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DE2117872A1 - Chipboard - with cellulose granules added extracted from paper mill waste to augment wood chips - Google Patents

Chipboard - with cellulose granules added extracted from paper mill waste to augment wood chips

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DE2117872A1
DE2117872A1 DE19712117872 DE2117872A DE2117872A1 DE 2117872 A1 DE2117872 A1 DE 2117872A1 DE 19712117872 DE19712117872 DE 19712117872 DE 2117872 A DE2117872 A DE 2117872A DE 2117872 A1 DE2117872 A1 DE 2117872A1
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wood
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N1/00Pretreatment of moulding material
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21FPAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
    • D21F1/00Wet end of machines for making continuous webs of paper
    • D21F1/66Pulp catching, de-watering, or recovering; Re-use of pulp-water

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Wiederverwendung von aus Abwasserschlämmen gewonnenen Fasern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendung von aus Abwasserschlämmen gewonnenen Fasern, vorzugsweise Zellulosefasern, in Holzspanwerkstoffen, wobei die Fasern nach dem Abfiltrieren aus dem Schlamm in eine granulat ähnliche Form mit einer den Weitertransport ermöglichenden Feuchte gebracht werden und die Holzspanwerkstoffe aus Holz spänen oder Holzabfällen hergestellt sind die in feuchtem Zustand zerkleinert und zerspant, danach getrocknet, gesichtet, evtl. nachzerspant, gebunkert, beleimt und schliesslich zu Spanplatten oder -körpern verpresst werden.
  • Holz ist ein Rohstoff, der nicht in beliebig großer Menge zur Verfiiguug steht, sondern vielmehr bereits durch die gewaltige Zunahme des Holzbedarfe in der ständig expandierenden Papier-Zellstoff-Holzfaser- und Holzspanwerkstoff-Industrie knapp geworden ist.
  • Es wurden daher verschiedentlich Versuche unternommen den Rohstoff Holz durch andere Beimengungen zu strecken Derartige Rohstoffe sind beispielsweise in bestimnten Anbaugebieten vorhandene bereits verholzte pflanzliche Stoffe wie Flachs, Hanf, Bagasse, Zuckerrohr und ähnliche. Allerdings fallen diese Rohstoffe nur in Zeiten der Ernte an, sind von dieser abhängig und führen zu kaum zu bewältigenden Lagerproblemen.
  • Um die Rohstoffbasis zu verbreitern wurde auch vorgeschlagen, Papierabfälle zu zerkleinern und als Rohstoff beispielsweise zur Herstellung von Zolzspanplatten wieder zu verwenden.
  • Schliesslich sind auch Bemühungen bekannt geworden, den Großmüll aufzuarbeiten und daraus einen brauchbaren Rohstoff für die holzverarbeitende Industrie zu gewinnen. Es wurde auch schon vorgeschlagen, Schlämme aus der Abwasserreinigung von Papierfabriken nutzbar zu machen, indem sie nach dem Trocknen mit nicht- oder schwerlöslichen Flammschutzsalzen vermischt werden und die gebildete Mischung anschliessend Ausgangsstoffen zur Fertigung synthetischer Stoffe, insbesondere Spanmaterial für Rolzspanplatten, zugegeben wird. Dieser Vorschlag ist mit erheblichen Vorteilen verbunden, da er eine Lehre zur vorteilhaften Einbringung von beispielsweise Flammschutzsalzen in Spanplatten, an die Rand gibt.
  • All diesen Gedanken lag die Notwendigkeit zugrunde Abfälle in fester oder schlammartiger Form einer wirtschaftlichen Wiederverwertung zuzuführen, da ihre Vernichtung in aller Regel wirtschaftlich kaum zu vertreten und ihre Deponie fast stets nicht tragbar ist. So stößt die Verbrennung der Schlämme nicht nur wegen des hohen Wassergehaltes auf Schwierigkeiten, sondern weil'in den Schlämmen große Mineralmengen mitgeführt werden die nicht zu verbrennen sind. Man muß daher meistens zur Deponie übergehen, wobei jedoch die Gefahren, die hierdurch insbesondere hinsichtlich der Trinkwasserversorgung entstehen können nicht mehr zu übersehen sind. Abgesehen davon, daß Plätze zur Deponie solcher Schlämme kaum noch vorhanden sind, ist sie daher berechtigterweise, zumindest in manchen Staaten, verboten bzw. nur noch eine gewisse Zeit gestattet.
  • Ein unbedenklicher und zudem auch wirtschaftlich vertretbarer Weg ist der, der Wiederverwertung dieser Abfallstoffe. Die angeführten Versuche konnten jedoch bisher noch nicht zu einem Erfolg führen, weil es nicht gelang ein streufähiges Material aus den Abfallstoffen herzustellen, das ohne Störung des Produktionsganges in den Fertigungsablauf für die Holzspanwerkstoffe eingefügt werden konnte. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die getrockneten und zur gleichmäßigen Verteilung zwischen die Holz-Ausgangsrohstoffe aufgemahlenen faserhaltigen Schlammruckstände je nach Art und Grad der Mahlung ein körniges Produkt ergeben das in sich keinen genügenden Verbund aufweist, oder ein watteartiges Material, das sich zusammenknäult und -spinnt und in dieser Form nicht weiterverarbeitet werden kann.
  • Außerdem ist es schwierig, die aus dem Abwasser abfiltrierten Fasern die dann in Fladen, Bahnen oder in Granulatform vorliegen, wieder in Einzelfasern zu zerlegen und sie in dieser Form zu halten. Beläßt man jedoch Faserbündel, so haben diese in sich nur einen geringen Zusammenhalt im Vergleich zu den beleimten und verpressten Holzspanwerkstoffen, so daß die Beimischung solcher Bündel die Festigkeit des Endproduktes sehr stark beeinträchtigen würde.
  • Die Erfindung ermöglicht die aus Abwasserschlämmen gewonnenen Fasern, vorwiegend die Zellulosefasern, einer Wiederverwertung bei der Fertigung von Helaspanwerkstoffen zuzuführen, wobei die Fasern sowohl kommunalen Abwässern wie auch solchen der Papier- Zellstoff-und Pappen-Industrie entstammen können. Dies wird bei einem Verfahren, bei dem die Fasern nach dem Abfiltrieren aus dem Schlamm in eine granulatähnliche Form mit einer den Weitertransport ermöglichenden Feuchte gebracht werden und bei dem die Holzspanwerkstoffe aus Holsspänen oder Rolzabfällen hergestellt sind die in feuchtem Zustand zerkleinert und zerspant, danach getrocknet, gesichtet, evtl. nachzerspant, gebunkert, beleimt und schliesslich zu Spanplatten oder-körpern verpresst werden, dadurch erreicht, daß das Fasergranulat den Ausgangsrohstoffen für den Holzspanwerkstoff bereits vor dessen Trocknung beigemischt und mit ihm zusammen witerverarbeitet wird.
  • Zur Herstellung von Holzspanwerkstoffen wird der Ausgangsrohstoff zunächst so wit zerkleinert, daß er einem Zerspaner zugeführt werden kann. Nach dem Zerspanen werden die Späne getrocknet, gesichtet, gegebenenfalls nachzerspant und dann in einem Zwischensilo gebunkert.
  • Trockene Holzabfälle, Holzspäne und Sägemehl werden zumeist vor der Sichtung zugegeben. Von dem Silo werden die Späne einer Beleimvorrichtung und sodann einer Streumaschine zugeführt, die Spänekuchen bestimmter Dicke und Zusammensetzung streut. Die Spänekuchen werden danach der Presse zugeleitet. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Spänekuchens wird zwischen Mittel- bzw. Zwischenschichten und Deckschichten unterschieden. Im allgemeinen ist das gröbere Material in der Mittelschicht bzw. den Zwischenschichten angeordnet, während für die Deckschichten feineres bis feinstes Material verwendet wird.
  • An Deckschichten der Holzspanplatten werden vom Weiterverarbeiter höhere Anforderungen gestellt. Angestrebt werden für die Verarbeitung in der Möbelindustrie Holzspanplatten mit möglichst geschlossenen Oberflächen, die ein direktes Bedrucken oder Lackieren ermöglichen. Aus diesem Grunde hat die Spanplatten-Industrie dieser Entwicklung große Aufmerksamkeit geschenkt. Eine ganze Reihe von Vorschlägen und Erfindungen befassen sich mit der Herstellung verbesserter Deckschichten. So sind auch Verfahren entwickelt worden, um unter Verwendung des Schleifstaubs verbesserte Deckschichten zu erzielen. Allerdings besteht hier infolge der fast kugelförmigen Form der Schleifstaubpartikel die Gefahr, daß bei der fertigen Spanplatte durch Spannungen Risse in der. Oberfläche entstehen. Man ist auch dazu übergegangen Feinfaserdecksohichten durch Defibrillieren des trockenen und sciliesslich auch des nassen Holzes herzustellen. Es kann aber auf diesem wie nicht gelingen, das Problem befriedigend zu lösen. Man benötigt hierzu Faserstoffe in einer Feinheit, wie sie tatsächlich nur in Holländern oder Refinern, also bei der Herstellung von Papieren und insbesondere von Feinpapieren erzeugt werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nun, werden die Fasern in Form eines Fasergranulæts mit einer der Feuchte der Ausgangsrohstoffe für die Holzspanwerkstoffe entsprechenden Feuchte oder auch einer darunter liegenden Feuchte den zerkleinerten Ausgangsrohstoffen beigemischt und durchlaufen mit ihnen gemeinsam den gesamten Fertigungsablauf. Sie werden demnach gemeinsam mit den Ausgangsrohstoffen fgr Holzspanwerkstoffe zerspant, getrocknet, gesichtet, nachzerspant, gebunitrrt, beleimt, gestreut und sodann auch verpresst. Bei diesen einzelnen Operationen, wie auch bei der in aller Regel pneumatischen Förderung, wird das Fasergranulat nicht nur zerschlagen und iiseine einzelnen Fasern aufgelöst, sondern die elastischen Fasern klammern sich auch so an die zerkleinerten und zerspanten Ausgangsrohstoffe für die Holzspanwerkstoffe an, daß sie sich auch unter sehr starken Vibrationen nicht mehr von ihnen lösen. Die Fasern können somit als Bestandteile der Ausgangsrohstoffe für die Herstellung von Holzspanwerkstoffen betrachtet werden, zudem sie ju auch ebenso wie diese beleimt werden und damit ein gemeinsames festes Gefüge nach der Verpressung bilden.
  • Damit sind aber die eingangs beschriebenen Schwierigkeiten bei der Vermengung bzw. beim Einstreuen dieses aus Abwässern gewonnenen Materials wie auch dessen Beleimung vollkommen behoben.
  • Die Feuchte des Schlammgranulats soll ungefähr so auf die Feuchte der Ausgangsrohstoffe abgestimmt sein, daß damit das Übertrocknen einer Komponente vermieden wird. Das Schlammgranulat entsteht in einer verarbeitbaren Form bereits durch das Entwässern des Schlammes auf Zentrifufigen. Wird der Schlamm auf Drehfiltern oder Pressen entwässert, so müssen die dabei entstehenden Stoffbahnen bzw. Fladen nachträglich in eine granulat ähnliche Form gebracht werden. Zweckmäßigerweise geschieht das durch eine Mahltrocknung, bei welcher auch der gewünschte Drockengrad des Schlammgranulats erzielt wird. Bei einem derartigen nassen Schlammgranulat besteht zwischen den einzelnen Fasern nur eine lockere Bindung. Es wird zusammen mit dem Holzwerkstoff getrocknet, nachzerkleinert und gesichtet. Diese einzelnen Arbeitsgänge erfolgen bei der Holzwerkstoff-Industrie mit großer Turbulenz. -Holz- und Faserteilchen werden zusammen geschleudert, pneumatisch gefördert, über Ventilatoren und durch Mühlen gegeben und schliesslich in Rüttelsieben traktioniert.
  • Dabei zerschneiden die scharfen Holz späne die Faserbündel und lösen damit das Schlamingranulat in Einzelfasern auf. in die feinen Verästelungen der Zellstoff- und Papierfasern lagert sich nun der Holz staub und feine Holzpartikel ein. Zwischen die einzelnen elastischen Fasern drängen sich Holzspäne und starre Holzfasern und verbinden sich mit ihnen, so daß sich die Einaelfaeern auch bei der Beleimung und beim Streuvorgang nicht mehr zusammenspinnen können.
  • Man wird die Zellstoff- und Papierfasern vorwiegend in den Deck8chichten einsetzen und demgemäß das nasse Schlammgranulat dem Strang für die Bufbereitung der Deokschichten zusetzen. Erfolgt die Trocknung von Mittelschioht und Deoksohichtspangut gemeinsam in einem Trockner, 80 gelangen die feinen Zellstoff- und Papierfasern bei der Sichtung des Spangutes in die Deckschicht.
  • Hierzu ist auch zu bemerken, daß die aus den Abwässerschlämmen der Papierfabriken wie auch der kommunalen Abwässer stammenden Fasern von sich aus den für die Deckschicht gewünschten Feinheitsgrad aufweisen. Sie sind schlank und elastisch und darüberhinaus sind an sie mineralische Teilchen angelagert die insbesondere iin der Papierindustrie zur Verwendung kommen um die bessere Bedruckfähigkeit, Schreibfähigkeit und Opazität zu erzielen. In die Deckschichten der Holsspanplatten eingebaut wirken diese mineralischen Teilchen porenfüllend und glättend. Natürlich können diese Eigenschaften in Genauigkeitspressen besonders wirkungsvoll ersielt werden bei denen man auf das nachträgliche Schleifen der Spanplatten verzichten kann. Die Mineralien sind in ihrem Feinheitsgrad festgelegt und vorsortiert, da sie zuvor durch das Langsieb der Papiermaschine durchgeflossen sind. Die übliche Masche«nweite beträgt 20 denj so daß die Korngröße der Mineralien auf diesen Feinheitsgrad festgelegt ist.
  • Die Schlämme der Zellstoff- Papier- und Pappenindustrie enthalten 40 % bis 100 % Zellstoff- bzw. Papierfasern. In den kommunalen Abwässern einer süddeutschen Großstadt wurden 43 % Zellulose-Anteile festgestellt, in den kommunalen Abwässern einer süddeutschen Kleinstadt 37 % Zellulose-Anteile.
  • Die größten aus den Abwässern der Papierindustrie stammenden Zellstoff-und Papierstoff-Fasern haben eine Schlankheit l:d von 20:1, bzw. 50:1, bei mittleren Abmessungen von Länge 0,7 bis 4,4 mm und Dicke 0,014 bis 0,075 mm, Je nachdem, ob sie von Buche, Fichte oder Kiefer stammen, Bisher in Deckschichten von Holzspanplatten Verwendung findende Holzstoffe weisen folgende Abmessungen auf: Schlankheit L:d = 15:1 bis 80:1 bei einer mittleren Länge von 0,4 bis 8 mm und einer Dicke von 0,04 bis 0,25 mm. Diese Fasern sind nicht fibrilliert und nicht verästelt. Dagegen sind die aus der Papierindustrie stammenden Zellulosefasern stark fibrilliert und verästelt infolge der Naßaufbereitung in Holländern, Refinern undECouteuren. Sie neigen zum Verspinnen, sobald sie mit Fasern zusammen kommen, die einen ähnlichen Aufschlußgrad haben.
  • Gerade aber diese Eigenschaft wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgenutzt, da sich die Fasern infolge ihrer OberDachenbeschaffenheit und ihrer Verästelung schon mechanisch an die gröberen Ausgnngsrohstoffe anklámmern und damit zu einem festen Bestandteil dieser Rohstoffe werden. Voraussetzung ist jedoch, daß das Fasergranulat bzw. die Faserbündel wieder in Einzelfasern zerlegt werden, und daß dabei die feinen Verästelungen und Fibrillen mit Holz staub oder ähnlichem Material gefüllt werden.
  • Eine weitere Vorbedingung ist, daß der Abwasserschlamm frisch und kontinuierlich bei seinem Anfall aufgearbeitet wird, um einem Abbau der Festigkeit der Fasern durch Faulen vorzubeugen. Außerdem ist dies auch aus hygienischen Gründen vorzuziehen, damit das Auftreten störender Gerüche verhindert wird. Frischer Schlamm ist praktisch geruchlos.
  • Überraschenderweise hat sich jedoch auch gezeigt, daß eine Verarbeitung derartiger aus Schlämmen gewonnener Fasern in der Holzspan-Industrie auch dann ohne Schwierigkeiten möglich ist und sich auch dann eine homogene Verteilung über den gesamten Querschnitt der Deckschichten oder auch des gesamten Spänekuchens ergibt, wenn sie als vorgetrocknetes Faserschlammgranulat den zerkleinerten und getrockneten Ausgangsrohstoffen zur Herstellung von Holzspanwerkstoffen beigemengt und mit ihnen weiter verarbeitet werden. Zweckmäßigerweise wird die Vortrocknung hierbei so vorgenommen, daß sich die Feuchte der zerkleinerten Ausgangsrohstoffe oder auch eine darunter liegende Feuchte ergibt. Bei der Verwendung in Deckschichten kann es zweckmäßig sein den Feuchtegradfzu halten um ein vorzeitiges Austrocknen der Deckschicht zu verhindern. Man spart dadurch das zusätzliche Befeuchten der Deckschicht. Wird in erfindungsgemäßer Weise vorgegangen, wird den zerkleinerten Ausgangsrohstoffen, den Holsstücken bzw.-Schnitzeln oder den sonstigen zerkleinerten zellulosehaltigen oder lignozellulosehaltigen Stoffen also möglichst unmittelbar nach dem Trockner Oe vorgetrocknete Faserschlamm beigemengt, so wird auch dieses Gemisch den gesamten weiteren Produktionsweg gemeinsam durchlaufen0 aes Schlanigranulatß über dem der Holsfeuchte Bereits in der nächsten Station, der Zerspannung bzw. Nachzerspannung, werden hierbei sowohl die zellulosehaltigen bzw. lignozellulosehaltigen Ausgangsrohstoffe, wie auch das Fasergranulat gemeinsam mechanisch zerkleinert, wobei eine äußerst gute Durchmischung dieser Stoffe stattfindet. Die durchmischten Stoffe können sich nun auch nicht mehr voneinander trennen, da sich das Fasermaterial infolge seiner Struktur wiederum an die Späne bzw. Holz splitter anklammert bzw. in der rauhen Spanoberfläche so verhakt, daß die Fasern für die weitere Verarbeitung als Bestandteil der Holzspäne angesehen werden können. Diese Haftung bleibt auch beim Beleimen erhalten, so daß die Beleimungseinrichtung, in der nochmals eine gute Vermischung der Stoffe stattfindet, ein Material, bestehend aus beleimten Holzspänen mit angeklammerten Fasern, verläßt. Letzlich werden also Holzspäne zu einem Spankuchen geschüttet an deren Oberfläche sich Fasern anklammern, die dieselbe Feuchte aufweisen wie das Grundmaterial und die auch, zumindest teilweise, beleimt sind. Durch die elastischen Fasern wird der Bindemechanismus zwischen den Holzspänen nicht beeinfluBt, so daß, wenn man bei Zuschlägen bis zu zwanzig Gewichtsteilen bleibt, trotz der Beifügung der Fasern, die in aller Regel nicht die Festigkeit der Holzspäne aufweisen, die Festigkeit des Endproduktes ë nicht beeinträchtigt wird. Es wurde bereits erwähnt, daß man unter Verwendung des Schleifstaubs der beim Beschleifen von Spanplatten entsteht, verbesserte Deckschichten herstellt, Bisher konnte die Qualität jedoch nicht befriedigen, da die kugelförmige Form der Schleifstaubpartikel eine genügende Rißfestigkeit verhinderte bzw. sehr viel Harz benötigt wurde.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jedoch nun auch der Schleifstaub einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden, indem in den Schleifstaub Feinstfasern als Armierung eingebaut werden bzw. der Schleifstaub in die Verästelungen und Fibrillen der Fasern eingelagert wird. Dies hat nicht nur den Vorteil, daß der Schleifstaub verwendet werden kann bzw. daß sich festigkeitsmäßig ausgezeichnete Deckschichten ergeben, sondern auch, daß die Faserstoffe ohne daß sie sich zusammenknäulen bzw.-spinnen auch trocken den Ausgangsrohstoffen zur Herstellung von Holzspanwerkstoffen beimengen lassen.
  • Hierzu wird das gewonnene und getrocknete Fasergranulat zum Auflösen der Faserbündel in Anwesensheit von Holz spänen oder Sägemehl bzw. dem Schleifstaub beispielsweise in einer Pralltellermühle gemeinsam vermahlen, wobei sich die Faserbündel in Einzelfasern auflösen und sich Staub- und Fe?stteile des Holses zwischen die Fasern legen und deren Hohlräume und Fibrillen ausfüllen. Je verästelter und fibrillierter die Fasern sind, um so höher kann der Anteil an staubförmigeb Bestandteilen sein. So wurde in Versuchen gefunden, daß man infolge der sehr stark vergrößerten Oberfläche der aus der Feinpapierfertigung stammenden Fasern einen sehr hohen Anteil an Staub- und Holzteilchen beifügen kann, ohne daß sich diese Feinstteile wieder entmischen. Zweckmäßigerweise mischt man bei der Hersteilmig des Gemischs auch Trockenleim oder andere Chemikalien zu, die zur Erzielung bestimmter Eigenschaften beim Endprodukt erwünscht sind.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es also möglioh, in Abwässern mitgeführte Festteilchen fasriger Form der Wiederverwertung zuzuführen.
  • Damit ist nicht nur die Frage der Unterbringung der Rückstände gelöst, sondern ein äußerst wertvoller Rohstoff gegeben, der durchaus geeignet ist, die Rohstoffbasis zur Herstellung von Holzspanwerkstoffen bedeutend zu verbreitern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll an einigen Beispielen erläutert werden.
  • Beispiel In der Produktionsanlage einer Spanplattenfabrik wurde während der laufenden Fertigung den feuchten Eolsspänen für die Deckschicht mit einem Feuchtegehalt von 57,2 /o, 20 Gewichtateile eines auf 42 % vorgetrockneten Schlammgranulats aus einer Feinpapierfabrik atammend vor dem Spänetrockner zugegeben. Bereits nach dem Trocknen und Sichten war ein nahezu homogenes Span-Fasergemisch entatanden, welches eine Gesamtfeuohte von 5,8 % hatte, Dieses Gemisch wurde dann wie üblich mit Harnstoffharz beleimt und zu 21 mm dicken Platten heiB verpresst, ohne daß irgendwelche Störungen im Produktionsablauf eintraten. Anschliessend wurden die physikalischen Eigenschaften dieser Dreischiohtspanplatte im Vergleich zu Normalplatten geprüft, die in der Deckscht keinen Zusatz von Zellulose- und Papierfasern hatten.
  • Dabei wurden folgende Werte gemessen: Eigenschaften Platte mit Faserzusatz Normalplatte Biegefestigkeit 149 Kp/cm2 153 kp/cm2 Querzugfestigkeit 6;8 kp/cm² 3,7 kp/cm² Quellung 2 Std. 5,9 Xo 4,6 % Quellung- 24 Std. 13,2 % 13,3 % Oberflächenhärte 2 H 4 B Beispiel 2 In der Produktionsanlage einer Spanplattenfabrik wurden versuchsweise den auf 3 % getrocknenten Holzspänen nach der Trocknung zwanzig Gewichtsteile eines auf 7 fo vorgetrockneten Schlammgranulats zugemischt, das aus dem Abwasserschlamm einer Feinpapierfabrik durch Abfiltrieren über Drehfilter und Mahltrocknung gewonnen wurde. Zusammen mit den Holzspänen durchlief das Schlammgranulat alle Stufen der Nachzerkleinerung, Sortierung, Beleimung und Heißverpressung. Im Betrieb traten keine Störungen auS; die Deckschicht der fertigen Spanplatte war gegenüber der Normalfertigung geschlossener und härter.
  • Beispiel 3 Aus 20 Gewichtsteilen auf 2 Va getrockneten Faserstoffgranulats gewonnen aus dem Abwasserschlamm einer Feinpapierfabrik, 70 Gewichtsteile der abgesiebten Staubfraktion einer Spanplattenfabrik und 10 Gewichtsteilen Trockenleimpulver wurde durch gemeinsame Vermahlung eine streufähige Deckschicht für eine Dreischichtspanplatte hergestellt, die eine besonders harte und geschlossene Deckschicht aufwies.
  • Beispiel 4 Aus 33 Gewichtsteilen auf 2 % getrockneten Faserstoffgranulats aus den Abwässern einer Feinpapierfabrik, 34 Gewichtsteilen Schleifstaub und Feinfaserteilen die bei der Spanplattenherstellung als besondere Fraktion anfallen und 33 Gewicht steilen eines feinpulvrigen thermoplastischen Kunst stoffs wurde durch Vermischen und gemeinsames Vermahlen ein Deckschichtmaterial für Dreischichtspanplatten hergestellt, das dann in üblicher Weise beleimt und witerverarbeitet wurde. In diesem Falle entstana eine geschlossene elastische Deckschicht die sich nach Verlassen der Heißpresse aufder Oberfläche na¢hverformen liess.

Claims (9)

  1. Patentansprüche
    g Verfahren zur Wiederverwendung von aus Abwässerschlämmen gewonnenen Fasern, vorzugsweise Zellulosefasern, in Holzspanwerkstoffen, wobei die Fasern nach dem Abfiltrieren aus dem Schlamm in eine granulatähnliche Form mit einer den Weitertransport ermöglichenden Feuchte gebracht werden und die Holzspanwerkstoffe aus Holz spänen oder Holzabfällen hergestellt sind die in feuchtem Zustand zerkleinert und zerspant, danach getrocknet, gesichtet, evtl. nachzarspant, gebunkert, beleimt und schliesslich zu Spanplatten oder -körpern verpresst werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergranulat den Ausgangsrohstoffen für den Eolzspanwerkstoff bereits vor dessen Trocknung beigemischt und mit ihm zusammen weiterverarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchte des Fasergranulats etwa gleich derjenigen der zerkleinerten Ausgangsrohstoffe ist.
  3. 3. Verfahren zur Wiederverwendung von aus Abwasserschlämmen gewonnenen Fasern, vorzugsweise Zellulosefasern, in Holzspanwerkstoffen, wobei die Fasern nach dem Abfiltrieren aus dem Schlamm in eine granulatähnliche Form mit einer den Weitertransport ermöglichenden Feuchte gebracht werden und die Holzspanwerkstoffe aus Holzspänen oder Eolsabfällen hergestellt sind die in feuchtem Zustand zerkleinert, und zerspant, danach getrocknet, gesichtet, evtl. nachzerspant, gebunkert, beleimt und schliesslich zu Spanplatten oder -körpern verpresst werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergranulat etwa auf die Feuchte der die Trockeneinriobtung verlassenden zerspanten Ausgangsrohstoffe für den Holzspanwerkstoff getrocknet, dann denselben beigemengt und mit ihnen zusammen weiterverarbeitet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das getrocknete Fasergranulat vor der Beimengung in Anwesensheit von Holzspänen oder Sägemehl gemahlen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß während des I4ahlens Trockenleim untergemischt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, -daß beim IlShlen gleichzeitig andere die Eigenschaften der Platte verbessernde Zusatzstoffe wie fungizide oder hydrophobierende Mittel zugesetzt werden.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Mahlen thermoplastischesKunstharzpulver zugemischt wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Mahlen eine Pralltellermühle verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergranulat vorzugsweise dem Fertigungszweig zur Herstellung avo der Deckschichtmaterialien beigefügt wird.
DE19712117872 1971-04-13 1971-04-13 Verfahren zur Wiederverwendung von aus Abwasserschlämmen gewonnenen Fasern Expired DE2117872C3 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2008077793A1 (de) 2006-12-22 2008-07-03 Fritz Egger Gmbh & Co. Faserplatte und verfahren zu deren herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2008077793A1 (de) 2006-12-22 2008-07-03 Fritz Egger Gmbh & Co. Faserplatte und verfahren zu deren herstellung

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DE2117872B2 (de) 1976-12-30
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