Theodor Fritsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Theodor Fritsch (ca. 1920)

Emil Theodor Fritsch (* 28. Oktober 1852 in Wiesenena, Kreis Delitzsch; † 8. September 1933 in Gautzsch, Amtshauptmannschaft Leipzig) war ein deutscher völkisch-antisemitischer Publizist, Verleger und Politiker (DSP, DVFP).

Er schrieb und verlegte zahlreiche antisemitische Schriften, darunter der Antisemiten-Katechismus bzw. das Handbuch der Judenfrage, und war Herausgeber der Zeitschrift Der Hammer. Daneben hatte er eine treibende Rolle bei der Gartenstadt-Bewegung der Jahrhundertwende um 1900. Fritsch war Gründer des Reichshammerbundes und des Germanenordens, später Mitbegründer des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes. Von Mai bis Dezember 1924 war er Mitglied des Reichstages für die NSFP. Er gilt als ein geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus und wurde von dessen Vertretern als „Altmeister der Bewegung“ angesehen. Fritsch schrieb auch unter den Pseudonymen Thomas Frey, Fritz Thor und Ferdinand Roderich-Stoltheim.[1]

Fritsch (oben rechts) in einer Zusammenstellung prominenter Antisemiten, um 1880

Theodor Fritsch wurde als Emil Theodor Fritsche im Dorf Wiesenena (heute Ortsteil von Wiedemar) in der preußischen Provinz Sachsen geboren. Wann er seinen Namen in „Fritsch“ geändert hat, ist nicht eindeutig geklärt. Seine Eltern waren der Bauer Johann Friedrich Fritsche und Auguste Wilhelmine, geborene Ohme. Er war das sechste von sieben Kindern. Vier seiner Geschwister starben im Kindesalter. Nach dem Besuch der Realschule in Delitzsch lernte er Gießer und Maschinenbauer. Danach nahm er ein technisches Studium an der Berliner Gewerbeakademie auf, das er 1875 als Techniker abschloss. Im gleichen Jahr trat er in eine Berliner Maschinenfabrik ein und machte sich 1879 durch Gründung eines mühlentechnischen Büros, das mit einer Verlagsanstalt verbunden war, selbstständig.

Als Fachzeitschrift und Interessenvertretung für Kleinmüller gab Fritsch ab 1880 das Kleine Mühlen-Journal heraus, dessen Redakteur er zugleich war und das er später in Der Deutsche Müller umbenannte. Der Vertrieb dieses Blattes bildete in der Folgezeit seine finanzielle Grundlage.[2] Mit der Schrift Leuchtkugeln. Altdeutsch-Antisemitische Kernsprüche, die er 1881 unter dem Pseudonym Thomas Frey veröffentlichte, begann Fritsch eine lange Reihe judenfeindlicher Pamphlete. Im September 1882 nahm er neben Adolf Stöcker, Max Liebermann von Sonnenberg, Ernst Henrici, dem Textilfabrikanten Alexander Pinkert, dem Chemnitzer Verleger Ernst Schmeitzner und 200 weiteren Teilnehmern am „Ersten Internationalen Antijüdischen Kongreß“ in Dresden teil. Zwei Jahre später gründete er den Leipziger Reform-Verein.[3]

Mit der Antisemitischen Correspondenz schuf Fritsch 1885 eine Art Diskussionsforum für Antisemiten verschiedener politischer Richtungen.[4] 1894 gab Fritsch die Redaktion der Zeitschrift an Max Liebermann von Sonnenberg ab, der sie unter dem Namen Deutsch-soziale Blätter zum Organ seiner Deutschsozialen Partei machte. 1898 gründete Fritsch den „Deutschen Müllerbund“ und die „Mittelstandsvereinigung im Königreiche Sachsen“. Er widmete sich der Artikulation und Organisation der Interessen von Handwerk und Mittelstand, aber auch der Verbreitung antisemitischer Propagandaschriften.

Die Stadt der Zukunft (1896) wurde zum Vorbild von Heimland und einigen weiteren Siedlungsbauten der Gartenstadtbewegung, die von der Vegetarierkolonie Eden bei Oranienburg inspiriert wurden.

Fritsch heiratete 1893 Paula Zilling aus Solingen, mit der er vier Kinder hatte.[3] Sein gleichnamiger Sohn (1895–1946) war ebenfalls Buchhändler und übernahm nach dem Tod des Vaters dessen Verlag. Er war Ortsgruppenleiter der Leipziger NSDAP, ab 1928 SA-Mitglied und wirkte in der Zeit des Nationalsozialismus im Aktionsausschuss des Börsenvereins Deutscher Buchhändler sowie im Präsidialrat der Reichsschrifttumskammer.[5]

Antisemiten-Katechismus und Handbuch der Judenfrage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Buchdeckel: Antisemiten-Katechismus

Fritschs Antisemiten-Catechismus erschien erstmals 1887 im Verlag von Hermann Beyer – zunächst unter dem Pseudonym Thomas Frey, erst ab der 10. Auflage verwendete Fritsch seinen wirklichen Namen. Das Buch besteht aus mehreren Teilen, die einen hohen Gebrauchswert für Antisemiten haben sollten. So finden sich etwa eine antisemitische Zitate-, Literatur- und Argumentsammlung, antisemitische Forderungen und Statistiken (z. B. Anteile von Juden an bestimmten Bevölkerungsgruppen), Angaben über die Größe der jüdischen Gemeinden einzelner Städte, umstrittene Auszüge aus dem Talmud. Enthalten sind auch das Parteiprogramm der antisemitischen Deutschsozialen Partei und Listen antisemitischer Buchhandlungen, Verlage und Zeitschriften sowie „judenfreier“ Geschäfte („Verzeichnis empfehlenswerter deutscher Firmen“) z. B. für den Bezug von Apfelwein oder Olivenöl. Unter den empfohlenen Tageszeitungen finden sich nicht nur Parteiblätter der Antisemiten, sondern auch zahlreiche – besonders katholische – Regionalzeitungen des deutschsprachigen Raumes, die aufgrund ihres Antisemitismus ausgewählt wurden. Die antisemitische Polemik geht dabei nahtlos in die offene und ausdrückliche Bekämpfung des Christentums und besonders des Katholizismus („in seiner Substanz jüdisch“) über.

Handbuch der Judenfrage, 1939

Die Staatsanwaltschaft Leipzig ließ den Antisemiten-Katechismus 1888 wegen Verlästerung jüdischer Religionsbegriffe beschlagnahmen. Im anschließenden Prozess wurde Fritsch zu einer Woche Haft verurteilt. Einige besonders radikale Textstellen musste er streichen, im Folgejahr erschien die gekürzte Fassung unter dem Titel Thatsachen zur Judenfrage (Das ABC der Antisemiten). Eine aktualisierte und erweiterte Fassung gab Fritsch unter dem Titel Handbuch der Judenfrage ab 1907 heraus.[3]

Das Buch erlebte bis 1945 insgesamt 49 Auflagen, in denen auch neuere Ereignisse in Fritschs antisemitisches Deutungsmuster integriert wurden. So behauptete er nach dem Ersten Weltkrieg, Preußen-Deutschland habe seinen Wohlstand durch ehrliche Arbeit erwirtschaftet. Dadurch sei es ein Hindernis für die Weltherrschaftspläne des internationalen Judentums gewesen, das es daher durch die Niederlage im Krieg und die Novemberrevolution unterworfen habe. Diese Verschwörungstheorie wurde 1924 von Adolf Hitler in seiner Programmschrift Mein Kampf übernommen.[6] Die Schriftleitung übergab Theodor Fritsch später an Ludwig Franz Gengler.[7] Fritschs Handbuch der Judenfrage bildet eine Fundgrube für Nationalsozialisten, Neonazis und Revisionisten.[8]

Henry Fords Der internationale Jude: Ein Weltproblem. Hammer-Verlag, 1922

Fritsch gründete 1902 den Hammer-Verlag mit Sitz in der damaligen Königstraße (heute Goldschmidtstraße) im Graphischen Viertel von Leipzig.[9] Dort erschienen neben der Zeitschrift Der Hammer – Blätter für deutschen Sinn (1902–1940) zahlreiche antisemitische Propagandaschriften, darunter auch deutsche Übersetzungen der Protokolle der Weisen von Zion und der von Henry Ford unter dem Titel Der internationale Jude herausgegebenen Zeitschriftenaufsätze des Dearborn Independent.

In seinen zahlreichen eigenen Publikationen untersuchte Fritsch die angebliche „Verjudung“ der christlichen Religion, des Adels, des Landbesitzes, der Presse, der Richterschaft und diverser anderer Berufsgruppen. Seine radikalen Ansichten zur „Judenfrage“ brachten ihm Geld- und Gefängnisstrafen ein. Öffentliches Aufsehen erregten vor allem die Gotteslästerungsprozesse zwischen 1910 und 1913. Im Hammer und in seinen Büchern Mein Beweis-Material gegen Jahwe (1911) und Der falsche Gott (1916) hatte Fritsch die sittliche Minderwertigkeit der jüdischen Religion zu erweisen versucht. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (CV) zeigte ihn daraufhin wegen Beleidigung einer Religionsgemeinschaft und Störung der öffentlichen Ordnung an. In den ersten beiden Prozessen wurde Fritsch zu Gefängnisstrafen verurteilt, im dritten Prozess aufgrund eines umstrittenen theologischen Gutachtens Rudolf Kittels freigesprochen.

Fritsch widmete sich auch anderen Themenkomplexen wie z. B. der auch von der völkischen Bewegung popularisierten Gartenstadtidee, zu der er bereits durch sein 1896 erschienenes Buch Die Stadt der Zukunft beitrug, und der Mittelstandsfrage.

Politische Aktivitäten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch im parteipolitischen Bereich ist Theodor Fritschs Einfluss festzustellen. Er war 1886 Mitbegründer – neben Max Liebermann von Sonnenberg und Otto Böckel – der Deutschen Antisemitischen Vereinigung, aus der drei Jahre später die Deutschsoziale Partei hervorging. Fritsch gehörte dem Parteivorstand an und trat bei der Reichstagswahl 1890 im Wahlkreis Leipzig an, erhielt aber nur 8 Prozent der Stimmen. Im Vorfeld der Reichstagswahl 1893 war er in der Partei zunehmend isoliert und durfte nicht mehr für diese kandidieren. Daraufhin legte er alle parteipolitischen Ämter nieder und wurde aus der Partei ausgeschlossen.[3]

Ohnehin verfolgte Fritsch statt der Bildung separater Antisemitenparteien eher das Ziel, den Antisemitismus in allen Reichstagsfraktionen als „gemeinsamen Nenner“ zu verankern. Schließlich sei „der Jude […] nicht nur ein Feind der konservativ Gesinnten, er schädigt Jeden im Staate, auch den Liberalen und auch den Sozialdemokratischen Arbeiter“.[10] Er versuchte seine Weltanschauung folglich durch Vereine und Verbände zu verbreiten, z. B. durch die Sächsische Mittelstandsvereinigung, an deren Gründung (1905) und Leitung er maßgeblich beteiligt war. Auch an der Gründung des Reichsdeutschen Mittelstandsverbandes wirkte er 1911 als Ideengeber und Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses[11] maßgeblich mit. Dieser schloss sich 1913 mit ähnlich gesinnten Verbänden zum Kartell der schaffenden Stände zusammen. Fritsch gründete 1912 den Reichshammerbund, der die Leser seiner Zeitschrift in Diskussionszirkeln zusammenfasste, gleichzeitig den Germanenorden als geheime Zwillingsorganisation. Mitglieder des Germanenordens gründeten 1918 die Thule-Gesellschaft für wiederum öffentliche politische Treffen.[12]

Im Frühjahr 1919 – nach Ende des Ersten Weltkriegs und Gründung der Weimarer Republik – gehörte Fritsch zu den Unterzeichnern des Aufrufes zur Gründung des Deutschen Schutz- und Trutzbundes.[13] Dieser ging wenige Monate später ebenso wie der Reichshammerbund im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund auf, in dessen Beirat Fritsch später saß.[14] Später wurde er Mitglied in der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP). Bei der Reichstagswahl Mai 1924 wurde Fritsch für die Nationalsozialistische Freiheitspartei, einer gemeinsamen Liste der DVFP und der verbotenen NSDAP, in den Reichstag gewählt und gehörte ihm bis zur nächsten Wahl im Dezember 1924 an. Ab 1925 gehörte er der Reichsleitung der DVFP-Nachfolgeorganisation Deutschvölkische Freiheitsbewegung (DVFB) an. Fritsch verließ die DVFB im Februar 1927 im Zuge von Auseinandersetzungen um ein stärker an den Interessen der Arbeitnehmer ausgerichtetes Programm.[15]

Angesichts der zunehmenden Bedeutung und Attraktivität der NSDAP innerhalb der völkischen Rechten äußerte sich Fritsch 1929 positiv gegenüber dieser Partei und bezeichnete Hitler als „Retter“ Deutschlands. Dieser schrieb im Gegenzug nach dem Erfolg bei der Reichstagswahl 1930 an Fritsch, dessen Handbuch der Judenfrage er als „maßgeblich für die antisemitische Bewegung“ hervorhob. Auch weitere führende Nationalsozialisten wie Heinrich Himmler, Joseph Goebbels, Julius Streicher und Dietrich Eckart beriefen sich auf das Handbuch und zitierten es oft. Fritsch gehört damit zu den geistigen Wegbereitern des Nationalsozialismus. Anlässlich der Reichstagswahl im November 1932 unterzeichnete Fritsch einen Aufruf zugunsten Hitlers.[3]

Fritsch starb am 8. September 1933 im Alter von 80 Jahren nach einem Schlaganfall. Seine Beerdigung auf dem Friedhof in Oetzsch (Markkleeberg-Mitte) wurde zu einer Großversammlung der neuen Machthaber, die Fritsch als „Altmeister“ der völkischen Bewegung verehrten. Ihr wohnten Führer der sächsischen SA, der Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann, Reichsinnenminister Wilhelm Frick, der evangelische Landesbischof Friedrich Coch, der sächsische Landtagspräsident Walter Dönicke und der Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler bei.[16]

Nach Fritschs Tod wurde die damalige Lindenallee in Berlin-Zehlendorf (heute: Lindenthaler Allee) in Theodor-Fritsch-Allee umbenannt. In Ludwigshafen, Nürnberg, Darmstadt, Leipzig, Tübingen und Koblenz erhielten ebenfalls Straßen seinen Namen. In Zehlendorf setzten die Nationalsozialisten Fritsch auf Initiative des Bezirksbürgermeisters Walter Helfenstein 1935 auch ein Denkmal. Die Bronze-Plastik zeigte – angelehnt an den Siegfried-Mythos – einen nackten, muskulösen Mann, der mit einem Hammer (eine Bezugnahme auf Fritschs Verlag) ein drachenähnliches Wesen erschlägt. Dieses sollten offenbar „den Juden“ symbolisieren.[17] Die Bronze wurde um 1942 aus Kriegsgründen eingeschmolzen.[18]

Im Frühjahr 1887 sandte Fritsch einige Nummern seiner Antisemitischen Correspondenz dem Philosophen Friedrich Nietzsche zu. Dieser schickte sie zurück und verspottete in einem Begleitbrief

„dieses abscheuliche Mitredenwollen noioser Dilettanten über den Werth von Menschen und Rassen, diese Unterwerfung unter ‚Autoritäten‘, welche von jedem besonneneren Geiste mit kalter Verachtung abgelehnt werden (z. B. E. Dühring, R. Wagner, Ebrard, Wahrmund, P. de Lagarde – wer von ihnen ist in Fragen der Moral und Historie der unberechtigtste, ungerechteste?), diese beständigen absurden Fälschungen und Zurechtmachungen der vagen Begriffe ‚germanisch‘, ‚semitisch‘, ‚arisch‘, ‚christlich‘, ‚deutsch‘ […]“[19]

Privat notierte sich Nietzsche:

„Neulich hat ein Herr Theodor Fritsch aus Leipzig an mich geschrieben. Es giebt gar keine unverschämtere und stupidere Bande in Deutschland als diese Antisemiten. Ich habe ihm brieflich zum Danke einen ordentlichen Fußtritt versetzt. Dies Gesindel wagt es, den Namen Z[arathustra] in den Mund zu nehmen! Ekel! Ekel! Ekel!“[20]
  • Antisemiten-Katechismus. Herrmann Beyer, 1887.
    • Handbuch der Judenfrage. Die wichtigsten Tatsachen zur Beurteilung des jüdischen Volkes. 45. Auflage. 249. bis 255. Tausend. Hammer, Leipzig 1939.
  • Die Zionistischen Protokolle. Das Programm der internationalen Geheim-Regierung. Aus dem Englischen übersetzt nach dem im Britischen Museum befindlichen Original, mit einem Vor- und Nachwort von Theodor Fritsch, Hammer-Verlag, Leipzig 13, Erscheinungsjahr 1924, DNB-Link
  • Leuchtkugeln, Alldeutsch-antisemitische Kernsprüche. ebd.
  • Mißstände in Handel und Gewerbe. ebd.
  • Der Sieg der Sozialdemokratie als Frucht des Kartells. ebd.
  • Verteidigungsschrift gegen die Anklage wegen groben Unfugs, verübt durch Verbreitung antisemitischer Flugblätter. ebd.
  • Wem kommt das Kartell zu gute. ebd.
  • Zur Abwehr und Aufklärung. ebd., 1891.
  • (Pseudonym Thomas Frey): Thatsachen zur Judenfrage, das ABC der Antisemiten. (mehrere Auflagen). ebd.
  • (Pseudonym Thomas Frey): Zur Bekämpfung 2000jähriger Irrtümer. ebd.
  • Das Abc der sozialen Frage. Fritsch, Leipzig 1892 (= Kleine Aufklärungs-Schriften, Band 1).
  • Die Juden in Russland, Polen, Ungarn usw. Fritsch, Leipzig 1892 (= Kleine Aufklärungs-Schriften, Band 7).
  • Statistik des Judenthums. Fritsch, Leipzig 1892 (= Kleine Aufklärungs-Schriften, Band 10/11).
  • Halb-Antisemiten. Ein Wort zur Klärung. Beyer, Leipzig 1893.
  • Zwei Grundübel: Boden-Wucher und Börse. Eine gemeinverständliche Darstellung des brennendsten Zeitfragen. Beyer, Leipzig 1894.
  • Die Stadt der Zukunft. Fritsch, Leipzig 1896.
  • Mein Beweis-Material gegen Jahwe. Hammer, Leipzig 1911.
  • (Pseudonym F. Roderich-Stoltheim): Die Juden im Handel und das Geheimnis ihres Erfolges. Zugleich ein Antwort und Ergänzung zu Sombarts Buch: „Die Juden und das Wirtschaftsleben“. Hobbing, Steglitz 1913 (ab 1919 betitelt: Das Rätsel des jüdischen Erfolges.)
  • (Pseudonym: Ferdinand Roderich-Stoltheim): Anti-Rathenau. Hammer, Leipzig 1918 (= Hammer-Schriften, Band 15).
  • (Pseudonym F. Roderich-Stoltheim): Einstein’s Truglehre. Allgemein-verständlich dargestellt und widerlegt. Hammer, Leipzig 1921 (= Hammer-Schriften, Band 29).
  • Die wahre Natur des Judentums. Hammer, Leipzig 1926.
  • (Pseudonym F. Roderich-Stoltheim): Der Kulturbund des Rassefriedens. in Sammelwerk Die Weltfront. Eine Sammlung von Aufsätzen antisemitischer Führer aller Völker. Hrsg. Hans Krebs, hier tituliert „Mitglied der Prager Nationalversammlung“ und Otto Prager. Aussig 1926 online, Erweit. Auflage mit anderem Untertitel: „Folge 1.“ Nibelungen, Berlin und Leipzig 1935 (mehr dieser „Folge“ nicht ersch.) S. 5–8.
  • (als Th. Fritsch): Wie ist die Judenfrage zu lösen? In ebd. 1926, S. 33–43.
  • Die zionistischen Protokolle. Hrsg. v. Th. Fritsch (= Die Protokolle der Weisen von Zion), in 13. Aufl. 1933 inkriminiert am Berner Zionistenprozess.
  • Elisabeth Albanis: Anleitung zum Hass: Theodor Fritschs antisemitisches Geschichtsbild. Vorbilder, Zusammensetzung und Verbreitung. In: Werner Bergmann/Ulrich Sieg (Hrsg.): Antisemitische Geschichtsbilder (= Antisemitismus: Geschichte und Strukturen, Band 5). Klartext Verlag, Essen 2009, ISBN 978-3-8375-0114-8, S. 167–191.
  • Michael Bönisch: Die „Hammer“-Bewegung. In: Uwe Puschner, Walter Schmitz und Justus H. Ulbricht (Hrsg.): Handbuch zur „Völkischen Bewegung“ 1871–1918. Saur, München u. a. 1996, S. 314–365.
  • Thomas Gräfe: Der falsche Gott (Theodor Fritsch, 1916). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Band 6: Publikationen. De Gruyter, Berlin 2013, S. 193–196.
  • Günter Hartung: Vor-Planer des Holocaust. In: Günter Hartung: Deutschfaschistische Literatur und Ästhetik. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2001, ISBN 3-934565-92-1, S. 61–73.
  • Gerhard Henschel: Neidgeschrei. Antisemitismus und Sexualität. Hoffmann und Campe, Hamburg 2008, ISBN 345509497X (Fritsch passim).
  • Andreas Herzog: Das schwärzeste Kapitel der Buchstadt vor 1933. Theodor Fritsch, der Altmeister der „Bewegung“, wirkte in Leipzig. In: Leipziger Blätter. Jahrgang 30, 1997, S. 56–59.
  • Andreas Herzog: Theodor Fritschs Zeitschrift „Hammer“ und der Aufbau des „Reichs-Hammerbundes“ als Instrument der antisemitischen völkischen Reformbewegung 1902–1914. In: Mark Lehmstedt und Andreas Herzog (Hrsg.): Das bewegte Buch. Buchwesen und soziale, nationale und kulturelle Bewegungen um 1900. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, S. 153–182.
  • Thomas Irmer: Das „erste antisemitische Denkmal Deutschlands“. Zur Errichtung eines Denkmals für Theodor Fritsch im kommunalen öffentlichen Raum in Berlin 1935–1943. In: Gideon Botsch, Christoph Kopke & Lars Rensmann Hrsg.: Politik des Hasses. Studien zu Antisemitismus und Rechtsextremismus. Georg Olms Verlag Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14438-2.
  • Peter König, Hans Peter Buohler: [Art.] Fritsch, Theodor. In: Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums. Begr. von Walther Killy, hrsg. von Wilhelm Kühlmann (u. a.). Zweite, vollst. überarb. Auflage. Band 4. Berlin und New York: de Gruyter 2009, ISBN 978-3-11-021389-8, S. 48.
  • Hannelore Noack: Unbelehrbar? Antijüdische Agitation mit entstellten Talmudzitaten, antisemitische Aufwiegelung durch Verteufelung der Juden. University Press, Paderborn 2001 (Dissertation), S. 487ff.
  • Thomas Nitschke: Die Gartenstadt Hellerau im Spannungsverhältnis zwischen weltoffener Reformsiedlung und nationalistisch gesinnter völkischer Gemeinde. Halle (Saale) 2007, DNB 988227517 (Dissertation. Martin-Luther-Universität, Halle, Fachbereich Geschichte, Philosophie, Sozialwissenschaften, 2007, 287 Seiten).
  • Thomas Nitschke: Die Geschichte der Gartenstadt Hellerau. Hellerau Verlag, Dresden 2009, ISBN 978-3-938122-17-4.
  • Peter Pulzer: German antisemitism revisited. Archivio Guido Izzi, Roma 1999. (= Dialoghi/Facoltà di Lingue e Letterature Straniere, Universität Tuscia, Band 2) ISBN 88-85760-75-9
  • Daniel Sander: Völkischer Radikalismus. Theodor Fritsch und die Zeitschrift „Hammer“ 1912–1919. (Magisterarbeit) Lüneburg 2003.
  • Dirk Schubert (Hrsg.): Die Gartenstadtidee zwischen reaktionärer Ideologie und pragmatischer Umsetzung. Theodor Fritschs völkische Version der Gartenstadt. Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur, Dortmund 2004. (= Dortmunder Beiträge zur Raumplanung: Blaue Reihe, Band 117), ISBN 3-88211-147-X
  • Serge Tabary: Theodor Fritsch (1852–1933). Le „Vieux Maître“ de l’antisemitisme allemand et la diffusion de l’idée „völkisch“. Dissertation, Univ. de Strasbourg 1998.
  • Justus H. Ulbricht: Das völkische Verlagswesen im Deutschen Kaiserreich. In: Uwe Puschner, Walter Schmitz und Justus H. Ulbricht (Hrsg.): Handbuch zur „Völkischen Bewegung“ 1871–1918. Saur, München u. a. 1996. S. 285–287.
  • Révolution conservatrice et national-socialisme. Quatrième colloque du Groupe d'étude de la „révolution conservatrice“ allemande. In: Revue d’Allemagne. Band 16, Strasbourg 1984, S. 321–555.
  • Christian Wiese: Jahwe – ein Gott nur für Juden? (über den „Gotteslästerungsprozess“ 1910/11). In: Leonore Siegele-Wenschkewitz (Hrsg.): Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus. Theologische und kirchliche Programme Deutscher Christen. Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-86137-187-1.
  • Massimo Ferrari Zumbini: Die Wurzeln des Bösen. Gründerjahre des Antisemitismus. Von der Bismarckzeit zu Hitler. Klostermann, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-465-03222-5

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. In einem antisemitischen Sammelwerk von 1926 taucht er zweimal als Autor auf, mit Klarnamen und mit Pseudonym, siehe Lit.
  2. Klaus Wand: Theodor Fritsch (†1933), der vergessene Antisemit. In: Folker Siegert: Israel als Gegenüber – vom Alten Orient bis in die Gegenwart. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 458–488, hier S. 460.
  3. a b c d e Johannes Leicht: Theodor Fritsch. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
  4. Ein Vordenker der Judenhasser, Artikel vom 7. November 2013 von Peter Fasel auf Zeit Online
  5. Barbara Hillen: Fritsch, Theodor Frohmund Herbert. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie (online), 9. Juni 2004.
  6. Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut für Zeitgeschichte München − Berlin, München 2016, Bd. 1, S. 718 f.
  7. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 (= Die Zeit des Nationalsozialismus. Bd. 17153). Vollständig überarbeitete Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 159.
  8. Online. Bei dieser Wiedergabe handelt es sich um einen Auszug (bis S. 339) der 49. letzten Ausg. 1944 mit 604 S.; ferner auf versch. rechtsradikalen Websites. Inhaltsverzeichnis 1937: Vorwort - Einführung - Rassenkunde des jüdischen Volkes - Geschichte des Judentums - Die jüdische Lehre - Jüdische Kampforganisationen - Das Judentum in der deutschen Kulturgemeinschaft - Das Judentum im fremden und eigenen Urteil - Zur Geschichte des deutschen Antisemitismus (später: Antijudaismus) (Teile I und II von Johann von Leers, Teil III von H. Falck) - Schlußwort - Namen- und Stichwortverzeichnis - Namenverzeichnis für „Das Judentum im deutschen Schrifttum“"
  9. Mike Schmeitzner, Francesca Weil: Sachsen 1933–1945. Der historische Reiseführer. Ch. Links Verlag, Berlin 2014, S. 60.
  10. Fritsch auf dem Antisemitischen Kongreß 1885 in Kassel. Zitiert in: Klaus Wand: Theodor Fritsch (†1933), der vergessene Antisemit. In: Folker Siegert: Israel als Gegenüber – vom Alten Orient bis in die Gegenwart. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 458–488, hier S. 479–480.
  11. Edgar Hartwig: Reichsdeutscher Mittelstandsverband (RMV). 1911–1920. In: Dieter Fricke u. a. (Hrsg.): Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789–1945). In vier Bänden. Band 3. Bibliographisches Institut, Leipzig 1985, S. 657–662, hier S. 658.
  12. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. 3. Auflage, Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-48-7, S. 114, 128
  13. Werner Jochmann: Nationalsozialismus und Revolution: Ursprung und Geschichte der NSDAP in Hamburg 1922–1933. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963, S. 27.
  14. Uwe Lohalm: Völkischer Radikalismus. Die Geschichte des Deutschvölkischen Schutz- und Trutz-Bundes. 1919–1923. Leibniz-Verlag, Hamburg 1970, S. 98, ISBN 3-87473-000-X.
  15. Reimer Wulff: Die Deutschvölkische Freiheitspartei 1922–1928. Hochschulschrift, Marburg 1968, S. 151 unter Verweis auf einen Brief Fritsch’ an Albrecht von Graefe, abgedruckt im Reichswart Nr. 8 vom 19. Februar 1927 (online).
  16. Andreas Herzog: Das schwärzeste Kapitel der Buchstadt vor 1933. Theodor Fritsch, der Altmeister der „Bewegung“, wirkte in Leipzig. In: Leipziger Blätter, Jahrgang 30 (1997), S. 56–59.
  17. Das „erste antisemitische Denkmal Deutschlands“, Artikel vom 11. November 2013 von Thomas Irmer auf tagesspiegel.de
  18. Thomas Irmer: Das “erste antisemitische Denkmal Deutschlands”. Zur Geschichte eins Denkmals für Theodor Fritsch im kommunalen öffentlichen Raum Berlins 1935- 1945. In: Gideon Botsch/ Christoph Kopka/ Lars Rensmann (Hrsg.): Politik des Hasses. Antisemitismus und radikale Rechte in Europa, Hildesheim 2010, S. 153–170.
  19. Brief an T. Fritsch, 29. März 1887. KSB 8, Nr. 823, S. 51.
  20. KSA 12, 7[67], S. 321.