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Die
Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zur Herstellung von Hartschaumteilen
und ein Verfahren zur Steuerung eines solchen Formwerkzeugs sowie ein
entsprechendes Computerprogramm und ein entsprechendes computerlesbares
Speichermedium, welche insbesondere einsetzbar sind zur Steuerung komplexer
Arbeitsschritte an Formwerkzeugen zur Herstellung von Hartschaumteilen
bei gleichzeitiger Qualitätssicherung.
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Die
Abläufe,
die bei herkömmlichen
Formwerkzeugen zur Herstellung von Hartschaumteilen gesteuert werden
müssen,
sind in der Regel wenig komplex, so dass sie bisher manuell oder
auch pneumatisch gesteuert wurden. Dementsprechend weisen herkömmliche
Formwerkzeuge zur Herstellung von Hartschaumteilen keine oder eine
pneumatische Steuerung auf. Dies erweist sich – auch bei Vorhandensein einer
pneumatischen Steuerung – in
mehrerer Hinsicht als nachteilig. Wenn das Formwerkzeug zur Herstellung
von Hartschaumteilen über
keine Ablaufsteuerung verfügt,
also manuell bedient werden muss, ist die Fehleranfälligkeit,
insbesondere bei komplexeren Abläufen,
relativ hoch. Beim Einsatz einer pneumatischen Steuerung können Fehler
im Ablauf zwar weitgehend vermieden werden, allerdings treten hier
Probleme auf, wenn sich der Ablauf von Arbeitsschritten am Werkzeug ändert. Solche Änderungen
müssen
dann manuell berücksichtigt
werden, indem die Einstellung von Ventilen entsprechend geändert oder
Schlauchverbindungen umgestöpselt werden
müssen.
Solche Änderungen
sind zum einen zeitaufwändig
und zum anderen fehleranfällig.
Ein weiterer Nachteil von pneumatischen Ablaufsteuerungen für Formwerkzeuge
zur Herstellung von Hartschaumteilen besteht darin, dass solche
pneumatischen Steuerungen nur für
relativ einfache Verfahrensabläufe
eingesetzt werden können
und die Steuerung von komplexeren Abläufen nur mit verhältnismäßig hohem
Aufwand bzw. gar nicht realisiert werden kann.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Formwerkzeug
zur Herstellung von Hartschaumteilen und ein Verfahren zur Steuerung
eines solchen Formwerkzeugs sowie ein entsprechendes Computerprogramm
und ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium bereitzustellen,
welche die oben erwähnten
Nachteile beheben und insbesondere die Steuerung komplexer Arbeitsschritte
an Formwerkzeugen zur Herstellung von Hartschaumteilen bei gleichzeitiger
Qualitätssicherung
gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1, 5, 14, 15 und 16 im
Zusammenwirken mit den Merkmalen im Oberbe griff. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung
von Formwerkzeugen zur Herstellung von Hartschaumteilen besteht
darin, dass Änderungen
im Ablauf der Arbeitsschritte an dem Formwerkzeug in einfacher Weise
steuerseitig umgesetzt werden können.
Dies wird erreicht, indem das Formwerkzeug mit einer programmierbaren Steuerung
ausgestattet ist, welche der Steuerung von Arbeitsschritten des
Formwerkzeuges dient. Vorzugsweise wird als programmierbare Steuerung
eine speicherprogrammierbare Steuerung und/oder eine computergestützte Steuerung
eingesetzt. Dabei wird hier und im Folgenden unter einer speicherprogrammierbaren
Steuerung (SPS) eine elektronische Baugruppe verstanden, die in
der Automatisierungstechnik zu Steuerungs- und Regelungsaufgaben
eingesetzt wird. Im Folgenden wird unter dem Begriff "programmierbare Steuerung" stets auch eine
speicherprogrammierbare Steuerung oder eine computergestützte Steuerung
verstanden. Ablaufänderungen
an dem Formwerkzeug können
beim Einsatz der Erfindung somit einfach über eine Änderung des in der programmierbaren,
insbesondere speicherprogrammierbaren, Steuerung eingesetzten Programms
umgesetzt werden.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Steuerung von Formwerkzeugen
besteht darin, dass durch diese Steuerung gleichzeitig mehrere Werkzeuge
bedient werden können.
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Auch
eine automatische Auswahl von einem oder mehreren Werkzeugen aus
einer Werkzeuggruppe kann durch die erfindungsgemäße Steuerung realisiert
werden. Steuerung und/oder Auswahl sind mit codierten oder nicht-codierten
Werkzeugen möglich.
Die Codierung bzw. die Erfassung der Codierung kann dabei mechanisch
und/oder elektronisch erfolgen. Ein Vorteil beim Einsatz von codierten
Werkzeugen besteht darin, dass überwacht
werden kann, ob das richtige Werkzeug vorhanden ist.
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Darüber hinaus
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Steuerung von Formwerkzeugen vorgesehen, dass bei dem Auftreten
von Fehlern im Ablauf der Arbeitsschritte über die Steuerung ein, vorzugsweise schrittweises,
Rücksetzen
der Arbeitsschritte erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Formwerkzeugs
ist vorgesehen, dass die elektronische Baugruppe der speicherprogrammierbaren
Steuerung einen löschbaren,
programmierbaren Nur-Lese-Speicher (EPROM = Erasable Programmable
Read-Only-Memory) umfasst. Es erweist sich bei dem Verfahren zur
Steuerung von Formwerkzeugen zur Herstellung von Hartschaumteilen
als vorteilhaft, wenn die Steuerung von Arbeitsschritten des Formwerkzeugs
wenigstens teilweise durch eine programmierbare Steuerung erfolgt.
Dies kann wie erwähnt
eine speicherprogrammierbare Steuerung sein, oder als computergestützte Steuerung,
beispielsweise eine PC-Steuerung, ausge führt sein. Bei einer computergestützten Steuerung
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass das Steuerprogramm auf dem Computer (z. B. einem
PC) installiert ist. Eine Änderung
des Ablaufs der Arbeitsschritte ist in diesem Falle einfach durch Änderung
des auf dem Computer installierten Steuerungsprogramms möglich. Vorzugsweise
erfolgt eine solche Änderung über Benutzereingriff über die
Standard-Eingabemittel, wie beispielsweise die Tastatur. Es können jedoch
auch neue Programme von Speichermedien in den Computer geladen werden.
Es ist in einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
dass der Computer, auf welchem das Steuerungsprogramm installiert
ist, über
Schnittstellen zu anderen Komponenten des erfindungsgemäßen Formwerkzeugs
verfügt. Beispielsweise
kann eine Schnittstelle zu Kontroll- und/oder Signalisierungsmitteln,
wie z. B. Kontrollleuchten, einer Temperaturüberwachung oder einer Einheit,
welche die eingelegten Werkzeuge durch Erfassung einer Codierung
detektiert, vorgesehen sein. Dadurch können Informationen über den
Zustand des Formwerkzeuges an die computergestützte Steuerung übergeben,
dort ausgewertet und der entsprechende Ablauf der Arbeitsschritte
durch die Steuerung ausgeführt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
außerdem
vorgesehen, dass für
die computergestützte
Steuerung Ein- und Ausgabe-Bausteine genutzt werden, die auch für den Einsatz
in einer SPS (standardmäßig) nutzbar
sind. Hierzu weist der Steuerungs-Computer vorzugsweise entsprechende
Schnittstellen für
die Ein- und Ausgabe-Bausteine auf.
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Es
ist darüber
hinaus vorgesehen, dass das Werkzeug mit Steuerungselementen ausgestattet
ist, die wahlweise pneumatisch, elektrisch oder eine Kombination
von beiden sind.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass während der
Steuerung vorgebbare Parameter, insbesondere qualitätsrelevante
Parameter wie Werkzeugtemperatur oder Sperrung der Schusssequenz
bei Temperaturüberschreitung,
Auswahl des richtigen Werkzeugs aus einer Werkzeuggruppe über Barcode,
Schusssequenzübergabe
von der Werkzeugsteuerung an die Dosieranlage, der Trennmitteleintrag
oder dergleichen überwacht
werden. Vorzugsweise erfolgt diese Überwachung automatisch.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der jeweilige Zustand, in dem
sich das Formwerkzeug beim Ablauf der Arbeitsschritte befindet,
signalisiert wird, oder dass entsprechende Meldungen ausgegeben
werden. Für
die Signalisierung der Zustände
können
beispielsweise farbige Kontrollleuchten eingesetzt werden. Vorzugsweise
werden für
die Farben der Kontrollleuchten solche Farben gewählt, die
nach DIN EN 60204-1 vorgesehen sind. Für die Starttaste wäre dann
beispielsweise die Farbe Weiß zu
verwenden und der Zustand des Werkzeugs durch Leuchten oder Blinken
der Kontrollleuchte bzw. durch eine dunkle Kontrollleuchte angezeigt.
Einzelheiten zum Einsatz der Kontrollleuchten sollen weiter unten
im Ausführungsbeispiel
angegeben werden. Die Kontrollleuchten können dabei wahlweise im Taster/Schalter
integriert sein, oder als Einzelleuchte oder "Ampel" ausgeführt sein. Auch eine Kombination
dieser Ausführungen
zum parallelen Einsatz ist denkbar.
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In
der programmierbaren Steuerung wird ein Computerprogramm eingesetzt,
welches es der programmierbaren Steuerung ermöglicht, nachdem es im Speichermittel
der programmierbaren Steuerung geladen worden ist, Formwerkzeuge
zur Herstellung von Hartschaumteilen zu steuern.
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Solche
Computerprogramme können
beispielsweise (gegen Gebühr
oder unentgeltlich, frei zugänglich
oder passwortgeschützt)
downloadbar in einem Daten- oder Kommunikationsnetz bereitgestellt
werden. Die so bereitgestellten Computerprogramme können dann
durch ein Verfahren nutzbar gemacht werden, bei dem ein Computerprogramm nach
Anspruch 11 aus einem elektronischen Datennetz, wie beispielsweise
aus dem Internet, auf eine an das Datennetz angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung
heruntergeladen wird.
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Um
das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren
durchzuführen,
ist weiterhin vorgesehen, ein computerlesbares Speichermedium einzusetzen,
auf dem ein Programm gespeichert ist, das es einer programmierbaren
Steuerung ermöglicht,
Formwerkzeuge zur Herstellung von Hartschaumteilen zu steuern. Bei
einem derartigen computerlesbaren Speichermedium kann es sich beispielsweise
um ein EPROM handeln.
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Das
im vorangehenden Absatz beschriebene computerlesbare Speichermedium
kann direkt, beispielsweise als EPROM, in die speicherprogrammierbare
Steuerung eingesetzt werden. Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm kann aber
auch auf Wechseldatenträgern,
wie beispielsweise CD-ROM, wiederbeschreibbaren CDs oder DVDs oder
USB-Sticks, gespeichert sein. In diesem Falle muss das auf dem Wechseldatenträger gespeicherte Computerprogramm
in das Speichermittel der programmierbaren, insbesondere speicherprogrammierbaren,
Steuerung geladen werden, um es dieser programmierbaren Steuerung
zu ermöglichen,
Formwerkzeuge zur Herstellung von Hartschaumteilen zu steuern.
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Durch Änderung
des in der programmierbaren, insbesondere speicherprogrammierbaren,
Steuerung verwendeten Computerprogramms gelingt es in einfacher
Weise, die Steuerung des Formwerkzeugs an neue, geänderte Abfolgen
der Arbeitsschritte anzupassen.
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Des
Weiteren ist es bei einer programmierbaren Steuerung auch möglich, das
Programm an dieser Steuerung direkt zu programmieren. Es ist ebenfalls
möglich,
das benötigte
Programm auf einer externen Datenverarbeitungseinrichtung, wie beispielsweise
einem PC, Notebook oder dergleichen, zu erstellen und das Programm
in die Steuerung zu laden. Das Programm kann dann auch per Datenverarbeitungseinrichtung
geändert
werden.
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Darüber hinaus
ermöglicht
der Einsatz einer erfindungsgemäßen programmierbaren
Steuerung für
Formwerkzeuge, dass nunmehr zusätzlich
Arbeitsschritte ausgeführt
werden können,
die mit den früher
ausschließlich
eingesetzten manuellen oder pneumatischen Steuerungen nicht ausführbar waren, wie
beispielsweise die Ausführung
eines einzelnen Schritts oder der Funktion "Schritt zurück".
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von zumindest teilweise in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1a und 1f Ablaufdiagramme
für die Steuerung
von Formwerkzeugen und
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2a bis 2i Zustandsdiagramme
von Kontrollleuchten.
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Eine
beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend anhand von Arbeitsschritten beim
Einschäumen
von Kabelsträngen
im Kraftfahrzeugbau unter Verwendung einer Anlage zur Polyurethanverarbeitung
(PUR-Verarbeitung), wie sie beispielsweise von der Firma Cannon
bereitgestellt wird, in Verbindung mit den 1 und 2 näher
erläutert.
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Der
im Folgenden beschriebene Ablauf zeichnet sich gegenüber herkömmlichen
Abläufen durch
seine Komplexität
und die weitgehende Automatisierung, die mit herkömmlichen
manuellen oder pneumatischen Steuerungen bisher nicht bewältigt werden
konnte, aus (vgl. 1a bis 1f).
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Zu
Beginn des Ablaufs werden die Barcodes der Werkzeuge vom Typenetikett
eingelesen und die entsprechenden Werkzeuge von der Steuerung freigegeben.
Bereits dieser erste Schritt ist mit einer pneumatischen Steuerung
nicht durchführbar.
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Wie 1a entnommen
werden kann, ist es sogar möglich,
auch mehrere (im Ausführungsbeispiel:
fünf) Werkzeuge
parallel in die Anlage zur PUR-Verarbeitung einzulegen und die Arbeitsschritte für alle eingelegten
Werkzeuge erfindungsgemäß zu steuern.
(Beispielhafte Ablaufdiagramme für
das zweite bis fünfte
Werkzeug sind in den 1c bis 1f wiedergegeben.)
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Soll
aus einer solchen Werkzeuggruppe eine Auswahl getroffen werden,
so kann dies mit der erfindungsgemäßen Steuerung in einfacher
Weise gelöst werden.
Pneumatisch ist dies nicht, oder jedenfalls nur mit hohem Aufwand
möglich.
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Als
nächstes
wird das Trennmittel aufgebracht und mit der Starttaste T1 bestätigt. Anschließend werden
die Kabel eingelegt, die Spanner geschlossen und ebenfalls mit der Starttaste
T1 bestätigt.
Im nächsten
Schritt wird die Form geschlossen und anschließend automatisch verriegelt.
Im Anschluss daran erfolgt eine automatische Entriegelung für das Schwenken
der Form. Nachdem die Form – gegebenenfalls
von Hand – geschwenkt
wurde, wird das Schwenken automatisch verriegelt. Das Werkzeug ist
schussbereit.
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Verschiedene
Zustände,
wie beispielsweise "Klappen
offen?", "Werkzeug offen?", "Werkzeug in Einlegeposition?" oder dergleichen,
werden in einer bevorzugten Ausführungsform
durch eine blaue Kontrollleuchte K2 signalisiert (vgl. 1b bis 1f).
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Wie
bereits erwähnt,
gestatten die Anlagen zur PUR-Verarbeitung in der Regel, dass der Schaumstoff
gleichzeitig in mehrere Werkzeuge eingebracht wird. In diesem Falle
erfolgt die Meldung der Schussfreigabe an die PUR-Verarbeitungsanlage erst
dann, wenn alle ausgewählten
Werkzeuge bereit sind. In der Regel erfolgt die Schussfreigabe durch ein
(vorzugsweise ein einziges) Relais, welches erst geschaltet wird,
wenn alle Werkzeuge bereit sind. Auch dieser Arbeitsschritt ist
mit einer pneumatischen Steuerung nicht oder jedenfalls nur mit
sehr hohem Aufwand möglich.
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Nachdem
die Schussfreigabe erfolgt ist, wird der PUR-Eintrag für alle ausgewählten Werkzeuge vorgenommen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der PUR-Eintrag in ein Werkzeug nur erfolgt,
während
er durch das Drücken der
Starttaste T1 am jeweiligen Werkzeug bestätigt wird.
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Im
Anschluss muss gewartet werden, bis die Aushärtezeit abgelaufen ist. Auch
dieser Arbeitsschritt ist mit einer pneumatischen Steuerung nur
mit sehr hohem Aufwand realisierbar. Nachdem die Aushärtezeit
abgelaufen ist, wird das Schwenken automatisch entriegelt und ein
Prüftaster
freigegeben, so dass die Form geschwenkt werden kann. Wenn sich das
Werkzeug in der Entnahmeposition befindet, wird das Schwenken automatisch
wieder verriegelt, die Greifer bzw. Spanner automatisch geöffnet, die
Form automatisch entriegelt und geöffnet. Nachdem die geöffnete Form
wiederum automatisch verriegelt wurde, können die Kabel entnommen werden.
Die Entnahme wird durch Betätigung
der Starttaste T1 bestätigt.
Danach kann die Form von Hand geschlossen werden. Der Schäumvorgang
ist nun beendet und ein neuer Zyklus kann mit Schritt 1 begonnen werden.
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Tritt
beim Ablauf der Arbeitsschritte ein Fehler oder Irrtum auf, so wird
durch die erfindungsgemäße Steuerung
ermöglicht,
aus jedem Schritt heraus um mindestens einen Arbeitsschritt zurückzugehen.
Diese Möglichkeit
bieten herkömmliche,
insbesondere pneumatische, Steuerungen von PUR-Werkzeugen nicht.
In einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist eine (schwarze) Reset-Taste vorgesehen, durch
deren Betätigung
eine schrittweise Rücksetzung
von Arbeitschritten erfolgt (vgl. 2e).
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Die
Zustände
am Werkzeug werden durch verschiedenfarbige Kontrollleuchten angezeigt.
Vorzugsweise werden hierzu Farben gemäß DIN EN 60204-1 verwendet.
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Die
Starttaste T1 ist demzufolge von weißer Farbe. Sie dient zur Anzeige
von drei Zustanden (vgl. 2a). Die
Starttaste T1 leuchtet zum Beispiel, wenn der nächste Schritt bestätigt werden
muss; soll die Trennmittelbehandlung bestätigt werden, so blinkt die
Starttaste T1. Leuchtet die Starttaste T1 nicht, so zeigt dies an,
dass das Werkzeug bedienbar ist.
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Die
Kontrollleuchte für
die Bedienung des Werkzeugs ist von blauer Farbe. Leuchtet die Kontrollleuchte,
so wird das Werkzeug benutzt und kann bedient werden (vgl. 2b),
leuchtet die blaue Kontrollleuchte nicht, so wird das Werkzeug nicht
benutzt. Wenn die blaue Kontrollleuchte blinkt, so kann der Leitungssatz
eingelegt bzw. herausgenommen werden.
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Die
Kontrollleuchte K1 zur Anzeige der Zustände beim PUR-Schäumen ist
grün. Die
Funktionsweise der grünen
Kontrollleuchte K1 wird in 2c dargestellt:
wenn die grüne
Kontrollleuchte K1 nicht leuchtet, so wird dadurch angezeigt, dass
das Werkzeug nicht zum Schäumen
bereit ist (vgl. auch 1b). Demgegenüber ist
das Werkzeug zum Schäumen
bereit, wenn die grüne
Kontrollleuchte K1 leuchtet. Die Zeit des Aushärtens wird durch eine blin kende
grüne Kontrollleuchte
K1 angezeigt, und zwar durch langsames Blinken, vorzugsweise 0,5
s, bei normaler Aushärtezeit
und mit schnellem Blinken, beispielsweise 0,2 s, bei gekürzter Aushärtezeit
(Reset-Zeit).
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Störungen werden
durch eine rote Kontrollleuchte K3 signalisiert (vgl. 2d und
die 1b bis 1f).
Leuchtet die rote Kontrollleuchte K3 nicht, so liegen keine Störungen vor.
Durch eine leuchtende rote Kontrollleuchte K3 wird beispielsweise
angezeigt, dass die Werkzeugtemperatur aus dem Toleranzbereich gelangt
ist. Andere Arten von Störungen
werden durch eine blinkende rote Kontrollleuchte K3 angezeigt, wobei
die genaue Art der Störung
auf einem Display angezeigt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass darüber hinaus auch durch die Blinkgeschwindigkeit
ein Hinweis auf die Art der Störung
gegeben wird. So kann beispielsweise ein schnelles Blinken (0,2
s) ein falsches Werkzeug anzeigen, oder dass die Schussfolge nicht
eingehalten wurde.
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Darüber hinaus
sieht eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung vor, einen weißen
Taster (die Starttaste T1) für
die Bestätigung
des nächsten Schrittes
zu verwenden. Für
die (schrittweise) Rücksetzung
von Arbeitsschritten ist in einer Ausführungsform ein schwarzer Reset-Taster
vorgesehen (vgl. 2e). Dem Fachmann ist dabei
klar, dass die Leuchtmittel auch in die entsprechenden Taster integriert
werden können.
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Es
erweist sich des Weiteren von Vorteil, wenn die Zustände am Werkzeug
in den verschiedenen Phasen, wie beispielsweise Einlegephase, Schäumphase,
Entnahmephase, Temperaturüberwachung
oder dergleichen, durch eine zeitliche Abfolge verschiedener Beleuchtungszustände von
Kontrollleuchten angezeigt werden (vgl. 2f bis 2i).
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So
kann beispielsweise in der Einlegephase durch langsames bzw. schnelles
Blinken der roten Kontrollleuchte K3 (vgl. 1b bis 1f,
und 2f) angezeigt werden, dass es Probleme beim Barcodelesen
gibt bzw. sich ein falsches Werkzeug im Träger befindet. Durch andere
Beleuchtungszustände
der blauen Kontrollleuchte K2 kann darüber hinaus angezeigt werden,
dass
- – Barcode
eingelesen wurde und das Werkzeug freigegeben ist, so dass das Werkzeug
geöffnet und
das Trennmittel eingetragen werden kann,
- – das
Trennmittel eingetragen ist und ein neuer Leitungssatz eingelegt
werden kann,
- – die
Spanner bzw. Greifer sich schließen,
- – das
Einlegen eines Leitungssatzes bestätigt wird, so dass das Werkzeug
geschlossen werden kann,
- – das
Werkzeug zum Einschäumen
bereit ist.
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In
der Schäumphase
werden durch die Beleuchtungszustände von Kontrollleuchten zum
Beispiel das Einschäumen
bestä tigt,
die Zeit des Aushärtens
und das Ende der Aushärtung
angezeigt.
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Ganz
entsprechend wird durch den Beleuchtungszustand von Kontrollleuchten
in der Entnahmephase (vgl. 1b und 2h)
angezeigt, dass
- – der Schäumvorgang abgeschlossen ist
und das Werkzeug geschwenkt werden kann,
- – das
Werkzeug geöffnet
werden kann,
- – der
Leitungssatz entnommen werden kann und die Entnahme bestätigt werden
muss oder
- – das
Werkzeug geschlossen werden kann.
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Desgleichen
kann auf diese Weise eine Temperaturüberwachung erfolgen, beispielsweise
indem bei Temperaturabweichungen die rote Kontrollleuchte K3 blinkt
(vgl. 1b und 2i).
Eine Temperaturüberwachung
mit herkömmlichen
(pneumatischen) Steuerungen ist ebenfalls nicht möglich. Zur Temperaturüberwachung
muss bei herkömmlichen Steuerungen
eine zusätzliche
elektrische Steuerung – in
der Regel eine einfache Temperaturregelung – bereitgestellt werden.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung ist außerdem
vorgesehen, dass auch im Handbetrieb Zustände signalisiert werden, was
bei herkömmlichen
Steuerungen gleichfalls nicht bzw. nur mit verhältnismäßig hohem Aufwand realisiert werden
kann
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführungsform
nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der Erfindung auch
bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen
Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- K1
- grüne Kontrollleuchte
- K2
- blaue Kontrollleuchte
- K3
- rote Kontrollleuchte
- T1
- Starttaste