei Einheiten, roter
Blutzellen zu erhalten. Sobald die Lagerbeutel 28 und 29 mit
roten Blutzellen gefüllt
sind, werden die Lagerbeutel von dem Rest des Einwegsatzes abgenommen,
indem die zu den Lagerbeuteln führenden
Schläuche
abgeschnitten und verschweißt werden.
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Der
zuvor beschriebene Arbeitsvorgang ist im Vergleich zu bekannten
Verfahren der Verarbeitung von Blut hoch automatisiert. Eine Blutspende-Fachkraft
montiert den Einwegsatz im Kontrollgerät 20 und führt den
Einlass- und den Auslassstutzen 10, 35 in den
Arm des Spenders ein. Die Fachkraft entfernt natürlich auch die Kanülen aus
dem Arm des Spenders und schneidet die zu den Lagerbeuteln führenden
Schläuche
ab und verschweißt
sie. Die übrigen
Schritte des Arbeitsvorgangs können
vom Kontrollgerät
durchgeführt
werden: Steuern der Ventile und irgendwelcher Pumpen, um den Strom
des Bluts oder von Blutkomponenten zu leiten; Ermitteln einer genügenden Füllung des
Rotors, schnelles Drehen des Rotors; Drängen von Blutkomponenten aus
dem Rotor; und Ermitteln, wann der Rotor von einer Blutkomponente
entleert ist.
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Wie
zuvor erwähnt
wurde, werden bei einer bevorzugten Ausführungsform des Kontrollgeräts die Ventile 23, 25, 26, 27 und 36 jeweils
durch das Kontrollgerät 20 gesteuert
ebenso wie die Drehzahl, mit welcher der Rotor 21 schnell
gedreht wird. Mehrere der Ventile 23, 25, 26, 27 und 36 können in
einem einzigen Ventilmechanismus zusammengefasst sein. Die bevorzugte
Ausführungsform
des Rotors 21 weist eine dehnbare elastische Membrane 57 auf,
die das innere Volumen des Rotors 21 abgrenzt. Wie in den
US-Patentschriften Nr. 5 733 253 und Nr. 5 651 766 abgehandelt wird,
auf die zuvor hingewiesen wurde, ermöglicht es die elastische Membrane,
Bezugszeichen 57 in 2, dass
das Gesamtvolumen des Rotors 21 durch Ändern des auf die elastische Membrane
aufgebrachten Luftdrucks verändert
wird. Dieser Luftdruck wird ebenfalls vorzugsweise durch das Kontrollgerät geregelt,
um so das Gesamtvolumen des Rotors 21 zu ändern und
zu steuern. Dieser Luftdruck kann auch dazu verwendet werden, um durch
genügendes
Erhöhen
des Luftdrucks Strömungsmittel
aus dem Rotor 21 zu drängen
oder um durch genügendes
Senken des Luftdrucks Strömungsmittel
in den Rotor 21 zu saugen.
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Sowohl
der in den 1 und 3 dargestellte
Einwegsatz als auch das in 1 dargestellte Kontrollgerät 20 können bei
einer bevorzugten Ausführungsform
zur Verwendung einer einzigen Kanüle oder eines einzigen Stutzens
abgewandelt werden, um Blut vom Spender zu abzunehmen oder Plasma zum
Spender zurückzuleiten.
Ein solcher Einwegsatz ist in 4 dargestellt.
Ein Zwischenlagerbehälter 60 nimmt
die abgetrennte Plasmakomponente zur Rückführung zum Spender auf. Die
abgetrennte Plasmakomponente wird durch das Kontrollgerät vom Rotor 21 durch
einen Abschnitt 62 der Leitungsanlage zum Zwischenlagerbehälter 60 gedrängt. Das Kontrollgerät drängt das
Plasma vorzugsweise aus dem Rotor, indem der Gasdruck gegen dessen
elastische Membrane erhöht
wird. Sobald das Plasma aus dem Rotor zu fließen beginnt, dient das fortgesetzte
Einleiten von Vollblut in den Rotor dazu, abgetrenntes Plasma aus
dem Rotor zu treiben. Nachdem eine gewünschte Menge an Vollblut vom
Spender über
den Stutzen 10 gesammelt ist, vorzugsweise, wenn der Rotor
fast voll mit roten Blutzellen ist, wird das Sammeln des Vollbluts
ausgesetzt und Plasma kann aus dem Zwischenlagerbehälter 60 durch
einen anderen Abschnitt 64 der Leitungsanlage zum Stutzen 10 und
zum Spender getrieben werden. Das Kontrollgerät kann mit Mitteln ausgestattet
sein, wie einer peristaltischen Pumpe, die auf den Schlauchabschnitt 64 einwirkt,
um den Fluss von Plasma vom Zwischenlagerbehälter 60 zum Stutzen 10 zu
bewirken und zu steuern. Der Rest des Einwegsatzes kann der gleiche
wie der in 3 dargestellte Einwegsatz sein,
einschließlich
eines Filters 12 für
weiße
Blutzellen in einem anderen Abschnitt der vom Stutzen 10 zum
Rotor 21 führenden
Leitungsanlage, um zu ermöglichen,
dass die weißen Blutzellen
aus dem Vollblut gefiltert werden, ehe es aufgeteilt wird. Ein Antikoagulansbehälter 34 kann
an diesen gleichen Abschnitt der Leitungsanlage angeschlossen sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Antikoagulansbehälter
an einer Stelle in der Leitungsanlage näher zum Stutzen 10 hin
angeschlossen sein, um das Antikoagulans so bald wie möglich in
das Vollblut einzuleiten, nachdem es vom Spender abgenommen wurde.
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Der
Arbeitsvorgang des Sammelns von roten Blutzellen unter Verwendung
des in 4 dargestellten Einwegsatzes kann mehrere Zyklen
des Sammelns von Vollblut vom Spender und des Zurückleitens
der abgetrennten Plasmakomponente zum Spender beinhalten. 5 stellt
eine Gliederung der Schritte in einem solchen Zyklus dar. Jeder
Zyklus ist in zwei Perioden unterteilt: eine erste Periode 71,
in dem Vollblut vom Spender abgenommen wird, d.h. eine Saugperiode,
die bei einer Ausführungsform zwischen
105 und 235 Sekunden dauert, und eine zweite Periode 72,
in dem Plasma zum Spender zurückgeleitet
wird, d.h. einer Rückleitungsperiode,
die zwischen 196 und 288 Sekunden dauert. Während der Saugperiode 71 wird
der Rotor – Bezugszeichen 21 in 4 – mit Vollblut
des Spenders gefüllt
(Schritt 73), und der Rotor wird schnell gedreht, um das
Blut in die Komponenten Plasma und rote Blutzellen zu unterteilen.
Plasma wird aus dem Rotor zum Zwischenlagerbehälter 60 getrieben
(Schritt 74 – natürlich können sich
einige diese Schritte überlappen).
In einem optionalen Schritt (Schritt 75) können die
Blutplättchen
in der Weise getrennt gesammelt werden, die in der gleichzeitig
eingereichten Anmeldung mit der Serien-Nr. 09/271 061 für eine „Anordnung und Verfahren zum
Sammeln von Blutplättchen
und anderen Blutkomponenten" dargelegt
ist.
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Während der
Rückleitungsperiode 72 werden
die roten Blutzellen durch Erhöhen
der Drehzahl des Zentrifugenrotors (Schritt 76) konzentriert
und das verbleibende Plasma wird vom Rotor 21 zum Zwischenlagerbehälter 60 transportiert
(Schritt 77). Den roten Blutzellen kann eine Lagerlösung für rote Blutzellen
zugesetzt werden, welche die roten Blutzellen verdünnt (Schritt 78).
Im letzten Schritt des Zyklus (Schritt 79) werden die roten
Blutzellen durch den Abschnitt 30 der Leitungsanlage zu
einem der zwei Lagerbehälter 28 oder 29 geleitet.
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Wenn
die roten Blutzellen vom Rotor zu den Lagerbehältern bewegt worden sind und
wenn das Plasma im Zwischenlagerbehälter zum Spender zurückgeleitet
ist, kann der Zyklus wieder mit der Saugperiode 71 und
dem Füllungsschritt 73 beginnen.
Bei einer Ausführungsform
dauert die Gesamtzykluszeit 5 bis 8,7 Minuten bei einem angenommenen
Hämatokritbereich
von 40 bis 55 und einem Sauggeschwindigkeitsbereich von 60 bis 100
ml/min. Bei einer Gesamtablaufzeit von 20 bis 34,8 Minuten können vier Zyklen
durchgeführt
werden.
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Die
in den 3 und 4 dargestellten Einwegsätze – die Lagerbeutel 28, 29,
der Filter 12, der Zentrifugenrotor 21 und die
Leitungsanlage – können in
verschiedener Weise gestaltet sein. Die Leitungsanlage kann nur
aus Schläuchen
bestehen, die durch das Kontrollgerät gequetscht werden können, um
eine Strömung
zu leiten oder peristaltisch zu pumpen. Alternativ kann die Leitungsanlage
spezielle als Ventile wirkende oder pumpende Komponenten enthalten,
wie eine Pumpen-/Ventil-Kassette, auf welche durch das Kontrollgerät eingewirkt
werden kann. Der Begriff „Strömungskontrolleinrichtung" verweist hierin
auf jede Konstruktion oder Anordnung zum Steuern oder Veranlassen
des Fließens
von Strömungsmittel
zwischen den verschiedenen Bauteilen der erfindungsgemäßen Anordnungen.
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Das
in 1 dargestellte Kontrollgerät und der in den 1 bis 3 dargestellte
Einwegsatz können
auch abgewandelt werden, indem ein Plasmasammelbehälter den
Auslassstutzen 35 ersetzt, um sowohl das Sammeln von Plasma,
das frei von weißen
Blutzellen ist, als auch das Sammeln von roten Blutzellen, die frei
von weißen
Blutzellen sind, zu ermöglichen.