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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einem Laufstreifenprofil mit zumindest einer Umfangsrille und mindestens einer zumindest an der einen Seite von einer Umfangsrille begrenzten Blockreihe, deren Blöcke durch Querrillen voneinander getrennt sind, welche an den Blockoberflächen von Blockkanten begrenzt sind, einer beim Abrollen des Reifens (bei Vorwärtsfahrt) zuerst in den Untergrund eintretenden einlaufenden Blockkante und der am benachbarten Block vorgesehenen auslaufenden Blockkante, wobei sich die einlaufende Blockkante aus zwei Abschnitten zusammensetzt, von welchen der an die Umfangsrille anschließende Abschnitt der kürzere ist und welche zueinander unter einem stumpfen Winkel verlaufen, sodass jeder Block zwischen dem einen Abschnitt und der den Block bei der Umfangsrille in Umfangsrichtung begrenzenden Blockkante einen keilartigen bzw. dreieckigen Ansatz aufweist.
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Ein Fahrzeugluftreifen mit einem derartigen Laufstreifen ist aus der
DE 10 2010 017 743 A1 bekannt. Das Laufstreifenprofil weist zumindest eine Schulterblockreihe auf, welche durch Querrillen in Blöcke gegliedert ist, wobei sich die Querrillen ausgehend von der die Schulterblockreihe begrenzenden Umfangsrille aus zwei Abschnitten zusammensetzen, die miteinander einen stumpfen Winkel einschließen. Die Blockkanten, welche jeweils eine Querrille begrenzen, verlaufen zueinander parallel. Der an die Umfangsrille anschließende Abschnitt ist kürzer als der zweite Abschnitt und verläuft unter einem Winkel zur Querrichtung, derart, dass am Profilblock ein etwa dreieckiger Ansatz gebildet ist.
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Es ist üblich, in Laufstreifenprofilen Querrillen auszubilden, insbesondere in schulterseitig verlaufenden Blockreihen. Diese Querrillen haben unter anderem die Aufgabe, Wasser aus der Bodenaufstandsfläche zur Seite hinaus zu befördern. Querrillen sind jedoch meist mit dem Nachteil behaftet, bestimmte Eigenschaften des Laufstreifens, insbesondere die Bremseigenschaften des Reifens auf trockenen Fahrbahnen und das Abrollgeräusch, zu beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reifen mit einem Laufstreifen der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass eine gute Querentwässerung nach wie vor gewährleistet ist, aber die Eigenschaften des Reifens auf trockener Fahrbahn, insbesondere die Bremseigenschaften und das Abrollgeräusch, verbessert sind.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass der längere Abschnitt der einlaufenden Blockkante über seine Länge mit einer Fase versehen ist, welche entlang des kürzeren Abschnittes ausläuft, wobei die auslaufende Blockkante über ihre gesamte Erstreckung einen insgesamt im Wesentlichen geraden oder leicht bogenförmigen Verlauf aufweist, wobei der gegenseitige Abstand zwischen der einlaufenden Blockkante und der auslaufenden Blockkante an der Knickstelle zwischen den beiden Abschnitten der einlaufenden Blockkante am größten ist und ausgehend von der Knickstelle in beide Richtungen abnimmt.
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Die an der einlaufenden Blockkante ausgebildete Fase versteift den Block, wodurch sich die Bremseigenschaften des Laufstreifens auf trockener Fahrbahn verbessern. Der grundsätzlich nachteilige Einfluss dieser Versteifung auf das Abrollgeräusch wird dadurch ausgeglichen, dass der Block einen keilartigen bzw. dreieckigen Ansatz aufweist und dass die Blockkanten den erwähnten speziellen Verlauf aufweisen. Der keilförmige Ansatz hat ein sanfteres Einlaufen des Blockes in die Bodenaufstandsfläche zur Folge, was ebenso wie die sich verengenden Abschnitte der Querrille für das Abrollgeräusch von Vorteil ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die an der einlaufenden Blockkante ausgebildete Fase derart gestaltet, dass sie ihre größte Flächenbreite an der Knickstelle zwischen den Abschnitten dieser Blockkante aufweist. Diese Maßnahme ist für die Stabilisierung der Steifigkeit des von dieser Blockkante begrenzten Profilblockes vorteilhaft.
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Eine weitere, diesbezüglich günstige Maßnahme besteht darin, dass der Winkel, den die Abschnitte der einlaufenden Blockkante miteinander einschließen, 140° bis 170° beträgt.
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Eine weitere für die Blockstabilisierung und damit die Bremseigenschaften auf trockener Fahrbahn günstige Maßnahme besteht darin, dass an der auslaufenden Blockkante über ihre gesamte Erstreckung ebenfalls eine Fase ausgebildet ist.
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Je nach Blockumfangslänge und Reifengröße beträgt dabei der größte Abstand zwischen den Blockkanten 3 mm bis 8 mm.
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Für eine gute Querentwässerung durch die Querrillen ist es ferner von Vorteil, wenn der längere Abschnitt der einlaufenden Blockkante mit der auslaufenden Blockkante einen spitzen Winkel in der Größenordnung von 5° bis 15° einschließt.
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Für das Abrollgeräusch ist eine weitere Maßnahme günstig, nämlich, dass im Bereich des keilartigen Ansatzes jeder Block mit dem benachbarten Block über eine die Querrille überbrückende Grundanhebung verbunden ist.
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Für das Entwässerungsvermögen in den Querrillen ist es günstig, wenn die Grundanhebung die Tiefe dieser Querrille an dieser Stelle lediglich um 40% bis 60% verringert und wenn die Grundanhebung beidseitig geneigte, Richtung Rillengrund abfallende Flankenflächen aufweist.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Querrillen bzw. der an diese angrenzenden Blöcke ist besonders in Blöcken von schulterseitig verlaufenden Blockreihen vorteilhaft.
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Infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung von ein- und auslaufenden Blockkanten sind ferner erfindungsgemäß gestaltete Laufstreifen vorzugsweise laufrichtungsgebunden ausgeführte Laufstreifen, insbesondere solche, die ein insgesamt gepfeilt ausgeführtes Laufstreifenprofil aufweisen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 eine Draufsicht auf eine Teilabwicklung eines Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens,
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2 eine vergrößerte Darstellung (Draufsicht) einer Querrille im Detail,
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3 eine Schnittdarstellung entlang der Linie III-III der 2 und
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4 eine Schnittdarstellung entlang der Linie IV-IV der 2.
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1 zeigt beispielhaft einen Ausschnitt eines Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens, insbesondere für Personenkraftwagen oder Vans, mit einem im zentralen Bereich umlaufenden Profilband 1, beidseitig des Profilbandes 1 verlaufenden, vom zentralen Profilband 1 durch Umfangsrillen 2 getrennten mittleren Profilbändern 3 und schulterseitigen Blockreihen 4, die durch weitere Umfangsrillen 5 von den Profilbändern 3 getrennt sind. In den mittleren Profilbändern 3 sind Schrägrillen 6 angeordnet, die gegenüber der Umfangsrichtung unter einem spitzen Winkel geneigt verlaufen, wobei die Schrägrillen 6 im Profilband 3 in der einen Laufstreifenhälfte gegenüber den Schrägrillen 6 im Profilband 3 in der anderen Laufstreifenhälfte gegensinnig geneigt sind, sodass ein gepfeilt ausgeführtes, laufrichtungsgebundenes Laufstreifenprofil vorliegt. In den schulterseitigen Blockreihen 4 erfolgt durch eine Vielzahl von Querrillen 7 eine Gliederung in Blöcke 8. Die Querrillen 7 erstrecken sich bei der gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen in Querrichtung bzw. unter einem spitzen Winkel α von etwa 5° bis 20° zur Querrichtung, ihre Neigung stimmt in jeder Laufstreifenhälfte mit jener der Schrägrillen 6 überein. Reifen mit einem solchen Laufstreifenprofil werden derart am Fahrzeug montieren, dass die laufstreifeninnenseitigen Enden der Schrägrillen 6 beim Abrollen (Vorwärtsfahrt) zuerst in den Untergrund eintreten. Im Rahmen der Erfindung werden unter „Querrillen” grundsätzlich solche Rillen verstanden, deren Erstreckungsrichtung um höchstens 45° von der Querrichtung abweicht.
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Die Erfindung befasst sich mit einer besonderen Ausgestaltung von durch Querrillen voneinander getrennten Blöcken, bei der gezeigten Ausführungsform der schulterseitigen Blöcke 8, die durch die Querrillen 7 voneinander getrennt sind.
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Wie insbesondere 2 zeigt, sind die Querrillen 7 an den Blockoberflächen von Blockkanten 9, 10 begrenzt, welche an einander benachbarten Blöcken 8 ausgebildet sind. Die beim Abrollen des am Fahrzeug montierten Reifens zuerst in den Untergrund eintretenden Blockkanten sind die Blockkanten 10. Diese Blockkanten werden daher als „einlaufende” Blockkanten, die anderen als „auslaufende” Blockkanten bezeichnet. Die auslaufenden Blockkanten 9 verlaufen von der Umfangsrille 5 bis zum Ende der Querrillen 7 durchgehend gerade bzw. leicht bogenförmig gekrümmt. Die Blockkanten 10 setzen sich aus zwei Abschnitten 10a und 10b zusammen, wobei der Abschnitt 10b an die Umfangsrille 5 anschließt und maximal ein Drittel der Länge des Abschnittes 10 (im bodenberührenden Bereich des Laufstreifens betrachtet) aufweist. Entlang der Umfangsrille 5 ist jeder Block 8 durch eine in Umfangsrichtung gerade verlaufende Blockkante 11 begrenzt. Die Blockkante 9 erstreckt sich bei der gezeigten Ausführungsform unter einem Winkel zur Querrichtung, welcher in der Größenordnung von 7° bis 15° beträgt. Der Abschnitt 10a der Blockkante 10 schließt mit der am benachbarten Block 8 vorgesehenen Blockkante 9 einen spitzen Winkel β von 5° bis 15° ein, derart, dass der gegenseitige Abstand der Blockanten 10a und 9 Richtung Umfangsrille 5 größer wird. Der Abschnitt 10b, welcher unmittelbar an die Blockkante 11 anschließt, verläuft zum Abschnitt 10a unter einem stumpfen Winkel γ von 140° bis 170°. Zwischen der Blockkante 11 und dem Abschnitt 10a wird daher im Block 8 bei der Umfangsrille 5 ein keilartiger bzw. etwa dreieckiger Ansatz 12 gebildet. Der Abstand der Blockkante 9 zum Abschnitt 10b wird zwischen der Knickstelle und der Umfangsrille 5 kontinuierlich geringer, wobei die Breite b der Querrille 7 an ihrer Mündungsstelle in die Umfangsrille 5 2 mm bis 3 mm beträgt. Der gegenseitige Abstand zwischen der einlaufenden Blockkante 10 und der auslaufenden Blockkante 9 ist somit an der Knickstelle zwischen den beiden Abschnitten 10a, 10b der einlaufenden Blockkante 10 am größten und beträgt je nach Blockumfangslänge und Reifengröße 5 mm bis 8 mm.
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Wie insbesondere die Schnittdarstellung in 3 zeigt, schließt an die Blockkante 10 im Abschnitt 10a eine Fase 13 an, dies ist eine Schrägfläche, die zwischen der Blockoberfläche und der einen Rillenflanke 14 der Querrille 7 ausgebildet ist. Die Fase 13 läuft entlang des Abschnittes 10b aus. Der Winkel δ1, den die Fase 13 mit der radialen Richtung einschließt, beträgt 35° bis 65°. Auch die auslaufende Blockkante 9 ist angefast, die an dieser Blockkante 9 ausgebildete Fase 13' verläuft über die gesamte Erstreckung der Blockkante 9 und unter einem Winkel δ2, der ebenfalls 35° bis 65° gewählt wird. Die Fase 13 weist an der Knickstelle zwischen den Abschnitten 10a und 10b ihre größte Flächenbreite fb in der Größenordnung von 1,5 mm bis 3 mm auf. Die Flächenbreite fb wird sowohl Richtung Umfangsrille 5 als auch Richtung Laufstreifenrand kontinuierlich geringer. Wie ferner der Querschnitt durch die Querrille 7 in 3 zeigt, verlaufen die jeweils an die Fasen 13, 13' anschließend Rillenflanken 14 im Wesentlichen in radialer Richtung. Eine etwaige geringe Neigung der Rillenflanken 14 zur radialen Richtung kann gleich groß oder unterschiedlich groß sein. Die Tiefe der T Querrillen 7 kann bei der Umfangsrille 5 der Tiefe der Umfangsrille 5, die in der Größenordnung von 7 mm bis 9 mm bei PKW-Reifen beträgt, entsprechen, wobei die Tiefe der Querrillen 7 in Richtung Laufstreifenrand, wie an sich bekannt, abnehmen kann.
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Im Bereich des keilartigen Ansatzes 12 ist jeder Block 8 mit seinem benachbarten Block 8 über eine Grundanhebung 15 verbunden. Durch die Grundanhebung 15 ist die Tiefe der Querrillen 7 lokal verringert, insbesondere auf 40% bis 60% der Tiefe T an der Mündungsstelle der Querrille 7 in die Umfangsrille 5. Dementsprechend beträgt die Höhe h der Grundanhebung 15 zwischen 40% und 60% der erwähnten Querrillentiefe T. Wie insbesondere die Schnittdarstellung in 4 zeigt, weist die Grundanhebung 15 eine im Wesentlichen parallel zu den Blockoberflächen verlaufende Oberfläche 16 und zwei Flankenflächen 17, 18 auf, wobei die Übergänge zwischen der Oberfläche 16 und den Flankenflächen 17, 18 angefast sind, hier sind Fasen 19, 19' ausgebildet. Die Flankenflächen 17 und 18 sind geneigte, zur Oberfläche 16 ansteigende Flächen. Es ist daher die Erstreckung der Grundanhebung 15 entlang der Querrille 7 an der Basis der Grundanhebung 15 am Rillengrund größer als an ihrer Oberfläche 16. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die die Grundanhebung 15 laufstreifenaußenseitig begrenzende Flankenfläche 18 als Schrägfläche ausgebildet, die unter einem Winkel von 15° bis 25° zur radialen Richtung verläuft, die zweite Flankenfläche 17 verläuft im Wesentlichen leicht bogenförmig gekrümmt und läuft am Rillengrund der Umfangsrille 5 aus.
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Die an den einlaufenden Blockkanten 10 ausgebildeten Fasen 13 sorgen für eine Versteifung und Stabilisierung der Blöcke 8 und Verhindern ein „Einrollen” dieser Blockkanten 10 beim Bremsen, insbesondere auf trockener Fahrbahn. Die keilartigen bzw. dreieckigen Ansätze 12 der Blöcke 8 sorgen beim Einlaufen der Blockkanten 10 in den Untergrund für ein „weiches” bzw. sanftes Einlaufen und sind gemeinsam mit der Verengung der Querrillen 7 bei den Ansätzen 12 für das Abrollgeräusch vorteilhaft.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilband
- 2
- Umfangsrille
- 3
- Profilband
- 4
- Blockreihe
- 5
- Umfangsrille
- 6
- Schrägrille
- 7
- Querrille
- 8
- Block
- 9
- Blockkante
- 10
- Blockkante
- 10a, 10b
- Abschnitt
- 11
- Blockkante
- 12
- Ansatz
- 13, 13'
- Fase
- 14
- Rillenflanke
- 15
- Grundanhebung
- 16
- Oberfläche
- 17
- Flankenfläche
- 18
- Flankenfläche
- 19, 19'
- Fase
- fb
- Flächenbreite
- h
- Höhe
- T
- Tiefe
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- γ
- Winkel
- δ1, δ2
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010017743 A1 [0002]