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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der
Qualität
einer mechanischen Verbindung, eine Vorrichtung zur Prüfung der
Qualität
einer mechanischen, vorzugsweise schweißtechnischen Verbindung sowie
ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln und ein Computerprogrammprodukt
mit Programmcodemitteln zur Durchführung des Verfahrens.
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Zur
Herstellung einer festen mechanischen Verbindung zwischen zwei Fügepartnern
können
diese bspw. miteinander verschweißt werden. Hierbei werden die
beiden Fügepartner
zusammengehalten und an einer Berührungsstelle aufgeschmolzen,
so daß sie
nach dem Abkühlen
miteinander verbunden sind. Bei der Verbindung handelt es sich um
einen räumlich
ausgedehnten Bereich in einer aus zwei oder mehr Fügepartnern
bestehende Probe. Diese Verbindung ist aus einem Material ausgebildet,
das sich von einem Material, aus dem die Fügepartner ausgebildet sind,
unterscheiden kann.
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Es
kann vorkommen, daß die
beiden Fügepartner
nach erfolgtem Verschweißen
nicht ausreichend fest miteinander verbunden sind. Ist eine fehlerhafte
Verbindung von außen
zu erkennen, so kann diese durch eine optische Inspektion entdeckt
werden. Allerdings sind oftmals Schweißungen konstruktionsbedingt
nicht von allen Seiten zu betrachten. Zudem ist ein großer Teil
möglicher
Schweißfehler,
wie Poren, Lunker, Risse und dergleichen, von der Oberfläche her überhaupt
nicht zu erkennen. Ferner gibt es Schweißungen, die nur einen geringen
Teil von ca. 10 % der gewünschten
Festigkeit aufweisen und deshalb als sog. Klebungen oder auch Lötungen bezeichnet
werden.
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Eine
vollständige
und zuverlässige
Prüfung der
Qualität,
insbesondere von berührungsfrei
hergestellten Schweißverbindungen,
wie beispielsweise Laserschweißverbindungen,
ist sehr schwierig. So werden in der Fertigung heute stichprobenartig
zerstörende
Verfahren zur Prüfung
von Teilen mit derartigen Schweißverbindungen eingesetzt. Dabei
werden derartige Schweißverbindungen
zur Prüfung
ihrer Festigkeit mit Hammer und Meißel getrennt. Des weiteren
sind sog. Ausknöpfversuche
oder Abreißversuche
bekannt, die jedoch auch nur stichprobenartig und zerstörend durchgeführt werden
können. Mit
derartigen Vorgehensweisen ist keine hundertprozentig zuverlässige, zerstörungsfreie
Prüfung
der Qualität
möglich,
prinzipiell ist es auch nicht möglich, sämtliche
hergestellte Teile zu prüfen.
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Bei
einer möglichen
zerstörungsfreien
Methode wird über
ein flüssiges
oder gummi- oder geleeartiges Koppelmittel Ultraschall aus einem
stiftförmigen
Ultraschallgeber in die Schweißverbindung eingeleitet.
Aus einem Abklingverhalten eines hervorgerufenen Mehrfachechos können Aussagen über die
Qualität
der Schweißverbindung
getroffen werden. Eine Beurteilung von Ergebnissen derartiger Tests
hängt aber
erheblich von der individuellen Schweißverbindung ab und setzt bei
einem Prüfer große Erfahrung
voraus. Tests dieser Art sind auch nicht für eine automatisierte hunderprozentige
Prüfung
geeignet.
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Eine
Wirbelstromprüfung
zur zerstörungsfreien
Detektion oberflächennaher
Defekte in einer Schweißverbindung
scheidet wegen einer undefinierten und sehr unebenen Oberfläche der
Schweißverbindung
als zerstörungsfreie
Methode aus.
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Neben
den vorstehend genannten Postprozeßverfahren kommen auch sog.
Inprozeßverfahren zum
Einsatz. Bei diesen werden über
entsprechende Filter Schweißverbindungen
direkt optisch oder auch im infraroten Bereich beobachtet. Damit
lassen sich Spritzer detektieren, bei denen Material aus der Schweißverbindung
herausgeschleudert wird, was diese unzulässig ausdünnt. Eine Infrarot-Beobachtung
kann bspw. auch noch unmittelbar nach dem Schweißvorgang stattfinden, ohne
daß ein
zu prüfendes
Teil in einer gesonderten Prüfstation
angeordnet werden muß.
Hierbei läßt eine
Dynamik der Abkühlung
der Schweißverbindung
auf möglicherweise
vorhandene Fehler schließen,
die evtl. auch unter der Oberfläche
liegen können.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowie mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
soll eine Prüfung
von Verbindungen, wie bspw. von Laserschweißverbindungen, möglich sein.
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Vorteile der
Erfindung
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren nach Patentanspruch 1, einer Vorrichtung
nach Patentanspruch 8, einem Computerprogramm nach Patentanspruch
12 sowie einem Computerprogrammprodukt nach Patentanspruch 13 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Qualitätsprüfung einer
mechanischen Verbindung, vorzugsweise schweißtechnischen Verbindung, in
einer Probe ist vorgesehen, daß in
der Probe an mindestens einer Position durch einen Laserstrahl eine bspw.
akustische Welle angeregt wird, deren Ausbreitung durch die Verbindung
beeinflußt
wird. Diese beeinflußte
Welle wird erfaßt
und ausgewertet. Sowohl die Anregung als auch die Detektion der
Welle erfolgen dabei berührungslos.
Mit der Erfindung ist somit eine automatische zerstörungs-,
berührungs- und
koppelmittelfreie Prüfung
von mechanischen Verbindungen in Proben durchführbar. Dabei sind auch innere,
optisch nicht erfaßbare
Defekte nachweisbar, die bislang nicht mit zerstörungsfreien Methoden erkannt
werden können.
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Eine
zur Durchführung
des Verfahrens erforderliche Prüf- oder Meßzeit ist
so kurz, daß die
Prüfung
auch schritthaltend in der Fertigung und somit für alle durch die Verbindung,
bspw. Laserschweißverbindung
verbundenen Teile oder Fügepartner
als zu untersuchende Proben durchgeführt werden kann. Mit dem Verfahren
können
folglich qualitativ mangelhafte mechanische Verbindungen von zwei aneinandergefügten Teilen
zuverlässig
erkannt werden.
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Bei
der Auswertung der erfaßten
Welle bietet sich die Möglichkeit,
einen Verlauf der Welle nach Durchgang durch die mechanische Verbindung
zu bestimmen. Die Form des Verlaufs wird hierbei auf möglicherweise
vorhandene Unregelmäßigkeiten
untersucht. Auffällige
Unregelmäßigkeiten
sind ein Indiz für
Fehler innerhalb der auf die Qualität hin zu überprüfenden Verbindung. Hierbei
wird bspw. eine Amplitude bzw. Impulsform, ein Abklingverhalten und/oder
eine Laufzeit der sich in der Probe ausbreitenden bzw. die Probe
durchlaufenden Welle untersucht.
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Über eine
Periodizität
des Verlaufs der Welle, die über
die Laufzeit analysierbar ist, werden Echos innerhalb der Verbindung,
die durch Reflexion der Welle an Berandungen der Verbindung hervorgerufen
werden, identifiziert. Bei bekannter Schallgeschwindigkeit des Materials,
aus dem die Verbindung ausgebildet ist, ist somit eine Ausdehnung,
also eine Breite oder Dicke der Verbindung, bestimmbar. Diese Echos
können
sowohl an einer Vorder- als auch an einer Rückseite der Probe berührungslos
erfaßt
werden.
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In
weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß in der Probe mittels des
Laserstrahls an mehreren Punkten Wellen angeregt, erfaßt und gemeinsam und/oder
vergleichend ausgewertet werden. Hierbei wird die Probe oder die
Verbindung an mehreren Meßpositionen örtlich genau
abgetastet, wobei die Meßzeit
nur unwesentlich verlängert
wird. Durch eine derartige Vielfachanregung und der sich daraus
ergebenden Ergebnisse sind bspw. genauere Informationen über eine
räumliche,
dreidimensionale Struktur der Verbindung zu erhalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Probe oder der Verbindung
durch einen kurzzeitigen Laserpuls (gepulster Laserstrahl) ein Ultraschallimpuls
(mechanische Longitudinal- oder Scherwelle) angeregt und optisch
und/oder interferometrisch erfaßt
wird. Mittels des sehr kurzen Laserpulses wird eine Oberfläche der
Probe oder der Verbindung kurzzeitig erwärmt. Der Ultraschallimpuls
(vorwiegend Oberflächen-
und Scherwellen) wird aufgrund der Wärmedehnung der Verbindung,
als ein Teil der durch das Verfahren untersuchten Probe, ausgelöst. Dieser
Ultraschallimpuls wird an Berandungen reflektiert und durchläuft die
Verbindung mehrfach. Ein Signal des Ultraschallimpulses wird vorteilhafterweise
mit einem sehr breitbandigen (ca. 20 MHz) Heterodyn-Interferometer bzw.
Laser-Vibrometer optischinterferometrisch erfaßt. Alternativ ist eine Erfassung
mittels eines sehr breitbandigen Luftschallempfängers (Mikrophon) möglich.
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Der
gepulste Laserstrahl verdampft durch eine hohe momentane Leistungsdichte
von bspw. ca. 517 MW/cm2 bei einer Gesamtleistung
von 65 MW eine winzige Menge des Materials an der Oberfläche der
Probe und erzeugt so durch den entstehenden Rückstoß und Expansionsdruck des verdampften Materials
eine mechanische Longitudinalwelle, also den Ultraschallimpuls,
der durch die Probe und die Verbindung läuft (Laufzeit ca. 0,09 μs). Man unterscheidet
zwei Arten von durch Laserpulsen angeregten Ultraschallimpulsen:
a) Thermoelastische Ultraschalimpulse: eine von dem Laserpuls verursachte bei
einer Leistungsdichte von mehr als 107 W/cm2 punktuelle thermische Ausdehnung verursacht
eine von der Oberfläche
der Probe ausgehende Schallwelle. b) Ablative Ultraschallimpulse:
eine von dem Laserpuls verursachte punktuelle Erwärmung überschreitet
eine Verdampfungstemperatur der Probe (< 1000 °C). Ein dadurch entstehender,
geringfügiger Materialabtrag
von einigen Nanometern erzeugt in Verbindung mit dem Expansionsdruck
des verdampften Materials einen mechanischen Rückstoß (Impulserhaltung), der sich
ebenfalls als akustische Welle in der Probe ausbreitet.
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Aus
der Amplitude bzw. der Form des transmittierten oder auch reflektierten
Ultraschallimpulses, insbesondere eines zeitlichen Abstands zwischen zwei
Ultraschallimpulsen, wird auf die Qualität der Verbindung geschlossen.
Hierbei wird berücksichtigt, daß eine qualitativ
minderwertige mechanische Verbindung Schall wesentlich schlechter
als eine hochwertige mechanische Verbindung leitet. Eine Untersuchung
der Reflexion des Ultraschallimpulses hat den Vorteil, daß die Amplitude
eines ersten zu messenden Folgeechos auf die Amplitude eines durch den
gepulsten Laserstrahl hervorgerufenen Einschallechos bezogen werden
kann. Das Ergebnis der Messung ist weitgehend unabhängig davon,
wieviel der von dem Laserstrahl bzw. dem Laserpuls auf die Verbindung
aufgebrachte Energie tatsächlich
in die Verbindung eingedrungen ist.
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Neben
der Amplitude kann auch eine Impulslaufzeit ausgewertet werden.
Die somit bestimmbare Dicke der Verbindung kann durch Vergleich
mit einem Sollwert in einfacher Weise als normal oder im Falle einer
mit Mängeln
behafteten Verbindung als über-
oder auch unternormal identifiziert werden.
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Abgesehen
von der akustischen Welle breitet sich in der Probe durch die Anregung
des Laserstrahls auch eine thermische Welle aus, die ebenfalls zur
Prüfung
der Qualität
genutzt werden kann. Ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit ist geringer
als die der akustischen Welle. Die Meßzeiten liegen bei Nutzung der
thermischen Welle im Bereich von 100 ms, bei der akustischen Welle
hingegen im Bereich von 1 μs. Bei
der thermischen Welle erfolgt die Messung bspw. mit einem IR-Sensor
(Auflösung
ca. 20 mK, Zeitkonstante ca. 1 ms).
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In
alternativer Ausgestaltung der Erfindung wird in der Probe mit einem
rechteckförmig
modulierten Dauerlaserpuls die Wärme-
bzw. Temperaturwelle angeregt und erfaßt. Derartige Wellen, die bspw. durch
Gitterschwingungen der Probe hervorgerufen werden, breiten sich
mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit als die kurzen Ultraschallimpulse
aus. Zur Anregung derartiger Wärme-
bzw. Temperaturwellen wird idealerweise ein mit ca. 1 Hz rechteckförmig modulierter
Dauerstrichlaser niedriger Leistung von ca. 0,5 W eingesetzt. Dabei
erzielbare Meßzeiten liegen
bei ca. 10 Sekunden pro Verbindung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders für
eine durch ein berührungsloses Schweißverfahren
hergestellte Verbindung, bei der zwei Teile bzw. Fügepartner
aneinandergeschmolzen werden, wodurch die Verbindung entsteht. Das
Verfahren ist dabei sowohl zur Überprüfung von Schweißnähten als
auch von Schweißpunkten
einsetzbar.
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Die
Qualität
der Verbindung hängt
vor allem von deren innerer Homogenität ab, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch Untersuchung der sich ausbreitenden Welle in einfacher Weise
zuverlässig
zu untersuchen ist. Möglicherweise
vorhandene Fehler oder Unregelmäßigkeiten
innerhalb der Probe und insbesondere der Verbindung wirken sich nachteilig
auf die Ausbreitung der Welle innerhalb der Verbindung aus und sind
somit über
die Form der Welle zuverlässig
zu identifizieren.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Qualitätsprüfung einer
Verbindung in einer Probe weist einen Laser zu Anregung einer Welle
in der Probe mit einem Laserstrahl, ein Erfassungsgerät zur interferometrischen
Erfassung der durch die Verbindung beeinflußten Ausbreitung der Welle
und mindestens eine Auswerteeinrichtung zur Auswertung der erfaßten Welle
auf. Mit dieser Vorrichtung ist das erfindungsgemäße Verfahren
durchführbar.
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Die
Vorrichtung ist unter geringem Aufwand in eine Fertigungslinie zur
Herstellung der Verbindung einzubinden. Somit ist eine Qualitätsprüfung der
Verbindungen im Rahmen der Produktion möglich. Je nach dem in welcher
Weise die Verbindung durch den Laserstrahl angeregt wird, ob nun
durch einen kurzzeitigen Laserpuls oder einen rechteckförmig modulierten
Dauerlaserpuls, ist als Erfassungsgerät ein Laser-Vibrometer, ein
Interferometer, insbesondere ein Heterodyn-Interferometer für kurzzeitige Laserpulse,
oder ein Infrarot-Detektor für
niederfrequent getastete Dauerlaserpulse zu wählen.
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Als
Auswerteeinrichtungen weist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
ein Digitaloszilloskop zur Darstellung des durch das Erfassungsgerät erfaßten Signals
der Welle und einen Computer zur Auswertung der Form der Welle auf.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogramm mit
Programmcodemitteln zur Durchführung
aller Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
läuft auf einem
Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit ab. Das Computerprogramm
dient dabei zur Einstellung des Laserstrahls und zur Auswertung der
erfaßten
Welle.
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Entsprechend
dient das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt
mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert
sind, der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgeführt wird.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand der Zeichnung schematisch dargestellt und wird
im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung Details zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer ersten Ausführungsform
ohne Verbindungsstelle.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung eine erste, intakte Verbindung zwischen
zwei Fügepartnern,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu
prüfen
ist.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung eine zweite Verbindung zwischen zwei
Fügepartnern mit eingeschlossenem
Defekt, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu prüfen ist.
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4 zeigt
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in schematischer Darstellung.
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5 zeigt
ein erstes Schaubild mit dem Verlauf einer Welle nach Durchlauf
durch ein Blech, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereitgestellt
worden ist.
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6 zeigt
eine dritte Verbindung zwischen zwei Fügepartnern, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu prüfen
ist.
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7 zeigt
ein zweites Schaubild mit mehreren Verläufen von Wellen, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
bereitgestellt worden sind.
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8 zeigt
ein drittes Schaubild mit mehreren Verläufen von Wellen, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
bereitgestellt worden sind.
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9 zeigt
ein viertes Schaubild mit mehreren Verläufen von Wellen, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
bereitgestellt worden sind.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Detail zu einer Vorgehensweise
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Prüfung
der Qualität
anhand eines Blechs 1. Hierbei wird das Blech 1 an
mindestens einer Stelle durch einen Laserstrahl 10, bspw.
einen kurzzeitigen Laserpuls, an einer Vorderseite 16 angeregt.
Hierdurch wird das Blech 1 erwärmt, wodurch innerhalb des
Blechs 1 eine Welle 2, wie bspw. ein Ultraschallimpuls
oder eine Wärme-
oder Temperaturwelle, erzeugt wird. Diese Welle 2 breitet
sich innerhalb des Blechs 1 aus. Dabei wird die Welle 2 bspw.
an einer der angeregten Vorderseite 16 gegenüberliegenden
Rückseite 18 als zurückgeworfene
Welle 4 bzw. Echo der Welle 2 reflektiert.
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Die
sich innerhalb des Blechs 1 ausbreitende Welle 2 und
deren Echo 4 werden optisch-interferometrisch mit einem
Laser-Vibrometer 14, z.B. einem Heterodyn-Interferometer,
erfaßt.
Die Welle 4 bzw. das Echo 4 der Welle 2 wird über einen
Lichtstrahl 12 durch das Laser-Vibrometer erfaßt. Derart
erfaßte Verläufe der
Wellen 2, 4 bzw. ein und derselben Welle 2, 4,
die an verschiedenen Beobachtungspunkten erfaßt wird, werden für die Auswertung
herangezogen. Die Verläufe
der Wellen 2, 4 erlauben es, Rückschlüsse auf eine Beschaffenheit
der Verbindung 1 zu ziehen.
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2 zeigt
ein Beispiel einer aus zwei Fügepartnern 23, 25 bestehenden
Probe 21, bei der die Fügepartner 23, 25 über eine
durch ein berührungsloses
Schweißverfahren
bereitgestellte Verbindung 27 miteinander verbunden sind.
Bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Prüfverfahrens
bzw. Prüfverfahrens
ist vorgesehen, daß ein
Laserstrahl 20 auf einen dem ersten, links abgebildeten
Fügepartner 23 zugeordneten
Teil der Probe 21 auftrifft, wodurch eine Welle 22 angeregt
wird. Die sich innerhalb der Probe 21 und auch innerhalb
der Verbindung 27 ausbreitende Welle 22 wird an
einer Berandung des zweiten, rechts abgebildeten Fügepartners 25 reflektiert
und als reflektierte Welle 24 bzw. Echo der Welle 22 zurückgeworfen.
Die im vorliegenden Fall intakte Verbindung 27 der dargestellten
Probe 21 ist innerlich homogen, so daß sich die Wellen 22, 24 innerhalb
der Verbindung 27 gleichförmig und unbehindert ausbreiten.
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3 zeigt
eine weitere aus zwei Fügepartnern 33, 35 bestehende
Probe 31, bei der ein erster, links angeordneter Fügepartner 33 und
ein zweiter, rechts angeordneter Fügepartner 35 über eine
durch ein berührungsloses
Laserschweißverfahren
hergestellte Verbindung 37 miteinander verbunden sind.
Im Gegensatz zu der Probe 21 mit der Verbindung 27 aus 2 weist
die Verbindung 37 der Probe 31 einen inneren Defekt 38 auf.
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Entsprechend 2 breitet
sich ausgehend von dem ersten Fügepartners 33,
angeregt durch den dort auftreffenden Laserpuls 30, eine
Welle 32 aus. Aufgrund des Defekts 38 innerhalb
der Verbindung 37 wird die Welle 32 an dem Defekt 38 teilweise
als erste reflektierte Welle 34 zurückgeworfen und teilweise als
eine transmittierte Welle 36 durchgelassen. Hierdurch unterscheiden
sich die Verläufe
der sich innerhalb der Verbindung 37 ausbreitenden Wellen 32, 34, 36 von
den Wellen 22, 24, die sich innerhalb der Verbindung 27 der
Probe 21 ausbreiten. Möglicherweise
innerhalb der Verbindung 37 vorhandene Inhomogenitäten oder
Störstellen,
also Defekte 38, werden somit anhand des Verlaufs der Wellen 32, 34, 36 identifiziert.
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4 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens zur Prüfung der Qualität einer
Verbindung 107 in einer Probe 101 aus zwei Fügepartnern 103, 105.
Die Vorrichtung 100 weist einen Laser 109, eine
erste Linse 121, eine zweite Linse 123, ein Laser-Vibrometer 114,
bspw. ein Heterodyn-Interferometer, ein Digitaloszilloskop 116 und
einen Computer 118 auf.
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Bei
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird von dem Laser 109 ein Laserstrahl 110 emittiert.
Dieser Laserstrahl 110 wird durch die erste Linse 121 fokussiert.
Ein dabei entstehender fokussierter Laserstrahl 111 trifft
auf einer Seite des ersten Fügepartners 103 der
Verbindung 107 auf, wodurch die Verbindung 107 erwärmt wird.
Dadurch wird eine sich innerhalb der Probe 101 bzw. der
Verbindung 107 ausbreitende Welle, bspw. ein Ultraschallimpuls,
angeregt. Diese Welle wird mittels des Laservibrometers 114 (Heterodyn-Interferometer)
auf der Rückseite
der Probe 101 erfaßt.
Bei einer optisch-interferometrischen Meßmethode sendet das Laser-Vibrometer 114 bspw.
grünes
Licht auf eine Seite des zweiten Fügepartners 105 der
Verbindung 107 aus, das als reflektierter Lichtstrahl 112 eine Zweitlinse 123 passiert
und als Lichtstrahl 113 das Laser-Vibrometer 114 erreicht.
Dabei detektierte Signale werden von dem Laser-Vibrometer 114 erfaßt, von
dem Digitaloszilloskop 116 aufbereitet und von dem Computer 118 ausgewertet.
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Ein
erfindungsgemäß erfaßter Verlauf 50 einer
sich ausbreitenden Welle nach Durchlauf durch eine Verbindung bzw.
Probe ist in dem Schaubild der 5 dargestellt.
Der Verlauf 50 ist hierbei über der Zeit t aufgetragen.
Der Verlauf 50 weist in diesem Fall fünf deutliche Peaks 51, 52, 53, 54, 55 auf,
die in Zeitabständen
von Δt ≃ 0,178 μs auftreten.
Bei diesen Peaks 51, 52, 53, 54, 55 handelt
es sich um an Berandungen der Verbindung reflektierte Echos der
sich ausbreitenden Welle. Das Zeitintervall Δt entspricht einer doppelten
Laufzeit der Welle innerhalb der Verbindung. Bei einer bekannten,
materialspezifischen Geschwindigkeit der Welle innerhalb der Verbindung kann
aufgrund eines derartigen Verlaufs 50 der Welle in einfacher
Weise eine Dicke d der Verbindung errechnet werden. In diesem Fall
beträgt
die Dicke d bei einer auf 0,18 μs
aufgerundeten Laufzeit und einer Geschwindigkeit der Welle von v
= 5,62 mm/μs 0,5
mm. Durch einen Vergleich der derart bestimmten Dicke d der Verbindung
mit einem Sollwert für
die Dicke d kann darüber
eine Aussage getroffen werden, ob die Verbindung gegebenen Vorgaben
genügt,
also bspw. hinreichend dick ist, und infolgedessen für weitere
Anwendungen hinreichend stabil ist.
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6 zeigt
in schematischer Darstellung am Beispiel einer zwei Fügepartner 63, 65 zusammenfügenden Verbindung 64 einer
Probe 61 eine alternative Methode zur Bestimmung der durch
Laserpulse 70, 71 angeregten Wellen. In diesem
Fall erfolgt die Anregung der Probe 61 durch jeweils einen
der beiden Laserpulse 70, 71 an einer Position
neben der Verbindung 64, also neben einer Schweißstelle,
wie einem Schweißpunkt
oder einer Schweißnaht.
Hierbei wird der durch die Laserpulse 70, 71 angeregte thermoelastische
Effekt ausgenutzt, durch den innerhalb der Verbindung 64 Ultraschallwellen
erzeugt werden, die sich hauptsächlich
entlang einer Oberfläche
der Probe 61 ausbreiten und so je nach Qualität der Schweißung mehr
oder weniger gut in die Verbindung 64 bzw. Schweißstelle
geleitet werden. Eine Detektion der Welle kann dann entweder an
derselben Stelle, an der der Laserpuls 70, 71 auftritt,
reflektiv oder neben der Verbindung 64 an dem ersten Fügepartner 63 transmissiv über einen
detektierenden Laserstrahl 72 erfolgen.
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Die
Energie des Laserpulses 70, 71 kann dabei soweit
gesteigert werden, daß eine
dünne Schicht im
Mikrometerbereich der Verbindung 64 verdampft. Durch einen
dadurch entstehenden Rückstoßeffekt kann
der durch den Laserpuls 70, 71 innerhalb der Verbindung 64 hervorgerufene
thermoelastische Effekt zur Anregung des Ultraschallimpulses noch
erheblich verstärkt
werden. Hierbei spricht man von einem ablativen Verfahren. Bei diesem
ablativen Verfahren entstehen innerhalb der Verbindung 64 überwiegend
Longitudinalwellen, die sich senkrecht zu einer Oberfläche der
Probe 61 ausbreiten. Aufgrund des allenfalls geringfügigen Materialabtrags
bei dieser Vorgehensweise kann diese Detektionsmethode noch als
zerstörungsfrei
bezeichnet werden, insbesondere wenn es darum geht, den Laserpuls 70, 71 in
der Nähe
oder direkt auf der Verbindung 64 bzw. Schweißstelle
einzubringen, wo eine Oberfläche
der Probe 61 durch den zuvor erfolgten Schweißvorgang aufgeschmolzen
ist.
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Die
erfindungsgemäße Nutzung
des mit geringerer Pulsenergie verbundenen thermoelastischen Effekts
hat gerade bei sehr kurzen Laufzeiten der Welle. des weiteren den
Vorteil, daß die
bei einem ablativen Verfahren entstehende Dampfwolke die Detektion
des Echos auf der Oberfläche
der Probe 61 nicht behindert.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, eine Position des Meßpunkts,
der auf einer Anregungsseite der Proben 21, 31, 61, 101 bzw. Verbindung 1, 24, 34, 64, 107 einen
optimierten Durchmesser von ca. 0,5 mm aufweist, zu variieren, so
daß man
bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
unterschiedliche Ergebnisse erhält. Auf
diese Weise kann eine Beschaffenheit der Verbindung 1, 24, 34, 64, 107 räumlich bzw.
dreidimensional untersucht werden.
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7 zeigt
ein Schaubild mit über
der Zeit t aufgetragenen Verläufen 177, 187, 197, 207, 217, 227, 247, 257 erfindungsgemäß erfaßter Wellen
einer Messung an acht Punktschweißverbindungen eines ABS-Steuergeräts. Diese
weisen bis auf eine Ausnahme eine reguläre Form auf, d.h. die Echos
der reflektierten Welle haben normale Formen und treffen alle etwa
nach der erwarteten Laufzeit von ca. 0,18 μs ein. Lediglich der Verlauf 207 weist
eine nicht normal kleine Amplitude auf, die auf einen unerkannten
Fehler hinweisen könnte.
Mit einer Wiederholfrequenz des Pulslasers von derzeit 100 Hz und
einer Integrations/Mittelwertbildung von jeweils fünf Messungen
liegt eine Meßdauer
pro Schweißpunkt
bei nicht mehr als 0,5 s.
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Anhand
des Schaubilds in 8 ist zu sehen, wie sich die
Qualität
der Schweißung
sowohl auf die Amplitude als auch auf die Laufzeit der über der Zeit
t aufgetragenen Verläufe 178, 188, 198, 208, 218, 228, 248, 258 der
Ultraschallimpulse auswirkt. So ist der Verlauf 258 nicht
angeregt. Der Verlauf 178 zeigt ein ähnliches Verhalten. Entgegen
einer Amplitudenauswertung ist hier eine Laufzeitanalyse zu beachten.
Hierbei zeigt ein durch die Schweißung ausgedünnter Punkt (konkav) eine kürzere Laufzeit
(z.B. Verlauf 198) bei durchaus kräftiger Signalamplitude. Verdickte
Schweißpunkte
zeigen dagegen überhöhte Laufzeiten
bei etwas geringerem Signalpegel (z.B. Verlauf 228).
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9 zeigt
ein Schaubild mit mehreren irregulären Verläufen von über der Zeit t aufgetragenen Verläufen 179, 189, 199, 209, 219, 229, 249, 259. Der
Verlauf 209 weist ein nahezu reguläres Verhalten auf. Eine Laufzeit
des Verlaufs 229 läßt auf eine übernormale
Schweißpunktdicke
schließen.
Die Verläufe 179, 239 und 249 zeigen
unternormale Amplituden. Eine völlig
irreguläre
Form zeigt der Verlauf 259. Insgesamt sind die Verläufe 179, 189, 199, 209, 219, 228, 248, 258 der
Ultraschallimpulse für
die Qualitätsprüfung von
Schweißverbindungen
wesentlich aussagekräftiger
als eine rein visuelle, oberflächliche Inspektion.