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Die
Erfindung betrifft einen Fingerling zur Anwendung als Modeschmuck,
Arbeitsmittel, Kostümteil oder Scherzartikel.
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Fingerlinge
zählen ebenso wie Handschuhe zu Kleidungsstücken,
welche die Finger ganz oder teilweise zum Zwecke des Schutzes des
Trägers oder der Umwelt bedecken. Darüber sind
Fingerlinge ein Modeartikel oder haben symbolische Bedeutung.
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Aus
dem Stand der Technik sind Fingerlinge vorbekannt, die der Zahnpflege
dienen. Diese in der
DE 3035521 offenbarten
Fingerlinge haben ein im Bereich der Fingerkuppe platziertes geschlossenes erstes
Ende und ein zum Zwecke des Überziehens über einen
Finger offen ausgebildetes zweites Ende. Zumindest partiell weist
die Mantelfläche des Fingerlings eine zahnpflegende Oberfläche
auf, die mit Noppen oder bürstenähnlichen Strukturen
versehen ist.
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Des
Weiteren ist in der
DE 29603453 ein
Fingerling beschrieben, der vorzugsweise für die Gartenarbeit
eingesetzt wird. Der Fingerling ist hierbei schlauchartig mit einem
geschlossenen und einem offenen Ende ausgebildet. Im Bereich des
offenen Endes ist eine Wulst angeordnet, die ein Einreißen des
Fingerlings verhindert. Im Bereich des geschlossenen Endes des Fingerlings
ist die in Richtung der Handfläche weisende Oberfläche
geriffelt ausgebildet.
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In
der
DE 29509537 ist
ein Handschuhfragment offenbart, der zwei zum Überziehen über
den Zeigefinger und Mittelfinger einer Hand vorgesehene Kappen aufweist,
die im Bereich ihres einen, der Fingerwurzel zugekehrten Endes mittels
einem Verbindungsstück miteinander verbunden sind.
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Vorgenannte
Erfindungen haben gemeinsam, dass während ihrer Benutzung die
Gefahr besteht, dass die Fingerlinge vom Finger rutschen und somit
unerwünschte Gefahrensituationen entstehen können.
Ein weiterer Nachteil dieser Erfindungen besteht darin, dass diese
eine ruhige Hand, klaren Kopf und trockene Haut erfordern – Voraussetzungen,
wie sie gerade kurz vor der Benutzung selten zu finden sind.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, einen Fingerling zur
Anwendung als Modeschmuck, Arbeitsmittel, Kostümteil oder
Scherzartikel vorzuschlagen, der einfacher zu handhaben und universeller
einsetzbar ist.
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Erfindungsgemäß besteht
der zur Anwendung als Modeschmuck, Arbeitsmittel, Kostümteil oder
Scherzartikel vorgesehene Fingerling aus einem sich im Wesentlichen
der Anatomie eines Fingers anpassbaren, flexiblen und schlauchartigen
Gebilde, welches ausgehend vom dritten Fingerglied, der Fingerkuppe,
sich bis mindestens zum zweiten Fingerglied erstreckt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Gebilde
zusätzlich zumindest ein Arretierungsmittel auf, um ein
selbsttätiges Lösen vom Finger zu verhindern.
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Als
Arretierungsmittel sind erfindungsgemäß ein Gummizug,
Klettverschluss oder Druckknopfverschluss vorgesehen, die sich jeweils
zumindest teilweise über einer Umfangslinie der Mantelfläche
erstrecken. Das Arretierungsmittel kann dabei sowohl im Bereich
des dritten Fingerglieds, des zweites Fingerglieds oder des ersten
Fingerglieds platziert sein. Im einfachsten Fall ist dazu ein Gummizug
sichtbar oder unsichtbar eingenäht, der sich über
die gesamte Umfangslinie des Gebildes erstreckt.
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Dem
Erfindungsgedanken steht auch nicht im Wege, wenn die Arretierungsmittel
sich entlang der Längsachse des Fingerlings erstrecken,
wodurch die einzelnen Fingergelenke in ihrer Gelenkfunktion unterstützt werden.
Fingerlinge mit in Richtung ihrer Längsachse verlaufenden
Arretierungsmittel in Form eines Gummizugs werden vor allem älteren
Menschen bevorzugt eingesetzt, die an einer altersbedingten Einschränkung
des Greifapparates leiden. Dadurch können die Finger beim
Greifen entlastet werden, was die Lebensqualität spürbar
verbessert.
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Die
Arretierungsmittel können aber auch im Bereich des hinteren
Endes des Gebildes platziert sein und dabei einen ringartigen Abschluss
bilden. Sofern Klettverschlüsse als Arretierungsmittel
eingesetzt werden, erstrecken sich diese vorzugsweise über
die gesamte Umfangslinie der Mantelfläche.
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Das
im Bereich des dritten Fingerglieds platzierte vordere Ende als
auch das im zweiten oder ersten Fingerglied platzierte hintere Ende
des Gebildes kann erfindungsgemäß offen ausgebildet
sein.
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Es
hat sich in der Praxis zum Zwecke einer besseren Handhabung des
erfindungsgemäßen Fingerlings jedoch als vorteilhaft
erwiesen, wenn das im Bereich des dritten Fingerglieds platzierte
vordere Ende geschlossen ausgebildet ist, wodurch der Finger im
Bereich der Fingerkuppe vollständig durch das Gebilde umhüllt
ist.
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Besonders
beeindruckende optische Effekte werden erzielt, wenn die zwischen
dem vorderen Ende und dem hinteren Ende des Gebildes sich erstreckende
Mantelfläche zusätzlich Öffnungen aufweist,
die als definierte Schlitze, Aussparungen oder Löcher ausgebildet
sind. Diese Öffnungen können in ihrer Form und
Größe unterschiedlich gefertigt sein. Bevorzugt
wird jedoch eine Ausführung, bei der die Öffnungen
im Bereich der Fingerbeere und/oder im Bereich der Oberseite der
Fingerbeere, respektive der Fingerkuppe, platziert sind. Ferner
sind Lösungen denkbar, bei denen die beispielsweise als
im Längsschnitt als Rechteck ausgebildete Öffnungen sich
ausgehend vom dritten Fingerglied bis zum ersten Fingerglied in
Richtung der Längsachse des Fingerlings erstrecken. Dadurch
wird der Finger nicht nur besser belüftet, sondern die
Greif-, Stütz- und Halte- auch gestikulären Funktionen
der Fingergelenke bleiben erhalten.
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Die
Mantelfläche des Gebildes kann Applikationen oder anderweitige
Verzierungen umfassen, die beispielsweise gedruckt, genäht,
aufgebügelt, aufgestickt oder aufgemalt sind. Besonders
originelle Applikationen sind Stickereien, Pailletten, Metallringe,
Metallketten oder Fragmente davon, die sich eindrucksvoll zur Schau
tragen lassen.
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Der
erfindungsgemäße Fingerling kann zum Zwecke des
thermischen, elektrischen, chemischen, mechanischen Schutzes oder
als Infektionsschutz eingesetzt werden. In Abhängigkeit
des gewünschten Verwendungszwecks erfolgt die entsprechende Materialauswahl
des Fingerlings. Der Fingerling bzw. das als Hohlkörper
geformte Gebilde kann aus einem Textil, Leder Kunststoff, Metall,
Glas, Pappe oder aus einer Komposition dieser Materialien bestehen.
Sofern das hohlförmige Gebilde aus einem Textil oder Leder
besteht, ist dieses vorzugsweise nahtlos gefertigt, beispielsweise
geklebt.
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Die
Mantelfläche des Fingerlings kann zum Zwecke der optischen
Anpassung des Fingerlings an die übrige Bekleidung des
Trägers verschiedenfarbig ausgebildet sein. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, einen bestimmten Teil der
Mantelfläche in einer Farbe und einen anderen Teil der
Mantelfläche mit einer davon verschiedenen Farbgestaltung
auszubilden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Mantelfläche
mehrschichtig mit zumindest zwei Schichten aufgebaut, wobei die den
Finger kontaktierende Schicht als Tragschicht und die nach Außen
weisende Schicht als Dekorationsschicht ausgebildet ist. Die Mehrschichtigkeit
erhöht zum einen den Tragekomfort durch Verwendung einer
hautneutralen Tragschicht. Der Dekorationsschicht sind dann hinsichtlich
ihrer Materialauswahl oder Oberflächenausbildung bzw. -gestaltung
keinerlei Grenzen gesetzt. Die Tragschicht ihrerseits kann hierbei
auch als Futteral ausgebildet sein.
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Das
Anwendungsspektrum des erfindungsgemäßen Fingerlings
vergrößert sich, wenn die Mantelfläche
zumindest teilweise magnetisch ausgebildet ist. Dies kann in der
Weise erfolgen, dass die Mantelfläche aus einem Textil
mit metallisierten Fasern aufgebaut ist. Eine weitere Möglichkeit
zur Herstellung einer zumindest teilweise magnetischen Ausbildung besteht
in der Verwendung eines magnetisierten Metallelements, welches im
Bereich des vorderen Endes des Gebildes platziert ist. Dieses Metallelement kann
als Fingerhut innerhalb des Gebildes eingearbeitet sein bzw. das
Gebilde ist zweiteilig mit einem metallischem Fingerhut und einem
an der äußeren Begrenzung angebrachten schlauchartigen
Gebilde ausgebildet. Insbesondere Handwerker, die kleine Nägel
oder Schrauben im Rahmen ihrer Tätigkeiten verwenden, werden
diese vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zu schätzen
wissen.
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Zumindest
zwei in Ihrer Größe und/oder Gestalt unterschiedlich
ausgebildete Fingerlinge zur Verwendung an einer Hand können
eine Serie bilden, wobei zwei Serien sich zu einem konfektionierten
Set ergänzen. Das heißt, vorkonfektionierte Sets
enthalten vier Fingerlinge, nämlich zwei für jede
Hand. Jedoch sind auch Sets erhältlich, die Fingerlinge
für jeden Finger einer Hand umfassen.
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Die
Ziele und Vorteile dieser Erfindung sind nach sorgfältigem
Studium der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung der
hier bevorzugten, nicht einschränkenden Beispielausgestaltungen
der Erfindung mit der zugehörigen Zeichnungen besser zu verstehen
und zu bewerten, von denen zeigen:
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1:
schematische Darstellung eines über einen Finger einer
Hand gestreiften Fingerlings in einer ersten Ausgestaltung und
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2:
schematische Darstellung eines über einen Finger einer
Hand gestreiften Fingerlings in einer zweiten Ausgestaltung.
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Die 1 illustriert
einen erfindungsgemäßen Fingerling 1 zur
Anwendung als Modeschmuck, Arbeitsmittel, Kostümteil oder
Scherzartikel in einer ersten Ausgestaltung der Erfindung, der aus
einem sich im Wesentlichen der Anatomie eines Fingers 3 anpassbaren,
flexiblen und schlauchartigen Gebilde 2 besteht. Das Gebilde 2 erstreckt
sich ausgehend vom dritten Fingerglied 3.1, der Fingerkuppe,
bis hin zum ersten Fingerglied 3.3. Das am dritten Fingerglied 3.1 platzierte
vordere Ende 1.1 des Fingerlings 1 ist hierbei
geschlossen ausgebildet, so dass der gesamte Finger 3 vom
Fingerling 1 allseitig umhüllt ist. Das dem vorderen
Ende 1.1 gegenüberliegende hintere Ende 1.2 des
Fingerlings 1 ist zum Zwecke des Überstreifens über
den Finger 3 offen ausgebildet. Im Bereich des ersten Fingerglieds 3.3 ist
ein Arretierungsmittel 4 in Form eines Gummizugs platziert, welcher
sich vollständig über die Umfangslinie des Gebildes 2 erstreckt
und somit ein Verrutschen des Fingerlings 1 auf dem Finger 3 wirkungsvoll
verhindert. Das aus einem Textil bestehende Fingerling 1 ist im
dargestellten Beispiel nahtlos gefertigt und weißt zwei
longitudinal sich erstreckende Öffnungen 5 auf, die
im Zuge der Fertigung des Fingerlings 1 ausgestanzt wurden.
Die beiden Öffnungen 5 verlaufen in Richtung der
Längsachse des Fingerlings 1 jeweils vom zweiten
bis zum ersten Fingerglied 3.2, 3.3.
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Die 2 zeigt
eine schematische Darstellung eines über einen Finger 3 einer
Hand gestreiften Fingerlings 1 in einer zweiten Ausgestaltung.
Der wesentliche Unterschied des in 2. dargestellten Fingerlings 1 gegenüber
dem Fingerling 1 gemäß 1 besteht
darin, dass der erfindungsgemäße Fingerling 1 nach 2 keine
separaten Arretierungsmittel 4 aufweist. Das longitudinal
erstreckende Gebilde des Fingerlings 1 ist hierbei aus
einem elastischen Material gefertigt, welches den in der Regel weichen
Konturen des Fingers 3 folgt. Das Gebilde 2 umfasst
beispielhaft ferner auf der Unterseite, respektive auf der zur Handflächeninnenseite
weisenden Seite, Applikationen bzw. Verzierungen 6 in Form von
fünf Stickereien, die jeweils im Querschnitt rund ausgebildet
sind.
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- 1
- Fingerling
- 1.1
- vorderes
Ende
- 1.2
- hinteres
Ende
- 2
- Gebilde
- 3
- Finger
- 3.1
- drittes
Fingerglied
- 3.2
- zweites
Fingerglied
- 3.3
- erstes
Fingerglied
- 4
- Arretierungsmittel
- 5
- Öffnung
- 6
- Verzierung,
Applikation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3035521 [0003]
- - DE 29603453 [0004]
- - DE 29509537 [0005]