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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entschwefelung
von wenigstens einem einer Brennkraftmaschine nachgeschalteten NOx-Speicherkatalysator.
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Verfahren
zur Entschwefelung von NOx-Speicherkatalysatoren
sind bekannt. Dabei müssen
während
der Entschwefelung sogenannte Regenerationsparameter, wie eine Mindesttemperatur
am NOx-Speicherkatalysator und ein Arbeitsmodus
der Verbrennungskraftmaschine, mit λ ≤ 1 eingestellt werden.
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Unter
einem Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine mit λ < 1 (fette Atmosphäre) überwiegt
ein Anteil reduzierender Gaskomponenten, wie CO, HC oder H2, einen Anteil von Sauerstoff am Abgas.
Bei λ > 1 (magere Atmosphäre) ist
die Sauerstoffkonzentration dominierend und die NOx-Reduktion
wird behindert. Daneben wird während
des Betriebes der Verbrennungskraftmaschine in magerer Atmosphäre durch
eine Verbrennung wechselnder Schwefelanteile im Kraftstoffgemisch SO2 gebildet. Dieses wird ebenso wie das NOx in magerer Atmosphäre von dem NOx-Speicherkatalysator absorbiert.
Die SO2-Absorption verringert eine NOx-Speicherfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators.
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Es
ist daher beispielsweise aus der
DE 199 23 481 A1 bekannt, die Entschwefelung
in wiederkehrenden Zyklen zu initiieren, wobei eine Feststellung
einer Entschwefelungsnotwendigkeit anhand eines vorgebbaren Verschwefelungsgrades
des NO
x-Speicherkatalysators
festgelegt werden kann. Ein solcher Verschwefelungsgrad lässt sich
beispielsweise anhand eines NO
x-Umsatzes
bestimmen, bei dem ein Quotient aus einer Konzentration von NO
x vor dem NO
x-Speicherkatalysator
und nach dem NO
x-Speicherkatalysator gebildet wird. Nach Feststellung
der Entschwefelungsnotwendigkeit werden dann geeignete Maßnahmen
ergriffen, beispielsweise eine Spätzündung oder eine Nacheinspritzung,
um die Regenerationsparameter einzustellen.
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Eine
Entschwefelungszeit ist dabei einerseits abhängig von der Höhe der Temperatur,
die selbstverständlich
auch über
einer Mindesttemperatur liegen kann, und andererseits von einer
Lage des Lambdawertes. Bei steigenden Temperaturen und/oder sinkenden
Lambdawerten verkürzt
sich die Entschwefelungszeit. Allerdings wird bei sehr niedrigen
Lambdawerten überwiegend
H2S gebildet, während bei Lambdawerten knapp
unter 1 überwiegend SO2 entsteht. Eine Bildung von H2S
sollte nach Möglichkeit
unterdrückt
werden, da dieses geruchsintensiv ist. Zudem ist ein vollständiger Umsatz
der reduzierenden Gaskomponenten bei sehr niedrigen Lambdawerten
nicht mehr möglich,
so dass ein Schadstoffdurchbruch nicht vermieden werden kann.
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Die
SO
2-Bildung ist kinetisch gegenüber der H
2S-Bildung bevorzugt, solange noch Sauerstoff
im NO
x-Speicherkatalysator zur Schwefeloxidbildung vorliegt.
Es ist daher bekannt, die Bildung von H
2S durch
eine periodische Beaufschlagung des NO
x-Speicherkatalysators
mit magerem und fettem Abgas zu unterdrücken. So beschreibt beispielsweise
die
DE 198 27 195 ein
zeitgesteuertes Verfahren, welches durch kennfeldgestützte Bestimmung
der Mager- und Fett-Intervalldauer die Durchströmung des NO
x-Speicherkatalysators
mit magerem und fettem Abgas festlegt.
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Ein
wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, dass der Katalysatorzustand
(zum Beispiel Edelmetallaktivität
sowie Alterungszustand der NOx- und/oder
O2-Speicherkomponenten)
und Emissionsstreuungen stromauf des NOx-Speicherkatalysators
keinen Einfluss auf den Wechsel zwischen magerem und fettem Abgas
haben. Durch das Fehlen einer Regelung ist ein Risiko gegeben, dass
die Kennfelder einer Zeitsteuerung zu unerwünschter Nebenproduktbildung
oder zu einer suboptimalen Entschwefelungstiefe führen kann:
- – Wird
die Zeitsteuerung auf ein frisches Katalysatorsystem abgestimmt,
so ist bei gealterten Katalysatoren mit wesentlich reduzierter Sauerstoffspeicherfähigkeit
bereits kurz nach Beginn der Fett-Beaufschlagung des NOx-Speicherkatalysators
mit einem zumindest nahezu vollständigen Verbrauch des im Katalysator
eingelagerten Sauerstoffs zu rechnen. Bei Fortdauer der Fett-Beaufschlagung
wird der Schwefelaustrag in Form von H2S
fortgesetzt, was jedoch wegen der Geruchsbelästigung und Toxizität unerwünscht ist.
- – Wird
die Zeitsteuerung hingegen auf ein gealtertes System abgestimmt,
so ist am Ende der Fettphase der frische NOx-Speicherkatalysator
noch nicht sauerstofffrei. Ein weitgehender Austrag, insbesondere
des im Inneren des Washcoats gespeicherten Schwefels, ist jedoch
nur bei mindestens kurzzeitig, zumindest nahezu vollständig sauerstofffreiem
Speicherkatalysator möglich.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine H2S-Bildung
bei frischen als auch bei gealterten Katalysatoren auf sehr niedrige
Grenzwerte zu beschränken.
Gleichzeitig soll durch die Entschwefelung die NOx-Speicheraktivität zumindest
nahezu vollständig
auf den Stand eines schwefelfreien Katalysatorsystems wiederhergestellt
werden, so dass von einem zumindest nahezu vollständigen Schwefelaustrag
ausgegangen werden kann. Weiterhin soll eine Dauer der Entschwefelung
möglichst kurz
gehalten werden, um zusätzlich
Verbrauchsvorteile zu erzielen.
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Die
obenstehend beschriebenen Nachteile können durch eine Regelung der
Zeitintervalle der Mager- und Fettbeaufschlagung in Abhängigkeit
vom Katalysatorzustand vermieden werden. Da der Katalysatorzustand
nicht direkt überwacht
werden kann, wird der Lambdawert des Abgases, bevorzugt stromab
des NOx-Speicherkatalysators,
mittels eines Gassensors gemessen und in die Regelung der Zeitintervalle
der Mager- und Fettbeaufschlagung einbezogen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch das Verfahren zur Entschwefelung mit den im Anspruch
1 genannten Merkmalen gelöst.
Dadurch, dass
- (a) die Verbrennungskraftmaschine
in einer ersten Phase nach Feststellung der Entschwefelungsnotwendigkeit
und beim Vorliegen der Mindesttemperatur zunächst so lange unter einem mageren
Arbeitsmodus mit λ > 1 betrieben wird,
bis an dem Gassensor ein erster Schwellenwert für Lambda erreicht wird,
- (b) die Verbrennungskraftmaschine in einer zweiten Phase nach
Erreichen des ersten Schwellenwertes im fetten Arbeitsmodus mit λ < 1 betrieben wird,
bis an dem Gassensor ein zweiter Schwellenwert für Lambda erreicht und eine
vorgebbare Verzögerungsdauer
nach dem Erreichen des zweiten Schwellenwertes verstrichen ist und
- (c) die erste Phase und nachfolgend die zweite Phase so lange
wiederholt werden, bis ein vorgebbarer Verschwefelungsgrad erreicht
wird,
kann die Entschwefelung mit sehr kurzen Entschwefelungszeiten
und unter Bildung von weitestgehend nur SO2 vollzogen
werden. Darüber
hinaus hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass während der
Entschwefelung eine Edelmetalldesaktivierung durch Sulfitbildung
wesentlich geringer gehalten werden kann als bei einer Entschwefelung
nach einem herkömmlichen
Verfahren.
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Weiterhin
ist bevorzugt, die Verzögerungsdauer
in Abhängigkeit
von einem Abgasmassenstrom, einem Lambdawert stromauf des NOx-Speicherkatalysators, einer Katalysatortemperatur,
einer gespeicherten Sauerstoffmasse und einer NOx-Speicherfähigkeit
zu bestimmen. Die angegebenen Parameter können in beliebiger Weise kombiniert
werden und erlauben eine Optimierung des Entschwefelungsvorganges.
Aufgrund der im Allgemeinen sehr kurzen Verlängerung des fetten Arbeitsmodus
kann eine Bildung H2S noch in ausreichendem
Maße unterdrückt werden.
Durch die Verlängerung
wird jedoch eine Tiefenwirkung des Entschwefelungsvorganges forciert,
so dass eine Entschwefelung auch in oberflächenfernen Schichten der Speicherkomponente
des NOx-Speicherkatalysators in einem ausreichenden
Maße sichergestellt
werden kann.
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Es
hat sich steuerungstechnisch als vorteilhaft erwiesen, für die Verzögerungsdauer
feste Zeitbereiche vorzugeben, um eine Über- beziehungsweise Untersteuerung
zu vermeiden. Der Zeitbereich kann derart gewählt werden, dass die Verzögerungsdauer
im Bereich von 20 bis 10000 ms, insbesondere 100 bis 1000 ms, liegt.
Eine Feinabstimmung erfolgt dann entsprechend der vorab genannten
Parameter. Liegt beispielsweise die gespeicherte Sauerstoffmasse
noch auf einem relativ hohen Niveau, so wird die Verzögerungsdauer
erhöht.
In gleicher Richtung kann die Vorgabe der Verzögerungsdauer mit sinkendem
Abgasmassenstrom und sinkendem Lambdawert stromauf des NOx-Speicherkatalysators erfolgen. Eine genaue
Abstimmung des Einflusses der einzelnen Parameter hat selbstverständlich in
Abhängigkeit
von den fahrzeugspezifischen Gegebenheiten zu erfolgen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden die
Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine derart eingestellt,
dass sie einen frei applizierbaren Sollwert für Lambda vor dem NOx-Speicherkatalysator gewähren. Der Sollwert wird dabei
als ein Kompromiss zwischen einer kurzen Entschwefelungszeit und
einem geringen Übersteuern über die
Schwellenwerte gewählt.
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Ferner
ist bevorzugt, in jedem neuen Zyklus der Entschwefelung (erste und
zweite Phase) die Sollwerte und/oder die Schwellenwerte neu festzulegen.
Diese können
dann in Abhängigkeit
von einer aktuell gespeicherten Schwefelmasse, einer Schwefelmasse
zu Beginn der Entschwefelung, der Katalysatortemperatur oder einer
Dauer der ersten und zweiten Phase variiert werden. Denkbar ist
weiterhin, während
der Entschwefelung die Temperatur zu variieren. Durch die gezeigten
Maßnahmen
kann die Entschwefelung wesentlich dynamischer an den aktuellen
Katalysatorzustand angepasst werden.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Anordnung eines Katalysatorsystems in einem Abgaskanal einer Verbrennungskraftmaschine
und
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2 einen
Verlauf von Lambda vor und hinter einem NOx-Speicherkatalysator
während
einer Entschwefelung.
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In
der 1 ist in schematischer Weise eine Anordnung eines
Katalysatorsystems 10 in einem Abgaskanal 12 einer
Verbrennungskraftmaschine 14 dargestellt. Das Katalysatorsystem 10 umfasst
einen NOx-Speicherkatalysator 16 und
einen Vorkatalysator 18 sowie diverse Temperatursensoren 22.
Weiterhin befinden sich Gassensoren 19, 20, 21 in
dem Abgaskanal 12, die zur Erfassung wenigstens einer Gaskomponente
eines Abgases der Verbrennungskraftmaschine dienen und ein Signal
entsprechend einem Gehalt der Gaskomponente am Abgas bereitstellen.
Solche Gassensoren 19, 20, 21 sind bekannt und
können
beispielsweise NOx-Sensoren oder Lambdasonden
sein.
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Ein
Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine 14 kann mittels
eines Motorsteuergerätes 24 geregelt
werden. Wird beispielsweise ein Arbeitsmodus mit λ < 1 (fette Atmosphäre) gewünscht, so
muss eine Sauerstoffkonzentration in einem Saugrohr 26 vor
einer Verbrennung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches gesenkt werden.
Damit erhöhen
sich die Anteile reduzierender Gaskomponenten im Abgas im Vergleich
zu einem Anteil an Sauerstoff. Beispielsweise kann ein solcher Arbeitsmodus
durch eine Reduzierung eines Volumenstroms angesaugter Luft mittels einer
Drosselklappe 28 und durch gleichzeitige Zuführung sauerstoffarmen
Abgases über
ein Abgasrückflussventil 30 erfolgen.
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In
einem Arbeitsmodus mit λ > 1 (magere Atmosphäre) wird
neben NOx auch SO2 im
NOx-Speicherkatalysator 16 absorbiert,
während
die geringen Anteile reduzierender Gaskomponenten zumindest bei
niedrigen Raumgeschwindigkeiten fast vollständig im Vorkatalysator 18 umgesetzt
werden. In Abhängigkeit
von einer NOx-Speicherkapazität und einer
Desorptionstemperatur des NOx-Speicherkatalysators 16 muss
die Verbrennungskraftmaschine 14 zur Regeneration mit λ ≤ 1 betrieben
werden. In einem solchen Arbeitsmodus wird das zuvor absorbierte
NOx an einer katalytisch aktiven Oberfläche des NOx-Speicherkatalysators 16 reduziert.
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Ebenfalls
absorbiertes SO2 wird in Form von Sulfat
in dem NOx-Speicherkatalysator 16 eingelagert,
wobei allerdings eine Reversibilität dieses Einlagerungsprozesses
im Gegensatz zu der Einlagerung von NOx wesentlich
höhere
Temperaturen erfordert. Somit muss zur Entschwefelung eine Mindestentschwefelungstemperatur
und ein Lambdawert ≤ 1 vorliegen
(Regenerationsparameter).
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Eine
Entschwefelungsnotwendigkeit ergibt sich aus einer Effizienz des
NOx-Speicherkatalysators 16 für eine Konvertierungsreaktion
von NOx. Die Erfassung der Effizienz kann
mit Hilfe des Gassensors 21 erfolgen, der eine NOx-Konzentration hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 misst.
Aufgrund von Erfahrungswerten oder über eine Messung der NOx-Konzentration vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 – beispielsweise
mit mindestens einem der Gassensoren 19, 20 – kann auf
diese Weise ein Verschwefelungsgrad und damit die Effizienz bestimmt werden. Über die
Temperatursensoren 22 lässt
sich eine aktuelle Temperatur (Katalysatortemperatur) am NOx-Speicherkatalysator 16 erfassen,
während
der aktuelle Lambdawert vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 wiederum über zumindest
einen der Gassensoren 19 und/oder 20 bestimmbar
ist.
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Eine
Entschwefelungszeit ist abhängig
von der Temperatur am NOx-Speicherkatalysator 16 und der
Lage des Lambdawertes. Mit steigender Temperatur und sinkendem Lambdawert
nimmt die Entschwefelungszeit ab. Die Temperatur kann dabei deutlich über der
Mindesttemperatur liegen und kann entsprechend einem Temperaturmodell
auch während
der Entschwefelung geändert
werden.
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Bei
sehr niedrigen Lambdawerten führt
die Entschwefelung überwiegend
zu H2S, während bei Lambdawerten knapp
unter 1 überwiegend
SO2 gebildet wird. Da H2S
geruchsintensiv ist, soll dessen Bildung im erfindungsgemäßen Verfahren
weitestgehend unterdrückt
werden. Weiterhin ist nachteilig, dass bei sehr niedrigen Lambdawerten
eine vollständige
Umsetzung der reduzierenden Gaskomponenten nicht mehr möglich ist
und somit sogenannte Schadstoffdurchbrüche auftreten. Da die H2S-Bildung
kinetisch gehemmt ist gegenüber
der SO2-Bildung, kann über einen periodischen Wechsel
des Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine die H2S-Bildung zurückgedrängt werden.
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In
der 2 ist beispielhaft ein Verlauf eines Lambdawertes
vor und hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 dargestellt.
Der Verlauf des Lambdawertes vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 (durchgezogene
Linie) kann mittels des Gassensors 20 erfasst werden, während der
Gassensor 21 einen Verlauf des Lambdawertes hinter dem
NOx-Speicherkatalysator 16 wiedergibt
(gestrichelte Linie). Wenn zu einem Zeitpunkt T0 die
Entschwefelungsnotwendigkeit festgestellt wird und beispielsweise
noch nicht die Mindesttemperatur erreicht wurde, so kann in einer Aufheizphase
t0 durch eine zumindest temporäre Beeinflussung
wenigstens eines Betriebsparameters der Verbrennungskraftmaschine 14 eine
Abgastemperatur erhöht
werden. Dazu wird die üblicherweise zur
Minderung eines Kraftstoffverbrauchs in dem mageren Arbeitsmodus
betriebene Verbrennungskraftmaschine 14 auf einen Arbeitsmodus
mit λ =
1 eingestellt, da das Abgas hier eine höhere Temperatur aufweist. Ein
solches Vorgehen ist bekannt und soll hier nicht näher erläutert werden.
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Nach
Erreichen der Mindesttemperatur zu einem Zeitpunkt T1 wird
während
der Phase t1 die Verbrennungskraftmaschine 14 derart
geregelt, dass sich vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 ein
Lambdawert entsprechend einem vorgebbaren Sollwert Wm einstellt.
Der Sollwert Wm sollte dabei in einem Lambdabereich
von 1,01 bis 4,00, bevorzugt 1,02 bis 1,7, insbesondere 1,03 bis
1,1, liegen.
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Eine Änderung
des Lambdawertes hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 findet
zeitverzögert statt.
Dabei basiert diese Zeitverzögerung
nicht nur auf einem Totvolumen des NOx-Speicherkatalysators 16,
sondern ist auch abhängig
von einer Aus- und Einlagerung des Sauerstoffs in den NOx-Speicherkatalysator 16. In einem
Bereich 40 steigt dabei der Lambdawert hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 steil an,
wobei eine Steilheit des Anstiegs durch die Höhe des Sollwertes Wm bestimmbar ist. Je höher Wm liegt,
um so steiler steigt der Bereich 40 an. Ab einem Zeitpunkt
T2 erreicht der Lambdawert hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 einen ersten
Schwellenwert Sm, woraufhin die Verbrennungskraftmaschine 14 auf
den fetten Arbeitsmodus eingestellt wird. Dabei wird wiederum ein
Sollwert Wf für Lambda vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 festgelegt.
Der Sollwert Wf liegt in einem Bereich von λ = 0,995
bis 0,65, bevorzugt 0,99 bis 0,75, insbesondere 0,98 bis 0,85.
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Nach
dem Wechsel des Arbeitsmodus ab dem Zeitpunkt T2 wird
der NOx-Speicherkatalysator 16 für eine Phase
t2 mit der fetten Atmosphäre entsprechend
dem Sollwert Wf beaufschlagt. Kurz nach dem
Erreichen des Schwellenwertes Sm steigt
der Lambdawert in einem Bereich 42 noch kurzfristig an, da
sich der Wechsel des Arbeitsmodus nur zeitverzögert hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 einstellt. In
einem Bereich 44 fällt
der Lambdawert hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 steil
ab bis zu einem Lambdawert = 1 (Bereich 46). Dabei verharrt
der Wert nahe λ =
1 in dem Bereich 46 so lange, bis ab einem Zeitpunkt T3 der im NOx-Speicherkatalysator 16 gespeicherte
Sauerstoff und das zumindest teilweise zeitlich überlappend freigesetzte SOx soweit reduziert sind, dass das Lambdasignal
allmählich
in Richtung des Sollwertes Wf abdriftet
(Bereich 50).
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Der
Schwellenwert Sf liegt dabei bevorzugt bei λ = 0,998
bis 0,95, ist dabei jedoch stets größer als der Sollwert Wf für
den fetten Arbeitsmodus. Beim Erreichen oder Unterschreiten des
zweiten Schwellenwertes Sf erfolgt nicht
unmittelbar ein Wechsel in den Magerbetrieb (Zeitpunkt T4), sondern der fette Arbeitsmodus wird für eine vorgebbare
Verzögerungsdauer Δt noch aufrechterhalten.
Die Verzögerungsdauer Δt liegt dabei
im Zeitbereich von 100 bis 1000 ms, insbesondere 100 bis 1000 ms.
Eine Feinabstimmung der Verzögerungsdauer Δt erfolgt
in Abhängigkeit
vom Abgasmassenstrom, einem Lambdawert stromauf des NOx-Speicherkatalysators 16,
einer Katalysatortemperatur, einer gespeicherten Sauerstoffmasse
und einer aktuellen NOx-Speicherfähigkeit.
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Wenn
die Verzögerungsdauer Δt verstrichen ist
(Zeitpunkt T5), wird die Verbrennungskraftmaschine 14 erneut
unter magerer Atmosphäre
betrieben, und zwar entsprechend dem Sollwert Wm.
Volumenbedingt fällt
in einem Bereich 52 der Lambdawert hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 noch für kurze Zeit,
um dann anschließend
in einem Bereich 54 wieder anzusteigen. Eine Steilheit
des Anstiegs im Bereich 54 wird dabei nicht nur durch die
Lage des Sollwertes Wm bestimmt, sondern
auch durch eine zusätzliche
Sauerstoffeinlagerung in den NOx-Speicherkatalysator 16.
Ab einem Zeitpunkt T6 ist eine Sauerstoffspeicherfähigkeit
erschöpft
und daher steigt der Lambdawert in dem sich anschließenden Bereich 58 steiler
an.
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Wenn
der Schwellenwert Sm erreicht wird (Zeitpunkt
T7), wird dann wieder die Phase t2 eingeleitet, das heißt ein Wechsel in fette Atmosphäre initiiert.
Phase t1 und Phase t2 wiederholen
sich so oft, bis ein vorgebbarer Verschwefelungsgrad erreicht wird
und dann die Verbrennungskraftmaschine 14 wieder in einem
Normalbetrieb geschaltet wird.
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- 10
- Katalysatorsystem
- 12
- Abgaskanal
- 14
- Verbrennungskraftmaschine
- 16
- NOx-Speicherkatalysator
- 18
- Vorkatalysator
- 19
- Gassensor
- 20
- Gassensor
- 21
- Gassensor
- 22
- Temperatursensoren
- 24
- Motorsteuergerät
- 26
- Saugrohr
- 28
- Drosselklappe
- 30
- Abgasrückflussventil
- 40,
42, 44, 46, 50, 52, 54, 58
- ausgewählte Bereiche des
Verlaufs des Lambdasignals hinter dem NOx-Speicherkatalysator
- Wm
- magerer
Sollwert
- Wf
- fetter
Sollwert
- Sm
- magerer
Schwellenwert
- Sf
- fetter
Schwellenwert
- Ti
- Zeitpunkte
- ti
- Zeitspannen
- λ
- Lambdawert
- Δt
- Verzögerungsdauer