Motor Hand Buch
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MOTOR BOOK
Einführung
Grundfos Motorhandbuch 3
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4 Grundfos Motorhandbuch
Kapitel
1. Elektrische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2. Einphasige Motoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
6. Motorschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
7. Motorlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
8. Frequenzumrichterbetrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
9. Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
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6 Grundfos Motorhandbuch
1. Elektrische Grundlagen
Physikalische Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Magnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Magnetische Feldlinien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Elektromagnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Rotation durch Magnetismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Gegensätze ziehen sich an. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Umpolung durch Wechselstrom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Wechselstrom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Das Umpolen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Anlegen von Wechselstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Das Rotieren des Rotors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Induktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Induzierte Spannung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Funktionsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Stator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Rotor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Asynchrone Drehzahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Schlupf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Grundfos Motorhandbuch 7
1. Elektrische Grundlagen Grundfos Motorhandbuch
Physikalische Grundlagen
Physikalische Grundlagen
In diesem Abschnitt wird das grundlegende
Funktionsprinzip des Motors beschrieben. Vermittelt
werden die physikalischen Grundlagen, die zum
Verständnis der weiteren Abschnitte benötigt wer-
den. Im Einzelnen werden die Wirkungsweise
des Magnetismus, des Wechselstroms (AC), des
Elektromagnetismus sowie der Motoraufbau und das
Drehmoment erläutert.
Magnetismus
Alle Magneten haben zwei grundlegende
Eigenschaften: Sie ziehen ferromagnetische Metalle
an, wie z.B. Eisen und Stahl, und sie richten sich immer
in Nord-Süd-Richtung aus, wenn die Feldlinien nicht
umgelenkt werden. Eine weitere wichtige Eigenschaft
von Magneten ist, dass sie alle einen Nord- und Südpol
besitzen: ungleichnamige Pole ziehen einander an,
gleichnamige Polen stoßen einander ab.
Magnetische Feldlinien
Das magnetische Feld – die unsichtbare Kraft, die
für das Verhalten der Magnete verantwortlich ist –
kann mit Hilfe von Feldlinien, die sich vom Nordpol
zum Südpol ausbreiten, sichtbar gemacht werden.
In einigen Fällen sind der Nord- und Südpol jedoch
nicht so einfach zu erkennen wie bei herkömmlichen
Stab- oder Hufeisenmagneten. Dies ist besonders beim
Elektromagnetismus der Fall.
Elektromagnetismus
Wird ein elektrischer Leiter von einem elektrischen
Strom durchflossen, entsteht um den elektrischen
Leiter herum ein Magnetfeld. Diese Eigenschaft wird
als Elektromagnetismus bezeichnet, bei dem diesel-
ben physikalischen Regeln gelten wie bei dem in der
Natur vorkommenden Magnetismus. Das Magnetfeld
Magnetfeld um einen Leiter.
bewegt sich dabei um den Leiter. Je größer der Strom, desto größer das Magnetfeld.
8 Grundfos Motorhandbuch
1. Elektrische Grundlagen
Physikalische Grundlagen
Nicht-Antriebsseite
Lager
Antriebsseite
Elektromotor
Grundfos Motorhandbuch 9
1. Elektrische Grundlagen Grundfos Motorhandbuch
Physikalische Grundlagen
10 Grundfos Motorhandbuch
1. Elektrische Grundlagen
( – ) Richtung ( + )
Strom in Ampere
wichtige Rolle, der deshalb hier kurz erläutert werden
soll.
Wechselstrom
Als Wechselstrom wird ein elektrischer Strom bezeich-
net, der periodisch einen positiven und einen negativen Zeitpunkt 1 Zeitpunkt 2 Zeitpunkt 3
Wert annimmt.
Drehstrom
Das Umpolen
Auf den folgenden Seiten wird erklärt, wie Rotor und
Dreiphasiger Wechselstrom
Stator zusammenwirken und so für die Drehbewegung
Der dreiphasige Wechselstrom ist eine perio-
des Motors sorgen. Um das Zusammenwirken zu ver-
dische Aneinanderreihung von sich überlap-
deutlichen, wurde der Rotor durch einen rotierenden
penden Wechselstromspannungen (AC).
Magneten und der Stator durch ein feststehendes
Bauteil mit Spulen ersetzt. Die Abbildung rechts ist
als vereinfachte Darstellung eines zweipoligen
Drehstrommotors zu verstehen. Die Phasen sind wie
bei einem echten Motor paarweise an die einzelnen
Spulenpaare angeschlossen: Phase 1 an die Spulen A1
und A2, Phase 2 an die Spulen B1 und B2 und Phase
3 an die Spulen C1 und C2. Fließt Strom durch die
Statorwicklungen, wird eine Spule des Paares zum
Nordpol und die andere zum Südpol. Ist z.B. A1 der
Nordpol, dann ist A2 der Südpol. Aus den bisherigen
Ausführungen lässt sich nun folgendes Funktionsprinzip
ableiten: Wird die Stromrichtung umgekehrt, ändert
sich auch die Polarität der Pole.
Momentaufnahme des magnetischen
Drehfelds
Grundfos Motorhandbuch 11
1. Elektrische Grundlagen Grundfos Motorhandbuch
120 o
12
0
o
ten ist. In der oberen Abbildung rechts kommt jede A, B und C sind um 120°
Wicklung zweimal vor. Es handelt sich also um einen 120o
versetzt angeordnet.
zweipoligen Stator. Ist jede Phasenwicklung viermal
vorhanden, ist es ein 4-poliger Motor, usw.
Wird eine Spannung an die Phasenwicklungen ange- Phasenwicklungen und Anzahl der Pole
legt, fängt der Motor an zu drehen. Die Drehzahl richtet
sich dabei nach der Anzahl der Pole.
B
Stromfluss in
negativer Richtung
Zeitpunkt 1 Zeitpunkt 2 Zeitpunkt 3
12 Grundfos Motorhandbuch
1. Elektrische Grundlagen
Induktion
Induktion
In den vorherigen Abschnitten wurde erläutert, wie Magnetisches Drehfeld des Stators
sich ein gewöhnlicher Magnet in einem Stator verhal-
ten würde. Bei Wechselstrommotoren befinden sich Rotor
jedoch keine natürlichen Magneten im Stator, sondern
ein Rotor. Dennoch orientiert sich unser bisher ange-
stellter Vergleich nah an der Realität, da der Rotor pola-
risiert wird. Die Polarisierung erfolgt durch Induktion.
Dabei wird ein Stromfluss in den Leiterschleifen des
Rotors erzeugt. Für die Polarisierung des Rotors sorgt
somit der Elektromagnetismus.
Induzierte Spannung
Der Rotor verhält sich genau wie ein Magnet. Wird
der Motor eingeschaltet, fließt ein Strom durch die
Statorwicklungen, der ein elektromagnetisches
Stator
Feld erzeugt, das rotiert und die Leiterschleifen des Leiterschleife des
Rotors durchdringt. Dadurch wird ein Strom in den Rotors
Leiterschleifen des Rotors induziert, der wiederum ein
Durch Anlegen einer Spannung an den Stator wird
elektromagnetisches Feld um den Rotor herum erzeugt ein Magnetfeld erzeugt, dass die Leiterschleifen
und so den Rotor polarisiert. des Rotors durchdringt und einen Strom im Rotor
induziert.
Zur Vereinfachung haben wir im vorherigen Abschnitt
den Rotor durch einen Magneten ersetzt. Dasselbe
können wir mit dem Stator machen. Das Rotorfeld
entsteht nicht einfach aus dem Nichts, sondern ist
Das Magnetfeld des Rotors
das Ergebnis der Induktion. Induktion ist ein natür-
wird durch den in den
licher Vorgang, der auftritt, wenn ein Leiter in einem Leiterschleifen des Rotors indu-
Magnetfeld bewegt wird. Durch die Relativbewegung zierten Stromfluss erzeugt.
des Leiters zum Magnetfeld fließt ein elektrischer
Strom im Leiter, der als induzierter Stromfluss bezeich-
net wird. Der im Rotor induzierte Strom erzeugt ein
Magnetfeld um jede Leiterschleife des Rotors. Da die
anliegende, dreiphasige Wechselspannung für ein
Rotieren des Stator-Magnetfelds sorgt, folgt das indu-
zierte Magnetfeld des Rotors dieser Rotation. Der Rotor
ist mit der Motorwelle verbunden, so dass sich die
Welle mit dem Magnetfeld mitdreht. Ist der Motor z.B.
mit einer Pumpe verbunden, beginnt diese zu fördern.
Grundfos Motorhandbuch 13
1. Elektrische Grundlagen Grundfos Motorhandbuch
Funktionsprinzip
Phasenwicklungen.
Der rotierende Stator-Magnetfluss entsteht durch das
rotierende Magnetfeld des Stators, das wiederum durch
Das magnetische Drehfeld bildet die Grundlage des den Stromfluss in den unterschiedlichen Phasenwicklungen
Magnetflusses. Das magnetische Drehfeld entspricht aufgebaut wird.
der elektrischen Spannung und der Magnetfluss dem
elektrischen Strom.
Funktionsweise (Schritt 2 von 3):
Das magnetische Drehfeld des Stators dreht schnel- Erzeugen des Rotor-Magnetflusses
Der Rotor erkennt, dass der
ler als der Rotor in der Lage ist, Strom in seinen Magnetfluss des Stators
Leiterschleifen zu induzieren und damit ein Rotor- mit einer Drehzahl von
3000 min-1 rotiert. Das
Magnetfeld aufzubauen. Die Magnetfelder vom Stator bedeutet (3000 - 2900)
und Rotor erzeugen ihre Magnetflüsse, die sich gegen- min-1 = 100 min-1.
NN N S
des Rotor-Magnet-
Rotors näher beschrieben. SN N
S flusses werden zwei
N S S NN N
Magnetpole gebildet.
NN NS S N N
NN S N
NN N
S S S
N Durch die Richtung des
Stator-Magnetflusses N SS S
werden ebenfalls zwei
Magnetpole gebildet. S
14 Grundfos Motorhandbuch
1. Elektrische Grundlagen
Stator
Stator
Der Stator bildet den feststehenden, elektrischen Teil
des Motors. Er enthält eine Anzahl an Wicklungen, deren
Polarität sich laufend ändert, sobald ein Wechselstrom
(AC) angelegt wird. Dadurch wird das resultierende
Magnetfeld des Stators in Rotation versetzt.
Grundfos Motorhandbuch 15
1. Elektrische Grundlagen Grundfos Motorhandbuch
Rotor
Rotor
In Grundfos Motoren werden sogennante “Käfigläufer”-
Rotoren eingesetzt. Der Name leitet sich aus der
Ähnlichkeit zu den Laufrädern für Nagetiere ab. Wenn
das bewegte Magnetfeld des Stators die Leiterschleifen
des Rotors durchdringt, wird ein Strom erzeugt. Dieser
Strom fließt durch die Leiterschleifen und erzeugt ein
Magnetfeld um jede Leiterschleife. Wenn sich das
Magnetfeld im Stator ändert, ändert sich auch das
Magnetfeld im Rotor. Diese Wechselwirkung ist für die
Drehbewegung des Rotors verantwortlich.
Rotorkäfig
Genauso wie der Stator besteht auch der Rotor aus
geschichteten Blechpaketen. Doch im Gegensatz zum
Stator, der mit Kupferdraht gefüllt ist, ist der Rotor mit
Leiterschleifen aus Gussaluminium oder Silumin (eine
Rotorblech
Leichtmetallegierung aus Aluminium und Silizium)
gefüllt, die als Leiter dienen.
Asynchrone Drehzahl
In den vorherigen Abschnitten wurde erläutert, warum
Wechselstrommotoren auch als Induktionsmotoren
oder Käfigläufermotoren bezeichnet werden.
Doch es gibt noch eine weitere Bezeichnung für
Wechselstrommotoren: Asynchronmotor. Diese
Bezeichnung leitet sich aus dem Zusammenhang Rotornut Welle “Käfigläufer”
zwischen der Drehfelddrehzahl und der tatsäch-
lichen Motordrehzahl ab. Auch der Begriff „Schlupf“
tritt in Verbindung mit Asynchronmotoren auf und
wird im Folgenden ebenfalls erläutert.
Die Leiterschleifen des Rotors werden aus Aluminium in Form eines Blechpakets gefertigt.
16 Grundfos Motorhandbuch
1. Elektrische Grundlagen
Rotor
Schlupf Rotordrehzahl
So weit, so gut. Doch Wechselstrommotoren werden
wir zuvor erwähnt als Asynchronmotoren bezeichnet.
Der Grund für diese Namensgebung liegt darin, dass Schlupf
das Rotorfeld dem Statorfeld in seiner Bewegung nicht
genau synchron folgt.
Grundfos Motorhandbuch 17
Grundfos Motorhandbuch
18 Grundfos Motorhandbuch
2. Einphasige Motoren
Einphasenmotoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Grundausführungen einphasiger Induktionsmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Einphasenmotoren mit Anlaufkondensator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Einphasenmotoren mit Anlaufkondensator und Betriebskondensator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Einphasenmotoren mit Widerstandshilfsphase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Einphasenmotoren mit Betriebskondensator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Spannungsumschaltbare Einphasenmotoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Anmerkungen zur Spannung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Spannungsvarianten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Grundfos Motorhandbuch 19
2. Einphasige Motoren Grundfos Motorhandbuch
Einphasenmotoren
Einphasenmotoren
Häufig liegt der Schwerpunkt der Grundlagen-
vermittlung auf dreiphasigen Motoren. Das liegt vor
allem daran, dass als Antrieb für Pumpen weitaus
häufiger dreiphasige Motoren als einphasige Motoren
eingesetzt werden. Dennoch fertigt Grundfos neben
dreiphasigen Motoren auch einphasige Motoren mit
einer Leistung bis 2,2 kW in 2-poliger Ausführung
und 1,5 kW in 4-poliger Ausführung. Einphasige
Motoren arbeiten nach demselben Funktionsprinzip
wie dreiphasige Motoren. Sie verfügen jedoch über
ein geringeres Anlaufmoment und benötigen des-
halb eine Anlaufhilfe. So werden die unterschied-
lichen Motortypen hauptsächlich entsprechend der
Einschaltart unterteilt.
20 Grundfos Motorhandbuch
2. Einphasige Motoren
Grundausführungen einphasiger
Induktionsmotoren
Grundausführungen einphasiger
Induktionsmotoren
Bei Haushaltsgeräten und Industriegeräten mit kleiner 1 Zyklus
Grundfos Motorhandbuch 21
2. Einphasige Motoren Grundfos Motorhandbuch
Grundausführungen einphasiger
Induktionsmotoren
% vom Nennmoment
Anlaufkondensator
matische Anlaufhilfen.
Häufig werden die einphasigen Induktionsmotoren
nach der verwendeten Anlaufhilfe benannt. Es gibt Anlaufkondensator und
Betriebskondensator
vier grundsätzliche Anlaufhilfen: Anlaufkondensator,
Widerstands-
Anlaufkondensator und Betriebskondensator, hilfsphase
Widerstandshilfsphase und Betriebskondensator.
Anlaufwicklung
Hauptwicklung
22 Grundfos Motorhandbuch
2. Einphasige Motoren
Grundausführungen einphasiger
Induktionsmotoren
Anlaufwicklung
Hauptwicklung
hohes Anlaufmoment erreicht.
Motoren mit Anlauf- und Betriebskondensator kön- Motor mit Anlaufkondensator und
nen für geringere Volllast-Ströme und einen höheren Betriebskondensator
% vom Nennmoment
Grundfos Motorhandbuch 23
2. Einphasige Motoren Grundfos Motorhandbuch
Grundausführungen einphasiger
Induktionsmotoren
Einphasenmotoren mit
Widerstandshilfsphase
Schalter
Dieser Motorentyp wird auch als Motor mit geteil-
ter Wicklung bezeichnet. Diese Motoren sind in der
Regel günstiger als andere, in der Industrie eingesetzte
Anlaufwicklung
Hauptwicklung
Einphasenmotoren, unterliegen im Hinblick auf die
Leistung aber auch gewissen Einschränkungen.
24 Grundfos Motorhandbuch
2. Einphasige Motoren
Grundausführungen einphasiger
Induktionsmotoren
Hauptwicklung
Hilfswicklung
Wie es der Name bereits ausdrückt, besitzen Motoren mit
einem Betriebskondensator einen mit der Hilfswicklung
in Reihe geschalteten Betriebskondensator, der wäh-
rend des Betriebs permanent mit der Hilfswicklung ver-
bunden bleibt. Sie haben somit keinen Anlaufschalter
oder Kondensator, der nur zum Anlaufen genutzt wird.
Damit wird die Anlaufwicklung zur Hilfswicklung,
wenn der Motor seine Betriebsdrehzahl erreicht hat.
Grundfos Motorhandbuch 25
2. Einphasige Motoren Grundfos Motorhandbuch
Spannungsumschaltbare
Einphasenmotoren
Spannungsumschaltbare
Einphasenmotoren
Spannungsumschaltbare Einphasenmotoren besitzen
Hauptwicklung 1
zwei Hauptwicklungen, eine Hilfswicklung und einen
Betriebskondensator. Sie werden häufig in den USA
eingesetzt, wo einphasige Motoren entweder mit einer
Kondensator
Spannung von 1 x 115 V/60 Hz oder 1 x 230 V/60 Hz
betrieben werden. Je nach elektrischem Anschluss
230 V
kann dieser Motortyp mit beiden Spannungen laufen.
Hauptwicklung 2
Hilfswicklung
Kondensator
Hauptwicklung 1
Hauptwicklung 2
Hilfswicklung
115 V
26 Grundfos Motorhandbuch
2. Einphasige Motoren
Besonderheiten
Besonderheiten
Im Gegensatz zu dreiphasigen Motoren sind bei ein- IVersorgung Kondensator
phasigen Motoren einige Besonderheiten zu beachten.
Einphasenmotoren dürfen z.B. niemals im Leerlauf IM IA
laufen, weil sie bei geringer Last sehr warm werden.
Deshalb wird empfohlen, einphasige Motoren nicht
Hauptwicklung
Hilfswicklung
UVersorgung
mit einer Last unterhalb von 25 % der Nennlast zu
betreiben.
I (A)
4,0
Versorgung
3,5
3,0
Hilfswicklung
2,5
2,0
Hauptwicklung
1,5
1,0
0 50 100 150
Last (%)
Grundfos Motorhandbuch 27
2. Einphasige Motoren Grundfos Motorhandbuch
Spannung
Spannungsversorgung
Hauptwicklung
Spannungsvarianten
Hilfswicklung
Es muss beachtet werden, dass einphasige Motoren in UM UA
der Regel nicht in einem so großen Spannungsbereich
betrieben werden können wie Drehstrommotoren.
Deshalb ist es erforderlich, spezielle Motorvarianten
herzustellen, die für alternative Spannungen geeignet
sind. Dazu sind auch Änderungen in der Konstruktion
erforderlich, wie z.B. der Einsatz alternativer
Wicklungen und unerschiedlicher Kondensatorgrößen.
UC
Theoretisch ändert sich die Größe des Kondensators
UVersorgung = UM
bei Verwendung des Motors für eine andere
Netzspannung (bei gleicher Frequenz) mit dem Quadrat
des Spannungsverhältnisses:
UA
C = Kondensatorkapazität C2 = U1
( )
2
C2 U1 2 U1 2 230V 2
= ( )
C1 U2 ( )
=> C2 = C1 •
U2 (
=> C2 =25µF • )
115V
= 100µF
28 Grundfos Motorhandbuch
2. Einphasige Motoren
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Wie gezeigt, arbeiten Einphasenmotoren nach dem-
selben Funktionsprinzip wie Drehstrommotoren. Sie
besitzen jedoch ein geringeres Anlaufmoment und
arbeiten mit kleineren Spannungen (110 V - 240 V)
als dreiphasige Motoren. Zudem benötigen einpha-
sige Motoren eine Anlaufhilfe. Ein Umstand der zu
zahlreichen verschiedenen Motortypen führt. Der am
häufigsten von Grundfos eingesetzte Einphasenmotor
ist der Motor mit Betriebskondensator, weil er am
wenigsten Wartung erfordert und weil Pumpen keine
hohen Anlaufmomente benötigen.
Einphasenmotoren dürfen jedoch niemals im Leerlauf
laufen, weil bei geringer Last die Temperatur im Motor
stark ansteigt und es dadurch zu Ausfällen kommen
kann. Deshalb sollten einphasige Motoren nicht mit
einer Last unterhalb von 25 % der Volllast betrieben
werden.
Grundfos Motorhandbuch 29
Grundfos Motorhandbuch
30 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und Motorleistung
Grundfos Motorhandbuch 31
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Motordrehmoment und -leistung
Jetzt müssen Sie sich nur noch vorstellen, die Welle der
Pumpe für mehrere Stunden zu drehen. Sie werden
schneller ermüden, wenn Sie die mit Wasser gefüllte
Pumpe antreiben müssten und Sie werden bemerken,
dass Sie mehr Energie über dieselbe Zeit aufwenden
müssten, als wenn die Pumpe nicht mit Wasser gefüllt
wäre. Das bedeutet in der Praxis: Es wird eine größere
Leistung benötigt. Die Leistung ist dabei ein Maß für
die innerhalb einer bestimmten Zeit aufgewendete
Energie. Die Leistung eines Standardmotors wird in
der Regel in kW angegeben. Das Drehmoment und die
Leistung sind die bestimmenden Größen eines Motors.
Deshalb werden wir uns in diesem Kaptitel hauptsäch-
lich mit diesen beiden Begriffen befassen.
Wie aus der Gleichung ersichtlich, erhöht sich das Drehmoment = Kraft x Hebelarm
Drehmoment, wenn entweder die Kraft oder der
Hebelarm - oder auch beide - zunehmen. Wird z.B. Wirkradius (Hebelarm) [m]
eine Kraft von 10 N - dies entspricht einem Gewicht
Drehpunkt
von 1 kg - über einen Hebelarm (Wirkradius) von 1 m
auf eine Welle aufgebracht, beträgt das resultierende
Drehmoment 10 Nm. Wird die Kraft auf 20 N oder 2
kg erhöht, steigt das Drehmoment auf 20 Nm. Das Kraft [N]
Drehmoment würde ebenfalls 20 Nm betragen, wenn Drehmoment [Nm]
der Hebel - und damit der Wirkradius - bei einer Kraft
von 10 N 2 m statt 1 m lang wäre. Im Umkehrschluss
32 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Arbeit und Leistung
P=M·ω
= Drehmoment · Drehzahl
Leistung Konstante
= Nm · min -1
kW 9550
= 9550 · kW
Nm
min-1
Grundfos Motorhandbuch 33
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Arbeit und Leistung
34 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Woher kommen Drehmoment und
Drehzahl?
( Spannung
) Drehmoment
Spannung2 Drehmoment2
Wechselstrom-Induktionsmotors ist abhängig von der =
Stärke des Rotor- und Statormagnetfelds sowie von 1 1
15
10
Drehmoment = Konstante · Stärke des Magnetfelds · 5
Rotorstrom 0
-5
Die Stärke des Magnetfelds hängt hauptsächlich von
-10
der Gestaltung des Stators und des zum Bau des
-15
Stators verwendeten Werkstoffs ab. Aber auch die
-20
Spannung und Frequenz spielen eine wichtige Rolle.
-25
Die Beziehung zwischen Spannung und Drehmoment
-10 -9 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
ist quadratisch. Nimmt also die angelegte Spannung Änderung der Spannung in %
Grundfos Motorhandbuch 35
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Leistungsaufnahme
Leistungsaufnahme Zeit
Aus den vorherigen Ausführungen ist ersichtlich, dass
das Drehmoment und die Drehzahl - und damit die Phase A Phase B Phase C
Leistung - mit der Wechselstromtheorie verknüpft
werden kann: Der Rotorstrom wird durch die an den
Strom in Ampere
( - ) Richtung ( + )
Motor angelegte Spannung induziert, wobei das dazu
erforderliche Magnetfeld zum Teil durch die Spannung
aufgebaut wird. Die Leistungsaufnahme kann berech-
net werden, wenn die Daten zur Spannungsversorgung
des Motors bekannt sind. Dies sind im Einzelnen die
Spannung, der den Strom mindernde Leistungsfaktor
und der Wirkungsgrad.
36 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Praktische Anwendung
Praktische Anwendung
Kurz zusammengefasst haben wir bisher Folgendes Gleiche Leistung bei 50 Hz und 60 Hz.
gelernt: Die auf die Pumpe aufgebrachte Drehkraft ist
ein Drehmoment und keine Leistung.
Grundfos Motorhandbuch 37
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Praktische Anwendung
Sattelmoment (MS):
Dieser Begriff wird für den untersten Punkt der
Drehmoment-/Drehzahlkurve verwendet, wenn der In den technischen Unterlagen der Motoren werden
Motor eine Last auf volle Drehzahl beschleunigt. Die häufig nur das Anlaufmoment, das Kippmoment und das
meisten Grundfos Motoren haben kein spezielles Nennmoment angegeben.
Sattelmoment, weil hier der unterste Punkt mit dem
Anlaufmoment zusammenfällt. Deshalb ist für die
meisten Grundfos Motoren das Sattelmoment gleich
dem Anlaufmoment/Losbrechmoment. Kippmoment
(MK)
Kippmoment (MK):
% vom Nennmoment
Nennmoment (MN):
Das Nennmoment ist erforderlich, um die Nennleistung
bei Nenndrehzahl zu erzeugen.
38 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Förderlast und Belastungsarten
Drehmoment in %
Leistung in %
Belastungsart am wichtigsten.
Konstante Leistung
Der Begriff „konstante Leistung“ wird für die
Belastungsarten verwendet, die bei zunehmender
Drehzahl weniger Drehmoment und umgekehrt benö-
tigen. Eine Belastung durch konstante Leistung ist
häufig in metallverarbeitenden Fertigungsprozessen
anzutreffen, wie z.B. Bohren, Fräsen, usw.
Drehzahl in % Drehzahl in %
Bei steigender Drehzahl sinkt das Drehmoment und
die Leistung bleibt konstant.
Konstantes Drehmoment
Wie bereits aus der Bezeichnung hervorgeht, bedeutet
ein “konstantes Drehmoment”, dass das zum Antreiben
einer Maschine erforderliche Drehmoment unabhän-
gig von der Drehzahl immer konstant ist. Ein gutes
Beispiel hierfür sind Förderanlagen.
Drehmoment in %
Grundfos Motorhandbuch 39
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Förderlast und Belastungsarten
40 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Förderlast und Belastungsarten
Drehmoment in %
Leistung in %
variiert zudem mit der Drehzahl. Damit der Motor die
entsprechende Last bewältigen kann, muss das vom
Motor gelieferte Drehmoment zu jeder Zeit größer
als das von der Anwendung geforderte Drehmoment
sein.
Grundfos Motorhandbuch 41
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Abstimmen des Motors auf die
Belastung
% vom Nennmoment
gegebenen Last ausreicht, können z.B. die Drehzahl-/
Drehmomentkurve des Motors und die Drehzahl-/
Drehmomentkurve der Belastung miteinander verg-
lichen werden. Das vom Motor erzeugte Drehmoment
muss dabei zu jedem Zeitpunkt größer sein als der 70 Nm = 22 kW
durch die Belastung vorgegebene Drehmomentbedarf. bei 3000 min-1
Dies gilt sowohl für die Beschleunigungsphase als auch rlast
rde
bei voller Drehzahl. Fö
Im oberen Diagramm rechts auf dieser Seite ist der % von der synchronen Drehzahl
typische Verlauf des von einem Standardmotor gelie-
ferten Drehmoments in Abhängigkeit der Drehzahl Nennmotorstrom in der Beschleunigungsphase
dargestellt. Das Diagramm zeigt zudem eine typische
Anlaufstrom
Drehmoment-/Drehzahlkurve einer Kreiselpumpe.
% vom Nennstrom
% vom Nennstrom
Aus den beiden mittleren Abbildungen ist ersichtlich,
dass beim Anlaufen des Motors, die Stromkurve zunächst
bei 550 % des Nennstroms beginnt und dann immer
mehr abfällt, sobald sich der Motor der Nenndrehzahl
annähert. Daraus kann gefolgert werden, dass die
Nennmotorstrom
Verluste während der Anlaufphase sehr hoch sind. Um Nennstrom
ein Überhitzen des Motors zu verhindern, sollte die
Anlaufphase deshalb nicht zu lang andauern. Zeit
% von der synchronen
Drehzahl
Weiterhin ist es wichtig, dass der Motor so nah wie
möglich an die maximale Drehzahl heranreicht. Dabei 66 % der
sollte das Maximum jedoch nicht überschritten wer- Nennleistungsaufnahme
Der Motor und die Pumpe müssen zudem richtig auf- Reduzierung
um 10 %
einander abgestimmt sein. So müssen die Anzahl der
Laufäder einer mehrstufigen Pumpe wie der CR oder
der Laufraddurchmesser einer einstufigen Pumpe wie
der NK/NB zur Anzahl der Pole und der Nennleistung Laufraddurchmesser in %
des Motors passen. Der Laufraddurchmesser hat je
nach Pumpentyp in etwa dieselben Auswirkungen auf
den Stromverbrauch wie die Drehzahl. Jedoch ist der
Faktor um die Potenz 4 höher. Bei einer Reduzierung des
Laufraddurchmessers um 10 % sinkt der Stromverbrauch
42 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Anlaufzeit
% vom Nennstrom
sich jedoch nur um einen Richtwert, weil der tatsäch-
liche Wert vom Pumpentyp, der Laufradgestaltung und
der Höhe der Laufradreduzierung abhängt.
Anlaufzeit Nennmotorstrom
Grundfos Motorhandbuch 43
3. Motordrehmoment und Grundfos Motorhandbuch
Motorleistung
Schaltspiele pro Stunde
44 Grundfos Motorhandbuch
3. Motordrehmoment und
Motorleistung
Leistung und Wirkungsgrad (eta)
Auslegung einfach gemacht
P2 (kW)
Die Wellenleistung einer Pumpe ist die Leistung, die
der Motor an die Pumpenwelle abgibt.
P3 (kW)
Pumpeneingangsleistung = P2
P4 (kW)
Die hydraulische Leistung einer Pumpe ist die Leistung,
die die Pumpe auf das Fördermedium überträgt.
Grundfos Motorhandbuch 45
Grundfos Motorhandbuch
46 Grundfos Motorhandbuch
4. Normen für Wechselstrommotoren
Grundfos Motorhandbuch 47
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
Normen für Wechselstrommotoren
NEMA IEC
Im folgenden Kapitel werden die für Normmotoren
geltenden Normen behandelt. Normmotoren sind
Motoren, die in Übereinstimmung mit den für diesen
Bereich geltenden internationalen und nationalen
Normen konstruiert und gefertigt werden.
Normenübersicht
Grundsätzlich können die für Motoren geltenden
Normen in zwei Kategorien unterteilt werden: IEC/
EN und NEMA.
IEC/EN
Die IEC/EN-Normen decken den Bereich der sogenann-
ten „IEC“-Motoren ab. Sie gelten hauptsächlich für die
Regionen Europa und Asien. Hier wird das metrische Die IEC/EN-Normen decken den Bereich der sogenann-
Einheitensystem (SI-Einheiten) verwendet. Ein Beispiel ten „IEC“-Motoren ab. Sie gelten hauptsächlich für die
ist die Einheit Meter (m). Regionen Europa und Asien. Die NEMA-Normen gelten
hauptsächlich in den USA und Kanada sowie in Ländern,
Die „International Electrotechnical Commission“, die enge Beziehungen zur USA unterhalten.
kurz IEC, stellt Normen für Motoren auf, die in vielen
Ländern der Welt eingesetzt werden. Dazu gehört z.B.
die Normenreihe IEC 60034, die Empfehlungen zu elek-
IEC
trischen Verfahren und Methoden enthält, die von den
teilnehmenden IEC-Ländern ausgearbeitet wurden. Die
Abmessungen und zugehörigen Toleranzen sind in den
Normen IEC 60072 und EN 50347 definiert.
NEMA
Die NEMA-Normen gelten hauptsächlich in
den USA und Kanada sowie in Ländern, die enge
Beziehungen zur USA unterhalten. Hier wird das
US-Einheitensystem verwendet.
Die in diesen Ländern für die Normung zuständige
Organisation „National Electrical Manufacturers
Association“, kurz NEMA, stellt Normen für zahl-
NEMA
reiche elektrische Produkte - darunter auch Motoren
- auf. Die NEMA-Normen gelten hauptsächlich für
in Nordamerika eingesetzte Motoren. Die Normen
spiegeln den Stand der Technik wieder und werden
in Zusammenarbeit mit den Herstellern elektrischer
Ausrüstung erstellt. Der Standard für Motoren ist in
der NEMA Normenveröffentlichung Nr. MG1 defi-
niert. Einige große Motoren fallen jedoch nicht unter
die NEMA-Normen.
48 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
Normen für Wechselstrommotoren
Internationale Harmonisierte
Bezeichnung
IEC-Norm europäische EN-Norm
IEC 60034-1+ A1 und A2 EN 60034-1+ A1, A2 und AII Drehende elektrische Maschinen. Teil 1: Bemessung und Betriebsverhalten.
Drehende elektrische Maschinen. Teil 2: Verfahren zur Bestimmung der
IEC 60034-2+A1, A2
EN 60034-2+A1 und A2 Verluste und des Wirkungsgrades von drehenden elektrischen Maschinen aus
und IEC 60034-2A
Prüfungen (ausgenommen Maschinen für Schienen- und Straßenfahrzeuge).
Drehende elektrische Maschinen. Teil 5: Schutzarten aufgrund der
IEC 60034-5 EN 60034-5 Gesamtkonstruktion von drehenden elektrischen Maschinen (IP-Code) -
Einteilung.
IEC 60034-6 EN 60034-6 Drehende elektrische Maschinen. Teil 6: Einteilung der Kühlverfahren (IC-Code).
Drehende elektrische Maschinen. Teil 7: Klassifizierung für Bauarten, der
IEC 60034-7 + A1 EN 60034-7 + A1
Aufstellungsarten und der Klemmkasten-Lage (IM-Code).
Drehende elektrische Maschinen. Teil 8: Anschlussbezeichnungen und
IEC 60034-8 EN 60034-8
Drehsinn.
IEC 60034-9 EN 60034-9 Drehende elektrische Maschinen. Teil 9: Geräuschgrenzwerte.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Normen, die für die Gestaltung, Herstellung und den Einsatz von Elektromotoren
gelten. Es werden in diesem Kapitel jedoch nicht alle Normen behandelt.
Grundfos Motorhandbuch 49
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60034
IEC 60034
Die Normen IEC 60034 und IEC 60072 sind die beiden
Hauptnormen, die in Verbindung mit Elektromotoren Last Last
Läuft der Motor nicht immer unter Volllast, kann unter Zeit Zeit
Last
Elektrische
Verluste
Temperatur
Zeit
50 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60034
Elektrische Toleranzen
Unter den Begriff elektrische Toleranzen fallen die Kippmoment
zulässigen Toleranzen für den Wirkungsgrad, den (MK)
Leistungsfaktor (Phasenwinkel), die Drehzahl, das
Anlaufmoment, das Kippmoment, den Anlaufstrom Anlaufmoment
% vom Nennmoment
und das Trägheitsmoment. (MA)
Maschinenleistung
-15 % (1-ηMotor)
P < 50 kW
Maschinenleistung
-10 % (1-ηMotor)
P > 50 kW
Anlaufstrom +20%
Grundfos Motorhandbuch 51
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60034
52 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60034
Hochspannungsprüfung
Das Ziel der Hochspannungsprüfung ist zu prü- 3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
85807906
fen, ob die Isolierung ausreichend ist. Bei der kW No85807906
Hochspannungsprüfung wird eine hohe Spannung 50 Hz PU2 1,50 220-240D/380-415Y V
(Wechselspannung 50 Hz oder 60 Hz) zwischen allen Eff. % I 1/1 5.90/3.40 A
Phasen und Masse angelegt und der Ableitstrom 82 Imax
max 6.50/3.75 A
gemessen. n 2860-2890
n 2860-2890 min min-1-1 cos 0.85-0.79
0.85-0.79
CL F IP
CL F IP 5555 0346
0346
Gemäß der entsprechenden Norm muss folgende
DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
Prüfspannung für Motoren mit einer Leistung von P2 <
10000 kW eine Minute lang anliegen:
Made in
Made in
Hungary
1000 V + 2 • U Hungary
Erdungsprüfung
Das Ziel der Erdungsprüfung ist die Überprüfung
der Erdungsklemmenverbindung zur Masse. Der
Widerstand darf dabei 0,1 Ω nicht überschreiten.
Grundfos Motorhandbuch 53
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60034-2: Ermittlung der
Verluste und des Wirkungsgrads
54 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60034-2: Ermittlung der
Verluste und des Wirkungsgrads
P2
n= (%) P1 [kW] Motor
P1
Konstante Verluste
Zu den konstanten Verlusten gehören die Eisenverluste
(PFe) und die Reibungsverluste (PReib). Diese beiden
Verlustarten werden mit Hilfe einer Nulllast-Analyse
des Motors ermittelt. Allgemein werden die konstanten
Verluste immer mit Hilfe einer Nulllast-Prüfung des
Motors bestimmt.
Grundfos Motorhandbuch 55
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60034-5: Schutzarten von
elektrischen Maschinen (IP-Code)
Lastabhängige Verluste
Zu den lastabhängigen Verlusten gehören die ohm- P1
schen Verluste des Stators (PCu1), die ohmschen PCu1
Statorverluste
Verluste des Rotors (PCu2) und die Streuverluste (PStreu). PFe1
Die lastabhängigen Verluste werden durch Aufbringen
unterschiedlicher Lasten berechnet. PL Drehfeldleistung
PCu2
Der Wirkungsgrad des Motors ergibt sich dann aus
folgender Gleichung: PFe2
Rotorverluste
Pmech PStreu
P2 P1–∑ Verluste P1–Pcu1–Pcu2–PStreu–PFe–PReib
η = = = [%] P2 PReib
P1 P1 P1
8
Der Motor ist gegen dauerhaftes Untertauchen
in Wasser unter den vom Hersteller definierten
Bedingungen geschützt.
Die Schutzart wird mit Hilfe der beiden Buchstaben IP gefolgt von
zwei Ziffern angegeben, z.B. IP55.
56 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60034-6: Verfahren zur Kühlung von
elektrischen Maschinen (IC-Code)
IC 410 :
Der Motor wird durch freie Konvektion gekühlt. IC 410 IC 418
IC 411 :
Der Motor wird durch einen auf der Motorwelle mon-
tierten Lüfter gekühlt.
IC 418:
IC 411
Der Motor wird durch einen in der Regel von einem
externen Gebläse erzeugten Luftstrom gekühlt. Die Abbildungen zeigen, welche Art der Kühlung
Grundfos bei seinen Motoren anwendet.
Grundfos Motorhandbuch 57
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60034-7: Aufstellungsarten und
Bauformen (IM-Code)
Fußmotor
100mm
Diese Motorbauform wird über Füße mit Baugröße B3
Durchgangsbohrungen in die Anwendung eingebaut. 140mm
Der Fuß kann entweder im Motorgehäuse integriert (in IEC 100L
der Regel bei Motoren aus Grauguss) oder abnehmbar Abstand zwischen
den Bohrungen
(in der Regel bei Statorgehäusen aus Aluminium) sein. Fußmotor - B3
Fuß-/Flanschmotor
Die oben aufgeführten Motorbauformen können in
unterschiedlicher Weise kombiniert werden:
• vertikal oder horizontal Flanschmotor mit
• mit einem in unterschiedliche Richtungen zei- Durchgangsbohrungen - B5/V1
gendem Wellenende
• mit einem in unterschiedliche Richtungen angeord-
neten Fuß
Die Kombinationen sind durch unterschiedliche
Bauformbezeichnungen gekennzeichnet, die in der
Norm IEC 60034-7 durch Codes definiert sind.
Fuß-/Flanschmotor - B35
58 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60034-8: Anschlussbezeichnungen
und Drehsinn
Drehstrommotoren
THERMOSCHUTZ GEMÄSS IEC TP 211, WENN DIE THERMISTOREN ZUR
ÜBERWACHUNG DER NACH DIN 44082 MIT DER NETZVERSORGUNG
Die Wicklungen werden nach IEC 60034-8 in Stern(Y)-
VERBUNDENEN PTC-THERMISTOREN AN DAS VERSTÄRKERRELAIS
Schaltung oder in Dreieck(∆)-Schaltung angeschlossen.
zum
Die Verdrahtung an der Klemmenleiste erfolgt je nach
L1 L2 L3
Anschlussart entsprechend den Schaltplänen auf der
rechten Seite. Die Kennzeichnung der Klemmenleiste
ist ebenfalls in der IEC 60034-8 definiert.
ANGESCHLOSSEN WERDEN
+T +T +T
Stern(Y)-Schaltung
Durch das Überbrücken der Klemmen W2, U2 und V2
und das Anschließen des Netzkabels an die Klemmen
zum
W1, U1 und V1 erhält man eine Stern(Y)-Schaltung. L1 L2 L3
Grundfos Motorhandbuch 59
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60034-9: Geräuschgrenzwerte für
elektrische Motoren
Dreieck(∆)-Schaltung
Durch Verbinden des einen Phasenendes mit dem U1
W1
IPhase = INetz V1
Spannung: UPhase = UNetz
L1 L2 L3
tz
Ne
W2 U1
im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn.
=U
W2 U2 V2
ase
IPhase
Ph
U
(TP-Bezeichnung) TP 211
TP212
langsam und schnell (z.B.
konstante Überlast und
1 Niveau für Ausschalten 1
2
Der thermische Schutzgrad eines Motors ist auf dem TP 221
blockierter Zustand)
2 Niveaus für 1
Typenschild in Form eines TP-Codes gemäß IEC 60034- TP 222 Alarmmeldung und 2
Ausschalten
11 angegeben. TP 311 nur schnell 1 Niveau für Ausschalten 1
Grundfos verwendet die TP-Codes (TP 111 und TP 211) TP 312 (z.B. blockierter Zustand) 2
60 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60034-14: Grenzwerte der
Schwingstärke für elektrische Motoren
Baugröße [mm]
Wellenhöhe in
56 ≤ H ≤ 132 132 < H ≤ 280 H > 280
Schwin mm
gungs
Auslenkung Geschwin
grad Beschleu Auslenkung Geschwin Beschleu Auslenkung Geschwin Beschleu
Aufstellung digkeit nigung digkeit nigung digkeit nigung
[μm] [μm] [μm]
[mm/s] [m/s2] [mm/s] [m/s2] [mm/s] [m/s2]
mit Dämpfung 25 1,6 2,5 35 2,2 3,5 45 2,8 4,4
A starr, ohne
21 1,3 2,0 29 1,8 2,8 37 2,3 3,6
Dämpfung
mit Dämpfung 11 0,7 1,1 18 1,1 1,7 29 1,8 2,8
B starr, ohne
- - - 14 0,9 1,4 24 1,5 2,4
Dämpfung
Grundfos Motorhandbuch 61
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 62114: Elektrische Isolier
systeme - Thermische Klassifikation
62 Grundfos Motorhandbuch
4. Normen
Normen für
Wechselstrommotoren
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
100mm
B3
Baugröße
unteren Ende des Fußes und der Mittellinie der Welle
140mm
angegeben. Bei Motoren ohne Fuß wird eine Höhe IEC 100L
angesetzt, die sich ergibt, wenn der Motor mit einem Abstand zwischen
den Bohrungen
Fuß ausgestattet wäre. Die Baugröße wird somit auf
Basis eines Fußmotors der Bauform B3 ermittelt. Bei
Motoren mit einem anderen IM-Code, wie z.B. B5, wird
IEC NEMA
bei der Angabe der Baugröße so getan, als wäre ein Fuß
vorhanden. Die Buchstabenkennung, die der Baugröße Höhe in mm Für kleine Motoren (bis ca.
folgt (S = small (klein), M = medium (mittelgroß) oder L 1 PS): Höhe in Zoll x 16
gefolgt von einem Buchstaben,
= large (groß)), gibt den Abstand zwischen den im Fuß
der den Längsabstand zwischen Für mittelgroße Motoren
angeordneten Bohrungen an. den Bohrungen im Fuß in (ab ca. 1 PS):
Baugröße Abhängigkeit der Motorgröße Höhe in Zoll x 4
angibt.
gefolgt von einem oder zwei
S = small (klein) Ziffern, die den Abstand zwi-
M = medium (mittel) schen den Bohrungen im Fuß
L = large (groß) in Form eines Codes angeben.
Baugröße 112,
Wellenende ø28 mm.
Erläuterungen Flansch mit Baugröße 143.
zu Beispiel 2 Durchgangsbohrungen und Gewindeflansch »C-face«.
einem Lochkreisdurchmesser
von 215 mm.
Grundfos Motorhandbuch 63
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
Die Motorenden unterscheiden sich entsprechend der DE: Antriebsseite NDE: Nicht-Antriebsseite
nachfolgenden Bezeichnungen: D N
A B
AS BS
D oder DE steht für „Drive End“.
N oder NDE steht für “Non- Drive End”, d.h. dort wo der
Lüfter angeordnet ist.
EN 50 347
In dieser Norm sind die genormten äußeren
Abmessungen einschließlich Toleranzen definiert.
Sie entsprechen den Angaben in der IEC 60072-1.
Hier wird jedoch auch eine Beziehung zwischen der
Wellenleistung und der Baugröße für die Baugrößen 56
bis 315M und die Flanschgrößen 65 bis 740 definiert.
64 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
100mm
Motorhersteller verwenden jedoch die in der unten B3
Baugröße
stehenden Tabelle aufgeführten Werte. 140mm
IEC 100L
Abstand zwischen den
Die Flansch- und Wellenabmessungen ent- Bohrungen
sprechen der Norm EN 50347. Einige Pumpen
haben eine Kupplung und benötigen deshalb
ein glattes Motorwellenende oder eine spezielle
Länge des Wellenendes, die nicht in den Normen
definiert ist.
1 2 3 4
Baugröße Durchmesser Nennleistung Flanschgröße
Wellenende
2-polig 4-, 6-, 2-polig 4-polig 6-polig 8-polig Flansch mit Flansch mit
8-polig Durchgangs Gewinde
bohrungen bohrungen
[mm] [mm] [kW] [kW] [kW] [kW] (FF) (FT)
56 9 9 0,09 / 0,12 0,06 / 0,09 - - FF100 FT65
63 11 11 0,18 / 0,25 0,12 / 0,18 - - FF115 FT75
71 14 14 0,37 / 0,55 0,25 / 0,37 - - FF130 FT85
80 19 19 0,75 / 1,1 0,55 / 0,75 0,37 / - FF165 FT100
0,55
90S 24 24 1,5 1,1 0,75 0,37 FF165 FT115
90L 24 24 2,2 1,5 1,1 0,55 FF165 FT115
100L 28 28 3 2,2 / 3 1,5 0,75 / 1,1 FF215 FT130
112M 28 28 4 4 2,2 1,5 FF215 FT130
132S 38 38 5,5 / 7,5 5,5 3 2,2 FF265 FT165
132M - 38 - 7,5 4 / 5,5 3 FF265 FT165
160M 42 42 11; 15 11 7,5 4; 5.5 FF300 FT215
160L 42 42 18,5 15 11 7,5 FF300 FT215
180M 48 48 22 18,5 - - FF300 -
180L - 48 - 22 15 11 FF300 -
200L 55 55 30; 37 30 18,5 / 22 15 FF350 -
225S - 60 - 37 30 18,5 FF400 -
225M 55 60 45 45 - 22 FF400 -
250M 60 65 55 55 37 30 FF500 -
280S 65 75 75 75 45 37 FF500 -
280M 65 75 90 90 55 45 FF500 -
315S 65 80 110 110 75 55 FF600 -
315M 65 80 132 132 90 75 FF600 -
315L 65 80 160; 200; 250 - - - FF600 -
355 75 100 315; 355; 400; 315; 355; 400; - - FF740 -
450; 500 450; 500
400 80 100 560; 630; 710 560; 630; 710 - - FF840 -
450 90 120 800; 900; 1000 800; 900; 1000 - - FF940 -
Grundfos Motorhandbuch 65
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
66 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
ANMERKUNG
Die in der Tabelle aufgeführten Buchstabenkennungen
umfassen alle in der IEC 60072-1 aufgelisteten Buch
staben. Sie werden ergänzt um die in der gleichlau-
tenden EN-Norm definierten Buchstabenkennungen.
R: Dieses Maß ist in der Regel 0 und wird deshalb in
Unterlagen und Zeichnungen häufig weggelassen.
Abstand von der Paßfeder bis zur gegenüberliegenden Wellenoberfläche auf der
GC
Nicht-Antriebsseite
*GD Höhe der Paßfeder auf der Antriebsseite
Tiefe der Paßfedernut auf der Antriebsseite vom Scheitelpunkt des Wellenendes
*GE
aus gemessen
GF Höhe der Paßfeder auf der Nicht-Antriebsseite
Tiefe der Paßfedernut auf der Nicht-Antriebsseite vom Scheitelpunkt des
GH
Wellenendes aus gemessen
Abstand zwischen der Mittellinie der Welle bis zum unteren Ende des Fußes
*H h
(Grundmaß)
Abstand von der Mittellinie der Welle bis zur Montagefläche - d.h. bis zum Fußende
H’
bei Ausführungen mit hochgestellten Füßen
HA c Höhe des Fußes
HC Abstand von oben bis unten zum Fuß bei horizontal aufgestelltem Motor
Abstand von der Hebeöse, dem Klemmenkasten oder dem am weistesten
HD p
abstehenden oben auf dem Motor montiertem Bauteil bis zum unteren Fußende
Abstand von der Montagefläche bis zur tiefsten Stelle des Motors bei
HE
Ausführungen mit hochgestellten Füßen
*K s Durchmesser der Bohrungen oder Breite der Langlöcher im Motorfuß
L k Gesamtlänge des Motors mit einem Wellenende
LA c1 Dicke des Flansches
LB Abstand von der Montagefläche des Flansches bis zum Motorende
Gesamtlänge des Motors bei Motoren mit einem zusätzlichem Wellenende auf der
LC
Nicht-Antriebsseite
*M e1 Lochkreisdurchmesser der Befestigungsbohrungen
*N b1 Durchmesser des Führungsabsatzes
Außendurchmesser des Flansches oder bei einer nicht kreisförmigen Kontur zwei-
*P a1
mal das maximale radiale Abmaß
*R Abstand von der Montagefläche bis zum Wellenbund
Durchmesser der Befestigungsbohrungen im Montageflansch oder
*S s1
Nenndurchmesser des Gewindes
*T f1 Tiefe des Führungsabsatzes
Grundfos Motorhandbuch 67
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
LC
L AD
EB EC AC
D-end N-end
ED EE
EB EC
DA
HD
D
HC
10
DB
DC
CB CC
H
HA
BA K
AA
BB A
E C B CA EA AB
LB
LA S 4x90
45
FF ≤ 350
N
P
Baugröße ≤ 200
T FF or FT 1)
M
R
22.5
S 8x45
GD
F
GF
(GH)
(GE)
FA
GC
GA
FF > 350
GB
G
2)
D-end N-end
68 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
Abmessungen Motorfuß
Die Fußabmessungen aller Motoren entsprechen der
Norm EN 50347. Die Fußabmessungen der Motoren
mit einer Achshöhe von 56 bis 450 mm sind in der
nachfolgenden Tabelle angegeben.
H A B C K
Nenn
Nennachshöhe Bolzen oder
Baugröße mm mm mm durchmesser
[mm] Schraube
[mm]
56M 56 90 71 36 5,8 M5
63M 63 100 80 40 7 M6
71M 71 112 90 45 7 M6
80M 80 125 100 50 10 M8
90S 90 140 100 56 10 M8
90L 90 140 125 56 10 M8
100L 100 160 140 63 12 M10
112M 112 190 140 70 12 M10
132S 132 216 140 89 12 M10
132M 132 216 178 89 12 M10
160M 160 254 210 108 14,5 M12
160L 160 254 254 108 14,5 M12
180M 180 279 241 121 14,5 M12
180L 180 279 279 121 14,5 M12
200M 200 318 267 133 18,5 M16
200L 200 318 305 133 18,5 M16
225S 225 356 286 149 18,5 M16
225M 225 356 311 149 18,5 M16
250S 250 406 311 168 24 M20
250M 250 406 349 168 24 M20
280S 280 457 368 190 24 M20
280M 280 457 419 190 24 M20
315S 315 508 406 216 28 M24
315M 315 508 457 216 28 M24
315 315 560 630 180 26 M24
355 355 630 800 200 33 M24
400 400 710 900 224 33 M24
450 450 800 1000 250 39 M24
Grundfos Motorhandbuch 69
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
N
P
sind die Maße A, B und C (Maße des Fußmotors)
anzugeben.
T M
R
Durchgangsbohrungen Gewindebohrungen
mm mm mm mm mm
(FF) in mm (FT)
65 65 50 80 0 4 5,8 M5 2,5
75 75 60 90 0 4 5,8 M5 2,5
85 85 70 105 0 4 7 M6 2,5
100 100 80 120 0 4 7 M6 3
115 115 95 140 0 4 10 M8 3
130 130 110 160 0 4 10 M8 3,5
165 165 130 200 0 4 12 M10 3,5
215 215 180 250 0 4 14,5 M12 4
265 265 230 300 0 4 14,5 M12 4
300 300 250 350 0 4 18,5 M16 5
350 350 300 400 0 4 18,5 M16 5
400 400 350 450 0 8 18,5 M16 5
500 500 450 550 0 8 18,5 M16 5
600 600 550 660 0 8 24 M20 6
740 740 680 800 0 8 24 M20 6
940 940 880 1000 0 8 28 M24 6
1080 1080 1000 1150 0 8 28 M24 6
70 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
Bau Zentrier
Welle Welle Paßfeder Paßfedernut
größe bohrung
Durch
Durch Höhe Tiefe
messer Länge (E) Länge (EB) Breite (F) Breite (F) (GA) (DB)
messer (GD) (GE)
(D)
Polzahl Nennmaß Nennmaß Mindestmaß Nennmaß Nennmaß Nennmaß Nennmaß Nennmaß
Gewinde
2 4,6,8 mm mm mm mm mm mm mm mm
63M 11 11 11 23 16 4 4 4 2,5 12,5 M4
71M 14 14 14 30 22 5 5 5 3 16 M5
80M 19 19 19 40 32 6 6 6 3,5 21,5 M6
90S 24 50 40 8 7 8 4 27 M8
24 24
90L 28 60 50 8 7 8 4 31 M10
100L 28 38 80 70 10 8 10 5 41 M12
28
112M 28 42 110 90 12 8 12 5 45 M16
132S 48 110 100 14 9 14 5,5 51,5 M16
38 38
132M 55 110 100 16 10 16 6 59 M20
160M 60 140 125 18 11 18 7 64 M20
42 42
160L 65 140 125 18 11 18 7 69 M20
180M 70 140 125 20 12 20 7,5 74,5 M20
48 48
180L 75 140 125 20 12 20 7,5 79,5 M20
200L 55 80 170 140 22 14 22 9 85 M20
225S 55 90 170 140 25 14 25 9 95 M20
60
225M 100* 170 140 28 16 28 10 106 M20
250M 60 65 120* 210 180 32 18 32 11 127 M24
280S
65 75
280M * 100 und 120 abweichend von der Norm EN 50347.
315S
65 80
315M
355 75
100
400 80
450 90 120
Grundfos Motorhandbuch 71
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
Mechanische Toleranzen
Die mechanischen Toleranzen entsprechen vollständig den Angaben in den Normen IEC 60072-1 und EN 50347.
Buchstabenkennung Buchstabenkennung
Beschreibung Passung oder Toleranz
gemäß EN 50347 gemäß DIN 42939
Baugröße
HD
H
Baugröße =
Fußende bis Mittellinie der Welle
H ≤ 250 +0,0/- 0,5 mm H h
H ≥ 280 +0/ - 1 mm
Fuß
K K A A
B B
Abstand der Befestigungbohrungen
1 mm B a
im Fuß in Längsrichtung
Abstand der Befestigungbohrungen
1 mm A b
im Fuß in Querrichtung
Durchmesser der
H17 K s
Befestigungsbohrungen im Fuß
Baugröße S S
N
N
P
P
M
Durchmesser oder Kantenmaß des M
72 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
11 bis 28 mm
j6
32 bis 48 mm
k6 D d
55 mm und größer
m6
Länge des Wellenendes auf der Antriebsseite vom Wellenbund aus gemessen
Paßfederbreite h9 F u
Paßfederhöhe
In Querrichtung h9 GD -
In Längsrichtung h11 EB -
Grundfos Motorhandbuch 73
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
74 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
IEC 60072 und EN 50347:
Abmessungen und Leistungen
10
Den maximalen und minimalen Wert an der Messuhr
nach einer langsamen Umdrehung der Welle ablesen.
Die Differenz zwischen den beiden an der Messuhr
abgelesen Extremwerten für die Rechtwinkligkeit darf
den in der unteren Tabelle angegebenen Wert nicht
überschreiten. Es wird empfohlen, die Messungen an Rechtwinkligkeit zwischen der Montagefläche des
dem Motor bei vertikaler Welle vorzunehmen, um das Flansches und der Welle
Axialspiel im Lager auszuschalten.
FF 55 bis
Flansch (FF) oder Kopfplatte (FT) FF130 bis FF 265 FF 300 bis FF 500 FF 600 bis FF 740 FF 940 bis FF 1080
FF 115
80 µm 100 µm 125 µm 160 µm 200 µm
µm
(0,08 mm) (0,10 mm) (0,125 mm) (0,16 mm) (0,20 mm)
Grundfos Motorhandbuch 75
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
IEC 60072-1: Messen von
Toleranzen
≤ 100 ≤ 0,05
> 100 ≤ 0,0005 • EB (EC)
Seitlicher Versatz
76 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
CE-Kennzeichen
CE-Kennzeichen
Mit dem Anbringen des CE-Kennzeichens bestätigt der
3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
Hersteller/Inverkehrbringer, dass das Produkt die in
kW No85807906
den entsprechenden EU-Richtlinien und harmonisier- 50 Hz PU2 1,50 220-240D/380-415Y V
ten EN-Normen definierten Sicherheitsanforderungen
Eff. % I 1/1 5.90/3.40 A
erfüllt.
82 Imax 6.50/3.75 A
n 2860-2890 min-1 cos 0.85-0.79
Alle in den EU-Richtlinien aufgeführten Produkte, die
CL F IP 55 0346
innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)
DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
vertrieben werden, müssen das CE-Kennzeichen tragen.
Zu den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums
gehören die EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen, Island
und Liechtenstein. Das Ziel der CE-Kennzeichnung ist ein
einheitliches Sicherheitsniveau hinsichtlich der mecha- Made in
nischen und elektrischen Gefährdungen in Verbindung Hungary
mit Maschinen und elektrischen Betriebsmitteln
innerhalb der Europäischen Union zu gewährleisten.
Verfügt das Produkt über ein CE-Kennzeichen, darf kein
Staat innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums
das Inverkehrbringen oder Installieren des Produkts
verbieten oder behindern.
• Maschinenrichtlinie 98/37
Die Richtlinie schreibt vor, dass keine Maschine
innerhalb der EU in Verkehr gebracht oder installiert
werden darf, die nicht das CE-Kennzeichen trägt.
• EMV-Richtlinie 2004/108
Die Richtlinie schreibt vor, dass kein elektrisches
Betriebsmittel innerhalb der EU in Verkehr
gebracht oder installiert werden darf, das nicht das
CE-Kennzeichen trägt.
• Niederspannungsrichtlinie 2006/95
Die Richtlinie schreibt vor, dass kein elektrisches
Betriebsmittel mit einer Spannung von mehr als 48
V innerhalb der EU in Verkehr gebracht oder instal-
liert werden darf, das nicht das CE-Kennzeichen
trägt.
Grundfos Motorhandbuch 77
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
Zulassungen
Normen zur Energieeffizienz
Zulassungen
Grundfos MG-Motoren sind mit cURus-Zulas-
sung lieferbar. Die cURus-Zulassung ist eine
Komponentenanerkennung gemäß UL und CSA.
Das bedeutet, dass automatisch eine UL-Zulassung
besteht, wenn der Motor in eine Anwendung ein-
gebaut wird, wie z.B. an einer Pumpe. Die cURus-
Zulassung berechtigt zum Anbringen der folgenden
Zeichen: Komponentenanerkennungszeichen UL und
kanadisches Komponentenanerkennungszeichen CSA.
EPAct
Deshalb hat der Amerikanische Kongress 1992
ein neues Gesetz verabschiedet – das Gesetz zur
Energiepolitik (Energy Policy Act (EPAct) – das am 24.
Oktober 1997 in Kraft trat. Das Ziel dieses Gesetzes
ist, den Energieverbrauch in den USA zu senken.
Um dieses Ziel zu erreichen, schreibt das Gesetz vor,
dass alle importierten oder in den USA hergestellten
Fußmotoren für die Industrie die in der EPAct-Liste
aufgeführten Mindestanforderungen bezüglich des
Wirkungsgrads erfüllen müssen.
MEPS
Für Australien gelten die MEPS-Vorschriften. MEPS
steht für Minimum Energy Performance Standards
und bedeutet frei übersetzt Mindeststandards für den
Energieverbrauch.
Seit 2001 müssen alle dreiphasigen Elektromotoren von
0,73 kW bis 185 kW die MEPS-Anforderungen erfüllen.
Die neuen Standards werden in den australischen/
neuseeländischen Normen AS/NCS 1359.5:2000
78 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
Normen zur Energieeffizienz
CEMEP
In Europa wurde eine ähnliche Initiative gestartet,
um den Energieverbrauch zu senken. Die Europäische
Vereinbarung zur Klassifizierung des Wirkungsgrads
von elektrischen Normmotoren trat 1999 in Kraft. Die
Vereinbarung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit
zwischen der Europäischen Kommission und der
CEMEP (European committee of manufacturers
of electric machines and electronics (Europäische
Kommission der Hersteller von elektrischen
Maschinen und Elektronik)). Das Ziel ist die Senkung
des Energieverbrauchs in der Industrie durch den
Einsatz von Motoren mit höherem Wirkungsgrad. Die
Vereinbarung ist jedoch nicht bindend.
Grundfos Motorhandbuch 79
4. N
ormen für Grundfos Motorhandbuch
Wechselstrommotoren
Normen zur Energieeffizienz
CEMEP-Verpflichtung
Motorhersteller, die sich zur Einhaltung der in der PS kW Wirkungsgrad [%]
CEMEP-Vereinbarung aufgeführten Anforderungen CEMEP EPAct
entschieden haben, sind folgende Verpflichtung ein- 2-polig 4-polig 2-/4-polig 2-polig 4-polig
gegangen: EFF 1 EFF 1 EFF 2 EFF 3
• Einteilung ihrer Motoren in eine der drei 1 0,75 ≥ 75,5 ≥ 82,5
Effizienzklassen: EFF 1, EFF 2 oder EFF 3. 1,5 1,1 ≥ 82,8 ≥ 83,8 ≥ 76,2 < 76,2 ≥ 82,5 ≥ 84,0
• Angabe des Motorwirkungsgrads in Prozent bei 2 1,5 ≥ 84,1 ≥ 85,0 ≥ 78,5 < 78,5 ≥ 84,0 ≥ 84,0
Volllast und 3/4-Last in den Katalogunterlagen. 3 2,2 ≥ 85,6 ≥ 86,4 ≥ 81,0 < 81,0 ≥ 85,5 ≥ 87,5
• Angabe der Effizienzklasse auf dem Motortypens 3 ≥ 86,7 ≥ 87,4 ≥ 82,6 < 82,6
child. 5 4 ≥ 87,6 ≥ 88,3 ≥ 84,2 < 84,2 ≥ 87,5 ≥ 87,5
• Reduzieren der Anzahl der Motoren innerhalb der 7,5 5,5 ≥ 88,6 ≥ 89,2 ≥ 85,7 < 85,7 ≥ 88,5 ≥ 89,5
niedrigsten Effizienzklasse EFF3. 10 7,5 ≥ 89,5 ≥ 90,1 ≥ 87,0 < 87,0 ≥ 89,5 ≥ 89,5
• Bereitstellen von statistischen Daten der jährlich 15 11 ≥ 90,5 ≥ 91,0 ≥ 88,4 < 88,4 ≥ 90,2 ≥ 91,0
getätigten Verkäufe von Motoren in den CEMEP- 20 15 ≥ 91,3 ≥ 91,8 ≥ 89,4 < 89,4 ≥ 90,2 ≥ 91,0
Staaten. 25 18,5 ≥ 91,8 ≥ 92,2 ≥ 90,0 < 90,0 ≥ 91,0 ≥ 92,4
30 22 ≥ 92,2 ≥ 92,6 ≥ 90,5 < 90,5 ≥ 91,0 ≥ 92,4
Ermittlung des Motorwirkungsgrads nach 40 30 ≥ 92,9 ≥ 93,2 ≥ 91,4 < 91,4 ≥ 91,7 ≥ 93,0
CEMEP 50 37 ≥ 93,3 ≥ 93,6 ≥ 92,0 < 92,0 ≥ 92,4 ≥ 93,0
Der Motorwirkungsgrad wird auf Basis des Verfahrens 60 45 ≥ 93,7 ≥ 93,9 ≥ 92,5 < 92,5 ≥ 93,5 ≥ 93,6
zur Aufsummierung der Verluste nach EN 60034-2 75 55 ≥ 94,0 ≥ 94,2 ≥ 93,0 < 93,0 ≥ 93,0 ≥ 94,1
einschließlich A1:1996 und A2:1996 sowie dem im 100 75 ≥ 94,6 ≥ 94,7 ≥ 93,6 < 93,6 ≥ 93,6 ≥ 94,5
Folgenden näher beschriebenen Anhang A ermittelt: 125 90 ≥ 95,0 ≥ 95,0 ≥ 93,9 < 93,9 ≥ 94,5 ≥ 94,5
• Die Toleranzen müssen der EN 60034-1+A1:1997 150 110 ≥ 94,5 ≥ 95,0
entsprechen. 200 150 ≥ 95,0 ≥ 95,0
• Bei Motoren mit Thermoschutz, wo der Anstieg
der Wicklungstemperatur im Normalbetrieb 10 K
unterhalb des zulässigen Grenzwerts liegt, kann
folgende Bezugstemperatur als Richtwert ange-
nommen werden: Der tatsächliche Anstieg der
Wicklungstemperatur beträgt 15 K.
• Für Motoren, die für den Betrieb in Spannungsnetzen
von z.B. 380 bis 420 V bestimmt sind, ist die
Einordnung entsprechend der in Europa geltenden
Spannung von 400 V vorzunehmen.
• Um ein repräsentatives Prüfergebnis der Reibungs-
und Wirbelverluste zu erhalten, sind die Prüfungen
nach dem Stand der Technik und mit ausreichend
geschmierten Lagern durchzuführen. Ist der Motor
mit Dichtungsringen ausgerüstet, sind diese vor der
Prüfung zu entfernen.
• Für die Prüfungen bei 3/4-Last und Volllast ist die-
selbe Bezugstemperatur (Wicklungstemperatur) zu
verwenden.
80 Grundfos Motorhandbuch
4. N
ormen für
Wechselstrommotoren
DIN 44082: Eigenschaften von
Thermistoren
TNAT - 5 K
TNAT - 20 K
TNAT - 20 K
Grundfos Motorhandbuch 81
Grundfos Motorhandbuch
82 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren (ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch 83
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
84 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Was bedeutet ATEX?
Grundfos Motorhandbuch 85
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Benzin 0,6 8
Benzol 1,2 8
Zündquelle
Um eine explosionsfähige Atmosphäre entzünden
zu können, muss eine bestimmte Konzentration vor-
handen sein. Die minimale Zündenergie ist als die
Mindestenergiemenge definiert, die bei der Entladung
eines Kondensators umgewandelt wird. Es ist die
Energiemenge, die gerade ausreicht, um das zündfä-
higste Gemisch aus Brennstoff und Oxidationsmittel
zu entzünden. Für Wasserstoff beträgt die
Mindestzündenergie ca. 5 - 10 Joule und für bestimmte
Arten von Stäuben sind es ebenfalls nur einige Joule.
86 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Was bedeutet ATEX?
Grundfos Motorhandbuch 87
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Einteilung der explosionsgefährdeten
Bereiche in Zonen
Zone 1
Nummerierung unterschiedlich. Die Zonen 0, 1, 2 bezie- oder 21
hen sich auf Gas und die Zonen 20, 21, 22 auf Staub. Ständige Zone 0 Geräte-
Gefahr oder 20 kategorie 1
Zone 1
Zone 0 / 20: Ständige Gefahr oder 21
Mögliche
Permanentes oder häufiges Vorhandensein von explo- Gefahr Zone 2
oder 22
sionsfähigen Gasen oder brennbaren Stäuben. In die-
ser Zone dürfen nur Geräte der Kategorie 1 eingesetzt Mögliche
Gefahr
werden.
Zonen:
Gas: 0, 1 und 2
Zone 1 / 21: Mögliche Gefahr Staub: 20, 21 und 22
88 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Wer ist für die Einhaltung der in der ATEX-Richtlinie
definierten Anforderungen verantwortlich?
Der Hersteller
Als Hersteller ist Grundfos allein dafür verantwortlich,
dass die von ihm produzierten Betriebsmittel die in der
EU-Richtlinie angeführten Anforderungen erfüllen.
Der Betreiber
Der Betreiber der Betriebsmittel muss den Hersteller
darüber informieren, welche Art von Betriebsmitteln er
benötigt. Dazu gehört z.B.:
• Gerätekategorie, z.B. 2G
• Temperatur, z.B. 125 °C
• Art der Zündschutzart, z.B. EExe II T3
Grundfos Motorhandbuch 89
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Wer ist für die Einhaltung der in der ATEX-Richtlinie
definierten Anforderungen verantwortlich?
Der Servicemitarbeiter
Servicearbeiten an explosionsgeschützten Geräten
werden nicht von der Richtlinie 94/9/EG erfasst.
Dennoch müssen die Servicemitarbeiter sicherstellen,
dass die für die Produkte und Betriebsmittel geltenden
Sicherheitsanforderungen auch nach Durchführung
der Servicearbeiten weiterhin erfüllt werden, damit
keine Gefährdung von Ihnen ausgehen kann. Benannte
Stellen, wie z.B. KEMA und PTB, sind berechtigt,
Qualifizierungs-zertifikate für Servicemitarbeiter als
Nachweis für ihre Qualifikation auszustellen. Aber auch
die Service- und Qualitätsabteilung des Herstellers
darf im gewissen Rahmen Qualifizierungszertifikate
ausstellen.
90 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Auswählen des richtigen Motors für nicht
leitfähige Stäube
Grundfos Motorhandbuch 91
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Unterschied zwischen den Motoren
der Kategorie 2 und 3
92 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Auswählen der richtigen Pumpe oder
des richtigen Motors
Temperaturklassen
Bei der Ermittllung der zulässigen Temperaturklasse
des Motors muss die Zündtemperatur für die unter-
schiedlichen Konzentrationen von Zuckerstaub berück-
sichtigt werden.
• Aufgeschichteter Zuckerstaub
Grundfos Motorhandbuch 93
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Auswählen der richtigen Pumpe
oder des richtigen Motors
94 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Auswählen der richtigen Pumpe oder des richtigen
Motors für explosionsgefährliche Gase
Ethylen IIB
Einteilung der Gase
Gase werden je nach Industriezweig, in dem
Propan IIA
die Betriebsmittel eingesetzt werden, in die fol-
genden beiden Explosionsgruppen eingeteilt: I (Grubengas) Bergbau
Explosionsgruppe I und II. Methan
II A Industriebereich
• Explosionsgruppe I: Bergwerke und Untertagebau
Die Tabelle gilt nur für EExd-Motoren.
• Explosionsgruppe II: Übertagebau und andere
Industrien über Tage
Grundfos Motorhandbuch 95
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Auswählen der richtigen Pumpe oder des richtigen
Motors für explosionsgefährliche Gase
Temperatureinteilung
Die Selbstentzündungstemperatur ist die Temperatur, X °C ≥ T1, T2, T3…
bei der sich ein Gas plötzlich ohne weitere Zündquelle
entzündet. Trifft eine explosionsfähige Atmosphäre X °C = Zündtemperatur des Gases
auf heiße Oberflächen, kommt es mit hoher
Wahrscheinlichkeit zu einer Selbstentzündung. Y °C = Motortemperatur T1, T2, T3...
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Einteilung in
Temperaturklassen. Die Temperaturklassen geben an,
welche maximale Oberflächentemperatur ein Bauteil
eines elektrischen Betriebsmittels bei Normalbetrieb
erreichen kann. Bei der Angabe der maximalen
Oberflächentemperatur wird in der Regel von einer
Umgebungstemperatur von 40 °C ausgegangen. Die
Temperaturklasseneinteilung der Betriebsmittel steht Gas
in Beziehung zur Selbstent-zündungstemperatur von
Gasen. Mit Festlegung der Temperaturklasse fällt die
Entscheidung über die Verwendung des Betriebsmittels
in Bereichen mit explosionsfähiger Atmosphäre. Pumpe und Motor für
Bereiche mit explosions-
In der nachfolgenden Tabelle ist der Zusammenhang fähigen Gasen
zwischen der Temperatureinteilung und den verschie-
denen Gasarten aufgeführt, die den Explosionsgruppen
II A, II B oder II C zugeordnet sind. Maximale Einteilung der Gase und Dämpfe
Temp.-
Oberflächen-
Klasse
temperatur °C II A II B II C
Im Bezug auf die EExd-Motoren ist die Temperaturklasse
Methan Wasser-
ein Maß für die maximale Oberflächentemperatur des T1 450°C
Ammoniak stoff
Motors.
T2 300 °C Butan Ethylen Acethylen
In Verbindung mit EExe- und EnA-Motoren wird mit Kerosin
der Temperaturklasse die Temperatur beschrieben, T3 200 °C
Cyclohexan
die von den inneren und äußeren Oberflächen eines Diethyl-
T4 135°C Ethan
Motors angenommen werden kann. ether
T5 100 °C
Bei Staub wird in der Regel als Oberflächentemperatur
die genaue Temperatur angegeben, die ein Motor bei Schwefel-
T6 85°C
kohlenstoff
ungünstigen Betriebsbedingungen erreichen kann.
Temperaturklassen für Gase
Die Einteilung gilt nur für EEx d Motoren.
96 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Normen und Verfahren zum Explo-
sionsschutz: EExd, EExe und ExnA
Normen Verwendung
in ATEX-
Zündschutzart Code CENELEC IEC Prinzip Anwendung
Kategorie/
EN 60079 Zone
Allgemeine
- 50014 -0 - Grundlegende elektrische Anforderungen Alle Betriebsmittel
Anforderungen
Die elektrischen Komponenten sind
Gerätekategorie 2 vollständig von Öl umgeben, so dass eine
Ölkapselung o 50015 -6 Zone 1 explosionsfähige Atmosphäre sich nicht Transformatoren
entzünden kann.
Die Schutzgehäuse von Betriebsmitteln
werden gespült, um explosionsfähige
Gerätekategorie 2 Atmosphären aus dem Gehäuse zu Schaltschränke,
Überdruckkapselung p 50016 -2 Zone 1 entfernen und anschließend mit Druck große Motoren
beaufschlagt, um ein Eindringen von
umgebender Atmosphäre zu verhindern.
Die elektrischen Betriebsmittel werden
Gerätekategorie 2 Elektronische Komponenten,
von Sand (z.B. Quarz) umgeben, um den
Sandkapselung q 50017 -5 Zone 1 Kontakt mit einer explosionsfähigen wie z.B. Kondensatoren,
Atmosphäre zu vermeiden. Sicherungen
Die Schutzgehäuse von elektrischen
Druckfeste Gerätekategorie 2 Betriebsmitteln sind druckfest ausgeführt Wechselstrommotoren,
d 50018 -1 und halten dem Druck bei einer inneren
Steuergeräte, Leuchtmittel
Kapselung Zone 1 Explosion stand, so dass die umgebende
Atmosphäre nicht entzündet wird.
Zusätzliche Verfahren werden verwendet, Wechselstrommotoren,
Gerätekategorie 2 um das Enststehen von Lichtbögen, Funken Klemmen- und
Erhöhte Sicherheit e 50019 -7 Zone 1
und heißen Oberflächen zu verhindern, Anschlusskästen,
die eine entflammbare Atmosphäre Leuchtmittel,
entzünden könnten. Käfigläufermotoren
ia Gerätekategorie 1 Die elektrische Energie in Betriebsmitteln
50020 - 11
Zone 0 wird begrenzt, so dass Stromkreise eine Mess- und Regeltechnik, wie
Eigensicherheit Gerätekategorie 2 Atmosphäre nicht durch Funken oder z.B. Sensoren, Messgeräte
ib 50020 - 11 Zone 1 Erwärmung entzünden können.
Die elektrischen Komponenten werden
Gerätekategorie 2 in dafür zugelassene Stoffe eingegossen, Geräte der Mess- und
Vergusskapselung m 50028 - 18 Zone 1 um einen Kontakt mit explosionsfähiger Regeltechnik, Magnetventile
Atmosphäre zu verhindern.
Gerätekategorie 3 Unterdrückung der Lichtbogen- und Wechselstrommotoren,
Zündschutzart “n” nA 50021 - 15 Zone 2 Funkenbildung
Klemmenkästen,
Leuchtmittel
Hinweis: Staubatmosphären (Gruppe II) werden durch die CENELEC-Normen EN 50281-1-1 und EN 50281-1-2 abgedeckt.
Grundfos Motorhandbuch 97
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Normen und Verfahren zum Explo-
sionsschutz: EExd, EExe und ExnA
98 Grundfos Motorhandbuch
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Normen und Verfahren zum Explo-
sionsschutz: EExd, EExe und ExnA
Grundfos Motorhandbuch 99
5. Explosionsgeschützte Motoren
(ATEX-Motoren)
Grundfos Motorhandbuch
Normen und Verfahren zum Explo-
sionsschutz: EExd, EExe und ExnA
Zeit tE
Die Zeit tE ist die Zeit, die die Motorwicklung nach Auftreten einer
Anlegen des Startstroms bzw. Anlaufstroms benötigt, Störung
um den zulässigen Temperaturgrenzwert zu erreichen. Normalbetrieb Blockierter Rotor
Temp (°C) Stator
Die Berechnung der Zeit tE erfolgt mit Hilfe der im T3
Normalbetrieb erreichbaren Temperatur bei maximal Rotor
zulässiger Umgebungstemperatur. Klasse F
Zusammengesetzte Betriebsmittel
Zusammengesetzte Betriebsmittel bestehen aus mehreren
Bauteilen, Komponenten oder Schutzvorrichtungen, die Frequenzumrichterbetrieb von
eine bestimmte Funktion bereit stellen. In Verbindung mit EEx-Motoren
explosionsfähigen Atmosphären werden zusammenge-
setzte Betriebsmittel häufig eingesetzt. Nur wenn die fol- außerhalb der Explosions-
genden drei Bedingungen vorliegen, wird die Ausrüstung zonen angeordnet
Frequenzumrichter
als zusammengesetztes Betriebsmittel angesehen:
• Zusammenstellung von Ausrüstungsteilen, Kompo
nenten und Schutzvorrichtungen mit dem Zweck eine
Motorschutzgerät
bestimmte Funktion bereitzustellen.
• Die Ausrüstungsgegenstände können nicht einzeln
ausgetauscht werden.
• Zusammengesetzte Betriebsmittel werden im Markt
als eine Einheit angeboten.
Klasse B
dem gemeinsamen Prüfzertifikat festgelegt, das z.B. von der Klasse B -10 K
• Die Reparatur von explosionsgeschützten Motoren darf nur durch den Hersteller selbst erfolgen. Der
Hersteller hat jedoch die Möglichkeit, die Reparaturarbeiten auch über Ländergrenzen hinweg von einem
autorisierten Unternehmen ausführen zu lassen.
• Motorbauteile dürfen nur ausgetauscht werden, wenn davon die Art des Explosionsschutzes oder die
Maximaltemperatur des Motors nicht beeinträchtigt werden. Werden Motorbauteile ausgetauscht, ist der
Motor vor der Wiederinbetriebnahme zu prüfen.
• Kann der Motor zu Reparaturzwecken abgebaut werden, darf jedes qualifizierte Unternehmen die
Instandsetzungsarbeiten durchführen, solange der Explosionsschutz des Motors nicht beeinträchtigt wird.
• Wurde der Motor einer Reparatur unterzogen, die Auswirkungen auf die Zündschutzart des Motors hat, muss
der Motor eine neue Geräteprüfung durchlaufen.
• Bohren von Löchern in das Gehäuse, die Flansche, das Statorgehäuse, usw. von EExd-Motoren.
• Ersetzen von Komponenten in EExd-Motoren durch nicht originale Bauteile, wie z.B. selbst angefertigte
Flansche.
• Einbau zusätzlicher Klemmen in den EExe-Klemmenkasten, wenn die Klemmen nicht im Zertifikat auf-
geführt sind. Gilt nur für EExd-Motoren.
• Austausch von werkseitig montierten Verbindungen zwischen dem EExd-Statorgehäuse und dem
EExe-Klemmenkasten bei EExde-Motoren.
explosionsgeschützt
mit einem
Bezeichnung explosionsgeschützt Erhöhte Sicherheit nichtfunkend
Klemmenkasten mit
erhöhter Sicherheit
Die Explsoion darf Es dürfen keine Es dürfen keine
Verhindern, dass eine sich nicht in der Lichtbögen und Lichtbögen und Funken
Explosion im Innern Außenumgebung Funken während unter normalen
Ziel
sich nach außen ausbreiten. Besonderes des Normalbetriebs Betriebsbedingungen
ausbreitet Augenmerk liegt auf oder beim Anlaufen entstehen
dem Klemmenkasten. entstehen.
explosionsgeschützt
Klemmenkasten explosionsgeschützt Erhöhte Sicherheit Erhöhte Sicherheit
mit erhöhter Sicherheit
KEMA 04TEX2139 X
Temperaturklasse
Maximale Oberflächentemperatur
T1 = 450˚C T4 = 135˚C
T2 = 300˚C T5 = 100˚C
T3 = 200˚C T6 = 85˚C
Flammenschutzkennzeichen/Gasgruppe
A = Propan
B = Ethylen
C = Wasserstoff
Gerätegruppen:
Gerätegruppe I (1): Untertagebau
Gerätegruppe II (2): Andere (Gruppen A, B, C)
Ex = Explosionsschutz
E = Europäische Normung
G = Gas, D = Staub
Gerätegruppen:
Gerätegruppe I (1): Untertagebau
Gerätegruppe II (2): Andere (Gruppen A, B, C)
KEMA 04TEX2139 X
G = Gas, D = Staub
Gerätegruppen:
Gerätegruppe I (1): Untertagebau
Gerätegruppe II (2): Andere (Gruppen A, B, C)
Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG
EMV-Richtlinie 2004/108/EG
Maschinenrichtlinie 98/37/EG gemäß EN 12100
ATEX-Explosionsschutzrichtlinie 94/9/EG
Sicherung
Motorschutzschalter
Überlastrelais
Eingebauter
Thermoschutz
M
Spannungsversorgung bei Servicearbeiten oder bei
Auftreten von Störungen verwendet.
S1
Sicherungsfuntion, während bei anderen, die nur einen
Schalter besitzen, keine Sicherungen eingebaut sind.
K
Ein Lasttrennschalter mit Sicherung ist ein Beispiel für
eine Überstrom-Schutzeinrichtung. Entsprechend aus- Schalter
gelegte Sicherungen im Schalter öffnen den Stromkreis,
sobald ein Überstrom auftritt.
Flinke Sicherungen
Sicherungen, die ohne Verzögerung ansprechen, bie-
ten einen hervorragenden Schutz gegen Kurzschluss. Siche-
Bei diesen Sicherungen können jedoch kurzzeitige rungen
Träge Sicherungen
Diese Sicherungsart bietet sowohl Schutz gegen
Überlast als auch gegen Kurzschluss. In der Regel lassen Auslösezeit einer
Sicherung
sie für bis zu 10 Sekunden einen 5 mal höheren Strom
als den Nennstrom und kurzzeitig sogar noch höhere
Ströme zu. Im Allgemeinen ist dies ausreichend, damit Geringerer Strom -
mehr Zeit
ein Motor anlaufen kann, ohne dass die Sicherung
auslöst. Andererseits öffnet die Sicherung bei länger
Zeit
auftretender Überlast.
Höherer Strom -
weniger Zeit
Auslösezeit der Sicherung
Die Auslösezeit der Sicherung ist die Reaktionszeit,
die die Sicherung zum Öffnen benötigt. Sicherungen
haben ein umgekehrt proportionales Zeitverhalten,
d.h. je höher der Strom, desto kürzer die Auslösezeit. 10 100 I/IN
Strom
Allgemein haben Pumpenmotoren eine sehr kurze
Hochlaufzeit, die unter 1 Sekunde liegt. Deshalb Allgemeine Auslösekurve für eine Sicherung.
Die Kurve zeigt das Verhältnis zwischen
sind durchgebrannte Sicherungen während der
aktuellem Strom und Nennstrom.
Anlaufphase in der Regel kein Thema bei Pumpen,
wenn die Sicherungen auf den Nennstrom des Motors
ausgelegt sind und es sich um träge Sicherungen
t (s)
handelt.
10000
Die Abbildung auf der rechten Seite unten zeigt die 1000
charakteristische Auslösekurve einer Sicherung. Auf
der x-Achse ist das Verhältnis zwischen dem aktuellen 100
Strom zum Nennstrom aufgetragen: Zieht der Motor Träge Sicherung
den Nennstrom oder auch einen geringeren Strom, Flinke Sicherung
10
löst die Sicherung nicht aus. Ist der Strom jedoch 10
mal höher als der Nennstrom, löst die Sicherung in
1
sehr kurzer Zeit aus (0,01 s). Auf der y-Achse ist die
Auslösezeit aufgetragen.
0.1
Während der Anlaufphase verbraucht ein Induktions
0.01
motor sehr viel Strom. In seltenen Fällen kann dies
zum Abschalten über Relais oder Sicherungen führen.
0.001
Deshalb gibt es unterschiedliche Einschaltarten für den 0.1 1 10 100 1000
Motor, um den Anlaufstrom des Rotors zu reduzieren. I/IN
hier: = 0,6
hier: = 0,6
= 0,6
I max = 5,00/2,90 A
(Stromwerte für Dreieck- und Sternschaltung bei
maximaler Spannung)
Wird bei der Konstruktion der Motoren jedoch ein Ist der Motor über eine Stern-Schaltung an ein
Betriebsfaktor berücksichtigt, der dann ebenfalls auf Versorgungsnetz mit 440 V, 60 Hz angeschlossen,
dem Typenschild angegeben ist (z.B. 1,15) kann der muss das Überlastrelais auf 3,1 A eingestellt werden.
am Überlastrelais eingestellte Strom den Nennstrom
oder den Betriebsfaktorstrom, der in der Regel auf dem
Typenschild angegeben ist, um 15 % übersteigen.
Integrierter Motorschutz
Integrierter Motorschutz
Warum ist ein integrierter Motorschutz erforderlich,
wenn der Motor bereits mit einem Überlastrelais und
Sicherungen abgesichert ist? Weil das Überlastrelais
in einigen Fällen eine Überlastung des Motors nicht
erkennt. Hier sind einige Beispiele zusammengestellt:
• Bei abgedecktem Motor und langsamer Erwärmung
Eingebauter
des Motors auf eine hohe Temperatur, die zu
Thermoschutz
Beschädigungen führen kann.
• Allgemein bei hohen Umgebungstemperaturen.
• Wenn der externe Motorschutz auf einen zu hohen
Auslösewert eingestellt oder falsch installiert ist.
• Erfolgt in kurzen Zeitabständen ein häufiger Neustart In den Wicklungen integrierter Motorschutz
des Motors, wird der Motor durch den Anlaufstrom
erwärmt und kann dadurch eventuell beschädigt
werden. Kenn Technische, Anzahl der Kategorie
zeichnung zeitabhängige Niveaus und (3. Ziffer)
Überlastung Funktionsbereiche
Der Schutzgrad, den eine integrierte Schutzeinrichtung (1. Ziffer) (2. Ziffer)
bietet, ist in der Norm IEC 60034-11 definiert. TP 111 nur langsam 1 Niveau für 1
(z.B. konstante Ausschalten
TP 112 2
Überlast)
TP-Kennzeichnung TP 121 2 Niveaus für 1
Alarmmeldung und
TP ist die Abkürzung für “Thermal Protection” (dt. = TP 122 2
Ausschalten
Thermoschutz). Der Thermoschutz kann in unterschied- TP 211 langsam und 1 Niveau für 1
licher Form ausgeführt sein. Er ist gekennzeichnet schnell (z.B. kon- Ausschalten
TP 212 2
stante Überlast
durch einen TP-Code (TPxxx), der Folgendes angibt: TP 221 und blockierter 2 Niveaus für 1
Zustand) Alarmmeldung und
• Art der thermischen Überlast, für den der TP 222 2
Ausschalten
Thermoschutz vorgesehen ist (1. Ziffer).
TP 311 nur schnell 1 Niveau für 1
• Anzahl der Niveaus und Art der Maßnahme TP 312
(z.B. blockierter Ausschalten
2
Zustand)
(2. Ziffer)
• Kategorie des eingebauten Thermoschutzes
Angabe des zulässigen Temperaturniveaus, wenn der
(3. Ziffer) Motor einer thermischen Überlastung ausgesetzt ist. Die
Kategorie 2 erlaubt höhere Temperaturen als Kategorie 1.
Die gebräuchlichsten TP-Kennzeichnungen in Ver
bindung mit Pumpenmotoren sind:
Integrierter Motorschutz
85815810
strom- und temperaturabhängigen Motorschutz in P 2 3,00 kW No 85815810
50 Hz U 380-415D V
Übereinstimmung mit der Norm IEC 60034-11. Der I 1/1 6,25 A
Eff. %
Motorschutz entspricht der TP-Klasse TP 211, der somit 82 Ima x 6,8 5 A
auf schnelle und langsame Temperaturanstiege rea- n 288-2910 m in cos 0.88-0.82
CL F IP 5 5 TP 211
giert. Die Schutzeinrichtung wird automatisch zurück- DE 6306.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
gesetzt.
Thermoschalter
- eingebaut im Klemmenkasten
Thermoelemente oder Thermostate nutzen einen Thermoschalter ohne Heizelement
Bimetallscheiben-Schalter mit Schnappfunktion, um
den Stromkreis zu öffnen oder schließen, wenn eine
bestimmte Temperatur erreicht wird. Thermoschalter
Thermoschalter mit Heizelement
werden auch als Klixon bezeichnet. Dies ist der
Handelsname der Firma Texas Instruments.
Thermoschalter ohne Heizelement
Erreicht die Bimetallscheibe eine vorgegebene für Drehstrommotoren (Sternpunkt-
Temperatur, öffnet oder schließt sie einen Satz Kontakte Schutzschalter)
in einem spannungsbeaufschlagten Steuerkreis.
Thermostate sind mit Schließer- oder Öffnerkontakt
lieferbar. Derselbe Thermostat kann aber nicht beide
Funktionen gleichzeitig aufweisen. Die Thermostate
werden beim Hersteller kalibriert und können nicht
eingestellt werden. Die Scheiben sind hermetisch
abgedichtet und auf einer Klemmenleiste angeordnet.
Integrierter Motorschutz
Ein Thermostat kann als Schließer entweder einen Thermoschutz, entweder mit der
Alarmstromkreis mit Spannung beaufschlagen, oder Wicklung in Reihe geschaltet oder an
als Öffner die Spannungsversorgung zum Motorschütz einen Stromkreis im Motor angeschlos-
sen
unterbrechen, wenn er in Reihe mit dem Schütz
geschaltet ist. Weil Thermostate an der Außenseite
der Spulenenden angeordnet sind, fühlen sie die
Temperatur ganau an dieser Stelle. In Verbindung mit
Drehstrommotoren bieten Thermostate jedoch nur
einen unzureichenden Schutz gegen Blockieren oder
andere sich schnell ändernde Temperarturzustände. Zwei in Reihe geschaltete
Bei einphasigen Motoren schützen Thermostate aber Thermoschalter mit
Thermooberflächenkontakt
auch im Fall von blockierten Rotoren ausreichend.
an allen drei Phasen
Thermoschalter
- eingebaut in die Wicklungen
Thermoschalter können auch in die Wicklungen einge-
baut werden, siehe Abbildung auf der rechten Seite.
In die Wicklungen eingebauter Thermoschutz
Sie arbeiten als Fühler mit Stromabschaltungsfunktion
in Einphasen- und Drehstrommotoren. Bei einphasigen
Motoren bis 1,1 kW kann der Thermoschalter direkt
in den Hauptstromkreis eingebaut werden, wo er als
Wicklungsschutz dient. Klixon
Nachträglicher Einbau
Bei einphasigen Motoren wird nur ein Thermoschalter
Thermik - PTO
eingesetzt. Bei Drehstrommotoren werden hinge-
gen zwei in Reihe geschaltete Thermoschalter zwi-
schen den Motorphasen angeordnet. Dadurch haben
alle drei Phasen Kontakt zu einem Thermoschalter.
Thermoschalter können an den Spulenenden auch
nachgerüstet werden. Dies führt jedoch zu einer
Erhöhung der Reaktionszeit. Die Thermoschalter sind
an ein externes Überwachungssystem anzuschließen.
Strom- und temperaturempfindliche Thermoschalter
Auf diese Weise ist der Motor gegen langsam auftre-
tende Überlast geschützt. Die Thermoschalter benöti-
gen kein Verstärkerrelais.
Funktionsprinzip eines
Thermoschalters
Das Diagramm auf der rechten Seite oben zeigt den R[ ]
Widerstand in Abhängigkeit der Temperatur für einen
typischen Thermoschalter. Je nach Hersteller variieren
8
die Kurvenverläufe für die Temperaturschalter. TN liegt
in der Regel bei 150 - 160 °C.
Anschluss [°C ]
-5 +5
Den Anschluss eines Drehstrommotors mit inte- TN
griertem Thermoschalter und Überlastrelais zeigt die
Widerstand in Abhängigkeit der
untere Abbildung auf der rechten Seite. Temperatur für einen typischen
Thermoschalter
TP-Kennzeichnung für das Schaltbild
L1 L2 L3 N N
Schutz entsprechend der Norm IEC 60034-11: TP 111
(langsam auftretende Überlast). Zum Schutz gegen
einen blockierten Rotor ist der Motor zusätzlich mit MV
S1
K1
MV
MV K1
K1 K1
M
3
Automatisches Manuelles
Wiederschließen Wiederschließen
S1 EIN/AUS-Schalter
S2 AUS-Schalter
K1 Schütz
t Thermoschalter im Motor
M Motor
MV Überlastrelais
Thermoschalter können wie folgt belastet werden:
Umax= 250 V AC
IN = 1,5 A
TNAT - 5 K
TNAT - 20 K
TNAT - 20 K
TP-Kennzeichnung
TP-Kennzeichnung
Der Motorschutz TP 211 kann nur erreicht werden, Motoren mit Schutzgrad TP 111
wenn der PTC-Sensor (Kaltleiter) vollständig mit dem L1 L2 L3 N
M
Anschluss 3
H1
H2
96 98
S1 S1
dem Schutzgrad TP 111 gekennzeichnet, ist der Motor
nur gegen langsam auftretende Überlast geschützt. K1 K1
Pt100 – Temperatursensor
Das Pt100 ist eine Schutzeinrichtung. Es verän-
138
dert seinen Widerstand linear in Abhängigkeit der
Temperaturänderung. Das Signal von einem Pt100-
Temperatursensor kann zur Regelung durch einen
Mikroprozessor genutzt werden, um die genaue 100
Wicklungstemperatur zu ermitteln. Es kann aber auch
zur Überwachung der Lagertemperaturen verwendet 80
werden.
T (°C)
Zusammenfassung -50 0 100 200
Motorschutzeinrichtungen Pt100 – Temperatursensor
Es gibt mehrere Verfahren, einen Motor vor Überhitzung
zu schützen. Im Folgenden werden die wichtigsten
Geräte und ihre Eigenschaften zusammengefasst.
Externe Schutzeinrichtungen
Externe Schutzeinrichtungen, wie z.B. Sicherungen,
Motorschutzgeräte sowie temperatur- und stromab-
hängige Überlastrelais reagieren auf den vom Motor
gezogenen Strom. Sie werden so eingestellt, dass sie
den Motor abschalten, wenn der Strom den Nennstrom
übersteigt. Dennoch könnte der Motor überhitzen,
ohne dass eine Störung bemerkt wird, z.B. wenn die
Löcher der Lüfterabdeckung durch eine Plastiktüte
abgedeckt werden oder die Umgebungstemperatur auf
einen zu hohen Wert angestiegen ist. In diesen Fällen
steigt zwar der Strom nicht an, aber die Temperatur.
Externe Schutzeinrichtugen schützen somit nur gegen
ein Blockieren des Rotors.
L1 L2 L3
Integrierte Schutzeinrichtungen
N
PTC-Thermistoren (Kaltleiter)
PTC-Thermistoren können entweder bei der Herstellung
des Motors oder nachträglich in die Wicklungen
eingebaut werden. In der Regel werden drei PTC-
Thermistoren in Reihe angeordnet, und zwar einer
pro Phase. Sie sind mit Auslösetemperaturen lieferbar,
die in 5°-Schritten von 90 °C bis 180 °C reichen. PTC-
Thermistoren sind an ein Thermistorrelais anzuschlie-
ßen, das den schnellen Anstieg des Widerstands im
Thermistor erkennt, wenn er seine Ausösetemperatur
3 PTC-Sensoren
erreicht. Diese Schutzeinrichtungen arbeiten nicht line- (1 pro Phase)
ar. Bei Umgebungstemperatur beträgt der Widerstand
eines aus 3 Thermistoren bestehenden Satzes 200 Ohm.
Der Widerstand steigt dann kurz vor dem Erreichen der PTC-Sensoren Schutz durch in die
Auslöstemperatur schnell auf 3000 Ohm (1000 Ohm Wicklungen integrierte
PTC-Sensoren
pro Thermistor) an. Steigt die Temperatur weiter an,
kann der Widerstand im Thermistor sogar mehrere
tausend Ohm erreichen. Die Thermistorrelais werden
in der Regel so eingestellt, dass sie bei 3000 Ohm oder
Klixon
bei einem Widerstand auslösen, der in der Norm DIN
44082 vorgegeben ist.
Kugellager
Kugellager werden in fast allen Arten und Baugrößen
von Elektromotoren eingebaut, die in industriellen
oder landwirtschaftlichen Anwendungen eingesetzt
werden. Hierzu zählen auch die Pumpenmotoren. Sie
kommen manchmal aber auch in Verbindung mit
leistungsstarken Motoren zum Einsatz, bei denen die
Welle einer hohen Belastung ausgesetzt ist. Für diese
Anwendung ist eine hohe Lagertragfähigkeit gefordert.
Die wichtigsten Eigenschaften von Kugellagern sind:
• Sie sind in einem weiten Temperaturbereich einsetz-
bar.
• Sie sind für hohe Drehzahlen geeignet.
• Die Reibungsverluste sind gering.
Lagerbezeichnungen/Codes
Rollenlager
Die meisten Wälzlager bestehen aus den gleichen drei
Außenring Außenring
Hauptkomponenten: Ringen mit Laufrillen (ein Innenring
und ein Außenring), den Wälzkörpern (Kugeln oder Rollen) Innenring Innenring
und einem Käfig für die Aufnahme der Wälzkörper.
Der Käfig hat mehrere Aufgaben, z.B. Anordnen der
Lagerkäfig Kugel
Wälzkörper zwischen dem Innen- und Außenring mit Kugel
Lagerkäfig
festem Abstand zueinander, die Wälzkörper gegen
Herausfallen sichern, Ermöglichen einer ungestörten
Rotation der Wälzkörper und Verhindern, dass sich die
Wälzkörper gegenseitig berühren. Rillenkugellager Schrägkugellager
Die Lager werden mit Hilfe eines Zahlencodes gekenn- Inner ring
zeichnet, der als sprechender Schlüsel Aufschluss über Retainer
einige wichtige Faktoren gibt, wie z.B. Abmessungen, Ziffernfolge bei der Lagerbezeichnung 7 3 05 B ZZ C3 L683
Roller
Bauart, Innenaufbau, Genauigkeit, Abdichtung, usw. 1
Basiskennzeichen
Lagerbaureihe
Inner ring
2 Code für den Bohrungsdurchmesser Retainer
Der Zahlencode wird durch mehrere Buchstaben- und
3 Code für den Druckwinkel (nur Schrägkugellager)
besteht somit in der Regel aus drei Hauptcodes: einem 5 Code für die Radialluft (nur Rillenkugellager)
Tapered roller bearing Spherical roller bearing
aus Zahlen bestehenden Basiskennzeichen und zwei 6 Code für die Schmierung
Fig. 1.5 Fig. 1.6
weiteren Codes. Die Reihenfolge und Bedeutung dieser
Codes sind in den Tabellen auf der nächsten Seite Inner ring
Inner ring
beschrieben. Das Basiskennzeichen enthält allgemeine
Informationen zur Lagerbauart, den Hauptabmessungen, Roller
Ball
usw. Zusätzlich informiert es über den Druckwinkel, den
Bohrungsdurchmesser und die Lagerreihe. Auch diese
Angaben erfolgen mit Hilfe eines Codes.
Retainer Retainer
Die beiden zusätzlichen Codes werden aus Vorsetzzeichen
und Nachsetzzeichen gebildet. Diese beiden Codes
Outer ring Outer ring
liefern Informationen über die inneren Spaltmaße,
Thrust ball bearing Thrust roller bearing
Lagergenauigkeit und eine Reihe anderer Faktoren, die Fig. 1.7 Fig. 1.8
sich auf den inneren Aufbau und die Lagerausführung
beziehen.
Lagerbezeichnungen/Codes
Lagerbaureihe
Welle
4 Code für die Abdichtung/Abdeckung
Code Beschreibung
LLB Synthetische Gummidichtung (berührungslos)
LLU Synthetische Gummidichtung (berührend)
ZZ Abdeckung
ZZA Abnehmbare Abdeckung
Lagerluft
Der Außen- oder Innenring eines Lagers ist beweglich,
auch wenn einer oder beide Lagerringe fest eingebaut
sind. Die Lagerluft beschreibt den Grad der inneren
Bewegung, den das Lager zulässt. Es gibt zwei Arten
von Lagerluft: die innere Radialluft und die innere
Axialluft.
Lagerluft
Dauerstandfestigkeit (%)
das Spaltmaß, dass das Lager nach dem Einbau und
während des Betriebs besitzt. Um die Lebensdauer Auslegebereich
100
zu verlängern, sollte das Lager bei normalen (CN)
Betriebstemperaturen eine leicht negative Lagerluft
aufweisen. Reine Radiallast
50
Lagerluft
Wegen der engen Passung und der zu erwartenden Temperatur des Innenrings
Temperaturdifferenz werden in Wechselstrommotoren
in der Regel Lager mit der Lagerluftklasse C3 einge-
setzt. Bei Pumpenmotoren werden jedoch auf der Im Allgemeinen beträgt die Temperaturdifferenz
Antriebsseite häufig Lager mit der Lagerluftklasse 10-15 K. Durch die Temperaturdifferenz wird das
C4 eingebaut. Der Grund dafür ist, dass Lager mit Spaltmaß verringert, weil der Innenring sich weiter
C4-Radialluft eine höhere Axiallast aufnehmen kön- ausdehnt als der Außenring.
nen als C3-Lager. C4-Lager haben somit eine höhere
Lebensdauer in Anwendungen, bei denen hautpsäch-
lich Axialkräfte auftreten. Hierzu zählen z.B. kleine
mehrstufige Pumpen oder einstufige Pumpen, die über
keine Axialschubentlastung verfügen.
Festlager
Das gegenüber dem Festlager angeordnete Loslager Loslager (Nicht-Antriebsseite) (Antriebsseite)
wird mit einem Sprengring fixiert. Als Festlager wird ent-
weder ein Rillenkugellager oder ein Schrägkugellager
verwendet.
Abdichtung
Die konstruktive Ausführung der Abdichtung des
Motors erfolgt entsprechend seiner IP-Einstufung.
Ein Motor mit lebensdauergeschmierten Lagern ver-
fügt über mehrere Dichtungen: Eine Dichtung am
Lager selbst und eine oder mehrere Dichtungen,
die Teil der gesamten Motorkonstruktion sind. Die
Lagerabdichtung kann entweder über eine reibungs-
arme Metallabdeckscheibe oder eine reibungsbehaf-
tete, berührende Gummidichtung erfolgen. Der Spalt
zwischen dem Gehäuse und der Welle wird in der Regel Rillenkugellager mit Rillenkugellager mit
mit einer Gummidichtung abgedichtet. Metallabdeckscheiben Gummi-Lippendichtung
(Nachsetzzeichen z.B. ZZ)
Innere Axialkräfte
Die Lagerkonstruktion muss einen Bewegungsausgleich
Einbau eines Lagers Einbau eines Lagers
in axialer Richtung ermöglichen. Die Beweglichkeit in
mit elastischer mit elastischer
Längsrichtung, die durch innere Axialkräfte verursacht Metallabdeckscheibe Metallabdeckung
wird, wird mit Hilfe eines Loslagers gewährleistet.
Vorspannkraft
Um Geräuschen während des Betriebs entgegen-
zuwirken, muss die Lagereinheit z.B. mit Hilfe einer
Tellerfeder axial vorgespannt werden. Die empfohle-
ne Vorspannung beträgt ca. 1,5 % der dynamischen
Nennlast des Lagers. Die dynamische Belastung von
Lagern wird später in diesem Kapitel behandelt.
Spaltring Labyrinthdichtung
Axiale Lagertragfähigkeit in Abhängigkeit
der Lagerluft
Soll die axiale Tragfähigkeit eines Rillenkugellagers
etwas gesteigert werden, muss die Radialluft im
Betrieb nahe Null oder leicht über Null liegen. Für
Motoren werden deshalb häufig Rillenkugellager mit
erhöhter Radialluft C3 ausgewählt. C3-Lager sind eine
Radialluftklasse höher eingestuft als CN-Lager mit nor-
maler Radialluft. In einigen Fällen werden jedoch auch Axiale Lippendichtung Radiale Lippendichtung
C4-Lager statt C3-Lager eingesetzt, weil sie ein etwas
größeres Spiel als C3-Lager aufweisen.
Betriebsspalt
Die Radialluft des Lagers während des Betriebs ergibt
sich aus der Anfangslagerluft, der Verringerung der
Radialluft beim Einbau des Lagers (Presspassung)
und Temperaturunterschieden innerhalb des Lagers.
Normalerweise sollte die Temperaturdifferenz zwi-
schen dem Innen- und Außenring nicht mehr als
10 bis 15 K betragen. Ob für die Antriebsseite ein
Rillenkugellager mit der Radialluft C3 oder C4 gewählt
werden sollte, ist abhängig vom Pumpentyp. C4-Lager
besitzen eine höhere Tragfähigkeit in Verbindung mit
Axialkräften und sind weniger empfindlich gegenüber
Temperaturunterschieden.
Herstellerempfehlungen
Lager sind immer entsprechend der Vorgaben
des Herstellers einzubauen. Dabei sind auch die
Durchmessertoleranzen, Rundlaufgenauigkeit und
Winkelabweichung zu beachten.
Nachschmieren
Das Nachschmieren der Lager ist bei Motoren ab
ca. 11 kW möglich. Kleinere Motoren sind mit lebens-
dauergeschmierten Lagern ausgerüstet, die nicht nach-
geschmiert werden müssen.
Geprüfte Lager
das Schmierverhalten erheblich. Dies hat auch 50 % x x
ausge- x x
Auswirkungen auf die tatsächliche Lebensdauer der x x x x
fallen x x x x
Lager. So erreichen nur wenige der in Elektromotoren x x x x x x
eingebauten Lager die maximale, errechnete 10 % x x x x x x x x
ausge- x x x x x x x x x x
Lebensdauer. fallen x x x x x x x x x x x
x x x x x x x x x x x x x x
Die Lebensdauer eines Lagers hängt von mehreren L10h L50h (Mittlere ausfallfreie Zeit)
Faktorn ab. Hierzu zählen vor allem die Schmierung, Betriebsstunden vor einem Ausfall
die Drehzahl und die Anwendung. Motoren ab der
Baugröße 132, die mit geschlossenen, lebensdauer- L10 ist die nominelle Lebensdauer in Millionen Umdrehungen,
die mindestens 90 % einer größeren Anzahl gleicher Lager
geschmierten Lagern ausgerüstet sind, müssen nicht
erreichen oder überschreiten.
nachgeschmiert werden. Deshalb erfolgt die Angabe der
Lebensdauer auf zwei verschiedene Arten: Nominelle
Lebensdauer (L10) oder Fettgebrauchsdauer (F10).
In den nachfolgenden Abschnitten werden beide
Lebensdauerangaben vorgestellt.
Geprüfte Lager
x x
ausge- x x
16.000 bis 40.000 Betriebsstunden. x x x x
fallen x x x x
x x x x x x
F10h oder Fettgebrauchsdauer 10 %
ausge-
x x x x x x x x
x x x x x x x x x x
F10h ist ein Maß für die Lebensdauer der Fettfüllung. fallen
x x x x x x x x x x x
Wie lange das Fett seine Schmierfähigkeit behält, x x x x x x x x x x x x x x
hängt von den folgenden Faktoren ab: F10h F50h (Mittlere ausfallfreie Zeit)
• Fettsorte
Betriebsstunden vor einem Ausfall
• Betriebstemperatur
• Lagergröße F10h ist ein Maß für die Lebensdauer der Fettfüllung.
• Einbausituation
• Drehzahl
Lebensdaueranpassungsfaktor a3
10 % aller Lager sind verschlissen wenn sie den Wert L10h 0,8
0,4
a1 - Korrekturfaktor für die 0,2
Ausfallwahrscheinlichkeit
Sonderwerkstoff
Wird die Lebensdauerangabe L1h benötigt (d.h. 1 % der r
tu
ra
Lager sind bei Erreichen des Werts L1h verschlissen), m
pe Betriebstemperatur °C
Te
ist für den Faktor a1 der Wert 0,21 einzusetzen. In der
L10h a1 a2 a3 · L
Regel wird jedoch zur Angabe der Lagerlebensdauer 10h,berechnet
x x
gefallen x x
x x x x
(Berücksichtigung des Werkstoffs und Fertigungsver 10 % x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x x
keit
x
ausge-
fahrens). Bei Standardlagern ist dieser Faktor immer 1.
x x x x x x x x x x
fallen
x x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x x 90 L10 100
L10h L50h (Mittlere ausfallfreie Zeit)
Betriebsstunden vor einem 95 L5 0,62
a3 - Korrekturfaktor für die Betriebsbedingungen Ausfall
96 L4 0,53
Sind die Betriebsbedingungen oder die Lagerschmierung
97 L3 0,44
besser als im Normalfall, kann dieser Faktor größer als 1
98 L2 0,33
sein. Bei schlechten Betriebsbedingungen oder schlechter
99 L1 0,21
Schmierung wird für diesen Faktor ein Wert unter 1 ange-
setzt. Wird ein Korrekturfaktor größer 1 gewählt, muss
die Anwendung unbedingt bekannt sein. Da dies häufig
Lagerdaten:
bei Motorlagern nicht der Fall ist, wird der Faktor a3 zu 1 C = Dynamische Traglast
gesetzt, um eine realistische Lebensdauer zu erhalten.
C - Dynamische Traglast
Die dynamische Traglast ist abhängig von der Schwerkraft
Lagerbauart und der Lagergröße. Sie wird in den
Katalogen der Lagerhersteller angegeben. n = min-1
Lagerlebensdauer = L10h = 1000000 C ()
3
60 x n P
Fa
Radiallast Fr
Die Radiallast Fr wird mit Hilfe der folgenden Gleichung
berechnet:
Hydraulikkräfte
bei vertikalem Einbau Fhydraulisch
Fr = 0,1 • Fa
Schwerkraft
FSchwerkraft,Rotor
Dynamisch äquivalente
Lagerbelastung von einreihigen
Rillenkugellagern
Für einreihige Rillenkugellager wird die dynamisch X und Y in Abhängigkeit von Fa/C0
äquivalente Lagerlast mit Hilfe der folgenden Gleichung Normale Radialluft (hier C3)
berechnet: 2,5 2
2
P = X • Fr + Y • Fa
1,5 1
Y
X
Die Faktoren X und Y können den beiden Diagrammen 1
berechnet:
0 0
0,01 0.,1 1 0,01 0.,1 1
Fa/Co
P = 0,35 • Fr + 0,57 • Fa F /C
Fa/Co
a o
Außenring
Innenring
Kugel
Lagerkäfig
Berechnungsbeispiel Nr. 1:
Axiallager (Rillenkugellager) in einem MG-Motor mit
2,2 kW, der eine Pumpe CR 32-1 antreibt.
Einbaurichtung vertikal
Betriebspunkt Q = 15 m3/h, H = 19 m, 50 Hz
Hydraulikkräfte von der Pumpe 505 N
Lagerdrehzahl n = 2900 min-1
Motor MG90 - 2,2 kW
Axiallager im Motor Rillenkugellager 6305 mit C4-Radialluft
Schmiervorrichtung Nein – dauergeschmiertes Lager
Rotormasse 4 kg
Vorspannung der Tellerfeder im Innern des Motors 350N
Dynamische Traglast C = 22500 N
Statische Traglast C0 = 11600 N
Daten für das Ausführungsbeispiel MG-Motor mit 2,2
kW zum Antreiben der Pumpe CR 32-1.
Fr = 0,1 • Fa
Fr = 0,1 • 895 = 90 N
Schritt 2:
Berechnen der dynamischen Lagerlast
0 0
0,01
P = 0,46 • 90 N +0.,11,43 • 895 = 1321 N 1 0,01 0,08 0,1
0.,1 1
Fa/Co Fa/Co
Schritt 3:
Ermitteln der Lagerlebensdauer L10h
L10h = a1 • a2 • a3 • 1000000 • ( pC )
3
50 %
Geprüfte Lager
60 • n x x
ausge- x x
x x x x
fallen x
)
x x x
(
L10h = 1 • 1 • 1 • 1000000 • 22500 = 28000 h
3
x x x x x x
60 • 2900 1321 10 % x x x x x x x x
ausge- x x x x x x x x x x
fallen x x x x x x x x x x x
x x x x x x x x x x x x x x
Schritt 4: Beurteilen der berechneten L10h = 28.000 L50h = 140.000
Lagerlebensdauer Betriebsstunden Betriebsstunden
Die berechnete Lagerlebensdauer ergibt sich zu
L10h = 28.000 h. Verschiedene Faktoren, wie z.B. Betriebsstunden vor einem Ausfall
Temperatur, Verschmutzung, usw. können
jedoch die Lebensdauer der Fettfüllung verkürzen.
Dadurch kann die tatsächliche Lagerlebensdauer klei-
ner als die berechnete Lagerlebensdauer L10h sein.
Berechnungsbeispiel Nr. 2:
Axiallager (Schrägkugellager) in einem 18,5-kW-Motor,
der eine Pumpe CR 45-3-2 antreibt.
Einbaurichtung vertikal
Betriebspunkt Q = 26 m3/h, H = 98 m, 60 Hz
Hydraulikkräfte von der Pumpe 1 x 1262 + 2 x 947 = 3156 N
Lagerdrehzahl n = 3516 min-1
Motor Siemens 18,5 kW
Axiallager im Motor Schrägkugellager 7309B
Schmiervorrichtung Ja– Nachschmieren nach 3000 Betriebsstunden
Rotormasse 21 kg
Vorspannung über Tellerfeder im Motor 400 N
Dynamische Traglast C = 60500 N
Statische Traglast C0 = 41500 N
Fr = 0,1 • Fa
Schritt 2:
Berechnen der dynamischen Lagerlast
P = 0,35 • Fr + 0,57 • Fa
50 %
Geprüfte Lager
x x
ausge- x x
x x x x
fallen x x x
Schritt 3: x x
x
x x x x
Ermitteln der Lagerlebensdauer L10h 10 %
ausge-
x x x x x x x x
x x x x x x x x x x
fallen x x x x x x x x x x x
x x x x x x x x x x x x x x
L = a • a • a • 1000000 • Cp ( )
3
L10h = 88.000 L50h = 440.000
10h 1 2 3 60 • n
Betriebsstunden * Betriebsstunden *
Grundschmierfrist tf [h]
Lager eingesetzt oder Lager, die nachgeschmiert
werden können. Motorlager sind in der Regel einer
höheren Erwärmung ausgesetzt als andere Lager. 10000
Ursache für die Erwärmung sind die Reibungswärme
durch die Rotation der Wälzkörper und dass die Wärme
von den Motorwicklungen und dem Rotor über die
Lager abgeführt wird. Deshalb ist zum Schmieren der 1000
10000 100000 1000000
Motorlager eine Fettsorte zu wählen, die eine hohe
Geschwindigkeitskennwert (mm/min)
Temperaturbeständigkeit aufweist. Alle Lagerhersteller
tf = Grundschmierfrist, tfq= F10h
bieten Fettsorten an, die besonders zum Schmieren der
Lager von Elektromotoren geeignet sind.
Geschwindigkeitskennwert = Kf • n • dm [mm/min]
Die Grundschmierfrist wird auf Grundlage eines Gesch Kf : Lagerfaktor
windigkeitskennwerts bestimmt. Die Abbildung auf der Rillenkugellager = 1
rechten Seite zeigt einen vereinfachten Kurvenverlauf, Schrägkugellager = 1,6
der Anhaltswerte für die Grundschmierfrist von
n : Lagerdrehzahl [min-1]
für Motoren bestimmtes Hochtemperaturfett
liefert. Die Grundschmierfrist tf ist ein Maß für die dm : Mittlerer Lagerdurchmesser = (D+d)/2 [mm]
Fettgebrauchsdauer F10h mit einer Ausfallrate von ca. D = Außendurchmesser des Lagers [mm]
10 %. d = Innendurchmesser des Lagers [mm]
dichtungs-
f6 Senkrechte Welle f6 = 0,7 bis 0,5
abhängig
* P = Äquivalente Lagerbelastung
C = Dynamische Lagertragzahl
Lagerschäden
Lagerschäden
Die Lager sind die Komponenten im Motor, die dem Ausfallursachen bei Wälzlagern
höchsten Verschleiß ausgesetzt sind. Die häufigste
Ursache für Instandsetzungsarbeiten am Motor sind Transportschaden
Lagerprobleme. Werden die Lagerschäden weiter Einbaufehler
kategorisiert, wird schnell deutlich, dass eine fehler- Schmiermittel verschmutzt
hafte Schmierung der Hauptgrund für den Ausfall Falsche Lagerwahl bei bekannter Belastung und Drehzahl
Prozent
Bei Ausfall eines Lagers ist es häufig schwierig, die
genaue Ausfallursache zu erkennen. Die häufigsten Ausfallursachen bei Wälzlagern.
Ausfallursachen von Lagern, die in Pumpenmotoren Nur 1 % aller Wälzlager erreichen die erwartete
eingesetzt werden, sind: Lebensdauer.
• normaler Verschleiß
• verringerte oder keine Schmierung
• zu hohe Umgebungstemperatur
• Überlastung der Pumpe
• Korrosion
• Lagerströme bei Frequenzumrichterbetrieb
• Ausrichtungsfehler
• Transportschäden
• Schwingungen
Wie bereits häufiger in diesem Kapitel erwähnt, Keramikkugeln Innenring aus Wälzlagerstahl
sind Schmierprobleme die häufigste Ausfallursache
von heutigen Motoren. Keramikkugeln können die
Auswirkungen von Schmierfehlern erheblich reduzie-
ren, weil durch sie die Betriebstemperaturen des Lagers
herabgesetzt werden und sie eine hohe Beständigkeit
gegenüber Feststoffpartikeln aufweisen.
Hybridlager
Die Laufrillen von Hybridlagern sind aus herkömm-
lichem Wälzlagerstahl und die Lagerkugeln aus Keramik
(in der Regel Siliziumnitrid) gefertigt. Im Vergleich zu
Stahllagern besitzen Hybridlager folgende Vorteile:
• Höhere Drehzahlen und Genauigkeit
• Längere Gebrauchsdauer Außenring aus Wälzlagerstahl
Außenring aus
Keramik
Voll-Keramiklager
Isolierte Lager -
keramikbeschichtete Lager
Bei dieser Lagerbauart wird entweder der Außenring
oder der Innenring mit einer Keramikschicht überzo-
gen. Die Kugeln sowie der Innen- und Außenring sind
aus Stahl gefertigt. Der Keramiküberzug wird nur auf
der Außenseite von einem der Ringe aufgebracht.
Isolierte Lager unterscheiden sich von Hybridlagern und
Voll-Keramiklagern hinsichtlich der Gebrauchsdauer,
Temperaturbeständigkeit und Steifigkeit. Isolierte
Lager werden am häufigsten eingesetzt, um bei einem
Frequenzumrichterbetrieb einen Lagerausfall durch
Lagerströme zu vermeiden.
Frequenzumrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Eingangsfilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Gleichrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Energiespeicherkreis oder Zwischenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Wechselrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
Funktionsprinzip des Wechselrichters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
Ausgangsimpulse vom Wechselrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
Ausgangsfilter für Frequenzumrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Lagerströme in Verbindung mit dem Frequenzumrichterbetrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
Sonderlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
Hybridlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
Voll-Keramiklager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
Isolierte Lager - keramikbeschichtete Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
Vorsichtsmaßnahmen beim Frequenzumrichterbetrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
Motoren ohne Phasenisolierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
Motoren mit Phasenisolierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
Motoren mit verstärkter Isolierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175
Frequenzumrichter
Frequenzumrichter
Eine Installation mit einem über Frequenzumrichter Strom-
geregelten Motor enthält eine Reihe verschiedener netz
Sicherungen
Komponenten, die sorgfältig auf eine gegebene
Anwendung abgestimmt sein sollten.
Pumpe
Frequenzumrichter
Stromnetz
Der Schwerpunkt des vorliegenden Abschnitts liegt 3 3
Motor
in der Beschreibung der für die Stromumwandlung Eingangsfilter Gleichrichter Zwischenkreis Wechselrichter
Udc-
Wechselrichter
Der Wechselrichter wandelt die Gleichspannung in Der Wechselrichter verfügt über sechs Schalter, die
eine Ausgangsspannung mit variabler Frequenz und entweder ein- oder ausgeschaltet werden können.
Amplitude um. Der Wechselrichter verfügt über sechs
Schalter, die entweder ein- oder ausgeschaltet werden
können.
Im nachfolgenden Abschnitt wird das Funktionsprinzip
des Wechselrichters ausführlich beschrieben.
UA – UB = Udc+ - Udc-
Udc- = - 283 V
Daraus lassen sich die Spannungen bestimmen, 3 verschiedene Schaltzustände der Schalter
mit denen der Motor versorgt wird. In den drei im Wechselrichter
Diagrammen auf der rechten Seite sind drei
unterschiedliche Schaltzustände der Wechsel
richterschalter dargestellt. Im ersten Diagramm SW 1 SW 3 SW 5
beträgt die Spannung für den Motor:
A
Zeitabschnitt A
B
UA – UB = 0 V (siehe nächste Seite)
C
SW 2 SW 4 SW 6
SW 1 SW 3 SW 5
A
Zeitabschnitt C
B
(siehe nächste Seite)
C
SW 2 SW 4 SW 6
Der Wert dU/dt nimmt mit der Kabellänge ab. Je länger U(A-B)
das Kabel zwischen dem Frequenzumrichter und dem USpitze
Motor ist, desto niedriger ist der dU/dt-Wert. Der
Grund dafür ist, dass über das Kabel eine Induktivität
im Kreis erzeugt wird, die Einfluss auf den dU/dt-Wert Diagramm 4
hat.
Im nachfolgenden Abschnitt werden Filter vorgestellt,
die den dU/dt-Wert reduzieren. Diese Filter werden
hauptsächlich dazu eingesetzt, den Motor vor zu
hohen dU/dt-Werten und Spannungsspitzen USpitze zu Zeit in µs
schützen. A B
Vereinfachtes Ausgangssignal mit USpitze
Die Spitzenspannung USpitze ist ein weiterer Faktor, der
Einfluss auf die Lebensdauer des Isolationssystems im
Motor hat. Die Diagramme auf der vorherigen Seite
zeigen die Ausgangsspannung des Frequenzumrichters
unter idealen Bedingungen. In realen Anwendungen
U(A-B)
verbindet jedoch ein Kabel den Frequenzumrichter USpitze
mit dem Motor. Dieses Kabel beeinflusst die
Ausgangsspannung des Frequenzumrichters.
Frequenzumrichter
Frequenzumrichter und dem Motor. In diesem Fall
ist die Motorspannung kleiner als ohne Filter. Im
Normalfall stellt dies kein Problem dar. Dennoch kann B
die Ausgangsspannung eines Frequenzumrichters
niemals größer als die Eingangsspannung sein. Der C
Einbau eines Ausgangsfilters führt somit in solchen
Fällen immer zu einem zusätzlichen Spannungsabfall.
Der Motor zieht dann einen etwas höheren Strom aus LC-Filter
dem Frequenzumrichter und der Schlupf im Motor
steigt an. Dadurch sinkt die Pumpenleistung.
UFrequenzumrichter UMotor
Durch die Umwandlung quadratischer Impulse
in einen mehr sinusförmigen Impuls machen
Ausgangsfilter für Frequenzumrichter Geräusche.
Die Drosseln im Filter werden mit der Schaltfrequenz
des Frequenzumrichters beaufschlagt. Durch diesen
Aufbau entstehen zwangsläufig Geräusche. Die
Geräusche werden von den Kräften verursacht, die
auf die Drosseln wirken, wenn die Spannung in eine
quadratische Wellenform umgewandelt wird. Viele
Ausgangsfilter sind gekapselt, um den Geräuschpegel
zu reduzieren und die Wärmeleistung des Filters zu
verbessern. Nach dem Einbau des Ausgangsfilters kann
sich der Geräuschpegel etwas verändern.
Bei Ausgangsfiltern mit Kondensatoren, die mit Gründe für Überspannungsprobleme, die aufgrund von
der Erde verbunden sind, tritt ein weiteres Problem Teilentladungen zur Beschädigung der Motorisolierung
auf, das bei der Gestaltung der Anwendungslösung führen können
beachtet werden muss. Der Ableitstrom kann sich
wegen der größeren Kapazität, die sich in Richtung
Erde aufbaut, erhöhen. Dies kann auch Auswirkungen
auf den installierten Motorschutzschalter haben.
Sonderlager
Sonderlager
Mit Hilfe von Frequenzumrichtern kann die
Drehzahl eines Motors geregelt und dadurch die
Pumpendrehzahl an den Bedarf angepasst werden. Bei
über Frequenzumrichter geregelte Motoren können
jedoch Ableitströme auftreten, so dass in den Lagern
elektrische Lichtbögen entstehen, die zum Ausfall
des betroffenen Lagers führen können. Um dies zu
verhindern, werden der Innen- und Außenring sowie
die Wälzkörper mit einem besonderen Werkstoff
beschichtet, der die Leitfähigkeit der Lager herabsetzt.
Das Aufbringen der Beschichtung ist jedoch
zeitaufwendig und mit hohen Kosten verbunden.
Sie sind jedoch sehr viel teurer als Standardlager. Außenring aus Wälzlagerstahl
Auch wenn Hybridlager zunehmend kostengünstiger
werden, sind sie nicht immer die wirtschaftlichste Hybridlager
Lösung.
Sonderlager
Vorsichtsmaßnahmen beim
Frequenzumrichterbetrieb
Im Zusammenhang mit Vorsichtsmaßnahmen in Die Phasensiolierung wird
Verbindung mit dem Frequenzumrichterbetrieb wird auch als Phasenpapier
bezeichnet.
zwischen vier Motorbauarten unterschieden:
• Motoren ohne Phasenisolierung zwischen den
Wicklungen und dem Spulenende
• Motoren mit Phasenisolierung zwischen den
Wicklungen und dem Spulenende
• Motoren mit verstärkter Phasenisolierung
• Motoren mit Lagerisolierung
Verstärkte Isolierung
Motoren mit verstärkter Isolierung
In Verbindung mit Versorgungsspannungen zwischen
500 und 690 V muss der Motor mit einer verstärkten
Isolierung ausgerüstet sein oder über einen dU/dt-Filter
Unterschied zwischen verstärktem Isolationssystem und
geschützt werden. Bei Versorgungsspannungen über Standard-Isolationssystem
690 V muss der Motor über eine verstärkte Isolierung
verfügen und zusätzlich ein dU/dt-Filter vorgesehen
werden.
Empfehlungen
Empfehlungen
Allgemein müssen alle Komponenten einer auf einen
Frequenzumrichter aufbauenden Lösung auf die
Anwendung abgestimmt sein. Die Sicherungen müssen
die richtige Größe besitzen - nicht zu klein und nicht zu
groß. Der Motorschutzschalter muss speziell für den
Einsatz in Verbindung mit einem Frequenzumrichter
ausgelegt sein. Wird ein Ausgangsfilter verwendet, ist
zu beachten, dass der Ableitstrom etwas höher sein
kann. Der Ausgangsfilter sollte zum Frequenzumrichter
und der Frequenzumrichter zur Motorgröße passen.
85807906
90SA2-24FF165-C2
85807906
enden und Flansche, sind gegen Korrosion durch
50 1,50 kW
PP22 1,50 kW No85807906
Auftragen eines Korrosionsschutzmittels oder von 50 Hz No85807906
Hz UU 220-240D/380-415Y
220-240D/380-415Y V V
Fett zu schützen.
Eff.
Eff. %
% II1/1
1/1 5.90/3.40
5.90/3.40 A
A
• Durch regelmäßiges Drehen der Welle von Hand wird
verhindert, dass sich das Fett umverteilt und sich
82
82 IImax
max6.50/3.75
6.50/3.75 A
aufgrund der langen Stillstandszeiten Ablagerungen
nn2860-2890
2860-2890 min
-1
min-1cos
cos 0.85-0.79
an den Laufflächen der Kugellager bilden. CLFF IP
CL IP 55
55 0346
• Lager von Motoren, die längere Zeit gelagert oder DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
außer Betrieb genommen wurden, können beim
Einschalten ungewöhnliche Geräusche verursa-
chen. Der Grund für die Geräusche ist, dass das
Lagerfett noch nicht erwärmt ist und sich noch Made in
Made in
Hungary
nicht im gesamten Lager verteilt hat. In den meisten
Hungary
Fällen verschwinden diese Laufgeräusche nach dem
Erwärmen des Lagerfetts von allein wieder, sobald Jahr (03) - Woche (46)
sich das Fett wieder überall gleichmäßig verteilt
hat.
Elektrische Eingangsdaten
Spannung
Diese Angabe gibt Auskunft darüber, mit welcher 3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
2 1,50 kW kW No85807906
No85807906
Spannung der Motor betrieben werden kann. Die wei- 5050Hz HzPU2 PU1,50 220-240D/380-415Y V V
220-240D/380-415Y
teren auf dem Typenschild angegebenen Werte für den Eff.
Eff. I
% % I 5.90/3.40
1/1 1/1 5.90/3.40 A A
8282 ImaxImax 6.50/3.75
6.50/3.75 A A
Phasenwinkel, den Wirkungsgrad, das Drehmoment, n 2860-2890min
n 2860-2890 -1 -1
mincoscos 0.85-0.79
0.85-0.79
CLCLF F IP IP
5555 0346
0346
den Strom, usw. beziehen sich immer auf die DEDE 6305.2Z.C4
6305.2Z.C4 NDENDE 6205.2Z.C3
6205.2Z.C3
Nennspannung und Nennfrequenz. Wird der Motor
mit einer anderen Spannung als auf dem Typenschild
Made
Made in in
angegeben betrieben, ändert sich die abgegebene Hungary
Hungary
Leistung. Spannung
Frequenz
In der Regel beträgt die Eingangsfrequenz bei Motoren
Made in Spain
50 oder 60 Hz. Ist mehr als eine Frequenz auf dem
Type MMG160L2-42FF300D IEC 60034 3~Mot No 300296030001 H
Typenschild angegeben, müssen auch die Werte der Th.Cl. F(B) IP55 86kg TP111 Made by AEG
50Hz: / 18,5kW 380-415/660-690V 34,5/19,9A
Parameter mit aufgeführt werden, die sich bei den 60Hz: / 18,5kW 380-480/660-690V
unterschiedlichen Eingangsfrequenzen ändern. 2930 min -1 cosϕ 0.87
60Hz: 27.6-34.5/19.9A 3530-3560/min 0.9-0.89pf P/N 81615728
Phase Bearing DE/NDE:7309B/62092Z Grease: UNIREX N3 ESSO
Protector type PTC 160˚C, Release temperature 155˚C, Ready temperature 145 ˚C
Dieser Parameter gibt bei einem Wechselstrommotor After 4000h 9 ccm grease 0106
die Anzahl der Leiter an, die den Motor mit Spannung
versorgen. Standardmäßig gibt es einphasige und drei- Frequenz: 50 Hz und 60 Hz
phasige Motoren.
3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
3~MOT
3~MOT MG MG 90SA2-24FF165-C2
90SA2-24FF165-C2
85807906
85807906
Strom kW No85807906
5050Hz P2 P 2 1,50 kW
1,50
HzU U220-240D/380-415Y kW No85807906
No85807906
220-240D/380-415Y V V
50 Hz PU2 1,50 220-240D/380-415Y V
Der auf dem Typenschild angegebene Strom ergibt Eff.
Eff. % % I 1/1 I 5.90/3.40
1/1 5.90/3.40 A A Eff. % I 1/1 5.90/3.40 A
82 Imax 6.50/3.75 A
sich aus der Nennausgangsleistung bei vorhandener 8282 ImaxImax 6.50/3.75
6.50/3.75 A A
n 2860-2890 min cos 0.85-0.79
-1
n 2860-2890min
n 2860-2890 -1 -1
mincoscos 0.85-0.79
0.85-0.79
Spannung und Frequenz. Der tatsächliche Strom CLCLF F IP IP
5555 0346
0346 CL F IP 55 0346
DEDE 6305.2Z.C4
6305.2Z.C4 NDENDE 6205.2Z.C3
6205.2Z.C3 DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
kann von den Angaben auf dem Typenschild abwei-
chen, wenn eine Phasenasymmetrie besteht oder die
Spannung niedriger als angegeben ist. Made
Made in in Made in
Hungary
Hungary
Hungary
Typenbezeichnung
dreiphasig Strom
Bei einigen Herstellern kann aus der Typenbezeichnung
die Motorbauart abgeleitet werden. Außerdem kann
3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
85807906
Mechanische Ausgangsdaten
kW oder PS
Die mechanische Motornennleistung wird in kW oder
PS angegeben. Sie informiert darüber, ob der Motor Effizienzzeichen
das zum Antreiben der Last erforderliche Drehmoment Nenndrehzahl
bei Nenndrehzahl aufbringen kann.
Nenndrehzahl Wirkungsgrad in Prozent kW
Die Nenndrehzahl ist die Drehzahl, bei der das 3~MOT MG 90SA2-24FF165-C2
85807906
kW No85807906
Nennmoment bzw. die Motornennleistung abgegeben
wird. In der Regel wird die Nenndrehzahl in U/min ange-
50 Hz PU2 1,50 220-240D/380-415Y V
geben. Sie wird manchmal auch als Schlupfdrehzahl Eff. % I 1/1 5.90/3.40 A
82 Imax 6.50/3.75 A
oder tatsächliche Rotordrehzahl bezeichnet.
n 2860-2890 min-1 cos 0.85-0.79
CL F IP 55 0346
Leistungsdaten DE 6305.2Z.C4 NDE 6205.2Z.C3
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad ist definiert als das Verhältnis von
Ausgangsleistung zur Eingangsleistung mal 100. Der
Wert wird in Prozent angegeben. Der Wirkungsgrad Made in
wird vom Hersteller innerhalb eines bestimmten Hungary
Toleranzbandes zugesichert. Das Toleranzband ist
abhängig von der angewendeten Norm (IEC oder NEMA).
Bei der Bestimmung der Motorleistung ist deshalb hin-
sichtlich des zugesicherten Wirkungsgrades Vorsicht
geboten.
Betriebsart
Dieser Parameter gibt die Zeitdauer an, die der Motor
die auf dem Typenschild angegebenen Leistungsdaten
sicher erbringen kann. In vielen Fällen ist der Motor per-
manent dazu in der Lage. Dann ist auf dem Typenschild
S1 oder „Cont“ eingetragen. Fehlt die Angabe auf dem
Typenschild, ist der Motor für den Dauerbetrieb S1 Betriebsart
ausgelegt.
Konstruktive Daten
Schutzart
Die Schutzart gibt an, in welchem Umfang der Motor
gegenüber der Umgebung geschützt ist und welches
100mm
Lagerung
Die Lager gehören zu den Komponenten, die bei
Wechselstrommotoren am meisten Wartung benö-
tigen. Informationen zu den Lagern und der verwen- Informationen zu Lager und Fettsorte
deten Fettsorte sind für die Antriebsseite (DE) und die
Nicht-Antriebsseite (NDE) angegeben.
NEMA
Neben den zuvor erwähnten Angaben enthalten
NEMA Anlauf- NEMA Anlauf-
NEMA-Typenschilder einige zusätzliche Informationen.
Buchstaben- strom kVA/ Buchstaben- strom kVA/
Die wichtigsten davon sind: ein Buchstabencode, ein
code PS code PS
Ausführungsbuchstabe und ein Betriebsfaktor.
A 0 - 3,15 L 9,0 - 10,0
Buchstabencode
B 3,15 - 3,55 M 10,0 - 11,2
Der Buchstabencode definiert den Anlaufstrom
C 3,55 - 4,0 N 11,2 - 12,5
kVA bezogen auf einen PS. Verwendet werden die
D 4,0 - 4,5 O nicht verwendet
Buchstaben von A bis V. Je höher der Buchstabe im
E 4,5 - 5,0 P 12,5 - 14,0
Alphabet angeordnet ist, desto höher ist der Einschalt
F 5,0 - 5,6 Q nicht verwendet
strom pro PS.
G 5,6 - 6,3 R 14,0 - 16,0
Ausführungsbuchstabe
H 6,3 - 7,1 S 16,0 - 18,0
Der Ausführungsbuchstabe gibt Aufschluss über das
I nicht verwendet T 18,0 - 20,0
Drehmoment und die Leistungsaufnahme des Motors.
J 7,1 - 8,0 U 20,0 - 22,4
Durch den Ausführungsbuchstaben (A, B, C oder D)
K 8,0 - 9,0 V > 22,4
wird die Zuordnung zu den verschiedenen Kategorien
Gleichung:
festgelegt. Die meisten Motoren entsprechen der
Ausführung A oder B.
Die Drehmomentkurve der Ausführung A ähnelt wei- Dreiphasig:
kVA = Spannung · Anlaufstrom · √3
1000
testgehend der Drehmomentkurve von Ausführung B
mit dem Unterschied, dass der Einschaltstrom nicht
begrenzt ist. Bei Motoren der Ausführung B muss Einphasig:
kVA = Spannung · Anlaufstrom
1000
der Hersteller den Einschaltstrom seines Produktes
begrenzen, um zu gewährleisten, dass die Betreiber
ihre Motorschutzeinrichtungen problemlos verwen-
den können.
Deshalb muss bei einem Austausch des Motors auf den
Ausführung D
Ausführungsbuchstaben geachtet werden. Denn einige
% vom Nennmoment
Betriebsfaktor
Ausführung B
Ein Motor, der für einen Betrieb mit der auf dem
Typenschild angegebenen Nennleistung ausgelegt ist, Nennmoment
besitzt den Betriebsfaktor 1,0. Das bedeutet, dass der
Motor mit 100 % seiner Nennleistung betrieben wer-
den kann. Einige Anwendungen erfordern jedoch einen
Motor, der eine höhere Leistung als die Nennleistung
abgeben kann. In diesen Fällen kann ein Motor mit % von der synchronen Drehzahl
einem Betriebsfaktor von 1,15 verwendet werden,
der eine höhere Leistung als die Nennleistung abgibt.
Denn ein Motor mit einem Betriebsfaktor von z.B. 1,15
kann mit einer um 15 % höheren Leistung als auf dem
Typenschild angegeben betrieben werden.
Ein Motor, der ständig mit einem Betriebsfaktor größer
1 betrieben wird, hat jedoch eine geringere Lebensdauer
als ein Motor, der nur mit seiner Nennleistung läuft.
Isolationswiderstand
• Der Mindestisolationswiderstand neuer, gereinigter
oder reparierter Wicklungen bezogen auf Masse
beträgt 10 Megaohm oder mehr.
• Der Mindestisolationswiderstand R wird berechnet,
indem die Nennspannung UN mit dem konstanten
Wert 0,5 Megaohm/kV multipliziert wird. Beispiel:
Beträgt die Nennspannung 690 V = 0,69 kV, dann
ergibt sich der Mindestisolationswiderstand zu:
0,69 kV x 0,5 Megaohm/kV = 0,35 Megaohm
Messverfahren
• Zum Messen des Mindestisolationswiderstands der
Wicklung gegen Masse wird eine Spannung von
500 V DC angelegt. Die Wicklungstemperatur sollte
dabei 25 °C ±15 °C betragen.
• Der maximale Isolationswiderstand wird ebenfalls
bei einer Spannung von 500 V DC zwischen den
Wicklungen und je nach Motortyp und Wirkungsgrad
bei einer Betriebstemperatur von 80-120 °C gemes-
sen.
Bewertung
• Ist der Isolationswiderstand eines neuen, gereinigten
oder reparierten Motors, der längere Zeit gelagert
worden ist, kleiner als 10 Megaohm, kann es daran
liegen, dass die Wicklungen feucht geworden sind
und getrocknet werden müssen.
• Bei Motoren mit hoher Laufleistung kann der Min-
destisolationswiderstand unter einen kritischen
Wert sinken. Solange der gemessene Wert nicht
unter dem berechneten Wert des Mindestiso-
lationswiderstandes liegt, kann der Motor weiter
betrieben werden. Ist der Messwert jedoch klei-
ner als der Rechenwert, ist der Motor sofort außer
Betrieb zu nehmen, damit keine Personen durch den
hohen Ableitstrom gefährdet bzw. verletzt werden.
Heiße Oberflächen
Heiße Oberflächen
Je nach Betriebsbedingungen kann sich das Motorgehäuse
!
auf mehr als 70 °C erwärmen. Wenn das Statorgehäuse
während des Betriebs frei zugänglich ist, muss auf die
hohen Oberflächentemperaturen mit einem wie auf der ACHTUNG:
rechten Seite gezeigten Aufkleber hingewiesen werden.
Die Oberfläche des Motorgehäuses
kann so hohe Temperaturen
Bei gewöhnlichen Motoren gibt Grundfos nur die
annehmen, dass es bei einem
Wärmeklasse entsprechend der Norm IEC 62114 an. MG-/
unbeabsichtigten Kontakt zu
MMG-/MGE-Motoren besitzen die Wärmeklasse F und
schweren Personenschäden kom-
können somit Temperaturen bis 155 °C standhalten. Der
men kann. Bei Arbeiten am Motor
Temperaturanstieg dieser Motoren entspricht jedoch der
oder in der Nähe des Motors sind
Wärmeklasse B. Er beträgt also bis zu 80 °C. Im schlimmsten
deshalb entsprechende Schutz
anzunehmenden Fall steigt die Temperatur der Wicklungen
vorkehrungen gegen unbeabsich-
um 80 °C und die Umgebungstemperatur liegt bei 40 °C.
tigtes Berühren von heißen Ober
Der Motor erreicht dann eine Temperatur von 120 °C.
flächen zu treffen. Unbedingt
Schutzausrüstung tragen.
Die Temperatur des Statorgehäuses steigt dadurch zwar
auch an, aber wegen der Kühlung nicht ganz so stark wie
die Innentemperatur. Das soll folgendes Beispiel zeigen:
Ein Grundfos EFF2-Motor mit 7,5 kW läuft mit maxi
maler Drehzahl (100 %) und Volllast bei einer Umgebungs
temperatur von 40 °C. Je nachdem, wo am Statorgehäuse
die Messung durchgeführt wird, liegt die Temperatur zwi-
schen 60 °C und 90 °C. Dabei befinden sich die wärmsten
Stellen am Flansch der Antriebsseite und unten am Ansatz
der Statorgehäuserippen.
Heiße Oberflächen
Lagerschmierung
Bei der Installation eines Motors sind die Intervalle
zum Nachschmieren der Lager unbedingt zu beachten. Dansk
Sm_reinstruktion
English
Lubrication
Deutsch
Schmieranweisung
Français
Instructions de
Espanol
Instrucciones de
Regel entweder auf einem eigenen Aufkleber, der auf tilsvarende h_j-
temperaturfedt p}
lithiumbasis.
similar high-tem-
perature lithium-
based grease.
entsprechendes
lithiumbasiertes
Hochtemperaturfett.
graisse semblable
haute température
et à base de lithium.
otra grasa de alta
temperatura a base
de litio.
Motortypenschild angegeben.
barheden unders_ges. check its mixa- die Mischbarkeit lisée, rechercher debe checarse su
bility. untersucht werden. sa miscibilité. mezclabilidad
Baugröße 160 sind mit Lagern ausgerüstet, die nach- -Standses motoren -The motor should be -Wird der Motor über -Lubrifier le mo- -Si el motor queda
for en l{ngere peri- lubricated before einen längeren Zeit- teur avant un arret ~ fuera de servicio
ode (s{sondrift): it is stopped for a raum abgestellt de longue durée durante un periodo
Sm_r f_r standsning. long period (sea- (Saisonbetrieb): (marche saison- prolongado debe en-
geschmiert werden können. In Motoren kleiner der sonal operation). Nachschmieren vor
der Stillstands-
periode.
nière). grasarse antes de
pararse.
A B
Smøreinterval Fedtmængde
Lubrication interv Grease quantity
Schmierintervall Fettmenge
Int. de graissage Quantité de graisse
4000 h
Cantidad de grasa
10 g
98.2086
Bei Lieferung eines werkseitig montierten, kompletten
Pumpenaggregates sind die Kupplungshälften bereits
mit Hilfe von Blechstreifen ausgerichtet, die nach
Bedarf unter das Pumpengehäuse oder den Motor
gelegt wurden.
Ausrichtung
Richtiges Ausrichten
Die beste Möglichkeit, eine korrekte Ausrichtung zu Radialspalt
gewährleisten, ist die Verwendung zweier Messuhren,
die auf jeder Kupplungshälfte angeordnet werden.
Gemessen wird dabei gleichzeitig die radiale und axiale
Abweichung. Durch Ablesen der Messuhren kann die
Parallelabweichung und Rundlaufabweichung ermit-
telt werden. Dazu ist die Welle um 360° zu drehen. Die
an der Messuhr abgelesene Abweichung darf den Wert
±0,1 mm nicht übersteigen. Erfahrene und ausreichend
geschulte Personen können die Ausrichtung auch mit Radiale Ausrichtung (Rundlauf) S1
einer Fühlerlehre und einem Haarlineal überprüfen
- vorausgesetzt die Kupplungshälften sind in einem
einwandfreien Zustand und zentriert.
90°
90°
90°
Ø
90° Winkelausrichtung (Parallelität)
S1
S2
Ausrichtung
Schritt 1
Der Abstand zwischen den beiden Wellenenden muss
dem in der Pumpendokumentation angegebenen Wert
S2 entsprechen. Die beiden Wellen so gegeneinander
verdrehen, dass die Passfedern um 180° versetzt ange-
ordnet sind.
Schritt 2
Die Ausrichtung prüfen.
Schritt 3
Die Ausrichtung um 90° versetzt erneut prüfen.
Schritt 4
Die Schrauben zur Befestigung der Pumpe und des
Motors auf der Grundplatte festziehen.
Schritt 5
Die Ausrichtung prüfen. Die Toleranz für S1 beträgt
±0,1 mm. Ist die Ausrichtung in Ordnung, weiter mit
Schritt 10.
Ausrichtung
Schritt 6
Den Blechstreifen zum Unterlegen zuschneiden.
Schritt 7
Die Blechstreifen an den erforderlichen Stellen
unterlegen.
Schritt 8
Die Schrauben wieder festziehen.
Schritt 9
Die Ausrichtung noch einmal sorgfältig prüfen.
Schritt 10
Die Größe des Luftspalts S2 muss den Angaben in
der Pumpendokumentation entsprechen. Die Toleranz
beträgt ±0,1 mm.
Fundamentaufstellung und
Schwingungsdämpfung
Um einen optimalen Betrieb zu ermöglichen und
Schwingungen sowie die Geräuschentwicklung auf ein
Minimum zu reduzieren, ist ggf. eine Schwingungs
dämpfung der Pumpe vorzusehen. Eine Schwingungs
dämpfung sollte bei Pumpen mit einer Motorleistung
größer 7,5 kW immer in Betracht gezogen werden.
Doch auch kleinere Motoren können unerwünschte
Geräusche und Schwingungen verursachen. Bodenaufstellung – Direktmontage auf dem Boden
Geräusche und Schwingungen entstehen durch die bedeutet direkte Schwingungsübertragung
Rotation von Bauteilen im Motor und der Pumpe
sowie durch die Strömung in den Rohrleitungen und
Armaturen. Die Auswirkungen auf die Umgebung
sind unterschiedlich und hängen auch von der kor-
rekten Installation und dem Zustand der anderen
Komponenten im System ab.
Die Pumpe ist auf einem festen und ebenen Fundament
aufzustellen. Ein Betonsockel als Fundament ist dabei
die beste Lösung.
Als Richtwert sollte das Gewicht des Betonfundaments Boden
Umgebungstemperatur und
Aufstellungshöhe über NN
Die Umgebungstemperatur und die Aufstellungshöhe
über NN sind wichtige Parameter, die bei der
Installation eines Motors zu berücksichtigen sind. Denn
beide Faktoren haben einen großen Einfluss auf die
Lebensdauer der Lager und des Isolationssystems.
Als nächstes folgt eine kurze Auflistung, was
bei der Installation eines Motors hinsichtlich der
Umgebungstemperatur beachtet werden muss.
P2
• Ein Motor, der nach der Norm IEC 60034-1 gebaut
[%]
wird, muss die Anforderungen entsprechend der
100
Wärmeklasseneinstufung für den Umgebungs- 90
temperaturbereich von -15 °C bis +40 °C erfüllen. 80
• Ändern sich die Betriebsbedingungen für den Motor 70
und liegen diese dann außerhalb des Bereichs von 60
-15 °C bis +40 °C, muss die Motorleistung entspre- 50
20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80
chend reduziert werden. Bei EFF1-Motoren hingegen
t [°C]
ist der Betrieb mit Nennlast bis zu einer Temperatur
1000 2250 3500 4750 m
von 60 °C zulässig.
• Wird ein Motor bei einer Umgebungstemperatur
Der Kurvenverlauf zeigt, um wieviel die
größer 40 °C betrieben, kann sich die Fettgebrauchs Belastung des Motors in Abhängigkeit der
dauer sowie die Lebensdauer der Lager verkürzen, Umgebungstemperatur und Aufstellungshöhe
so dass die Lager häufiger nachgeschmiert oder über NN gegenüber der Nennleistung reduziert
ausgetauscht werden müssen. werden muss.
Ein bedeutender Faktor im Hinblick auf die Lebensdauer der Isolierung im Vergleich zur Temperatur
Lebensdauer eines Motors ist das Isolationssystem. 1200000
Lebensdauer (h)
800000
Lebensdauer verkürzen, ist die Temperatur einer der
bestimmenden Faktoren für die Lebensdauer des 600000
Wärmeklasse B Wärmeklasse F
1600
°C ausgelegt. Denn dank ihres höheren Wirkungsgrades 1400
1000 EFF2
ger. 800
Kühlung
Kühlung D
Der Motor wird von außen mit Hilfe eines auf der
Welle montierten Lüfters in Übereinstimung mit den
Zuluft
Normen IEC 60034-6 bzw. IC 0141 gekühlt. Um eine
ausreichende Kühlung des Motors sicherzustellen, sind
drei Punkte zu beachten:
• Den Motor so anordnen, dass eine ausreichende
Kühlluftzufuhr möglich ist.
• Die Temperatur der Kühlluft darf 40 °C nicht über-
steigen.
• Die Kühlrippen, die Löcher in der Lüfterabdeckung
und die Lüfterflügel müssen sauber gehalten wer-
Abluft
den.
Kühlung
Der Luftstrom, der in den Aufstellungsraum des Motors ∆T zwischen Raum- und Außentemperatur = 20 K
und der Pumpe geleitet werden muss, wird mit Hilfe
folgender Gleichung berechnet:
3600 • Q
G= = Mindestluftstrom in m3/h
(Cp x ∆T x P)
1600
1400
[m3/h]
Der Motor ist in einem Raum installiert und gibt bei 1200
800
Nennlast folgende Wärmemenge (in kW) ab: 600
( )
400
Q = P1 - P2 = Motorleistung • 1 -1 200
η
0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48
Q = 4,0 kW • ( 0,86 )
1 -1 = 0,7 kW = 700 W Temperaturunterschied zwischen
der Zuluft und der Raum- bzw.
Gehäusetemperatur [K]
Die Umgebungstemperatur im Raum muss unter 40 °C
liegen. Die Außentemperatur beträgt hier 20 °C. Damit Das Diagramm gilt für Motoren mit einer Leistung von 4 kW
ergibt sich eine Temperaturdifferenz (∆T) von 20 K. und einem Wirkungsgrad von 86 %. Besitzt die zugeführte
Jetzt kann berechnet werden, welche Luftmenge zum Kühlluft eine geringe Temperatur, ist der Kühlluftbedarf
Kühlen des Raumes benötigt wird: ebenfalls gering. Besitzt die Kühlluft hingegen eine hohe
Temperatur nahe 40 °C, ist die benötigte Kühlluftmenge sehr
3600 · 700 W viel größer.
G= = 93 m3/h
(1004,3 · 20 · 1,251)
DieBerechnungzeigt,dassbeieinerTemperaturdifferenz
von 20 K jede Stunde eine Kühlluftmenge von 93
m3 zugeführt werden muss, um die Raumtemperatur
unter 40 °C zu halten.
Luftfeuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit
Wird ein Motor an einem Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit
installiert, bildet sich Kondenswasser im Motor. Dabei
wird zwischen zwei Arten von Kondensation unter-
schieden: langsame und schnelle Kondensation.
Die langsame Kondensation tritt z.B. bei niedrigen
Nachttemperaturen auf, während die schnelle
Kondensation das Ergebnis einer Art Schockabkühlung
ist, wenn nach direkter Sonneneinstrahlung plötzlich
Regen fällt.
Grundfos MG- und MMG-Motoren besitzen die
Standard-Isolierung
Schutzart IP 55 und können in der Regel an Orten
mit einer konstant hohen relativen Luftfeuchtigkeit
von 85 % bei 25 °C Raumtemperatur betrieben wer-
den. Kurzzeitig ist der Betrieb auch bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 95 % und einer Temperatur von
40 °C möglich. Liegt die relative Luftfeuchtigkeit stän-
dig über 85 %, muss die Ablaufbohrung am Flansch
auf der Antriebsseite geöffnet werden. Bei geöffneter
Ablaufbohrung ändert sich die Schutzart des Motors
von IP 55 auf IP 44.
Wird der Motor jedoch in einer staubhaltigen
Umgebung eingesetzt und kann deshalb auf die
Schutzart IP 55 nicht verzichtet werden, ist eine Anti-
Kondensationsheizung vorzusehen, die am Kopf der
Statorspule installiert wird. Auf diese Weise wird die
Tropentaugliche Isolierung
Motortemperatur auch in der Nacht auf einem kon-
• spezielle Sonderlackierung
stanten Wert gehalten, so dass keine Kondensation
• Sonderwerkstoffe, die von Insekten nicht
auftritt, wenn der Motor nicht läuft. angegriffen werden
Beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 95-100 % und
• Insektengift
liegt die Umgebungstemperatur über 25 °C, muss
der Motor mit einer verstärkten, tropentauglichen
Wicklungsisolierung ausgerüstet werden.
Ist mit der Anwesenheit von Insekten zu rechnen, ist
bei der Herstellung der besonderen tropentauglichen
Isolierung auch Insektengift zuzusetzen.
Tropentaugliche Motoren gehören jedoch nicht zum
Produktprogramm von Grundfos. Dennoch arbeitet
Grundfos mit Motorenherstellern zusammen, die bei
Bedarf solche Motoren liefern können.
Anti-Kondensationsheizung
Anti-Kondensationsheizung
Einige Motoren sind mit einer Anti-Kondensations
heizung ausgerüstet, um die Kondenswasserbildung
bei längeren Stillstandszeiten zu unterbinden. Die Anti-
Kondensationsheizung wird so angeschlossen, dass
sie sofort nach Abschalten des Motors mit Spannung
versorgt wird und die Spannungsversorgung nach
Einschalten des Motors sofort wieder unterbrochen
wird.
Auf dem Typenschild des Motors oder im
Klemmenkasten sind die Daten für die Spannungs
versorgung und weitere technische Daten der im Motor
eingebauten Anti-Kondensationsheizung angegeben. Stator mit Anti-Kondensationsheizung zur
Vermeidung von Kondenswasserbildung
Ablaufbohrungen
Motoren, die im Freien oder in feuchter Umgebung
eingesetzt werden, müssen mit Ablaufbohrungen
ausgestattet sein, insbesondere wenn sie nicht im
Dauerbetrieb laufen. Über die Ablaufbohrungen kann
Wasser entweichen, dass z.B. durch Kondensation im
Statorgehäuse entsteht. Die Grundfos MG- und MMG-
Motoren besitzen alle eine Ablaufbohrung, die im
Statorgehäuse auf der Antriebsseite angeordnet ist.
Bei Anlieferung des Motors ist die Ablaufbohrung mit
einem Stopfen verschlossen. Wird der Stopfen entfernt
und damit die Ablaufbohrung geöffnet, ändert sich die
Schutzart des Motors von IP 55 auf IP 44.
Standardlackierung
Standardmäßig wird auf die Grundfos Motoren eine
Standardlackierung aufgetragen, die entsprechend der
Norm DIN 600721-2-1 für Geräte, die sowohl im Freien
als auch innen aufgestellt werden, bestimmt ist. Diese
Lackierung ist geeignet für die gemäßigte Klimazone.
Sonderlackierung
Auf Anfrage sind Grundfos Motoren auch mit einer
Sonderlackierung lieferbar. Gemäß der Norm DIN
600721-2-1 ist diese Lackierung für Geräte bestimmt,
die im Freien installiert und einer korrosionsfördernden,
chemikalienhaltigen oder maritimen Umgebung aus-
gesetzt sind. Diese Lackierung ist geeignet für alle
Klimazonen weltweit.
Pumpentyp Drehrichtung
CR-Pumpen CW / Hochdruckpumpen CCW
TP-Niederdruck CW
pumpen
TP-Hochdruck CCW
pumpen
NB CCW
NK CCW
Klemmenkasten
Klemmenkasten
In der Regel ist der Klemmenkasten bei horizontal instal-
lierten Motoren oben angeordnet. Kabeleinführungen
befindensichdannaufbeidenSeiten.UmeineAnpassung
an unterschiedliche Einbauverhältnisse zu ermöglichen,
sind jedoch auch andere Klemmenkastenpositionen
möglich. So sind einige Motoren z.B. mit oben mon-
tierten Klemmenkästen ausgerüstet, die sich jeweils
um 90° gedreht anbauen lassen. Bei anderen Motoren
hingegen ist der Klemmenkasten seitlich ange-
bracht. Aus Sicherheitsgründen sind nicht benutzte
Kabeleinführungen zu verschließen.
Im Hinblick auf die Sicherheit sind beim Umgang mit
Klemmnkästen zudem weitere Punkte zu beachten: In der Regel ist der Klemmenkasten bei hori-
• AuchimStillstandkannSpannungimKlemmenkasten zontal installierten Motoren oben angeordnet.
anliegen, um z.B. Heizelemente oder eine direkte Kabeleinführungen befinden sich dann auf beiden
Wicklungsheizung mit Strom zu versorgen. Deshalb Seiten. Einige Motoren sind jedoch z.B. mit oben mon-
darf der Klemmenkasten niemals geöffnet werden, tierten Klemmenkästen ausgerüstet, die sich jeweils
bevor die Spannungsversorgung zum Motor nicht um 90° gedreht anbauen lassen. Bei anderen Motoren
unterbrochen worden ist. hingegen ist der Klemmenkasten seitlich angebracht.
• Der Kondensator eines Einphasenmotors kann
immer noch geladen sein, auch wenn der Motor
nicht läuft. Die Entladung erfolgt dann über die
Motorklemmen.
+T +T +T
zum Verstär-
kerrelais
L1 L2 L3
Typischer Schaltplan
Stern(Y)-Schaltung
Durch Kurzschließen der Klemmen W2, U2 und V2 und U1
Anschließen der Netzleiter an W1, U1 und V1 ergibt
W2 U2 V2
sich eine Stern(Y)-Schaltung. UNetz UPhase
U2
Strom: IPhase = INetz W2
U1 V1 W1
V2
L1 L2 L3
Dreieck(∆)-Schaltung
tz
W2 U1
Ne
U2
Durch Verbinden des einen Phasenendes mit dem W2 V2
=U
IPhase
Ph
U
Dreieck(∆)-Schaltung.
W1 U2 U1 V1 W1
Spannungs- und
Frequenzschwankungen während des
Betriebs Y = Spannungsabweichung
Grundfos Motoren werden in Übereinstimmung mit 1,10
den europäischen Normen IEC 60034-1 und IEC 60038
gefertigt.
Bei Wechselstrommotoren, die für den Anschluss an
eine lokale Spannungsversorgung oder Netzspannung 1,05
A = Zone A
mit fester, über einen Wechselstromgenerator
erzeugten Frequenz vorgesehen sind, liegen die zuläs- 1,03
sigen Spannungs- und Frequenzschwankungen entwe-
der in Zone A oder B. 0,95 0,98 1,00 1,02 1,03
X = Frequenz
abweichung
Ein Motor soll seine Hauptfunktion in der mit A gekenn-
zeichneten Zone erfüllen. Er muss seine volle Leistung, 0,97
die bei der Nennspannung und Nennfrequenz erbracht Nennbetriebs-
0,95
wird, aber nicht über den gesamten Spannungsbereich punkt z.B. 400 V
abgeben, so dass einige Abweichungen erlaubt sind.
So können die Temperaturanstiege z.B. höher als bei 0,93
Nennspannung und Nennfrequenz sein.
0,90
Ein anderer Motor soll seine Hauptfunktion in der mit B B = Zone B (außerhalb Zone A)
gekennzeichneten Zone erfüllen. Die Abweichungen im
Leistungsvermögen dürfen jedoch höher als für die Zone Zulässige Spannungs- und Frequenzschwankungen
A sein. So können die Temperaturanstiege z.B. höher als während des Betriebs gemäß der europäischer Normen
bei Nennspannung und Nennfrequenz sein und auch IEC 60034-1 and IEC 60038
höher als bei einem Betrieb in Zone A. Deshalb wird ein
häufiger Betrieb in der Zone B nicht empfohlen.
Netzspannungen nach IEC 60038
Spannungs- und Frequenzgrenzwerte für 50 Hz 60 Hz
Motoren 230 V ± 10 % -
Gemäß der europäischen Norm IEC 60038 beträgt die
400 V ± 10 % -
erlaubte Toleranz der Netzspannung ±10 %.
690 V ± 10 % -
Die EN 60034-1 erlaubt hingegen nur eine Abweichung
- 460 V ± 10 %
der Nennspannung, mit der der Motor versorgt wird,
von ±5 %.
Die von Grundfos verwendeten Motoren sind für
die in der rechten unteren Tabelle aufgeführten Nennspannungsbereiche für Grundfos Motoren
Nennspannungsbereiche ausgelegt. 50 Hz 60 Hz
220-240 V ± 5 % 220-277 V ± 5 %
Liegt die Spannungsversorgung zum Motor inner- 380-415 V ± 5 % 380-440 V ± 5 %
halb dieses Nennspannungsbereichs, wird die über 380-415 V ± 5 % 380-480 V ± 5 %
die Wärmeklasse festgelegte, zulässige Maximal
660-690 V ± 5 % 660-690 V ± 5 %
temperatur nicht überschritten. Enstspricht die
Spannungsversorgung den Verhältnissen des Grenz
bereichs von Zone A, so fällt der Temperaturanstieg um
ca. 10 K höher als der Nenntemperaturanstieg aus.
Phasenspannungsasymmetrie
Gewöhnlich bringt eine Spannungsasymmetrie auch
eine Stromasymmetrie mit sich, die sehr viel grö-
ßere Auswirkungen als die Spannungsasymmetrie
hat. Der Zusammenhang zwischen Spannungs- und
Stromasymmetrie ist in der Tabelle auf der rechten
Seite dargestellt.
Zulässige Asymmetrie
Das zulässige Maß an Asymmetrie ist von der jewei-
ligen Situation abhängig. Beispiel:
Typenschildangabe: I1/1 = 10,0 A
Wird der Motor mit Volllast betrieben und liegt die Phase gemessener Phasenstrom
höchste Amperezahl der drei Adern unterhalb des auf A 10,6
dem Typenschild angegebenen Volllast-Nennwertes, B 9,8
kann der Motor sicher betrieben werden. Aber auch C 10,2
wenn der Amperewert der einzelnen Phasen den auf
dem Typenschild aufgeführten Nennwert um nicht
Igemittelt = 10,6 + 9,8 + 10,2 = 10,2 A
mehr als 10 % übersteigt, ist immer noch ein sicherer 3
Betrieb möglich. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Abweichung in %
Stromassymetrien häufiger bei fehlender Last als unter
Belastung auftreten. Imax einer Phase - Igemittelt
• 100
Igemittelt
Für einen sicheren Betrieb sollte zudem der Höchstwert
der Stromstärke den zwischen den drei Adern gemit- 10,6 - 10,2 0,4
telten Durchschnittswert, der im Betrieb unter Last • 100 = • 100 = 3,9%
10,2 10,2
gemessen wird, nicht um mehr als 10 % überschrei-
ten.
Ungleichmäßige Belastung einer Phase Die Belastung der einen Phase gleichmäßiger auf den dreipha-
des Drehstromsystems sigen Stromkreis verteilen.
Geräuschpegel
Geräuschpegel
Der Schalldruckpegel einer Anlage/eines Gerätes wird Lp (dB)
in Dezibel (dB) gemessen. Als Geräusch wird eine Schmerzgrenze
unerwünschte Schallausbreitung bezeichnet. Der 120
Grenzen der
Geräuschpegel kann auf folgende drei Arten gemessen 100 Hörwahrnehmung
werden:
80 Musik
1. Schalldruck – LP (Pa): Druck der Schallwellen 60
2. Schallleistung – LW (W): Leistung der Schallaus Gespräch
breitung 40
3. Schallintensität - LI: Schallleistung pro m2 20
(Das letzgenannte Messverfahren wird in diesem
Handbuch nicht weiter behandelt.) 0
500Hz
Die drei Werte können nicht direkt miteinander ver- Hörschwellenwert in Abhängigkeit der
glichen werden. Es ist jedoch eine Umrechnung auf Frequenz
Grundlage von Richtwerten möglich.
Geräuschpegel
Beispiel:
Lp1 Lp2
LP gesamt = 10 • log (1010 + 1010 )
Lp1 Lp2
LP gesamt = 10 • log (1010 + 1010 ) = 51,19
Geräuschquelle 1: 45 dB (A)
Geräuschquelle 2: 50 dB (A)
0
Geräuschquelle 1
-5
-10
-15
Geräuschquelle 2
dB (A)
-20
-25
-30
-35
100 90 80 70 60 50 25
min (%)
-1
Der Schalldruckpegel zweier sich überlagernder Der Schalldruckpegel steigt mit zuneh-
Geräuschquellen kann auch mit Hilfe der oberen Tabelle mender Drehzahl.
ermittelt werden.
n2
∆Lp = 50 • log n dB (A)
1
Geräuschpegel
Einschaltarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
Einschaltstrom oder Anlaufstrom? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
Direktanlauf (DOL) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Nachteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Stern-Dreieck-Anlauf (SD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
Nachteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
Gegenüberstellung von Direktanlauf und Stern-Dreieck-Anlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
Anlauf über Spartransformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Nachteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Verhältnis zwischen Drehmoment und Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Sanftanlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
Nachteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
Anlauf über Frequenzumrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Nachteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Hochlaufzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
Einschaltarten
Einschaltarten
Heute gibt es viele verschiedene Möglichkeiten einen Anlaufstrom in der Beschleunigungsphase
Motor anlaufen zu lassen. Durch den technischen
Fortschritt, der sich z.B. im Bau neuer energieeffi- Anlaufstrom
zienter Motorausführungen zeigt, die einen hohen
Anlaufstrom benötigen, rückt auch die Einschaltart
% vom Nennstrom
% vom Nennstrom
verstärkt in den Blickpunkt. Eng damit verknüpft ist die
Qualität der Spannungsversorgung. Auch dieser Punkt
ist in den letzen Jahren immer wichtiger geworden und
hat dafür gesorgt, dass die bei großen Motoren in der
Anlaufphase auftretende Überspannung immer mehr Motornenn-
Beachtung findet. In diesem Abschnitt wird deshalb strom
Direktanlauf
Direktanlauf
Wie die Bezeichnung bereits besagt, bedeutet
Direktanlauf, dass der Motor beim Einschalten direkt
mit der Spannungsversorgung verbunden ist, die der
Nennspannung entspricht. Der Direktanlauf (DOL) ist
geeignet, wenn eine stabile Spannungsversorgung K1
Vorteile
Der Direktanlauf ist die einfachste, kostengün-
stigste und am häufigsten verwendete Einschaltart.
Zudem ist bei dieser Einschaltart im Vergleich zu
allen anderen Einschaltarten der Temperaturanstieg
K 1 = Hauptschütz
während der Motoranlaufphase am geringsten. MV 1 = Überlastrelais
Solange der Verwendung keine Auflagen des Energie
versorgungsunternehmens oder der zuständigen
Behörden entgegenstehen, ist diese Einschaltart die
beste Wahl. In den verschiedenen Ländern gelten jedoch
% vom Nennmoment
Nachteile
Kleine Motoren, die selten ein- und ausgeschaltet wer-
den, benötigen nur eine einfache Anlaufvorrichtung. 600 max. Anlaufstrom
Stern-Dreieck-Anlauf
Stern-Dreieck-Anlauf
Mit Hilfe dieser bei dreiphasigen Induktionsmotoren 400 V
L1 L2 L3
Vorteile K1
Nachteile
Durch die Stern-Dreieck-Schaltung wird jedoch auch
das Anlaufmoment auf bis zu 33 % reduziert. Der
Motor läuft in der Stern-Schaltung an und beschleu-
nigt. Danach wird auf die Dreieck-Schaltung umge-
schaltet. Diese Einschaltart kann nur in Verbindung mit
Induktionsmotoren verwendet werden, die in Dreieck-
Schaltung an die Spannungsversorgung angeschlossen Förderlast
sind.
Erfolgt die Umschaltung auf Stern-Dreieck bei einer zu % von der synchronen Drehzahl
niedrigen Drehzahl, kann es zu Stromspitzen kommen.
Dabei kann der Strom kurzzeitig Werte wie bei der
Direkteinschaltung annehmen. 600
Obwohl der Zeitabschnitt sehr kurz ist, verliert der Motor
während des Umschaltens von Stern auf Dreieck erheb- 500
% vom Nennstrom
Stern-Dreieck-Anlauf
% vom Nennmoment
trotzdem über einen Stern-Dreieck-Anlasser einge- rde
Fö
schaltet werden, weil die tatsächlich an den Motor
angelegte Spannung niemals 400 V überschreitet. Moto
r
Sekunden
Vorteile
Der Spartransformator verfügt über mehrere Umformer,
die häufig eine doppelte Spannungsreduzierung ermög-
lichen. Indem der zweite Spannungskreis während der
Anlaufphase abgeschaltet wird, ergibt sich eine geringe
Anlaufspannung, die ca. 50 - 80 % der Nennspannung
Spartransformatoren und Drosselspulen
beträgt. Je nach erforderlichem Anlaufmoment/
Anlaufstrom wird somit nur ein Spannungskreis
verwendet. Durch die Spannungsreduzierung Stro
600 mve
sinken natürlich auch der Anlaufstrom und das rlau
f
ohn
eS
Anlaufmoment. Dennoch bietet dieses Verfahren das 500
pa
rtr
an
% vom Nennstrom
sfo
höchste Motordrehmoment bezogen auf ein Ampere. Strom in d
rm
at
400 er 2. P or
Und zu keinem Zeitpunkt ist der Motor spannungslos, hase (D
OL
so dass seine Drehzahl wie beim Stern-Dreieck-Anlauf 300
)
Strom in der 1
. Phase
nicht kurzzeitig abfällt. Zur Anpassung an spezielle
200
Anforderungen kann die Umschaltzeit zwischen redu-
zierter und voller Spannung entsprechend eingestellt 100
werden.
0
( Spannung ) Drehmoment
Spannung = Drehmoment
2
2
2 Förderlast
1 1
( )
U2 2 T2
U1
=
T1
Sanftanlauf
Sanftanlauf
Ein Sanftanlasser ist, wie der Name bereits ausdrückt,
ein Gerät, das für einen sanften Anlauf des Motors
sorgt.
Vorteile
Sanftanlasser basieren auf Halbleitern. Die Halbleiter
reduzieren über den Leistungskreis und einen
Steuerkreis die Anfangsspannung des Motors. Dadurch
nimmt das Motordrehmoment entsprechend ab.
Während der Anlaufphase erhöht der Sanftanlasser
nach und nach die Motorspannung und ermöglicht so
dem Motor unter Last ohne das Entstehen von hohen
Momenten oder Stromspitzen auf die Nenndrehzahl
zu beschleunigen.
Sanftanlasser können aber auch zum Regeln des
Herunterfahrens eingesetzt werden. Sie sind dabei
Sanftanlasser
günstiger als Frequenzumrichter, die bezüglich der
Einschaltart eine vergleichbare Funktionalität bieten.
Spannung
Nachteile
SanftanlasserhabenjedochauchdieselbenNachteilewie
Frequenzumrichter: Sie induzieren unter Umständen
Oberschwingungsströme in das Stromnetz, die andere
Geräte oder Funktionsabläufe stören können.
Spannungsanstieg bei
Sanftanlassern.
Bei dieser Einschaltart wird der Motor während der Die Hochlaufzeit beträgt
Anlaufphase mit einer geringeren Spannung ver- ca. 1 Sekunde.
sorgt. Zunächst wird der Motor von einer über den Anlaufphase Zeit
% vom Nennstrom
500
Stromstöße auf. Die Hochlaufzeit und der Anlaufstrom
400
können eingestellt werden.
300
200
100
Förderlast 0
Vorteile Frequenz-
Der Frequenzumrichter ermöglicht kleine Anlaufströme,
umrichter
weil der Motor sein Nennmoment bei Nennstrom
im Bereich von Null bis maximaler Drehzahl erzeu-
gen kann. Frequenzumrichter werden zudem immer
preisgünstiger. Sie werden deshalb immer häu-
figer in Anwendungen eingesetzt, in denen bisher
Sanftanlasser vorgesehen worden sind.
Frequenzumrichter
Nachteile
Dennoch sind Frequenzumrichter in den meisten Fällen Schaltbild eines über
immer noch teurer als Sanftanlasser. Und auch sie einen Frequenzumrichter
induzieren Oberschwingungsströme in das Stromnetz. betriebenen Motors
% vom Nennmoment
500
% vom Nennstrom
400
300
200
100
Hochlaufzeiten
Bei den Einschaltarten, die den Anlaufstrom reduzie-
ren, darf die Hochlaufzeit nicht zu lang sein. Denn lange
Hochlaufzeiten bedeuten eine unnötige Erwärmung
der Wicklungen.
Zusammenfassung
Das Hauptziel aller Einschaltarten ist, den
Drehmomentverlauf an die mechanische Last anzu-
passen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass das
Versorgungsnetz durch die zwangsläufig auftretenden
Stromspitzen nicht zu stark belastet wird. Dabei gibt es
viele verschiedene Einschaltarten, die unterschiedliche
Eigenschaften besitzen. In der nachfolgenden Tabelle
sind die Haupteigenschaften der am häufigsten ver-
wendeten Einschaltarten zusammengefasst.
Stern-Dreieck-Anlauf Reduzierung des Anlaufstroms um Faktor 3. Hohe Stromstöße beim Umschalten von
(SD) Stern auf Dreieck.
Nicht geeignet für Anwendungen mit
kleinem Trägheitsmoment. Reduziertes
Anlaufmoment.
Spartransformator Reduzierung des Anlaufstroms um u2. Dabei ist u Auftreten von Stromstößen beim
die Spannungsabnahme, z.B. 60 % = 0,60. Umschalten von reduzierter auf die volle
Spannung.
Reduziertes Anlaufmoment.
Sanftanlasser Sanftes Anlaufen. Keine Stromstöße. Reduziertes Anlaufmoment.
Geringere Druckstöße beim Anlaufen der Pumpe.
Reduzierung des Anlaufstroms nach Bedarf, in
der Regel um das 2- bis 3-fache.
Frequenzumrichter Keine Stromstöße. Reduziertes Anlaufmoment.
Geringere Druckstöße beim Anlaufen der Pumpe. Teuer.
Reduzierung des Anlaufstroms nach Bedarf,
in der Regel um den Nennstrom. Kann auch
zur Energieeinsparung permanent für die
Spannungsversorgung des Motors eingesetzt
werden.
Motorwartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Vorbeugende Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Vorausschauende Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Reagierende Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Wissenswertes zur vorbeugenden Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
Motorbelüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
Feuchtigkeit und Kondenswasserbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
Lose Anschlussleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
Spannungs- und Stromasymmetrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
Unterspannung und Überspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
Lagerlebensdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
Lagerschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228
Schmierart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228
Schmierstoffe für Motoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229
Schmierintervalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
Dauergeschmierte Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
Schmierfettmenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
Motoren mit Schmiervorrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
Manuelles Nachschmieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Automatisches Nachschmieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Wissenswertes zur vorausschauenden Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
Anmerkungen zu den Lagern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
Anmerkungen zur Isolierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
Erdungsisolationsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
Messverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
Beurteilungskriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236
Reinigen und Trocknen der Statorwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
Durchschlagsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238
Hochspannungsprüfung (HIPOT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Gleichstrom-Hochspannungserdungsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Wechselstrom-Hochspannungsprüfung von Phase zu Erde und Phase zu Phase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240
Motortemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241
Thermografische Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242
Wissenswertes zur reagierenden Instandhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
Reparieren oder Austauschen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
Sicherstellen einer hochwertigen Reparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245
Austauschen der Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
Ausbauen der Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
Einsetzen neuer Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
Einbauempfehlungen für Lager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247
Funktionsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247
Ersatzteile für Pumpenmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248
Messungen an reparierten Motoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Rechtwinkligkeit zwischen der Montagefläche des Flansches und der Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250
Motorwartung
Motorwartung
Um Ausfälle und Störungen zu vermeiden und die Blockierter Lüfter oder verstopfte Lüfteinlässe
Lebensdauer zu verlängern, müssen Motoren regelmä-
ßig gewartet werden. Die Wartung und Überprüfung
der Motoren und Motorbauteile sollten dabei min-
destens alle 6 Monate durchgeführt werden. Nur so
kann die Funktionsfähigkeit und der Wirkungsgrad
des Motors erhalten bleiben. In diesem Kapitel wer- Fehlende oder unzureichende
den drei unterschiedliche Wartungsmethoden bzw. Schmierung der Lager
Instandhaltungsmethoden vorgestellt: die vorbeu-
Schlechte
gende, vorausschauende und reagierende Instand
Spannungsversorgung
haltung bzw. Wartung.
Vorbeugende Instandhaltung
Das Ziel dieser Instandhaltungsmethode ist, Betriebs Wärme
störungen zu verhindern und sicherzustellen, dass der
Motor ständig zuverlässig läuft. Gewöhnlich ist die
vorbeugende Instandhaltung Teil der planmäßigen Wicklungsisola-
Wartung eines gesamten Systems. tionswiderstand
Vorausschauende Instandhaltung
Schwingungen
Die Zielsetzung dieser Wartungsmethode ist, zu
gewährleisten, dass bestimmte Wartungsarbeiten Falschausrichtung
zur richtigen Zeit durchgeführt werden. Um beide der Welle
Parameter vorherbestimmen zu können, muss der
Motorbetrieb regelmäßig überwacht werden. Auf
Faktoren, die die Lebensdauer des Motors
diese Weise lassen sich Probleme erkennen, bevor sie verkürzen und auf mangelnde oder fehlende
zu Betriebsstörungen oder Ausfällen führen. Durch Wartung zurückzuführen sind
das Aufzeichnen von Daten kann die Entwicklung
zahlreicher Parameter analysiert werden. Mögliche
Probleme können so rechtzeitig aufgedeckt werden.
Reagierende Instandhaltung
Bei dieser Instandhaltungsmethode wird der Motor
erst repariert oder ausgetauscht, wenn eine Störung
aufgetreten ist. Die reagierende Instandhaltung,
die auch als Ausfallinstandhaltung bezeichnet wird,
beinhaltet somit keine regelmäßige Wartung oder
Überprüfungen.
Motorbelüftung
Wird der Motor an einem schlecht belüfteten Ort
betrieben, kann die Motortemperatur so hohe Werte
annehmen, dass die Motorisolierung beschädigt oder
das Lagerfett in seiner Wirkung beeinträchtigt wer-
den kann. In diesem Fall sind Motorausfälle vorpro-
grammiert. Die Lüftungsbohrungen setzen sich häufig
durch Staub und Verschmutzungen allmählich zu. Um
den Motor vor Überhitzung zu schützen, müssen die
Verschmutzungen deshalb regelmäßig z.B. mit Hilfe
Die Lüftungsöffnungen sind häufig durch Staub und
von Druckluft entfernt werden. andere Verschmutzungen ganz oder teilweise verstopft.
Lose Anschlussleitungen
Alle elektrischen Verbindungen sind auf festen
Sitz zu prüfen. Elektrische Schraubanschlüsse sind
mit dem empfohlenen Anzugsmoment festzuzie-
hen. Kaltfließen und Fließdehnung während der
Belastungsphasen kann zu Verbindungsfehlern füh-
ren. Besonders an Sicherungen, Kabelanschlüssen
und Motorschutzschaltern lösen sich mit der Zeit die
Verbindungen. Sie sollten deshalb ebenfalls regelmä-
ßig überprüft werden.
Lagerung
Lagerung
Heute gehören die Lager zu den Komponenten im Ausfallursachen bei Wälzlagern
Motor, die dem höchsten Verschleiß ausgesetzt
sind. Grund dafür ist, dass in den letzten Jahren die Transportschaden
Temperaturbelastung des Isolationssystems wegen Einbaufehler
der Verbesserung des Wirkungsgrads immer geringer Schmiermittel verschmutzt
wurde. Die Hauptausfallursache ist deshalb nicht mehr Falsche Lagerwahl bei bekannter Belastung und Drehzahl
Lagerlebensdauer
Sind die Motorlast und die Motordrehzahl bekannt,
kann die Lagerlebensdauer auf Grundlage der
Werkstoffermüdigung ermittelt werden. Bei der
Berechnung wird vorausgesetzt, dass die Lager korrekt
eingebaut und richtig geschmiert werden. Nicht berück-
sichtigt werden erschwerte Betriebsbedingungen.
Lagerung
Lagerschmierung
Standardmotoren sind entweder mit lebensdauerge-
schmierten Lagern ausgestattet, die einmalig während
der Herstellung geschmiert werden, oder mit Lagern, Zusätze
die über Schmiernippel verfügen und nachgeschmiert Verdicker
werden können. Jedoch erreichen nur eine kleine
Anzahl der Lager die optimal mögliche Lebensdauer.
Der Grund dafür ist auch eine mangelnde Wartung. Die
Hauptursachen für einen vorzeitigen Lagerausfall sind:
• Einbaufehler
• Verschmutzung
• Falsche Handhabung Grundöl
• Falsche oder mangelnde Wartung
• Falsche oder keine Schmierung (Fett zu alt, falsche
Fettmenge, Schmutz im Fett, usw.) Zusammensetzung von Fett
Schmierart
Es wird zwischen zwei Schmierarten unterschieden:
Öl- und Fettschmierung. Grundsätzlich ist Öl das ideale
Schmiermittel für Lager. Dennoch hat sich Fett über
die Jahre immer mehr durchgesetzt. Fett besteht unter
anderem aus Verdickern, die Seife enthalten können. Sie
sorgen dafür, dass das Grundöl seine Schmierwirkung
besser entfalten kann. Deshalb wird heute zur
Lagerschmierung hauptsächlich Fett verwendet. Ein
Grund dafür ist, dass die Lagergehäuse heute einfacher
aufgebaut sind und deshalb weniger Wartung erfordern
als früher. Zudem ist die Abdichtung gegen Schmutz
und Feuchtigkeit sehr viel besser geworden.
So ist Fett heute ein sehr effektives Schmiermittel für
Lager, das folgende Vorteile besitzt:
• Aufgrund seiner Beschaffenheit ist Fett einfacher zu
handhaben als Öl.
• Fett wirkt als Dichtmittel und verhindert das
Eindringen von Schmutz in das Lager.
• Einige Lager werden ab Werk mit einer
Dauerfettfüllung versehen und abgedichtet. Sie
benötigen bis zu ihrem Austausch keine Wartung
und steigern so den Komfort.
• Durch dauergeschmierte und abgedichtete Lager
werden die Anzahl der Bauteile im Motor redu-
ziert. Lagerdeckel, Schmiernippel, usw. werden dann
nicht mehr benötigt. Auf diese Weise werden Kosten
gespart.
Lagerung
In der Tabelle auf der rechten Seite sind die am häu- Fettsorten für offene,
figsten zur Schmierung von Motorlagern eingesetzten nachschmierbare Lager
Fettsorten aufgeführt. Lithium als
EXXON UNIREX N3
Verdicker
Schmierstoffe für Motoren Lithium als
EXXON UNIREX N2
Grundsätzlich gilt, dass ein Lager immer mit derselben Verdicker
Fettsorte nachgeschmiert werden sollte, die auch bei Lithium als
Shell Alvania Grease G3
der Erstfüllung verwendet wurde. Muss dennoch eine Verdicker
andere Fettsorte verwendet werden, sind alle Reste der
alten Fettsorte vor dem Nachschmieren vollständig aus
dem Lager zu entfernen.
Fettsorten mit unterschiedlichen Verdickern niemals
ohne Rücksprache mit dem Fetthersteller mischen.
Einige Fettsorten sind zwar untereinander verträglich.
Dies ist jedoch nur schwer zu erkennen. Deshalb ist vor
dem Mischen zweier Fettsorten immer der Hersteller
der Fettsorten zu befragen.
Lagerung
Schmierintervalle
Die Schmierintervalle und Lagerbauart sind ent-
weder auf dem Motortypenschild oder auf einem
eigenen Aufkleber angegeben. Ist dies nicht der Fall,
sind die Empfehlungen des Herstellers zu befolgen.
Allgemein nimmt das Schmiervermögen von Fett mit
der Zeit ab. Deshalb müssen die Lager nach einer
bestimmten Zeit immer wieder nachgeschmiert
werden. Die Schmierintervalle hängen dabei von fol- Die Informationen zum Nachschmieren sind in der
genden Faktoren ab: der Baugröße des Motors, den Regel entweder auf einem eigenen Aufkleber, der auf
dem Lüfterdeckel angebracht ist, oder direkt auf dem
Betriebsbedingungen, der verwendeten Fettsorte und
Motortypenschild angegeben.
vor allem von der Anzahl der Pole, der Betriebsdrehzahl
Grundschmierfrist
und der Betriebstemperatur. 100000
50 % verkürzt werden.
• schmutzige/staubhaltige Umgebung – Das Schmier
intervall sollte um 25 % verkürzt werden. 1000
Geschwindigkeitskennwert (mm/min)
10 % verkürzt werden. tf = Grundschmierfrist, tfq= F10h
Die Grundschmierfrist wird auf Grundlage eines
Geschwindigkeitskennwerts bestimmt. Die Geschwindigkeitskennwert = Kf • n • dm [mm/min]
Abbildung auf der rechten Seite zeigt einen verein-
Kf : Lagerfaktor
fachten Kurvenverlauf, der Anhaltswerte für die
Rillenkugellager = 1
Grundschmierfrist von für Motoren bestimmtes
Schrägkugellager = 1,6
Hochtemperaturfett liefert. Die Grundschmierfrist tf
ist ein Maß für die Fettgebrauchsdauer F10h mit einer n : Lagerdrehzahl [min-1]
Ausfallrate von ca. 10 %.
dm: Mittlerer Lagerdurchmesser = D+d [mm]
2
Weichen die Betriebsbedingungen von den normalen D = Außendurchmesser des Lagers [mm]
Betriebsbedingungen ab, ist die Grundschmierfrist tf d = Innendurchmesser des Lagers [mm]
mit Hilfe von Korrekturfaktoren auf eine korrogierte Korrekturfaktor Abschwächungsgrad Abschwächungswert
Schmierfrist tfq zu reduzieren. Staub und Feuchtigkeit auf
mittel f1 = 0,9 bis 0,7
f1 den Lager-Wirkflächen
hoch f1 = 0,7 bis 0,4
sehr hoch f1 = 0,4 bis 0,1
mittel f2 = 0,9 bis 0,7
F10h oder tfq = tf • f2 • f3 • f4 • f5 • f6 f2
Einfluss von staubabhän-
gigen Belastungen und hoch f2 = 0,7 bis 0,4
Schwingungen
sehr hoch f2 = 0,4 bis 0,1
90 °C f3 = 0,9 bis 0,6
Bei sich ständig ändernden Betriebsbedingungen kann
Erhöhte Lagertemperatur
f3 (Die angegebenen f3-Faktoren 105 °C f3 = 0,6 bis 0,3
gelten für Hochtemperaturfett)
lich kürzer als die Grundschmierfrist sein. Wird das f4 Erhöhte Last P/C = 0,15 bis 0,25
P/C = 0,25 bis 0,35
f4 = 0,7 bis 0,4
f4 = 0,4 bis 0,1
verkürzte Schmierintervall nicht eingehalten, kann dies f5 Luftstrom durch das Lager
geringer Luftstrom f5 = 0,7 bis 0,5
hoher Luftstrom f5 = 0,5 bis 0,1
zu einer erheblich höheren Ausfallrate führen. dichtungs-
f6 Senkrechte Welle
abhängig
f6 = 0,7 bis 0,5
* P = Äquivalente Lagerbelastung
C = Dynamische Lagertragzahl
Lagerung
Dauergeschmierte Lager
Der Austausch von dauergeschmierten Lagern
erfolgt genauso wie der von offenen, nachschmier-
baren Lagern. Das Austauschintervall für dauerge-
schmierte Lager ist in der Regel doppelt so lang wie das
Nachschmierintervall von offenen Lagern. Die Lager
sollten jedoch spätestens nach 40.000 Betriebsstunden
ausgetauscht werden.
Schmierfettmenge
Es ist äußerst schwierig vorherzusagen, wie viel Fett
zur Schmierung der Lager erforderlich ist. Denn die
benötigte Fettmenge hängt von vielen Faktoren ab.
Dazu gehören die Lagergröße, die Gehäuseform, der
für die Lager zur Verfügung stehende Einbauraum,
die Lagerdrehzahl und die verwendete Fettsorte. Als
Richtwert gilt, dass die Lager zwischen 30 % und 60 %
mit Fett gefüllt werden sollten.
G = 0,005 · D · B
Die Informationen zum Nachschmieren sind in der
G = Schmierfettmenge (g) Regel entweder auf einem eigenen Aufkleber, der auf
D = Außendurchmesser des Lagers [mm] dem Lüfterdeckel angebracht ist, oder direkt auf dem
B = Breite des Lagers (mm) Motortypenschild angegeben.
Lagerung
Fließrichtung
Die Schmiernippel sind normalerweise gut sichtbar
des Fetts
angeordnet und leicht zugänglich. Das Fett gelangt
dann über Kanäle zu den Lagern, die die Fließrichtung
des Fetts vorgeben. Das neue Fett wird beim Nach
schmieren in das Lager gedrückt und verdrängt das alte
Fett automatisch aus dem Lager.
Die Abbildung auf der rechten Seite zeigt beispielhaft, Aufbau der Schmiervorrichtung
wie das alte Fett automatisch aus dem Lager entfernt
wird und in einen freien Bereich austritt.
Manuelles Nachschmieren
Beim manuellen Nachschmieren sind einige Punkte zu
beachten und einige Schritte zu befolgen:
Schritt 1:
Zuerst ist der Fettaustrittsstopfen zu entfernen, falls
vorhanden.
Schritt 2:
Danach wird das neue Fett mit Hilfe einer Fettpresse
in das Lager gedrückt, bis das alte Fett aus der
Fettaustrittsöffnung oder zwischen der Welle und dem
Flansch austritt.
Schritt 3:
2. Installation and performance reading
Danach den Motor 1-2 Stunden laufen lassen, damit das
überschüssige Fett aus dem Lager gedrückt wird. Falls
vorhanden den Fettaustrittsstopfen wieder einsetzen.
Das Nachschmieren sollte möglichst bei laufendem Vorsicht beim Nachschmieren bei laufendem
Motor erfolgen. Manchmal ist dies jedoch nicht möglich. Motor!
Dann muss der Motor im Stillstand nachgeschmiert wer-
den. In diesem Fall ist zunächst nur die halbe Fettmenge
zu verwenden. Danach den Motor einige Minuten mit
Volllast laufen lassen. Nach dem Abschalten des Motors
die restliche Fettmenge in das Lager drücken, bis das alte
Fett vollständig ersetzt wurde. Nach 1- bis 2-stündiger
Betriebszeit den Fettaustrittsstopfen wieder einsetzen,
falls vorhanden.
Automatisches Nachschmieren
Es gibt verschiedene Arten von automatischen
Nachschmierpatronen. Allen gemeinsam ist, dass sie
auf den Schmiernippeln des Motors montiert werden
und das Schmiermittel dann automatisch über die
Schmiernippel in das Lager gedrückt wird. Bei diesem Die Schmierpatrone ist auf den Schmiernippeln des Motors
Vorgang kommen Batterien oder Gas zum Einsatz. montiert. Das Schmiermittel wird dann automatisch über
Moderne, aufwendiger gestaltete automatische die Schmiernippel in das Lager gedrückt.
Nachschmiervorrichtungen werden über Steuerungen
angesteuert.
Geprüfte Lager
x x
durch frühzeitiges Erkennen und Abstellen von Problemen ausge- x x
bzw. Störungen. Die Überwachung der Motortemperatur, x x x x
fallen x x x x
Schwingungen, usw. sind nur einige Beispiele, wie mit x x x x x x
x x x x x x x x
Hilfe der aufgenommenen Daten rechtzeitig festgestellt 10 % x x x x x x x x x x
werden kann, wann der Motor repariert oder ausge- ausge- x x x x x x x x x x x
xfallenx x x x x x x x x x x x x
tauscht werden muss. Auf den folgenden Seiten, werden
L10h L50h (Mittlere ausfallfreie Zeit)
einige Prüfverfahren vorgestellt, die die erforderlichen
Daten über den Zustand des Motors liefern. Betriebsstunden vor einem Ausfall
Erdungsisolationsprüfung
Die Erdungsisolationsprüfung ist das am ein-
fachsten durchzuführende Prüfverfahren, um einen
bevorstehenden Motorausfall erkennen zu können.
Vorgehensweise: Zwischen den Wicklungen des
Motors und der Masse wird eine Gleichspannung von
500 oder 1000 V angelegt und der Widerstand der
Isolierung gemessen.
Messverfahren
• Zum Messen des Mindestisolationswiderstands der
Wicklung gegen Masse wird eine Spannung von
500 V DC angelegt. Die Wicklungstemperatur sollte
dabei 25 °C ±15 °C betragen.
• Der maximale Isolationswiderstand wird ebenfalls
bei einer Spannung von 500 V DC zwischen den
Wicklungen und je nach Motortyp und Wirkungsgrad
bei einer Betriebstemperatur von 80-120 °C gemes-
sen.
Bewertung
• Ist der Isolationswiderstand eines Motors kleiner 1000
Isolationswiderstand [Megaohm]
als 10 Megaohm, kann es daran liegen, dass die
Wicklungen feucht geworden sind und getrocknet ausgezeichnet
werden müssen.
• Bei Motoren mit hoher Laufleistung kann der
Mindestisolationswiderstand unter einen kritischen
Wert sinken. Solange der gemessene Wert nicht 100
Temperaturbereinigte
unter dem berechneten Wert des Mindestiso- Messung
planmäßiger Austausch
lationswiderstandes liegt, kann der Motor weiter
betrieben werden. Ist der Messwert jedoch klei-
ner als der Rechenwert, ist der Motor sofort außer 10
kritisch
Betrieb zu nehmen, damit keine Personen durch den
hohen Ableitstrom gefährdet bzw. verletzt werden. 0 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 66
Zeit (Monate)
Abnahme des Isolationswiderstands
Isolationswiderstand Isolationsgrad
über die Zeit
2 Megaohm oder weniger schlecht
2-5 Megaohm kritisch
Der Isolationswiderstand nimmt mit der Zeit ab.
5-10 Megaohm unnormal
10-50 Megaohm gut
50-100 Megaohm sehr gut
100 Megaohm oder mehr ausgezeichnet
Durchschlagsprüfung
Während mit der Isolationswiderstandsprüfung
und der Polarisationsindexprüfung der Verschleiß
der Motorisolierung erst im fortgeschrittenen
Stadium aufgedeckt werden kann, lässt sich mit der
Durchschlagsprüfung ein Verschleißen der Isolierung
bereits im Anfangsstadium erkennen.
Wellenform bei einer defekten Wicklung
Bei der Durchschlagsprüfung werden die Wick
lungsisolierung und die Phasenisolierung überprüft.
Als Phasenisolierung wird der Schutz zwischen der
Wicklung und Erde und zwischen den einzelnen
Phasen bezeichnet. Die Wicklungsisolierung hingegen
ist der dünne Schutzfilm, der auf die Oberfläche der
Kupferdrähte aufgetragen wird.
Wellenform bei einer Wicklung in
Bei der Durchschlagsprüfung werden die Wicklungs gutem Zustand
isolierung und die Phasenisolierung mit einer Spannung
beaufschlagt. Die Spannung wird durch die Entladung
eines Kondensators erzeugt. Bei der Entladung steigt
die Spannung in den Wicklungen schlagartig auf
einen bestimmten Wert an. Das Ergebnis kann mit
Hilfe eines Oszilloskops dargestellt werden. Auf dem
Oszilloskopbildschirm ist dann ein charakteristischer
Verlauf für jede Phase des Motors zu sehen. Da die
drei Phasen des Motors gleich sind, müssen auch die
Kurvenverläufe identisch sein. Sind die Kurvenverläufe
ungleichmäßig bzw. nicht deckungsgleich, liegt ein
Fehler in der Motorisolierung vor.
Hochspannungsprüfung (HIPOT)
Bei der Hochspannungsprüfung handelt es sich
um eine Überspannungsprüfung, mit der fest-
gestellt werden kann, ob die Wicklungen über ein
bestimmtes Isolationsvermögen verfügen. In der
Regel können Isolierungen im guten Zustand sehr
viel höheren Spannungen standhalten, als sie beim
Hochspannungstest ausgesetzt werden. Werden im
Rahmen der regelmäßigen Überprüfungen Fehler
in der Isolierung festgestellt, ist die Motorisolierung
für einen Weiterbetrieb nicht mehr geeignet,
so dass der Motor ausgetauscht werden muss. Es
gibt zwei Arten von Hochspannungsprüfungen: die
Gleichstrom Hochspannungserdungsprüfung und die
Wechselstrom-Hochspannungserdungsprüfung.
Gleichstrom-
Hochspannungserdungsprüfung
Bei der Gleichstrom-Hochspannungs-erdungsprüfung
handelt es sich um eine zerstörungsfreie
Routineprüfung. Mit Hilfe der Prüfung wird ein ausrei-
chendes Isoliervermögen bestätigt. Die nachfolgende
Gleichung dient zur Bestimmung der Spannung, die bei
einer Gleichstrom-Hoch-spannungserdungsprüfung
für eine Minute an Motoren angelegt werden muss, die
mit einer Spannung von weniger als 600 V betrieben
werden.
Neue Motoren:
Gebrauchte Motoren:
Wechselstrom-Hochspannungsprüfung von
Phase zu Erde und Phase zu Phase
Die Wechselstrom-Hochspannungsprüfung von Phase
zu Erde und Phase zu Phase wird eingesetzt, um den
Sicherheitsabstand zur Betriebsspannung zu ermit-
teln. Dabei wird eine hohe Wechselspannung zwi-
schen die Wicklungen und Masse sowie zwischen
der Phasenisolierung angelegt. Die Wechselstrom-
Hochspannungsprüfung dient häufig zum Aufspüren
von Schwachstellen im Isolationssystem.
Motortemperatur
Die Motortemperatur hat Einfluss auf die Lebensdauer
!
des Motors und ist gleichzeitig ein Indiz dafür, in
welchem Zustand der Motor ist. Übersteigt die
Motortemperatur die Grenzwerte der Wärmeklasse
(z.B. 155 °C bei Motoren der Wärmeklasse F) um
10 °C, verkürzt sich die Lebensdauer der Isolierung
um die Hälfte. Die Wärmeklasse ist immer auf dem
Typenschild angegeben.
∆TLager = 60 K
Thermografische Messungen
Die Infrarotabtastung ist ein Verfahren, das beson-
ders gut zur Fehlerdiagnose an Motoren geeignet
ist. Denn mit Hilfe der Infrarotabtastung ist es mög-
lich, Probleme im Innern des Motors zu erkennen, die
zu einem Temperaturanstieg führen. Dazu gehören
verschlissene Lager, mangelhafte Schmierung oder
Reibungswärme von rotierenden Bauteilen.
In der Regel werden die thermografischen Messungen Thermografische Messung an einer Pumpe, die
bei regulärem Betrieb unter Volllast durchgeführt. Mit warmes Wasser fördert
Hilfe dieses Diagnoseverfahrens können anstehende
Reparaturen am Motor entdeckt und langfristig die
Effizienz des Wartungsprogramms verbessert werden.
Investitionskosten + 10-20 %
berechnet werden können:
Neuwickeln
kWeingespart = P2 • Y • ( η 1 ηneu )
–
1
vorh.
Werkstatteinrichtung
Ist die Reparaturwerkstatt mit den erforderlichen Einrichtungen und Hilfsmitteln ausgestattet, um die entspre-
chende Motorgröße und Motorbauart handhaben zu können?
Verfahren zum Entfernen der Isolierung - Das zum Entfernen der Isolierung verwendete Verfahren erfragen (z.B.
Erwärmen, Ausziehen). Beim Erwärmen ist darauf zu achten, wie eine gleichmäßige Temperaturverteilung sicher-
gestellt wird, wenn mehrere Motoren gleichzeitig erwärmt werden. Außerdem müssen Maßnahmen getroffen
werden, die die Entstehung von Flammen oder Heißpunkten verhindern.
Messen der Rundlaufgenauigkeit von Flansch und Wellenende - Werden die erforderlichen Messungen nach
dem Zusammenbau des Motors von der Reparaturwerkstatt durchgeführt?
Allgemeine Informationen - Wie hoch ist der Umsatz der Reparaturwerkstatt? Welche Schulungsmöglichkeiten
gibt es für die Mitarbeiter?, usw.
Retainer Retainer
Ausbauen der Lager
In Verbindung mit Reparatur- und Wartungsarbeiten
Roller
an anderen Motorbauteilen werden häufig auch die
Motorlager ausgebaut. Dabei werden die Welle und
das Gehäuse fast immer wieder verwendet. Deshalb Cylindrical roller bearing Needle roller bearing
gelten auch beim Zerlegen des Motors die gleichen
Reinlichkeitsanforderungen wie beim Zusammenbau.
Zum Ausbauen der Lager einen Abzieher verwenden. Outer ring Outer ring
Siehe Abbildung auf der rechten Seite. Roller
Ausbauen gebrauchter Lager
Inner ring
Retainer
Einsetzen neuer Lager
Vor dem Einbau der neuen Lager müssen die ande- Roller
Inner ring
Retainer
ren Motorbauteile, wie z.B. das Gehäuse und die
Welle, sorgfältig gereinigt werden. Werden das alte
Fett und Schmutzanhaftungen nicht entfernt, treten
Tapered roller bearing Spherical roller bearing
Lagergeräusche auf und die Lebensdauer der neuen Fig. 1.5 Fig. 1.6
Lager wird herabgesetzt.
Inner ring
Inner ring
Zum Einbauen des Lagers eine Schlaghülse auf den
Roller
inneren Lagerring aufsetzen und das Lager mit leichten Ball
Hammerschlägen in seine Position auf der Welle trei-
ben, siehe untere Abbildung auf der rechten Seite.
Einbauen neuer Lager
Manchmal müssen große Lager erwärmt werden, Retainer Retainer
damit sie einfacher auf der Welle montiert werden
können. Das Erwärmen des Lagers kann z.B. durch Outer ring Outer ring
Thrust ball bearing Thrust roller bearing
Einsetzen einer Heizvorrichtung in die Lagerbohrung Fig. 1.7 Fig. 1.8
erfolgen.
Funktionsprüfung
Um zu gewährleisten, dass das Lager richtig im Motor
eingebaut ist, muss ein Testlauf durchgeführt weren.
Zuerst wird dazu die Welle oder das Gehäuse von
Hand gedreht. Treten dabei keine Probleme auf, wird
die Funktion der Lager bei geringer Drehzahl und ohne
Last geprüft. Sind auch hier keine Unregelmäßigkeiten
zu erkennen, sind die Last und Drehzahl schrittweise
zu erhöhen, bis die normalen Betriebsbedingungen
erreicht sind. Treten während dieser Phase der
FunktionsprüfungabnormeGeräuscheoderVibrationen
auf, ist der Testlauf sofort abzubrechen und zu prüfen,
ob der Motor richtig zusammengebaut ist.
2. Wellenabdichtung, Antriebsseite
3. Lager, Antriebsseite
10.
8. Tellerfeder für Lager
9. Wellenabdichtung, Nicht-Antriebsseite
11. Lüfter
Wellendurchmesser >10 bis 18 mm >18 bis 30 mm >30 bis 50 mm >50 bis 80 mm >80 bis 120 mm
Rundlauf 35 µm 40 µm 50 µm 60 µm 70 µm
µm (0,035 mm) (0,040 mm) (0,050 mm) (0,060 mm) (0,070 mm)
Max. Exzentrizität der Welle bei Flanschmotoren (Standardreihe)
10
nach einer langsamen Umdrehung der Welle ablesen.
Die Differenz zwischen den beiden an der Messuhr
abgelesen Extremwerten für die Rechtwinkligkeit darf
den in der unteren Tabelle angegebenen Wert nicht Rechtwinkligkeit zwischen der
überschreiten. Die Messungen an dem Motor sind bei Montagefläche des Flansches und der
vertikaler Welle vorzunehmen, um das Axialspiel im Welle
Lager auszuschalten.
Zusammenfassung
Ziel der Motorwartung ist, unplanmäßige und kostspie-
lige Ausfälle wie bei der reagierenden Instandhaltung
zu vermeiden, um den Herstellungsprozess nicht zu
beeinträchtigen. Zusätzlich kann durch die vorbeu-
gende Instandhaltung der Motorwirkungsgrad und
damit auch der Anlagenwirkungsgrad verbessert
werden. Die vorausschauende Instandhaltung hinge-
gen hilft, den Zeitpunkt vorauszubestimmen, wann
der Motor durch einen energieeffizienteren Motor
ausgetauscht werden muss. Wird die vorbeugende
und vorausschauende Instandhaltung nicht in dem
erforderlichem Maße betrieben oder ist der Motor
falsch ausgelegt, falsch installiert oder mit Material-
oder Herstellungsfehlern behaftet, hilft nur noch
eine reagierende Instandhaltung. Eine reagierende
Instandhaltung ist jedoch immer eine außerplan-
mäßige Instandhaltung, die zu entsprechenden
Produktionsausfällen führt, weil der Motor durchge-
brannt oder anderweitig beschädigt ist.
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