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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Abwassermenge
bei der Herstellung von Dinitrotoluol (DNT) und gleichzeitiger Optimierung
der Abwasserqualität
durch Reduzierung des Anteils an organischen Verunreinigungen.
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Bei
der Herstellung von DNT fallen verschiedene Abwasserströme an. DNT
wird im allgemeinen durch Nitrierung von Toluol mit Nitriersäure, einem Gemisch
aus Schwefelsäure
und Salpetersäure,
hergestellt (Chemistry and Technology of Explosives, Tadeusz Urbanski,
Vol.1, 1983). Die in der Nitriersäure enthaltene Salpetersäure wird
dabei verbraucht und die Schwefelsäure nimmt das Reaktionswasser sowie
das über
die Salpetersäure
eingetragene Wasser auf und wird dadurch verdünnt. Die Schwefelsäure wird
dann rückkonzentriert
und wieder zur Nitrierung zurückgeführt.
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Aus
der
DE 196 36 191 ist
bereits ein Verfahren bekannt zur Reinigung und Aufkonzentrierung von
gebrauchten, verunreinigten Schwefelsäuren, die bei der Nitrierung
von aromatischen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von Schwefelsäure anfallen, wobei
die wasserdampfflüchtigen
Verbindungen unter Zersetzung der stickstoffhaltigen Verbindungen vollständig entfernt
werden und die so gereinigte Schwefelsäure aufkonzentriert wird, wobei
die verunreinigte Schwefelsäure
vorerwärmt
wird, im Gegenstrom mit den Brüden
der ersten Aufkonzentrierstufe bei Drücken zwischen 200 und 1000
mbar von wasserdampfflüchtigen
Verbindungen befreit wird, die Schwefelsäure in eine erste Aufkonzentrierstufe
geleitet wird, in der sie unter indirekter Wärmezufuhr bei gleichem Druck
aufkonzentriert wird und die Schwefelsäure anschließend in
einer ein- oder mehrstufigen Vakuumkonzentrierung bei einem Druck,
der kleiner ist als in der ersten Aufkonzentrierstufe, auf 88 bis
97 Gew.-% aufkonzentriert wird.
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Das
aus der Nitrierung kommende Roh DNT ist mit Resten der Nitriersäure sowie
mit Nebenprodukten verunreinigt und muss mehrfach gewaschen werden.
Zunächst
werden die Säurerückstande durch
die sogenannte „Saure
Wäsche" entfernt. Anschließend werden
Nebenprodukte durch „Alkalische Wäsche" entfernt. Im letzten
Schritt wird dann durch „Neutrale
Wäsche" das saubere DNT
Produkt erhalten.
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Das
bei der „Sauren
Wäsche" anfallende Abwasser
enthält
größere Mengen
an Salpetersäure und
Schwefelsäure
(
EP 0 736 514 ). Durch
Rückkonzentrierung
kann daraus wieder eine ca. 50 % Mischsäure erzeugt werden, die in
der Nitrierung wieder eingesetzt werden kann (Chemistry and Technology of
Explosives, Tadeusz Urbanski, Vol.1, 1983). Das dabei anfallende
Kondensat hat noch geringe Säurerestgehalte
und kann wieder zur „Sauren
Wäsche" eingesetzt werden,
so dass hier kein Abwasser entsteht.
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Das
Abwasser aus der „Alkalischen
Wäsche" enthält die organischen
Nebenprodukte und muss entsprechend behandelt werden.
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Das
Abwasser aus der „Neutralen
Wäsche" ist entsprechend
der Löslichkeit
mit DNT gesättigt und
muss ebenfalls behandelt werden.
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Da
Nitroaromaten wie MNT und DNT nur schwer abbaubar sind, muss das
Abwasser in der Regel sehr energieaufwendig thermisch oder thermochemisch
behandelt werden.
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1 zeigt
ein vereinfachtes Blockfließbild der
Herstellung von DNT nach dem Stand der Technik. Bei der Strippung,
die der eigentlichen Schwefelsäurekonzentrierung
vorgeschaltet ist, wird, wie im Detail in der Offenlegung
DE 196 36 191 beschrieben,
ein Strippkondensat erzeugt, das Salpetersäure sowie organische Verunreinigungen
enthält.
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Bedingt
durch die hohe Menge an Strippdampf, die zur annähernd vollständigen Entfernung der
organischen Verunreinigungen aus der Säure benötigt wird, ist die Gesamtmenge
an Stippkondensat relativ hoch, die Konzentration an Salpetersäure aber entsprechend
niedrig, so dass ein direktes Recyceln des Strippkondensats zur
Nitrierung nicht möglich
ist. Auch ein Aufkonzentrieren des Strippkondensats in der Sauerwasserkonzentrierung
ist auf Grund der niedrigen Salpetersäurekonzentration meist unwirtschaftlich.
Daher wird das Strippkondensat oftmals verworfen und in die Abwasserbehandlung
geleitet. Bei der Abwasserbehandlung werden dann die Restgehalte
an Salpetersäure,
MNT und DNT thermisch oder thermochemisch zerstört.
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Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
liegt nun die Idee zugrunde, die Säureregenerierung in verschiedene
Prozessschritte zu unterteilen, um Abwässer unterschiedlicher Qualität zu erhalten,
die dann an verschiedenen Stellen wieder in den Produktionsprozess
zurückgefahren
werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ist vereinfacht in 2 dargestellt.
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Die
Abfallsäure
aus der Nitrierung wird in einem ersten Schritt bei atmosphärischen
Bedingungen gestrippt. Die Strippdampfmenge wird hier absichtlich
niedrig gewählt,
um ein Kondensat mit relativ hohem Gehalt an Salpetersäure und
Nitroaromaten zu erhalten. Diese rückgewonnene Salpetersäure kann
dann direkt oder alternativ nach weiterer Aufkonzentrierung, vorzugsweise
zusammen mit dem sauren Waschwasser in der Sauerwasserrückkonzentrierung,
in den Nitrierprozess zurück
gefahren werden.
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Im
zweiten Schritt wird durch Strippen bei Vakuumbedingungen die Abfallsäure von
den restlichen organischen Bestandteilen befreit und dabei wird
ein Kondensat erhalten, das neben Spuren von Schwefelsäure nur
Nitroaromaten enthält
und daher für
die saure Wäsche
des DNT eingesetzt werden kann.
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Im
nächsten
Schritt wird die von organischen Bestandteilen befreite Abfallsäure unter
Vakuumbedingungen ein- oder mehrstufig so weit aufkonzentriert,
dass diese wieder im Produktionsprozess eingesetzt werden kann.
Das dabei anfallende Kondensat enthält nur geringe Mengen an Schwefelsäure und
nur noch Spuren von organischen Verunreinigungen und kann alternativ
nach Neutralisation zur neutralen Wäsche des DNT eingesetzt werden
oder aufgrund des niedrigen Gehaltes an organischen Verunreinigungen
problemlos entsorgt werden.
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In 3 ist
der Prozessschritt „atmosphärische Strippung" als Teilschritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Detail dargestellt. Die Abfallsäure aus der Nitrierung wird
zunächst
vorgewärmt.
Die Vorwärmung
erfolgt vorzugsweise bis auf Siedetemperatur der Abfallsäure. Diese
liegt abhängig
von der Schwefelsäure-
und Salpetersäurekonzentration
im Bereich 150 °C
bis 170 °C.
Die Vorwärmung
der Abfallsäure
erfolgt dabei vorzugsweise unter Rückgewinnung der Energie der
bei der Schwefelsäurekonzentrierung
erhaltenen Produktsäure,
die dabei gekühlt
wird. Sie kann aber auch durch indirekte Dampfbeheizung oder einer
Kombination aus Dampfbeheizung und Energierückgewinnung erfolgen. Anschließend wird
die Säure
am Kopf der Strippkolonne aufgegeben. Die Strippkolonne ist in korrosionsbeständigem Material
wie beispielsweise Glas, Email oder PTFE – ausgekleidetem Stahl ausgeführt. Die
Stofftrennung wird durch den Einsatz von Füllkörpern oder strukturierten Packungen
in der Kolonne erreicht. Die für
die Strippung benötigte
Energie wird vorzugsweise ausschließlich durch indirekte Beheizung
am Sumpf der Kolonne eingebracht. Die Abfallsäure wird dabei bereits aufkonzentriert.
Der dabei erzeugte Wasserdampf wird als Strippdampf direkt in die
Kolonne eingeblasen. Am Kopf der Kolonne tritt ein Gemisch aus Salpetersäure, Nitroaromaten
(Mononitrotoluol MNT und Dinitrotoluol DNT) und Wasser aus, das
auch noch NOx enthält. Das Gemisch aus Salpetersäure, Nitroaromaten
und Wasser wird im Kondensator auskondensiert und das NOx-haltige Abgas wird erfindungsgemäß einer
Absorption zugeführt,
in der das NOx als Salpetersäure zurück gewonnen
wird, die dann direkt oder nach Aufkonzentrierung wieder in den
Nitrierprozess zurückgefahren wird.
Die Absorption der nitrosen Gase erfolgt im Gegenstrom mit Wasser,
bevorzugt unter einem Druck von 5 bis 7 bar und unter Zugabe von
Luft zur Oxidation und Umsetzung des NOx in
HNO3. Das Betreiben unter Druck hat den
Vorteil, dass das gereinigte Abgas nur noch Spuren von NOx enthält
und die üblichen
Anforderungen bezüglich
NOx Emissionen erfüllt. Eine atmosphärische Absorption,
oder eine Absorption bei niedrigerem Druck mit zusätzlicher
Dosierung eines Oxidationsmittels wie beispielsweise H2O2 kann ebenfalls eingesetzt werden.
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Die
durch die Konzentrierung der Abfallsäure am Sumpf der Kolonne erzeugte
Wasserdampfmenge wird so eingestellt, dass die Salpetersäurekonzentration
der nach der Kondensation rückgewonnenen
Salpetersäure
im Bereich 20 bis 40 % HNO
3 liegt. Bei einem
Salpetersäuregehalt
der Abfallsäure der
normalerweise zwischen 0,05 und 2 Gew.-% liegt, ergibt sich erfindungsgemäß eine Strippdampfmenge
zwischen 0,25 und 10 Gew.-% bezogen auf die Abfallsäure. Diese
ist geringer als die in der Offenlegung
DE 196 36 191 beschriebe Menge, reicht aber überraschenderweise
aus, um die Salpetersäure,
Salpetrige Säure
und gelöstes
NO
x vollständig aus der Abfallsäure auszustrippen.
Die rückgewonnene
Salpetersäure
kann dann wahlweise direkt zur Nitrierung zurück gefahren werden oder alternativ
zuvor weiter aufkonzentriert werden. Die Aufkonzentrierung kann
separat oder vorzugsweise zusammen mit dem Waschwasser aus der sauren
Wäsche
des DNT erfolgen. Als Werkstoffe für den Heizer kommen korrosionsbeständige Materialien
wie beispielsweise Tantal zum Einsatz, wie sie für die Konzentrierung von Schwefelsäure üblicherweise
eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß wird der
atmosphärischen Strippung
eine Vakuumstrippung nachgeschaltet. Diese ist in 4 dargestellt.
Die Vakuumstrippung wird erfindungsgemäß bei einem Vakuum zwischen 200
und 600 mbar betrieben. Es ist zwar auch möglich die Vakuumstrippung beim
gleichen Vakuum wie die anschließende Schwefelsäurekonzentrierung, d.h.
zwischen 150 und 30 mbar, zu betreiben, eine entsprechende Betriebsweise
ist aber in der Regel nicht wirtschaftlich, da bei niedrigerem Druck
die Strippkolonne entsprechend größer ausgelegt werden muss und
sich dadurch die Investitionskosten wesentlich erhöhen. Zusätzlich hat
eine erfindungsgemäße Betriebsweise
zwischen 200 und 600 mbar den Vorteil, dass die Kondensationstemperatur
der Wasserbrüden
zwischen 60 und 85 °C
liegt und damit die Ablagerung von DNT in den Kondensatoren vermieden
wird. Sowohl bei der atmosphärischen
Strippung als auch bei der Vakuumstrippung kann zur Vermeidung von
organischen Ablagerungen in den Kondensatoren alternativ auch warmes
Kühlwasser
im Temperaturbereich von ca. 40 bis 60 °C eingesetzt werden. Die Strippkolonne
ist in korrosionsbeständigem
Material wie beispielsweise Glas, Email oder PTFE – ausgekleidetem
Stahl ausgeführt.
Die Stofftrennung wird durch den Einsatz von Füllkörpern oder strukturierten Packungen
in der Kolonne erreicht.
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Die
aus der atmosphärischen
Strippung kommende vorgereinigte Abfallsäure ist bezogen auf das in
der Vakuumstrippung eingestellte Vakuum überhitzt. Daher wird sie zunächst in
ein Ausdampfgefäß geleitet.
Hier verdampft spontan Wasser aus der Säure bis diese auf Siedetemperatur
entsprechend dem eingestellten Vakuum abgekühlt ist. Zusammen mit dem Wasser
dampfen auch schon anteilig wasserdampfflüchtige organische Verbindungen aus
der Schwefelsäure
ab. Die Säure
läuft dann
anschließend
in die Strippkolonne über.
Prinzipiell kann das Ausdampfgefäß auch entfallen,
so dass die vorgereinigte Abfallsäure direkt in die Strippkolonne
geleitet wird und dort ausdampft. Diese Betriebsweise hat aber den
Nachteil, dass eine gleichmäßige Flüssigkeitsverteilung
in der Strippkolonne, wie für
eine optimale Funktionsweise gewünscht,
durch das spontane Ausdampfen erschwert wird. Abhängig von der
relativen Aufstellung der Prozesseinheiten und dem eingestellten
Vakuum läuft
die vorgereinigte Abfallsäure
aufgrund des unterschiedlichen Druckes selbständig von der atmosphärischen
Strippung zur Vakuumstrippung über.
Wenn die Aufstellung so gewählt
werden muss, dass dies nicht möglich
ist, so wird die vorgereinigte Abfallsäure zum Ausdampfgefäß gepumpt.
Alternativ ist es ebenfalls möglich,
das Ausdampfgefäß so zu platzieren,
dass die vorgereinigte Abfallsäure
aufgrund des Druckunterschiedes in das Ausdampfgefäß selbständig überläuft und
dort ausdampft und erst die ausgedampfte Säure dann mittels einer Pumpe
auf die Strippkolonne aufgegeben wird. Dies hat den Vorteil, dass
nicht die überhitzte
Säure gepumpt
werden muss, was die Pumpe entlastet. Zusätzlich liegt die Temperatur
der Säure
nach dem Ausdampfen entsprechend niedriger, wodurch sich die Anforderungen
an die eingesetzte Pumpe reduzieren.
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Die
für die
Vakuumstrippung benötigte
Energie wird vorzugsweise ausschließlich durch indirekte Beheizung
am Sumpf der Kolonne eingebracht. Die Säure wird dabei weiter aufkonzentriert.
Das Einblasen von Direktdampf ist zwar theoretisch auch möglich, würde aber
die Gesamtwassermenge im System erhöhen und steht dem Ziel der
Reduzierung des Abwassers entgegen. Der durch die Konzentrierung
erzeugte Wasserdampf wird als Strippdampf direkt in die Kolonne
eingeblasen. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass bereits mit einer erfindungsgemäßen Strippdampfmenge
zwischen 5 und 10 Gew.-% bezogen auf die zulaufende vorgereinigte
Abfallsäure
die Nitroaromaten annähernd
vollständig
aus der Abfallsäure
ausgestrippt werden können.
Diese Strippdampfmenge ist wesentlich geringer als die in der Offenlegung
DE 196 36 191 beschriebe
Menge zur Entfernung der organischen Bestandteile. Als Werkstoffe
für den
Heizer kommen korrosionsbeständige
Materialien wie beispielsweise Tantal zum Einsatz, wie sie für die Konzentrierung
von Schwefelsäure üblicherweise
eingesetzt werden.
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Am
Kopf der Kolonne tritt ein Gemisch aus Nitroaromaten (vorwiegend
Dinitrotoluol DNT) und Wasser aus, das im Kondensator auskondensiert wird.
Das Kondensat enthält
neben Spuren von Schwefelsäure
nur Nitroaromaten und kann daher erfindungsgemäß für die saure Wäsche des
DNT eingesetzt werden. Wenn dieses Kondensat nicht für die saure
Wäsche
eingesetzt wird, kann der nicht gelöste Anteil an organischen Verbindungen
beispielsweise durch einfache dichtebedingte Separation vom Wasser
abgetrennt und recycelt werden. Das verbleibende mit organischen
Verbindungen gesättigte
Wasser kann dann entsprechend weiter behandelt oder direkt entsorgt
werden. Eine Nutzung das Kondensats zur sauren Wäsche ist jedoch vorteilhafter.
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Inertgase
werden von der Vakuumeinheit abgezogen. Als Vakuumeinheit wird vorzugsweise
eine indirekt gekühlte
Vakuumpumpe eingesetzt, da sowohl eine Kühlung durch direkte Wasserzuführung als
auch der Einsatz von Dampf betriebenen Vakuumstrahlern die Gesamtabwassermenge
erhöhen würde. Die
am Sumpf der Kolonne anfallende Schwefelsäure wird zur Schwefelsäurekonzentrierung
weitergeleitet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat gegenüber
der Offenlegung
DE 196 36 191 neben
der insgesamt geringeren benötigten
Strippdampfmenge noch einen weiteren wesentlichen Vorteil. Da die
in der Abfallsäure
enthaltenen NO
x-Gase bereits in der atmosphärischen
Strippung aus der Säure
ausgetrieben werden, fallen bei der Vakuumstrippung nur sehr geringe
Mengen an Inertgasen an. Die benötigte
Vakuumeinheit wird daher wesentlich kleiner, was sich zum einen
in niedrigeren Investitionskosten und zum anderen auch noch in niedrigeren
Betriebskosten bemerkbar macht.
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Erfindungsgemäß wird die
aus der Vakuumstrippung ablaufende Schwefelsäure in der Schwefelsäurekonzentrierung
ein- oder mehrstufig bei einem Vakuum zwischen 150 und 30 mbar bevorzugt zwischen
100 und 50 mbar auf Konzentrationen zwischen 85 und 98 H2SO4 aufkonzentriert.
Als Vakuumeinheit wird auch hier vorzugsweise eine (bzw. leistungsbedingt
auch mehrere) indirekt gekühlte
Vakuumpumpe eingesetzt, da sowohl eine Kühlung durch direkte Wasserzuführung als
auch der Einsatz von Dampf betriebenen Vakuumstrahlern die Gesamtabwassermenge
erhöhen
würde.
Das Abgas aus der Vakuumstrippung wird ebenfalls zur NOx-Absorption
geleitet um evtl. enthaltene nitrose Abgase als Salpetersäure zurück zu gewinnen.
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Die
aus der Vakuumstrippung kommende Schwefelsäure ist bezogen auf das in
der Schwefelsäurekonzentrierung
erfindungsgemäß eingestellte Vakuum überhitzt.
Daher wird sie zunächst
in einem Ausdampfgefäß geleitet.
Hier verdampft spontan Wasser aus der Säure bis diese auf Siedetemperatur entsprechend
dem eingestellten Vakuum abgekühlt ist.
Die Säure
läuft dann
anschließend
in die nächste Stufe
der Schwefelsäurekonzentrierung über. Prinzipiell
kann das Ausdampfgefäß auch entfallen,
so dass die Säure
direkt in die erste Stufe der Schwefelsäurekonzentrierung geleitet
wird geleitet wird und dort ausdampft.
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Abhängig von
der relativen Aufstellung der Prozesseinheiten und dem eingestellten
Vakuum läuft
die Säure
aus der Säure
aufgrund des unterschiedlichen Druckes selbständig von Vakuumstrippung in
die Säurekonzentrierung über. Wenn
die Aufstellung so gewählt
werden muss, dass dies nicht möglich
ist, so wird die Säure
zur Säurekonzentrierung
gepumpt.
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Das
bei der Schwefelsäurekonzentrierung anfallende
Kondensat enthält
neben geringen Mengen an Schwefelsäure nur noch Spuren von nitroaromatische
Verbindungen in Konzentrationen < 100 ppm
und kann alternativ nach Neutralisation zur neutralen Wäsche des
DNT eingesetzt werden oder aufgrund des niedrigen Gehaltes an organischen
Verunreinigungen problemlos entsorgt werden.
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Das
Abgas aus der Schwefelsäurekonzentrierung
wird ebenfalls zur NOx-Absorption geleitet
um evtl. enthaltene nitrose Abgase als Salpetersäure zurück zu gewinnen.
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Zum
Beheizen und Konzentrieren der Säure kommen
in der atmosphärischen
Strippung, in der Vakuumstrippung und auch in der Säurekonzentrierung
die gängigen
Verdampfertypen wie beispielsweise Naturumlaufverdampfer, Zwangsumlaufverdampfer,
Horizontalverdampfer, etc. zum Einsatz. Entsprechende Verfahren
zur Schwefelsäurekonzentrierung
sind hinreichend bekannt und werden hier nicht näher erläutert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann natürlich
auch für
andere, ähnliche
Nitrierprozesse eingesetzt werden, speziell auch bei der Herstellung
von Mononitrotoluol oder Trinitrotoluol sowie für die Nitrierung anderer aromatischer
Kohlenwasserstoffe..
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Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird in der atmosphärischen
Strippung aus der Abfallsäure
eine Salpetersäure
zurück
gewonnen, die direkt oder nach weiterer Aufkonzentrierung in der
Nitrierung wieder eingesetzt werden kann. Hierdurch wird der Nitratanteil
im Abwasser reduziert und gleichzeitig werden Salpetersäure und
organische Verbindungen in den Prozess zurückgefahren, wodurch sich die Produktausbeute
erhöht
und gleichzeitig die benötigte
Menge an Eingangsstoffen reduziert wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen nachgeschalteten
Vakuumstrippung wird ein Kondensat erhalten, das in der sauren Wäsche des
DNT wieder eingesetzt werden kann. Durch diese Maßnahme wird ebenfalls
nitroaromatisches Produkt zurück
gewonnen und dadurch die Ausbeute erhöht.
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Da
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die
in der Abfallsäure
enthaltenen NOx-Gase bereits in der atmosphärischen
Strippung aus der Säure
ausgetrieben werden, fallen bei der Vakuumstrippung nur sehr geringe
Mengen an Inertgasen an. Die benötigte
Vakuumeinheit wird daher wesentlich kleiner, was sich zum einen
in niedrigeren Investitionskosten und zum anderen auch noch in niedrigeren
Betriebskosten bemerkbar macht.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschalteten Strippungen
enthält
das bei der Schwefelsäurekonzentrierung
anfallende Kondensat neben geringen Mengen an Schwefelsäure nur
noch Spuren von nitroaromatische Verbindungen in Konzentrationen < 100 ppm und kann
alternativ nach Neutralisation zur neutralen Wäsche des DNT eingesetzt werden
oder aufgrund des niedrigen Gehaltes an organischen Verunreinigungen
problemlos entsorgt werden.
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Die
zu behandelnde, mit Nitroaromaten belastete, Abwassermenge aus dem
Gesamtproduktionsprozess wird durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
reduziert. Investitions- und Betriebskosten der Anlagen zur Herstellung
von DNT lassen sich durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beträchtlich
senken.
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Die
nitrosen Abgase aus den einzelnen Prozessschritten werden in der
NOx Absorption gereinigt und dabei wird
Salpetersäure
zurück
gewonnen, die dann direkt oder nach Aufkonzentrierung in den Nitrierprozess
zurück
gefahren wird.