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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Diebstahlsicherungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Zunahme von Diebstählen von Kraftfahrzeugen oder Teilen von Kraftfahrzeugen erfordert immer neue Maßnahmen, einen Diebstahl zu verhindern, zu erkennen, anzuzeigen und/oder zu melden. Die Erkennung einer unberechtigten Nutzung eines Kraftfahrzeugs durch den Dieb kann zum Beispiel durch Erkennen eines falschen eingegebenen Identifikationscodes, durch einen gewaltsamen Aufbruch der Fahrzeugtüren, durch eine elektrische Messung des Ausbaus von Bauteilen oder durch die Meldung des Diebstahls an eine Zentrale erfolgen. Zur Verhinderung einer unberechtigten Nutzung des Kraftfahrzeugs sind beispielsweise elektronische Wegfahrsperren bekannt; diese werden zum Beispiel durch eine Blockierung von für den Fahrbetrieb notwendigen Funktionen wie Starterbetrieb, Zündung, Motorsteuerung und dergleichen gebildet. In der Regel sind Mittel und Maßnahmen zur Erkennung eines Diebstahls oder einer unberechtigten Nutzung sowie zur Verhinderung der unberechtigten Nutzung des Kraftfahrzeugs funktionell miteinander kombiniert.
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Die meisten dieser bekannten Mittel und Maßnahmen können durch erfahrene Diebe mehr oder weniger leicht umgangen werden; dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Funktionsweisen dieser Maßnahmen inzwischen allgemein bekannt sind und daher überwunden werden können. So besteht beispielsweise die grundsätzliche Möglichkeit der Umgehung einer elektronische Wegfahrsperre durch Blockieren der Funktion des Steuergeräts, indem das Steuergerät durch ein anderes Steuergerät mit bekanntem Identifikationscode ausgetauscht wird.
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Die
DE 100 35 147 A1 offenbart ein Motorsteuergerät in einem Wasserkasten eines Kraftfahrzeugs. Dabei ist eine Diebstahlsicherung vorgesehen, die eine spezielle Halteeinrichtung umfasst, mit welcher ein Abziehen einer Steckeinrichtung zum Motorsteuergerät verhindert wird.
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Die
DE 43 20 776 A1 offenbart eine Motorsteuerungsanlage für Kraftfahrzeuge. Ferner ist eine elektronischen Wegfahrsperre für ein Diebstahlsicherungssystem vorgesehen.
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Die
US 6 005 301 A offenbart eine Abschirmung zur Verhinderung des unbefugten Ausbaus eines Motorsteuerungsmoduls. Die Abschirmung ist an dem Steuergerät befestigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welches den unberechtigten Ausbau und Austausch eines Steuergeräts, welches mit der Funktion einer elektronischen Wegfahrsperre versehen ist, verhindert oder zumindest wesentlich erschwert.
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Diese Aufgabe wird durch ein Diebstahlsicherungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug besteht aus einem Steuergerät für den Fahrzeugmotor, welches mit der Funktion einer elektronischen Wegfahrsperre versehen und mittels einer Steckerverbindung mit dem Fahrzeugmotor verbunden ist. Gemäß der Erfindung ist das Steuergerät derart in dem Kraftfahrzeug montiert, dass die Steckerverbindung aufgrund der vorherrschenden Platzverhältnisse nicht von dem Steuergerät trennbar ist.
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Durch diese Maßnahme wird auf besonders einfache Weise und ohne komplizierte und kostenintensive Zusatzvorrichtungen gewährleistet, dass die Steckerverbindung durch unberechtigte Personen nicht ohne weiteres von dem Steuergerät getrennt und damit das Steuergerät auch nicht ausgebaut und ausgetauscht werden kann. Ein Ausbau und Austausch des Steuergeräts erfordert den Ausbau weiterer Komponenten oder ganzer Module, was für Reparatur- und Wartungsarbeiten notwendig ist, aber für einen Diebstahl im allgemeinen zu viel Zeit in Anspruch nimmt und zu viel Aufsehen erregt.
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Erfindungsgemäß ist das Steuergerät an einem Wasserkasten des Kraftfahrzeugs angeordnet. In diesem Fall kann die mit dem Steuergerät verbundene Steckerverbindung im eingebauten Zustand des Steuergeräts derart nah an einer Wandung des Wasserkastens angeordnet sein, dass die Steckerverbindung nicht von dem Steuergerät trennbar ist.
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Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung besser verständlich. Darin zeigt die einzige Figur eine schematische Schnittansicht eines in einem Wasserkasten eines Kraftfahrzeugs eingebauten Steuergeräts.
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In der Figur ist in Schnittansicht der schematische Aufbau eines in einem Wasserkasten eines Kraftfahrzeugs eingebauten Steuergeräts 10 gemäß einer beispielhaften, nichteinschränkenden Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Steuergerät 10 ist an einem Ende (in der Figur dem linken Ende) mit einem Steckerverbinder 12 gekoppelt, über den das Steuergerät 10 mit dem Fahrzeugmotor und dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs zwecks Daten- und Signalaustausch elektrisch verbunden ist. Außerdem ist in das Steuergerät 10 eine elektronische Wegfahrsperre integriert; beispielsweise kann der Betrieb des Steuergeräts 10 nur durch die Eingabe eines richtigen, dem berechtigten Nutzer des Kraftfahrzeugs bekannten Identifikationscodes für den Betrieb des Kraftfahrzeugs freigeschaltet werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Steuergerät in bzw. an einem Wasserkasten 24 montiert. Derartige Wasserkästen sind bekanntermaßen im oberen Bereich der Trennung zwischen einem Motorraum 14 und einer Fahrgastzelle 16 angeordnet und dienen neben der Wasserseparation und Luftführung auch der Aufnahme von Bauteilen oder Baugruppen des Fahrzeugs. Ein derartiges Wasserkastenmodul ist dem Fachmann hinlänglich bekannt und beispielsweise in der
DE 196 32 714 A1 beschrieben, weshalb es an dieser Stelle nicht näher erläutert werden muss.
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Das Steuergerät 10 ist mit angeschlossener Steckerverbindung 12 in einer Montageeinheit 18 vormontiert, die aus einer Wandung 20 und einem Haltearm 22 besteht, wobei das Steuergerät 10 an dem Haltearm 22 befestigt ist. Diese das Steuergerät 10 beinhaltende Montageeinheit 18 wird an einer zum Fahrgastraum 16 des Kraftfahrzeugs weisenden Öffnung des Wasserkastens 24 befestigt, wobei die umlaufenden Ränder der Montageeinheit 18 dicht mit dem Wasserkasten 24 verbunden werden.
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Wie in der Figur zu erkennen, ist das Steuergerät 10 im montierten Zustand der Montageeinheit 18 im wesentlichen horizontal in dem Wasserkasten 24 angeordnet. Außerdem ist der Steckerverbinder 12 des Steuergeräts 10 im eingebauten Zustand des Steuergeräts 10 derart nah an der vorderen Wandung des Wasserkastens 24 angeordnet, dass die Steckerverbindung 12 aufgrund mangelnden Freiraums nicht vollständig von dem Steuergerät 10 trennbar ist, wodurch ein Ausbau und Austausch des Steuergeräts 10 ohne aufwändige weitere Maßnahmen nicht möglich ist. Eine Trennung zwischen Steckerverbindung 12 und Steuergerät 10 ist zum Beispiel nur durch Ausbau der Montageeinheit 18 möglich, was mit einem größeren Aufwand verbunden ist und mehr Zeit erfordert.
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Die oben beschriebene und in der Figur dargestellte Anordnung des Steuergeräts 10 und der Steckerverbindung 12 in dem Wasserkasten 24 des Kraftfahrzeugs ermöglicht somit ein sehr einfaches Diebstahlsicherungssystem ohne zusätzliche komplizierte und kostenintensive Vorrichtungen, da das Steuergerät 10 nicht in kurzer Zeit und unauffällig durch eine unberechtigte Person ausgebaut und ausgetauscht werden kann, um die in das Steuergerät integrierte elektronische Wegfahrsperre zu umgehen.
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Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung selbstverständlich nicht nur auf die in der Figur dargestellte Anordnung des Steuergeräts 10 und der Streckerverbindung 12 in dem Wasserkasten 24 beschränkt ist, sondern dass der Fachmann problemlos verschiedene Abwandlungen und Modifikationen vornehmen kann, ohne den durch die anhängenden Ansprüche definierten Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Während in dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel die Steckerverbindung 12 an dem zur Front des Kraftfahrzeugs weisenden Ende des Steuergeräts 10 (links in der Figur) vorgesehen ist, kann die Steckerverbindung 12 statt dessen auch an dem der Fahrgastzelle 16 zugewandten Ende des Steuergeräts 10 oder an einer Längsseite des Steuergeräts 10 in dem Wasserkasten 24 vorgesehen sein. Für das Funktionieren des erfindungsgemäßen Diebstahlsicherungssystems ist es lediglich wichtig, dass zwischen der Steckerverbindung 12 und der dieser zugewandten Wandung des Wasserkastens 24 nicht genügend Freiraum existiert, um die Steckerverbindung 12 von dem Steuergerät 10 trennen zu können. Zu diesem Zweck ist es auch möglich, dass die jeweilige Wandung des Wasserkastens 24 mit einer entsprechenden Ausbuchtung ausgebildet ist, in welche die Steckerverbindung 12 teilweise hinein ragt.
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In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Steuergerät 10 ferner in einem Wasserkasten 24 des Kraftfahrzeugs eingebaut. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, das Steuergerät 10 außerhalb des Wasserkastens 24 anzuordnen, wobei der Steckerverbindung 12 des Steuergeräts 10 dann eine Außenwandung des Wasserkastens 24 oder eine Wandung eines anderen Bauteils oder einer anderen Komponente des Kraftfahrzeugs in engem Abstand gegenüber liegt, um den Freiraum zwischen der jeweiligen Wandung und der Steckerverbindung 12 ausreichend einzuschränken, um ein einfaches Lösen der Steckerverbindung 12 von dem Steuergerät 10 zu verhindern.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 10
- Steuergerät
- 12
- Steckerverbinder
- 14
- Motorraum
- 16
- Fahrgastzelle
- 18
- Montageeinheit
- 20
- Wandung von 18
- 22
- Haltearm von 18
- 24
- Wasserkasten