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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verbindung von Elementen,
insbesondere durch stoffschlüssige
Verbindung, ganz besonders bevorzugt durch Weichlöten, und
betrifft insbesondere das Kontaktieren von elektronischen oder mikroelektronischen
Bauelementen durch Weichlöten.
Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft allgemein
die Bearbeitung eines Substrats mit Laserstrahlen.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
der Elektronikfertigung müssen
heutzutage 40.000 Bauelemente oder mehr pro Stunde gelötet werden.
Deshalb findet in der Massenfertigung von elektronischen Geräten, insbesondere
bei der Massenherstellung von bestückten Leiterplatinen, überwiegend
das so genannte Reflow-Löten
bzw. Wiederaufschmelzlöten
Anwendung. Dabei handelt es sich um ein Weichlötverfahren zum Löten von SMD-Bauteilen.
In einem ersten Schritt wird beim Reflow-Löten das Weichlot vor der Bestückung auf
die Platine aufgetragen. In einem nächsten Schritt werden dann
die Bauteile bestückt.
Da die verwendete Lötpaste
klebrig ist, werden die Bauteile bei der Bestückung direkt durch die Lötpaste gehalten.
Sie müssen
also nicht eigens aufgeklebt werden. Beim anschließenden Aufschmelzen
des Lotes zentrieren sich die bestückten Bauelemente durch die
Oberflächenspannung
auf den Landepads und setzen sich ab.
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Zwar
lässt sich
durch Reflow-Löten
eine hohe Stückzahl
realisieren, doch bedingt das Reflow-Löten eine hohe thermische Belastung
der zu lötenden
Bauelemente. Mit zunehmender Integrationsdichte und Funktionalität steigt
jedoch die Temperaturempfindlichkeit von mikroelektronischen Bauelementen.
Dies gilt auch für
mikroelektromechanische Systeme (MEMS). Erschwerend kommt hinzu,
dass zum 1. Juli 2006 die Europäische
Elektroschrottverordnung (WEEE) in Kraft tritt, was die Umstellung
auf bleifreie Elektronikprodukte erforderlich macht. Das bleifreie
Löten,
wie zukünftig
von der WEEE vorgeschrieben, bedingt jedoch im Normalfall höhere Löttemperaturen,
die leicht um etwa 20° Celsius
höher liegen
können,
was die thermische Belastung beim Löten weiter erhöht. Es besteht
deshalb ein Bedarf an Lötverfahren
in der Elektronikfertigung, die eine geringe thermische Belastung
ermöglichen.
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Für eine erhöhte Zugfestigkeit
von Lötstellen werden
Lote mit einem hohen Antimongehalt bevorzugt. Dies bedingt aufgrund
der höheren
Schmelztemperatur von Antimon (Sb) höhere Löttemperaturen, was die thermische
Belastung von Bauelementen ebenfalls erhöht.
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Andere
Lötverfahren,
beispielsweise das so genannte Wellenlöten, schaffen hier ebenfalls
keine Abhilfe.
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Aus
anderen technischen Gebieten ist das Laserstrahllöten bekannt.
Dabei werden die Lötstellen
mit einem Laserstrahl erhitzt, der punktgenau fokussiert werden
kann und so viel Energie in die Lötstelle eintragen kann. Die
Lötstelle
wird somit räumlich
sehr eng begrenzt erwärmt,
was kurze Lötzeiten von
beispielsweise weniger als 1 Sek. ermöglicht. Dadurch tritt an den
Bauteilen nahezu keine thermische Belastung auf.
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DE 20 2004 013 136
U1 offenbart eine modulare Lichtwellenoptik zur Verwendung
bei Schweißrobotern
zum Schweißen
in der Automobilherstellung. Das optische Modul wird dabei von der Hand
eines Industrieroboters gehalten, der durch Verfahren und Verschwenken
den Lichtstrahl in geeigneter Geometrie entlang dem Fügespalt
verfährt, um
eine Schweißnaht
auszubilden.
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US
2005/0082265 A1 offenbart ein Laserschweißverfahren zur Herstellung
einer Steuerung für
eine hydraulische Fahrzeug-Bremseinrichtung. Dabei werden Elemente
aus Metall mit Elementen aus Kunststoff stoffschlüssig verbunden.
Zur Ausbildung der erforderlichen geschlossenen Schweißlinie muss
dabei ebenfalls der jeweilige Lasterstrahl verfahren werden.
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Die
Verwendung von Robotern zur Strahlablenkung bedingt lange Schweiß- bzw.
Lötzeiten,
was einen Einsatz in der Elektronikfertigung unzweckmäßig macht.
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Alternativ
können
zur Strahlablenkung auch Galvanometerscanner eingesetzt werden,
die aufgrund der nahezu trägheitslosen
Strahlablenkung gegenüber
den vorgenannten motorischen Strahlablenkungen einen deutlichen
Geschwindigkeitsvorteil bieten. Dies ermöglicht grundsätzlich den
Einsatz in der Elektronikfertigung.
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US
2004/0190294 A1 offenbart ein Verfahren zum Laserlöten von
Leistungs-LEDs. Dabei wird eine Vielzahl von Lötstellen entlang eines Linienverlaufs, nämlich eines
kreisförmigen
Linienverlaufs, gesetzt. Die Strahlablenkung wird dabei mithilfe
eines Scanners mit zwei beweglichen Spiegeln bewerkstelligt. Die
insgesamt erzielte Fertigungsgeschwindigkeit ist jedoch dennoch
nicht ausreichend für
die Elektronikfertigung mit hohen Stückzahlen, denn ein solcher Lötvorgang
erfolgt weiterhin sequenziell und dauert mindestens etwa 0,5 Sek.
bis etwa 2 Sek. (Transportprozesse noch nicht eingerechnet). Würde man
die Anzahl von Scannern nach diesem Verfahren erhöhen, so
würde dies
einen sehr hohen Steuerungsaufwand erfordern, was höhere Fertigungskosten
bedingen würde.
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Vergleichbare
Probleme treten auch bei der Substratbearbeitung auf, beispielsweise
beim gezielten Setzen einer Vielzahl von Durchgangslöchern, Sacklöchern und/oder
Schwächungsbereichen
in einer vorbestimmten geometrischen Anordnung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verbinden von wenigstens zwei Elementen mit Lichtstrahlen bereitzustellen,
womit sich in einfacher Weise eine hohe Fertigungsgeschwindigkeit
bei gleichzeitig geringer thermischer Belastung der zu verbindenden
Elemente realisieren lässt.
Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung soll dabei das Laserlöten von
elektronischen, optoelektronischen oder mikroelektromechanischen
(MEMS) Elementen betreffen.
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Die
vorgenannten sowie weitere Aufgaben werden durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung nach Anspruch 10 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der rückbezogenen
Unteransprüche.
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Bei
einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung teilt eine Abbildungsoptik den Lichtstrahl, bevorzugt
Laserlichtstrahl, gleichzeitig in eine Mehrzahl von Teillichtstrahlen,
die auf die zu verbindenden Elemente abgebildet werden, wo diese
eine Mehrzahl von diskreten Lichtflecken ausbilden. Diese bewirken
durch den Energieeintrag erfindungsgemäß die Ausbildung einer Mehrzahl
von diskreten, stoffschlüssigen
Verbindungsstellen zwischen den zu verbindenden Elementen. Bevorzugt
werden die Elemente an den Verbindungsstellen durch Schmelzen eines
Weichlots miteinander verbunden. Die vorliegende Erfindung eignet
sich jedoch grundsätzlich auch
zum Hartlöten,
Schweißen
oder auch zum durch die Lichtflecken initiierten Fotohärten eines Klebstoffs.
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Somit
können
erfindungsgemäß gleichzeitig mehrere
stoffschlüssige
Verbindungsstellen, insbesondere Lötstellen, ausgebildet werden.
Eine zeit- und kostenaufwendige Strahlablenkung ist erfindungsgemäß nicht
erforderlich. Bekanntermaßen können Lichtstrahlen
in einfacher Weise in eine Vielzahl von Teillichtstrahlen geteilt
werden. Da zur stoffschlüssigen
Verbindung von Elementen, insbesondere zum Löten, je Verbindungsstelle ein
gewisse Mindestleistung erforderlich ist, unterliegt das erfindungsgemäße Verfahren
praktisch nur der Beschränkung,
dass die jeweiligen Teillichtstrahlen noch eine ausreichende Intensität bzw. Leistung
aufweisen müssen.
Dies lässt
sich durch geeignete Ausgestaltung des Strahlteilers sowie durch
geeignete Wahl der Lichtleistung des Eingangslichtstrahls in nahezu beliebiger
Weise realisieren.
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Erfindungsgemäß werden
die Teillichtstrahlen unmittelbar von der Abbildungsoptik geeignet
abgebildet und abgelenkt, um gleichzeitig eine Mehrzahl von Verbindungsstellen
auszubilden. Als besonders zweckmäßig zur geeigneten Strahlteilung
hat sich die Verwendung eines der Abbildungsoptik zugeordneten diffraktiven
optischen Elements (DOE) erwiesen, da hierdurch auch hohe Lichtintensitäten nahezu
verlustfrei und mit geeignetem Strahlprofil der Teillichtstrahlen
geteilt werden können.
Insbesondere lässt
sich mit diffraktiven optischen Elementen auch eine weitere Strahlformung
einfach realisieren, insbesondere in Bezug auf den Strahlquerschnitt,
die Intensität,
Form bzw. Strahlprofil und/oder Divergenz der jeweiligen Teillichtstrahlen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind die Verbindungsstellen in einer vorbestimmten Anordnung vorgegeben.
Dies kann beispielsweise durch die Ausgestaltung der zu verbindenden
Elemente und/oder durch deren geometrische Anordnung, beispielsweise
auf einer Halteinrichtung zur Positionierung der zu verbindenden
Elemente während
des Prozesses, bedingt sein. Erfindungsgemäß ist das diffraktive optische
Element so ausgebildet und ausgelegt, dass die Teillichtstrahlen
in Entsprechung zu dieser vorbestimmten Anordnung von Verbindungsstellen
erzeugt und in entsprechende Richtungen gerichtet und abgebildet
werden. Vorteilhaft ist, dass eine weitere aufwendige Ablenkung
der Teillichtstrahlen nicht erforderlich ist. Zur Umstellung des
Verfahrens auf eine andere geometrische Anordnung der Verbindungsstellen
kann das diffraktive optische Element dabei austauschbar sein, beispielsweise
in einer Revolvereinheit oder einer anderen Dreh- bzw. Wechseleinrichtung
gehalten werden.
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Grundsätzlich kann
vorgesehen sein, dass der Abbildungsoptik mehrere diffraktive optische
Elemente zugeordnet sind, beispielsweise unmittelbar in dieser gehalten
sind, um den Eingangs-Lichtstrahl geeignet in eine Vielzahl von
Teillichtstrahlen zu teilen. Bevorzugt wird jedoch gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ein einzelnes diffraktives optischen Element verwendet, das insgesamt
von dem Eingangs-Teillichtstrahl durchsetzt wird und eine Mehrzahl
von diffraktiven optischen Zonen bzw. aktiven Zonen aufweist, deren
Anordnung und Auslegung abgestimmt sind auf die vorgenannte vorbestimmte Anordnung
von Verbindungsstellen. Somit weist das diffraktive optische Element
eine oder mehrere diffraktive optische Zonen bzw. aktiven Zonen
auf, die beispielsweise in Gestalt von alternierenden erhabenen
und vertieften linien-, kreis- oder ellipsenförmigen Zonen oder von alternierenden
Bereichen mit unterschiedlichem Brechungsindex oder in anderer Weise,
als geeignet Licht beugende Strukturen ausgebildet sind. Diese aktiven
Zonen sind bevorzugt auf einem einzelnen, für den Eingangs-Lichtstrahl
transparenten Substrat vorgesehen, das zu diesem Zweck auch wechselbar
im Strahlengang des Eingangs-Lichtstrahls gehalten sein kann.
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Gemäß einem
bevorzugten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist jede der
diffraktiven optischen Zonen des diffraktiven optischen Elements ausgelegt,
um dem zugeordneten Teillichtstrahl eine geeignete Intensität, einen
geeigneten Strahlquerschnitt, eine geeignete Strahlform und/oder
Strahldivergenz aufzuprägen.
Somit können
die einzelnen diffraktiven optischen Zonen in beliebiger Weise unterschiedlich
ausgelegt sein.
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Insbesondere
lassen sich so auch Teillichtstrahlen mit unterschiedlichen Intensitäten in einfacher
Weise realisieren, so dass stoffschlüssige Verbindungsstellen, wie
beispielsweise Lötstellen, gleichzeitig
mit unterschiedlichem Energieeintrag aus einem einzigen Eingangs-Lichtstrahl erzeugt werden
können.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung umfasst die Abbildungsoptik zumindest
eine Eingangslinse und eine dazu in Strahlrichtung beabstandete
Ausgangslinse, so dass damit durch Variieren des Abstands ein größerer oder
kleinerer Durchmesser des Laserstrahls eingestellt werden kann.
Bei Verwendung eines Lichtwellenleiters, insbesondere einer Glasfaser,
zur Einkopplung des Eingangslichtstrahls in die Abbildungsoptik
kann ferner der Abstand der Eingangslinse zur Ausgangsseite des
Lichtwellenleiters variiert werden, was weitere Freiheitsgrade eröffnet.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist das diffraktive
optische Element zwischen der vorgenannten Eingangslinse und Ausgangslinse
angeordnet, was eine Justierung erleichtert und Justagetoleranzen
mindert. Gleichzeitig kann das diffraktive optische Element gemeinsam mit
der Eingangs- und Ausgangslinse in einer modularen Optikeinheit
abgedichtet eingehäust
sein. Das Gehäuse
der Abbildungsoptik kann dabei ausgelegt sein, um einen Wechsel
des diffraktiven optischen Elements zur Ausbildung einer anderen
Anordnung von Verbindungsstellen zu ermöglichen, beispielsweise mittels
einer Revolvereinheit oder einer anderen Dreh- bzw. Wechseleinheit,
worin mehrere unterschiedlich ausgebildete diffraktive optische
Elemente gehalten sind.
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Eine
bevorzugte Anwendung des Verfahrens betrifft das Weichlöten von
elektronischen oder optoelektronischen Bauelementen, von mikroelektromechanischen
Elementen oder Verbindungssteckern auf einen Träger, beispielsweise eine Leiterplatine. Bei
diesen Anwendungen können
erfindungsgemäß gleichzeitig
mehrere Lötstellen
gesetzt werden, und zwar durch geeignete Aufteilung eines Lichtstrahls, bevorzugt
Laserstrahls, in mehrere Teillichtstrahlen unter gleichzeitiger
geeigneter Ablenkung und Abbildung derselben auf die Lötstellen,
die durch die Ausgestaltung der Elemente und/oder durch deren geometrische
Anordnung bedingt sind. Ein aufwendiges sequentielles Ablenken eines
Laserstrahls mittels einer Scanneroptik ist erfindungsgemäß nicht
erforderlich. Somit lassen sich hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten
erzielen. Gleichzeitig ist die thermische Belastung der zu lötenden Elemente
vernachlässigbar. Das
zu verwendende diffraktive optische Element kann dabei so ausgelegt
sein, dass gleichzeitig eine Vielzahl von Elementen gelötet werden
kann. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich somit auch für
die Elektronikfertigung in hoher Stückzahl. Die Teillichtstrahlen
können
dabei insbesondere mit unterschiedlichen Intensitäten bzw.
Leistungen erzeugt werden, so dass gleichzeitig Lötstellen
mit unterschiedlicher Auslegung gesetzt werden können, beispielsweise zur elektrischen
Kontaktierung der Elemente selbst, zur Kontaktierung von Verbindungssteckern
oder auch von Zugentlastungen für
Elemente oder Verbindungsstecker.
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Figurenübersicht
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Nachfolgend
wird die Erfindung in beispielhafter Weise und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben werden, woraus sich weitere Merkmale, Vorteile
und zu lösende
Aufgaben ergeben werden. Es zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung eine Anlage zum Laserlöten von
elektronischen Bauelementen gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 in
einer vergrößerten Schnittansicht eine
Abbildungsoptik der Anlage gemäß der 1;
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3 in
einem schematischen Teilschnitt ein Verfahren zum Laserlöten einer
LED gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4a in
einer schematischen Draufsicht die Verteilung von Lötstellen
zur elektrischen Kontaktierung eines Verbindungssteckers auf einem
Träger, beispielsweise
einer Leiterplatine; und
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4b in
einer schematischen Draufsicht und in einem Ausschnitt ein Substrat,
das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
bearbeitet wurde.
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In
den Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen identische oder
im Wesentlichen gleich wirkende Elemente oder Elementgruppen.
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Ausführliche
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung
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Gemäß der 1 wird
der Laserstrahl eines Diodenlasers 8 in eine Glasfaser 9 eingekoppelt
und zur Anlage weitergeleitet, wo ein Bearbeitungskopf eine Abbildungsoptik 1 mit
einem zugeordneten diffraktiven optischen Element (DOE) 5 trägt. Durch
die Abbildungsoptik 1 wird der Eingangs-Lichtstrahl 10 in eine
Mehrzahl von Teillichtstrahlen 12a–12c geteilt. Gleichzeitig
werden diese geeignet fokussiert. Der Abstand zwischen dem Bearbeitungskopf
und der Leiterplatine 13 wird deshalb in Entsprechung zur
erzielten Brennweite der Abbildungsoptik 1 und zum gewünschten
Durchmesser der Strahlflecken auf der Leiterplatine 13 gewählt. Beispielhaft
wurde ein Abstand zwischen dem Bearbeitungskopf und dem zu bearbeitenden
Werkstück
von der Großenordnung von
etwa 10cm bis etwa 50cm realisiert. Gemäß der 1 sind auf
der Leiterplatine 13 mehrere Bauelemente (nicht dargestellt)
in einer regelmäßigen Anordnung
positioniert, von denen nur jeweils drei Kontaktpins 14a, 14b, 14c zur
elektrischen Kontaktierung dargestellt sind. Die Kontaktpins werden
beispielsweise auf Lötpads,
Lötaugen
oder dergleichen der Leiterplatine 13 in geeigneter geometrischer
Anordnung, wie beispielsweise durch ein Schaltungslayout vorgegeben,
positioniert. In der Ebene der Leiterplatine 13 kann die
geometrische Anordnung der Kontaktpins bzw. Lötstellen dabei nahezu beliebig
sein. Zur geeigneten Abbildung und Ablenkung der Teillichtstrahlen 12a–12c braucht
nur die Abbildungsoptik 1 und das diffraktive optische
Element 5 geeignet ausgelegt werden, wie nachfolgend ausführlicher beschrieben.
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Zur
Verstellung der Abbildungsoptik 1 ist eine Versteileinrichtung 4 vorgesehen,
die insbesondere, wie in der 2 gezeigt,
den Abstand z1 der Eingangslinse 2 der Abbildungsoptik 1 zur
Ausgangsseite der Glasfaser 9 und/oder den Abstand z2 zwischen der
Eingangslinse 2 und der zugeordneten Ausgangslinse 3 der
Abbildungsoptik 1 geeignet variieren kann, um so den Durchmesser
des Eingangs-Lichtstrahls 10 und der Teillichtstrahlen 12a–12c sowie
der Lichtflecken geeignet vorzugeben.
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Gemäß der 1 kann
das DOE 5 in einer manuell oder motorisch antreibbaren
Wechseleinrichtung 7 gelagert sein, beispielsweise einer
Revolvereinheit oder einer vergleichbaren Dreheinrichtung. Durch
Betätigen
der Wechseleinrichtung 7 kann das DOE gewechselt werden,
um eine andere geeignete geometrische Anordnung von Lötstellen
zu setzen.
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Gemäß der 1 ist
die Leiterplatine 13 auf einer Translationseinrichtung 15,
beispielsweise einem Transportband oder einem x-/y-Verschiebetisch, gelagert,
die von einem Antrieb 16 angetrieben ist.
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Bei
dem Verfahren sind die auf die Leiterplatine 13 aufzulötenden Bauteile
bevorzugt in einer regelmäßigen, wiederkehrenden
Anordnung positioniert. Während
eines ersten Prozessschrittes werden in einem ersten Bereich der
Leiterplatine 13 gleichzeitig mehrere Lötstellen gesetzt, beispielsweise
an den dargestellten Kontaktpins 14a–14c. Diese Lötstellen
können
sich an einem Bauelement befinden, können jedoch auch an unterschiedlichen
Bauelementen gesetzt werden, die in dem ersten Prozessschritt aufgrund
der Strahlteilung in die mehreren Teil-Lichtstrahlen 12a–12c gleichzeitig
ausgebildet werden können.
Anschließend
wird die Verstelleinrichtung 15 betrieben und wird ein
benachbarter Satz von Elementen in derselben geometrischen Anordnung
in den Arbeitsbereich der Abbildungsoptik 1 und des DOE 5 gefahren,
und zwar dergestalt, dass die Teillichtstrahlen 12a–12c in
derselben Weise, wie bei dem ersten Prozessschritt, auf die entsprechenden Lötstellen
abgebildet werden, beispielsweise auf die mit dem Apostroph gekennzeichneten
Kontaktpins 14a', 14b' und 14c'. Dies bildet
den zweiten Prozessschritt, der in entsprechender Weise beliebig
oft wiederholt werden kann. Zwischen den Prozessschritten wird das
Substrat dabei um einen stets gleichen Verfahrweg verfahren, der
durch den Abstand zwischen den einzelnen regelmäßigen Anordnung der Bauelemente
auf dem Substrat vorgegeben ist.
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Zur
Steuerung der Laserlötanlage
gemäß der 1 ist
eine Steuereinrichtung vorgesehen, beispielsweise eine CPU (nicht
dargestellt), welche insbesondere die Verstelleinrichtung 4,
die Wechseleinrichtung 7, die Translationseinrichtung 15 mit
dem zugeordneten Antrieb 16 sowie die Laserdiode 8 in geeigneter
Weise steuert.
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Weitere
Einzelheiten der Abbildungsoptik 1 sind der 2 entnehmbar.
Zwischen den entlang der optischen Achse 11 beabstandet
zueinander angeordneten Linsen 2, 3 ist ein DOE 5 angeordnet, das
den Eingangslichtstrahl 10 durch Lichtbeugung in die dargestellten
Teillichtstrahlen 12a–12c teilt. Durch
die Abbildungseigenschaften der Linsen 2, 3 und/oder
des DOE 5 werden die Teillichtstrahlen 12a–12c geeignet
fokussiert bzw. abgebildet. Durch unterschiedliche Beugung in Teilbereichen 6a–6c des
DOE 5 werden die Teillichtstrahlen 12a–12c in geeignete
Richtungen abgelenkt. Gemäß der 2 können auf
den DOE 5 mehrere unterschiedlich ausgelegte diffraktive
optische Zonen 6a–6c vorgesehen sein,
welche den Teillichtstrahlen 12a–12c unterschiedliche
Intensitäten,
Strahlquerschnitte, Strahlprofile bzw. Strahlformen und/oder Divergenzen
aufprägen.
Dem Fachmann auf diesem Gebiet wird eine geeignete Ausgestaltung
des DOE 5 sowie der diffraktiven optischen Zonen 6a–6c ohne
weiteres möglich
sein. Wie dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich sein wird, können durch
geeignete Aufweitung des Eingangslichtstrahls 10 und geeignete
Bereitstellung von diffraktiven optischen Zonen 6a–6c sehr
viele Teillichtstrahlen 12–12c gleichzeitig
geeignet ausgebildet werden.
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Die 3 zeigt
schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Laserlöten
einer LED 20. Diese umfasst einen Sockel 21, auf
dem ein Lichtemitter 23 positioniert ist, der über einen
Bonddraht 24 kontaktiert ist. Auf dem Sockel 21 befindet
sich ferner ein optisches Linsenelement 22 zur Strahlformung des
emittierten Lichtstrahls. Der Lichtemitter 23 sitzt auf
einer Wärmesenkung 25 von
hoher Wärmeleitfähigkeit,
um die thermische Belastung des Lichtemitters 23 zu minimieren.
Gemäß der 3 sind
durch den Sockel 21 Kontaktpins 14a, 14b geführt, die
der elektrischen Kontaktierung der p- und n-Seite des Lichtemitters 23 dienen.
Die LED 20 ist auf einer Leiterplatine 13 positioniert.
Wie in der 3 dargestellt, wird mittels
einer Abbildungsoptik, wie vorstehend anhand der 1 und 2 beschrieben,
ein Laserstrahl in zwei Teillichtstrahlen L1, L2 geteilt und auf die
Kontaktpins 14a, 14b so abgebildet, dass in diesen
Bereichen ein Weichlot geschmolzen und so die dargestellten Lötstellen 17a, 17b in
Entsprechung zur Geometrie der Kontaktpins 14a und 14b ausgebildet
werden. Selbstverständlich
können
auf diese Weise in einem Prozessschritt gleichzeitig auch mehrere
LEDs gelötet
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich auch zur Kontaktierung von Verbindungssteckern, mikroelektromechanischen
Bauelementen oder dergleichen, wie beispielhaft anhand der 4a beschrieben.
Gemäß der 4a weist
der Verbindungsstecker 30 in Draufsicht insgesamt drei
Kontaktpins 14a–14c sowie
zwei einer Zugentlastung dienende Zungen 18a, 18b auf,
die mittels der dargestellten Lötstellen 17a–17e kontaktiert
bzw. verbunden sind. Zur Verbindung der Zugentlastungszungen 18a, 18b kann
eine höhere
Laserleistung erforderlich sein. Dies wird durch geeignete Strahlteilung
mittels des DOE der Abbildungsoptik bewerkstelligt. Beim Teilen
des Eingangslichtstrahls lassen sich grundsätzlich beliebige Strahlteilungsverhältnisse
realisieren. Auch bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß der 3 kann
zur Kontaktierung bzw. Fixierung der Wärmesenkung 25 eine
höhere
Laserleistung bzw. Laserintensität
erforderlich sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich grundsätzlich
auch zur Substratbearbeitung durch gleichzeitige Bearbeitung eines
Substrats an einer Vielzahl von Stellen. Zu diesem Zweck wird in der
vorstehend beschriebenen Weise ein Eingangslichtstrahl in eine Mehrzahl
von Teillichtstrahlen unterteilt, die gemäß der 4b auf
dem Werkstück 40 eine
Mehrzahl von diskreten Bearbeitungsstellen 41 ausbilden,
beispielsweise von Durchgangslöchern, Sacklöchern und/oder
Schwächungsbereichen.
Das Verfahren eignet sich zur Bearbeitung beliebiger Substrate,
beispielsweise von Papier- oder Pappbögen, Kunststoffmaterialien
oder Metallblechen. Die Mehrzahl von Bearbeitungsstellen 41 kann
gemäß der 4b entlang
eines beliebigen Linienverlaufs 42 angeordnet sein.
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Zusammenfassend
wird somit gemäß einem weiteren
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung auch ein Verfahren zur
Substratbearbeitung bereitgestellt, bei welchem Verfahren ein Lichtstrahl,
insbesondere ein Laser-Lichtstrahl, bereitgestellt wird und eine
Abbildungsoptik den Lichtstrahl derart abbildet und in eine Mehrzahl
von Teillichtstrahlen teilt, dass diese eine Mehrzahl von diskreten
Lichtflecken ausbilden, die eine Bearbeitung des jeweiligen Substrats bewirken.
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Dabei
können
die Lichtflecken Durchgangslöcher,
Sacklöcher
und/oder Schwächungsbereiche in
einer durch die Ausgestaltung des diffraktiven optischen Elements
vorgegebenen geometrischen Anordnung ausbilden.
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Wie
dem Fachmann beim Studium der vorliegenden Anmeldung ohne weiteres
ersichtlich sein wird, können
die diskreten Verbindungs- bzw. Bearbeitungsstellen durchaus auch
teilweise überlappen. Die
Teillichtstrahlen können
dabei in beliebiger Weise von einer Vorderseite und/oder einer Rückseite
eines Trägers
auf die Verbindungs- bzw. Bearbeitungsstellen gerichtet werden.
Zu diesem Zweck können
auch in dem Träger
Durchgangslöcher
vorgesehen sein oder kann dieser zumindest abschnittsweise transparent
ausgestaltet sein, um einen optischen Zugang zu den Verbindungs-
bzw. Bearbeitungsstellen zu ermöglichen.
Zu weiteren Einzelheiten betreffend das Laserlöten von optoelektronischen
Bauelementen, wie beispielsweise Leistungs-LEDs oder Leistungs-Diodenlasern,
sei Bezug genommen auf die US 2004/0190294 A1, deren Inhalt hiermit
ausdrücklich
im Wege der Bezugnahme mit aufgenommen sei, insbesondere was die
Ausgestaltung der Leiterplatine zur elektrischen Kontaktierung anbelangt.
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- 1
- Abbildungsoptik
- 2
- Eingangslinse/-optik
- 3
- Ausgangslinse/-optik
- 4
- Verstelleinrichtung
- 5
- diffraktives
optisches Element
- 6a.
6c
- diffraktives
optisches Element/diffraktive optische Zonen
- 7
- Wechseleinrichtung
- 8
- Lichtquelle
(Laserdiode, LED)
- 9
- Lichtquellenleiter
- 10
- Eingangs-Lichtstrahl
- 11
- optische
Achse
- 12a–12c
- Keil-Lichtstrahlen
- 13
- Leiterplatine
- 14a–14c
- Kontaktpins
- 15
- Translationseinrichtung
- 16
- Antrieb
- 17a–17e
- Lötstellen
- 18a–18d
- Zugentlastungszungen
- 20
- LED
- 21
- Sockel
- 22
- Linse
- 23
- Haltleiterbauelement/Lichtemitter
- 24
- Bonddraht
- 25
- Wärmesenke
- 30
- Verbindungsstecker
- 31
- Sockel
- 40
- Werkstück
- 41
- Perforation/Schwächungsbereich
- 42
- Linie