„Maximilian Heine“ – Versionsunterschied

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Max, wie er in seiner Familie genannt wurde, kam als jüngstes von vier Kindern des Tuchhändlers Tuchhändlers [[Samson Heine]] und seiner Frau [[Betty Heine|Betty (eigentlich Peira)]], geborene van Geldern zur Welt. Seine Erziehung erfolgte im Geiste der [[Haskala]], der jüdischen Aufklärung, zu deren Zielen die [[Jüdische Emanzipation|Emanzipation]] der [[Juden]] und deren weitgehende [[Assimilation (Soziologie)|Assimilation]] gehörten.
Max, wie er in seiner Familie genannt wurde, kam als jüngstes von vier Kindern des Tuchhändlers [[Samson Heine]] und seiner Frau [[Betty Heine|Betty (eigentlich Peira)]], geborene van Geldern zur Welt. Seine Erziehung erfolgte im Geiste der [[Haskala]], der jüdischen Aufklärung, zu deren Zielen die [[Jüdische Emanzipation|Emanzipation]] der [[Juden]] und deren weitgehende [[Assimilation (Soziologie)|Assimilation]] gehörten.


Maximilian Heine studierte an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] in Berlin und an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität]] in München und wurde 1829 zum [[Doktor der Medizin]] promoviert. Noch im selben Jahr trat er als [[Chirurg]] in den Dienst der [[Kaiserlich Russische Armee|Kaiserlich Russischen Armee]] und nahm im Rahmen des [[Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)|Russisch-türkischen Kriegs]] am Balkanfeldzug des Generals [[Hans Karl von Diebitsch-Sabalkanski|Diebitsch]] teil. Vier Jahre später veröffentlichte er seine Erinnerungen an diesen Krieg. Eine weiterer Einsatz als Militärarzt erfolgte 1832 während der Niederschlagung des [[Novemberaufstand|Polnischen Aufstands]] durch die russische Armee.
Maximilian Heine studierte an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] in Berlin und an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität]] in München und wurde 1829 zum [[Doktor der Medizin]] promoviert. Noch im selben Jahr trat er als [[Chirurg]] in den Dienst der [[Kaiserlich Russische Armee|Kaiserlich Russischen Armee]] und nahm im Rahmen des [[Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)|Russisch-türkischen Kriegs]] am Balkanfeldzug des Generals [[Hans Karl von Diebitsch-Sabalkanski|Diebitsch]] teil. Vier Jahre später veröffentlichte er seine Erinnerungen an diesen Krieg. Eine weiterer Einsatz als Militärarzt erfolgte 1832 während der Niederschlagung des [[Novemberaufstand|Polnischen Aufstands]] durch die russische Armee.

Version vom 7. Juni 2019, 22:35 Uhr

Maximilian Heine in russischer Uniform

Maximilian von Heine (* 1805 oder 1807 als Maximilian Heine in Düsseldorf; † 6. November 1879 in Berlin) war ein deutscher Militärarzt und Staatsrat in russischen Diensten. Sein ältester Bruder war der Dichter Heinrich Heine.

Leben

Max, wie er in seiner Familie genannt wurde, kam als jüngstes von vier Kindern des Tuchhändlers Samson Heine und seiner Frau Betty (eigentlich Peira), geborene van Geldern zur Welt. Seine Erziehung erfolgte im Geiste der Haskala, der jüdischen Aufklärung, zu deren Zielen die Emanzipation der Juden und deren weitgehende Assimilation gehörten.

Maximilian Heine studierte an der Humboldt-Universität in Berlin und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und wurde 1829 zum Doktor der Medizin promoviert. Noch im selben Jahr trat er als Chirurg in den Dienst der Kaiserlich Russischen Armee und nahm im Rahmen des Russisch-türkischen Kriegs am Balkanfeldzug des Generals Diebitsch teil. Vier Jahre später veröffentlichte er seine Erinnerungen an diesen Krieg. Eine weiterer Einsatz als Militärarzt erfolgte 1832 während der Niederschlagung des Polnischen Aufstands durch die russische Armee.

Anschließend kehrte er nach Russland zurück und übernahm in Sankt Petersburg die Stelle als Chefarzt an einer Militärschule. Nach seinem Abschied aus der Armee, wurde er geadelt und zum Staatsrat ernannt. Von 1844 (Gründung) bis 1860 war er neben Karl Heinrich Thielmann und Rudolph Krebel Mit-Herausgeber der Monatsschrift „Medicinische Zeitung Russlands“.[1]

Maximilian Heine pflegte ein enges, freundschaftliches Verhältnis zu seinem Bruder Heinrich, den er mehrfach in seinem Pariser Exil besuchte.[2] Nach Heinrichs Tod verfasste Max eine Biographie seines Bruders, worum dieser ihn nach eigenem Zeugnis ausdrücklich gebeten hatte.[3]

Siehe auch

Werke (Auswahl)

  • Bilder aus der Türkei. Nach eigener Anschauung skizziert von Maximilian Heine, Verlag von J. Brieff, St. Petersburg 1833
  • Gretsch. Eine biographische Skizze. Aus dem Russischen von Dr. Maximilian Heine. Karl Kray, St. Petersburg 1838 (Digitalisat)
  • Medicinisch-Topographische Skizze von St. Petersburg. Kurth, St. Petersburg 1844 (Digitalisat)
  • Beiträge zur Geschichte der orientalischen Pest. Eggers, St. Petersburg 1846 (Digitalisat)
  • Medicinisch-Historisches aus Russland. Eggers, St. Petersburg 1851 (Digitalisat)
  • Erinnerungen an Heinrich Heine und seine Familie. Von seinem Bruder Maximilian Heine. F. Dümmler, Berlin 1868 (Digitalisat)

Beiträge in: Medicinische Zeitung Russlands (Auswahl)

Literatur

  • Ernst Julius Gurlt: Maximilian Heine. In: Ernst Julius Gurlt und August Hirsch (Hg.). Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Band III, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1886, S. 126 (Digitalisat)
  • August Hirsch (Hg), zweite Auflage durchgesehen und ergänzt von Wilhelm Haberling, Franz Hübotter und Hermann Vierordt: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 2. Auflage, Band 3, Urban & Schwarzenberg, Berlin [u. a.] 1931, S. 135
  • Isidore Singer und Frederick T. Haneman: Heine, Maximilian. In: Isidore Singer (Hg): The Jewish Encyclopedia. Band 6, Funk & Wagnalls, New York [u. a.] 1904, S. 330 f. (Digitalisat)
  • Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Band 3, Orient [u. a.], Cernãuţi 1928, S. 36
  • Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 11: Hein–Hirs. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2002, ISBN 3-598-22691-8, S. 9–16
  • Frank Stelzner: Dr. med. Maximilian von Heine (1806 bis 1879). Ein Arzt zwischen Deutschland und Russland. Diss. Leipzig 2004
  • Rudolf Vierhaus (Hg): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Auflage, Band 4, Saur, München 2006, S. 592, ISBN 978-3-598-25034-7

Einzelnachweise

  1. „Medicinische Zeitung Russlands“, 1. Jg. 1844 (Digitalisat) bis 17. Jg. 1860 (Digitalisat)
  2. Beilage zu einem Brief von Heinrich Heine an Gustav Kolb, 3. August 1852 (Digitalisat)
  3. Maximilian Heine: Erinnerungen an Heinrich Heine und seine Familie, Berlin 1868, S. VII