Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein alternatives Verfahren für die Entwässerung
von zwei Ethanol-Strömen
mit unterschiedlichem Wassergehalt bereitzustellen, welches vorzugsweise
die Nachteile der bekannten Entwässerungsverfahren,
bei denen die beiden Ethanolströme
vor der Entwässerung
gemischt werden, vermeidet.
Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass die Membranfläche, die für die Abtrennung des Wassers
aus beiden Ethanolströmen
notwendig ist, verringert werden kann, wenn die beiden Ströme mit unterschiedlichem
Wassergehalt in separaten, für
die individuelle Zulaufkonzentration optimierten Membraneinheiten
aufgearbeitet werden. Die Nebenaggregate (Kondensation, Kältekreislauf,
Vakuum-Erzeugung) können gegebenenfalls
von den beiden Membraneinheiten gemeinsam genutzt werden.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Herstellung
eines wasserärmeren
Ethanols aus mindestens zwei Strömen
von wasserreicherem Ethanol, die einen unterschiedlichen Wassergehalt
aufweisen, durch Entwässerung
an Membranen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ethanolströme mit unterschiedlichen
Wassergehalten getrennt in verschiedene Membraneinheiten eingeleitet werden,
wobei die Ethanolströme
in den Membraneinheiten jeweils in wasserärmeres Ethanol als Retentat
und wasserreicheres Permeat getrennt werden und der Retentatstrom
aus zumindest einer Membraneinheit zur Trocknung eines Ethanolstroms
mit einem höheren
Wassergehalt mit dem Zustrom und/oder dem Retentatstrom zumindest
einer anderen Membraneinheit zur Trocknung eines Ethanolstroms vereinigt
wird, wobei nur Ströme
vereinigt werden, die einen Unterschied in der Ethanolkonzentration
von maximal 1 Massen-% absolut aufweisen.
Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammensetzung von
Ethanol und Wasser mit einem Wassergehalt von kleiner 1 Massen-%,
welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde.
Außerdem ist
Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung von Zusammensetzungen
enthaltend Ethanol, hergestellt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
als Edukt zur Herstellung von ETBE.
Weiterhin
kann die Erfindung zur Entwässerung
nur eines Ethanolstroms genutzt werden, wobei das durch destillative
Aufarbeitung der bei der Trennung anfallenden Permeate gewonnene
Ethanol/Wasser-Gemisch formal den zweiten Ethanolstrom darstellt.
Die
vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass durch die Verringerung
der für
die Wasserabtrennung notwendigen Membranflächen der Kapitaleinsatz und
durch Verringerung der regelmäßig zu ersetzenden Membranfläche auch
die Betriebskosten gesenkt werden können.
Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
beispielhaft beschrieben, ohne dass die Erfindung, deren Schutzbereich
sich aus den Ansprüchen
und der gesamten Beschreibung ergibt, darauf beschränkt sein
soll. Auch die Ansprüche
selbst gehören
zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung. Sind im nachfolgenden
Text Bereiche bzw. Vorzugsbereiche angegeben, so sollen auch alle
in diesen Bereichen liegenden, theoretisch möglichen Teilbereiche und Einzelwerte
zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung gehören, ohne
dass diese aus Gründen
der besseren Übersichtlichkeit
explizit genannt worden sind.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von wasserärmerem
Ethanol aus mindestens zwei Strömen
von wasserreicherem Ethanol, die einen unterschiedlichen Wassergehalt aufweisen,
durch Entwässerung
an Membranen, zeichnet sich dadurch aus, dass die Ethanolströme mit unterschiedlichen
Wassergehalten getrennt in verschiedene Membraneinheiten eingeleitet
werden, wobei die Ethanolströme
in den Membraneinheiten jeweils in wasserärmeres Ethanol als Retentat
und wasserreicheres Permeat getrennt werden und der Retentatstrom
aus zumindest einer Membraneinheit zur Trennung eines Ethanolstroms
mit einem höheren
Wassergehalt mit dem Zustrom und/oder dem Retentatstrom zumindest
einer anderen Membraneinheit zur Trennung eines Ethanolstroms vereinigt
wird, wobei nur Ströme
vereinigt werden, die einen Unterschied in der Ethanolkonzentration
von maximal 1 Massen-% absolut aufweisen.
Vorzugsweise
werden nur solche Retentatströme
mit Zuströmen
und/oder Retentatströmen
anderer Membraneinheiten vereinigt, die einen Unterschied in der
absoluten Ethanolkonzentration von maximal 0,5 Massen-%, bevorzugt
von maximal 0,2 Massen-% und ganz besonderes bevorzugt von 0 bis
0,2 Massen-%, insbesondere von 0,001 bis 0,1 Massen-% aufweisen.
Erst wenn der Unterschied der Wasserkonzentration der beiden zu
vereinigenden Ströme
kleiner als 1 Massen-% wird, können
die Vorteile der getrennten Aufarbeitung die höheren Investitionskosten nicht
mehr ausreichend ausgleichen, so dass dann eine gemeinsame Aufarbeitung
bevorzugt ist.
Es
kann vorteilhaft sein, wenn der Retentatstrom aus zumindest einer
Membraneinheit zur Trennung eines Ethanolstroms mit einem höheren Wassergehalt
mit dem Zustrom und/oder dem Retentatstrom zumindest einer Membraneinheit
zur Trennung eines Ethanolstroms mit einem niedrigeren Wassergehalt
vereinigt wird. Vorzugsweise sind zwei wasserreiche Ethanolströme mit unterschiedlichem
Wassergehalt vorhanden, so dass das Retentat aus der Membraneinheit,
in der der Ethanolstroms mit dem höheren Wassergehalt entwässert wird,
mit dem Zustrom zur und/oder dem Retentatstrom aus der Membraneinheit
vereinigt werden kann, in der der Ethanolstrom mit dem niedrigeren
Wassergehalt entwässert
wird. Unter wasserärmerem
Ethanol wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere Ethanol
oder eine Ethanol aufweisende Zusammensetzung verstanden welches/welche
einen Wassergehalt aufweist, der kleiner ist als der Wassergehalt
der wasserreicheren Ströme
von Ethanol und der besonders bevorzugt einen Wassergehalt aufweist,
der kleiner ist als der Wassergehalt des Ethanol/Wasser-Azeotrops
bei Normaldruck.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff Membraneinheit
zumindest eine Membran bzw. eine ein Membranmodul aufweisende Einheit.
Eine Membraneinheit kann z. B. ein Membranmodul oder mehrere hintereinander-
oder parallelgeschaltete Membranmodule oder eine Anordnung von parallel
und hintereinandergeschalteten Membranmodulen aufweisen. Als Membranmodule
können
handelsübliche
Module eingesetzt werden. In den Membranmodulen können eine
oder mehrere Membrane vorhanden sein.
Die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten zumindest zwei wasserreicheren Ethanolströme mit unterschiedlichen
Wassergehalten unterscheiden sich in ihrer Wasserkonzentration vorzugsweise
um mehr als 1 Massen-% absolut, bevorzugt um 1,1 bis 10 Massen-%
absolut und besonders bevorzugt um 2 bis 5 Massen-% absolut. Bei
den wasserreicheren Ethanolströmen
kann es sich z. B. um Ethanol aus einer Ethanolherstellung, beispielsweise
aus der Bioethanolherstellung oder einer industriellen Ethanolherstellung,
handeln. Der unterschiedliche Wassergehalt kann bei diesen Frischalkoholen
beispielsweise aus einem unterschiedlichen Herstellungsverfahren
resultieren. Bei den wasserreichen Strömen kann es sich aber auch
um Rückführströme handeln,
wie sie in Verfahren, bei denen Ethanol als Edukt eingesetzt wird,
anfallen können. Bei
den wasserreicheren Ethanolströmen
kann es sich auch um einen oder mehrere Frischalkoholströme und einen
oder mehrere Rückführströme handeln.
Da das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere zur Aufbereitung von in ETBE-Synthesen bzw. -Verfahren einzusetzenden
Ethanolströmen
geeignet ist, werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt als
wasserreichere Ethanolströme
Frischalkohol und zumindest ein wasserreicher Ethanolstrom, der
aus einer ETBE-Anlage bzw. einem ETBE-Verfahren stammt, eingesetzt.
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Abtrennung von Wasser aus den wasserreicheren Ethanolströmen durch
Umkehr-Osmose (flüssiger
Zulauf und flüssiges
Retentat; flüssiges
Permeat), Dampfpermeation (dampfförmiger Eingangsstrom und Retentat;
dampfförmiges
Permeat) oder durch Pervaporation (flüssiger Eingangsstrom und flüssiges Retentat;
dampfförmiges
Permeat) erfolgen. Weiterhin ist auch eine Abtrennung durch gleichzeitige
Pervaporation und Dampfpermeation möglich. Besonders bevorzugt
erfolgt die Abtrennung durch Pervaporation. In dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
dass zwei oder mehrere der vorhandenen Membraneinheiten nach unterschiedlichem
Trennprinzip oder gleichem Trennprinzip arbeiten. Vorzugsweise wird
in allen Membraneinheiten das gleiche Trennprinzip, also insbesondere
die Pervaporation, eingesetzt.
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
handelsübliche,
vorzugsweise hydrophile Membrane eingesetzt werden. Die Membrane
können
z. B. Polymermembrane oder anorganische Membrane oder auch Verbundmembrane,
die sowohl anorganische als auch organische Werkstoffe aufweisen,
sein. Im erfindungsgemäßen Verfahren
können
beispielsweise Polymermembrane der Firmen Sulzer Chemtech, CM-Celfa, GKSS
oder Sophisticated Systems (Polyimidmembran), wie beispielsweise
Typ Pervap 2200, Pervap 2201, Pervap 2256, Pervap 2510 von Sulzer
oder Typ 2SDP-H018 von Sophisticated Systems, eingesetzt werden. Als
anorganische Membrane können
beispielsweise verwendet werden: SMS (Sulzer Chemtech), Silica (Pervatech),
NaA (Mitsui oder Smart Chemical).
Die
erfindungsgemäße Entwässerung
erfolgt an den anorganischen Membranen vorzugsweise bei einer Temperatur
im Bereich von 20 bis 200 °C
und an den Polymermembranen vorzugsweise im Temperaturbereich von
20 bis 150 °C.
Bevorzugt wird die Entwässerung
an den Membranen bei einer Temperatur von 20 bis 150 °C, besonders
bevorzugt bei einer Temperatur von 40 bis 140 °C und ganz besonders bevorzugt
bei einer Temperatur von 60 bis 130 °C durchgeführt. Die Abtrennung an den
Membranen kann an jeder Membran, in jedem Modul oder in jeder Membraneinheit
bei unterschiedlicher oder gleicher Temperatur erfolgen. Insbesondere
wenn wasserreichere Ethanolströme
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgearbeitet werden sollen, von denen einer ein Frischalkoholstrom
und der andere ein Rückführstrom
ist, kann es vorteilhaft sein, den Rückführstrom mit einer anderen Temperatur
als den Frischalkohol auf die Membran zu fahren, um z. B. Wärmeenergie,
die dem Rückführstrom
inne wohnt, nicht zu verlieren.
Bei
der Entwässerung
beträgt
der Druck auf der Retentatseite der Membran vorzugsweise von 0,05 bis
3 MPa, bevorzugt von 0,1 bis 2 MPa. Der Druck auf der Permeatseite
der Membran beträgt
vorzugsweise von 0,0001 bis 0,1 MPa, bevorzugt 0,001 bis 0,01 MPa.
Bei
Polymermembranen beträgt
der Differenzdruck vorzugsweise von 0,001 bis 2 MPa und bei anorganischen
Membranen vorzugsweise von 0,001 bis 3 MPa. Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Entwässerung
an den Membranen bei einem Differenzdruck von 0,001 bis 2 MPa und
besonders bevorzugt von 0,1 bis 0,8 MPa durchgeführt. Der Differenzdruck kann
an allen eingesetzten Membranen, Membranmodulen oder Membraneinheiten
gleich oder unterschiedlich sein.
Der
Druck bzw. der Differenzdruck kann auf unterschiedliche Weise erzeugt
werden. Der Differenzdruck kann zum Beispiel dadurch erzeugt werden,
dass auf der Zustromseite ein Überdruck
erzeugt wird. Der Differenzdruck kann aber z. B. auch dadurch erzeugt
werden, dass auf der Permeatseite der Membran ein Unterdruck, insbesondere
zusätzlich
ein Unterdruck (Vakuum) erzeugt wird. Vorzugsweise wird der Differenzdruck
dadurch erzeugt, dass auf der Permeatseite zusätzlich ein Unterdruck erzeugt
wird, da auf diese Weise ein Kompaktieren der Membrane vermindert
werden kann. Zur Erzeugung eines Unterdrucks kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren
jede Membran oder Membraneinheit mit einem eigenen Unterdrucksystem
ausgerüstet
sein. Um den Kapitaleinsatz klein zu halten und Betriebskosten zu
sparen, ist es aber bevorzugt, alle eingesetzten Membrane oder Membraneinheiten
permeatseitig an ein gemeinsames Unterdrucksystem anzuschließen.
Der
spezifische Massenstrom durch die Membran (kg Permeat je Quadratmeter
Membranoberfläche je
Stunde) ist abhängig
von der Wasserkonzentration des Retentats. Als auf die Konzentration
bezogener Massenstrom wird der extrapolierte Reinwasserfluss herangezogen.
Er beträgt
vorzugsweise von 1 bis 100 kg/(m2·h), bevorzugt
von 5 bis 30 kg/(m2·h). Der bevorzugte Reinwasserfluss
kann durch Auswahl einer geeigneten Membran und Auswahl eines entsprechenden
Differenzdrucks eingestellt werden. Die Auswahl kann durch einfache
Vorversuche erfolgen.
Es
versteht sich von selbst, dass alle Membranmodule bei gleichen oder
unterschiedlichen Betriebsparametern betrieben werden können, unter
der Voraussetzung, dass diese in den oben genannten Bereichen liegen.
Wird
im erfindungsgemäßen Verfahren
an den Membranen das Trennprinzip der Dampfpermeation oder Pervaporation
eingesetzt, wird ein dampfförmiges
Permeat gewonnen.
Je
nach weiterem Verwendungszweck kann es vorteilhaft sein, das Permeat
durch Kondensation in einem Wärmeübertrager
zu kondensieren.
Die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bei der Entwässerung
in den Membraneinheiten anfallenden wasserreichen Permeate können getrennt
oder zusammen aufgearbeitet werden. Vorzugsweise erfolgt die Aufarbeitung
der anfallenden wasserreichen Permeate gemeinsam. Die Aufarbeitung
kann beispielsweise durch Trennung an Membranen, durch Destillation
oder durch Destillation unter Verwendung eines Schleppmittel erfolgen.
Eine gemeinsame Aufarbeitung der Permeate ist insbesondere dann
bevorzugt, wenn die Permeate einen Wassergehalt aufweisen, der größer ist
als die Konzentration des Ethanol/Wasser-Azeotrops, da in einem
solchen Fall eine einfache Aufkonzentration des Permeats bzw. der
vereinigten Permeatströme
mittels Destillation möglich
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Permeate gemeinsam oder getrennt destillativ in Wasser
und ein Destillat, bestehend aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop oder
bestehend aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop und zusätzlichem
Wasser getrennt und das Destillat wird als wasserreicher Ethanolstrom
in eine der Membraneinheiten des Verfahrens zurückgeführt.
Ist
das erfindungsgemäße Verfahren
ein Teilverfahren in einem Prozess zur Herstellung von ETBE, so kann
es insbesondere vorteilhaft sein, wenn die Permeate gemeinsam oder
getrennt zusammen mit einem Ethanol-haltigen wässrigen Extrakt aus einer ETBE-Anlage
destillativ aufgearbeitet werden und anschließend das an Ethanol reiche
Destillat als wasserreicher Ethanolstrom in eine der Membraneinheiten
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zurückgeführt wird.
Die
aus den Membraneinheiten erhaltenen Retentate können entweder getrennt oder
gemeinsam verwendet werden oder getrennt oder gemeinsam einer Aufarbeitung
zugeführt
werden. Eine solche Aufarbeitung kann z. B. aus einer weiteren Entwässerung
in einer Membraneinheit oder aus einer destillativen Aufarbeitung bestehen.
Es kann vorteilhaft sein die Retentate aus den vorhandenen Membraneinheiten
zu vereinigen, wenn sich deren Wasserkonzentrationen um weniger
als 1 Massen-%, vorzugsweise um weniger als 0,5 Massen-%, besonders
bevorzugt um weniger als 0,2 Massen-% und ganz besonderes bevorzugt
von 0 bis 0,2 Massen-%, insbesondere von 0,001 bis 0,1 Massen-%
unterscheiden.
Erst
wenn der Unterschied der Wasserkonzentration der beiden zu vereinigenden
Ströme
kleiner als 1 Massen-% wird, können
die Vorteile der getrennten Aufarbeitung die höheren Investitionskosten nicht
mehr ausreichend ausgleichen, so dass dann eine gemeinsame Aufarbeitung
bevorzugt ist.
Wenn
die gewünschte
Spezifikation des wasserärmeren
Ethanols in den Retentaten noch nicht erreicht wurde, kann es vorteilhaft
sein, die aus den Membraneinheiten erhaltenen zwei oder mehr Retentatströme zu vereinigen
und in einer weiteren Membraneinheit nochmals zu entwässern. Eine
solche bevorzugte Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in 3 schematisch dargestellt. Auch
diese Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt so durchgeführt,
dass vor Vereinigung der beiden Ströme die Wassergehalte durch
Trennung in den individuellen Membraneinheiten auf nahezu den gleichen Wert
(siehe oben) gebracht werden.
In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Retentatstrom aus der Membraneinheit zur Trennung eines
Ethanolstroms mit einem höheren
Wassergehalt mit dem Zustrom einer Membraneinheit zur Trennung eines
Ethanolstroms mit einem niedrigeren Wassergehalt vereinigt. Dies
kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn zumindest zwei wasserreichere
Ethanolströme
eingesetzt werden, die einen relativ großen Unterschied bezüglich der
Wasserkonzentration, z. B. größer 2,5
Massen-% oder vorzugsweise größer 5 Massen
und besonders bevorzugt von 5 bis 10 Massen-%, aufweisen, wobei
der Wassergehalt des Ethanolstroms mit dem kleineren Gehalt an Wasser
vorzugsweise eine Konzentration aufweist, die schon relativ nah
an der Spezifikationskonzentration liegt. In diesem Fall wird aus
dem Ethanolstrom mit dem höheren
Wassergehalt in der Membraneinheit möglichst soviel Wasser entfernt,
dass das erhaltene Retentat einen Wassergehalt aufweist, der sich
maximal um 1 Massen-%, vorzugsweise um weniger als 0,5 Massen-% vom
Wassergehalt des Ethanolstroms mit dem geringeren Wassergehalt unterscheidet
und der Retentatstrom wird mit dem Ethanolstrom mit geringem Wassergehalt
vereinigt und als Zustrom in die Membraneinheit zur Entwässerung
des Ethanolstroms mit dem geringeren Wassergehalt geführt. Eine
solche Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in 2 schematisch dargestellt.
Im
einfachsten Fall einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Retentate einfach vereinigt bevor sie einer weiteren
Verwendung zugeführt
werden. Eine solche Ausführungsform
ist in 1 dargestellt.
Wie
bereits erwähnt,
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung ein integraler Teil
einer ETBE-Anlage sein, wobei mit dem Verfahren z. B. der Einsatzallohol
und im ETBE-Prozess anfallendes Rückethanol entwässert werden
können.
Ein beispielhaftes ETBE-Verfahren, in welches das Verfahren der
vorliegenden Erfindung integriert sein kann, wird weiter unten beschrieben.
In
einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das erfindungsgemäß hergestellte
an Wasser arme Ethanol als Edukt in einer ETBE-Synthese verwendet
werden und das überschüssige Ethanol
aus dem Prozess der ETBE-Synthese durch Extraktion mit Wasser aus
dem ETBE-Prozess entfernt werden und dieser Extraktionsstrom direkt
oder nach einer destillativen Aufarbeitung als wasserreicherer Ethanolstrom
einer Membraneinheit zugeführt
werden. Als zweiter wasserreicherer Ethanolstrom kann insbesondere
der Einsatzalkohol dienen, der handelsüblich einen Wassergehalt im
Bereich der Azeotropkonzentration aufweist.
Der
Einsatzalkohol, der im erfindungsgemäßen Verfahren als wasserhaltiger
Ethanolstrom eingesetzt werden kann, kann bevorzugt ein Ethanol/Wasser-Azeotrop-Gemisch
mit einem Wassergehalt von 4,4 Massen-% oder ein Gemisch, das einen
geringeren Wassergehalt aufweist, sein. Die Wassergehalte im Einsatzalkohol
können
bevorzugt im Bereich von 4,4 bis 0,5 Massen-%, insbesondere im Bereich
von 1 bis 0,6 Massen-% liegen. Darüber hinaus kann das Frischethanol
höhere
Alkohole (Fuselöle)
bis zu 1 Massen-% enthalten.
Der
Rückethanol,
der im erfindungsgemäßen Verfahren
als wasserhaltiger Ethanolstrom eingesetzt werden kann, kann z.
B. dadurch gewonnen werden, dass bei einem ETBE-Verfahren aus einem
Ethanol enthaltenden C4-Kohlenwasserstoffgemisch
mit Wasser oder einer wässrigen
Lösung
Ethanol extrahiert wird. Aus dem wässrigen Extrakt kann durch
Destillation das Ethanol abgetrennt werden. Das dabei als Rückethanol
gewonnene Ethanol/Wasser-Gemisch entspricht bestenfalls dem Azeotrop
mit einem Wassergehalt von zumindest 4,4 Massen-%. Meistens liegt
der Wassergehalt aber höher. Üblicherweise
beträgt
der Wassergehalt des Rückethanols
zwischen 4,4 bis 12 Massen-%, insbesondere zwischen 6 und 10 Massen-%.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das Rückethanol, das
aus einem Ethanol-haltigen Kohlenwasserstoffgemisch durch Extraktion
mit Wasser oder einer wässrigen Lösung entfernt
und aus dem Extrakt durch Destillation das Ethanol/Wasser-Azeotrop
oder ein Gemisch aus Ethanol/Wasser-Azeotrop und zusätzlichem
Wasser gewonnen wird, mit einem oder mehreren der in den Membraneinheiten
anfallenden Permeate, die häufig
Wassergehalte größer 40 Massen-%
aufweisen, gemeinsam aufgearbeitet werden. Die Aufarbeitung kann
wie oben beschrieben durch Trennung an Membranen, durch Destillation
oder durch Destillation unter Verwendung eines Schleppmittels erfolgen.
Optional können ein
oder mehrere Permeate zusammen mit dem undestillierten ethanolhaltigen
Wasserextrakt aus einer ETBE-Anlage aufgearbeitet werden.
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann ein Strom wasserärmeres
Ethanol, insbesondere eine Zusammensetzung enthaltend Ethanol und
geringe Mengen an Wasser erhalten werden, welche/s vorzugsweise
einen Wassergehalt von kleiner 3 Massen-%, bevorzugt kleiner 1 Massen-%,
besonders bevorzugt kleiner 0,5 Massen-% und ganz besonders bevorzugt
kleiner 0,3 Massen-% aufweist. Bevorzugt weist die Zusammensetzung,
hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einen Ethanol
mit einem Wassergehalt von kleiner 1 Massen-%, besonders bevorzugt
kleiner 0,3 Massen-% auf. Erfindungsgemäß hergestellte Zusammensetzungen
von wasserarmem Ethanol, insbesondere Zusammensetzungen, welche
einen Wassergehalt von kleiner 1 Massen-%, besonders bevorzugt kleiner
0,3 Massen-% aufweisen, können
insbesondere als Edukt zur Herstellung von ETBE verwendet werden.
Insbesondere werden solche Zusammensetzungen bzw. wird ein solches
Ethanol bei Verfahren eingesetzt, bei denen die Umsetzung durch
saure Ionenaustauscherharze katalysiert wird. Die ETBE-Herstellung
kann in einer oder mehreren Reaktionsstufen erfolgen. Verfahren zur
Herstellung von ETBE können
z. B.
EP 0 071 032 ,
US 6,472,568 ,
RU 2 168 490 ,
RU 2 167 143 ,
US 6,107,526 oder
US 5,990,361 entnommen werden, auf
die ausdrücklich
verwiesen wird. Ein zweistufiges ETBE-Verfahren, in denen das erfindungsgemäß entwässerte Ethanol
bevorzugt eingesetzt werden kann, wird nachfolgend beschrieben.
Das
bevorzugte Verfahren zur Herstellung von ETBE aus technischen Mischungen
von C4-Kohlenwasserstoffen I, die mindestens
1-Buten, Isobuten, n-Butan und 2-Butene enthalten, zeichnet sich
dadurch aus, dass es die Verfahrensschritte
- a)
Umsetzung von Teilen des in der technischen Mischung enthaltenen
Isobutens mit Ethanol zu ETBE in Gegenwart eines sauren Katalysators,
- b) Abtrennung der nicht umgesetzten C4-Kohlenwasserstoffe
III aus dem Austrag der Stufe a) durch thermische Trennverfahren
unter Erhalt einer (im Wesentlichen) ETBE aufweisenden Fraktion
II,
- c) destillative Trennung der C4-Kohlenwasserstoffe
III in eine mindestens 1-Buten und Isobuten enthaltende Fraktion
IV und eine nahezu Isobuten-freie, mindestens 2-Butene und n-Butan
enthaltende Fraktion V,
- d) Umsetzung des in Fraktion IV enthaltenen Isobutens mit Ethanol
VI in Gegenwart saurer Katalysatoren zu ETBE und
- e) Abtrennung der nicht umgesetzten C4-Kohlenwasserstoffe
VIII aus dem Austrag von Stufe d) unter Erhalt einer ETBE aufweisenden
Fraktion VII,
aufweist.
Verfahrensschritt a)
Vorzugsweise
wird der Verfahrensschritt a) so durchgeführt, dass der Umsatz des Isobutens
im Verfahrensschritt a) von größer 50 %,
vorzugsweise größer 70 %,
bevorzugt größer 80 %,
besonders bevorzugt größer 90 %
und ganz besonders bevorzugt größer 95 %
beträgt.
Die Höhe
des Umsatzes an Isobuten kann z. B. durch die Anzahl der in Schritt
a) verwendeten Reaktoren oder durch Wahl von geeigneten Reaktionsbedingungen,
die der Fachmann leicht durch einfache Vorversuche ermitteln kann,
gesteuert werden.
Die
Veretherung des Isobutens wird als sauer katalysierte Reaktion durchgeführt. Als
Ethanol kann hochreiner Ethanol, reiner Ethanol oder Ethanol verwendet
werden, der geringe Mengen an Verunreinigungen aufweist. Bevorzugt
liegt die Reinheit des eingesetzten Ethanols, angegeben in Massen-%
an Ethanol, größer 90 %,
besonders bevorzugt größer 95 %
und ganz besonders bevorzugt gleich oder größer 99 %. Ethanol, welcher
eine Reinheit von größer-gleich
99 Massen-% aufweist, kann z. B. Bioethanol sein. Der Gehalt an Wasser
liegt bevorzugt unter 3 Massen-%, besonders bevorzugt unter 1 Massen-%,
ganz besonders bevorzugt unter 0,5 Massen-%. Besonders bevorzugt
wird als Ethanol vergällter
Ethanol eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird als Ethanol ein
Ethanol eingesetzt, welches als Vergällungsmittel ETBE, vorzugsweise
in einer Konzentration von 0 bis 5 Massen-%, bevorzugt von 0,005
bis 1 Massen-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 1 Massen-% und besonders
bevorzugt von 0,01 bis 0,2 Massen-% aufweist. In Deutschland wird
besonders bevorzugt Ethanol eingesetzt, welches mindestens von 0,1
bis 1 Massen-% Vergällungsmittel
aufweist. Ganz besonders bevorzugt wird wasserarmes Ethanol oder
eine wasserarmes Ethanol aufweisende Zusammensetzung eingesetzt,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhalten wurde.
Für die Umsetzung
von Isobuten mit Alkoholen, insbesondere mit Methanol zu Methyl-tert.-butylether, wurden
diverse Verfahrensvarianten entwickelt (vergleich: Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Online Version, 2004, Wiley & Sons, Stichwort
Methyl Tert-Butyl Ether, und dort zitierte Literatur; Obenaus, Fritz; Droste,
Wilhelm, Erdoel & Kohle,
Erdgas, Petrochemie (1980), 33(6), 271 bis 275;
DE 26 29 769 ;
DE 28 53 769 ). Prinzipiell sind alle
diese Verfahren zur Umsetzung des Isobutens mit Alkoholen als Verfahrensschritt
a) geeignet. Bevorzugt werden Verfahren, bei denen die Umsetzung
in flüssiger
Phase an einem sauren Ionenaustauscherharz erfolgt.
Als
Reaktoren, in denen das Ethanol mit dem Isobuten bis nahe an das
thermodynamische Gleichgewicht umgesetzt wird, können herkömmliche Festbettreaktoren (Rohrbündelreaktoren,
adiabatische Festbettreaktoren, Kreislaufreaktoren etc.) eingesetzt
werden. Sie können
mit oder ohne partieller Rückführung, wobei
gegebenenfalls der Rückführungsstrom
gekühlt
werden kann, betrieben werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Umsetzung des Isobutens mindestens zweistufig durchgeführt, wobei
die erste Stufe als adiabatischer Festbettreaktor mit Rückführung (Schlaufenreaktor)
und die folgenden Stufen als Festbettstufen ohne Rückführung und/oder
als Reaktivdestillation betrieben werden. Das Verhältnis von
rückgeführter Menge
zu Frischzulauf (C4-Kohlenwasserstoffe und
Ethanol) liegt bevorzugt bei 0,5 bis 20 t/t, besonders bevorzugt
bei 1 bis 5 t/t und ganz besonders bevorzugt bei 2 bis 3 t/t. Die
Reaktoren können
bei Temperaturen von vorzugsweise 10 bis 160 °C, bevorzugt von 30 bis 110 °C, betrieben werden.
Der Druck in den Festbettstufen beträgt vorzugsweise 5 bis 50 barabsolut (bara), bevorzugt 7,5 bis 20 bara und
besonders bevorzugt von 8 bis 13 bara. Der Kreislaufreaktor weist
vorzugsweise eine Eingangstemperatur von 35 bis 50 °C und eine
Ausgangstemperatur von 50 bis 70 °C
auf und wird bevorzugt bei 10 bis 13 bara betrieben. Da das thermodynamische
Gleichgewicht zwischen Ethanol/Isobuten und Ether bei tiefer Temperatur überwiegend
auf der Seite des Ethers liegt, ist es bei Einsatz mehrerer Reaktoren
bevorzugt, den ersten der Reaktoren bei höherer Temperatur (hohe Reaktionsgeschwindigkeit)
als die Folgenden (Ausnutzung der Gleichgewichtslage) zu betreiben.
Besonders bevorzugt wird im Verfahrensschritt a) ein Reaktorsystem
eingesetzt, welches drei in Reihe geschaltete Reaktoren aufweist,
von denen der erste Reaktor als Schlaufenreaktor betrieben wird
und die beiden nachfolgenden Reaktoren im geraden Durchgang betrieben
werden. Es kann vorteilhaft sein, wenn in dem Verfahrensschritt
a) mehrere, vorzugsweise zwei dieser Reaktorsysteme vorhanden sind,
so dass bei Reparaturarbeiten, wie z. B. Katalysatorwechsel, an
einem Reaktor eines des Reaktorsysteme der Verfahrensschritt a)
in dem anderen Reaktorsystem ohne Unterbrechung der Verfahrens (allerdings
unter Halbierung des Durchsatzes) weiter durchgeführt werden
kann. Bei Verwendung von Reaktorsystemen aus drei Reaktoren werden
die Reaktoren vorzugsweise bei einer Temperatur von 30 bis 80 °C, bevorzugt
40 bis 75 °C
und einem Druck von 5 bis 20 bara, bevorzugt 7 bis 15 bara betrieben,
wobei vorzugsweise die Temperatur in den Reaktoren vom ersten zum
letzten Reaktor abfällt.
Die Reaktoren nach dem Kreislaufreaktor weisen vorzugsweise eine
Eingangstemperatur von 30 bis 50 °C
und eine Ausgangstemperatur von 35 bis 45 °C auf und werden bevorzugt ebenfalls
bei 8 bis 13 bara betrieben.
Das
molare Verhältnis
von Ethanol zu Isobuten beträgt
im Verfahrensschritt a) vorzugsweise von 5 zu 1 bis 0,9 zu 1, bevorzugt
von 2 zu 1 bis 1 zu 1 und besonders bevorzugt von 1,2 zu 1 bis 1
zu 1. Da im Verfahrensschritt a) ein geringerer Umsatz an Isobuten
akzeptiert werden kann, kann im Vergleich zu Verfahrensschritt d)
ein geringerer Ethanolüberschuss
vorteilhaft sein.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Addition des Ethanols an das Isobuten in Gegenwart eines
sauren Katalysators so durchgeführt,
dass zumindest eine Reaktionsstufe als Reaktivdestillation durchgeführt wird.
Besonders bevorzugt wird die sauer katalysierte Veretherung in Schritt
a) in mindestens zwei Reaktionsstufen durchgeführt, wobei vorzugsweise zumindest
eine, besonders bevorzugt die letzte Reaktionsstufe als Reaktivdestillation
durchgeführt
wird. In dem/den Festbettreaktor/en wird dabei zunächst an
einem sauren Katalysator aus dem Isobuten-haltigen technischen Kohlenwasserstoffgemisch
I und Ethanol ein Reaktionsgemisch hergestellt, das hinsichtlich
seiner Isobuten-, Ethanol- und ETBE-Konzentration in der Nähe des thermodynamischen
Gleichgewichts liegt. Der Umsatz des Isobutens beträgt dabei
bevorzugt mehr als 90 %. Dieses Gemisch wird in der nächsten/letzten
Reaktionsstufe in die Reaktivdestillationskolonne eingespeist, wo ein
weiterer Teil des Isobutens zum Ether umgesetzt wird. Besonders
bevorzugt erfolgt die Durchführung
des Verfahrensschrittes a) in einem Reaktorsystem, welches drei
in Reihe geschaltete Reaktoren, vorzugsweise Festbettreaktoren,
von denen der erste vorzugsweise in Schlaufenfahrweise und die beiden
nachfolgenden Reaktoren im geraden Durchgang betrieben werden, und
eine Reaktivdestillation aufweist, wobei der Reaktoraustrag des
letzten der in Reihe geschalteten Reaktoren in die Reaktivdestillation
geführt
wird.
Die
Umsetzung des Isobutens mit Ethanol zum ETBE erfolgt in der Reaktivdestillation
in Abhängigkeit vom
Druck vorzugsweise im Temperaturbereich von 40 bis 140 °C, bevorzugt
von 60 bis 90 °C,
besonders bevorzugt von 65 bis 85 °C (Temperatur im Bereich der
Kolonne, in der sich der Katalysator befindet. Die Sumpftemperatur
der Kolonne kann deutlich höher
liegen). Die Reaktivdestillationskolonne wird vorzugsweise bei Drücken, gemessen
am Kolonnenkopf, von 3 bara bis 15 bara, bevorzugt 7 bara bis 13
bara betrieben, insbesondere von 8 bara bis 11 bara.
Weist
der Verfahrensschritt a) des bevorzugten ETBE-Verfahrens eine Reaktivdestillation
auf, so wird, wie in
DE 101
02 082 für
MTBE beschrieben, das Isobuten aufweisende C
4-Kohlenwasserstoffgemisch
zusammen mit Ethanol in den ersten der Vorreaktoren eingespeist.
Dabei wird der Ethanol bevorzugt im Überschuss eingesetzt. In den
Vorreaktoren entsteht ein Gemisch, in dem Isobuten, Ethanol und
ETBE im Gleichgewicht oder nahezu im Gleichgewicht stehen. Dieses
Reaktionsgemisch wird in die Reaktivdestillationskolonne eingeleitet.
Im
Zulauf der Reaktivdestillationskolonne kann mehr Ethanol enthalten
sein, als für
die vollständige Umsetzung
des noch vorhandenen Isobutens gebraucht wird. Der Ethanolüberschuss
sollte jedoch derart bemessen werden, dass eine ausreichende Ethanolmenge
für das
sich bildende Azeotrop aus Ethanol und C4-Kohlenwasserstoffen
vorhanden ist.
Der
Zulauf zur Reaktivdestillationskolonne erfolgt vorzugsweise unterhalb
der reaktiven Packung, bevorzugt 3 bis 13, besonders bevorzugt 4
bis 10 theoretische Trennstufen unterhalb der reaktiven Packung.
Optional
kann, wenn der Ethanolgehalt im Kolonnenzulauf zur Reaktivdestillationskolonne
unter dem maximal zulässigen
Wert liegt, zusätzlicher
Ethanol zugemischt werden. Darüber
hinaus kann am Kopf der Reaktivdestillationskolonne oberhalb des
Kolonnenzulaufs unterhalb eines Flüssigkeitsverteilers oder in
einem Flüssigkeitsverteiler
oberhalb oder im Bereich der Reaktivzone, vorzugsweise im Bereich
der Reaktivzone über
eine gesonderte Einrichtung eine Ethanol-Einspeisung erfolgen. Eine
zusätzliche
Einspeisung von Ethanol kann z. B. in den Rücklauf der Kolonne oder direkt
in die reaktiven Packungen erfolgen. Die zusätzliche Ethanolzugabe sollte
so bemessen sein, dass in den Packungen der Reaktivzone der Ethanolgehalt
in der Flüssigphase
vorzugsweise größer-gleich
1,5 Massen-%, bevorzugt größer-gleich
2 Massen-% und besonders bevorzugt von 2 bis 3 Massen-% beträgt. Durch
die Zugabe von Ethanol in die Reaktionszone wird sichergestellt,
dass trotz der Abreaktion ausreichend Ethanol als Edukt zur Verfügung steht.
Bevorzugt
weist die Reaktivdestillationskolonne oberhalb der Katalysatorpackung
einen Bereich rein destillativer Trennung auf, besonders bevorzugt
mit 5 bis 20, insbesondere mit 7 bis 10 theoretische Trennstufen.
Die Katalysatorzone lässt
sich mit einer destillativen Wirkung von 1 bis 5 theoretischen Trennstufen
pro Meter Packungshöhe
abschätzen.
Die Trennzone unterhalb des Katalysators kann vorzugsweise von 12
bis 36, insbesondere von 20 bis 30 theoretische Trennstufen umfassen.
Die Höhe
der Katalysatorzone/Reaktivzone lässt sich in Abhängigkeit
vom gewünschten
Isobuten-Umsatz durch einfache Vorversuche ermitteln. Die Katalysatormenge
wird vorzugsweise so groß gewählt, dass
ein Isobuten-Umsatz von 30 bis 98 %, vorzugsweise von 50 bis 95
% und besonders bevorzugt von 75 bis 90 % bezogen auf den Isobutengehalt
im Zulauf zur Reaktivdestillation erreicht wird.
Die
hydraulische Belastung in der katalytischen Packung der Kolonne
beträgt
vorzugsweise 10 % bis 110 %, bevorzugt 20 % bis 90 % und besonders
bevorzugt 35 bis 75 % ihrer Flutpunktbelastung. Unter hydraulischer
Belastung einer Destillationskolonne wird die gleichmäßige strömungstechnische
Beanspruchung des Kolonnenquerschnitts durch den aufsteigenden Dampf-Massenstrom
und den rücklaufenden
Flüssigkeits-Massenstrom
verstanden. Die obere Belastungsgrenze kennzeichnet die maximale
Belastung durch Dampf und Rücklaufflüssigkeit,
oberhalb derer die Trennwirkung infolge Mitreißens oder Stauens der Rücklaufflüssigkeit
durch den aufsteigenden Dampfstrom absinkt. Die untere Belastungsgrenze
kennzeichnet die minimale Belastung, unterhalb derer die Trennwirkung
absinkt oder zusammenbricht infolge unregelmäßiger Strömung oder Leerlaufen der Kolonne – z. B.
der Böden
(Vauck/Müller, „Grundoperationen
chemischer Verfahrenstechnik",
S. 626, VEB Deutscher Verlag für
Grundstoffindustrie). Am Flutpunkt werden die vom Gas an die Flüssigkeit übertragenen
Schubspannungen so groß,
dass die gesamte Flüssigkeitsmenge
in Form von Tropfen mit dem Gas mitgerissen wird oder dass es zu
Phaseninversion in der Kolonne kommt (J. Mackowiak, „Fluiddynamik
von Kolonnen mit modernen Füllkörpern und
Packungen für
Gas/Flüssigkeitssysteme", Otto Salle Verlag
1991).
Die
Reaktivdestillationskolonne wird vorzugsweise mit Rücklaufverhältnissen
kleiner als 1,5 betrieben, insbesondere mit solchen, die größer 0,6
und kleiner 1,2, bevorzugt größer 0,7
und kleiner 1,1 betragen.
Unter
den Oberbegriff der Reaktivdestillation fallen alle verfahrenstechnischen
Maßnahmen,
bei denen Destillation und Reaktion gleichzeitig durchgeführt werden.
In den beschriebenen Reaktoren wird dies durch eine besondere Ausführung der
Packungen in einer Kolonne erreicht. Es ist im bevorzugten ETBE-Verfahren
aber auch möglich,
diese Bereiche räumlich
zu trennen, ohne auf die Vorteile einer Reaktivdestillation zu verzichten.
In
einer Verfahrensvariante kann die Reaktivdestillationskolonne als
Destillationskolonne mit einem oder mehreren außenliegenden Reaktoren, die
den Katalysator enthalten und im Nebenstrom betrieben werden, sogenannten
Seitenreaktoren, ausgeführt
sein.
Das
Kopfprodukt der Reaktivdestillationskolonne enthält im Wesentlichen ein C4-Kohlenwasserstoffgemisch und Ethanol.
Als
Katalysator wird vorzugsweise sowohl in den Festbettstufen als auch
in einer gegebenenfalls vorhandenen Reaktivdestillationskolonne,
ein fester Stoff, der weder im Einsatzstoffgemisch noch im Produktgemisch
löslich
ist, mit sauren Zentren an seiner Oberfläche eingesetzt. Der Katalysator
sollte unter Reaktionsbedingungen keine sauren Stoffe an das Produktgemisch
abgeben, weil dies zu Ausbeuteverluste führen kann.
Die
Aktivität
der Katalysatoren wird vorzugsweise so gewählt, dass sie unter Reaktionsbedingungen die
Addition von Ethanol an Isobuten katalysieren, jedoch kaum die Addition
an lineare Butene. Weiterhin sollten die Katalysatoren die Oligomerisierung
von linearen Butenen und die Diallcyletherbildung aus zwei Molekülen eingesetzten
Ethanol möglichst
nicht oder nur wenig katalysieren. Im Hinblick auf eine hohe Ausbeute an
1-Buten sollte die Aktivität
für die
Isomerisierung von 1-Buten zu 2-Buten vorzugsweise gering sein.
Als
feste Katalysatoren können
beispielsweise Zeolithe, säureaktivierte
Bentonite und/oder Tonerden, sulfonierte Zirkoniumoxide, Montmorillonite
oder saure Ionenaustauscherharze verwendet werden.
Eine
im ETBE-Verfahren in Verfahrensschritt a) bevorzugte Gruppe von
eingesetzten sauren Katalysatoren sind feste Ionenaustauscherharze,
insbesondere solche mit Sulfonsäuregruppen.
Geeignete Ionenaustauscherharze sind beispielsweise solche, die
durch Sulfonierung von Phenol/Aldehyd-Kondensaten oder von Cooligomeren
von aromatischen Vinylverbindungen hergestellt werden. Beispiele
für aromatische
Vinylverbindungen zur Herstellung der Cooligomere sind: Styrol,
Vinyltoluol, Vinylnaphthalin, Vinylethylbenzol, Methylstyrol, Vinylchlorbenzol,
Vinylxylol und Divinylbenzol. Insbesondere werden die Cooligomeren,
die durch Umsetzung von Styrol mit Divinylbenzol entstehen, als
Vorstufe für
die Herstellung von Ionenaustauscherharzen mit Sulfonsäuregruppen
verwendet. Die Harze können
gelförmig,
makroporös
oder schwammförmig
hergestellt werden.
Die
Eigenschaften dieser Harze, insbesondere spezifische Oberfläche, Porosität, Stabilität, Quellung bzw.
Schrumpfung und Austauschkapazität,
können
durch den Herstellprozess variiert werden.
Im
ETBE-Verfahren können
die Ionenaustauscherharze in ihrer H-Form eingesetzt werden. Stark
saure Harze des Styrol-Divinylbenzol-Typs werden u. a. unter folgenden
Handelsnamen verkauft: Duolite C20, Duolite C26, Amberlyst 15, Amberlyst
35, Amberlite IR-120, Amberlite 200, Dowex 50, Lewatit SPC 118,
Lewatit SPC 108, K2611, K2621, OC 1501.
Das
Porenvolumen beträgt
vorzugsweise von 0,3 bis 0,9 ml/g, insbesondere von 0,5 bis 0,9
ml/g. Die Korngröße des Harzes
beträgt
bevorzugt von 0,3 mm bis 1,5 mm, insbesondere von 0,5 mm bis 1,0
mm. Die Korngrößenverteilung
kann enger oder weiter gewählt
werden. So können
beispielsweise Ionenaustauscherharze mit sehr einheitlicher Korngröße (monodisperse
Harze) eingesetzt werden. Die Kapazität des Ionenaustauscher beträgt, bezogen
auf die Lieferform, vorzugsweise von 0,7 bis 2,0 eq/l, insbesondere
von 1,1 bis 2,0 eq/l, bzw. vorzugsweise von 0,5 bis 5,5 mol/kg,
insbesondere von 0,8 bis 5,5 mol/kg (Die Angaben zur Kapazität in mol/kg
beziehen sich auf das jeweils bis zur Gewichtskonstanz im warmen
Stickstoffstrom bei z. B. 105 °C
getrocknete Ionentauscherharz.).
Im
Reaktionsteil einer gegebenenfalls in Verfahrensschritt a) vorhandenen
Reaktivdestillation können die
gleichen Katalysatoren eingesetzt werden, wie sie in den einfachen
Reaktoren eingesetzt werden. In der Reaktivdestillationskolonne
kann der Katalysator entweder in der Packung integriert sein, beispielsweise
KataMax
® (wie
in
EP 0 428 265 beschrieben),
KataPak
® (wie
in
EP 0 396 650 oder
DE 298 07 007.3 U1 beschrieben)
oder auf Formkörpern
aufpolymerisiert sein (wie in
US
5 244 929 beschrieben).
Verfahrensschritt b)
Die
Abtrennung der nicht umgesetzten C4-Kohlenwasserstoffe
III aus dem Austrag des Schrittes a) in Schritt b) erfolgt durch
thermische Trennverfahren, beispielweise durch Destillation oder
Fraktionierung. Beinhaltet der Verfahrensschritt a) eine Reaktivdestillation,
so kann der Verfahrensschritt b) teilweise oder vollständig bereits
bei der Durchführung
der Reaktivdestillation stattfinden und ein separater Schritt b)
kann gegebenenfalls entfallen.
Der
Verfahrensschritt b) kann vorzugsweise in einer Destillationskolonne
durchgeführt
werden. Vorzugsweise weist die Destillationskolonne eine Anzahl
an theoretischen Trennstufen von 25 bis 50, bevorzugt 30 bis 40
auf. Der Zulauf zu dieser Kolonne erfolgt vorzugsweise im Bereich
der 10-ten bis 15-ten theoretischen Trennstufe (von oben). Die Destillation
im Verfahrensschritt a) wird vorzugsweise bei einem Druck von 3
bis 10, bevorzugt von 4 bis 7 bara, einer bevorzugten Kopftemperatur
von 30 bis 70 °C,
besonders bevorzugt von 45 bis 60 °C und einer bevorzugten Sumpftemperatur
von 105 bis 125 °C,
besonders bevorzugt von 110 bis 120 °C durchgeführt.
Das
thermische Trennverfahren wird vorzugsweise so durchgeführt, dass
als Sumpfprodukt eine im Wesentlichen ETBE aufweisende Fraktion
und als Kopfprodukt eine im Wesentlichen nicht umgesetzte C4-Kohlenwasserstoffe sowie Ethanol enthaltende
Fraktion erhalten wird. Werden die Butenoligomeren vor der Umsetzung
mit Ethanol abgetrennt, besteht das Sumpfprodukt der Reaktivdestillationskolonne
bevorzugt aus ETBE.
Das
Kopfprodukt des Verfahrensschrittes b), also das Kopfprodukt der
Reaktivdestillation oder der thermischen Trennung, kann direkt einer
weiteren Auftrennung gemäß Verfahrensschritt
c) zugeführt
werden oder aber zunächst
in einem oder mehreren Aufarbeitungsschritten aufgearbeitet werden.
Verfahrensschritt f)
Das
bevorzugte ETBE-Verfahren weist vorzugsweise zwischen den Verfahrensschritten
b) und c) einen weiteren Verfahrensschritt f) auf, in dem aus dem
Kopfprodukt des Verfahrensschrittes b) also dem Kopfprodukt aus
der Reaktivdestillation oder aus der thermischen Trennung, welches
im Wesentlichen nicht umgesetzte C4-Kohlenwasserstoffe
und Ethanol aufweist, zunächst
das Ethanol vollständig
oder nahezu vollständig von
den nicht umgesetzten C4-Kohlenwasserstoffen
abgetrennt wird.
Bevorzugt
wird das Kopfprodukt aus dem Verfahrensschritt b) welches am Kopf
der Destillationskolonne oder Reaktivdestillationskolonne erhalten
wird, in eine Extraktionskolonne überführt, in die im Gegenstrom als
Extraktionsmittel Wasser, über
einen am Kopf befindlichen Zulauf eingespeist wird. Das Extraktionsmittel kann über den
Ablauf am Sumpf der Kolonne entnommen werden. Am Kopf der Kolonne
wird als Produkt der Extraktion der Strom aus in Stufe a) und gegebenenfalls
b) nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffen III erhalten. Dieses Produkt
kann in Verfahrensschritt c) eingespeist werden.
Der
Verfahrensschritt f) kann vorzugsweise in einer Extraktionskolonne
durchgeführt
werden. Vorzugsweise weist die Extraktionskolonne von 5 bis 20,
bevorzugt von 10 bis 15 theoretische Trennstufen auf. Die Extraktion
im Verfahrensschritt f) wird vorzugsweise bei einem Druck von 5
bis 12, bevorzugt von 7 bis 10 bara. Die Extraktion im Verfahrensschritt
f) wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 30 bis 60 °C und bevorzugt von
35 bis 45 °C
durchgeführt.
Dass Verhältnis
vom Extraktionsmittel Wasser zum Kopfprodukt aus dem Verfahrensschritt
b) bzw. a) beträgt
vorzugsweise von 0,05 bis 0,5, bevorzugt von 0,1 bis 0,25 und besonders
bevorzugt von 0,15 bis 0,2.
Das
im Sumpf der Extraktionskolonne anfallende mit Ethanol angereicherte
Extraktionsmittel kann destillativ aufgetrennt werden und das so
erhaltene Ethanol als wasserreicher Ethanolstrom dem erfindungsgemäßen Verfahren
zugeführt
werden, in welchem es zu wasserärmerem
Ethanol aufgearbeitet wird, welches dem ETBE-Verfahren als Ausgangsstoff
in den Schritte a) oder d) wieder zugeführt werden.
Verfahrensschritt c)
Nach
der Abtrennung des ETBE und gegebenenfalls nach Abtrennung des nicht
umgesetzten Ethanols, wird der aus Schritt b) oder f) erhaltene
Kohlenwasserstoffstrom in Schritt c) destillativ getrennt. Die destillative
Trennung wird so durchgeführt,
dass eine mindestens 1 Buten und Isobuten enthaltende Fraktion IV (Kopffraktion)
und eine nahezu Isobuten-freie, vorzugsweise weniger als 5 Massen-%,
bevorzugt weniger als 1 Massen-% und besonders bevorzugt weniger
als 0,1 Massen-% Isobuten aufweisende, mindestens 2-Butene und n-Butan
enthaltende Fraktion V (Sumpffraktion), erhalten wird. Die Fraktion
V enthält
mindestens 95 Massen-%, vorzugsweise mindestens 99 Massen-%, besonders
bevorzugt mindestens 99,8 Massen-% der ursprünglich im als Produkt des Schrittes
c) erhaltenen Kohlenwasserstoffstroms enthaltenen 2-Butene. Bevorzugt
weist die Fraktion IV weniger als 1 Massen-%, besonders bevorzugt
weniger als 0,2 Massen-% an n-Butan auf. Die destillative Trennung
kann in für
die Auftrennung solcher Kohlenwasserstoffgemische üblicherweise
eingesetzten Apparaturen durchgeführt werden. Solche Apparaturen
können
z. B. Destillations- oder
Fraktionierungskolonnen durchgeführt
werden.
Bevorzugt
wird die Trennung in einer Superfraktionierkolonne durchgeführt. Der
Zulauf zu dieser Kolonne erfolgt vorzugsweise in der unteren Hälfte, bevorzugt
im unteren Drittel der Kolonne. Wegen der engen Siedelage des zu
trennenden Gemisches wird die Destillation vorzugsweise in einer
Kolonne mit vorzugsweise mehr als 100, bevorzugt mehr als 125, besonders
bevorzugt mit 150 oder mehr theoretischen Trennstufen und ganz besonders
bevorzugt mit 150 bis 200 theoretischen Trennstufen durchgeführt. Das
Rücklaufverhältnis (Rücklaufmenge
zu Destillatabnahme) beträgt,
in Abhängigkeit
von der realisierten Stufenzahl und vom Betriebsdruck, vorzugsweise
kleiner-gleich 20, bevorzugt kleiner-gleich 14, besonders bevorzugt
kleiner-gleich 11 und ganz besondere bevorzugt von 8 bis 11. Die
Kondensation kann gegen Kühlwasser
oder Luft durchgeführt
werden. Der Destillatbehälter
wird vorzugsweise als flüssig-flüssig-Abscheider
ausgeführt.
Dadurch kann gegebenenfalls im Zulaufstrom enthaltenes Wasser als
zweite Phase im Destillatbehälter
abgetrennt werden und es kann ein technisch wasserfreies Sumpfprodukt
erhalten werden.
Die
Trennung gemäß Verfahrensschritt
c) wird vorzugsweise bei einem Druck von 4 bis 10 bara, bevorzugt
bei einem Druck von 5 bis 7 bara durchgeführt. Die Temperatur bei welcher
die Trennung durchgeführt wird
beträgt
vorzugsweise von 35 bis 65 °C,
bevorzugt 40 bis 50 °C.
Zur
Beheizung des Verdampfers der Kolonne kann ein üblicher Wärmeträger, wie z. B. Dampf oder Warmwasser
sowie bevorzugt Abwärme
aus anderen Prozessen eingesetzt werden. In letzterem Fall kann
es vorteilhaft sein, die Kolonne mit mehr als einem Verdampfer auszustatten.
Die Kolonne wird bevorzugt als einfache Kolonne mit mindestens einem
Verdampfer und mindestens einem Kondensator ausgerüstet. Wegen des
hohen Energiebedarfs und der kleinen Temperaturdifferenz zwischen
Sumpf und Kopf der Kolonne sind Energiesparschaltungen besonders
bevorzugte Ausführungsformen.
Exemplarisch sei hier auf die Methode der Brüdenverdichtung verwiesen. Eine
weitere besonders bevorzugte Schaltung ist die Zweidruckschaltung (double
effect distillation) in Integration mit einer zweiten Kolonne. Die
zweite Kolonne kann bevorzugt eine parallelgeschaltete Kolonne mit
gleicher oder unterschiedlicher Trennaufgabe sein. Dabei wird eine
der Kolonnen bei so hohem Druck gefahren, dass ihre Kondensationstemperatur
zur Beheizung der anderen Kolonne ausreicht. Bei der wärmetechnischen
Verschaltung von Kolonnen mit unterschiedlichen Trennaufgaben kann
prinzipiell jede geeignete Kolonne aus dem ETBE-Verfahren, aber
auch eine Kolonnen, die außerhalb
des ETBE-Verfahrens am Anlagenstandort vorhanden ist, mit der Kolonne
des Verfahrensschrittes c) verschaltet werden.
Verfahrensschritt d)
Die
aus Schritt c) erhaltene Isobuten-haltige Fraktion IV wird im bevorzugten
ETBE-Verfahren in einem weiteren Reaktionsschritt (Schritt d) umgesetzt,
bei der das restliche Isobuten durch Anlagerung von Ethanol zum
ETBE umgesetzt wird.
Die
Veretherung des Isobutens wird ebenso wie die Veretherung gemäß Schritt
a) als sauer katalysierte Reaktion durchgeführt. Als Ethanol kann hochreiner
Ethanol, reiner Ethanol oder Ethanol verwendet werden, der geringe
Mengen an Verunreinigungen aufweist. Bevorzugt liegt die Reinheit
des eingesetzten Ethanols, angegeben in Massen-% an Ethanol, größer 90 %,
besonders bevorzugt größer 95 %
und ganz besonders bevorzugt bei gleich oder größer 99 %. Ethanol mit einer
Reinheit von größer-gleich
99 Massen-% wird in Europa beispielsweise als Bioethanol angeboten.
Der Gehalt an Wasser liegt bevorzugt unter 3 Massen-%, besonders
bevorzugt unter 1 Massen-%, ganz besonders bevorzugt unter 0,5 Massen-%.
Es kann im Verfahren vorteilhaft sein, vergälltes Ethanol einzusetzen.
Besonders bevorzugt wird als Ethanol ein Ethanol eingesetzt, welches
als Vergällungsmittel
ETBE, vorzugsweise in einer Konzentration von 0 bis 5 Massen-%,
bevorzugt von 0,005 bis 1 Massen-%, besonders bevorzugt 0,05 bis
1 Massen-% und besonders bevorzugt von 0,01 bis 0,2 Massen-% aufweist.
In Deutschland wird vorzugsweise Ethanol eingesetzt, welches 0,1
bis 1 Massen-% an Vergällungsmittel
aufweist. Durch die Verwendung von mit ETBE vergälltem Ethanol wird vermieden, dass
Fremdstoffe in den Prozess eingetragen werden. Wiederum wird auch
hier bevorzugt wasserarmes Ethanol oder eine Zusammensetzung, enthaltend
wasserarmes Ethanol, eingesetzt, das bzw. die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wurde.
Für die Umsetzung
von Isobuten mit Alkoholen, insbesondere mit Methanol zu Methyl-tert.-butylether wurden
diverse Verfahrensvarianten entwickelt (vergleiche: Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Online Version, 2004, Wiley & Sons, Stichwort
Methyl-tert-Butylether,
und dort zitierte Literatur; Obenaus, Fritz; Droste, Wilhelm, Erdoel & Kohle, Erdgas,
Petrochemie (1980), 33(6), 271 bis 275;
DE 26 29 769 ;
DE 28 53 769 ). Prinzipiell sind alle
bekannten Verfahren zur Umsetzung des Isobutens mit Alkoholen geeignet
als Verfahrensschritt d) eingesetzt zu werden.
Bevorzugt
werden Verfahren, bei denen die Umsetzung in flüssiger Phase an einem sauren
Ionenaustauscherharz erfolgt, eingesetzt. Als Reaktoren, in denen
der Ethanol mit dem Isobuten bis nahe an das thermodynamische Gleichgewicht
umgesetzt wird, können
herkömmliche
Festbettreaktoren (Rohrbündelreaktoren,
adiabatische Festbettreaktoren, Kreislaufreaktoren) eingesetzt werden.
Sie können
mit oder ohne partieller Rückführung, wobei
gegebenenfalls der Rückführungsstrom
gekühlt
werden kann, betrieben werden. Besonders bevorzugt wird in Schritt
d) ein Reaktorsystem eingesetzt, das zwei Reaktoren, insbesondere
Festbettreaktoren aufweist. Vorzugsweise werden beide Reaktoren
im geraden Durchgang betrieben.
Die
Reaktoren können
bei Temperaturen von 25 bis 110 °C,
bevorzugt bei Temperaturen von 30 bis 70 °C und besonders bevorzugt bei
Temperaturen von 35 bis 50 °C
betrieben werden. Der Druck beträgt
vorzugsweise 5 bis 50 bara, bevorzugt 10 bis 20 bara und besonders
bevorzugt 10 bis 13 bara. Da das thermodynamische Gleichgewicht
zwischen Ethanol/Isobuten und Ether bei tiefer Temperatur überwiegend
auf der Seite des Ethers liegt, ist es bei Einsatz mehrerer Reaktoren
bevorzugt, den ersten der Reaktoren bei höherer Temperatur (hohe Reaktionsgeschwindigkeit)
als die Folgenden (Ausnutzung der Gleichgewichtslage) zu betreiben.
Das
molare Verhältnis
von Ethanol zu Isobuten im Zulauf zum Verfahrensschritt d) liegt
vorzugsweise im Bereich von 25 zu 1 bis 1 zu 1, besonders bevorzugt
von 15 zu 1 bis 3 zu 1 und besonders bevorzugt im Bereich von 10
zu 1 bis 5 zu 1.
Als
Katalysatoren können
bevorzugt solche eingesetzt werden, wie sie für den Verfahrensschritt a)
beschrieben werden, wobei das bevorzugte ETBE-Verfahren so durchgeführt werden
kann, dass in Schritt a) und d) jeweils der gleiche Katalysator
oder unterschiedliche Katalysatoren eingesetzt werden können. Vorzugsweise
werden in den Schritten a) und d) die gleichen Katalysatoren eingesetzt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Addition des Ethanols an das Isobuten in Gegenwart eines
sauren Katalysators so durchgeführt,
dass zumindest eine Reaktionsstufe als Reaktivdestillation durchgeführt wird.
Besonders bevorzugt wird die sauer katalysierte Veretherung in Schritt
d) in mindestens zwei Reaktionsstufen durchgeführt, wobei vorzugsweise zumindest
eine, besonders bevorzugt die letzte Reaktionsstufe als Reaktivdestillation
durchgeführt
wird. In dem/den Festbettreaktor/en wird dabei zunächst an
einem sauren Katalysator aus der Isobuten-haltigen Fraktion IV und
dem Ethanol VI ein Reaktionsgemisch hergestellt, das hinsichtlich
seiner Isobuten-, Ethanol- und tert.-Butylether-Konzentration in der Nähe des thermodynamischen
Gleichgewichts liegt. In diesem Reaktionsschritt wird der Restgehalt
an Isobuten vorzugsweise so weit umgesetzt, dass mit der nachfolgenden
Reaktivdestillation die erforderliche Reinheit des 1-Butens erreicht werden
kann. Dieses Gemisch wird in der nächsten/letzten Reaktionsstufe
in die Reaktivdestillationskolonne eingespeist, wo ein weiterer
Teil des Isobutens zum Ether umgesetzt wird. Ganz besonders bevorzugt
wird der Schritt d) in einem Reaktorsystem durchgeführt, das
zwei in Reihe geschaltete Reaktoren und eine Reaktivdestillationskolonne
aufweist, wobei die beiden Reaktoren vorzugsweise im geraden Durchgang
betrieben werden, und der Austrag aus dem zweiten Reaktor in die
Reaktivdestillationskolonne eingespeist wird.
Im
Reaktionsteil der Reaktivdestillationskolonne können die gleichen Katalysatoren,
wie die oben für die
einfache Ausführungsform
der Verfahrensstufe ohne die Verwendung einer Reaktivdestillation
beschriebenen, eingesetzt werden.
In
der Reaktivdestillationskolonne kann der Katalysator entweder in
der Packung integriert sein, beispielsweise KataMax
® (wie
in
EP 0 428 265 beschrieben),
KataPak
® (wie
in
EP 0 396 650 oder
DE 298 07 007.3 U1 beschrieben)
oder auf Formkörpern
aufpolymerisiert (wie in
US 5,244,929 beschrieben)
sein.
Die
Umsetzung des Isobutens mit Ethanol zu ETBE erfolgt in der Reaktivdestillation
im Temperaturbereich von 10 bis 140 °C, bevorzugt bei 30 bis 70 °C, besonders
bevorzugt bei 35 bis 50°C
(Temperatur im Bereich der Kolonne, in der sich der Katalysator
befindet. Die Sumpftemperatur der Kolonne kann deutlich höher liegen).
Insbesondere
wird das ETBE durch Umsetzung mit Ethanol in einer Weise hergestellt,
wie es in
DE 101 02 082 für die Reaktion
von Methanol mit Isobuten zu MTBE beschrieben wird. Das Isobuten
aufweisende C
4-Kohlenwasserstoffgemisch
wird zusammen mit Ethanol in den/die Vorreaktor(en) eingespeist.
Dabei wird der Ethanol bevorzugt im Überschuss eingesetzt. In den
Vorreaktoren entsteht ein Gemisch, in dem Isobuten, Ethanol und
ETBE im Gleichgewicht oder nahezu im Gleichgewicht stehen. Dieses
Reaktionsgemisch wird in die Reaktivdestillationskolonne eingeleitet.
Im
Zulauf der Reaktivdestillationskolonne kann mehr Ethanol enthalten
sein, als für
die vollständige Umsetzung
des noch vorhandenen Isobutens gebraucht wird. Der Alkoholüberschuss
sollte jedoch derart bemessen werden, dass eine ausreichende Ethanolmenge
für das
sich bildende Azeotrop aus Ethanol und C4-Kohlenwasserstoffen
vorhanden ist.
Optional
kann, beispielsweise wenn der Ethanolgehalt im Kolonnenzulauf unter
dem maximal zulässigen
Wert liegt, zusätzlicher
Ethanol zum Kolonnenzulauf zugemischt werden. Darüber hinaus
kann am Kopf der Reaktivdestillationskolonne oberhalb des Kolonnenzulaufs
unterhalb eines Flüssigkeitsverteilers
oder in einem Flüssigkeitsverteiler
oberhalb oder im Bereich der Reaktivzone, vorzugsweise im Bereich
der Reaktivzone über
eine gesonderte Einrichtung eine Ethanol-Einspeisung erfolgen. Eine
zusätzliche
Einspeisung von Ethanol kann z. B. in den Rücklauf der Kolonne oder direkt
in die reaktiven Packungen erfolgen. Die zusätzliche 1 Ethanolzugabe sollte
so bemessen sein, dass in den Packungen der Reaktivzone der Ethanolgehalt
in der Flüssigphase
vorzugsweise größer-gleich
1,5 Massen-%, bevorzugt größer-gleich
2 Massen-% und besonders bevorzugt von 2 bis 3 Massen-% beträgt.
Bevorzugt
weist die Reaktivdestillationskolonne oberhalb der Katalysatorpackung
einen Bereich rein destillativer Trennung auf, besonders bevorzugt
mit 5 bis 20, insbesondere mit 7 bis 10 theoretische Trennstufen.
Die Katalysatorzone lässt
sich mit einer destillativen Wirkung von 1 bis 5 theoretischen Trennstufen
pro Meter Packungshöhe
abschätzen.
Die Trennzone unterhalb des Katalysators kann vorzugsweise von 12
bis 36, insbesondere von 20 bis 30 theoretische Trennstufen umfassen.
Die Höhe
der Katalysatorzone/Reaktivzone lässt sich in Abhängigkeit
vom gewünschten
Isobuten-Umsatz durch einfache Vorversuche ermitteln. Die Katalysatormenge
wird vorzugsweise so groß gewählt, dass
ein Restisobutengehalt im Kopfprodukt von kleiner 2000 Massen-ppm
(wppm), bevorzugt kleiner 1500 wppm erreicht wird.
Der
Zulauf zur Reaktivdestillationskolonne kann oberhalb oder unterhalb
der Katalysatorzone erfolgen. Der Zulauf zur Reaktivdestillationskolonne
erfolgt vorzugsweise unterhalb der reaktiven Packung, bevorzugt
3 bis 13, besonders bevorzugt 4 bis 10 theoretische Trennstufen
unterhalb der reaktiven Packung.
Die
Reaktivdestillationskolonne wird bei Drücken, gemessen am Kolonnenkopf,
von 3 bara bis 10 bara, bevorzugt 4 bara bis 7 bara betrieben, insbesondere
von 5 bara bis 6 bara. Die hydraulische Belastung in der katalytischen
Packung der Kolonne beträgt
vorzugsweise 10 % bis 110 %, bevorzugt 20 % bis 90 % und besonders
bevorzugt 35 bis 75 % ihrer Flutpunktbelastung. Unter hydraulischer
Belastung einer Destillationskolonne wird die gleichmäßige strömungstechnische
Beanspruchung des Kolonnenquerschnitts durch den aufsteigenden Dampf-Massenstrom
und den rücklaufenden
Flüssigkeits-Massenstrom
verstanden. Die obere Belastungsgrenze kennzeichnet die maximale
Belastung durch Dampf und Rücklaufflüssigkeit,
oberhalb derer die Trennwirkung infolge Mitreißens oder Stauens der Rücklaufflüssigkeit
durch den aufsteigenden Dampfstrom absinkt. Die untere Belastungsgrenze
kennzeichnet die minimale Belastung, unterhalb derer die Trennwirkung
absinkt oder zusammenbricht infolge unregelmäßiger Strömung oder Leerlaufen der Kolonne – z. B. der
Böden (Vauck/Müller, „Grundoperationen
chemischer Verfahrenstechnik",
S. 626, VEB Deutscher Verlag für
Grundstoffindustrie.).
Am
Flutpunkt werden die vom Gas an die Flüssigkeit übertragenen Schubspannungen
so groß,
dass die gesamte Flüssigkeitsmenge
in Form von Tropfen mit dem Gas mitgerissen wird oder dass es zu
Phaseninversion in der Kolonne kommt (J. Mackowiak, "Fluiddynamik von
Kolonnen mit modernen Füllkörpern und
Packungen für
Gas/Flüssigkeitssysteme", Otto Salle Verlag
1991).
Die
Reaktivdestillationskolonne wird vorzugsweise mit Rücklaufverhältnissen
von 0,2 bis 4 betrieben, insbesondere mit solchen, die von 0,4 bis
2, bevorzugt von 0,5 bis 1 betragen.
Wird
in der Stufe d) als letzter Schritt eine Reaktivdestillationskolonne
eingesetzt, so kann in dieser zumindest teilweise der Schritt d)
sowie der Schritt e), nämlich
die Abtrennung des ETBE von den nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffen
stattfinden. Auf einen weiteren Schritt e) kann dann gegebenenfalls
verzichtet werden.
Unter
den Oberbegriff der Reaktivdestillation fallen alle verfahrenstechnischen
Maßnahmen,
bei denen Destillation und Reaktion gleichzeitig durchgeführt werden.
In den beschriebenen Reaktoren wird dies durch eine besondere Ausführung der
Packungen in einer Kolonne erreicht. Es ist im bevorzugten ETBE-Verfahren
aber auch möglich,
diese Bereiche räumlich
zu trennen, ohne auf die Vorteile einer Reaktivdestillation zu verzichten.
In
einer Verfahrensvariante wird die Reaktivdestillationskolonne als
Destillationskolonne mit einem oder mehreren außenliegenden Reaktor(en), der/die
den Katalysator enthält/enthalten
und im Nebenstrom betrieben wird/werden, ausgeführt.
Verfahrensschritt e)
Wird
in Verfahrensschritt d) keine Reaktivdestillationskolonne zur Veretherung
und gleichzeitigen Trennung eingesetzt, so muss im bevorzugten ETBE-Verfahren
ein eigenständiger
Schritt e) vorgesehen werden, in welchem das Produkt aus dem Verfahrensschritt
d) getrennt wird in den ETBE enthaltenden Sumpfstrom und einen Strom,
der die nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffe aufweist. Ansonsten
erfolgt die destillative Trennung gemäß Verfahrensschritt e) in der
Reaktivdestillationskolonne. Die Trennung kann z. B. dadurch erfolgen,
dass der Austrag aus dem Reaktor des Verfahrensschrittes d) in eine Destillationskolonne
eingespeist wird. Die Kolonne kann mit einem Sumpfverdampfer und
einem Kondensator für
das Kopfprodukt ausgerüstet
sein. Als Sumpfprodukt der Destillationskolonne wird ETBE und gegebenenfalls überschüssiger Ethanol
erhalten. Das Kopfprodukt kann teilweise als Rücklauf in die Kolonne zurückgefahren
werden. Der andere Teil, kann dem Verfahrensschritt h) zugeführt werden.
Die
Kolonne weist vorzugsweise mehr als 20, bevorzugt mehr als 25, besonders
bevorzugt von 30 bis 50 theoretischen Trennstufen auf. Das Rücklaufverhältnis ist,
in Abhängigkeit
von der realisierten Stufenzahl, vorzugsweise kleiner-gleich 1.
Besonders bevorzugt wird das Rücklaufverhältnis auf
einen Wert von 0,9 bis 0,6 eingestellt. Die Kondensation kann gegen
Kühlwasser
oder Luft durchgeführt
werden. Zur Beheizung des Verdampfers der Kolonne kann z. B. Dampf
eingesetzt werden. Es kann vorteilhaft sein, den Zulaufstrom zur Kolonne
zumindest teilweise vorverdampft in die Kolonne zu leiten oder direkt
in die Kolonne zu flashen. Bevorzugt wird dafür dem Zulaufstrom in einem
externen Wärmeübertrager
Wärme,
z. B. durch Nutzung von Abwärme,
zugeführt.
Zum Erzielen einer teilweisen Verdampfung ist ein Kettle-Verdampfer
die bevorzugte Ausführungsform
des Wärmeübertragers.
Es kann außerdem
vorteilhaft sein, wenn ein mit Prozess- oder Abwärme auf niedrigerem Temperaturniveau
beheizter Zwischenverdampfer im unteren Teil der Kolonne eingesetzt wird.
Der
Zulauf zu der Kolonne erfolgt in Verfahrensschritt e) vorzugsweise
auf der 10 bis 15 theoretischen Trennstufe. Die Kolonne wird vorzugsweise
mit einem Druck von 4 bis 11, bevorzugt von 5 bis 8 bara betrieben. Die
Kopftemperatur der in Verfahrensschritt e) eingesetzten Kolonne
beträgt
vorzugsweise von 40 bis 70 °C, bevorzugt
von 45 bis 60 °C.
Weist
das Kopfprodukt von Verfahrensschritt e) unabhängig davon, ob der Schritt
in einer Destillations- oder Reaktivdestillationskolonne durchgeführt wurde,
noch Restmengen an Ethanol in den C4-Kohlenwasserstoffen
auf, so kann es vorteilhaft sein, diese in mindestens einem zusätzlichen
Extraktionsschritt mit Wasser auszuwaschen. Diese Wäsche kann
nach den bekannten Standardverfahren der Technik, beispielsweise
in einer Extraktionskolonne oder in einer Kaskade von Mixern und
Trennbehältern,
durchgeführt
werden (Siehe Verfahrensschritt h)).
Das
Sumpfprodukt, welches ETBE und gegebenenfalls überschüssiges Ethanol enthält, kann
direkt verwendet werden oder einer Aufarbeitung, z. B. einer weiteren
Destillation zugeführt
werden, in welcher das ETBE von den übrigen Bestandteilen abgetrennt
wird.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird das in der Reaktivdestillation bzw. Destillation
der Schritte d) bzw. e) anfallende Sumpfprodukt, welches ETBE und
gegebenenfalls nicht umgesetzten Ethanol enthält, ganz oder teilweise in
den Schritt a) und/oder b) zurückgeführt. Diese
Ausführungsform
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Umsetzung in Schritt
d) mit einem stöchiometrischen Überschuss
an Ethanol betrieben wird. Bevorzugt wird bei dieser Variante in
Schritt d) die Umsetzung nur in Festbettreaktoren durchgeführt und
in Schritt e) eine destillative Trennung in einer Destillationskolonne
durchgeführt.
Die nicht umgesetzten C4-Kohlenwasserstoffe
VIII werden als Kopfprodukt erhalten und das anfallende Sumpfprodukt,
welches mindestens ETBE und gegebenenfalls nicht umgesetzten Ethanol
enthält,
wird ganz oder teilweise in den Schritt a) und/oder b) zurückgeführt. Wird
der Verfahrensschritt d) mit einem großen Ethanolüberschuss durchgeführt, z.
B. mit einem molaren Verhältnis
von Ethanol zu Isobuten von größer 2 zu
1, insbesondere größer 5 zu
1, so fällt
als Sumpfprodukt in Schritt e) eine Mischung an, die im Wesentlichen
Ethanol enthält
und deshalb besonders gut als Einsatzstoff in die Stufe a) zurückgeführt werden
kann. Bei dieser Ausführungsform
wird das ETBE ausschließlich
als Sumpfprodukt des Verfahrenschrittes b) erhalten. Zur destillativen
Aufarbeitung des Sumpfproduktes aus Verfahrenschritt e) wird bei
dieser Ausführungsform
der Verfahrensschritt b) genutzt.
Verfahrensschritt h)
Es
kann vorteilhaft sein, wenn das Kopfprodukt aus dem Verfahrensschritt
d) bzw. e), welches am Kopf der Destillationskolonne oder Reaktivdestillationskolonne
erhalten wird, in eine Extraktionskolonne überführt wird, in die im Gegenstrom
als Extraktionsmittel Wasser, über
einen am Kopf befindlichen Zulauf eingespeist wird. Das Extraktionsmittel
kann über
den Ablauf am Sumpf der Kolonne entnommen werden. Am Kopf der Kolonne
wird als Produkt der Extraktion der Strom aus in Stufe d) und gegebenenfalls
e) nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffen VIII erhalten. Dieser kann
einer weiteren Verwendung beispielsweise einer Aufarbeitung zu 1-Buten
(Verfahrensschritt i)) zugeführt
werden.
Der
Verfahrensschritt h) kann vorzugsweise in einer Extraktionskolonne
durchgeführt
werden. Vorzugsweise weist die Extraktionskolonne von 5 bis 20,
bevorzugt 10 bis 15 theoretische Trennstufen auf. Die Extraktion
im Verfahrensschritt h) wird vorzugsweise bei einem Druck von 5
bis 12, bevorzugt von 7 bis 10 bara. Die Extraktion im Verfahrensschritt
h) wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 30 bis 60 °C, besonders bevorzugt
von 35 bis 45 °C
durchgeführt.
Dass Verhältnis
von Extraktionsmittel, insbesondere Wasser zum Kopfprodukt aus dem
Verfahrensschritt d) bzw. e) beträgt vorzugsweise von 0,05 bis
0,5, bevorzugt von 0,1 bis 0,25 und besonders bevorzugt von 0,15
bis 0,2.
Das
im Sumpf der Extraktionskolonne anfallende mit Ethanol angereicherte
Extraktionsmittel kann destillativ aufgetrennt werden und das so
erhaltene Ethanol als wasserreicher Ethanolstrom dem erfindungsgemäßen Verfahren
zugeführt
werden, in welchem es zu wasserärmerem
Ethanol getrocknet wird, welches dem ETBE-Verfahren als Ausgangsstoff
in den Schritte a) oder d) wieder zugeführt werden.
Verfahrensschritt i)
Aus
dem aus der Reaktivdestillation bzw. Destillation gemäß Schritt
e) erhaltenen und ggf. von Ethanol befreiten C4-Kohlenwasserstoffgemisch
VIII aus nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffen, das im Wesentlichen 1-Buten,
Isobutan und Leichtsieder aufweist, kann destillativ 1-Buten als
weiteres Wertprodukt abgetrennt werden. Die Abtrennung des 1-Butens
erfolgt vorzugsweise durch Destillation des Gemisches VIII in einer
oder mehreren Destillationskolonnen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Abtrennung des 1-Butens in einer Destillationskolonne,
in der als Sumpfprodukt sehr reines 1-Buten erhalten wird. Als Kopfprodukt
wird eine Isobutan-reiche Fraktion erhalten, die zudem Leichtsieder
(beispielsweise C3-Kohlenwasserstoffe) enthalten
kann.
Bevorzugt
wird die Trennung in einer Superfraktionierkolonne durchgeführt. Der
Zulauf zu dieser Kolonne erfolgt vorzugsweise in die obere Hälfte, bevorzugt
in die untere Hälfte
der oberen Hälfte
der Kolonne. Wegen der engen Siedelage des zu trennenden Gemisches
wird die Kolonne mit vorzugsweise mehr als 100, bevorzugt mehr als
125, besonders bevorzugt mit 150 oder mehr und ganz besonders bevorzugt
mit 150 bis 200 theoretischen Trennstufen durchgeführt. Das
Rücklaufverhältnis (Rücklaufmenge
zu Destillatabnahme) beträgt,
in Abhängigkeit
von der realisierten Stufenzahl und vom Betriebsdruck, vorzugsweise
kleinergleich 100, bevorzugt kleiner 70, besonders bevorzugt von
30 bis 60. Die Kondensation kann gegen Kühlwasser oder Luft durchgeführt werden.
Der Destillatbehälter
wird vorzugsweise als Flüssigkeit-Flüssigkeit-Abscheider
ausgeführt.
Dadurch kann gegebenenfalls im Zulaufstrom enthaltenes Wasser als
zweite Phase im Destillatbehälter
abgetrennt und es kann ein technisch wasserfreies Sumpfprodukt erhalten
werden.
Die
Trennung gemäß Verfahrensschritt
i) wird vorzugsweise bei einem Druck von 5 bis 11 bara, bevorzugt
bei einem Druck von 6 bis 8 bara durchgeführt. Die Kopftemperatur, bei
welcher die Trennung durchgeführt
wird, beträgt
vorzugsweise von 35 bis 65 °C,
bevorzugt 45 bis 50 °C.
Wenn eine Wärmeintegration
vorgesehen wird, kann es vorteilhaft sein, dass der Verfahrensschritt
i) bei höherer
Temperatur und damit höherem
Druck durchgeführt
wird.
Zur
Beheizung des Verdampfers der Kolonne kann ein üblicher Wärmeträger, wie z. B. Dampf oder Warmwasser
sowie bevorzugt Abwärme
aus anderen Prozessen eingesetzt werden. In letzterem Fall kann
es vorteilhaft sein, die Kolonne mit mehr als einem Verdampfer auszustatten.
Die Kolonne wird bevorzugt als einfache Kolonne mit mindestens einem
Verdampfer und mindestens einem Kondensator ausgerüstet. Wegen des
hohen Energiebedarfs und der kleinen Temperaturdifferenz zwischen
Sumpf und Kopf der Kolonne sind Energiesparschaltungen besonders
bevorzugte Ausführungsformen.
Exemplarisch sei hier auf die Methode der Brüdenverdichtung verwiesen. Eine
weitere besonders bevorzugte Schaltung ist die Zweidruckschaltung (double
effect distillation) in Integration mit einer zweiten Kolonne. Die
zweite Kolonne kann bevorzugt eine parallelgeschaltete Kolonne mit
gleicher oder unterschiedlicher Trennaufgabe sein. Dabei wird eine
der Kolonnen bei so hohem Druck gefahren, dass ihre Kondensationstemperatur
zur Beheizung der anderen Kolonne ausreicht. Bei der wärmetechnischen
Verschaltung von Kolonnen mit unterschiedlichen Trennaufgaben kann
prinzipiell jede geeignete Kolonne aus dem ETBE-Verfahren, aber
auch eine Kolonne, die außerhalb
des ETBE-Verfahrens am Anlagenstandort vorhanden ist, mit der Kolonne
des Verfahrensschrittes i) verschaltet werden. Besonders bevorzugt
ist die zweite Kolonne die C4-Trennkolonne
aus Verfahrensschritt c). Dabei wird eine der Kolonnen bei so hohem
Druck gefahren, dass ihre Kondensationstemperatur zur Beheizung
der anderen Kolonne ausreicht.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden in einer ersten Destillationskolonne Leichtsieder als Kopfprodukt
abgetrennt, im Sumpf der Kolonne wird eine Mischung, die hauptsächlich 1-Buten
und Isobutan enthält,
erhalten. In einer zweiten Kolonne wird diese Sumpfmischung in 1-Buten,
welches als Sumpfprodukt anfällt,
und eine Isobutan-reiche Fraktion (Kopfprodukt), getrennt.
Mit
dem bevorzugten ETBE-Verfahren hergestelltes, reines 1-Buten enthält vorzugsweise
weniger als 5000 wppm (Massen-ppm), bevorzugt weniger als 2000 wppm
und besonders bevorzugt weniger als 1500 wppm Isobuten und ist ein
gefragtes Zwischenprodukt. Es wird beispielsweise als Comonomer
bei der Herstellung von Polyethylen (LLDPE oder HDPE) sowie von
Ethylen-Propylen-Mischpolymeren eingesetzt. Es findet weiterhin
Einsatz als Alkylierungsmittel und ist Ausgangsstoff für die Herstellung
von Butan-2-ol, Butenoxid, Valeraldehyd. Eine weitere Verwendung
des hergestellten nahezu Isobuten-freien 1-Butens ist die Herstellung von
n-Buten-Oligomeren, insbesondere nach dem Octol-Prozess.
In
Verfahrensschritt i) fällt
neben dem 1-Buten üblicherweise
(je nach Ausgangszusammensetzung der C4-Kohlenwasserstoffe)
eine Isobutan-reiche Fraktion an. Diese kann weiter, vorzugsweise
zu reinem Isobutan, aufgereinigt werden. Eine Aufreinigung zu reinem
Isobutan kann beispielsweise durch vollständige Hydrierung der noch enthaltenen
Alkene zu Alkanen und anschließende
Destillation erfolgen. Das bei der Aufarbeitung gewonnene Isobutan
hat vorzugsweise eine Reinheit von mindestens 90 Massen-% Isobutan,
besonders bevorzugt 95 Massen-% Isobutan und enthält bevorzugt
weniger als 1000 wppm, besonders bevorzugt weniger als 200 wppm
Olefine.
Einsatzstoffe ETBE-Verfahren
In
dem bevorzugten ETBE-Verfahren können
alle üblicherweise
zur Verfügung
stehenden technischen C4-Kohlenwasserstoffgemische
eingesetzt werden. Geeignete Isobuten-haltige C4-Ströme sind
beispielsweise C4-Fraktionen aus Crackern
(beispielsweise Steamcracker, Hydrocracker, Katcracker), Gemische
aus Fischer-Tropsch-Synthesen, Gemische aus der Dehydrierung von
Butanen, Gemische aus Skelettisomerisierung linearer Butene und
Gemische, entstanden durch Metathese von Olefinen. Diese Techniken
sind in der Fachliteratur beschrieben. (K.Weissermel, H.J. Arpe,
Industrielle Organische Chemie, Wiley-VCH, 5. Auflage, 1998, Seite
23–24;
65–99;
122–124).
Bevorzugt
eingesetzt werden C4-Fraktionen aus Steamcrackern,
die primär
zur Produktion von Ethen und Propen betrieben werden und in denen
als Rohstoffe beispielsweise Raffineriegase, Naphtha, Gasöl, LPG (liquified
petroleum gas) und NGL (natural gas liquid) eingesetzt werden, oder
Katcrackern. Die als Nebenprodukt anfallenden C4-Schnitte
enthalten je nach Crack-Verfahren unterschiedliche Mengen an Isobuten.
Weitere Hauptbestandteile sind 1,3-Butadien, 1-Buten, c-2-Buten,
t-2-Buten, n-Butan und i-Butan. Typische Isobuten-Gehalte in der
C4-Fraktion liegen bei C4-Fraktionen
aus Steam-Crackern bei 18 bis 35 Massen-%, bei -Fluid-Katcrackern
(FCC) bei 10 bis 20 Massen-%.
Für das ETBE-Verfahren
kann es vorteilhaft sein, mehrfach ungesättigte Kohlenwasserstoffe wie 1,3-Butadien
aus dem Einsatzgemisch zu entfernen. Dies kann nach bekannten Verfahren,
beispielsweise durch Extraktion, Extraktivdestillation oder Komplexbildung
erfolgen (vgl. K.Weissermel, H. J. Arpe, Industrielle Organische
Chemie, Wiley-VCH, 5. Auflage, 1998, Seiten 119 bis 121).
Eine
Alternative zur Abtrennung der mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffe
ist eine selektive chemische Umsetzung. So kann beispielsweise 1,3-Butadien
selektiv zu linearen Butenen hydriert werden, wie z. B. in
EP 0 523 482 beschrieben.
Auch durch selektive Umsetzungen des 1,3-Butadiens, zum Beispiel
Dimerisierung zum Cyclooctadien, Trimerisierung zum Cyclododecatrien,
Polymerisations- oder Telomerisationsreaktionen, kann das 1,3-Butadien
zumindest teilweise entfernt werden. Wurde ein Crack-C
4-Schnitt
als Rohstoff eingesetzt, bleibt in allen Fällen ein Kohlenwasserstoffgemisch
(Raffinat I oder hydriertes Crack-C
4 (HCC
4)) zurück,
das hauptsächlich
die gesättigten
Kohlenwasserstoffe, n-Butan und Isobutan und die Olefine Isobuten, 1-Buten
und 2-Butene enthält.
Bevorzugt
wird in dem ETBE-Verfahren in einer zusätzlichen Reinigungsstufe, die
einer oder mehreren der Verfahrensschritte a), b), c), d), e) oder
f) vorgeschaltet wird, in den C4-Kohlenwasserstoffströmen enthaltene
mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffe katalytisch selektiv hydriert. Besonders bevorzugt
ist zumindest vor dem Verfahrensschritt a) oder c) und ganz besonders
bevorzugt vor der Verfahrensstufe c) eine solche Reinigungsstufe
vorgesehen, insbesondere wenn nicht ausgeschlossen werden kann,
dass die eingesetzten technischen C4-Kohlenwasserstoffströme mehrfach
ungesättigte
Kohlenwasserstoffe aufweisen.
Bei
den mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffen handelt es sich hauptsächlich um 1,3-Butadien; 1,2-Butadien,
Butenin und 1-Butin sind, wenn überhaupt,
in deutlich geringerer Menge enthalten. Die Hydrierung kann in einem
ein- oder mehrstufigen Hydrierprozess in der Flüssigphase an einem Palladiumkontakt
erfolgen. Zur Absenkung des Gehalts an 1,3-Butadien unter vorzugsweise
1000 wppm wird dabei in der letzten Stufe der Hydrierung mit Zusatz
eines Moderators gearbeitet, der die Selektivität des Palladiumkontakts erhöht. Bevorzugt
wird als Moderator Kohlenmonoxid eingesetzt, das in einem Anteil
von 0,05 bis 100 Massen-ppm (wppm) zugesetzt wird. Der Gehalt an
mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffen sollte im Zulauf zu dieser Stufe unter 1 %,
bevorzugt unter 0,5 %, betragen. In der Literatur ist diese Art
der Selektivhydrierung von Restgehalten an 1,3-Butadien unter der
Bezeichnung SHP (selective hydrogenation process) bekannt (vergleiche
EP 0 081 041 ; Erdöl, Kohle,
Erdgas, Petrochem. 1986, 39, 73).
Sind
in den Isobuten-haltigen C4-Strömen Mengen
mehr als 1 % an mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffe wie 1,3-Butadien enthalten, werden sie vorzugsweise
in vorgeschalteten Hydrierungen umgesetzt. Diese Hydrierungen werden
bevorzugt in der Flüssigphase
an einem Palladiumkontakt durchgeführt. Je nach Gehalt an ungesättigten
Kohlenwasserstoffen kann die Hydrierung in mehreren Stufen durchgeführt werden.
Zur Umsetzung von Crack-C4 aus einem Steam-Cracker
mit einem Gehalt an 1,3-Butadien von typischerweise 38 bis 45 %
hat sich eine zweistufige Ausführung
der Hydrierung bewährt.
Dabei können
einzelne oder alle Stufen mit einer teilweisen Produktrückführung ausgestattet
sein. Im Austrag sind so Konzentrationen an 1,3-Butadien kleiner
1 % erhältlich,
so dass eine weitere Umsetzung in einer Selektivhydrierung (SHP)
erfolgen kann.
Die
in dem ETBE-Verfahren eingesetzten Kohlenwasserstoffmischungen mit
Isobuten und linearen Butenen weisen bevorzugt die folgenden Zusammensetzungen
auf, wobei je nach Gehalt an ungesättigten Kohlenwasserstoffen
eine Hydrierung oder Selektivhydrierung vor einem der Schritte a)
bis d), vorzugsweise vor Schritt a) oder c) durchgeführt wird.
Das
Raffinat I bzw. HCC4 ist, neben anderen,
ein bevorzugt eingesetztes Isobuten-haltiges Kohlenwasserstoffgemisch
im ETBE-Verfahren. Da Anlagen zur Aufarbeitung von C4-Kohlenwasserstoffen
in der Regel als Strang (Verbund mehrerer Anlagen) aufgebaut sind,
ist es jedoch möglich,
dass das Raffinat I bzw. HCC4 vor dem Eintritt
in das ETBE-Verfahren eine oder mehrere andere Prozessstufe(n) durchläuft. Diese
Prozessstufe(n) kann/können
beispielsweise auch ein Verfahren bzw. Verfahrensschritt(e) sein,
wie sie in den Ausführungsformen
zum Verfahrensschritt a) beschrieben worden sind. In dem ETBE-Verfahren einsetzbare C4-Kohlenwasserstoffgemische können auch
solche sein, wie sie aus Verfahren gemäß den Ausführungsformen der Verfahrensschritt
a) und anschließender
Trennung gemäß Verfahrensschritt
b) erhalten werden. Insbesondere können auch solche Gemische eingesetzt
werden, wie sie bei der Herstellung von tert.-Butanol (TBA) aus
Isobuten nach Abtrennung des TBA erhalten werden. Auf diese Weise
kann jeweils ein individuell angepasstes Gesamtkonzept zur Aufarbeitung
mit dem entsprechenden Produktportfolio realisiert werden.
Typische
Verfahren, die den ETBE-Verfahren vorgelagert sein können, sind
Wasserwäschen,
Reinigungsverfahren in Adsorbern, Trocknungsverfahren und Destillationen.
Wasserwäsche (ETBE-Verfahren)
Durch
eine Wasserwäsche
können
hydrophile Komponenten aus dem einzusetzenden technischen Kohlenwasserstoffgemisch,
enthaltend Isobuten und lineare Butene, ganz oder teilweise entfernt
werden, beispielsweise Stickstoffkomponenten. Beispiele für Stickstoffkomponenten
sind Acetonitil oder N-Methylpyrrolidon (die z. B. aus einer 1,3-Butadien-Extraktivdestillation
stammen können).
Auch Sauerstoffverbindungen (z. B. Aceton aus FCC) können zum
Teil über
eine Wasserwäsche
entfernt werden. Der Isobutenhaltige Kohlenwasserstoffstrom ist
nach einer Wasserwäsche
mit Wasser gesättigt.
Um eine Zweiphasigkeit in den nachfolgenden Prozessschritten im
Reaktor zu vermeiden, sollte dort die Reaktionstemperatur um ca.
10 °C über der Temperatur
der Wasserwäsche
liegen.
Adsorber (ETBE-Verfahren)
Adsorber
werden eingesetzt, um Verunreinigungen zu entfernen. Dies kann beispielsweise
vorteilhaft sein, wenn in einem der Prozessschritte Edelmetallkatalysatoren
zum Einsatz kommen. Oftmals werden Stickstoff oder Schwefelverbindungen über vorgeschaltete
Adsorber entfernt. Beispiele für
Adsorptionsmittel sind Aluminiumoxide, Molekularsiebe, Zeolithe,
Aktivkohle, mit Metallen imprägnierte
Tonerden. Adsorptionsmittel werden von diversen Finnen vertrieben,
beispielsweise der Firma Alcoa (Selexsorb®).
Trocknung (ETBE-Verfahren)
Im
Isobuten-haltigen Kohlenwasserstoffgemisch gegebenenfalls enthaltenes
Wasser, das beispielsweise aus der Wasserwäsche stammen kann, kann durch
bekannte Verfahren zur Trocknung entfernt werden. Geeignete Verfahren
sind beispielsweise die destillative Abtrennung des Wassers als
Azeotrop. Dabei kann oftmals ein Azeotrop mit enthaltenen C4-Kohlenwasserstoffen ausgenutzt werden oder
es können
Schleppmittel zugesetzt werden.
Die
Trocknung des Kohlenwasserstoffgemisches kann aus diversen Gründen vorteilhaft
sein, beispielsweise zur Verringerung der Bildung von Alkoholen
(hauptsächlich
tert.-Butylalkohol) in Schritt a) oder zur Vermeidung von technischen
Problemen durch Abscheidung von Wasser oder zur Vermeidung von Eisbildung bei
niedrigen Temperaturen (z. B. bei der Zwischenlagerung).
Destillation (ETBE-Verfahren)
Destillationsschritte
können
beispielsweise genutzt werden, um Verunreinigungen abzutrennen (beispielsweise
Leichtsieder wie C3-Kohlenwasserstoffe,
Schwersieder wie C5-Kohlenwasserstoffe)
oder um Fraktionen mit unterschiedlichen Isobutenkonzentrationen
zu erhalten. Dies kann sowohl direkt mit dem Raffinat I bzw. dem
HCC4 erfolgen oder nachdem eine oder mehrere
andere Prozessstufe(n) durchlaufen wurde(n). Durch direkte Destillation
des Raffinats I bzw. des HCC4 ist beispielsweise
eine Trennung in eine an 2-Butenen und n-Butan verarmte, Isobuten
reichere Fraktion möglich.
Je
nach Zusammensetzung des einzusetzenden technischen Kohlenwasserstoffgemisches
und/oder nach den Reinheiten der Zielprodukte kann das technische
Kohlenwasserstoffgemisch also direkt in den Schritt a) des bevorzugten
ETBE-Verfahrens oder aber erst nach einer Vorbehandlung durch eines
oder mehrere der vorgenannten Verfahren eingesetzt werden.
Mit
dem bevorzugten ETBE-Verfahren lässt
sich auf einfache Weise ETBE bzw. eine Zusammensetzung, die ETBE
enthält,
herstellen, welche/s als Sumpfprodukt der Reaktivdestillationen
oder der Destillationen gemäß den Schritten
b) und e), bevorzugt als Sumpfprodukt des Schrittes b) erhalten
werden/wird.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist deshalb insbesondere auch ein Verfahren
zur Herstellung von ETBE, insbesondere das gerade beschriebene Verfahren
zur Herstellung von ETBE, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
ein gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von wasserärmeren Ethanol
hergestelltes wasserärmeres
Ethanol als Edukt in dem ETBE-Verfahren verwendet wird und dass überschüssiger Ethanol
aus dem ETBE-Verfahren sowie Frischethanol als wasserreiche Ethanolströme mit unterschiedlichem
Wassergehalt dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von wasserärmerem Ethanol
zugeführt
wird.
An
Hand der Figuren 1 bis 3 wird das
erfindungsgemäße Verfahren
durch Blockschaltbildern näher
erläutert,
ohne dass das Verfahren auf die dort beispielhaft abgebildeten Ausführungsarten
beschränkt sein
soll. In den schematischen Darstellungen sind nur die wesentlichen
Stufen dargestellt. Auf die Darstellung von verfahrenstechnisch üblichen
Strömen,
wie z. B. Kühlwasserströmen, Kreislaufströmen, oder
Rückspeisungen,
und/oder üblichen
Apparaturen, wurde teilweise zu Gunsten einer besseren Übersicht
verzichtet. Gewöhnliche
Bauteile, wie beispielsweise Pumpen, Vakuumpumpen, Ventile, Wärmetauscher,
die in den Blockschaltbildern nicht dargestellt sind, können jedoch
Bauteile in einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sein.
Ein
Blockschema einer Verfahrensvariante, mit der die Entwässerung
der Ethanolströme
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt
werden kann, ist in 1 dargestellt. Das Ethanol (4)
mit dem höheren
Wassergehalt wird in die Membraneinheit (5) eingeleitet.
Dort wird ein Retentat (6), das den spezifizierten Wassergehalt
aufweist, und ein wasserreiches Permeat (3b) erhalten.
Der wasserärmere
Ethanolstrom (1) wird in die Membraneinheit (2)
eingeleitet. Als Retentat (7) wird Ethanol mit dem gewünschten
Wassergehalt sowie ein Permeat (3a) erhalten. Die Retentate
(6) und (7) werden zu einem gemeinsamen Strom
(76) vereinigt, der vorzugsweise in einer ETBE-Anlage,
z. B. als Edukt in den Veretherungsreaktoren eingesetzt werden kann.
Die Permeate (3a) und (3b) können getrennt oder bevorzugt gemeinsam
aufgearbeitet werden. Eine Möglichkeit
besteht in der destillativen Trennung in Wasser und in ein Kopfprodukt,
das entweder aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop oder aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop
und zusätzlichem
Wasser besteht. Das Destillat kann an geeigneter Stelle in die Entwässerungsanlage
rückgeführt werden,
beispielsweise als Strom (4) oder als eine Teilmenge von
Strom (4).
Ein
Blockschema einer zweiten Verfahrensvariante, mit der die Entwässerung
der Ethanolströme
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt
werden kann, ist in 2 dargestellt. Das Ethanol (4)
mit dem höheren
Wassergehalt wird in die Membraneinheit (5) eingeleitet.
Dort entsteht ein Retentat (6), das nahezu den gleichen
Wassergehalt aufweist wie der Ethanolstrom (1), und ein
wasserreiches Permeat (3b). Der wasserärmere Ethanolstrom (1)
wird zusammen mit Retentat (6) in die Membraneinheit (2)
eingeleitet. Als Retentat (7) wird Ethanol mit dem gewünschten
Wassergehalt und ein Permeat (3a) erhalten. Das Retentat
(7) wird vorzugsweise in einer ETBE-Synthese als Edukt
eingesetzt. Die Permeate (3a) und (3b) können getrennt oder
bevorzugt gemeinsam aufgearbeitet werden. Eine Möglichkeit besteht in der destillativen
Trennung in Wasser und in ein Kopfprodukt, das entweder aus dem
Ethanol/Wasser-Azeotrop oder aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop und
zusätzlichem
Wasser besteht. Das Destillat kann an geeigneter Stelle in die Entwässerungsanlage
rückgeführt werden,
beispielsweise als Strom (4) oder als eine Teilmenge davon.
Ein
Blockschema einer weiteren Verfahrensvariante zeigt 3.
In der Membraneinheit (2) wird der Ethanolstrom (1)
in ein wasserärmeres
Retentat (7) und in ein wasserreiches Permeat (3a)
getrennt. In der Membraneinheit (5) wird der Ethanolstrom
(4) in ein Retentat (6), das nahezu den gleichen
Wassergehalt wie Retentat (7) aufweist, und ein wasserreiches
Permeat (3b) getrennt. Die Retentate (7) und (6)
werden zusammen in Membraneinheit (9) in einen Ethanolstrom
(10) mit dem gewünschten
Wassergehalt und in ein wasserreiches Permeat (3c) aufgetrennt.
Der Ethanolstrom (10) wird vorzugsweise in einer ETBE-Anlage
eingesetzt. Die Permeate (3a), (3b) und (3c)
können
getrennt oder bevorzugt gemeinsam aufgearbeitet werden. Eine Möglichkeit
besteht in der destillativen Trennung in Wasser und in ein Kopfprodukt,
das entweder aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop oder aus dem Ethanol/Wasser-Azeotrop
und zusätzlichem
Wasser besteht. Das Destillat kann an geeigneter Stelle in die Entwässerungsanlage
rückgeführt werden,
beispielsweise als Strom (4) oder eine Teilmenge davon.
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne den Schutzbereich
der sich aus den Patentansprüchen
und der Beschreibung ergibt, einzuschränken.