Ziel der vorliegenden Masterthesis war es, das Klimaschutzpotenzial von Mehr-familienhäusern der ... more Ziel der vorliegenden Masterthesis war es, das Klimaschutzpotenzial von Mehr-familienhäusern der 50er bis 70er Jahre in Deutschland zu quantifizieren und Än-derungen der Rahmenbedingungen vorzuschlagen, die den Einsatz erneuerbarer Energien ausweiten und nachhaltige quartiersbezogene Lösungen stärken sollen. Hierfür wurden Energiebilanzen nach DIN 4108 und 4701-10 für unterschiedlich große Mehrfamilienhäuser im IST-Zustand erstellt, um anschließend Sanierungs-varianten zu entwickeln und darauf anzuwenden. Eine wirtschaftliche Betrachtung in Form einer Kostenvergleichsrechnung zeigte Ergebnisse, die im Wesentlichen mit denen der Literatur übereinstimmen. Die Ergebnisse der energetischen Bilanzierungen wurden auf die vom Mikrozen-sus angegebene Gebäudeanzahl der Mehrfamilienhäuser Deutschlands hochge-rechnet. Die sich hierbei ergebenden Differenzen gegenüber dem IST-Bestand re-präsentieren das Potenzial zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Mehrfami-liengebäudebestands. Wesentliche Erkenntnisse dieser Quantifizierung sind, dass es ein ganz erhebli-ches Potenzial zu erschließen gibt. Dieses Klimaschutzpotenzial wird aber nur eine Chance auf Realisierung haben, wenn von Seiten des Gesetzgebers die entspre-chenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine Auswahl von Änderungs-vorschlägen und Handlungsempfehlungen rundet deshalb diese Arbeit ab.
„Wasser ist die Grundvoraussetzung für das Leben auf der Erde.“ (Schwister, 2009)
Die Gesamtwass... more „Wasser ist die Grundvoraussetzung für das Leben auf der Erde.“ (Schwister, 2009) Die Gesamtwasservorräte der Erde belaufen sich auf 1,36 Mio. km³, davon sind 2,8% Süß-wasser. Jedoch sind davon wiederum 80% noch in Form von Eis in Gletschern und den Polkappen gebunden (Schwister, 2009). Weltweit ist also weniger als 1% der gesamten Wasservorräte direkt nutzbares Süßwasser (Umweltbundesamt_2, 2010). Das natürliche Vorkommen von Wasser hat sich seit Urzeiten kaum verändert, jedoch ist der jährliche Wasserverbrauch in den letzten 300 Jahren um das 35-fache gestiegen (Schwister, 2009). Ergebnisse vielfältiger Untersuchungen weltweit belegen, dass die Auswirkungen des globalen Handels auf regionale Wassersysteme mindestens ebenso gravierend sind wie die Folgen des Klimawandels (WWF, 2007). „Der Krieg der Zukunft geht ums Wasser!“ So lautet der Titel eines Artikels in der Zeitung „Die WELT“. Der Artikel nennt Bevölkerungswachstum und der Klimawandel als Ursachen dieser Entwicklung. Die UN schätze, so Die WELT, dass bis 2040 die Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen anwachsen wird und dann nur noch 70% des Süßwasserbedarfs ge¬deckt werden kann. Rund sechs Millionen Hektar Ackerland weltweit gehen jedes Jahr verloren, verursacht durch Klimawandel und Abholzung und wie zumeist leidet die Landbevölkerung als erste darunter. Bis heute gab es in der Sahelzone in Afrika die vierte Dürre in einem Jahrzehnt, die Rinder dort sind bereits an den Auswirkungen gestorben, und wenn nicht zeitnah etwas gegen die akute Dürre unternommen wird, werden auch noch Ziegen und Schafe sterben, womit dann ein wichtiges Grundnahrungsmittel für die Menschen, nämlich Milch, fehlen wird. Aber auch die restliche Welt hat Probleme mit Frischwasserreserven. Die Türkei und der Irak haben einen Dauerkonflikt bezüglich der Flüsse Euphrat und Tigris. Die türkische Regierung plant zig Staudämme zur Wasserversorgung und Energiegewinnung im eigenen Land, an deren Folgen für den Irak wird dabei eher wenig gedacht. Sobald der Irak wieder stabilere Regierungsverhältnisse hat, wird er sich vermutlich vehement dagegen wehren. Auch zwischen Äthiopien und Ägypten werden die Kämpfe um Wasser zunehmen. Wäh-rend der Ära Mubarak durften die Äthiopier nicht an das Wasser des Nils, da Ägypten mit Krieg drohte (Putzier, 2012). Dies sind nur einige Beispiele, wo auf der Erde bereits Konfliktherde bestehen und es mögli¬cherweise nur eine Frage der Zeit ist, bis die Regierungen sich genötigt sehen, Kriege um Wasser zu führen. Selbst US-Geheimdienste bestätigen, dass nach 2022 die Wahrscheinlich¬keit von Kriegen um Wasser deutlich ansteigen wird. Gefährdet sind demnach vor allem Südasien, der Mittlere und Nahe Osten sowie Afrika (Reuters, 2012). Da viele Länder große Teile ihrer Nahrungsmittel importieren und damit das Wasser aus den Importländern verbrauchen, ist es wichtig zu wissen, aus welchen Ländern diese stammen und welche Erzeugnisse wie viel Wasser benötigen. Somit ist die Motivation groß, Methoden und Vorgehensweisen zu entwickeln, wie man den Wasserverbrauch von Län¬dern ermitteln kann, dieses wichtige Thema einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und durch Alternativen in der Verwendung Einsparpotentiale aufzuzeigen, damit möglichst viele Menschen ihr Verbrauchsverhalten ändern. Folgende Sätze sind Fakten: 1,1 Milliarden Menschen weltweit haben weniger als 20 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung. Nur knapp ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in Haushalten, die an Wasser- und Abwas¬serleitungen angeschlossen sind. Der weltweite Wasserverbrauch hat sich zwischen 1940 und 1990 vervierfacht; die Weltbe¬völkerung hat sich im gleichen Zeitraum „nur“ verdoppelt (UNDP, 2005).
Ideal wäre es, den Wasserkonsum nicht über umfangreiche Tabellen, sondern mit einem Index, d.h. einer einzelnen Zahl, auszudrücken. Dieser Index muss folgendes beinhalten und berücksichtigen können:
Anforderungen an einen Index für Wasserkonsum Verzehrender Wasserverbrauch z.B. von fossilen Grundwasserreservoirs etc. Wasseraufnahme (in Produkte eingebundenes Wasser) Wasserverschmutzung durch Prozesse etc. Der Index muss für folgende Ebenen berechnet werden können: Herstellungsprozesse Endprodukte Unternehmen Gemeinden, Provinzen etc. Nationen Der Index des Wasserverbrauchs soll nicht nur den Wasserkonsum vor Ort, sondern auch den, der bei der Herstellung importierter Produkte entsteht, berücksichtigen und ausweisen. Der Index muss die globale Vergleichbarkeit zwischen den Wasser-Fußabdrücken innerhalb der Ebenen ermöglichen. Arjen Y. Hoekstra hat einen solchen Index „Water Footprint“ 2009 in seinem Werk „The Water Footprint Assessment Manual – Setting the Global Standard“ entwickelt. Auf der Basis dieses Werks werde ich in meiner Bachelorthesis Berechnungsverfahren für den Wasser-Fußabdruck detailliert darstellen und Analogien zu Ökobilanz, Ökologischem Fußabdruck und Virtuellem Wasser aufzeigen. Schließlich wird das Konzept des Wasser-Fußabrucks sowohl mit dem Konzept des Virtuellen Wassers als auch mit der Ökobilanz verglichen. Meine persönliche Motivation für die Wahl dieses Themas war es, die Methoden zur Be-rechnung des Wasser-Fußabdrucks zu verstehen, sie zu erläutern und populärer zu machen, denn nur, wenn man den tatsächlichen Wasserverbrauch von Prozessen und der Erzeugung von Produkten messen kann, kann man nötige oder gewünschte Reduzierungen feststellen. Darauf möchte ich hinwirken.
Ziel der vorliegenden Masterthesis war es, das Klimaschutzpotenzial von Mehr-familienhäusern der ... more Ziel der vorliegenden Masterthesis war es, das Klimaschutzpotenzial von Mehr-familienhäusern der 50er bis 70er Jahre in Deutschland zu quantifizieren und Än-derungen der Rahmenbedingungen vorzuschlagen, die den Einsatz erneuerbarer Energien ausweiten und nachhaltige quartiersbezogene Lösungen stärken sollen. Hierfür wurden Energiebilanzen nach DIN 4108 und 4701-10 für unterschiedlich große Mehrfamilienhäuser im IST-Zustand erstellt, um anschließend Sanierungs-varianten zu entwickeln und darauf anzuwenden. Eine wirtschaftliche Betrachtung in Form einer Kostenvergleichsrechnung zeigte Ergebnisse, die im Wesentlichen mit denen der Literatur übereinstimmen. Die Ergebnisse der energetischen Bilanzierungen wurden auf die vom Mikrozen-sus angegebene Gebäudeanzahl der Mehrfamilienhäuser Deutschlands hochge-rechnet. Die sich hierbei ergebenden Differenzen gegenüber dem IST-Bestand re-präsentieren das Potenzial zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Mehrfami-liengebäudebestands. Wesentliche Erkenntnisse dieser Quantifizierung sind, dass es ein ganz erhebli-ches Potenzial zu erschließen gibt. Dieses Klimaschutzpotenzial wird aber nur eine Chance auf Realisierung haben, wenn von Seiten des Gesetzgebers die entspre-chenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine Auswahl von Änderungs-vorschlägen und Handlungsempfehlungen rundet deshalb diese Arbeit ab.
„Wasser ist die Grundvoraussetzung für das Leben auf der Erde.“ (Schwister, 2009)
Die Gesamtwass... more „Wasser ist die Grundvoraussetzung für das Leben auf der Erde.“ (Schwister, 2009) Die Gesamtwasservorräte der Erde belaufen sich auf 1,36 Mio. km³, davon sind 2,8% Süß-wasser. Jedoch sind davon wiederum 80% noch in Form von Eis in Gletschern und den Polkappen gebunden (Schwister, 2009). Weltweit ist also weniger als 1% der gesamten Wasservorräte direkt nutzbares Süßwasser (Umweltbundesamt_2, 2010). Das natürliche Vorkommen von Wasser hat sich seit Urzeiten kaum verändert, jedoch ist der jährliche Wasserverbrauch in den letzten 300 Jahren um das 35-fache gestiegen (Schwister, 2009). Ergebnisse vielfältiger Untersuchungen weltweit belegen, dass die Auswirkungen des globalen Handels auf regionale Wassersysteme mindestens ebenso gravierend sind wie die Folgen des Klimawandels (WWF, 2007). „Der Krieg der Zukunft geht ums Wasser!“ So lautet der Titel eines Artikels in der Zeitung „Die WELT“. Der Artikel nennt Bevölkerungswachstum und der Klimawandel als Ursachen dieser Entwicklung. Die UN schätze, so Die WELT, dass bis 2040 die Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen anwachsen wird und dann nur noch 70% des Süßwasserbedarfs ge¬deckt werden kann. Rund sechs Millionen Hektar Ackerland weltweit gehen jedes Jahr verloren, verursacht durch Klimawandel und Abholzung und wie zumeist leidet die Landbevölkerung als erste darunter. Bis heute gab es in der Sahelzone in Afrika die vierte Dürre in einem Jahrzehnt, die Rinder dort sind bereits an den Auswirkungen gestorben, und wenn nicht zeitnah etwas gegen die akute Dürre unternommen wird, werden auch noch Ziegen und Schafe sterben, womit dann ein wichtiges Grundnahrungsmittel für die Menschen, nämlich Milch, fehlen wird. Aber auch die restliche Welt hat Probleme mit Frischwasserreserven. Die Türkei und der Irak haben einen Dauerkonflikt bezüglich der Flüsse Euphrat und Tigris. Die türkische Regierung plant zig Staudämme zur Wasserversorgung und Energiegewinnung im eigenen Land, an deren Folgen für den Irak wird dabei eher wenig gedacht. Sobald der Irak wieder stabilere Regierungsverhältnisse hat, wird er sich vermutlich vehement dagegen wehren. Auch zwischen Äthiopien und Ägypten werden die Kämpfe um Wasser zunehmen. Wäh-rend der Ära Mubarak durften die Äthiopier nicht an das Wasser des Nils, da Ägypten mit Krieg drohte (Putzier, 2012). Dies sind nur einige Beispiele, wo auf der Erde bereits Konfliktherde bestehen und es mögli¬cherweise nur eine Frage der Zeit ist, bis die Regierungen sich genötigt sehen, Kriege um Wasser zu führen. Selbst US-Geheimdienste bestätigen, dass nach 2022 die Wahrscheinlich¬keit von Kriegen um Wasser deutlich ansteigen wird. Gefährdet sind demnach vor allem Südasien, der Mittlere und Nahe Osten sowie Afrika (Reuters, 2012). Da viele Länder große Teile ihrer Nahrungsmittel importieren und damit das Wasser aus den Importländern verbrauchen, ist es wichtig zu wissen, aus welchen Ländern diese stammen und welche Erzeugnisse wie viel Wasser benötigen. Somit ist die Motivation groß, Methoden und Vorgehensweisen zu entwickeln, wie man den Wasserverbrauch von Län¬dern ermitteln kann, dieses wichtige Thema einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und durch Alternativen in der Verwendung Einsparpotentiale aufzuzeigen, damit möglichst viele Menschen ihr Verbrauchsverhalten ändern. Folgende Sätze sind Fakten: 1,1 Milliarden Menschen weltweit haben weniger als 20 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung. Nur knapp ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in Haushalten, die an Wasser- und Abwas¬serleitungen angeschlossen sind. Der weltweite Wasserverbrauch hat sich zwischen 1940 und 1990 vervierfacht; die Weltbe¬völkerung hat sich im gleichen Zeitraum „nur“ verdoppelt (UNDP, 2005).
Ideal wäre es, den Wasserkonsum nicht über umfangreiche Tabellen, sondern mit einem Index, d.h. einer einzelnen Zahl, auszudrücken. Dieser Index muss folgendes beinhalten und berücksichtigen können:
Anforderungen an einen Index für Wasserkonsum Verzehrender Wasserverbrauch z.B. von fossilen Grundwasserreservoirs etc. Wasseraufnahme (in Produkte eingebundenes Wasser) Wasserverschmutzung durch Prozesse etc. Der Index muss für folgende Ebenen berechnet werden können: Herstellungsprozesse Endprodukte Unternehmen Gemeinden, Provinzen etc. Nationen Der Index des Wasserverbrauchs soll nicht nur den Wasserkonsum vor Ort, sondern auch den, der bei der Herstellung importierter Produkte entsteht, berücksichtigen und ausweisen. Der Index muss die globale Vergleichbarkeit zwischen den Wasser-Fußabdrücken innerhalb der Ebenen ermöglichen. Arjen Y. Hoekstra hat einen solchen Index „Water Footprint“ 2009 in seinem Werk „The Water Footprint Assessment Manual – Setting the Global Standard“ entwickelt. Auf der Basis dieses Werks werde ich in meiner Bachelorthesis Berechnungsverfahren für den Wasser-Fußabdruck detailliert darstellen und Analogien zu Ökobilanz, Ökologischem Fußabdruck und Virtuellem Wasser aufzeigen. Schließlich wird das Konzept des Wasser-Fußabrucks sowohl mit dem Konzept des Virtuellen Wassers als auch mit der Ökobilanz verglichen. Meine persönliche Motivation für die Wahl dieses Themas war es, die Methoden zur Be-rechnung des Wasser-Fußabdrucks zu verstehen, sie zu erläutern und populärer zu machen, denn nur, wenn man den tatsächlichen Wasserverbrauch von Prozessen und der Erzeugung von Produkten messen kann, kann man nötige oder gewünschte Reduzierungen feststellen. Darauf möchte ich hinwirken.
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Hierfür wurden Energiebilanzen nach DIN 4108 und 4701-10 für unterschiedlich große Mehrfamilienhäuser im IST-Zustand erstellt, um anschließend Sanierungs-varianten zu entwickeln und darauf anzuwenden. Eine wirtschaftliche Betrachtung in Form einer Kostenvergleichsrechnung zeigte Ergebnisse, die im Wesentlichen mit denen der Literatur übereinstimmen.
Die Ergebnisse der energetischen Bilanzierungen wurden auf die vom Mikrozen-sus angegebene Gebäudeanzahl der Mehrfamilienhäuser Deutschlands hochge-rechnet. Die sich hierbei ergebenden Differenzen gegenüber dem IST-Bestand re-präsentieren das Potenzial zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Mehrfami-liengebäudebestands.
Wesentliche Erkenntnisse dieser Quantifizierung sind, dass es ein ganz erhebli-ches Potenzial zu erschließen gibt. Dieses Klimaschutzpotenzial wird aber nur eine Chance auf Realisierung haben, wenn von Seiten des Gesetzgebers die entspre-chenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine Auswahl von Änderungs-vorschlägen und Handlungsempfehlungen rundet deshalb diese Arbeit ab.
Die Gesamtwasservorräte der Erde belaufen sich auf 1,36 Mio. km³, davon sind 2,8% Süß-wasser. Jedoch sind davon wiederum 80% noch in Form von Eis in Gletschern und den Polkappen gebunden (Schwister, 2009). Weltweit ist also weniger als 1% der gesamten Wasservorräte direkt nutzbares Süßwasser (Umweltbundesamt_2, 2010).
Das natürliche Vorkommen von Wasser hat sich seit Urzeiten kaum verändert, jedoch ist der jährliche Wasserverbrauch in den letzten 300 Jahren um das 35-fache gestiegen (Schwister, 2009).
Ergebnisse vielfältiger Untersuchungen weltweit belegen, dass die Auswirkungen des globalen Handels auf regionale Wassersysteme mindestens ebenso gravierend sind wie die Folgen des Klimawandels (WWF, 2007).
„Der Krieg der Zukunft geht ums Wasser!“ So lautet der Titel eines Artikels in der Zeitung
„Die WELT“. Der Artikel nennt Bevölkerungswachstum und der Klimawandel als Ursachen dieser Entwicklung. Die UN schätze, so Die WELT, dass bis 2040 die Weltbevölkerung auf
9 Milliarden Menschen anwachsen wird und dann nur noch 70% des Süßwasserbedarfs ge¬deckt werden kann.
Rund sechs Millionen Hektar Ackerland weltweit gehen jedes Jahr verloren, verursacht durch Klimawandel und Abholzung und wie zumeist leidet die Landbevölkerung als erste darunter. Bis heute gab es in der Sahelzone in Afrika die vierte Dürre in einem Jahrzehnt, die Rinder dort sind bereits an den Auswirkungen gestorben, und wenn nicht zeitnah etwas gegen die akute Dürre unternommen wird, werden auch noch Ziegen und Schafe sterben, womit dann ein wichtiges Grundnahrungsmittel für die Menschen, nämlich Milch, fehlen wird.
Aber auch die restliche Welt hat Probleme mit Frischwasserreserven. Die Türkei und der Irak haben einen Dauerkonflikt bezüglich der Flüsse Euphrat und Tigris. Die türkische Regierung plant zig Staudämme zur Wasserversorgung und Energiegewinnung im eigenen Land, an deren Folgen für den Irak wird dabei eher wenig gedacht. Sobald der Irak wieder stabilere Regierungsverhältnisse hat, wird er sich vermutlich vehement dagegen wehren.
Auch zwischen Äthiopien und Ägypten werden die Kämpfe um Wasser zunehmen. Wäh-rend der Ära Mubarak durften die Äthiopier nicht an das Wasser des Nils, da Ägypten mit Krieg drohte (Putzier, 2012).
Dies sind nur einige Beispiele, wo auf der Erde bereits Konfliktherde bestehen und es mögli¬cherweise nur eine Frage der Zeit ist, bis die Regierungen sich genötigt sehen, Kriege um Wasser zu führen. Selbst US-Geheimdienste bestätigen, dass nach 2022 die Wahrscheinlich¬keit von Kriegen um Wasser deutlich ansteigen wird. Gefährdet sind demnach vor allem Südasien, der Mittlere und Nahe Osten sowie Afrika (Reuters, 2012).
Da viele Länder große Teile ihrer Nahrungsmittel importieren und damit das Wasser aus den Importländern verbrauchen, ist es wichtig zu wissen, aus welchen Ländern diese stammen und welche Erzeugnisse wie viel Wasser benötigen. Somit ist die Motivation groß, Methoden und Vorgehensweisen zu entwickeln, wie man den Wasserverbrauch von Län¬dern ermitteln kann, dieses wichtige Thema einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und durch Alternativen in der Verwendung Einsparpotentiale aufzuzeigen, damit möglichst viele Menschen ihr Verbrauchsverhalten ändern.
Folgende Sätze sind Fakten:
1,1 Milliarden Menschen weltweit haben weniger als 20 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung.
Nur knapp ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in Haushalten, die an Wasser- und Abwas¬serleitungen angeschlossen sind.
Der weltweite Wasserverbrauch hat sich zwischen 1940 und 1990 vervierfacht; die Weltbe¬völkerung hat sich im gleichen Zeitraum „nur“ verdoppelt (UNDP, 2005).
Ideal wäre es, den Wasserkonsum nicht über umfangreiche Tabellen, sondern mit einem Index, d.h. einer einzelnen Zahl, auszudrücken. Dieser Index muss folgendes beinhalten und berücksichtigen können:
Anforderungen an einen Index für Wasserkonsum
Verzehrender Wasserverbrauch
z.B. von fossilen Grundwasserreservoirs etc.
Wasseraufnahme (in Produkte eingebundenes Wasser)
Wasserverschmutzung durch Prozesse etc.
Der Index muss für folgende Ebenen berechnet werden können:
Herstellungsprozesse
Endprodukte
Unternehmen
Gemeinden, Provinzen etc.
Nationen
Der Index des Wasserverbrauchs soll nicht nur den Wasserkonsum vor Ort, sondern auch den, der bei der Herstellung importierter Produkte entsteht, berücksichtigen und ausweisen.
Der Index muss die globale Vergleichbarkeit zwischen den Wasser-Fußabdrücken innerhalb der Ebenen ermöglichen.
Arjen Y. Hoekstra hat einen solchen Index „Water Footprint“ 2009 in seinem Werk „The Water Footprint Assessment Manual – Setting the Global Standard“ entwickelt. Auf der Basis dieses Werks werde ich in meiner Bachelorthesis Berechnungsverfahren für den Wasser-Fußabdruck detailliert darstellen und Analogien zu Ökobilanz, Ökologischem Fußabdruck und Virtuellem Wasser aufzeigen. Schließlich wird das Konzept des Wasser-Fußabrucks sowohl mit dem Konzept des Virtuellen Wassers als auch mit der Ökobilanz verglichen.
Meine persönliche Motivation für die Wahl dieses Themas war es, die Methoden zur Be-rechnung des Wasser-Fußabdrucks zu verstehen, sie zu erläutern und populärer zu machen, denn nur, wenn man den tatsächlichen Wasserverbrauch von Prozessen und der Erzeugung von Produkten messen kann, kann man nötige oder gewünschte Reduzierungen feststellen. Darauf möchte ich hinwirken.
Hierfür wurden Energiebilanzen nach DIN 4108 und 4701-10 für unterschiedlich große Mehrfamilienhäuser im IST-Zustand erstellt, um anschließend Sanierungs-varianten zu entwickeln und darauf anzuwenden. Eine wirtschaftliche Betrachtung in Form einer Kostenvergleichsrechnung zeigte Ergebnisse, die im Wesentlichen mit denen der Literatur übereinstimmen.
Die Ergebnisse der energetischen Bilanzierungen wurden auf die vom Mikrozen-sus angegebene Gebäudeanzahl der Mehrfamilienhäuser Deutschlands hochge-rechnet. Die sich hierbei ergebenden Differenzen gegenüber dem IST-Bestand re-präsentieren das Potenzial zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Mehrfami-liengebäudebestands.
Wesentliche Erkenntnisse dieser Quantifizierung sind, dass es ein ganz erhebli-ches Potenzial zu erschließen gibt. Dieses Klimaschutzpotenzial wird aber nur eine Chance auf Realisierung haben, wenn von Seiten des Gesetzgebers die entspre-chenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine Auswahl von Änderungs-vorschlägen und Handlungsempfehlungen rundet deshalb diese Arbeit ab.
Die Gesamtwasservorräte der Erde belaufen sich auf 1,36 Mio. km³, davon sind 2,8% Süß-wasser. Jedoch sind davon wiederum 80% noch in Form von Eis in Gletschern und den Polkappen gebunden (Schwister, 2009). Weltweit ist also weniger als 1% der gesamten Wasservorräte direkt nutzbares Süßwasser (Umweltbundesamt_2, 2010).
Das natürliche Vorkommen von Wasser hat sich seit Urzeiten kaum verändert, jedoch ist der jährliche Wasserverbrauch in den letzten 300 Jahren um das 35-fache gestiegen (Schwister, 2009).
Ergebnisse vielfältiger Untersuchungen weltweit belegen, dass die Auswirkungen des globalen Handels auf regionale Wassersysteme mindestens ebenso gravierend sind wie die Folgen des Klimawandels (WWF, 2007).
„Der Krieg der Zukunft geht ums Wasser!“ So lautet der Titel eines Artikels in der Zeitung
„Die WELT“. Der Artikel nennt Bevölkerungswachstum und der Klimawandel als Ursachen dieser Entwicklung. Die UN schätze, so Die WELT, dass bis 2040 die Weltbevölkerung auf
9 Milliarden Menschen anwachsen wird und dann nur noch 70% des Süßwasserbedarfs ge¬deckt werden kann.
Rund sechs Millionen Hektar Ackerland weltweit gehen jedes Jahr verloren, verursacht durch Klimawandel und Abholzung und wie zumeist leidet die Landbevölkerung als erste darunter. Bis heute gab es in der Sahelzone in Afrika die vierte Dürre in einem Jahrzehnt, die Rinder dort sind bereits an den Auswirkungen gestorben, und wenn nicht zeitnah etwas gegen die akute Dürre unternommen wird, werden auch noch Ziegen und Schafe sterben, womit dann ein wichtiges Grundnahrungsmittel für die Menschen, nämlich Milch, fehlen wird.
Aber auch die restliche Welt hat Probleme mit Frischwasserreserven. Die Türkei und der Irak haben einen Dauerkonflikt bezüglich der Flüsse Euphrat und Tigris. Die türkische Regierung plant zig Staudämme zur Wasserversorgung und Energiegewinnung im eigenen Land, an deren Folgen für den Irak wird dabei eher wenig gedacht. Sobald der Irak wieder stabilere Regierungsverhältnisse hat, wird er sich vermutlich vehement dagegen wehren.
Auch zwischen Äthiopien und Ägypten werden die Kämpfe um Wasser zunehmen. Wäh-rend der Ära Mubarak durften die Äthiopier nicht an das Wasser des Nils, da Ägypten mit Krieg drohte (Putzier, 2012).
Dies sind nur einige Beispiele, wo auf der Erde bereits Konfliktherde bestehen und es mögli¬cherweise nur eine Frage der Zeit ist, bis die Regierungen sich genötigt sehen, Kriege um Wasser zu führen. Selbst US-Geheimdienste bestätigen, dass nach 2022 die Wahrscheinlich¬keit von Kriegen um Wasser deutlich ansteigen wird. Gefährdet sind demnach vor allem Südasien, der Mittlere und Nahe Osten sowie Afrika (Reuters, 2012).
Da viele Länder große Teile ihrer Nahrungsmittel importieren und damit das Wasser aus den Importländern verbrauchen, ist es wichtig zu wissen, aus welchen Ländern diese stammen und welche Erzeugnisse wie viel Wasser benötigen. Somit ist die Motivation groß, Methoden und Vorgehensweisen zu entwickeln, wie man den Wasserverbrauch von Län¬dern ermitteln kann, dieses wichtige Thema einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und durch Alternativen in der Verwendung Einsparpotentiale aufzuzeigen, damit möglichst viele Menschen ihr Verbrauchsverhalten ändern.
Folgende Sätze sind Fakten:
1,1 Milliarden Menschen weltweit haben weniger als 20 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung.
Nur knapp ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in Haushalten, die an Wasser- und Abwas¬serleitungen angeschlossen sind.
Der weltweite Wasserverbrauch hat sich zwischen 1940 und 1990 vervierfacht; die Weltbe¬völkerung hat sich im gleichen Zeitraum „nur“ verdoppelt (UNDP, 2005).
Ideal wäre es, den Wasserkonsum nicht über umfangreiche Tabellen, sondern mit einem Index, d.h. einer einzelnen Zahl, auszudrücken. Dieser Index muss folgendes beinhalten und berücksichtigen können:
Anforderungen an einen Index für Wasserkonsum
Verzehrender Wasserverbrauch
z.B. von fossilen Grundwasserreservoirs etc.
Wasseraufnahme (in Produkte eingebundenes Wasser)
Wasserverschmutzung durch Prozesse etc.
Der Index muss für folgende Ebenen berechnet werden können:
Herstellungsprozesse
Endprodukte
Unternehmen
Gemeinden, Provinzen etc.
Nationen
Der Index des Wasserverbrauchs soll nicht nur den Wasserkonsum vor Ort, sondern auch den, der bei der Herstellung importierter Produkte entsteht, berücksichtigen und ausweisen.
Der Index muss die globale Vergleichbarkeit zwischen den Wasser-Fußabdrücken innerhalb der Ebenen ermöglichen.
Arjen Y. Hoekstra hat einen solchen Index „Water Footprint“ 2009 in seinem Werk „The Water Footprint Assessment Manual – Setting the Global Standard“ entwickelt. Auf der Basis dieses Werks werde ich in meiner Bachelorthesis Berechnungsverfahren für den Wasser-Fußabdruck detailliert darstellen und Analogien zu Ökobilanz, Ökologischem Fußabdruck und Virtuellem Wasser aufzeigen. Schließlich wird das Konzept des Wasser-Fußabrucks sowohl mit dem Konzept des Virtuellen Wassers als auch mit der Ökobilanz verglichen.
Meine persönliche Motivation für die Wahl dieses Themas war es, die Methoden zur Be-rechnung des Wasser-Fußabdrucks zu verstehen, sie zu erläutern und populärer zu machen, denn nur, wenn man den tatsächlichen Wasserverbrauch von Prozessen und der Erzeugung von Produkten messen kann, kann man nötige oder gewünschte Reduzierungen feststellen. Darauf möchte ich hinwirken.