Wilhelm Hempfing
Wilhelm Hempfing (* 15. Juli 1886 in Schönau (Odenwald); † 6. Juni 1948 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler und Radierer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hempfing war Meisterschüler an der Karlsruher Kunstakademie bei Friedrich Fehr. Die Radierverfahren und Drucktechniken lernte er ebenfalls in Karlsruhe bei Walter Conz. Er war auf vielen Ausstellungen vertreten, u. a. ab 1911 im Glaspalast München.
In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an 28 Ausstellungen sicher belegt[1], u. a. von 1937 bis 1944 an allen Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München.[2] Dabei erwarben Joseph Goebbels das Ölgemälde Der junge Tag[3], Wilhelm Brückner Sitzender Halbakt einer Blondine[4] und Julius Schaub Sitzende Blondine[5]. Dieser Akt wies laut Henry Picker eine verblüffende Ähnlichkeit mit Eva Braun auf[6] und wurde wohl für Hitler erworben.
Hempfings Œuvre umfasst vorwiegend die Landschafts- und Aktmalerei, aber auch Porträts und Blumenbilder, Arbeiten, die ganz dem nazistischen Kunstkanon entsprachen. Sehr produktiv war Hempfing auch mit der ihm eigenen, stark von W. Conz beeinflussten Radiertechnik.
Er unternahm Studienreisen nach Südeuropa (Balkan, Italien, Spanien), Nordafrika, die Bretagne, Dänemark, England und an die norddeutschen Küsten (Sylt, Samland, Rügen und Usedom). Hempfing ist auch als Grafiker und Buchgestalter hervorgetreten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hempfing, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 371 (biblos.pk.edu.pl).
- Hempfing, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 416 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Fritz Wilkendorf: Wilhelm Hempfing, 1886-1948. In: Ekkhart = Badische Heimat 1956, S. 5–17.
- Hempfing, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 42 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Norbert Krämer: Wilhelm Hempfing: der Figuren- und Landschaftsmaler aus Schönau im Odenwald [für den Verein Alt-Schönau e.V., anläßlich der Hempfing-Ausstellung, vom 10. bis 24. September 2006, in der Hühnerfautei zu Schönau]. Kaden, Heidelberg 2006, ISBN 3-922777-80-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bilder Hempfings bei artnet.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 451 und passim
- ↑ Robert Thoms: Große Deutsche Kunstausstellung München 1937–1944. Verzeichnis der Künstler in zwei Bänden. Band I: Maler und Graphiker. Berlin 2010, ISBN 978-3-937294-01-8, S. ?.
- ↑ Der junge Tag — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Sitzender Halbakt einer Blondine — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Sitzende Blondine — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. Berlin, Ullstein 1997, ISBN 3-548-26509-X, S. 57.
Personendaten | |
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NAME | Hempfing, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Radierer |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1886 |
GEBURTSORT | Schönau (Odenwald) |
STERBEDATUM | 6. Juni 1948 |
STERBEORT | Karlsruhe |