Kapitänleutnant

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Kapitänleutnant ist ein militärischer Dienstgrad der Marine.

Kapitänleutnant
Schulterklappe eines Kapitänleutnants (Truppendienst/MilFD) Ärmelabzeichen der Jacke (Dienstanzug) eines Kapitänleutnants (Truppendienst/MilFD)
Dienstgradabzeichen[1][A 1]
Dienstgradgruppe Hauptleute[2]
NATO-Rangcode OF-2[3]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Hauptmann
Dienstgrad Marine Kapitänleutnant[4]
Abkürzung (in Listen) KptLt (KL)[5]
Besoldungsgruppe A 11–12 nach BBesO[6]

Kapitänleutnant ist ein Dienstgrad der Bundeswehr für Marineuniformträger. Gesetzliche Grundlage ist die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[4] und das Soldatengesetz.[7]

In der Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3 „Militärische Formen und Feiern der Bundeswehr“ (ehemals ZDv 10/8) wird neben der regelmäßigen Anrede „Herr[A 2] Kapitänleutnant“ ferner auch explizit auf das in der Umgangssprache der Marine gebräuchliche „Herr[A 2] Kaleu“ als Kurzform hingewiesen.[8][9]

Dienstgradabzeichen

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Die Dienstgradabzeichen des Kapitänleutnants zeigen drei Ärmelstreifen auf beiden Unterärmeln. Die beiden äußeren Streifen sind mittelbreit; der innere schmal.[A 3][4][1]

Die Dienstgradbezeichnung ranggleicher Luftwaffen- und Heeresuniformträger lautet Hauptmann.[4] Hinsichtlich Befehlsbefugnis, Ernennung, Sold, den nach- und übergeordneten Dienstgraden, ähnlich auch hinsichtlich der Dienststellungen sind Kapitänleutnante und Hauptleute gleichgestellt.

 Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[10]   Höherer Dienstgrad[10]
Oberleutnant
Oberleutnant zur See
Hauptmann
Kapitänleutnant
Stabsarzt
Stabsapotheker
Stabsveterinär
Stabshauptmann
Stabskapitänleutnant

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Der Kapitänleutnant war in der Volksmarine der DDR ein Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Hauptleute und vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-2. Er entsprach dem Hauptmann der NVA.

Das Dienstgradabzeichen bestand aus Schulterstücken mit marineblauem Untergrund und parallel verlaufenden silberfarbenen Schnüren. Auf dem Schulterstück waren vier viereckige goldfarbene Schultersterne angebracht. Das Ärmelabzeichen bestand aus zwei gelbfarbenen einfachen und einem schmalen Streifen. Darüber war das Laufbahnabzeichen aufgenäht. Im Unterschied zu allen übrigen deutschen Marinestreitkräften bedeckten die Ärmelabzeichen nur zu ca. 40 % den Ärmelumfang.

Dienstgrad
niedriger:
Oberleutnant (zur See)


Kapitänleutnant
höher:
Korvettenkapitän

Kaiserliche und Kriegsmarine

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Im Deutschen Kaiserreich und der Kriegsmarine war der Kapitänleutnant ein Dienstrang der Dienstgradgruppe der Hauptleute, vergleichbar dem damaligen Hauptmann.

Ingenieuroffiziere trugen an Stelle des Seesterns am Ärmel und auf den Schulterstücken ein Zahnrad, Sanitätsoffiziere den Äskulapstab, Marinewaffendienst 2 gekreuzte Rohre, Sperrwaffendienst eine Raise (symbolisierte Mine), Nachrichtendienst einen Blitz, Verwaltungsoffiziere den Merkurstab.

Im Kaiserreich trug der Kapitänleutnant nur 2 (mittel-)breite Streifen am Ärmel. Seeoffiziere an Stelle des Seesterns eine Krone.

Dienstgrad
niedriger:
Oberleutnant zur See

Deutsches Reich
Kapitänleutnant
höher:
Korvettenkapitän


Frühere deutsche und österreichische Streitkräfte

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In den deutschen Territorialheeren und in der Armee des Kaisertums Österreich stand der Capitain-Lieutenant oder Kapitänlieutenant im Rang zwischen dem Hauptmann und dem Oberleutnant. In Preußen entsprach ihm der Stabskapitän bzw. Stabshauptmann. Oft war er der tatsächliche Führer einer Kompanie, nicht aber deren Inhaber. In den meisten Landstreitkräften verschwand der Rang um die Mitte des 19. Jahrhunderts. In Österreich wurde der Capitän-Lieutenant 1849 in Hauptmann 2. Classe umbenannt.[11]

Der dem deutschen Kapitänleutnant entsprechende österreichisch-(ungarische) Marine-Dienstgrad war Linienschiffsleutnant.

Britische Streitkräfte

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In der britischen Royal Navy wird der Rang des Kapitänleutnants (NATO Code OF-2) als Lieutenant (kurz: Lt) bezeichnet.

Frühere französische Streitkräfte

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In der französischen Armee des Ancien Régime war der Capitaine-lieutenant der Chef einer Einheit der königlichen Garde. Der oberste Rang war hier der eines Capitaine, welcher aber stets vom König selbst bekleidet wurde.

Kanadische Streitkräfte

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In den kanadischen Seestreitkräften, der Royal Canadian Navy, wird der Rang des Kapitänleutnants (NATO Code OF-2) als Lieutenant (kurz: Lt(N)) bezeichnet.

US-amerikanische Streitkräfte

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In der United States Navy wird der Rang als Lieutenant bezeichnet.

  1. Links: Dienstgradabzeichen auf einer Schulterklappe für Marineuniformträger des Truppendienstes bzw. des militärfachlichen Dienstes. Rechts: Ärmelabzeichen der Jacke des Dienstanzugs eines Marineuniformträgers des Truppendienstes bzw. des militärfachlichen Dienstes. Der Stern ist bei beiden Ausführungen das Laufbahnabzeichen für Offiziere des Truppendienstes bzw. des militärfachlichen Dienstes. Andere Laufbahnen weisen andere Laufbahnabzeichen auf.
  2. a b ggf. stattdessen Frau, vgl. hier
  3. In der ZDv 37/10 sind neben der in der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten beschriebenen Form als Ärmelabzeichen auch entsprechende (d. h. gleichgestaltete) Schulterabzeichen für Marineuniformträger beschrieben.
Wiktionary: Kapitänleutnant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat (Memento vom 19. September 2014 im Internet Archive)
  2. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
  3. Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch, NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014]).
  4. a b c d Der Bundespräsident (Hrsg.): Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geändert worden ist).
  5. Bundesminister der Verteidigung; Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.): Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999).
  6. Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufs- und Zeitsoldaten und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  7. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG). Bonn 19. März 1956, § 4 Abs. 3 (2) – (gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
  8. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 10/8 Militärische Formen und Feiern der Bundeswehr. Kap. 6 Gruß und Anrede.
  9. vgl. auch Werner Besch: Duzen, Siezen, Titulieren. Zur Anrede im Deutschen heute und gestern (= Kleine Reihe V&R 4009). 2. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-34009-5, S. 59 (Digitalisat in der Google-Buchsuche – Nr. 626 ZDv 10/8).
  10. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).
  11. Erlaß des Kriegsministeriums vom 5. April 1849, in: Ergänzungsband zu dem Landesgesetz- und Regierungsblatte für das Kronland Ungarn, Ofen 1851, Passus 47.