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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Transformation von
Pflanzenzellen, Samen, Geweben und ganzen Pflanzen. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Insertion rekombinanter Nukleotidsequenzen,
die für
ein oder mehrere Enzym(e), speziell für den biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselweg
in das Pflanzenmaterial codieren, mit dem Ziel, dessen agronomischen
Wert und Ernährungswert
zu verbessern.
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Hintergrund
der Erfindung
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Provitamin
A(β-Carotin)-Mangel
repräsentiert
ein sehr ernstes Gesundheitsproblem, das zu schweren klinischen
Symptomen in dem Teil der Weltbevölkerung führt, das von Getreide wie Reis
als dem überwiegenden
oder fast ausschließlichen
Grundnahrungsmittel lebt. Allein in Südostasien wird geschätzt, daß 5 Millionen Kinder
jedes Jahr die Augenkrankheit Xerophthalmie entwickeln, wovon ungefähr 0,25
Millionen eventuell blind werden (Sommer, 1988; Grant, 1991). Obwohl
ein Vitamin A-Mangel nicht eine unmittelbare Determinante für Tod ist,
ist er darüber
hinaus korreliert mit einer erhöhten
Anfälligkeit
für tödliche Beschwerden,
wie Diarrhoe, Atemwegserkrankungen und Kinderkrankheiten, wie Masern
(Grant, 1991). Nach den von UNICEF gesammelten Statistiken, könnte eine
erhöhte
Provitaminernährung
1 bis 2 Millionen jährliche
Todesfälle
unter Kindern im Alter von 1 bis 4 Jahren verhindern und eine zusätzliche
Anzahl von 0,25 bis 0,5 Millionen Todesfällen im Verlauf der späteren Kindheit
(Humphrey et al., 1992). Aus diesen Gründen ist es sehr wünschenswert,
den Carotinoid-Gehalt in den Hauptnahrungsmitteln zu erhöhen. Darüber hinaus
sind die Carotinoide bekannt, in der Prävention verschiedener Arten
von Krebs einen Beitrag zu leisten, und es ist die Rolle von Lutein und
Zeaxanthin nachgewiesen, daß sie
in der Retina die Degeneration der Macula verhindern (siehe z.B. Brown
et al., 1998; Schalch, 1992).
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Darüber hinaus
haben Carotinoide einen weiten Anwendungsbereich als Farbmittel
in menschlichen Lebensmitteln und im tierischen Futter, als auch
in Pharmazeutika. Zusätzlich
besteht ein gesteigertes Interesse an Carotinoiden als Nahrungsmittelverbindungen
in "functional food". Dies liegt daran,
daß einige
Carotinoide, z.B. β-Carotin, in Säugern Provitamin
A-Charakter zeigen.
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Carotinoide
sind 40 Kohlenstoffatome (C40) umfassende
Isoprenoide, die durch Kondensation aus acht Isopreneinheiten, die
von dem biosynthetischen Vorläufer
Isopentenyldiphosphat (siehe 1) abgeleitet sind,
gebildet werden. Durch Nomenklatur zerfallen die Carotinoide in
zwei Klassen, einmal Carotine, die Kohlenwasserstoffatome umfassen,
wohingegen die oxidierten Derivate als Xanthophylle bezeichnet werden.
Ihre wesentliche Funktion in Pflanzen ist, vor photooxidativem Schaden
im photosynthetischen Apparat der Plastiden zu schützen. Zusätzlich nehmen
sie an der Ernte von Licht während
der Photosynthese teil und repräsentieren
integrale Bestandteile der photosynthetischen Reaktionszentren.
Carotinoide sind die direkten Vorläufer des Phytohormons Abszisinsäure.
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Die
Carotinoid-Biosynthese, wie in 1 schematisch
dargestellt, wurde erforscht und der Stoffwechselweg in Bakterien,
Pilzen und Pflanzen (siehe z.B. Britton, 1988) aufgeklärt. In Pflanzen
werden Carotinoide in Plastiden gebildet.
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Das
frühe Zwischenprodukt
des biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselwegs
ist Geranylgeranyldiphosphat (GGPP), das von dem Enzym Geranylgeranyldiphosphatsynthase
aus Isopentenyldiphosphat (IPP) und Dimethylallyldiphosphat (DMAPP,
siehe 1) gebildet wird. Der nachfolgende enzymatische
Schritt, der auch die erste Carotinoid-spezifische Reaktion darstellt, wird
durch das Enzym Phytoensynthase katalysiert. Die Reaktion umfaßt eine
Zweischrittreaktion, resultierend in einer Kopf-zu-Kopf-Kondensation der
zwei Moleküle
des GGPP, um das erste, jetzt noch ungefärbte Carotin-Produkt, das Phytoen
zu bilden (Dogbo et al., 1988, Chamovitz et al., 1991; Linden et
al., 1991; Pecker et al., 1992). Die Phytoen-Synthase kommt in zwei Formen
löslich/inaktiv
und Membran-gebunden/aktiv vor und erfordert benachbarte Hydroxy-Funktionen
zur Aktivität,
wie sie auf der Oberfläche
Plastidgalactolipid-enthaltender Membranen vorhanden sind, (Schledz
et al., 1996).
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Während die
Bildung von Phytoen in Bakterien und Pflanzen ähnlich ist, unterscheidet sich
die Metabolisierung des Phytoens ausgesprochen. In Pflanzen arbeiten
in sequenzieller Weise zwei Genprodukte, um das gefärbte Carotin
Lycopen (Beyer et al., 1989) zu generieren. Diese werden durch die
Enzyme Phytoendesaturase (PDS, siehe z.B. Hugueny et al., 1992)
und ϛ-Carotindesaturase (ZDS, siehe z.B. Albrecht et al., 1996)
repräsentiert.
Jedes von ihnen führt
zwei Doppelbindungen ein, um jeweils ϛ-Carotin mittels
Phytofluen und Lycopen mittels Neurosporen zu bilden. Es wird davon
ausgegangen, daß PDS
mechanistisch an eine Membran-gebundene Redoxkette (Nievelstein
et al., 1995) unter Verwendung von Plastochinon (Mayer et al., 1990;
Schulz et al., 1993; Norris et al., 1995) gebunden ist, während ZDS
mechanistisch in einem unterschiedlichen Weg (Albrecht et al., 1996)
arbeitet.
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In
Pflanzen scheint der gesamte Stoffwechselweg cis-konfigurierte Zwischenprodukte (Bartley
et al., 1999) einzuschließen.
Im Gegensatz dazu wird in vielen Bakterien, wie der Gattung Erwinia,
die gesamte ungesättigte
Sequenz, die alle vier Doppelbindungen bildet, durch ein einzelnes
Genprodukt (CrtI) erreicht, indem Phytoen zu Lycopen direkt konvertiert
(siehe z.B. Miawa et al., 1990; Armstrong et al., 1990, Hundle et
al., 1994). Dieser Typ bakterieller Desaturase ist bekannt, nicht
gegenüber
bestimmten bleichenden Herbiziden empfindlich zu sein, die wirksam
die pflanzentypische Phytoendesaturase inhibieren.
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In
Pflanzen katalysieren zwei Genprodukte die Ringbildung von Lycopen,
nämlich α(ε)- und β-Lycopencyclasen,
die jeweils α(ε)- und β-Iononendgruppen
bilden (siehe z.B. Cunningham et al., 1993; Scolnik und Bartley,
1995, Cunningham et al., 1996). Normalerweise werden in Pflanzen β-Carotin,
das zwei β-Ionon-Endgruppen
und α-Carotin,
das eine α(ε)- und eine β-Ionon-Endgruppe trägt, gebildet.
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Die
Bildung des Pflanzenxantophylls wird zuerst durch zwei Genprodukte α- und β-Hydroxylasen
(Masamoto et al., 1998) vermittelt, indem sie in der Position C3
und C3' des Carotin-Gerüstes von
jeweils α-
und β-Carotin
angreifen. Die erhaltenen Xanthophylle werden Lutein und Zeaxanthin
genannt.
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Die
weiteren Anreicherungsreaktionen mit Sauerstoff werden durch Zeaxanthinepoxydase
katalysiert, indem die Einführung
von Epoxy-Funktionen in Position C5,C6 und C5',C6' des
Zeaxanthin-Gerüstes
katalysiert werden (Marin et al., 1996). Dies führt zur Bildung von Antheraxanthin
und Violaxanthin. Die Reaktion wird durch den Angriff eines unterschiedlichen
Genproduktes, nämlich
Violaxanthindeepoxydase (Bugos und Yamamoto, 1996) reversibel ausgeführt.
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Das
zur Bildung von Neoxanthin führende
Genprodukt muß identifiziert
werden.
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Gene
und cDNAs, die für
Carotinoid-Biosynthesegene codieren, wurden aus einer Vielzahl von
Organismen, die von Bakterien bis Pflanzen reichen, kloniert. Bakterielle
und cyanobakterielle Gene schließen ein: Erwinia herbicola
(Patentanmeldung WO 91/13078, Armstrong et al., 1990), Erwinia uredovora
(Misawa et al., 1990), R. capsulatus (Armstrong et al., 1989), Thermus
thermophilus (Hoshino et al., 1993), das Cyanobacterium Synechococcus
sp. (Genbank-Zugangs-Nr.
X638763), Flavobacterium sp. Stamm R1534 (Pasamontes et al., 1997).
Gene und cDNAs, die für
Enzyme im biosynthetischen Carotinoidstoffwechselweg in höheren Pflanzen
codieren, wurden aus verschiedenen Quellen kloniert, die Arabidopsis
thaliana, Sinapis alba, Capsicum annuum, Narcissus pseudonarcissus,
Lyceopersicon esculentum, etc., einschließen, wie aus den öffentlichen
Datenbanken hergeleitet werden kann.
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Gegenwärtig ist
relativ wenig bezüglich
der Verwendung der klonierten Gene in höheren Pflanzentransformationen
und den daraus resultierenden Effekten bekannt. Die Expression der
Phytoensynthase aus Tomate kann den Carotinoid-Gehalt in der Frucht
beeinflussen (Bird et al., 1991; Bramley et al. 1992; Fray und Grierson,
1993). Es wurde auch berichtet, daß eine wesentliche Expression
einer Phytoensynthase in transformierten Tomatenpflanzen in Kleinwuchs
endet, aufgrund der zurückgerichteten
Ausrichtung des Metaboliten GGPP vom biosynthetischen Gibberelin-Stoffwechselweg
(Fray et al., 1995). Keine derartigen Probleme waren über die
wesentlich exprimierende Phytoensynthase aus Narcissus pseudonarcissus
in Reisendosperm (Burkhardt et al., 1997) bekannt. Erwinia uredovora
CrtI, als eine bakterielle Desaturase, ist bekannt in Pflanzen zu
arbeiten und bleichende Herbizidresistenz (Misawa et al., 1993)
zu übertragen.
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Über die
Jahre wurden viele Versuche unternommen, die biosynthetischen Carotinioid-Stoffwechselwege
in verschiedenen Pflanzengeweben, wie auch vegetativen Geweben oder
Samen oder in Bakterien zu ändern
oder zu beschleunigen. Siehe zum Beispiel WO 96/13149, WO 98/06862,
WO 98/24300, WO 96/28014 und US-Patent 5,618,988. Zusätzlich beschreibt
WO 99/07867 Verfahren zur Herstellung von Pflanzen und Samen, die
veränderte
Carotinoid-Zusammensetzungen haben, indem Wirtspflanzen mit Konstrukten,
die eine Anfangsregion zur Transkribierung haben, die von einem
Gen, das in einem Pflanzensamen, einem Plastidtransitpeptid, einer
DNA-Sequenz, die von wenigstens einer für Carotinoid-Biosynthese-Gen
codierender Region abgeleitet ist, exprimiert ist und eine Transkriptionsterminationsregion
aufweist. Die in WO 99/07867 offenbarten Verfahren finden besondere
Anwendung zur Erhöhung
des Carotinoid-Gehaltes in Ölsamenpflanzen.
All diese sind auf die Manipulation von bereits existierenden Carotinoid-Biosynthesereaktionen
in Zellen beschränkt.
Andere Anwendungen mit dem Ziel, die Carotinoid-Biosynthese in ölreichen
Samen zu verändern, sind
unterschiedlich, da sie ein Auffangbecken zur Anpassung eines Überschusses
von Carotinoiden zur Verfügung
stellen, das aufgrund des Anwachsens durch die Transformation provoziert
wurde, gebildet wurde.
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Es
ist offenkundig, daß ein
Verfahren zur Transformierung von Pflanzenmaterial erforderlich
ist, mit dem Ziel Transformanten zu erhalten, die in der Lage sind,
alle Enzyme des Carotinioid-Biosynthesestoffwechselweges, die zur
Produktion der gewünschten
Carotine und Xanthophylle erforderlich sind, zu exprimieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Mittel und Verfahren zur Transformation
von Pflanzezellen, Samen, Geweben oder ganzen Pflanzen zur Verfügung, mit
dem Ziel, Transformanten zu erhalten, die in der Lage sind, alle
Enzyme des Carotinoid-Biosynthese-Stoffwechselweges
zu exprimieren, die essentiell für
die als Ziel erkannte Wirtspflanze sind, um die gewünschten
Carotine und/oder Xanthophylle anzureichern. Die vorliegende Erfindung
stellt auch DNA-Moleküle
zur Verfügung,
die entworfen wurden, um zur Ausführung des Verfahrens der Erfindung
geeignet zu sein, und Plasmide oder Vektorsysteme, die derartige
Moleküle
umfassen. Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung transgene Pflanzenzellen,
Samen, Gewebe und ganze Pflanze zur Verfügung, die eine gesteigerte
Ernährungsqualität entfalten
und solche DNA-Moleküle
enthalten und/oder die durch Verwendung der Verfahren der vorliegenden
Erfindung generiert wurden.
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Daher
stellt die vorliegende Erfindung sowohl die de novo Einführung als
auch Expression der Carotinoid-Biosynthese zur Verfügung, die
in besonderem Maße
im Hinblick auf Pflanzenmaterial wichtig ist, das bekanntlich essentiell
Carotinoid-frei ist, wie Reisendosperm und die Samen vieler anderer
Cerealien, und die Veränderung
der bereits bestehenden Carotinoid-Biosynthese mit dem Ziel, die
Anreicherung bestimmter Zwischenprodukte oder gewünschter
Produkte auf- oder abzuregulieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein allgemeinen Stoffwechselweg der Pflanzencarotinoid-Biosynthese.
Die Namen der Enzyme sind fett angegeben. Ebenso ist die durch eine
bakterielle CrtI-Typ
Carotindesaturase katalysierte Reaktion angezeigt.
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2 zeigt,
daß das
Zwischenprodukt Geranylgeranyldiphosphat (GGPP) nicht nur an der
Carotinoid-Biosynthese
beteiligt ist, sondern auch als ein Baustein in Stoffwechselwegen
dient, die zu verschiedenen Verbindungen durch Prenylierungsreaktionen
(z.B. Tocopherole, Chinone, Chlorphylle) oder durch eine unterschiedliche
Reaktion, die nicht Nicht-Prenyl-Akzeptormoleküle (z.B. Gibberelline, Geschmacks-
und Aromastoffe) verwendet, führt.
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3 gibt
die HPLC-Analysen polierter Reissamen (Endosperm) von nicht-transformierten
(3A) und transformierten (mit Plasmid
A, 3B; mit Plasmid A plus B, 3C) Reispflanzen wieder. Das Vorhandensein
von Carotinoiden, cyclischen Carotinen und Xanthophyllen ist in
den Spuren, die die transformierten Samen wiedergeben, evident.
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4 illustriert
schematisch die Expressionskassetten, die in "Plasmid A" und "Plasmid B" verwendet wurden. LB, linke Grenze;
RB, rechte Grenze; psy, Phytoen-Synthase, cDNA aus Narcissus pseudonarcissus; crtI,
Carotin-Desaturasegen aus Erwinia uredovora; cyc, Lycopencyclase,
cDNA aus Narcissus pseudonarcissus; aphIV, Hygromycinphosphotransferase,
Gt1, Reis-Glutelin 1-Promotor; 35S, CaMV35S-Promotor; nos, Nopalin-Synthaseterminator,
NptII, Kanamycin-Resistenzgen.
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Figur 5:
A, ein Northern-Blot, der RNA von unbehandelten (Spur 1) und CPTA-behandelten
(Spur 2) gelben Narzissen verwendet. Die immobilisierte RNA wurde
wiederholt gestrippt, um die Hybridisierung unter Verwendung markierter
Sonden für
B, Phytoen-Synthase; B, Phytoen-Desaturase; C, ϛ-Carotin-Desaturase; E, Lycopen-Cyclase
zu ermöglichen.
B, Western-Blot,
der Proteinextrakte von unbehandelten (Spur 1) und behandelten (Spur
2) gelben Narzissen verwendete. Die Blots wurden mit Antikörpern, die
gegen A, Phytoen-Synthase; B, Phytoen-Desaturase; C, ϛ-Carotin-Desaturase;
D, Lycopen-Cyclase
gerichtet waren, markiert.
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In der gesamten
Beschreibung verwendete Abkürzungen
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Die
systematischen Namen wesentlicher Carotinoide, die hierin erwähnt werden,
sind, wie folgt:
Phytoen: 7,8,11,12,7',8',11',12'-Octahydro-Ψ,Ψ-carotin
Phytofluen:
7,8,11,12,7',8'-Hexahydro-Ψ,Ψ-carotin
ϛ-Carotin:
7,8,7',8'-Tetrahydro-Ψ,Ψ-carotin
Neurosporen:
7,8-Dihydro-Ψ,Ψ-carotin
Lycopen:
-Ψ,Ψ-Carotin
β-Carotin: β,β-Carotin
α-Carotin: β,ε-Carotin
Zeaxanthin: β,β-Carotin-3,3'-diol
Lutein: β,ε-Carotin-3,3'-diol
Antheraxanthin:
5,6-Epoxy-5,6-dihydro-β,β-carotin-3,3'-diol
Violaxanthin: 5,6,5',6'-Diepoxy-5,6,5',6'-tetrahydro-β,β-carotin-3,3'-diol
Neoxanthin: 5',6'-Epoxy-6,7-didehydro-5,6,5',6'-tetrahydro-β,β,-carotin-3,5,3'triol
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Enzyme:
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- PSY: Phytoen-Synthase
- PDS: Phytoen-Desaturase
- CrtI: bakterielle Carotin-Desaturase
- ZDS: ϛ(zeta)-Carotin-Desaturase
- CYC: Lycopen-β-Cyclase
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Nicht-Carotin-Zwischenprodukte:
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- IPP: Isopentyldiphosphat
- DMAPP: Dimethylallyl-diphosphat
- GGPP: Geranylgeranyldiphosphat
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Wie
hierin verwendet, schließt
die Bezeichnung "Pflanze" allgemein ein: eukaryotische
Algen, Embryophyten, einschließlich
Bryophyta, Pteridophyta und Spermatophyta, wie Gymnospermae und
Angiospermae, die letzteren schließen Magnoliopsida, Rosopsida
(Eu-"dicots"), Liliopsida ("Monocots") ein. Repräsentative und
bevorzugte Beispiele schließen
ein: Getreidekörner,
z.B. Reis, Weizen, Gerste, Hafer, Amaranth, Flachs, Triticale, Roggen,
Mais und andere Gräser; Ölsamen,
wie Brassica-Ölsamen,
Baumwollsamen, Sojabohne, Safflor, Sonnenblume, Kokosnuß, Palme
und ähnliche;
andere eßbare
Samen oder Samen mit eßbaren
Teilen schließen
ein: Kürbis,
Squash, Sesam, Mohnblume, Weintraube, Bohnen, Erdnuß, Erbsen,
Bohnen, Rettich, Alfalfa, Kakao, Kaffee, Hanf, Baumnüsse wie
Walnüsse,
Mandeln, Pecannüsse,
Kichererbsen, etc. Ferner, Kartoffeln, Karotten, süße Kartoffeln,
Tomate, Pfeffer, Maniok, Baumwolle, Eichen, Ulmen, Ahornbäume, Äpfel, Bananen;
dekorative Blumen, wie Lilien, Orchideen, Riedgras, Rosen, Butterblumen,
Petunien, Phlox, Veilchen, Sonnenblumen und ähnliche. Die vorliegende Erfindung
ist in dekorativen Arten aber auch in kultivierten Arten anwendbar,
für Nahrung,
Fasern, Holzprodukte, Gerbmaterialien, Färbemittel, Pigmente, Gummi,
Harze, Latexprodukte, Fette, Öle,
Wirkstoffe, Getränke
und ähnliche.
Vorzugsweise ist die für
die Transformation ausgesuchte Zielpflanze für Nahrung kultiviert, wie beispielsweise
Samenkörner,
Wurzelgemüse,
Hülsenfrüchte, Nüsse, Gemüse, Knollen,
Früchte,
Gewürze,
und ähnliche.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zur Verfügung. In Übereinstimmung mit
dem Erfindungsgegenstand werden Mittel und Verfahren zur Transformierung
von Pflanzezellen, Samen, Geweben oder ganzen Pflanzen zur Verfügung gestellt,
um Transformanien zu erzeugen, die in der Lage sind, alle Enzyme
des Carotin- Biosynthese-Stoffwechselweges,
die essentiell für
die Zielwirtspflanze sind, zu exprimieren, um die gewünschten
Carotine und/oder Xantophylle anzureichern. Entsprechend einem anderen
Aspekt der vorliegenden Offenbarung können die vorgenannten Verfahren
auch verwendet werden, um die bereits bestehende Carotinoid-Biosynthese
zu modifizieren, mit dem Ziel, die Anreicherung bestimmter Zwischenprodukte
oder gewünschter
Produkte auf- oder abzuregulieren. Weiterhin werden spezifische
DNA-Moleküle
zur Verfügung
gestellt, welche Nukleotidsequenzen umfassen, die eine oder mehrere
Expressionskassetten tragen, die in der Lage sind, die Herstellung
eines Enzyms oder mehrerer Enzyme zu lenken, die charakteristisch
für den
Carotinoid-Biosynthese-Stoffwechselweg
sind und aus der Gruppe ausgewählt
sind, die umfaßt:
- – Phytoensynthase,
abgeleitet aus Pflanzen, Pilzen oder Bakterien,
- – Phytoendesaturase,
abgeleitet aus Pflanzen, Pilzen oder Bakterien,
- – ϛ-Carotindesaturase,
abgeleitet aus Pflanzen oder Cyanobakterien und
- – Lycopencyclase,
abgeleitet aus Pflanzen, Pilzen oder Bakterien.
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Es
ist auch offenbart, daß die
vorgenannte Expressionskassette ein Gen oder mehrere Gene oder cDNAs,
die für
eine Pflanze, Pilze oder bakterielle Phytoensynthase, eine Pflanze,
Pilze oder bakterielle Phytoendesaturase, Pflanzen-ϛ-Carotindesaturase
oder eine Pflanze, Pilze oder bakterielle Lycopencyclase codiert, umfaßt, wobei
jede operativ an einen geeigneten, richtungsgebenden induzierbaren
oder gewebespezifischen Promotor gebunden ist, der in der Lage ist,
in Pflanzenzellen, Samenkörnern,
Geweben oder ganzen Pflanzen zu exprimieren. Besonders bevorzugte
Gene oder cDNAs codieren für
Pflanzenphytoensynthese, bakterielle Phytoendesaturase oder Pflanzenlycopencyclase.
Eine umfängliche,
noch wachsende Zahl an Genen, die für Phytoensynthase (Pflanze
und bakteriell), CrtI-Typ Carotin-Desaturase (bakteriell) und Lycopencyclase
(Pflanze und bakteriell) codiert, wurden isoliert und aus den Datenbanken
zugänglich
gemacht. Sie stammen aus verschiedenen Quellen und sind alle zur
Verwendung in den offenbarten Verfahren erhältlich.
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Ferner
umfassen in einer bevorzugten Ausführungsform die DNA-Moleküle wenigstens
ein selektierbares Markergen oder eine cDNA, operativ an einen geeigneten
richtungsgebenden, induzierbaren oder gewebespezifischen Promotor
gebunden, wobei Hygromycinphosphotransferase als selektierbarer
Marker unter der Kontrolle eines richtungsgebenden Promotors am
meisten bevorzugt ist. Obwohl der Fachmann jeden erhältlichen
Promotor, der in Pflanzenmaterial funktionell aktiv ist, auswählen kann,
ist im Entwurf erfindungsgemäßer geeigneter
Expressionskassetten bevorzugt, die jeweilige Nukleotidsequenz,
die für
Phytoendesaturase, ϛ-Carotindesaturase
oder Lycopencyclase codiert, betriebsfähig mit gewebespezifischen
oder richtungsgebenden Promotoren zu verbinden, wobei die für Phytoensynthase
codierende Nukleotidsequenz vorzugsweise unter der Kontrolle eines
gewebespezifischen Promotors exprimiert wird, um eine Interferenz
mit Gibberellin-Bildung zu vermeiden.
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Es
ist klar, daß die
Nukleotidsequenz als funktionelles Element des DNA-Moleküls entsprechend
der Offenbarung, jedwede Kombination eines oder mehrerer der vorgenannten
Gene oder cDNAs umfassen kann. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
eine derartige Nukleotidsequenz funktionelle Expressionskassetten
sowohl für
die Phytoensynthase als auch die bakterielle oder Pilz-Phytoendesaturase
und kann nach Inkorporation in ein geeignetes Plasmid oder Vektorsystem
(Plasmid A) in das als Ziel erkannte Pflanzenmaterial eingeführt werden,
entweder allein oder zusammen mit einem zweiten Vektor (Plasmid
B), umfassend eine Nukleotidsequenz, welche für Lycopencyclase codiert.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Plasmide oder Vektorsysteme zur Verfügung, enthaltend
ein oder mehrere der vorgenannten DNA-Moleküle oder Nukleotidsequenzen,
welche vorzugsweise von Agrobacterium tumefaciens abgeleitet sind.
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Der
Gegenstand der Erfindung stellt zusätzlich transgene Pflanzenzellen,
Samen, Gewebe und ganze Pflanzen zur Verfügung, die eine gesteigerte
Ernährungsqualität entfalten
und eine oder mehrere der oben genannten DNA-Moleküle, Plasmide
oder Vektoren enthalten und/oder unter Verwendung der Verfahren,
entsprechend der vorliegenden Erfindung generiert wurden.
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Die
gegenwärtige
Erfindung basiert auf der Tatsache, daß das frühe Zwischenprodukt Geranylgeranyldiphosphat
(GGPP) nicht nur allein für
die Carotinentstehenung dient, sondern auch eine Verzweigungsstelle darstellt,
die für
einige verschiedene biosynthetische Stoffwechselwege (2)
dient. Es wurde daher geschlossen, daß dieser Vorläufer in
den Plastiden aller Pflanzengewebe, Carotinoid-tragenden oder Nicht-Carotinoid-tragenden,
wie Reisendosperm vorkommt. Die Quelle von GGPP kann daher verwendet
werden, um die Gegenstände
der vorliegenden Erfindung, d.h. die Einführung des biosynthetischen
Carotinoid-Stoffwechselweges teilweise oder als ganzer und/oder
die Verstärkung
oder Beschleunigung eines bereits bestehenden biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselweges
zu erreichen.
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Der
Begriff "Carotinoid-frei", der in der gesamten
Beschreibung verwendet wird, um zwischen bestimmten Zielpflanzenzellen
oder -geweben zu unterscheiden, soll bezeichnen, daß das jeweilige
Pflanzenmaterial, das nicht entsprechend der Erfindung transformiert
ist, normalerweise bekannt ist, von Carotinoiden essentiell frei
zu sein, wie es der Fall ist für
beispielsweise Speicherorgane, wie beispielsweise Reisendospern und ähnliche.
Carotinoid-frei meint nicht, daß diese
Zellen oder Gewebe, die Carotinoide in fast unnachweisbaren Mengen
anreichern, ausgeschlossen sind. Vorzugsweise soll diese Bezeichnung
Pflanzenmaterial definieren, das einen Carotinoid-Gehalt von 0,001%
G/G oder weniger hat.
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Im
Hinblick auf die Auswahl geeigneter Quellen, von denen Carotinoid-Stoffwechselweg-Enzyme
abgeleitet werden können,
ist so zu verstehen, daß die
codierenden Sequenzen von Cyanobacteria zu den entsprechenden Pflanzensequenzen
homolog sind und auch in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine höhere Pflanzenphytoensynthase
operativ an einen Promotor gebunden, der eine gewebespezifische
Expression überträgt. Dieser
ist am selben Plasmid (Plasmid A) mit einer bakteriellen (Crt-I-Typ)-Phytoendesaturase
vereinigt, die letztere ist zu einer DNA-Sequenz, die für ein Transitpeptid
codiert, fusioniert und operativ an einen Promotor gebunden, der
die konstitutive Expression ermöglicht.
Die Transformation von Pflanzen mit diesem Konstrukt in einem geeigneten
Vektor wird die Bildung von Lycopen in diesem Gewebe, das durch
den die Phytoensynthase kontrollierenden Promotor ausgewählt ist,
lenken, zum Beispiel, in den Samen von Carotinoid-freien Getreidesamen. Überraschenderweise
kann diese Transformation allein eine Carotinoid-Synthese außerhalb
der Lycopenformation in Richtung stromabwärts gerichteter Xanthophylle,
wie Lutein, Zeaxanthin, Antheraxanthin, Violaxanthin und Neoxanthin
initiieren, sogar in einem Carotinoid-freiem Gewebe, wie Reisendosperm.
Zusätzlich
wird die Bildung von α-Carotin
beobachtet. Daher ist eine Carotinoid-Ergänzung, ähnlich derjenigen, die in grünen Blättern vorhanden
ist, gebildet. Dieses unerwartete Phänomen (hier auch als "Overshoot"-Mechanismus bezeichnet) kann entstehen,
aufgrund der konstitutiven Expression der jeweiligen späteren Gene
(Lycopencyclasen, β-Carotinhydroxylasen,
Epoxidasen), welche durch den Transformations-vermittelten Substratnachschub
aktiviert werden, oder alternativ, durch die Induktion der Expression
carotinoider biosynthetischer Gene, ausgelöst durch die Transformation.
In dem Fall, daß der "Overshoot"-Mechanismus nicht funktioniert, kann die
Co-Transformation (Plasmid B) mit einem Gen oder einer für Lycopencyclase
codierenden cDNA das Problem überwinden
und wenigstens eine α-
oder β-Carotin(Provitamin
A)-Bildung ermöglichen.
In Fällen,
wo der "Overshoot"-Mechanismus funktioniert,
kann diese Co-Transformation die durch Phytoensynthase und die CrtI-Typ
Carotindesaturase ausgelösten
Effekte steigern. Die vorliegende Erfindung schließt daher
die Einführung
des biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselweges außerhalb
des Punktes, der genetisch durch Transformieren mit einem Plasmid
A oder A plus B gegeben ist, ein.
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Plasmid
A ist auch in der Lage, die Carotinoid-Produktion in Carotinoid-tragenden
Geweben zu verstärken.
Diese Transformationen führen
zu einer Verstärkung
des Ernährungswertes
von Lebensmitteln für Menschen
und Futter für
Tiere. Ein weiterer Vorteil der Verwendung der bakteriellen Phytoendesaturase
vom crtI-Typ in der Transformation ist der, daß dieses Enzym auch in Blattchloroplasten
exprimiert wird, wobei den bleichenden auf die Pflanzen-Phytoendesaturase
zielenden Herbiziden, Resistenz verliehen wird. Die vorliegende
Erfindung schließt
daher auch ein, bleichende Herbizidresistenz in Verbindung mit transgenen
Pflanzen, die wenigstens ein Plasmid A tragen, zu verwerten.
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Das
zweite Plasmid B kann das Gen für
eine Pflanzenlycopencyclase tragen; alternativ kann eine bakterielle
Lycopencyclase, die mit einer Transitsequenz ausgestattet ist, verwendet
werden. Diese ist operativ an einen Promotor gebunden, vorzugsweise
einen, der dieselbe Gewebespezifität der Expression verleiht,
wie mit Phytoensynthase in Plasmid A. Die Co-Transformation von
Plasmid A und B resultiert in der Ergänzung des Zielgewebes, wie
einer Wurzelknolle, einer Fruchtknolle oder Samen mit der vollen
Information, um den biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselweg von Geranylgeranyldiphosphat
auszuführen,
um β-Carotin
zu bilden. In dem Fall von bereits bestehenden oder später induzierten
Reaktionen des Stoffwechselweges ermöglicht diese Co-Transformation
(siehe oben) einen verstärkten
Carotinoid-Gehalt und eine verstärkte
Bildung von Carotin-abgeleiteten Xanthophyllen.
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Alle
verwendeten Gene sind mit einer DNA-Sequenz ausgestattet, die für eine Transitsequenz
codiert, die einen Plastidimport ermöglicht. Dies ist entweder durch
eine rekombinante DNA-Technologie sichergestellt oder die Transitsequenz
ist in der Pflanzen-cDNA, die verwendet wird, vorhanden. Die Transformation
erlaubt dann eine Carotinoid-Bildung
unter Verwendung eines Pools des in Plastiden lokalisierten Geranylgeranyldiphosphat-Precursors.
Diese zentrale Verbindung ist weder ein Carotinoid noch repräsentiert
sie einen Precursor, der allein der Carotinoid-Biosynthese (siehe 2)
gewidmet ist.
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Die
Pflanzen sollten das/die eingeführte/n
Gen/Gene exprimieren und sie sind vorzugsweise zu deren Expression
homozygot. Im allgemeinen wird das Gen operativ an einen Promotor
gebunden sein, der in den Zielwirtszellen der besonderen Pflanze
funktionell aktiv ist. Die Expression sollte auf einem solchen Niveau stattfinden,
daß das
von dem Gen gewünschte
Charakteristikum erhalten wird. Zum Beispiel sollte die Expression
des selektierbaren Markergens eine geeignete Selektion von erhaltenen
Transformanten, entsprechend den Verfahren der vorliegenden Erfindung,
zur Verfügung
stellen. In ähnlicher
Weise sollte die Expression eines Gens oder mehrerer Gene des biosynthetischen
Carotinoid- und Xanthophyll-Stoffwechselweges zur gesteigerten Ernährungsqualität in einer
Pflanze resultieren, die einen relativ höheren Gehalt von einem oder mehreren
der Stoffwechselweg-Zwischenprodukte oder der Produkte, die im Vergleich
zu denen der selben Spezies, die nicht der Transformationsmethode
entsprechend der Verbindung unterworfen wurden, aufweisen. Auf der
anderen Seite wird allgemein wünschenswert
sein, die exzessive Expression des gewünschten Gens oder der gewünschten
Gene zu limitieren, mit dem Ziel, eine signifikant nachteilige Wirkung
der normalen Pflanzenphysiologie zu vermeiden, d.h. bis zu dem Ausmaß, daß deren
Kultivierung schwierig wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein isoliertes DNA-Molekül, entsprechend
Anspruch 15, zur Verfügung.
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Das
Gen oder die Gene, die für
das gewünschte
oder die gewünschten
Enzyme codieren, können
in Expressionskassetten zur Expression in die transformierten Pflanzengewebe
verwendet werden. Um die Gegenstände
der vorliegenden Erfindung zu erreichen, d.h. den biosynthetischen
Carotinoid-Stoffwechselweg
in eine gewünschte
Zielpflanze einzuführen
oder zu ergänzen,
wird die Pflanze mit wenigstens einer Expressionskassette transformiert,
die eine transkriptionale Startregion umfaßt, die an ein gewünschtes
Gen gebunden ist.
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Der
Transkriptionsstart kann nativ oder analog oder fremd oder heterolog
zu dem Wirt sein. Mit fremd ist beabsichtigt, daß die transkriptionale Startregion
nicht in dem Wirt vom Typ "wild" gefunden wird, in
die die transkriptionale Startregion eingeführt wird.
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Von
besonderem Interesse sind diese transkriptionalen Startregionen,
die mit Vorratsproteinen verbunden sind, wie Glutelin, Patatin,
Napin, Cruciferin, β-Conglycinin,
Phaseolin oder ähnliche.
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Die
Transkriptionskassette wird in 5'-3'-Richtung der Transkription,
eine Transkriptions- und Translationsstartregion, eine gewünschte DNA-Sequenz
und eine Transkriptions- und Translationsstoppregion einschließen, die
in Pflanzen funktionell ist. Die Stoppregion kann mit der Transkriptionsstartregion
nativ sein, kann mit der gewünschten
DNA-Sequenz nativ sein oder kann von anderen Quellen abgeleitet
sein. Passende Terminationsregionen sind von dem Ti-Plasmid des
A. tumefaciens, wie der Octopinsynthase- und den Nopalinsynthaseterminationsregionen
(siehe auch Guerineau et al., 1991; Proudfoot, 1991; Sanfacon et
al., 1991; Mogen et al., 1990; Munroe et al., 1990; Ballas et al.,
1989; Joshi et al., 1987), erhältlich.
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Größtenteils
wird das gewünschte
Gen oder werden die gewünschten
Gene der vorliegenden Erfindung Plastide, wie Chloroplasten zur
Expression als Ziel haben. Auf diese Weise wird die Expressionskassette, wo
das gewünschte
Gen nicht direkt in das Plastid eingefügt ist, zusätzlich eine Sequenz enthalten,
die für
ein Transitpeptid codiert, um das gewünschte Gen in das Plastid zu
lenken. Derartige Transitpeptide sind in dem Fachgebiet bekannt
(siehe z.B. Von Heijne et al., 1991; Clark et al., 1989; Della-Cioppa
et al., 1987; Romer et al., 1993 und Shah et al., 1986). Jedwede
Carotinoid-Stoffwechsel-Gene, die in der Erfindung nützlich sind, können native
oder heterologe Transitpeptide verwenden.
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Das
Konstrukt kann auch jede anderen notwendigen Regulatoren, wie Pflanzentranslationskonsensussequenzen
(Joshi, 1987), Introns (Luehrsen und Walbot, 1991) und ähnliche
einschließen,
die operativ an die gewünschte
Nukleotidsequenz gebunden sind. Intronsequenzen, in die das gewünschte Gen
einzuführen ist,
können
dessen Expressionsniveau durch Stabilisierung des Transkripts steigern
und dessen effektive Translokation außerhalb des Nucleus ermöglichen.
Unter solchen bekannten Intronsequenzen befinden sich die Introns
des Pflanzenubiquitin-Gens (Cornejo, 1993). Weiterhin wurde herausgefunden,
daß dasselbe
Konstrukt, das an unterschiedlichen Orten des Genoms eingeführt ist,
im Niveau der Expression in Pflanzen variieren kann. Es wird angenommen,
daß der
Effekt wenigstens teilweise an der Position des Gens auf dem Chromosom
begründet
ist, d.h. individuelle Isolate werden unterschiedliche Expressionsniveaus
haben, (siehe z.B. Hoever et al., 1994). Weitere regulatorische
DNA-Sequenzen, die zur Konstruktion von Expressionskassetten verwendet
werden können,
schließen
zum Beispiel Sequenzen ein, die in der Lage sind, die Transkription
einer beteiligten DNA-Sequenz in Pflanzengewebe im Sinne der Induktion
oder Repression zu regulieren.
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Diese
sind beispielsweise bestimmte Pflanzengene, die bekannt sind, durch
verschiedene interne und externe Faktoren, wie Pflanzenhormone,
Hitzeschock, Chemikalien, Pathogene, Sauerstoffmangel, Licht, Streß etc.,
induziert zu werden.
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Eine
weitere Gruppe von DNA-Sequenzen, welche reguliert werden kann,
umfaßt
chemisch gelenkte Sequenzen, die beispielsweise in den PR(Pathogenese-bezogen)-Proteingenen
des Tabaks vorhanden sind und mittels chemischer Regulatoren, wie
sie in EP-A-0 332 104 beschrieben sind, induzierbar sind.
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Sogar
eine andere Überlegung
in der Expression fremder Gene in Pflanzen ist das Stabilitätsniveau des
transgenischen Genoms, d.h. die Tendenz eines fremden Gens, sich
von der Population abzusondern. Falls ein selektierbarer Marker
an das gewünschte
Gen oder die gewünschte
Expressionskassette gebunden ist, dann kann die Selektion angewendet
werden, um die transgene Pflanze beizubehalten.
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Es
kann vorteilhaft sein, in das Expressionskassettenkonstrukt 5'-Signalsequenzen
einzuschließen. Solche
Signalsequenzen können
bewirken, die Translation zu verstärken. Translationsleader sind
auf dem Fachgebiet bekannt und schließen ein: Picornavirus-Leader,
z.B. EMCV-Leader (Encephalomyocarditis 5' nicht-codierende Region; Elroy-Stein
et al., 1989); Potyvirus-Leader, z.B. TEV-Leader (Tobacco Etch-Virus;
Allisson et al., 1986); und humanes Immunglobulin, an die schwere
Kette bindendes Protein (BiP, Macejak und Sarnow, 1991); nicht-translatierter
Leader vom Hüllprotein
mRNA des Lucerne-Mosaikvirus (AMV RNA 4; Jobling und Gehrke 1987);
Tabakmosaikvirus-Leader (TMV; Gallie et al., 1989); und Maisfleckvirus-Leader (MCMV;
Lommel et al., 1991; siehe auch Della-Cioppa et al., 1987).
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In
Abhängigkeit
davon, wo die gewünschte
DNA-Sequenz exprimiert werden soll, kann es wünschenswert sein, die Sequenz
mit Codons, die von Pflanzen bevorzugt werden, oder alternativ mit
Codons, die von Chloroplasten bevorzugt werden, zu synthetisieren.
Die Codons, die Pflanzen bevorzugen, können von Codons höchster Frequenz
in den Proteinen, die in der höchsten
Menge in der besonderen Pflanzenspezies exprimiert werden, bestimmt
werden (siehe EP-A-0
359 472; EP-A-0 386 962; WO 91/16432; Perlak et al., 1991 und Murray
et al., 1989). Auf diese Weise können
die Nukleotidsequenzen zur Expression in jeder Pflanze optimiert
werden. Es ist erkannt worden, daß alle oder jeder Teil der
Gensequenz optimiert werden kann oder synthetisch sein kann. Daraus
folgt, daß synthetische
oder teilweise optimierte Sequenzen auch verwendet werden können. Für die Konstruktion
von Chloroplasten bevorzugten Genen, siehe USPN 5,545,817.
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Zur
Herstellung der Transkriptionskassette können die verschiedenen DNA-Fragmente
manipuliert werden, um sie für
die DNA-Sequenzen in der geeigneten Orientierung zur Verfügung zu
stellen, und falls passend, in dem geeigneten Leserahmen zur Verfügung zu
stellen. In Richtung dieses Endes können Adapter oder Linker verwendet
werden, um die DNA-Fragmente
zu verbinden, oder andere Manipulationen können einbezogen werden, um
passende Restriktionsorte zur Verfügung zu stellen, Entfernung überflüssiger DNA,
Entfernung von Restriktionsorten oder ähnliches. Für diesen Zweck können in
vitro-Mutagenese, Primerinstandsetzung, Restriktion, Ausglühen, Resektion,
Ligation oder ähnliche
verwendet werden, wo Insertionen, Entfernungen oder Substitutionen,
z.B. Transitionen und Transversionen involviert sein können.
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Die
Expressionskassette, die die gewünschten
Gene trägt,
wird durch Standardmethoden in einen Expressionsvektor plaziert.
Die Auswahl eines geeigneten Expressionsvektors wird von der Methode
der Einführung
des Expressionsvektors in Wirtszellen abhängen. Ein typischer Expressionsvektor
enthält:
prokaryotische DNA-Elemente, die für einen bakteriellen Replikationsstartpunkt
codieren, und ein antibiotisches Resistenzgen, um für das Wachstum
und Selektion des Expressionsvektors in dem bakteriellem Wirt zur
Verfügung
zu stehen; ein Klonierungsort zur Insertion einer exogenen DNA-Sequenz, welche in
diesem Kontext für
ein spezifisches Enzym oder mehrere spezifische Enzyme des biosynthetischen
Carotinoid-Stoffwechselweges codieren würde; eukaryotische DNA-Elemente,
die die Initiation der Transkription des exogenen Gens kontrollieren,
wie ein Promotor; und DNA-Elemente,
die den Prozeßablauf
der Transkripte kontrollieren, wie eine Transkriptionsterminations/Polyadenylierungssequenz.
Er kann auch solche Sequenzen enthalten, wie sie für eine eventuelle
Integration des Vektors in das Chromosom benötigt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Expressionsvektor auch ein Gen, das für einen Selektionsmarker codiert,
wie beispielsweise: Hygromycinphosphotransferase (van den Elzen
et al., 1985), welches funktionell an einen Promotor gebunden ist.
Zusätzliche
Genbeispiele, die antibiotische Resistenz übertragen und daher als auswählbare Marker
geeignet sind, schließen
diejenigen ein, die für
eine Neomycinphosphotransferase-Kanamycinresistenz (Velten et al.,
1984) codieren; das Kanamycinresistenzgen (NPTII) ist von Tn5 (Bevan
et al., 1983) abgeleitet; das bei Thompson et al. 1987 beschriebene
PAT-Gen; und Chloramphenicolacetyltransferase. Zur allgemeinen Beschreibung
von Pflanzenexpressionsvektoren und selektierbaren Markergenen,
die entsprechend der vorliegenden Erfindung geeignet sind, siehe
Gruber et al. (1993). Wie oben ausgeführt, ist es auch möglich, einen
weiteren Selektionsmarker von einer Expressionskassette, die bakterielles
crtI umfaßt,
wegzulassen, das Genprodukt, von dem gezeigt wurde, daß es die
Resistenz auf bleichende Herbizide überträgt. In dieser speziellen Ausführungsform
ist bevorzugt, daß crtI
unter der Kontrolle eines konstitutiven oder gewebespezifischen
Promotors ist. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
ist crtI durch einen Promotor kontrolliert, der spezifisch und funktionell
aktiv in grünen
photosynthetisch aktiven Geweben oder Zellen ist.
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Ein
zur Kontrolle der Expression des jeweils gewünschten Gens und des Markergens
verwendetes Promotorelement kann jeder pflanzenkompatible Promotor
sein. Diese können
Pflanzengenpromotoren, wie der Promotor für die kleine Untereinheit der
Ribulose-1,5-bis-phosphatcarboxylase (RUBISCO), oder Promotoren
von Tumor-induzierenden Plasmiden des Agrobacterium tumefaciens,
wie die Nopalin-Synthase- und Octopin-Synthaseprotomoren oder virale
Promotoren wie die Blumenkohlmosaikvirus (CaMV)19S und 35S Promotoren
oder der Feigenkrautmosaikvirus 35S-Promotor. Siehe internationale
Patentanmeldung WO 91/19806 als Beispiel für ein Überblick bekannter Pflanzenpromotoren,
welche zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind.
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"Gewebespezifische" Promotoren stellen
zur Verfügung,
daß eine
Anreicherung eines oder mehrerer dieser Genprodukte in dem Gewebe
besonders hoch ist, in dem Produkte des biosynthetischen Carotinoid- oder
Xanthophyll-Stoffwechselweges
exprimiert werden; irgendeine Expression kann in anderen Teilen
der Pflanze vorkommen. Beispiele bekannter gewebespezifischer Promotoren
schließen
den Glutelin-1-Promotor (Kim et al., 1993; Okita et al., 1989; Zheng
et al., 1993), den auf Knollen gerichteten Klasse I-Patatin-Promotor (Bevan
et al., 1986); die Promotoren, die von Kartoffelknollen ADPGPP-Genen
(Muller et al., 1990) begleitet sind; der Sojabohnenpromotor des β-Conglycins,
auch als das 7S-Protein bekannt, das eine auf Samen gerichtete Transkription
ausführt
(Bray, 1987); und auf Samen gerichtete Promotoren von den Zein-Genen
des Maisendosperms (Pedersen et al., 1982). Ein weiterer Promotortyp,
der entsprechend der Erfindung verwendet werden kann, ist ein Pflanzenubiquitin-Promotor. Pflanzenubiquitin-Promotoren
sind in dem Fachgebiet gutbekannt, wie von Kay et al. (1987), und
EP-A-0 342 926 ausgeführt
wird. Beispiele bevorzugter chemisch induzierbarer Promotoren, wie
der Tabak PR-1a-Promotor, werden detailliert in EP-A-0 332104 erläutert. Eine andere
bevorzugte Kategorie von Promotoren ist die, die durch eine Wunde
induzierbar ist. Bevorzugte Promotoren dieser Art schließen diejenigen
ein, die von Stanford et al. (1989), Xu et al. (1993), Logemann
et al. (1989), Rohrmeier & Lehle
(1993), Firek et al. (1992) und Warner et al. (1993), beschrieben
wurden.
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Die
Pflanzenzellen, die Samen, Gewebe und ganzen Pflanzen, die im Kontext
der vorliegenden Erfindung behandelt wurden, können durch jede der verschiedenen
Methoden erhalten werden. Die Fachleute werden schätzen, daß die Auswahl
der Verfahren von dem Typ der Pflanze abhängen könnte, d.h. monokot oder dikot,
als Ziels zur Transformation ausgewählt. Solche Methoden schließen allgemein
einen direkten Gentransfer, chemisch induzierten Gentransfer, Elektroporation,
Mikroinjektion (Crossway et al., 1986; Neuhaus et al., 1987), einen
Agrobacterium-vermittelten Gentransfer, ballistische Teilchenbeschleunigung
unter beispielsweiser Verwendung von Vorrichtungen, die erhältlich sind
von Agracetus, Inc. Madison, Wisconsin und Dupont, Inc., Wilmington,
Delaware (siehe zum Beispiel Sanford et al., US-Patent 4,945,050
und McCabe et al., 1988) und ähnliche.
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Ein
Verfahren, die vorliegenden transformierten Pflanzen oder Teile
davon zu erhalten, ist direkter Gentransfer, in welchem Pflanzenzellen
kultiviert werden oder anderweitig unter geeigneten Bedingungen
in Anwesenheit von DNA-Oligonukleotiden
wachsen, die die gewünschte
Nukleotidsequenz umfaßt,
die in die Pflanze oder einen Teil davon einzuführen ist. Die Donor-DNA-Quelle
ist typischerweise ein Plasmid oder ein anderer geeigneter Vektor,
der das gewünschte
Gen oder die gewünschten
Gene enthält.
Aus Gründen
der Einfachheit wird hierin auf Plasmide mit dem Verständnis Bezug
genommen, daß andere
geeignete Vektoren, die das gewünschte
Gen oder die gewünschten
Gene enthalten, auch in Betracht gezogen werden.
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Jedes
geeignete Pflanzengewebe, das das Plasmid aufnimmt, kann mittels
direktem Gentransfer behandelt werden. Ein derartiges Pflanzengewebe
schließt
beispielsweise reproduktive Strukturen bei jedem Stadium der Entwicklung
ein, insbesondere vor der Meiose und speziell 1 bis 2 Wochen vor
der Meiose. Im allgemeinen werden die prämeiotischen Reproduktivorgane
in einer Plasmidlösung
gebadet, wie beispielsweise durch Injektion einer Plasmidlösung direkt
in die Pflanze oder nahe des Reproduktivorgans. Die Pflanzen sind
dann selbstbestäubt
oder kreuzweise mit Pollen von einer anderen Pflanze, die in der
gleichen Weise behandelt wurde, bestäubt. Die Plasmidlösung enthält typischerweise
etwa 10 bis 50 μg
DNA in etwa 0,1 bis 10 ml Perfloralstruktur, aber auch mehr oder
weniger als dies verwendet werden kann, in Abhängigkeit von der Größe der besonderen
Floralstruktur. Das Lösungsmittel
ist typischerweise steriles Wasser, Salzlösung oder gepufferte Salzlösung oder
ein passendes Pflanzenmedium. Falls gewünscht, kann die Plasmidlösung auch Stoffe
enthalten, um chemisch zu induzieren oder die Plasmidaufnahme zu
verstärken,
wie beispielsweise PEG, Ca2+ oder ähnliche.
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Nachfolgende
Aussetzung der reproduktiven Organe gegenüber dem Plasmid, ist die florale
Struktur bis zur Reife gewachsen und die Samen werden geerntet.
In Abhängigkeit
von dem Plasmidmarker wird die Selektion der transformierten Pflanzen
mit dem Markergen durch Keimung oder Wachstum der Pflanzen in einem
Marker-sensitiven oder vorzugsweise einem Marker-resistenten Medium vorgenommen. Beispielsweise werden
Samen, die von Pflanzen erhalten wurden, die mit Plasmiden behandelt
wurden, die das Kanamycin-Resistenzgen haben, grün bleiben, währenddessen
solche, ohne dieses Markergen, weiß sind. Anwesenheit der gewünschten
Gentranskription von mRNA davon und Expression des Peptids kann
weiterhin durch konventionelle Southern-, Northern- und Western-Blot-Techniken demonstriert
werden.
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In
einer anderen Methode, die zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, werden Pflanzenprotoplasten so behandelt, um die Aufnahme
des Plasmids zu induzieren. Protoplastenherstellung ist auf dem
Fachgebiet wohlbekannt und zieht typischerweise Digerieren von Pflanzenzellen
mit Cellulase oder anderen Enzymen für eine ausreichende Zeitperiode
nach sich, um die Zellwand zu beseitigen. Typischerweise werden
die Protoplasten von dem Aufschlußgemisch durch Sieben und Waschen
separiert. Die Protoplasten werden dann in einem geeigneten Medium
suspendiert, wie beispielsweise Medium F, CC-Medium, etc., typischerweise
bei 104 bis 107 Zellen/ml.
Zu dieser Suspension wird dann die oben beschriebene Plasmidlösung und
ein Starter, wie Polyethylenglykol, Calcium, Sendai-Virus oder ähnliche
hinzugegeben. Alternativ können die
Plasmide in Liposomen verkapselt sein. Die Lösung aus Plasmiden und Protoplasten
werden dann für
eine geeignete Zeitspanne inkubiert, typischerweise etwa eine Stunde
bei 25°C.
In einigen Beispielen kann es wünschenswert
sein, das Gemisch durch kurzes Erhitzen auf etwa 45°C, zum Beispiel
für 2 bis
5 Minuten, mit Hitzeschock zu versehen und schnelles Abkühlen auf
Inkubationstemperatur. Die behandelten Protoplasten werden dann
kloniert und für
die Expression des gewünschten
Gens oder der gewünschten
Gene selektiert, z.B. durch Expression des Markergens und herkömmliche
Blot-Techniken. Ganze Pflanzen werden dann in herkömmlicher
Weise von den Klonen regeneriert.
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Die
Elektroporationstechnik ist ähnlich,
mit der Ausnahme, daß elektrischer
Strom typischerweise auf das Gemisch bloßer Plasmide und Protoplasten
in einer Elektroporationskammer in Abwesenheit oder Anwesenheit
von Polyethylenglykol, Ca2+ oder ähnlichem
angewandt wird. Typische Elektroporation schließt 1 bis 10 Pulse von 40 bis
10 000 DC-Volt für
eine Dauer von 1 bis 2000 μs
mit typischerweise 0,2 Sekunden-Intervallen zwischen den Pulsen
ein. Alternierende Strompulse gleicher Stärke können ebenso verwendet werden. Noch
typischer wird ein beladener Kondensator durch die Elektroporationskammer
entladen, die die Plasmidprotoplastensuspension enthält. Diese
Behandlung führt
zu einem reversiblen Anwachsen der Durchlässigkeit von Biomembranen und
erlaubt daher die Insertion der DNA, entsprechend der Erfindung.
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Pflanzeprotoplasten
mit durch Elektroporese beigebrachten Poren erneuern ihre Zellwand,
teilen sich und bilden Kallusgewebe (siehe zum Beispiel Riggs et
al., 1986).
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Ein
anderes Verfahren, das zur Transformierung von Zielzellen geeignet
ist, schließt
die Verwendung von Agrobacterium ein. In diesem Verfahren wird Agrobacterium,
das das Plasmid mit dem gewünschten
Gen oder der Genkassette enthält,
benutzt, um die Pflanzenzellen zu infizieren und das Plasmid in
das Genom der Zielzellen einzubringen. Die Zellen, die das gewünschte Gen
exprimieren, werden dann selektiert und, wie oben beschrieben, kloniert.
Beispielsweise ist eine Methode zur Einführung des gewünschten
Gens in ein Zielgewebe, zum Beispiel eine Knolle, eine Wurzelknolle,
Korn oder Hülsenfrucht
mittels eines Plasmids, zum Beispiel eine Ri-Plasmid und ein Agrobacterium, z.B.
A. rhizogenes oder A. tumefaciens, ein kleines rekombinantes Plasmid,
das zum Klonieren in Escherichia coli geeignet ist, in das ein Fragment
der T-DNA eingespleißt wurde,
zu benutzen. Dieses rekombinante Plasmid ist an einer Stelle innerhalb
der T-DNA aufgespalten. Ein Stück
der "Passenger"-DNA wird in diese Öffnung eingespleißt. Die
Passenger-DNA besteht aus dem Gen oder Genen dieser Erfindung, die
in die Pflanzen-DNA zu inkorporieren sind, als auch aus einem selektierbaren
Marker, beispielsweise einem Gen mit Resistenz gegenüber einem
Antibiotikum. Dieses Plasmid wird anschließend in ein größeres Plasmid
zurückkloniert
und dann in einen Agrobacterium-Stamm eingeführt, der ein unmodifiziertes
Ri-Plasmid trägt. Während des
Wachstums der Bakterien wird manchmal eine seltene Doppel-Rekombination
eintreten, die zu Bakterien führt,
deren T-DNA einen Einschub beherbergt: die Passenger-DNA. Derartige
Bakterien werden identifiziert und selektiert durch ihr Überleben
in Medien, die das Antibiotikum enthalten. Diese Bakterien werden
zum Einbringen deren T-DNA (modifiziert mit Passenger-DNA) in ein
Pflanzengenom verwendet. Dieses A. rhizogenes oder A. tumefaciens
verwendende Verfahren verursacht transformierte Pflanzenzellen,
die in gesunden, lebensfähigen
Pflanzen regeneriert werden können
(siehe z.B. Hinchee et al., 1988).
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Ein
anderer geeigneter Zugang ist das Bombardieren der Zellen mit Mikroprojektilen,
die mit der zu transformierenden DNA (Wang et al., 1988) überzogen
sind, oder die durch eine DNA beschleunigt werden, die eine Lösung in
Richtung auf die Zellen enthält,
die durch einen Druckstoß zu
transformieren sind und dadurch fein in einem Nebel mit der Lösung als
Ergebnis des Druckstoßes
dispergiert sind (EP-A-0 434 616).
-
Das
Bombardement mit Mikroprojektilen wurde als eine wirkungsvolle Transformationstechnik
für Zellen
unter Einschluß von
Pflanzezellen verbessert. Von Sanford et al. (1987) wurde berichtet,
daß ein
Bombardement mit Mikroprojektilen wirkungsvoll war, um eine Nukleinsäure in das
Cytoplasma von Pflanzenzellen von Allium cepa (Zwiebel) zu bringen.
Christou et al. (1988) berichteten über eine stabile Transformation
von Sojabohnenkallus mit einem Kanamycin-Resistenzgen mittels eines
Bombardements mit Mikroprojektilen. Dieselben Autoren berichteten
von einer Penetration bei näherungsweise
0,1% bis 5% der Zellen und fanden wahrnehmbare Niveaus einer NPTII-Enzymaktivität und Resistenz
in den transformierten Kalli von bis zu 400 mg/l von Kanamycin.
McCabe et al. (1988) berichten von einer stabilen Transformation
von Glycin max (Sojabohne) unter Verwendung eines Bombardements
mit Mikroprojektilen. Weiterhin berichten McCabe et al. von einem
Wiedererlangen einer transformierten R1-Pflanze
aus R0-chimärer Pflanze (siehe auch Weissinger
et al., 1988; Datta et al., 1990 (Reis); Klein et al., 1988a (Mais);
Klein et al., 1988b (Mais); Fromm et al., 1990; und Gordon-Kamm
et al., 1990 (Mais).
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Alternativ
kann ein Pflanzenplastid direkt transformiert werden. Eine stabile
Transformation von Chloroplasten in höhere Pflanzen wurde berichtet,
siehe zum Beispiel SVAB et al. (1990); SVAB und Maliga (1993); Staub
und Maliga (1993). Die Methode vertraut auf einer Schrotpartikellieferung
einer DNA, die einen selektierbaren Marker enthält und Bestimmung der DNA in
bezug auf das Plastidgenom durch homologe Rekombination. In solchen
Verfahren kann die Plastidgenexpression durch Verwendung eines Plastidgenpromotors oder
durch Transaktivierung eines ruhig gestellten, durch ein Plastid
erzeugten Transgens vervollständigt
werden, wobei das Transgen zur Expression aus einer selektiven Promotorsequenz,
wie von T7 RNA-Polymerase erkannt, positioniert ist. Das ruhige
Plastidgen wird durch Expression einer speziellen RNA-Polymerase
aus einem Kernexpressionskonstrukt aktiviert und läßt die Polymerase
auf das Plastid unter Verwendung eines Transitpeptides zielen. In
solch einem Verfahren kann gewebespezifische Expression durch Verwendung
einer Kern-codierten und Plastid-gerichteten
spezifischen RNA-Polymerase, die von einem geeigneten Pflanzengewebe-spezifischen
Promotor exprimiert wird, erhalten werden. Solch ein System wird
in McBride et al. (1994) widergegeben.
-
Die
oben exemplarisch erwähnte
Liste möglicher
Transformationsverfahren wird nicht als vollständig beansprucht und ist nicht
beabsichtigt, den Erfindungsgegenstand in irgendeiner Weise zu limitieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
daher auch transgenes Pflanzenmaterial, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Protoplasten, Zellen, Kalli, Geweben, Organen, Samen, Embryos,
kleinen Eiern, Zygoten etc. besteht und besonders ganzen Pflanzen,
das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
transformiert wurde und die DNA der Erfindung in exrpressionsfähiger Form
umfaßt,
und die Verfahren zur Herstellung des genannten transgenen Pflanzenmaterials.
-
Positive
Transformaten werden in Pflanzen, regeneriert folgend den Verfahren
die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind, (siehe z.B. McCormick et
al., 1986). Diese Pflanzen können
dann gewachsen sein und entweder durch dieselbe transformierte Art
oder unterschiedliche Arten bestäubt
sein, bevor die Frucht auf Anwesenheit der gewünschten Eigenschaften und/oder
das Ausmaß,
in welchem die gewünschten
Eigenschaften exprimiert sind, bewertet wird und das erhaltende
Hybrid, das die gewünschte
phänotypische
Charakteristik aufweist, identifiziert ist. Eine erste Bewertung
kann beispielsweise das Niveau bakterieller/Pilz-Resistenz der transformierten Pflanzen
einschließen.
Zwei oder mehr Generationen können
gewachsen sein, um sicherzustellen, daß die phänotypische Charakteristik des
Gegenstandes stabil aufrechterhalten ist und vererbt ist, und dann
die Samen geerntet werden, um sicherzustellen, daß der gewünschte Phänotyp oder
eine andere Eigenschaft erreicht wurde.
-
Weiterhin
werden vom Umfang der vorliegenden Erfindung transgene Pflanzen
umfaßt,
insbesondere transgene fruchtbare Pflanzen, die mittels des Verfahrens
der Erfindung transformiert wurden, sowie deren asexuelle und/oder
sexuelle Nachkommenschaft, welche die neue und wünschenswerte Eigenschaft oder
Eigenschaften auf Grund der Transformation der Mutterpflanze entfalten.
-
Der
Begriff "Nachkommenschaft" wird so verstanden,
daß er
sowohl "asexuell" und "sexuell" erzeugte Nachkommenschaft
transgener Pflanzen umschließt.
Diese Definition wird auch verstanden, alle Mutanten und Varianten
einzuschließen,
die mittels bekannter Verfahren erhältlich sind, wie beispielsweise
Zellfusion oder Mutantenselektion und die die charakteristischen
Eigenschaften der initial transformierten Pflanze zusammen mit allen
Kreuz- und Fusionsprodukten des transformierten Pflanzenmaterials
aufweisen.
-
Pflanzenteile,
wie beispielsweise Blumen, Stengel, Früchte, Blätter, Wurzeln, die in transgenen
Pflanzen oder deren Nachkommenschaft, bevor sie mittels der Methode
der Erfindung transformiert wurden, ihren Ursprung haben und demzufolge
wenigstens zum Teil aus transgenen Zellen bestehen, sind ebenso
ein Gegenstand der vorliegende Erfindung.
-
Die
nachfolgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung, beschränken sie jedoch nicht.
-
Hinterlegung des biologischen
Materials
-
E.
coli-Stämme,
die die Expressionskassetten entsprechend der vorliegenden Erfindung
tragen, wurden unter dem Budapester Abkommen bei der Deutschen Sammlung
von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) in Braunschweig, Deutschland,
unter den folgenden Eingangs-Nrn. hinterlegt:
Stamm | Eingangs-Nr. |
PRiceCYC
TOP10 (Kassette von Plasmid B) | DSM
12714 |
Pbaal42
TOP10 (Kassette von Plasmid A) | DSM
12713 |
-
Beispiele
-
Einführung von Provitamin A (β-Carotin)
und Xanthophyll-Biosynthese
in Carotinoid-freiem Reis (Oryza sativa) Endosperm.
-
Phytoenbildung (Burkhardt
et al., 1997)
-
Frühere biochemische
Untersuchungen unter Verwendung radiomarkierten Isopentenyldiphosphates haben
gezeigt, daß Reisendosperm
enzymatisch aktive GGPP-Synthase besitzt und daher einen wichtigen Vorläufer für die Carotinoid-Biosynthese zur Verfügung stellt.
Demzufolge wurde die Vielfalt des Japonica-Reismodells Taipei 309
durch mikroprojektiles Bombardement mit einer cDNA, die für eine Phytoensynthase
aus Narzisse (Narcissus pseudonarcissus; (Eingangs-Nr. X78814, Schledz
und Beyer, 1996, Schledz et al., 1996) unter der Kontrolle eines
konstitutiven und unter der Kontrolle eines Endosperm-spezifischen
Promotors transformiert. In transgenen Reispflanzen wurde das Narzissenenzym
durch in vivo-Anreicherung des nicht-gefärbten Carotinphytoens im Reisendosperm
als aktiv gezeigt. Daher war zum ersten Mal gezeigt worden, daß es im
Prinzip möglich
war, den ersten Carotinoid-spezifischen enzymatischen Schritt in
der Carotinoid-Biosynthese in einem nicht-photosynthetischen, kein
Carotinoid enthaltendem Gewebe einzubauen.
-
Einführung des biosynthetischen
Carotinoid-Stoffwechselweges gegen Lycopen, β-Carotin (Provitamin A) und Xanthophyllen
in Reisendosperm
-
Plasmidkonstruktion
-
(Für molekularbiologische
Standardtechniken, siehe Sambrook et al., 1989. Für eine schematische Darstellung
der Konstrukte, siehe 4). Die Strukturgene, die für Carotinoide
biosynthetische Enzyme codieren, waren:
Psy: Phytoensynthase
von Narcissus pseudonarcissus (Eingangs-Nr. X78814)
crtI: Carotindesaturase
von Bacterium Erwinia uredovora mit der Transitsequenz der Erbse
Rubisco (Misawa et al., 1993) verschmolzen.
cyc: Lycopencyclase
von Nacrissus pseudonarcissus (Eingangs-Nr. X98796).
-
Bildung von pB19hpc (im
Text als "Plasmid
A" bezeichnet):
-
Ein
DNA-Fragment, das das intakte Phytoendesaturase-Gen (crtI) von Erwinia
uredovora mit der Transitpeptidsequenz der kleinen Untereinheit
der Erbse Rubisco (tp) stromabwärts
von dem CaMV35S-Promotor und stromaufwärts von dem Polyadenylierungs-Nr.
3'-Signal trägt, wurde
von Misawa et al. (1993) konstruiert und in HindIII/EcoRI wurde
digeriertes pUC19 ligiert, um das Plasmid pUCET4 zu erhalten. Die
crtI-Expressionskassette
wurde aus pUCET4 als ein HindIII/EcoRI-Fragment herausgeschnitten und in pBluescriptKS
digiertes HindIII/EcoRI ligiert, das das Plasmid pBaal1 ergab. Das
Plasmid pGt1PsyH (Bruckhardt et al., 1997), das eine psy-Expressionskassette,
bestehend aus einer Phytoensynthase-cDNA von Narcissus pseudonarcissus
(Eingangs-Nr. X78814) unter Kontrolle des Reis-Glutelin 1-Promotors
(Gt1: Kim et al., 1993; Okita et al., 1989; Zheng et al., 1993)
und dem nos 3'-Polyadenylierungssignal
trägt,
wurde mit SacII digeriert und stumpf unter Verwendung einer T4-DNA-Polymerase
beendet. Um die psy-Expressionskassette zu erhalten, wurde eine
zweite Digerierung mit KpnI ausgeführt. Das SacII (abgestumpft)/KpnI-Fragment
wurde dann in XhoI (abgestumpft)/KpnI digeriertes pBaal1 ligiert,
um das Plasmid pBaal2, das crtI- und psy-Expressionskassetten trägt, zu erhalten.
-
Die
Polylinkerorte von pUC18 wurden ersetzt, um die folgenden Restriktionsorte
in folgender Reihenfolge zu enthalten: HindIII, I-SceI, KpnI, NotI,
SmaI, IsceI, EcoRI. Das erhaltene Plasmid pUC18M wurde mit KpnI
und NotI digeriert.
-
Eine
DNA-Fragment, das die crtI- und psy-Expressionskassetten trägt, wurde
von Baal2 unter Verwendung von KpnI und NotI herausgeschnitten und
in das oben erwähnte
digerierte pUC18M ligiert. Das erhaltene pBaal3-Plasmid enthält die doppelten
Expressionskassetten, flankiert durch zwei Meganuklease-Restriktionsorte
(I-SeeI).
-
Die
Hygromycinphosphotransferase-Gen aphIV-Expressionskassette, enthaltend aphIV
unter der Kontrolle eines CaMV35S-Promotors und das CaMV35S-Polyadenylierungssignal
wurde aus pRice (siehe Konstruktion von Plasmid B) als ein KpnI-Fragment
herausgeschnitten und in das mit pBaal3 digerierte KpnI-ligiert.
Die erhaltenen Plasmide pBaal42 und pBaal41 enthalten eine Hygromycin-Resistenzkassette
in derselben Orientierung wie die psy-Expressionskassette (pBaal42) oder in
entgegensetzter Orientierung (pBaal41).
-
Der
Vektor pBin19 (Bevan, 1984) wurde mit EcoRI und HindIII digeriert
und einer synthetischen Oligonukleotidsequenz, die die folgenden
Restriktionsorte in der folgenden Reihenfolge enthält: HindIII,
I-SecI, KpnI, NotI, SmaI, IsceI, EcoRI wurde unter Verwendung eines
Standardprotokolls, das für
pBin19M zusammengestellt wurde, eingeführt.
-
Die
Expressionskassetten von crtI, psy und aphIV wurden aus pBaal42
ausgeschnitten, unter Verwendung der Meganukleaseorte I-secI und
in pBin19M nach Digerierung mit I-scI ligiert. Das resultierende
Plasmid pBl9hpc wurde dann zur Transformation verwendet.
-
Konstruktion von pZCycH
(im Text als "Plasmid
B" bezeichnet):
-
Der
Glutelin 1-Promotor GtI wurde aus pKS1 (Okita et al., 1989) unter
Verwendung von EcoRI/BgIII herausgeschnitten und in pV34Gt1 digeriertes
BamHI/MunI (Füttere
und Potrykus, unveröffentlicht)
zwischen zwei I-SceI-Meganukleaseorte ligiert, um das Plasmid pV34Gt1
zu erhalten. Die Hygromycinphosphotransferase-Gen aphIV-Expressionskassette,
die das Polyadenylierungssignal CaMV35S enthält, gefolgt von aphIV unter
der Kontrolle eines CaMV35S-Promotors und eines zweiten CaMV35S-Polyadenylierungssignals,
danach wurde von pCIB900 (Wünn
et al., 1996) herausgeschnitten, unter Verwendung von SaclI und
SacI. Nach Ligation eines XhoI-Adapters
an den SalI-Ort des erhaltenen Fragmentes, wurde in pV34Gt1 ligiert,
um das Plasmid (pRice) zu erhalten. Die Lycopencyclase cyc von Narcissus
pseudonarcissus (Eingangs-Nr.
X98796) wurde aus dem Plasmid pGEM4CYC (Bonk et al., 1997) unter
Verwendung von Ec1136II und BamHI herausgeschnitten. Nach Behandlung
mit einem Klenow-Fragment wurde das cyc in digeriertes pRice Ec136II
ligiert, um pRiceCYC zu erhalten.
-
Der
Vektor pPZP100 (Hajdukiewicz et al., 1994) wurde mit EcoRI und HindIII
und einer synthetischen Oligonukleotidsequenz, die die folgenden
Restriktionsorte in der folgenden Reihenfolge enthält, digeriert:
HindIII, I-SceI, KpnI, NotI, SmaI, IsceI, EcoRI wurde unter Verwendung
eines Standardprotokolls, das für pPZP100M
zusammengestellt wurde, eingeführt.
-
Die
cyc aphIV-Doppelkassette wurde aus pRiceCYC unter Verwendung der
IsceI-Meganuklease herausgeschnitten und in IsceI digeriertes pPZP100M
ligiert, um das Transformationsplasmid pZCycH zu erhalten.
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Kallusinduktion
und Transformation
-
Kallusinduktion:
Unreife Samen der Japonica-Reiskultur TP309 im Milchzustand wurden
aus Gewächshäuserpflanzen
gesammelt, für
eine Minute in 70%igem Ethanol (V/V) oberflächensterilisiert, für eine Stunde
auf einer Schüttelvorrichtung
mit 6%igen Calciumhypochlorid inkubiert und 3- bis 5-mal mit sterilem
destilliertem Wasser ausgewaschen. Anschließend wurden unreife Embryos
von den sterilisierten Samen unter einem Binokularmikroskop in einer
luftstromfreien Bank isoliert und auf einem NB-Medium (N6-Salze und B5-Vitamine,
die mit 30 g/l Maltose, 500 mg/l Prolin, 300 mg/l Caseinhydrolat,
500 mg/l Glutamin und 2 mg/l 2,4-D, bei pH 5,8 ergänzt wurden)
kultiviert. Nach 4 bis 5 Tagen wurden die Coleooptilen entfernt,
und die angeschwollene Skutella wurde für 3 bis 5 Tage auf frischem
NB-Medium subkultiviert, bis zu Beimpfung des Agrobacteriums.
-
Agrobacterien
vermittelte Transformation: Eine Woche alte vorkultivierte unreife
Embryos wurden in einer Agrobacterium tumefaciens LBA4404-Zellsuspension,
wie beschrieben, getaucht (Uze et al., 1997). Zur Co-Transformation
der zwei getrennten Vektoren pZPsC und pZCycH wurde LBA4404/pZPsC
(OD600 = 2,0) mit einem gleichem Volumen
aus LBA4404/pZCycH (OD600 = 1,0) nach Acetonspritzeninduktion
gemischt und zur Impfung verwendet. Die geimpften vorkultivierten
Embryos wurden auf NB-Medium, das mit 200 mMol Acetonsyringon ergänzt wurde,
für 3 Tage
co-kultiviert, auf Rückgewinnungsmedium
(NB mit 250 mg/l Cefotaxim) für
eine Woche subkultiviert und dann in das NB-Selektionsmedium in
Anwesenheit von 30 mg/l Hygromycin und 250 mg/l Cefotaxim für 4 bis
6 Wochen überführt. Pflanzen
wurden von wiedergewonnenen resistenten Kalli auf NB-Medium, das
mit 0,5 mg/l NAA und 3 mg/BAP in 4 Wochen regeneriert, der Wurzelbildung
unterzogen und in ein Gewächshaus
transferiert.
-
Southern-Blotting
-
Um
die Anwesenheit der Transgene zu beweisen, wurden nach Standardmethoden
(Sambrook et al. (1989) unter Verwendung der homologen markierten
Sonden, die von Phytoensynthase, CrtI und Cyclase abgeleitet sind,
Southern-Blots ausgeführt.
-
Carotinoid-Pigmentanalysen
-
Samen
(1 g) von R0-Pflanzen wurden geschält und für 8 Stunden auf einer Schüttelvorrichtung
mit Schleifpapier behandelt, um die Samenschale zu entfernen. Bei
Augenscheinbetrachtung zeigten die transformierten Linien eine klar
erkennbare gelbliche Färbung,
aufgrund der Anwesenheit der Carotinoide. Darüber hinaus war ein Trennungsmuster
erkennbar, das in einigen Fällen
sehr nahe dem erwarteten Verhältnis
3:1 (Gelb zu Weiß)
war.
-
Die
Summe der Samen von individuellen Linien (jede 50) wurden unter
Verwendung eines Mikrodismembrators (Braun, Melsungen) zu einem
feinen Pulver aufgeschlossen. Dieses wurde wiederholt mit Aceton extrahiert,
um die Entfärbung
zu vervollständigen.
Die kombinierten Extrakte wurden unter Stickstoffstrom getrocknet.
Der Rest wurde in Chloroform aufgelöst und quantitativ der HPLC-Analyse
unter Verwendung eines Waters HPLC-Systems, das mit einem Photodioden-Blitzdetektor und
einer C30-Reversed-Phase-Kolonne (YMC Europe
GmbH) ausgestattet war, unterworfen. Eine Trennung wurde unter Verwendung
des Lösemittelsystems
A durchgeführt:
MeOH:tert-Butylmethylether (1:1, V/V), B: MeOH:tert-Butylmethylether:H2O (6:1,2:1,2, V/V) unter Verwendung eines
Gradienten 100% B bis 43% B innerhalb von 25 min, anschließend bis
zu 0% B innerhalb weiterer 75 min. Diese zuletzt genannten Bedingungen
wurden für
zusätzliche
10 Minuten vor der Wiedereinstellung des Gleichgewichtes aufrechterhalten.
Beispiele für
die erhaltenen Ergebnisse sind in 3A für eine untransformierte
Kontrolle, in 3B für eine Linie, die nur ein Plasmid
A trägt
und in 3 für
eine Linie, die ein Plasmid A und B trägt, angegeben. Offensichtlich
sind die Carotinoide in den Transformanten angereichert. Die Kontrollen
wiesen einige Male Spuren von Mengen von Carotinoiden auf, welche zum
größten Teil
der Samenhülle
zugerechnet werden können,
die schwierig vollständig
zu entfernen sind. Unter den in den transformierten Samen aufgefundenen
Carotinoiden stellt das β-Carotin
(Provitamin A) das Hauptprodukt (bis zu 60%) dar. Zusätzlich war
der Xanthophyll-bildende Stoffwechselweg aktiv, der zur Bildung von
Lutein und Zeaxanthin, als auch zu einigen Mengen epoxidierter Carotinoide
führte.
Es wird angenommen, daß dieser
letzte Teil des Stoffwechselweges entweder durch die Transformation
oder durch Produkte, die von der Transformation abgeleitet sind,
induziert wird. Alternativ ist der Xanthophyll-bildende Stoffwechselweg
konstitutiv in dem Reisendosperm exprimiert, der als Ergebnis die
Bildung des Xanthophylls Zeaxanthin und Lutein sowie einige zusätzliche
geringere Bestandteile, die epoxidierte Xanthophylle darstellen,
bringt.
-
Die
mit Plasmid A allein transformierten Linien zeigten im Prinzip dasselbe
Carotinoid-Muster, jedoch war der Carotinoid-Gehalt im allgemeinen
geringer, so daß die
obigen Schlußfolgerungen
auf Lycopencyclase im Reisendosperm ausgedehnt werden.
-
Insbesondere
die Anwesenheit von Lutein und Zeaxanthin werden als ein unerwarteter
zusätzlicher Wert
aufgrund ihrer positiven Effekte angesehen, z.B. im Erscheinungsbild
(siehe z.B. Brown et al., 1998; Schalch, 1992).
-
Offensichtlich
sind viele Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung
im Licht der vorgenannten Lehre möglich. Diese ist daher so zu
verstehen, daß innerhalb
des Bereiches der beigefügten
Patentansprüche
die Erfindung auch in anderer Weise, als speziell beschrieben, ausgeführt werden
kann.
-
Der Precursor
Geranylgeranyldiphosphat kommt ubiquitär im Pflanzenmaterial vor
-
Um
die Anwesenheit von GGPP in anderen Geweben als Reis zu testen,
wurden die Inkubationsexperimente analog denen, wie sie für Reis-Endosperm
beschrieben wurden, mit Endosperm, das aus zwei Laboratoriumsvarietäten von
Weizen, zwei Varietäten
von Roggen und Cavendish-Bananenfrucht isoliert wurde durchgeführt. Unreife
Weizen- und Roggenkörner
wurde geschält,
das Endosperm wurde ausgequetscht und das Embryo entfernt. Inkubationsexperimente
wurden in 100 mM Tris/HCl-Puffer
bei pH 7,4, 10 mM MgCl2, 1 mM MnCl2, 3 mM ATP in Anwesenheit von 0,5 μCi [1-14C]Isopentenyldiphosphat für 6 h bei
25°C ausgeführt. Die
individuellen Bestimmungen wurden mit alkalischer Phosphatase ergänzt, um
die Dephosphorylierung des gebildeten Prenyl-diphosphates zu ermöglichen.
Nach 3 bis 6 h wurde lipidlösliches
Material einschließlich
des korrespondierenden Prenylalkoholes durch Chloroform/Methanol-Extraktion
(2/1, V/V) isoliert. Anschließend folgte
HPLC-Analyse, wie oben angegeben.
-
In
dem Endosperm der geprüften
Weizenvarietäten
(beide waren essentiell Carotinoid-frei) wurde ein sehr aussagekräftiges Signal
beobachtet, welches, unter Verwendung authentischer dephosphorylierter GGPP
(hergestellt mit Hilfe rekombinanter GGPP-Synthase aus Sinapis alba)
bewies, Geranylgereabiol zu repräsentieren.
Daher erschien die Installation durch Transformation einer Provitamin
A-Biosynthese in Weizen als ausführbar,
wie in Reis. Geringere, aber detektierbare Mengen von GGPP in der
Form des korrespondierenden Alkohols wurden in Roggen als ein Ausdruck
der Tatsache, daß Roggen-Endosperm
einen einigermaßen
geringen Hintergrund einer Carotinbildung zeigt, beobachtet. In ähnlicher
Weise erzeugt eine Cavendish-Banane
Carotinoide, und demzufolge waren die Anwesenheit GGPP-bildender
Aktivitäten,
die insbesondere in einem reifen Stadium beobachtet wurden, nicht überraschend.
-
CTPA-induzierende
Carotinoid-Biosynthesegene
-
Der
lang bekannte Lycopencyclaseinhibitor CPTA (2-(4-Chlorphenylthio)triethylaminhydrochlorid)
und verwandte Verbindungen (siehe z.B. El-Sayed Osman et al., 1984;
Fosket und Radin, 1982) ahmen im Hinblick auf die Lycopenanreicherung
die Transformation mit Plasmid A nach. In dem Bestreben einer Hochregulierung der
Carotinoid-Biosynthesegene
zu demonstrieren, synthetisierten wir eine CPTA, entsprechend der
durch Scheutz und Baldwin (1957) zur Verfügung gestellten Methode, und
wandten diese Verbindung in einer 1 mM wäßrigen Lösung auf Narzissen an. Dieses
photosynthetisch inaktive Gewebe antwortete, wie erwartet, durch Anreicherung
von Lycopen. Durch die primäre
Wirkung von CPTA (ein Inhibitor!) jedoch unerklärlich, wurde der Carotinoid-Gehalt
beinahe verdoppelt. Daher wurden Northern- und Western-Blot-Analysen ausgeführt, um eine
mögliche
Induktion der Reichhaltigkeit in Transkripten zu demonstrieren,
die für
biosynthetische Carotinoid-Enzyme codieren oder zur Reichhaltigkeit
von Enzymen.
-
5A gibt die Ergebnisse der Northern-Blots
wieder. Die gesamte RNA wurde von unbehandelten Blumen (Linie 1)
und CPTA-behandelten Blumen isoliert. Die immobilisierte RNA wurde
wiederholt abgestreift, um eine nachfolgende Hybridisierung mit
Sonden für
Phytoen-Synthase (B), Phytoen-Desaturase
(C), ϛ-Carotin-Desaturase und Lycopencyclase zu erlauben.
Es ist offenkundig, daß mit
Ausnahme der ϛ-Carotin-Desaturase
alle spezifischen Carotin-genetischen RNAs, einschließlich der
Lycopencyclase in ihrer Reichhaltigkeit gesteigert sind.
-
Für eine Western-Blot-Analyse
(siehe 5B) wurde das gesamte Protein
von unbehandelten und mit CPTA behandelten Blumen isoliert und,
nach erfolgter SDS-Polyacrylamid- Gelelektrophorese
(30 μg Protein per
Linie), auf Nitrocellulose-Membranen übertragen. Die Blots waren
die mit Antikörpern,
entwickelten die gegen Phytoensynthase (A), Phytoen-Desaturase (B), ϛ-Carotin-Desaturase
(C) und Lycopencyclase gerichtet sind. Es ist offenkundig, daß nach einer
CPTA-Behandlung bei dem Proteinniveau eine Steigerung in der Enzymreichhaltigkeit
Platz greift.
-
Aus
dem oben angegebenen Reisdatum schließen wir, daß Carotinoide (oder davon abgeleitete
Produkte) genetisch die Bildung von Carotinoiden in einer Art von
Feedback-Mechanismus
induzieren können.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt daher durch Gentechnik Mittel zur Verfügung, um
den biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselweg
in Carotinoid-freies Gewebe einzuführen, oder die Produktivität von bereits bestehenden
biosynthetischen Carotinoid-Stoffwechselwegen zu steigern. Das Verfahren
kann zur Verbesserung des Ernährungswertes,
der Pharmakologie der visuellen Erscheinung von Samen, einer Frucht,
Knollen, Blumen oder Blättern
verwendet werden.
-
Die
Erfindung ist in erster Linie nützlich
zur Verbesserung der Ernähungsbedürfnisse,
wo es nicht besonders relevant ist, große Menge von Carotinoiden zu
erzeugen. Beispielsweise besteht Reis in seiner gemahlenen Form
aus dem Endosperm, das keine detektierbaren gefärbten Carotinoide enthält. Diese
sind in der Kornhülle
vorhanden, die während
der Verarbeitung entfernt wird. Diese Verarbeitung ist notwendig,
um eine Langzeitlagerung der Reiskörner zu ermöglichen.
-
Diese
Erfindung stellt das erste Beispiel einer De-Novo-Technik eines biosynthetischen
Carotinoid-Stoffwechselweges dar, und ist auf andere Gewebe von
agronomisch wichtigen Carotinoid-freien Feldfrüchten anwendbar, zum Beispiel
auf andere Getreidekörner
oder auf Wurzelgewebe, das frei von gefärbten oder ungefärbten Carotinoiden
ist. Dies schließt
nicht das Vermögen
des Verfahrens aus, bereits bestehende Carotinoide zu steigern oder
zu modifizieren.
-
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