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Die
Erfindung betrifft eine Spül-
und Abdrückkappe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 198 56 157
A1 oder aus der
DE 102
33 863 A1 sind derartige Kappen bekannt. Sie dienen nach
der Installation der Unterputz-Anschlussarmatur dazu, die an die
Armatur angeschlossenen Rohrleitungen hinsichtlich ihrer Funktion
und ihres dichten Anschlusses zu überprüfen. Üblicherweise weisen die Unterputz-Anschlussarmaturen
vier Anschlüsse
auf:
Einen Zulauf für
Kaltwasser, einen Zulauf für
Warmwasser, eine zu einem Duschkopf führende Duschleitung und eine
zu einem Wanneneinlauf führende
Zuleitung. Die Unterputz-Anschlussarmatur wird im Rohbau eines Gebäudes installiert
und nach Fertigstellung der Wand. Beispielsweise nach dem Anbringen
und Verputzen von Fliesen, kann die eigentliche vom Benutzer bedienbare
Armatur auf die Unterputz-Anschlussarmatur aufgesetzt und angeschlossen
werden, so dass mittels dieser Armatur der Benutzer das Mischungsverhältnis zwischen
kaltem und warmem Wasser und den Auslass des Wassers durch die Dusche
oder in eine Badewanne regeln kann.
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Wenn
nicht sämtliche
der vorgenannten Rohrleitungen an die Unterputz-Anschlussarmatur angeschlossen
werden, beispielsweise wenn keine Badewanne oder keine Dusche vorgesehen
ist, können
Blindstopfen die entsprechenden Anschlussöffnungen der Unterputz-Anschlussarmatur
verschließen.
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Ein
anschließender
Funktionstest soll sicherstellen, dass die Leitungen und deren Anschlüsse bis zu
einem bestimmten Prüfdruck
dicht sind, und zudem muss kontrolliert werden, ob an den vorgesehenen
Stellen die vorgesehenen Rohrleitungen an schließen und nicht versehentlich
Rohrleitungsstränge
vertauscht an die Unterputz-Anschlussarmatur anschließen.
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Hierzu
sind die gattungsgemäßen Spül- und Abdrückkappen
bekannt. Sie weisen Verbindungskanäle auf und verbinden je nach
dem, wie sie auf die Unterputz-Anschlussarmatur aufgesetzt sind,
unterschiedliche Rohrleitungen miteinander, so dass beispielsweise
der Durchfluss vom Warmwasser oder vom Kaltwasser in die Dusch-Zuleitung
bzw. die Wannen-Zuleitung überprüft werden
kann. Zudem ist die Kappe so druckfest ausgestaltet und an die Unterputz-Anschlussarmatur
anschließbar,
dass sie für die
erforderlichen Prüfdrücke verwendbar
ist und das entsprechende Abdrücken
des Rohrleitungssystems mit dem Prüfdruck ermöglicht.
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Nach
dem die Rohrleitungen abgedrückt
und durchgespült
worden sind, kann die Kappe auf der Unterputz-Anschlussarmatur als
Schutz vor eindringenden Verschmutzungen montiert bleiben, bis die endgültige Armatur
nach Fertigstellung der Wand auf die Unterputz-Anschlussarmatur
montiert wird.
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Bei
den bekannten Spül-
und Abdrückkappen
ist nachteilig, dass diese die Handhabung mehrerer separater Teile
erfordern: Die in der Kappe vorgesehenen Kanäle ermöglichen jeweils die Verbindung
zweier Rohrleitungsanschlüsse.
Da bei zwei Rohrleitungsanschlüssen
Wasser durch das Leitungssystem fließt, nämlich bei der Warmwasser- und
der Kaltwasserleitung, muss die jeweils andere Leitung verschlossen
werden, wenn eine dieser beiden vorgenannten Leitungen mit entweder
dem Dusch-Zulauf
oder dem Wannen-Zulauf verbunden wird. Hierzu ist ein spezieller
Verschlussstopfen vorgesehen, der je nach gewünschter Überprüfung in eine entsprechende
Ausnehmung eingesetzt werden muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Spül- und Abdrückkappe
dahingehend zu verbessern, dass die se mit Handhabung möglichst
weniger Teile die Durchführung
sämtlicher
Spül- und
Abdrücküberprüfungen ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Spül-
und Abdrückkappe
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten vor, die einzelnen Endpunkte der Kanäle nicht
im gleichen Radius um den Mittelpunkt herum anzuordnen, um welchen
die Kappe verdrehbar auf die Unterputz-Anschlussarmatur aufsetzbar
ist. Vielmehr befinden sich die Mündungen der Kanäle in radial
unterschiedlichen Abständen
von diesem Mittelpunkt. Bei entsprechend unterschiedlich weit radial
vom Mittelpunkt mündenden
Kanälen
der Unterputz-Anschlussarmatur lassen sich so allein durch unterschiedliche Winkelstellungen
der Spül-
und Abdrückkappe
unterschiedliche Rohrleitungsanschlüsse der Unterputz-Anschlussarmatur
miteinander verbinden, beispielsweise zum Spülen sowie zur Kontrolle, ob
die korrekten Rohrleitungen an die korrekten Anschlüsse der
Unterputz-Anschlussarmatur angeschlossen sind, oder es lassen sich
sämtliche
Kanalmündungen der
Unterputz-Anschlussarmatur gleichzeitig abdichten, so dass das gesamte
Rohrleitungssystem abgedrückt,
also mit einem vorgegebenen Prüfdruck
belastet werden kann.
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Erfindungsgemäß ist ein
Unterteil der Prüf- und
Abdrückkappe
an der Unterputz-Anschlussarmatur montierbar und nachdem diese Montage
erfolgt ist, muss lediglich für
die verschiedenen Prüfstellungen
der Kappe das Oberteil in den gewünschten unterschiedlichen Ausrichtungen
montiert werden, ohne dass für
jede Prüfung
ein zweites, die Kanalöffnung
bzw. Kanalschließung
bewirkendes Bauelement gehandhabt werden müsste.
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Vorteilhaft
kann das erwähnte
Unterteil der Kappe in einer einzigen vorbestimmten Stellung an der
Unterputz-Anschlussarmatur anschließbar ausgestaltet sein. Dies
trägt der Überlegung
Rechnung, dass der Anschluss der Rohrleitungen an Unterputz- Anschlussarmatur
genormt ist. Durch die eindeutige Ausrichtung des Unterteils an
der Unterputz-Anschlussarmatur geben sich ebenso eindeutige Ausrichtungen
des Oberteils der Kappe für
die einzelnen durchzuführenden
Prüfungen.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Kappe mit Beschriftungen, Symbolen, Zeigern oder ähnlichen
Hinweisen zu versehen, die dem Benutzer eindeutig signalisieren,
bei welcher Ausrichtung des Kappenoberteils welche Prüfung durchgeführt wird.
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Dazu
kann vorteilhaft eine unregelmäßige Ausgestaltung
am Unterteil oder am Deckel genutzt werden, die über den übrigen Umfang dieses Bauteils
hinausragt und somit in Art eines Zeigers dem Benutzer die Relativstellung
zwischen Unterteil und Deckel der Kappe verdeutlicht. Hierdurch
wird es in einer für
den Benutzer besonders einfachen Weise möglich, an dem jeweils anderen
Bauteil der Kappe die entsprechenden Hinweise bzw. Symbole anzuordnen,
auf die dann jeweils der Zeiger weist und die dem Benutzer signalisieren,
für welche
der üblichen Prüfungen die
Kappe in der jeweiligen Stellung eingerichtet ist.
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Vorteilhaft
kann eine Dichtungsplatte zwischen dem Unterteil und dem Deckel
der Kappe vorgesehen sein, die zwei längliche Aussparungen aufweist
entsprechend den im Deckel vorgesehenen Kanälen. So wird eine Dichtung
zwischen Unterteil und Deckel geschaffen, die einerseits je nach
Stellung des Deckels die Durchströmung der Kanäle ermöglicht,
oder die bei Anordnung des Deckels in einer Zwischenstellung, wenn
keine Kanäle
im Unterteil im Bereich der beiden Aussparungen der Dichtungsplatte
münden,
die komplette Abdichtung zwischen Unterteil und Deckel bewirken,
so dass in dieser Stellung eine Druckprüfung des Rohrleitungssystems
erfolgen kann.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend
näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 in
auseinander gezogener Darstellung eine Unterputz-Anschlussarmatur
und die Bestandteile einer Spül-
und Abdrückkappe
in perspektivischer Darstellung,
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2 eine
seitliche Ansicht auf die montierten Bauteile der 1,
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3 eine
Draufsicht auf die montierten Bauteile der 1 von der
Deckelseite der Kappe aus,
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4 einen
Schnitt durch die Baugruppe der 1 entlang
der Linie IV-IV, und
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5 einen
Schnitt durch die Baugruppe der 3 entlang
der Linie V-V,
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6 eine
Draufsicht auf die zum Deckel gerichtete Oberseite des Unterteils.
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In
den Zeichnungen ist mit 1 eine Unterputz-Anschlussarmatur
bezeichnet mit vier Rohrleitungsanschlüssen 2, einer zentralen
Mündung 3 und drei
radial davon unterschiedlich weit entfernten Mündungen 4 von Strömungskanälen, von
denen jeweils einer mit jeweils einem der Rohrleitungsanschlüsse 2 in
Verbindung steht. Die radial äußeren Mündungen 4 münden jeweils
in einen Ringkanal 5, wobei diese drei Ringkanäle konzentrisch
um die zentrale Mündung 3 verlaufen.
Die Ringkanäle 5 sind durch
konzentrische Dichtungsringe 6 voneinander fluiddicht abtrennbar.
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Auf
diese Unterputz-Anschlussarmatur 1 ist ein Unterteil 7 einer
zweiteiligen Spül-
und Abdrückkappe 8 aufsetzbar,
wobei aus den 4 und 5 ersichtlich
ist, dass dieses Unterteil den Dichtungsringen 6 anliegt
und die Ringkanäle 5 voneinander fluiddicht
trennt.
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Das
Unterteil 7 wirkt mit einem Deckel 9 zusammen,
wobei zwischen diesen beiden Bauteilen eine Dichtungsplatte 10 vorgesehen
ist.
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Unterteil 7 und
Deckel 9 weisen Führungshülsen 11 für Befestigungsschrauben 12 auf,
wobei an der Unterputz-Anschlussarmatur 1 Gewindehülsen 14 vorgesehen
sind, in welche die Schrauben 12 einschraubbar sind.
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Der
Deckel 9 weist eine doppelte Anzahl von Führungshülsen 11 im
Vergleich zum Unterteil 7 auf, so dass der Deckel 9 in
einer Vielzahl von Rotationsstellungen gegenüber dem Unterteil 7 ausgerichtet und
festgelegt werden kann.
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Am
Umfang des Unterteils 7 ist ein Vorsprung 15 vorgesehen,
der mit einer zum Mittelpunkt des Unterteils 7 weisenden
Pfeilmarkierung versehen ist, so dass dieser Vorsprung 15 als
Zeiger dient. Um eine besonders leichte Ablesbarkeit zu ermöglichen,
erstreckt sich der Vorsprung 15 – wie insbesondere aus 1 ersichtlich
ist – über die
Höhe des
Unterteils 7 hinaus.
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Im
Unterteil 7 sind mehrere Kanäle 16 vorgesehen,
die um einen zentralen Durchbruch 17 strahlenförmig angeordnet
sind. Die Kanäle 16 sind – wie insbesondere
aus 6 hervorgeht – mit
Durchbrüchen 18 versehen,
die unterschiedlich weit radial vom zentralen Durchbruch 17 beabstandet
sind.
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Nach
Aufsetzen des Unterteils 7 auf die Unterputz-Anschlussarmatur 1 steht
also die zentrale Mündung 3 mit
dem zentralen Durchbruch 17 in Verbindung und die äußeren Mündungen 4 mit
den äußeren Durchbrüchen 18 der
Kanäle 16,
wobei jeder der Ringkanäle 5 zu
zwei der Kanäle 16 mittels
der äußeren Durchbrüche 18 Verbindung
hat.
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3 zeigt
die gesamte Baugruppe aus Unterputz-Anschlussarmatur 1,
Spül- und
Abdrückkappe 8 sowie
Befestigungs schrauben 12. Dabei ist in Verbindung mit 1 ersichtlich,
dass der Deckel 9 zwei Kanäle 19 und 20 aufweist,
von denen in 3 aufgrund der Draufsicht auf
den Deckel 9 lediglich eine Auswölbung als Kanalwandung von
den einzelnen Kanälen 19 und 20 ersichtlich
ist.
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Die
Dichtungsplatte 10 weist zwei Aussparungen 21 und 22 auf,
die komplementär
zu den beiden Kanälen 19 und 20 ausgestaltet
sind, so dass bis auf die den Kanälen 19 und 20 entsprechenden Schlitze
die gesamte übrige
Deckelfläche
gegenüber dem
Unterteil 7 abgedichtet ist, wie insbesondere aus den 4 und 5 ersichtlich
ist.
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Die 4 und 5 zeigen
weiterhin, dass in die zur Unterputz-Anschlussarmatur 1 gerichtete Fläche des
Unterteils 7 Ringkanäle
eingearbeitet sind, welche das Strömungsvolumen der Ringkanäle 5 vergrößern.
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3 zeigt
den Vorsprung 15 des Unterteils 7, der mit seiner
dreieckigen Markierung wie ein Zeiger wirkt. In Felder 23,
die sich aufgrund der verrippten Oberfläche des Deckels 9 ergeben,
können
daher Symbole oder Beschriftungen eingelassen sein, die mit dem
Zeiger 15 korrespondieren und dem Benutzer eindeutig anzeigen,
in welcher Stellung des Deckels 9 welche Prüfung durchgeführt werden
kann. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, dass das Unterteil 7 mit
der Unterputz-Anschlussarmatur 1 eine komplementäre Geometrie
in der Form aufweist, dass das Unterteil 7 nur in einer
einzigen vorbestimmten Ausrichtung an der Unterputz-Anschlussarmatur 1 befestigt
werden kann, so dass bei normgerechtem Anschluss der Rohrleitungen
an die Rohrleitungsanschlüsse 2,
die entsprechend der auf den Feldern 23 vorgesehenen Beschriftung
bzw. Symbolik vorgesehenen Rohrleitungen miteinander verbunden werden bzw.
sämtliche
Rohrleitungsanschlüsse
abgesperrt werden zugunsten einer Druckprüfung, wenn sich der Deckel 9 in
seiner entsprechenden Stellung befindet.