Ford Custom

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Ford Custom
Produktionszeitraum: 1949–1975
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Coupé, Cabriolet
Vorgängermodell: Ford Super Deluxe, Ford Mainline
Nachfolgemodell: Ford Custom Deluxe, Ford Fairlane

Der Ford Custom war ein PKW-Modell von Ford, das im Modelljahr 1949 als Spitzenmodell, parallel zur Ford-Serie gebaut wurde. 1957 lebte der Name wieder auf, allerdings für die einfachste Ausstattungsvariante, die parallel zum Modell Fairlane angeboten wurde. Der Fairlane löste den Custom in dieser Rolle auch 1960 ab. 1964 tauchte der Name erneut auf, wiederum für die einfachste Ausstattungsvariante. 1976 verschwand der Name, um erst 2012 im Transit Custom wieder aufzutauchen.

Modelle Jahr für Jahr

Modelle 98HA und 98BA (1949)

Custom
Modelle 98HA / 98BA
Produktionszeitraum: 1949
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
3,7–3,9 Liter
(70–74 kW)
Länge: 4999 mm
Breite: 1849 mm
Höhe:
Radstand: 2896 mm
Leergewicht: 1326–1614 kg

Im Juni 1948 präsentierte Ford den Nachfolger für die Super-Deluxe-Serie als „Custom-Serie“, während die einfachere Ausstattungsvariante sich einfach „Ford-Serie“ nannte. Vom Vorgänger übernahm der Custom auch die Motoren, einen Reihensechszylinder mit 3.703 cm³, der bei 3.300/min 95 bhp (70 kW) abgab und einen V8-Motor mit 3.917 cm³, der 100 bhp (74 kW) bei 3.600/min leistete.

Der Custom war als 2- oder 4-türige Limousine, 2-türiges Club-Coupé, 2-türiges Cabriolet oder 3-türiger Kombi verfügbar und zeigte gegenüber dem Vorgänger die neue, modische Pontonform mit integrierten Kotflügeln.

Im Folgejahr wurden die Serie durch die Custom-Deluxe-Serie abgelöst. Von der ersten Custom-Serie entstanden 914.291 Exemplare.

Modelle A7, A8 und A9 (1957–1959)

Custom / Custom 300
Modelle A7 / A8 / A9
Ford Custom Limousine Modell A7 (1957)
Ford Custom Limousine Modell A7 (1957)

Ford Custom Limousine Modell A7 (1957)

Produktionszeitraum: 1957–1959
Karosserieversionen: Limousine, Coupé
Motoren: Ottomotoren:
3,65–5,4 Liter
(106–195 kW)
Länge: 5121–5232 mm
Breite:
Höhe:
Radstand: 2946–2997 mm
Leergewicht: 1425–1570 kg

Im Oktober 1956 wurde der Nachfolger des Basismodells Mainline präsentiert. Das neue Modell hatte eine ausgeprägte Trapezform, einzelne Scheinwerfer über dem breiten Kühlergrill und deutliche Heckflossen mit großen, runden Rücklichtern. Es war als Custom und etwas besser ausgestatteter Custom 300 verfügbar. Als Motorisierung diente entweder ein Sechszylinder-Reihenmotor mit 3.654 cm³ Hubraum, der 144 bhp (106 kW) bei 4.200/min. abgab oder ein V8-Motor mit 4.457 cm³ Hubraum, der bei 4.500/min. 190 bhp (140 kW) leistete.

Der Custom war als zwei- oder viertürige Limousine oder als zweitüriges Business-Coupé erhältlich, der Custom 300 nur als Limousine.

Im Modelljahr 1958 entfiel der Custom; es gab nur noch den Custom 300, allerdings in allen drei Karosserievarianten. Die beiden einzelnen Scheinwerfer wurden durch Doppelscheinwerfer ersetzt und der Kühlergrill fiel etwas kleiner aus. Der Sechszylindermotor legte um 1 bhp zu, der V8-Motor um ganze 15 bhp auf 205 bhp (151 kW).

1959 fielen die stilistischen Veränderungen eher gering aus: eine etwas eckigere Front und noch größere runde Rücklichter. Der Radstand wurde von 116″ auf 118″ vergrößert und der V8-Motor leistete nur noch 200 bhp (147 kW), allerdings schon bei 4.400/min.

In drei Jahren entstanden 1.351.093 Custom und Custom 300. Im Folgejahr löste der bisher schon parallel gefertigte Ford Fairlane den Custom 300 ab.

Modell V (1964–1975)

Custom / Custom 500
Modell V
Produktionszeitraum: 1964–1975
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
3,7–4,95 Liter
(72–162 kW)
Länge: 5331–5690 mm
Breite:
Höhe:
Radstand: 3023–3073 mm
Leergewicht: 1485–2169 kg

Im September 1963 löste der neue Custom den Ford 300 als einfachstes Modell ab. Die Heckflossen waren verschwunden und hatten dem nüchternen Design der 1960er-Jahre Platz gemacht. Geblieben waren die Doppelscheinwerfer und die riesigen, runden Rücklichter. Die Reihensechszylindermotoren hatten einen Hubraum von 3.654 cm³ und leisteten 138 bhp (101 kW) bei 4.200/min., die V8-Motoren wiesen 4.261 cm³ Hubraum auf und brachten es auf 164 bhp (121 kW) bei 4.400/min.

Der Custom war nur als 2- oder 4-türige Limousine verfügbar, ebenso der besser ausgestattete Custom 500.

1965 kam ein komplett neues Styling. Die Doppelscheinwerfer saßen nun übereinander an den Enden des breiten Kühlergrills mit vertikalen Chromstäben. Der neue Sechszylindermotor hatte 3.933 cm³ Hubraum und leistete 150 bhp (110 kW) bei 4.000/min., der V8-Motor war auf 4.736 cm³ aufgebohrt worden und lieferte 200 bhp (147 kW) bei 4.400/min.

Nur kleine Änderungen am Kühlergrill sah man bei den 1966er-Modellen. Auch technisch blieb alles beim Alten. Auch 1967 blieb es bei kleinen Änderungen an der Fahrzeugfront.

Im Modelljahr 1968 war wieder eine größere Überarbeitung fällig: Die Front zeigte einen breiten Kühlergrill in V-Form mit nebeneinander eingelassenen Doppelscheinwerfern. Über den hinteren Radausschnitten hatte sich ein eleganter „Hüftschwung“ eingeschlichen. Technisch gab es wenig Änderungen; nur der V8-Motor leistete nun 5 bhp weniger (195 bhp / 143 kW bei 4.600/min.).

1969 wurde das Äußere der Custom-Modelle geglättet; der Kühlergrill war im Gegensatz zum Vorjahr wieder gerade und besaß einen Chromrahmen. Technisch gab es auch wesentliche Veränderungen: Der Radstand wuchs um 2″ auf 121″ und der alte 289er-Challenger-V8 wurde durch einen Motor mit 302 cu.in. (4.948 cm³) Hubraum ersetzt. Der leistete 220 bhp (162 kW) bei 4.600/min. Nachdem die Station-Wagon-Serie aufgegeben worden war, kam beim Custom ein 5-türiger Kombi mit 6 Sitzen namens Ranch Wagon dazu, der auch als Custom 500 erhältlich war. In dieser besseren Ausstattung war er auch mit 10 Sitzen (auf drei Sitzbänken) zu bekommen.

Eine leichte stilistische Überarbeitung stand auch 1970 an: Die Doppelscheinwerfer verschwanden in dunklen Höhlen des wuchtigen Kühlergrills, der eine hervorgehobene Mittelsektion besaß. Der Custom 500 wurde aufgegeben, ebenso wie die zweitürige Limousine, die Sechszylindermodelle waren nur noch als viertürige Limousinen erhältlich.

1971 kam der Custom 500 zurück und beide Modelle zeigten einen Kühlergrill mit breiter, stark vorspringender Mittelsektion, gerahmt von den Doppelscheinwerfern. Beide Modellreihen waren als 4-türige Limousine oder 5-türiger Ranch-Wagon mit 6 Sitzplätzen erhältlich. Sowohl der Sechszylinder als auch der V8 hatten bei gleichbleibendem Hubraum je 10 bhp eingebüßt und leisteten nun 140 bhp (103 kW), bzw. 210 bhp (154 kW).

Nur wenige Änderungen gab es 1972. Lediglich der vordere Stoßfänger wurde etwas massiver ausgeführt.

1973 stand wieder eine größere Änderung an. Die Doppelscheinwerfer saßen nun in rechteckigen Rahmen neben dem Kühlergrill, der sich in modischem „Kästchen“-Design dazwischen erstreckte. Der Custom war verschwunden; es gab nur noch den besser ausgestatteten Custom 500. Der alte 240er-Sechszylinder hatte ausgedient und wurde durch ein Exemplar mit 250 cu.in. (4.096 cm³) Hubraum ersetzt. Der leistete allerdings nur noch 120 bhp (88 kW) bei 3.200/min.

Im Folgejahr gab es eine überarbeitete Fahrzeugfront mit einem wuchtigen Stoßfänger, der den neuen Sicherheitsrichtlinien entsprach. Die Fahrzeugecken mit den senkrecht stehenden Blinkern und das mittlere Drittel des Kühlergrills waren nach vorne gezogen, während die restlichen Teile der Fahrzeugfront mit den Doppelscheinwerfern zurückgesetzt waren. Der Sechszylinder leistete nun 124 bhp (91 kW).

1975, im letzten Jahr des Custom, gab es wiederum keine stilistischen Änderungen. Nur der Sechszylindermotor hatte wieder deutlich an Leistung verloren und lieferte nur noch 98 bhp (72 kW) bei 3.900 min, eine Maßnahme, die wohl als überzogene Reaktion auf Ölkrise und den daraus resultierenden Forderungen nach geringerem Benzinverbrauch zu verstehen ist.

In 12 Jahren entstanden 1.685.659 Custom und Custom 500.

Commons: Ford Custom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Gunnell, John (Herausgeber): Standard Catalog of American Cars 1946–1975, Krause Publications Inc., Iola (2002), ISBN 0-87349-461-X.