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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Bilddarstellung
eines Flugzeuginnenraumes, insbesondere auf ein Bedienvorrichtungsnetzwerk
für ein Luftfahrzeug mit einer Einrichtung zur Bilddarstellung
des Flugzeuginnenraumes.
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Hintergrund der Erfindung
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In
modernen Verkehrsflugzeugen ist ein Bedienvorrichtungsnetzwerk vorgesehen,
das im Allgemeinen auch Cabin Intercommunication Data System (CIDS)
genannt wird. Mit einem derartigen Bedienvorrichtungsnetzwerk lassen
sich über eine Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung,
auch Multi Purpose-Flight Attendent Panel (MP-FAP) genannt, die
unterschiedlichsten Kabinenfunktionen wie Beleuchtung, Lüftung,
Unterhaltungssysteme etc. bedienen und steuern. Darüber
hinaus ist in Verkehrsflugzeugen der neueren Generation ein Kabinenvideoüberwachungssystem,
auch Cabin Video Monitoring System (CVMS) genannt, vorgesehen, mit
dem die Kabine überwacht werden kann. Diese Kabinenüberwachung
ist insbesondere für unvorhergesehene Ereignisse, wie beispielsweise
einen Entführungsfall von Bedeutung, so dass sich beispielsweise
eine Spezialeinheit unbemerkt einen Überblick über
die derzeitige Kabinensituation machen kann, um damit Informationen über
die Situation im Flugzeug für einen eventuell geplanten
Einsatz vorab zu erhalten. Zu diesem Zweck ist das Kabinen-Videoüberwachungssystem
beispielsweise mit einer Bodenbedienvorrichtung, auch Ground Service
Panel (GSP) genannt, versehen, über das beispielsweise
eine Spezialeinheit Zugriff auf das Kabinenvideoüberwachungssystem
hat.
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Um
diese Funktionen sicherzustellen, sind in einem Flugzeug erhebliche
Aufwendungen notwendig, wie beispielsweise ein zusätzlicher
Verkabelungsaufwand für ein Kabinen-Videoüberwachungssystem
für etwa eine Energieversorgung, eine Aktivierung oder
eine Bildübertragung. Weiterhin sind teure und schwere
zusätzliche Datenverarbeitungsgeräte in einem
Flugzeug erforderlich, wie beispielsweise eine Verteileinheit, auch
Area Distribution Unit (ADU) genannt, oder eine Datenerfassungseinheit, auch
Data Acquisition Unit (DAU) genannt, notwendig.
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Aus
dem Stand der Technik ist aus der
DE 197 32 806 A1 beispielsweise eine Überwachungseinrichtung
für Innenräume von Flugzeugen bekannt, die als
eine stand-alone-Überwachungseinheit neben einem CIDS vorgesehen
ist.
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Ferner
ist aus
DE 102 07
641 A1 eine Informations- und Anzeigeeinrichtung für
eine Versorgungseinheit eines Passagierflugzeuges bekannt, die im
Wesentlichen einem CIDS entspricht, das insbesondere auch eine Unterhaltungsfunktion
für Passagiere übernimmt.
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Ferner
ist aus
DE 197 05
643 A1 ein leitungsgebundenes Übertragungssystem
für Luftfahrzeuge bekannt, das im Wesentlichen ebenfalls
einem CIDS für ein Luftfahrzeug entspricht.
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Ferner
ist aus
EP 1 378 447
A1 eine Überwachungsanlage für ein Luftfahrzeug
bekannt, das neben einem CIDS vorgesehen ist, wobei die Überwachungsanlage
eine Datenkommunikation zwischen Bodenstation und Luftfahrzeug ermöglicht.
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Ferner
ist aus
US 6,929,218
B1 eine modularisierte integrierte Sitzstruktur bekannt,
die im Wesentlichen die Funktion eines CIDS bzw. eines Unterhaltungssystems übernimmt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
kann als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrachtet werden,
die Funktionen eines Bedienvorrichtungsnetzwerkes und einer Überwachungsvorrichtung
bereitzustellen unter dem Aspekt einer Gewichts- und Platzoptimierung.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch ein
Bedienvorrichtungsnetzwerk für ein Luftfahrzeug mit einer
Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung, einem Bussystem und einem Switch,
wobei die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung und der Switch über
das Bussystem verbunden sind, wobei der Switch eine Schnittstelle
für wenigstens eine Aufzeichnungsvorrichtung aufweist, wobei
die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung eine Steuerungsvorrichtung
aufweist, die ausgelegt ist zum Steuern der Aufzeichnungsvorrichtung.
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Auf
diese Weise wird ein System bereitgestellt, das sowohl die Funktionalität
eines herkömmlichen Bedienvorrichtungsnetzwerkes (CIDS)
als auch die Funktion eines Kabinenvideoüberwachungssystems
(CVMS) übernimmt. Auf diese Weise kann die bestehende Infrastruktur
eines Kabinenbedienvorrichtungsnetzwerkes genutzt werden, um die
Funktionalität des Kabinenvideoüberwachungssystems einzubinden,
um somit gegenüber den im Stand der Technik bekannten getrennten
Systemen eine wesentliche Gewichts- und Kostenersparnis herbeizuführen.
Zu diesem Zweck wird insbesondere das Bedienvorrichtungsnetzwerk
mit einem Switch versehen, der eine Schnittstelle für wenigstens
eine Aufzeichnungsvorrichtung aufweist. Ferner wird eine Steuerungsvorrichtung
vorgesehen, die eine Steuerung der Aufzeichnungsvorrichtung übernimmt,
und zwar über das Bussystem. Insbesondere werden durch
eine derartige Realisierung eine erhebliche Anzahl von Geräten
und Verkabelungen entbehrlich, insbesondere Verkabelungen für
eine Energieversorgung und für eine Aktivierung der Beobachtungsfunktion.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform ist das Bussystem ein Ethernetbus.
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Auf
diese Weise kann auf ein standardisiertes Bussystem zurückgegriffen
werden, um mit der Steuerungsvorrichtung über das Bussystem
und den Switch eine Aufzeichnungsvorrichtung, wie beispielsweise
eine Videokamera, anzusteuern.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Bussystem
drahtgebunden.
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Auf
diese Weise kann eine erhöhte Störungssicherheit
sichergestellt werden, und ferner die Auflagen verschiedener Länder
hinsichtlich Funk- und Strahlungsemissionen eingehalten werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Aufzeichnungsvorrichtung eine
Videoaufzeichnungsvorrichtung.
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Auf
diese Weise ist es möglich, bewegte Bilder, das heißt
Bewegungsabläufe innerhalb der Kabine aufzunehmen und ferner
eine zeitlich lückenlose Überwachung der Kabine vorzunehmen.
Die Videoaufzeichnungsvorrichtung kann auch durch die Steuerungsvorrichtung
steuerbar schwenkbar ausgeführt sein. Ferner kann die Videoaufzeichnung
alternativ oder zusätzlich zoombar, d. h. mit der Möglichkeit veränderbarer
Bildausschnittsbereiche ausgestattet sein. Der Zoom (optisch und/oder
digital) kann dabei ebenfalls von der Steuereinrichtung gesteuert
werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Steuerungsvorrichtung
ein Speicher mit einer Video-Anwendungssoftware.
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Auf
diese Weise ist es möglich, sowohl eine optimierte Ansteuerung
der Aufzeichnungsvorrichtung vorzunehmen als auch eine Aktualisierung
der Ansteuerung vorzunehmen, insbesondere wenn im Laufe der Zeit
die Aufzeichnungsvorrichtung ausgetauscht oder ergänzt
wird und etwa durch eine neuere bzw. modernere Aufzeichnungsvorrichtung
ersetzt wird.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist die
Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung ein Speichermedium für
eine Datenaufzeichnung von Daten der Aufzeichnungsvorrichtung auf.
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Auf
diese Weise ist es möglich, die von der Aufzeichnungsvorrichtung
bereitgestellten Daten, insbesondere Bilder aufzuzeichnen und später
bei Bedarf abzurufen, ohne auf die im Regelfall nicht ohne weiteres
zugängliche Blackbox im Flugzeug zugreifen zu müssen.
Das Speichermedium kann auch an einer anderen Stelle des Bediennetzwerkes
implementiert sein.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist das
Bedienvorrichtungsnetzwerk ferner eine weitere Flugbegleiter-Bedienvorrichtung
auf.
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Auf
diese Weise kann das Bedienvorrichtungsnetzwerk nicht nur über
die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung bedient werden, sondern ebenfalls über
eine „Zweigstelle" einer Flugbegleiter-Bedienvorrichtung.
Die weitere Flugbegleiter-Bedienvorrichtung greift dabei auf das
gleiche Bussystem zu wie die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung
und auch der Switch. Insbesondere kann in der weiteren Flugbegleiter-Bedienvorrichtung
die Steuerung und oder die Datenspeicherung vorgenommen werden,
entweder anstelle oder ergänzend zu der in der Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist das
Bedienvorrichtungsnetzwerk ferner eine Cockpit-Anzeigevorrichtung
auf.
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Mittels
einer derartigen Cockpit-Anzeigevorrichtung ist es dem Piloten bzw.
Copiloten möglich, sich einen Überblick über
die Kabinensituation zu verschaffen, wobei die Cockpit-Anzeigevorrichtung über
ein Video-Interface mit beispielsweise der Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung
verbunden sein kann.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist das
Bedienvorrichtungsnetzwerk ferner eine mit dem Bussystem verbundene Bodenbedienvorrichtung
auf, wobei die Bodenbedienvorrichtung eine Schnittstelle aufweist,
die einen Datenaustausch mit einer Bodenstation ermöglicht.
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Auf
diese Weise ist es möglich, dass beispielsweise von außen
auf das Bedienvorrichtungsnetzwerk zugriffen werden kann, um beispielsweise auf
die in dem Speicher der Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung
abgelegten Videodaten zugreifen zu können. Ferner ist es
möglich, über die Bodenbedienvorrichtung beispielsweise über
den Switch die Aufzeichnungsvorrichtung selbst zu steuern, beispielsweise
eine Schwenkbewegung einer Videokamera vorzunehmen, um im Bedarfsfall
einen guten Überblick über die derzeitige Kabinensituation
erhalten zu können. Der Zugriff von beispielsweise Spezialeinheiten über
die Schnittstelle der Bodenbedienvorrichtung kann beispielsweise
durch eine Steckverbindung erfolgen, die außen am Flugzeug
vorgesehen ist, so dass bei einem Bodenaufenthalt des Flugzeuges
beispielsweise die Spezialkräfte nicht nur auf sämtliche
gespeicherten Daten zurückgreifen können, sondern
ebenfalls eine weitere Datenerfassung durch eine Ansteuerung der
Aufzeichnungsvorrichtung vornehmen können.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Bedienvorrichtungsnetzwerk
so ausgelegt, dass eine Energieversorgung der Aufzeichnungsvorrichtung
und des Switches über eine Energieeinspeisung über
die Bedienvorrichtung erfolgt.
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Auf
diese Weise ist eine externe Energieversorgung insbesondere bei
einem aktiven Zugriff auf die Aufzeichnungsvorrichtung über
die Bodenbedienvorrichtung und den Switch möglich, ohne
dass im Flugzeug für diese Zwecke eine Energieversorgung vorgesehen
sein muss. Ferner ist es möglich, durch die externe Energieversorgung
auch auf die Aufzeichnungsvorrichtung zurückzugreifen,
wenn die Energieversorgung an Bord des Flugzeuges vollständig
zum Erliegen gekommen ist.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein Luftfahrzeug
vorgesehen mit einem erfindungsgemäßen Bedienvorrichtungsnetzwerk.
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Zusammenfassend
kann als Grundgedanke der Erfindung aufgefasst werden, ein Kabinenvideoüberwachungssystem
(CVMS) in ein bestehendes herkömmliches Bedienvorrichtungsnetzwerk
(CIDS) einzubinden, um Gewicht und Kosten für technische Einrichtungen
zu sparen.
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Die
einzelnen Merkmale können selbstverständlich auch
untereinander kombiniert werden, wodurch sich zum Teil auch vorteilhafte
Wirkungen einstellen können, die über die Summe
der Einzelwirkungen hinausgehen.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden durch die Bezugnahme
auf die hiernach beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen
erläutert und verdeutlicht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Beispielhafte
Ausführungsformen werden im Folgenden mit Bezugnahme auf
die folgenden Zeichnungen beschrieben.
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1 ist
eine schematische Ansicht eines Bedienvorrichtungsnetzwerkes gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung.
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2 stellt
eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines Bedienvorrichtungsnetzwerkes der
vorliegenden Erfindung dar.
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3 zeigt
die Implementierung eines erfindungsgemäßen Bedienvorrichtungsnetzwerkes
in einem Luftfahrzeug bzw. ein Luftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen
Bedienvorrichtungsnetzwerk.
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Detaillierte Beschreibung
beispielhafter Ausführungsformen
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1 zeigt
ein Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 für ein hier
nicht gezeigtes Luftfahrzeug mit einer Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10,
einem Bussystem 20 und einem Switch 30. Die Meterzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 und der
Switch 30 sind über das Bussystem 20 verbunden.
Der Switch 30 weist eine Schnittstelle 31 auf,
mit der eine oder mehrere Aufzeichnungsvorrichtungen 50,
beispielsweise Videokameras etc. angeschlossen werden können.
Die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 weist
ferner eine Steuerungsvorrichtung 11 auf, die ausgelegt
ist zum Steuern der Aufzeichnungsvorrichtung 50. Das Bedienvorrichtungsnetzwerk
kann dabei ein sogenanntes Cabin Intercommunication Data System
(CIDS) sein. Die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10, auch
Multi Purpose-Flight Attendent Panel (MP-FAP) genannt, dient dabei
zum Einstellen und Steuern von üblichen Kabinenfunktionen,
wie beispielsweise Beleuchtung, Belüftung und Klimatisierung,
jedoch auch für Rückmeldungen von Passagieren,
wie etwa einer Sitzplatzbezogenen Serviceanfrage von entsprechenden
Passagieren. Die Steuerungsvorrichtung 11 kann insbesondere
durch die Implementierung einer Video-Anwendungssoftware realisiert
sein, die über das Bussystem 20 eine Ansteuerung
von beispielsweise einer Videokamera vornimmt, wobei die Videokamera
hier als Aufzeichnungsvorrichtung 50 dient. Der Switch
kann dabei eine Vielzahl von beispielsweise Videokameras bedienen,
beispielsweise 15 oder mehr Kameras, je nachdem, wie viele
Kameras für eine ausreichende Kabinenüberwachung
benötigt werden.
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2 zeigt
eine weitere beispielhafte Ausführungsform der Erfindung,
bei der ein Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 für ein
hier nicht gezeigtes Luftfahrzeug dargestellt ist mit einer Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10,
einem Bussystem 20 und einem Switch 30, wobei
auch hier die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 und
der Switch 30 über das Bussystem 20 verbunden
sind. Der Switch 30 weist eine Schnittstelle 31 für
wenigstens eine Aufzeichnungsvorrichtung 50 auf, wobei das
Bedienvorrichtungsnetzwerk, insbesondere die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 eine Steuerungsvorrichtung 11 aufweist,
die wiederum ausgelegt ist zum Steuern der Aufzeichnungsvorrichtung 50.
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Das
Bussystem 20 kann beispielsweise ein Ethernetbussystem
sein, insbesondere kann das Bussystem 20 drahtgebunden
sein. Dabei ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das Bussystem 20 auch beispielsweise
ein drahtloses Bussystem ist, das über einen Funkstandard
kommuniziert. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass
länderbezogen gewisse Grenzwerte und Vorschriften bezüglich
einer Funk- und Strahlungsemission eingehalten werden müssen.
Selbstverständlich ist auch eine optische Übertragung,
insbesondere eine Infrarot oder Laserübertragung möglich.
Die an den Switch 30 über die Schnittstelle 31 angebundenen
Aufzeichnungsvorrichtungen können beispielsweise Videoaufzeichnungsvorrichtungen,
insbesondere Videokameras sein. Diese Videoaufzeichnungsvorrichtungen
können dabei beispielsweise beweglich ausgelegt sein, so
dass beispielsweise über die Steuerungsvorrichtung 11 nicht
nur die Daten der Aufzeichnungsvorrichtungen 50 aufgenommen
werden, sondern auch eine Ansteuerung bezüglich der Bewegung
vorgenommen werden kann, um beispielsweise einen größeren
Kabinenbereich einer Videoüberwachung zu unterwerfen.
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Die
Steuerungsvorrichtung 11 kann beispielsweise aus einem
Speicher mit einer Video-Anwendungssoftware bestehen, die etwa über
eine externe Quelle 13, etwa ein Laptop oder eine externe Netzwerkanbindung
in der Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 implementiert
werden kann. Eine derartige Software kann beispielsweise zyklisch aktualisiert
werden, um jeweils auf dem aktuellen Stand zu sein. Das Bedienvorrichtungsnetzwerk,
und hier insbesondere die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 kann
ein Speichermedium 12 aufweisen, das für eine
Datenaufzeichnung von Videodaten bzw. Allgemeindaten der Aufzeichnungsvorrichtung 50 ausgelegt
ist. Dieses Speichermedium kann jedoch alternativ auch in einer
weiteren Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 17 vorgesehen
sein, so dass die Steuerungsvorrichtung 11 und die Datenaufzeichnung
in einem Speichermedium 12 räumlich voneinander
getrennt sein können. Beispielsweise ist es auch möglich,
durch eine Mehrzahl von Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10, 17 eine redundante
Steuerung 11 ebenso wie eine redundante Datenaufzeichnung
in einem Speichermedium 12 vorzusehen, um etwa bei einem
Ausfall eines Moduls die Funktionsfähigkeit des gesamten
Systems sicherzustellen. Dabei können insbesondere Sicherungsmechanismen
vorgesehen sein, die Auswirkungen einer defekten Einheit im gesamten
System auf das verbleibende System unterbinden.
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Ferner
kann das Bedienvorrichtungsnetzwerk mit einer Cockpit-Anzeigevorrichtung 19 versehen
sein, die beispielsweise über eine Videoschnittstelle 18 an
das Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 angebunden werden kann.
Eine Anbindung kann beispielsweise über eine Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 erfolgen,
jedoch auch über eine weitere Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 17 oder
eine andere geeignete Stelle im Bedienvorrichtungsnetzwerk.
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Ferner
kann das Bedienvorrichtungsnetzwerk mit einer Bodenbedienvorrichtung 60 ausgestattet
sein, die entweder in einer räumlichen Einheit mit dem
Switch 30 oder räumlich getrennt in einer separaten
Einheit vorgesehen sein kann. Die Bodenbedienvorrichtung 60 weist
dabei eine Schnittstelle 61 auf, die einen Datenaustausch
mit einer hier nicht gezeigten Bodenstation ermöglicht.
Gemäß der derzeitigen Vorschriften ist ein derartiger
Austausch aufgrund einer Beschränkung der Funk- und Strahlungsemission
nur drahtgebunden zulässig, jedoch ist selbstverständlich
auch eine drahtlose Übertragung bzw. ein drahtloser Datenaustausch
mit der Bodenstation möglich. Über diese Schnittstelle
kann beispielsweise eine Spezialeinheit im Fall etwa einer Flugzeugentführung
von außerhalb des Flugzeuges 7 auf das Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 zugreifen, um
beispielsweise Daten von den Aufzeichnungsvorrichtungen 50 über
den Switch 30 zu erhalten. Dabei kann das System derart
ausgelegt sein, dass das Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 auch über
eine externe Energieversorgung über die Schnittstelle 61 mit
der notwendigen Energie versorgt werden kann, um die Aufzeichnungsvorrichtungen 50 auszulesen,
zumindest jedoch die für eine Videoübertragung
notwendigen Komponenten von Aufzeichnungsvorrichtung 50, Switch 30 und
Bodenbedienvorrichtung 60.
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Selbstverständlich
können die entsprechenden Systemkomponenten auch so ausgelegt
werden, dass das System bei einer externen Energieeinspeisung selbst
gebootet wird, um das Überwachungssystem auch bei einem
vollständigen Energieausfall des Luftfahrzeuges von außen
in Betrieb nehmen zu können.
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3 zeigt
ein Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 in einem Luftfahrzeug 7 bzw.
ein Luftfahrzeug 7 mit einem Bedienvorrichtungsnetzwerk 1.
Dabei handelt es sich im Wesentlichen um das oben mit Bezugnahme
auf 1 bzw. 2 beschriebene Bedienvorrichtungsnetzwerk.
Die Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10 bzw. eine
zusätzliche Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 17 können
dabei im Passagierraum des Luftfahrzeuges angeordnet sein. Aus Sicherheitsgründen
kann jedoch auch eine Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 17 in
einem separaten Raum vorgesehen sein, so dass beispielsweise eine darin
vorhandene Steuerungsvorrichtung 11 bzw. ein Speicher zur
Datenaufzeichnung 12 außerhalb der direkten Reichweite
von Passagieren angeordnet sein kann. Der Switch 30, der über
ein Bussystem 20 mit der Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10, 17 verbunden
ist, kann an einer beliebigen Stelle im Luftfahrzeug vorgesehen
sein. Über die Schnittstellen 31 können
dann eine Mehrzahl von Aufzeichnungsvorrichtungen 50, hier
in Form von Videokameras, im Kabinenraum angeschlossen werden, um
eine Videoüberwachung des Kabineninnenraumes zu ermöglichen.
Im Cockpit kann eine Cockpit-Anzeigevorrichtung 19 angeordnet
sein, die beispielsweise über eine Videoschnittstelle 18 an
einer geeigneten Stelle des Bedienvorrichtungsnetzwerkes angekoppelt
sein kann, in der hier gezeigten Ausführungsform an der Mehrzweck-Flugbegleiter-Bedienvorrichtung 10. Über
eine Bodenbedienvorrichtung 60 kann beispielsweise von
außerhalb des Flugzeuges auf das Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 zugriffen
werden, beispielsweise über eine hier nicht gezeigte Schnittstelle in
Form einer Steckverbindung oder einer Funkverbindung. Selbstverständlich
ist auch eine optische Übertragung, insbesondere eine Infrarot
oder Laserübertragung möglich. Auf diese Weise
ist es möglich, die von der Steuerungsvorrichtung 11 ausgeübte Funktion
auch von außerhalb des Flugzeuges zu übernehmen,
so dass eine Steuerung bzw. ein Auslesen der Aufzeichnungsvorrichtungen 50 über
eine externe Bedieneinheit, beispielsweise ein Laptop, vorgenommen
werden kann, das über die Schnittstelle 61 an
die Bodenbedienvorrichtung angekoppelt ist. Über diese
Schnittstelle 61 und die Bodenbedienvorrichtung 60 kann
auch eine Energieeinspeisung für das Bedienvorrichtungsnetzwerk 1 erfolgen,
so dass insbesondere bei einer externen Bedienung die Energieversorgung
nicht über das Luftfahrzeug sichergestellt werden muss,
sondern unabhängig davon von außerhalb erfolgen
kann. Die Ankoppelung der Energieversorgung kann beispielsweise über
die Funktionalität „Power over Ethernet" erfolgen,
wobei diese gegebenenfalls über einen Spannungswandler zur
Aktivierung des bzw. der Switches und der Kameras im Flugzeug ankoppelt
sind. Auf diese Weise kann man Videodaten an einer gewünschten
Stelle des Flugzeuges erhalten, um diese dann als Bilddaten zu einer
Bodenstation, beispielsweise einem Laptop zu übertragen.
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Es
sollte angemerkt werden, dass die vorliegende Erfindung neben Flugzeugen
auch beispielsweise in Schiffen oder Zügen angewendet werden kann,
wobei die Ankoppelung an eine Bodenstation selbstverständlich
auch über eine Fernfunkverbindung erfolgen kann, so dass
eine Präsenz von Personal oder Equipment an der Schnittstelle 61 nicht zwingend
notwendig ist, insbesondere wenn das Verkehrsmittel sich in unzugänglichen
Bereichen befindet.
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Ergänzend
ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend" keine anderen
Elemente oder Schritte ausschließt und „eine"
oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer
oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht
als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19732806
A1 [0004]
- - DE 10207641 A1 [0005]
- - DE 19705643 A1 [0006]
- - EP 1378447 A1 [0007]
- - US 6929218 B1 [0008]